Stadt Museum
465_11249_1
465_11249_1
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
Das Ingolstädter Volksfest<br />
Die Tradition der Ingolstädter Volksfeste geht bis ins Jahr 1323 zurück. Damals bewilligte König Ludwig<br />
der Bayer den Ingolstädtern einen „ewigen freien Markt“. 1384 erhielt Ingolstadt die Genehmigung zweier<br />
Jahrmärkte.<br />
Jahrmärkte waren seit dem Mittelalter mehrtägige<br />
Märkte, die in einer <strong>Stadt</strong> einmal jährlich<br />
stattfanden (daher der Name Jahrmarkt)<br />
und besondere Beachtung genossen.<br />
Sie wurden oft an einem kirchlichen Feiertag<br />
oder dem Festtag eines im Ort stark verehrten<br />
Heiligen abgehalten und waren wirtschaftlich<br />
bedeutsam, weil nicht nur die umliegenden<br />
Bauern Vieh und Agrarerzeugnissen zum<br />
Verkauf brachten und auch die örtlichen<br />
Händler dort vertreten waren, sondern auch<br />
weil sie von Fernkaufleuten besucht wurden<br />
und dadurch dem örtlichen (städtischen)<br />
Handwerk eine Absatzchance eröffnete und<br />
örtliche Spezialisierungen erlaubten.<br />
Markttag in der Ludwigstraße um 1910, Gemälde von Hans Werner<br />
Die Ingolstädter Jahrmärkte fanden um den Heilig-Kreuz-Tag nach Ostern und den Festtag des Kirchen- und<br />
<strong>Stadt</strong>patrons, des Heiligen Mauritius, im September jeweils für acht Tage statt. Die Märkte wurden am Weinmarkt<br />
(heutige Theresienstrasse) und in der heutigen Ludwigstrasse abgehalten.<br />
Am 11. November 1878 nahm die Ingolstädter Pferdebahn ihren Betrieb auf. Die Strecke ging vom Zentralbahnhof<br />
bis zur Endstation am Münster (Poppenbräu), d.h. sie fuhr durch die Theresienstrasse. Aus diesem<br />
Grund wurde der Warenmarkt aus der Theresienstraße in die Harderstrasse verlegt.<br />
Die Vorführungen der Schausteller, die Karussells und Schießbuden hatten immer einen besonderen Platz<br />
beim Schloss. Doch vor allem die Anrainer – von den Gastwirten abgesehen – wurden des unvermeidlichen<br />
Lärms leid. So verlegte die <strong>Stadt</strong> im Jahre 1900 den Rummelplatz gegen den erbitterten Widerstand der<br />
Schausteller auf das Militärgelände vor dem Tränktor, also an die Donaulände. Trotz Protests der Wirte am<br />
Paradeplatz blieb es bei der Verlegung. 1920 „wanderten“ die Schaubuden und Karussells auf das Gelände<br />
der Esplanade zwischen den Kavalieren Elbracht und Heydeck.<br />
151