Raumunternehmen
ISBN 978-3-86859-319-8
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3. Regional- bzw. stadtökonomische Wirkung<br />
<strong>Raumunternehmen</strong> beleben die lokale oder regionale Wirtschaft durch neue Netzwerke<br />
und Angebote. So kooperiert die Produktionsgenossenschaft der Landlmühle<br />
eng mit lokalen Landwirten. Die Dorfgemeinschaft in Tempelhof produziert ihre<br />
eigenen Nahrungsmittel. Die Wertschöpfung bleibt in der Region und schafft dort<br />
Arbeitsplätze. Aus stadtökonomischer Perspektive sind <strong>Raumunternehmen</strong> Vorboten<br />
des urban manufacturing, einer Renaissance der städtischen Produktion, die wieder<br />
zu einem bedeutenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und damit<br />
für die Erneuerung ihrer urbanen Potenziale wird. Alle untersuchten Fallbeispiele<br />
integrieren Fabrikationsstätten kleiner Unternehmen, die lokal entwickeln, produzieren<br />
und die auf die lokale Nachfrage und den Bedarf der Stadt bzw. Gemeinde<br />
ausgerichtet sind.<br />
Für viele Start-ups sind <strong>Raumunternehmen</strong> darüber hinaus Schmelztiegel neuer<br />
Arbeitsmodelle, die sich zwischen Erwerbs- und Eigenarbeit, zwischen bezahlten<br />
Tätigkeiten und ehrenamtlichem Engagement sowie zwischen freier Zeit, Wohnen<br />
und Beschäftigung bewegen. Hier finden sie die notwendigen Arbeits- und manchmal<br />
auch Wohnräume, können Unternehmensmodelle mit überschaubarem Risiko<br />
ausprobieren, notwendige Netzwerke knüpfen und die Balance für ihr eigenes Lebensund<br />
Arbeitsmodell finden.<br />
Quellen<br />
Heilmeyer, Florian: „Raumrohlinge“. In: Arch+. Ausgabe 201/202, Aachen 2011, S. 125<br />
Oswalt, Philipp/Overmeyer, Klaus/Misselwitz, Philipp: Urban Catalyst. Berlin 2013, S. 52<br />
Ziehl, Michael/Oßwald, Sarah/Hasemann, Oliver/Schnier, Daniel (Hg.): Second hand spaces. Berlin<br />
2012, S. 13<br />
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