RR_Interent_0219
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21. Februar 2019 KOMMUNALES<br />
n 7<br />
Prävention muss verbessert werden<br />
Fachausschüsse befürworten die Teilnahme am Projekt „Communities that Care“. Mit Hilfe einer Schülerbefragung sollen<br />
Probleme in der Gemeinde Rastede analysiert werden.<br />
Von Kathrin Janout | Die<br />
Gemeinde Rastede möchte<br />
sich umfassend mit dem Thema<br />
Prävention bei Kindern und<br />
Jugendlichen beschäftigen. Auf<br />
Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten<br />
Anke Wilken entschieden<br />
kürzlich der Schulausschuss<br />
und der Kinder-,<br />
Jugend- und Sozialausschuss<br />
in öffentlicher Sitzung, das Projekt<br />
„Präventionsnetz-Rastede“<br />
durchzuführen. Dies soll mit<br />
Hilfe von „CTC – Communities<br />
that Care“ (deutsch: Kommunen,<br />
die sich kümmern) geschehen.<br />
Dabei handelt es sich um eine<br />
Methode, die Kommunen zur<br />
Planung und Steuerung ihrer<br />
Präventionsarbeit einsetzen<br />
können. Vorhandene Bedarfe<br />
und Ressourcen in der Prävention<br />
sollen mit CTC ermittelt werden.<br />
Frederick Groeger-Roth,<br />
Projektkoordinator des Landespräventionsrats,<br />
stellte das Vorhaben<br />
im Dorfkrug Delfshausen<br />
vor.<br />
Das Herzstück des Projekts<br />
wird eine Schülerbefragung<br />
sein, die Einblick in das Leben<br />
der Zwölf- bis 17-Jährigen geben<br />
soll. Dies geschieht mit Hilfe<br />
eines webbasierten Fragebogens,<br />
der im Verlauf einer Schulstunde<br />
bearbeitet wird. Die KGS<br />
Rastede habe bereits ihre Kooperation<br />
bei diesem Verfahren<br />
zugesagt, berichtete Anke Wilken.<br />
Mit der Förderschule am<br />
Voßbarg sei sie im Gespräch, so<br />
die Gleichstellungsbeauftragte.<br />
Bei der Befragung äußern sich<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
anonym zu verschiedenen ver-<br />
Die Präventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Rastede sollen auf den<br />
Prüfstand | Foto: Janout<br />
haltensbezogenen Problemen<br />
wie beispielsweise Alkohol- und<br />
Drogenmissbrauch, Teenagerschwangerschaften,<br />
Gewalt,<br />
Depressionen und Ängste, Kriminalität,<br />
Schulabbruch, Mobbing<br />
oder Diskriminierung. Dies<br />
geschehe unter Einbeziehung<br />
von sogenannten Risikofaktoren<br />
(z.B. Konflikte in der Familie,<br />
die die Wahrscheinlichkeit<br />
späterer Verhaltensprobleme<br />
erhöhen) und Schutzfaktoren<br />
wie beispielsweise der Bindung<br />
zur Familie.<br />
„CTC ist auf wissenschaftlicher<br />
Grundlage aufgebaut“, betonte<br />
Groeger-Roth. Die Auswertung<br />
erfolge in Zusammenarbeit mit<br />
der Universität Hildesheim. Das<br />
Programm werde an die Bedürfnisse<br />
der Gemeinde angepasst.<br />
Nach Auswertung der Befragung<br />
könnten dann bereits vorhandene<br />
Maßnahmen analysiert,<br />
der Umfang der Angebote<br />
untersucht und Lücken in der<br />
Präventionsarbeit aufgespürt<br />
werden, so Groeger-Roth. Dabei<br />
werden auch Kindertagesstätten<br />
und Grundschulen einbezogen.<br />
„Anhand der Ergebnisse<br />
sieht man, wo in der Gemeinde<br />
Rastede etwas getan werden<br />
muss.“<br />
Anke Wilken hat ein solches<br />
Projekt bereits in Oldenburg<br />
durchgeführt. Unter ihrer Leitung<br />
soll eine Lenkungsgruppe<br />
mit Gemeindevertretern<br />
und Ehrenamtlichen aus dem<br />
Bereich Jugendarbeit gebildet<br />
werden. „Die Teilnahme<br />
ist natürlich freiwillig“, so die<br />
Gleichstellungsbeauftragte.<br />
Das Projekt ist auf zwei Jahre<br />
angesetzt. Zwischen den Osterund<br />
den Sommerferien solle<br />
die Befragung in den Schulen<br />
stattfinden. Sobald die Auswertung<br />
vorliege, folge der Austausch<br />
über die Ergebnisse und<br />
die Untersuchung bestehender<br />
Angebote. Dies könne bis etwa<br />
März 2020 dauern, kündigte<br />
Wilken an. Erst dann beginne<br />
die Erstellung eines Handlungskonzepts.<br />
Der Gemeindehaushalt<br />
bleibe von diesem<br />
Projekt unberührt, sagte sie.<br />
Für 70 Prozent der Kosten werde<br />
es eine Förderung geben,<br />
und der kommunale Eigenanteil<br />
von 30 Prozent wäre durch<br />
den Einsatz von fünf Wochenstunden<br />
ihrer eigenen Stelle<br />
gedeckt.<br />
Die Ausschussmitglieder<br />
äußerten sich positiv zu dem<br />
Projekt. Es werde dadurch ein<br />
Netzwerk der verschiedenen<br />
Präventionsmaßnahmen in der<br />
Gemeinde gebildet, so Sabine<br />
Eyting (Grüne). Man schaffe<br />
eine Basis, auf die man in der<br />
Zukunft zurückgreifen könne.<br />
Sylke Heilker (CDU) sah die<br />
Gemeinde mit diesem Projekt<br />
in einer Vorreiterposition und<br />
Dirk Bakenhus (UWG) begrüßte,<br />
dass die Gemeinde auf diese<br />
Weise wissenschaftlich fundierte<br />
Daten bekomme. Nur<br />
Evelyn Fisbek (FDP) äußerte<br />
sich zunächst kritisch. Ihr erschien<br />
der Prozess langwierig<br />
und nicht praxisorientiert.<br />
Letztlich konnten ihre Bedenken<br />
aber ausgeräumt werden,<br />
und auch sie stimmte ebenso<br />
wie alle anderen Mitglieder der<br />
Ausschüsse dem Beschlussvorschlag<br />
zu.<br />
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