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Die inselzeitung mallorca januar 2016

Das Team der Inselzeitung wünscht Ihnen ein frohes Neues Jahr 2016 - lesen Sie in der Januar Ausgabe - was kommt 2016 auf Mallorca zu - Neuerungen in Wirtschaft, Politik, Steuern und Finanzen. Außerdem tolle Tipps für den Januar auf Mallorca und wie immer viele Infos rund um unsere Lieblingsinsel Viel Spaß beim Lesen Ihre IZ

Das Team der Inselzeitung wünscht Ihnen ein frohes Neues Jahr 2016 - lesen Sie in der Januar Ausgabe - was kommt 2016 auf Mallorca zu - Neuerungen in Wirtschaft, Politik, Steuern und Finanzen. Außerdem tolle Tipps für den Januar auf Mallorca und wie immer viele Infos rund um unsere Lieblingsinsel
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AUSGABE 32 | JANUAR <strong>2016</strong> 37<br />

LIFESTYLE<br />

J&A Photos<br />

FUNKSPRUCH<br />

STATT<br />

WHATSAPP<br />

Für Yachtskipper ist ein UKW-Sprechfunkzeugnis auf Mallorca<br />

Pflicht. Sie lassen sich auf der Insel recht einfach erwerben.<br />

ERund 170 Jahre ist es her, dass der USamerikanische<br />

Buchhändler Samuel<br />

Morse den Morse-Code erfand - und<br />

damit gleichzeitig den Grundstein für<br />

den modernen Seefunk legte. Heutzutage wird<br />

auf Booten und Yachten schon längst nicht<br />

mehr gemorst. Stattdessen ermöglichen moderne<br />

Ukw-Sprechfunkanlagen die Kommunikation<br />

zwischen Schiffen auf hoher See oder<br />

Bootsbesatzungen und Hafenkommandaturen<br />

an Land.<br />

Grundsätzlich gilt: Ist eine Motor- oder Segelyacht<br />

mit einem Sprechfunkgerät ausgerüstet,<br />

muss der Schiffsführer über einen international<br />

anerkannten Befähigungsnachweis zur<br />

Nutzung des Gerätes verfügen. Für Skipper von<br />

Charter- und Privatyachten ist das sogenannte<br />

„Short Range Certificate“ (SRC) gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Online-Kurs für 99 Euro<br />

„Viele Hobby-Skipper verfügen immer noch<br />

nicht über einen SRC-Schein. Werden Sie jedoch<br />

von der Guardia Civil auf See erwischt,<br />

drohen ihnen empfindliche Bußgelder“, sagt<br />

Linda Revill, die seit rund sechs Jahren die<br />

Skipper-Schule „Aigua Sea School“ in Palmas<br />

Modeviertel Santa Catalina leitet. Zu dem relativ<br />

moderaten Preis von 99 Euro kann bei ihr<br />

der sowohl in Spanien als auch anderswo anerkannte<br />

britische SRC-Schein erworben werden.<br />

Entweder in einem Tageskurs bei ihr in<br />

der Schule oder in einem interaktiven Online-<br />

Kurs im Internet. Anschließend steht eine circa<br />

halbstündige Praxisprüfung mit Linda auf dem<br />

Programm. <strong>Die</strong> schlägt mit weiteren 60 Euro zu<br />

Buche.<br />

Funkkommandos in Englisch<br />

Wer lieber das deutsche Pendant erwerben<br />

möchte, also das sogenannte „UKW-Funkbetriebszeugnis<br />

für die Sportschifffahrt“ kann<br />

dies ebenfalls auf Mallorca. <strong>Die</strong> Schulungsabteilung<br />

des Yachtbrokers „First Yacht“ in Port<br />

Andratx bietet zweitägige Ausbildungskurse in<br />

Theorie und Praxis an. Kosten: 595 Euro plus<br />

weitere 95 Euro Prüfungsgebühr.<br />

In beiden Fällen sind Grundkenntnisse der<br />

englischen Sprache Voraussetzung. „Alle Funkkommandos<br />

müssen weltweit in englischer<br />

Sprache gesendet und verstanden werden“, erklärt<br />

Linda Ryell. Neben den verschiedenen<br />

Kommando-Tafeln, beispielsweise zum Absetzen<br />

eines Notrufes (siehe Kasten), wird beim<br />

SRC-Lehrgang auch der praxisnahe Umgang<br />

mit den Geräten vermittelt. „<strong>Die</strong> meisten Anlagen<br />

gleichen sich zwar in ihrem Aufbau, können<br />

aber in der technischen Ausstattung variieren.<br />

Wir schulen daher auf insgesamt fünf<br />

verschiedenen Model-Typen.“ Allen gemein ist<br />

eine rote „Distress“-Taste, die seit 1999 weltweit<br />

vorgeschriebener Bestandteil des internationalen<br />

Seenot- und Sicherheitsfunksystem<br />

(GMDSS).<br />

„Sobald die Taste betätigt wird, wird automatisch<br />

auf allen UKW-Kanälen ein Notruf mit<br />

Namen und Positionsdaten des in Seenot geratenen<br />

Schiffes abgesetzt“, erklärt Revill. <strong>Die</strong><br />

„Distress“-Taste sollte daher auch nur in buchstäblich<br />

allerletzter Not betätigt werden.<br />

„<strong>Die</strong> Benutzung eines Sprechfunkgerätes an<br />

Bord einer Yacht ist nicht jedermanns Sache.<br />

Viele haben echte Probleme damit, einfach so<br />

ins Mikro hineinzusprechen, ohne zu wissen,<br />

wer ihnen am anderen Ende womöglich zuhört“,<br />

sagt Revill. Sie übe mit ihren Schüler deshalb<br />

auch immer gleich eine klare und deutliche<br />

Aussprache.<br />

SOS gilt als das bekannteste Notruf-Signal<br />

der Welt. Es wurde 1905 von der kaiser -<br />

lichen deutschen Marine wegen seiner<br />

einfachen Morsezeichen-Folge (Dreimal<br />

kurz, dreimal lang, dreimal kurz) eingeführt.<br />

<strong>Die</strong> angebliche Abkürzung „Save our Souls“<br />

(„Rettet unsere Seelen“) wurde erst im<br />

nachhinein von amerikanischen Seefahrern<br />

„erfunden“.<br />

Das allererste offizielle Notruf-Signal auf See<br />

hieß jedoch „CQD“ und wurde 1904 von<br />

dem britischen Seefunk-Telegraphen-<br />

Anbieter „Marconi International Marine<br />

Communication Company“ eingeführt. <strong>Die</strong><br />

Morsezeichen CQ stehen dabei für „Seek<br />

you („An alle“), D für „Distress“ („Notfall“).<br />

1909 wurde der erste See-Notruf der Welt ab-<br />

Ob eine Sprechfunkanlage in Zeiten von<br />

Smartphones und Whatsapp denn überhaupt<br />

noch eine große Rolle an Bord spiele?„Und<br />

ob!“, erwidert Revill. „Ein korrekt benutztes<br />

Funkgerät kann im Notfall entscheidender sein<br />

als eine aufgehende Rettungsinsel. <strong>Die</strong> Mobilfunkabdeckung<br />

hört in der Regel nach drei<br />

oder vier Meilen Abstand zur Küste auf. Danach<br />

ist man nur noch über Ukw erreichbar.“<br />

Andreas John<br />

Von „CQD“ über „SOS“ zu „MAYDAY“<br />

gesetzt. Der Funker des britischen Passagierschiffs<br />

RMS Republic meldete nach der<br />

Kollision mit einem italienischen Dampfer:<br />

„CQD!Republic!“.<br />

CQD blieb bis Anfang der 1920er Jahre das<br />

weltweit verbreitetste Seenot-Signal bis es<br />

schließlich von dem insbesondere für un -<br />

geübte Funker leichter herauszuhörenden<br />

SOS ersetzt wurde.<br />

Mit Erfindung der Sprechfunkgeräte Mitte<br />

der 1930er Jahre wurden Morsezeichen im<br />

Schiffsverkehr immer überflüssiger. Sowohl<br />

Seeleute als auch Flugzeug-Piloten, die<br />

heute in einen Notfall geraten, rufen über<br />

Funk das Wort „Mayday“ dreimal hinter -<br />

einander. Es leitet sich von dem franzö -<br />

sischen „M’aidez!“ („Helfen Sie mir!“) ab.

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