SIEBEN: Dezember/Januar 2019/2020
Advent im Leinebergland
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Kulturvereinigung Alfeld 3
Thema Alltagsrassismus / Kulturvereinigung Alfeld bringt Thema humorvoll und lehrreich auf die Bühne
Wer hat Angst vorm weißen Mann?
Neger oder Bimbo sind rassistische Begriffe, die man eigentlich nicht hören möchte. Sie sind unangebracht
und herabwürdigend. Aber sie sind in der Alltagssprache trotzdem präsent, man muss sagen
„immer noch“ oder „schon wieder“. Diese Benennungen spielen im Stück „Wer hat Angst vorm weißen
Mann?“ eine Rolle. Der Metzgermeister Franz Maisacher spricht sie aus - und er hat noch reihenweise
andere Beschimpfungen parat. Damit ist er wohl nicht weit weg vom Sprachgebrauch einer Gesellschaftsschicht,
die offen oder hinter vorgehaltener Hand die „Biodeutschen“ für etwas Besseres hält.
Informationen:
Wer hat Angst vorm weißen Mann?
Komödie von Dominique Lorenz,
Sonntag, 2. Februar 2020,
Theatersaal des Gymnasiums Alfeld,
Münchner Tournee Theater,
Regie: René Heinersdorff.
Mit: Joseph Hannesschläger,
Joanna Semmelrogge, Dimitri Abold
Die Komödie basiert auf dem gleichnamigen
Film von Wolfgang Murnberger.
Der hat „dem Volk aufs Maul
geschaut“. Der bekannte Fernsehschauspieler
Joseph Hannesschläger
(Rosenheim-Cops) verkörpert den
unbelehrbaren Grantler und Rassisten
Metzgermeister Maisacher. Auch
die Rolle seiner Tochter Zita ist mit
Johanna Semmelrogge prominent
besetzt. Durch die bayrische Mundart
entsteht der Eindruck einer krachledernen
bayrischen Komödie. Das
Stück ist aber auch eine sprachmächtige
Verbeugung vor den großen
Satirikern der deutschen Sprache.
Es ist Aufgabe des Gegenwartstheaters,
die Phänomene der Zeit auf die
Bühne zu bringen, ob man das alles
unterschreiben würde oder nicht.
Letztlich gibt es einen Erkenntnisgewinn:
Der Rassist muss sterben,
um seinen Hass reflektieren zu können.
Dadurch entsteht am Ende ein
modernes Märchen, eine Lektion
über Toleranz und Menschenwürde.
Das Schwarzweiß-Denken wird
infrage gestellt.
Zur Handlung: Der Münchner Metzgermeister
Franz Maisacher kommt
mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus.
Seine Tochter Zita muss
den Betrieb weiterführen und ist
damit schnell überfordert. Sie stellt
Alpha ein, einen Asylbewerber aus
dem Kongo. Der wird auch noch
„schwarz“ beschäftigt, um die finanziell
angeschlagene Metzgerei am
Laufen zu halten.
Keine Frage für den Franz: „Der
Neger muss sofort wieder weg!“
Als er sich mit seinem neuen, unerwünschten
Mitarbeiter um den
Wechsel einer Glühbirne streitet,
ereilt ihn zum zweiten Mal der
Schlag – diesmal aus einem Stromkabel.
Und dieser Schlag ist zu viel
für ihn: Maisacher stirbt.
Sein Geist bleibt jedoch auf der Erde
zurück und braucht nun ein Medium,
um wirksam ins irdische Geschehen
eingreifen zu können. Und
wer ist der Einzige, der ihn sehen
und verstehen kann? Der schwarze
Mitarbeiter. Fortan sind die beiden
Männer schicksalhaft aneinander
gekettet. Alpha fügt sich in sein
Schicksal, denn eines hat er schnell
erkannt: So leicht wird er den sturen
Alten nicht los. (hst)
Dimitri Abold
© Elena Zaucke
Karten:
Kulturvereinigung Alfeld e.V.
Perkstraße 29, 31061 Alfeld
Tel.: (0 51 81) 703-205
E-Mail: marten-pape@stadt-alfeld.de,
strobell@stadt-alfeld.de
www.hitix.de/booking.php?fM=3
oder www.kulturvereinigung-alfeld.de/
musik-mehr/29-11-2019-matthias-brodowy/
Joanna Semmelrogge
© Michael Miklas
Joseph Hannesschläger
© Loredana La Rocca
Kirsten Strobell
Ansprechpartnerin für Abonnenten
Perkstraße 2 (Bücherei)
Telefon: (0 51 81) 703 – 175
E-Mail: strobell@stadt-alfeld.de
Geschäftszeiten: Dienstag 9 – 13 Uhr
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