Impressionists, Modern Art & 19th/20th Century Paintings
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE V<br />
IMPRESSIONISTS, MODERN ART &<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
Auctions: Thursday, 30 June 2022<br />
Exhibition: Saturday, 25 June – Tuesday, 28 June 2022
IMPRESSIONISTS<br />
&<br />
MODERN ART
PIERRE-AUGUSTE RENOIR<br />
1841 Limoges – 1919 Cagnes<br />
650<br />
PIERRE-AUGUSTE RENOIR,<br />
1841 LIMOGES – 1919 CAGNES<br />
Bedeutender Maler der französischen klassischen<br />
<strong>Modern</strong>e.<br />
DANS LE JARDIN DES COLLETTES À CAGNES,<br />
UM 1910<br />
Öl auf Leinwand.<br />
30,5 x 42,5 cm.<br />
Signatur links unten „Renoir“.<br />
Das vorliegende Werk wurde im April 2020 dem<br />
Comité Renoir des Wildenstein-Plattner-Institut (WPI)<br />
vorgestellt und bestätigt.<br />
Es wird demnächst in den „Renoir-Digital-Catalogue-<br />
Raisonné“ aufgenommen sowie im zweiten Band des<br />
Supplements des Werkverzeichnisses der Gemälde,<br />
Pastelle und Aquarelle erscheinen, herausgegeben<br />
von: Guy-Patrice Dauberville und Floriane Dauberville<br />
sowie Bernheim-Jeune.<br />
In der für Renoir typischen impressionistischen Malweise<br />
zeigt das Gemälde den Garten „Les Collettes“<br />
in Cagnes nähe Nizza, am Mittelmeer. Dieses Anwesen<br />
hatte er 1907 erworben, und 1908 zog er dort hin.<br />
Das malerische Bauernhaus, mit Orangen- und Olivenbäumen,<br />
bot inmitten dieser südlichen Landschaft für<br />
den Maler wichtige Motive.<br />
Im vorliegenden Gemälde bilden kurzstämmige Bäume<br />
mit dichten, buschigen Kronen eine geschlossene Hintergrundkulisse<br />
für einen im Licht stehenden Gartentisch.<br />
Das Gemälde zeigt stimmige Geschlossenheit,<br />
sowohl kompositionell, als auch in der Farbigkeit, wie<br />
dies den reifen Werken des Malers eigen ist. Zudem<br />
ist es im Gegensatz zu vielen der späteren Landschaften<br />
Renoirs signiert.<br />
Im Werkverzeichnis von Ambrois Vollard ist auf Seite<br />
161 eine darstellungsgleiche Version abgebildet, rechts<br />
unten signiert, die Bäume dort eher in Gruppen nebeneinander<br />
positioniert, der Tisch dem Betrachter näher<br />
herangestellt, was auf das Format zurückzuführen ist.<br />
(†)<br />
PIERRE-AUGUSTE RENOIR,<br />
1841 LIMOGES – 1919 CAGNES<br />
DANS LE JARDIN DES COLLETTES À CAGNES,<br />
CA. 1910<br />
Oil on canvas.<br />
30 x 42.5 cm.<br />
Signed “Renoir” lower left.<br />
The present work was presented and approved by<br />
the Comité Renoir of the Wildenstein-Plattner-Institute<br />
(WPI) in April 2020. It will soon be included in the<br />
Renoir Digital Catalogue Raisonné and will be published<br />
in the second volume of the supplement to the<br />
catalogue raisonné of paintings, pastels, and watercolours,<br />
edited by: Guy-Patrice Dauerville and Floriane<br />
Dauberville and Bernheim-Jeune.<br />
In Renoir’s typical impressionist painting style, the<br />
painting shows the garden “Les Collettes” in Cagnes<br />
near Nice, on the Mediterranean Sea. He had bought<br />
this property in 1907 and relocated there in 1908.<br />
Ambrois Vollard’s catalogue raisonné, page 161<br />
shows an identical version, signed lower right. (†)<br />
Provenance:<br />
Ludwig Bersch, Zurich.<br />
Private collection, Switzerland (inherited from Ludwig<br />
Bersch).<br />
Literature:<br />
Ambroise Vollard, Tableaux, Pastels et Dessins de<br />
Pierre-Auguste Renoir, Paris 1918, vol. II, p. 161,<br />
with ill.<br />
INFO | BID<br />
€ 400.000 - € 600.000<br />
Sistrix<br />
Provenienz:<br />
Ludwig Bersch, Zürich.<br />
Schweizer Privatsammlung (durch Erbschaft Ludwig<br />
Bersch).<br />
Literatur:<br />
Ambroise Vollard, Tableaux, Pastels et Dessins de<br />
Pierre-Auguste Renoir, Paris 1918, Bd. II, S. 161,<br />
m. Abb. (1321741) (11)<br />
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MAURICE DE VLAMINCK<br />
1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />
651<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />
Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />
Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />
und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />
wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />
Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />
der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner<br />
Werke durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg<br />
in Paris.<br />
VASE DE FLEURS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65 x 54 cm.<br />
Unten rechts signiert.<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUELL-LA-GADELIÈRE<br />
VASE DE FLEURS<br />
Oil on canvas.<br />
65 x 54 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Accompanied by certificate by Wildenstein Institute.<br />
(†)<br />
€ 80.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Beigegeben ein Zertifikat des Wildenstein Institute.<br />
In einem braunen Tongefäß, welches bei de Vlaminck<br />
öfters vorkommt und bei welchem man den sonst<br />
sichtbaren Henkel nicht erkennen kann, da er auf der<br />
Rückseite zu vermuten ist und sich nur als Schatten<br />
auf dem Tisch abzubilden scheint, ein Blumenstrauß.<br />
Die Wand hinter dem Tisch, wie oft bei de Vlaminck,<br />
in eine dunkle und eine helle Zone diagonal geteilt. (†)<br />
(13220010) (13)<br />
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HENRI-THÉODORE<br />
FANTIN-LATOUR<br />
1836 Grenoble – 1904 Buré<br />
652<br />
HENRI-THÉODORE FANTIN-LATOUR,<br />
1836 GRENOBLE – 1904 BURÉ<br />
Henri-Théodore Fantin-Latour war ein französischer<br />
Maler, der von seinem Vater, einem Portraitisten,<br />
ausgebildet wurde. Er setzte seine Ausbildung an<br />
der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Paris fort, besuchte regelmäßig<br />
den Louvre, wo er große Meister kopierte.<br />
Hier entwickelte er eine Begeisterung für die venezianische<br />
Malerei, vor allem für die von Tiziano Vecellio<br />
(1485/89-1576) und Paolo Veronese (1528-1588). Er<br />
schloss Freundschaft mit Édouard Manet (1832-1883),<br />
Berthe Morisot (1841-1895) und später mit James Abbot<br />
McNeill Whistler (1834-1903), der ihn mit nach<br />
England nahm und einer Klientel vorstellte, die sich für<br />
seine Stillleben, im speziellen die Blumenstillleben,<br />
begeisterte. Außerdem mit dem realistischen Maler<br />
Gustave Courbet (1819-187) und den Impressionisten<br />
befreundet, behielt er nichtsdestotrotz seinen eigenen<br />
Stil und orientierte seine Malerei hin zu Gruppenportraits,<br />
wovon die berühmtesten Exemplare im Musée<br />
d‘Orsay aufbewahrt sind. Später zog er sich in die<br />
Normandie nach Buré zurück und widmete sich dort<br />
fast ausschließlich seinen Blumensträußen, die er in<br />
seinem Garten pflückte.<br />
HOMMAGE AN ROBERT SCHUMANN<br />
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen.<br />
24 x 29 cm.<br />
Links unten signiert. Verso auf Leinwand Aufkleber<br />
mit Bezeichnung „Huldigung an Berlioz“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Provenienz:<br />
F. & J.Tempelaere, Paris.<br />
Literatur:<br />
Victoria Fantin-Latour, Catalogue de l‘œuvre complet<br />
de Fantin-Latour, Paris 1911/ 1969, Nr. 704.<br />
Anmerkung:<br />
Wohl Skizze für ein ähnliches Gemälde, das am<br />
05.02.2008 in London bei Christie´s unter Lot 274<br />
mit Titel „A Robert Schumann“ angeboten wurde.<br />
(1321452) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Skizzenhafte Darstellung mehrerer stehender und<br />
einer auf der rechten unteren Seite sitzender Frau,<br />
jeweils in langen Gewändern vor unbestimmten Hintergrund,<br />
rechtsseitig auf einem Sockel eine Büste<br />
erkennbar.<br />
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19
MAURICE DE VLAMINCK<br />
1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />
653<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />
Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />
Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />
und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />
wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />
Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer der<br />
documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner Werke<br />
durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg in<br />
Paris.<br />
VUE D'UN VILLAGE D‘ILE-DE-FRANCE, UM 1920<br />
Öl auf Leinwand.<br />
45 x 53 cm.<br />
Links unten signiert: „Vlaminck.“<br />
1919 zog Vlaminck ins Departement Oise in der Nähe<br />
von Valmondois, wo er ein kleines Haus kaufte. Im<br />
selben Jahr erhielt er eine begeisterte Kritik auf der<br />
Einzelausstellung bei Druet in der Rue Royale, die seinen<br />
Durchbruch bedeutete. Im folgenden Jahr zog er<br />
einige Kilometer weiter und erwarb eine Reetdachkate<br />
in Auvers-sur-Oise. Das vorliegende Gemälde<br />
stellt höchstwahrscheinlich das sehr nahe gelegene<br />
Dorf Nesles-la-Vallée dar. Man kann die Komposition<br />
mit dem Bild in Mischtechnik „Nesles-la-Vallée“ aus<br />
dem Museum in Grenoble (MG 2103) vergleichen.<br />
Vlaminck ist hier noch dem 1910 übernommenen<br />
Cézanne-Kubismus verpflichtet: kubische Zusammenstellungen<br />
der Häuser des Dorfes, übereinandergelegte<br />
Ebenen ohne perspektivische Forschungsbemühungen<br />
und eine eingeschränkte Palette. Die<br />
leuchtenden Flocken der Blumen auf dem Feld erinnern<br />
jedoch an seinen fauvistischen Flair. Nesles-la-<br />
Vallée zeugt mit großer Meisterschaft von dieser<br />
Übergangsperiode, aber die tiefen Ultramarin-Blautöne,<br />
die so charakteristisch für den Maler sind und ihn<br />
in seinem späteren Werk begleiten sollen, sind bereits<br />
unverkennbar vorhanden. (†)<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
VUE D’UN VILLAGE D’ILE-DE-FRANCE, CA. 1920<br />
Oil on canvas.<br />
45 x 53 cm.<br />
Signed “Vlaminck” lower left.<br />
The painting probably represents the nearby village of<br />
Nesles-la-Vallée. The present composition compares<br />
well with the mixed media painting “Nesles-la-<br />
Vallée” held at the Grenoble Museum (MG 2103).<br />
Here Vlaminck is still committed to the Cubism of<br />
Cézanne adopted in 1910. (†)<br />
Provenance:<br />
Madeleine Peuchet collection.<br />
Auction Robin, Drouot, 27 November 1975.<br />
Paule Cailac collection.<br />
€ 120.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Madeleine Peuchet.<br />
Auktion Robin, Drouot, 27. November 1975.<br />
Sammlung Paule Cailac. (13211312) (13)<br />
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21
MAURICE DE VLAMINCK<br />
1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />
654<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />
Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />
Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte und<br />
die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />
wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />
Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer der<br />
documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner Werke<br />
durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg in<br />
Paris.<br />
RUE DE VILLAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65,5 x 81 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In Louis XV-Stil-Rahmen.<br />
Beigegeben Zertifikat Wildenstein Institut, ref 4443,<br />
Paris 19. Februar 2008.<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
RUE DE VILLAGE<br />
Oil on canvas.<br />
65.5 x 81 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Accompanied by Wildenstein Institute certificate, ref.<br />
4443, Paris 19 February 2008.<br />
Provenance:<br />
Koller, Zurich 1973, lot 80.<br />
Private collection, Switzerland.<br />
Private collection, Belgium.<br />
€ 45.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Eine Straßenflucht öffnet sich dem Betrachter und<br />
verdichtet sich am Horizont zu einem schwammigen<br />
frischen Grün, das aus der Kulmination mehrerer<br />
Bäume resultiert, die eine Allee bilden und kompositorisch<br />
eine Verdichtung der im Vordergrund stehenden<br />
Häuser darstellen. Andere Kompositionen, wie<br />
zum Beispiel eine Straßenansicht von 1912, stellen<br />
die Bäume direkt den Häusern gegenüber (Vlaminck,<br />
le peintre et la critique, Ausstellungskatalog, Musée<br />
des Beaux-<strong>Art</strong>s de Chartres, 26. Juni-28. Oktober<br />
1987, abgebildet als Nummer 25, S. 175), sodass sich<br />
ein völlig anderer Landschaftseindruck ergibt.<br />
Provenienz:<br />
Koller, Zürich, 1973, Lot 80.<br />
Privatsammlung Schweiz.<br />
Privatsammlung Belgien. (1321458) (13)<br />
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EUGÈNE BOUDIN<br />
1824 Honfleur – 1898 Deauville<br />
655<br />
EUGÈNE BOUDIN,<br />
1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />
Eugène Boudin gilt als einer der bedeutenden Vorläufer<br />
des Impressionismus. Zehnjährig zog Boudin mit<br />
seiner Familie nach Le Havre, wo er später Maler wie<br />
Constant Troyon (1810-1865), Jean François Millet<br />
(1814-1875) und Eugène Isabey (1804-1886) kennenlernte.<br />
Sie ermutigten ihn, sich als Maler selbst zu<br />
verwirklichen, worauf er 22-jährig sein Ladengeschäft<br />
aufgab und sich ausschließlich als erfolgreicher Maler<br />
betätigte. 1851 studierte er in Paris, bevor er mehrere<br />
Studienreisen in Europa unternahm. Zu seinen Malerkollegen<br />
und Freunden gehörten Gustave Courbet<br />
(1819-1877) und Claude Monet (1840-1926).<br />
ENTRÉE DU PORT DE SAINT-VALÉRY-SUR-SOMME,<br />
1891<br />
Öl auf Leinwand.<br />
35 x 57 cm.<br />
Unten links signiert „E. Boudin“, datiert „91“ und<br />
Vermerk „St Valéry 10 juillet“.<br />
In Louis XV-Rahmen mit textilem Ausschnitt.<br />
Es ist ein reifes Werk von Boudin, von dem wir wissen,<br />
dass er noch 1898 ausstellte, und es zeigt die Essenz<br />
seines Schaffens: eine ruhige weite Flusslandschaft<br />
mit zentralperspektivisch zusammenlaufenden Ufern,<br />
die einerseits von Architekturen gesäumt, andererseits<br />
von einer Baumallee bewachsen sind. In dem<br />
ruhigen Wasser schimmern die Spiegelbilder der Ufer<br />
und verdoppeln so ihre Präsenz ins Flirrende. (†)<br />
EUGÈNE BOUDIN,<br />
1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />
ENTRÉE DU PORT DE SAINT-VALÉRY-SUR-<br />
SOMME, 1891<br />
Oil on canvas.<br />
35 x 57 cm.<br />
Signed “E. Boudin” lower left, dated “91” and note<br />
“St Valéry 10 juillet”.<br />
Provenance:<br />
Private collection, France.<br />
Literature:<br />
The painting on offer for sale is illustrated in: Robert<br />
Schmit, Eugène Boudin (1824-1898), Catalogue<br />
raisonné de l’œuvre, Paris, 1973, vol. III, p. 88,<br />
no. 2808.<br />
Exhibition:<br />
Yonkers, Hudson River Museum, September-November<br />
1969, no. 24.<br />
€ 160.000 - € 200.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
Das hier angebotene Gemälde ist abgebildet in:<br />
Robert Schmit, Eugène Boudin (1824-1898). Catalogue<br />
raisonné de l‘œuvre, Paris 1973, Bd. III, S. 88,<br />
Nr. 2808.<br />
Ausstellung:<br />
Yonkers, Hudson River Museum, September-November<br />
1969, Nr. 24. (1321133) (13)<br />
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EUGÈNE BOUDIN<br />
1824 Honfleur – 1898 Deauville<br />
656<br />
EUGÈNE BOUDIN,<br />
1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />
Eugène Boudin gilt als einer der bedeutenden Vorläufer<br />
des Impressionismus. Zehnjährig zog Boudin mit<br />
seiner Familie nach Le Havre, wo er später Maler wie<br />
Constant Troyon (1810-1865), Jean François Millet<br />
(1814-1875) und Eugène Isabey (1804-1886) kennenlernte.<br />
Sie ermutigten ihn, sich als Maler selbst zu<br />
verwirklichen, worauf er 22-jährig sein Ladengeschäft<br />
aufgab und sich ausschließlich als erfolgreicher Maler<br />
betätigte. 1851 studierte er in Paris, bevor er mehrere<br />
Studienreisen in Europa unternahm. Zu seinen Malerkollegen<br />
und Freunden gehörten Gustave Courbet<br />
(1819-1877) und Claude Monet (1840-1926).<br />
LE BASSIN DU COMMERCE À BRUXELLES, 1871<br />
Aquarell und Zeichnung auf Papier.<br />
20,2 x 27,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „E. Boudin“, verso betitelt und<br />
datiert.<br />
Im Passepartout, hinter Glas in vergoldetem Rahmen.<br />
Blick auf das nach hinten sich verjüngende Handelsbecken,<br />
das zur Seitenfassade der Kirche Sainte Catherine<br />
führt, und an dessen seitlichen Ufern unterhalb<br />
der eng stehenden Gebäude zahlreiche Boote und<br />
Segelschiffe liegen, deren Masten in den hohen gelblichen<br />
Himmel ragen. Dieser wird belebt durch eine<br />
Vogelschar, die einen beflaggten Mast umkreist. Zahlreiche<br />
Spiegelungen finden sich im Wasser wieder.<br />
Impressionistische Malerei in reduzierter Farbigkeit in<br />
der Manier des bekannten Künstlers.<br />
Als Freilichtmaler hat sich Boudin überwiegend in seiner<br />
angestammten Heimat mit Hafenlandschaften<br />
auseinandergesetzt. Er kam in Kontakt mit Malern<br />
wie Constant Troyon (1810-1865), Eugène Isabey<br />
(1804-1886) und Jean François Millet (1814-1875), die<br />
ihn zur Malerei ermutigten. Millet war es auch, der<br />
aus der Schule von Barbizon heraus bereits 1845 die<br />
Abkehr vom Akademismus einleitete, hin zu einer<br />
Philosophie, wie sie auch für Boudin gültig wurde,<br />
nämlich, dass die Natur, aus einem ersten Eindruck<br />
(Impression) erfahren werden kann, was schließlich<br />
der Kunstrichtung den Namen „Impressionismus“<br />
verlieh. Nach dem Akademiestudium 1851 in Paris<br />
führten ihn Reisen nach Südfrankreich, Venedig und<br />
Flandern, aber immer wieder zurück in die Heimat in<br />
der Bretagne und der Normandie. Boudin gehört zu<br />
den frühen Freilichtmalern, deren Atelier nun in der<br />
freien Natur lag.<br />
Provenienz:<br />
Mareschal Paris.<br />
Galerie Schmit, Paris.<br />
Edouard & Jeannine Chapet, Paris (1872 von oben<br />
erworben).<br />
Ausstellung:<br />
Galerie Schmit, Paris, Aspects de la peinture francaise<br />
XIXe-XXe siècles, 1978, abgebildet im Katalog, S. 72,<br />
Nr. 66. (1320391) (18)<br />
EUGÈNE BOUDIN,<br />
1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />
LE BASSIN DU COMMERCE À BRUXELLES, 1871<br />
Watercolour and drawing on paper.<br />
20.2 x 27.5 cm.<br />
Signed “E. Boudin” lower right, titled, and dated on<br />
the reverse.<br />
Provenance:<br />
Mareschal, Paris.<br />
Galerie Schmit, Paris.<br />
Edouard & Jeannine Chapet, Paris<br />
(1872 purchased from above).<br />
Exhibition:<br />
Galerie Schmit, Paris, Aspects de la peinture française<br />
XIXe-XXe siècles, 1978, illustrated in cat. p. 72, no. 66<br />
€ 38.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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27
GIORGIO DE CHIRICO<br />
1888 Volos – 1978 Rom<br />
657<br />
GIORGIO DE CHIRICO,<br />
1888 VOLOS – 1978 ROM<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN „FRUTTA“<br />
Öl auf Leinwand.<br />
40 x 50 cm.<br />
Links unten signiert. Verso auf der Leinwand weitere<br />
Signatur von der Hand des Künstlers mit Titelbezeichnung<br />
„Frutta“ „Giorgio de Chirico“.<br />
Ferner: 9-zeilige handschriftliche Echtheitsbestätigung<br />
mit Rundstempel und Datierung Rom, 24. Juli 1962.<br />
Ferner Klebeetikett „S:P:Q:R: IV Rassegna di <strong>Art</strong>i<br />
Figurative di Roma e del Lazio“. Mit handschriftlichen<br />
Künstler- und Titelbezeichnungen „Vita silente di<br />
frutta“ – sowie „Piazza Spagna 31“ (ehem. Wohnhaus,<br />
dann Museum De Chirico).<br />
Auf einer Tischplatte artifizielle aufgetürmte grüne, rote<br />
und gesprenkelte Äpfel, dazwischen eingefügt blaue<br />
und grüne Trauben. Der Aufbau des Stilllebens übernimmt<br />
nur scheinbar die alte Bildtradition. Tatsäch lich<br />
ist hier das Zufällige weitgehend vermieden, denn wie<br />
ein festes Gefüge zeigt sich der Aufbau der Früchte.<br />
Der Stil, dem der Maler sich zuwandte, zeigt eine Abkehr<br />
von seiner einstigen „pittura metafisica“, hatte<br />
er sich doch nun wieder einem betont barocken und<br />
pathetischen Malstil verschrieben. Tatsächlich hatte<br />
ihm dies eine breitere Themenwahl geboten als die<br />
surrealistischen Stadtlandschaften. Dennoch herrscht<br />
auch hier ein nahezu architektonischer Bildaufbau vor.<br />
In diesen Jahren entstanden neben Stillleben auch<br />
Pferdebilder, meist in Auffassung von Bühnenszenen.<br />
A.R. (†) (13013112) (11)<br />
GIORGIO DE CHIRICO,<br />
1888 VOLOS – 1978 ROME<br />
FRUIT STILL LIFE “FRUTTA”<br />
Oil on canvas.<br />
40 x 50 cm.<br />
Signed lower left. Another signature by the hand of<br />
the artist and title on the reverse “Frutta” “Giorgio<br />
de Chirico”.<br />
Furthermore, 9-line handwritten certificate of authenticity<br />
with round stamp and dated Rome, 24 July 1962<br />
as well as an adhesive label “S:P:Q:R: IV Rassegna di<br />
<strong>Art</strong>i Figurative di Roma e del Lazio”. With hand-written<br />
artist name and title “Vita silente di frutta” and “Piazza<br />
Spagna 31” (formerly residential property, then Museum<br />
De Chirico). (†)<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
28 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.
MAURICE DE VLAMINCK<br />
1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />
658<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />
Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />
Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />
und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als<br />
Postimpressionist wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />
Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />
der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung<br />
seiner Werke durch eine Ausstellung im Musée du<br />
Luxembourg in Paris.<br />
NATURE MORTE AUX RAISINS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 65 cm.<br />
Rechts unten signiert „Vlaminck“.<br />
Auf einer knapp von der Seite sichtbaren Tischplatte<br />
die verschiedenen Gegenstände vor dunklem Hintergrund<br />
sich abzeichnend. Darunter ein mit dunklen<br />
Weinbeeren gefüllter Weidenkorb vor einem Teller<br />
mit einer Hartwurst, daneben Zwiebel, Kartoffel und<br />
ein hohes geschliffenes Glas. Die rechte freie Hälfte<br />
durch eine weiße Porzellanschale belebt. Für den<br />
Künstler typische Farbigkeit in dunkelschattierten Tönen,<br />
welche zu den Lichtreflexen in scharfem Kontrast<br />
stehen. (†)<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
NATURE MORTE AUX RAISINS<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 65 cm.<br />
Signed “Vlaminck” lower right. (†)<br />
Provenance:<br />
Burthoul Collection, Burthoul Sale, Brussels 11 March<br />
1950, lot 108.<br />
Private collection, England.<br />
Private collection, South of France.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Burthoul Collection, Burthoul Sale, Brüssel 11. März<br />
1950, Lot 108.<br />
Privatsammlung, England.<br />
Privatsammlung, Südfrankreich. (12821018) (13)<br />
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MAURICE DE VLAMINCK<br />
1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />
659<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />
Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />
Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />
und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als<br />
Postimpressionist wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />
Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />
der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung<br />
seiner Werke durch eine Ausstellung im Musée du<br />
Luxembourg in Paris.<br />
VASE DE FLEURS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 38 cm.<br />
Rechts unten signiert „Vlaminck“. Auf Keilrahmen<br />
rückwärtig Etikett mit Künstlerverweis.<br />
Beiliegend eine Kopie der Bestätigung des Wildenstein-<br />
Institute mit der Referenznummer 1284 vom 22. Oktober<br />
1993.<br />
Auf einer kaum als solche erkenntlichen Tischplatte<br />
ein braun glasierter Keramikkrug, dessen Hals sich<br />
schlaglichtartig mittels Reflex weiß abhebt. Darin ein<br />
Blumenstrauß in roten und blauen Tönen, welcher<br />
sich kontrastreich vor der weißen Wand abzeichnet,<br />
welche im oberen rechten Bildviertel verschattet ist. (†)<br />
MAURICE DE VLAMINCK,<br />
1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />
VASE DE FLEURS<br />
Oil on canvas.<br />
46 x 38 cm.<br />
Signed “Vlaminck” lower right. <strong>Art</strong>ist name on a label<br />
on the stretcher.<br />
A copy of the Wildenstein-Institute confirmation with<br />
ref. no. 1284 dated 22 October 1993 is enclosed. (†)<br />
Provenance:<br />
Private collection, England.<br />
Private collection, South of France.<br />
Literature:<br />
Maïthé Vallès-Bled, Maurice Vlaminck. Critical Catalogue<br />
of Fauve <strong>Paintings</strong> and Ceramics, Paris, 2008,<br />
cat. no. 108 with ill.<br />
€ 22.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, England.<br />
Privatsammlung, Südfrankreich.<br />
Literatur:<br />
Maïthé Vallès-Bled, Maurice Vlaminck. Critical Catalogue<br />
of Fauve <strong>Paintings</strong> and Ceramics, Paris 2008, Katalognummer<br />
108 mit Abb. (12821032) (13)<br />
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LOVIS CORINTH<br />
1858 Tapiau – 1925 Zandvoort<br />
660<br />
LOVIS CORINTH,<br />
1858 TAPIAU – 1925 ZANDVOORT<br />
MÄDCHEN IM WALDBACH, 1913<br />
Öl auf Leinwand.<br />
96 x 120 cm.<br />
Rechts oben signiert und datiert „Lovis Corinth 1913“.<br />
Verso auf Keilrahmen mit Etiketten und Vermerken.<br />
In bronziertem Profilrahmen.<br />
Dieses lebendige und zugleich zarte Gemälde zeigt<br />
die Frau des Künstlers, Charlotte Berend-Corinth, wie<br />
sie auf einem Felsen sitzt und ihre Beine trocknet.<br />
Die Szene spielt sich am Fluss in St. Ulrich im Grödnertal<br />
in Tirol, während des zweiten Besuchs der<br />
Corinths ab. Charlotte, die eine Tiroler Tracht trägt,<br />
scheint sich an dem reißenden Strom, in dem sie<br />
sitzt, nicht zu stören. Von ihrem Mann ist hingegen<br />
überliefert, dass er während des Malens sehr um seine<br />
Frau besorgt war und rief: „Nein, die Situation ist<br />
doch zu gefährlich, du darfst unmöglich da sitzen!“<br />
Das Kleid, gemustert mit kleinen Blumen auf dunklem<br />
Fond, bietet einerseits einen willkommenen Kontrast<br />
zu dem diagonal aufsteigenden breiten Pinselduktus<br />
des Hintergrundes, und ist andererseits semantisch<br />
doch mit der umgebenen Natur verbunden.<br />
Provenienz:<br />
Heinrich and Tony Kirchhoff, Wiesbaden.<br />
Galerie Schloss Rimsingen, Breisach.<br />
Leo Michelson, Paris, März 1934, von dort ins Kunsthaus<br />
Zürich zur Aufbewahrung.<br />
Privatsammlung Deutschland, Erwerb 1960-1962.<br />
Auktion Christie‘s, London, 1. Dezember 1992, Lot 155.<br />
Rolf Deyhle, Stuttgart.<br />
Auktion, Grisebach, 29. Juni 2001, Lot 16.<br />
LOVIS CORINTH,<br />
1858 TAPIAU – 1925 ZANDVOORT<br />
GIRL IN A FOREST STREAM, 1913<br />
Oil on canvas.<br />
96 x 120 cm.<br />
Signed and dated “Lovis Corinth 1913” top right.<br />
Provenance:<br />
Heinrich and Tony Kirchhoff, Wiesbaden.<br />
Galerie Schloß Rimsingen, Breisach.<br />
Leo Michelson, Paris, March 1934, from there stored<br />
at Kunsthaus Zurich.<br />
Private collection, Germany, acquisition 1960-1962<br />
Auction Christie‘s, London, 1 December 1992, lot 155.<br />
Rolf Deyhle, Stuttgart.<br />
Auction, Grisebach, 29 June 2001, lot 16.<br />
Literature:<br />
Han Hildebrandt, Die Sammmlung Kichhoff in Wiesbaden,<br />
in: Der Cicerone, vol. X, Leipzig, January 1918,<br />
p. 11 (ill. 2).<br />
Charlotte Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis<br />
Corinth, Munich 1958, no. 579, p. 129 (ill. 601).<br />
Charlotte Berend-Corinth, Lovis Corinth, Die Gemälde.<br />
Catalogue raisonné, Munich 1992, no. 579, p. 142<br />
(ill. p. 631).<br />
Exhibition:<br />
Glaspalast Munich, Allgemeine Kunst-Ausstellung,<br />
June-October 1926, no. 1236, p. 49.<br />
€ 120.000 - € 140.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Han Hildebrandt, Die Sammlung Kirchhoff in Wiesbaden,<br />
in: Der Cicerone, Bd. X, Leipzig, Januar 1918,<br />
S. 11 (Abb. 2).<br />
Charlotte Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis<br />
Corinth, München 1958, Nr. 579, S. 129 (Abb. 601).<br />
Charlotte Berend-Corinth, Lovis Corinth. Die Gemälde.<br />
Werkverzeichnis, München 1992, Nr. 579, S. 142<br />
(Abb. S. 631).<br />
Ausstellung:<br />
Glaspalast München, Allgemeine Kunst-Ausstellung,<br />
Juni-Oktober 1926, Nr. 1236, S. 49. (1321921) (13)<br />
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35
CHRISTIAN ROHLFS<br />
1849 Groß Niendorf – 1938 Hagen<br />
661<br />
CHRISTIAN ROHLFS,<br />
1849 GROSS NIENDORF – 1938 HAGEN<br />
KORNFELD (GETREIDEHOCKEN AUF DEM FELD)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60 x 100,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „C Rohlfs 7“.<br />
In breitem teilvergoldetem Rahmen.<br />
In Nahsicht ohne blauen Horizont ein abgeerntetes<br />
Kornfeld mit den von links vorne nach rechts hintereinander<br />
gestaffelten Heuhocken im strahlenden Sonnenlicht,<br />
links im Hintergrund weitere nebeneinander<br />
liegende Felder, wohl mit unterschiedlichen Gemüsesorten.<br />
Farbkräftige expressionistische Malerei mit<br />
breitem, im Vordergrund senkrechtem und im Hintergrund<br />
die Felder in waagrechtem pastosem Pinselstrich<br />
ausgeführt. Meisterhaftes Werk mit bravouröser<br />
Lichtführung.<br />
Provenienz:<br />
Private Sammlung, Berlin.<br />
Pietro del Vecchio, Leipzig.<br />
W. Colsman, Göttingen, 1949.<br />
Anonymer Verkauf, Karl & Faber, München, 18.-19.<br />
Oktober 1966, Lot 1038.<br />
Galerie Utermann, Dortmund, 1972.<br />
Anonymer Verkauf, Kunsthaus Lempertz, Köln,<br />
5. Dezember 1975, Lot 648.<br />
Anonymer Verkauf, Hauswedell & Nolte, Hamburg,<br />
2.-4. Juni 1976, Lot 1357.<br />
Anonymer Verkauf, Bassenge, Berlin, 28. November<br />
1998, Lot 6580.<br />
Galerie Salis & Vertes, Salzburg. Erworben dort<br />
vom Sammler, April 1999.<br />
Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein deutscher Maler der <strong>Modern</strong>e.<br />
Er studierte an der Großherzoglichen Kunstschule in<br />
Weimar. Ab 1884 war er freischaffender Künstler in<br />
Weimar und wendete sich zunehmend dem Impressionismus<br />
zu. Ab etwa 1910 ist er den Expressionisten<br />
zuzuordnen, in dem Jahr wurde er in Darmstadt<br />
zum Jurymitglied des Deutschen Künstlerbundes gewählt.<br />
Von 1910 bis 1912 hielt er sich auf Einladung<br />
eines Mäzens in München und Umland auf. 1930 begegnete<br />
er in Ascona Helmuth Macke und Marianne<br />
von Werefkin, mit denen er bis Frühjahr 1931 eng<br />
zusammenarbeitete. Die umfangreichste Sammlung<br />
seiner Werke, rund 700 Arbeiten, befindet sich heute<br />
im Osthaus Museum Hagen.<br />
Literatur:<br />
Paul Vogt, Christian Rohfls. Œuvre-Katalog der<br />
Gemälde, Bongers Recklinghausen 1978, Nr. 409<br />
(Kornfeld). (13219210) (18)<br />
CHRISTIAN ROHLFS,<br />
1849 GROSS NIENDORF – 1938 HAGEN<br />
CORNFIELD<br />
Oil on canvas.<br />
60 x 100.5 cm.<br />
Signed lower right “C Rohlfs 7”.<br />
In wide gilt frame.<br />
Literature:<br />
Paul Vogt, Christian Rohfls. Œuvre-Katalog der<br />
Gemälde, Bongers Recklinghausen 1978, no. 409<br />
(Kornfeld).<br />
€ 75.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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37
GUSTAVE CARIOT<br />
1872 Périgny-sur-Yerres – 1950 Paris<br />
662<br />
GUSTAVE CARIOT,<br />
1872 PÉRIGNY-SUR-YERRES – 1950 PARIS<br />
Der Künstler wuchs im Pariser Stadtteil Marais auf.<br />
Als Autodidakt reifte er zu einem gefeierten postimpressionistischen<br />
Maler heran. Seine pointilistischen<br />
Landschaften erzielten Erfolge und wurden in zahlreichen<br />
französischen Ausstellungen gezeigt.<br />
LES MEULES DE FOIN<br />
Öl auf festem Malkarton.<br />
27,3 x 33 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „G.Cariot 1930“.<br />
Blick auf sonnenbeschienene farbenfrohe, gelb und<br />
orange leuchtende Heudocken auf einem ebenso farbigen,<br />
teils hellen grünen Feld im Spätsommer. Sie<br />
bilden einen starken Kontrast zu den in diversen Grüntönen<br />
wiedergegebenen Bäumen des Waldrandes im<br />
Hintergrund. Postimpressionistische Darstellung eines<br />
beliebten Themas des Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler wuchs im Pariser Stadtteil Marais auf.<br />
Als Autodidakt reifte er zu einem gefeierten postimpressionistischen<br />
Maler heran. Seine pointilistischen<br />
Landschaften erzielten Erfolge und wurden in zahlreichen<br />
französischen Ausstellungen gezeigt.<br />
(1320455) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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39
EUGEN SPIRO<br />
1874 Breslau – 1972 New York<br />
663<br />
EUGEN SPIRO,<br />
1874 BRESLAU – 1972 NEW YORK<br />
1935 Emigration nach Paris und 1941 in die USA.<br />
BLICK AUF RAGUSA, 1923<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 92,5 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1923“. Verso auf<br />
Keilrahmen betitelt, Ausstellungsetiketten.<br />
In Louis XV-Stilrahmen mit Textilpassepartout.<br />
Sommerliche Landschaft mit schattenwerfenden<br />
Pinien und mediterraner Architektur, die sich vor dem<br />
Mittelmeer abhebt.<br />
Provenienz:<br />
Gustav Knauer, Berlin.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Wilko von Abercron, Eugen Spiro. Spiegel seines<br />
Jahrhunderts. Monographie und Werkverzeichnis,<br />
Alsbach 1990.<br />
Ausstellung:<br />
Kunstverein Brünn. (1321552) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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41
AUGUSTE RODIN<br />
1840 Paris – 1917 Meudon<br />
664<br />
AUGUSTE RODIN,<br />
1840 PARIS – 1917 MEUDON<br />
BRONZEBÜSTE „SUZON“<br />
Höhe: 31,5 cm.<br />
Diese Gießermarke „Companie des Bronzes“<br />
findet sich auch an der linken Schulter, die Signatur<br />
„A.RODIN“ am Büstenansatz oberhalb des mitgegossenen<br />
Rundsockels.<br />
Feiner Bronzeguss, in Kaltarbeit nachziseliert, mit<br />
goldbrauner Patina. Die zwischen 1872 und 1873 geschaffene<br />
Büste zählt zu den wenigen frühen Werken<br />
des bedeutenden Bildhauers, in einer Zeit, als er überwiegend<br />
Auftragsarbeiten annahm. Der traditionelle<br />
Einfluss der Plastik des ausgehenden 18. Jahrhunderts,<br />
der in jener Zeit im französischen Historismus<br />
gängig war, ist auch noch an diesem Werk zu erkennen.<br />
Der berühmte Bildhauer Albert-Ernst Carrier-<br />
Belleuse (1824-1887), der an der Pariser Oper gewirkt<br />
hatte, und nun als Lehrer Rodins mit ihm zusammenarbeitete,<br />
ist dem Werk noch anzusehen. Beide waren<br />
damals zusammen ins belgische Exil gegangen,<br />
wo die Ausführung der „Suzon“ auch entstand. Rodin<br />
widmete diese Büste als Hommage an seinen Lehrer<br />
Carrier-Belleuse. Zunächst in Stuck geformt, dann in<br />
Sèvres-Porzellan, später, als Rodin in finanziellen<br />
Schwierigkeiten war, auch in Bronze, nachdem er die<br />
Gießerlaubnis der Gießerei in Brüssel übertrug. A.R.<br />
Literatur.<br />
Robert Descharnes and J-F. Chabrun, Auguste Rodin,<br />
Paris 1967 (weitere Ausgabe illustriert S. 46).<br />
John L. Tancock, The Sculpture of Auguste Rodin,<br />
Phila delphia 1976, Nr. 106-2 (weitere Ausgabe illustriert<br />
S. 582).<br />
Antoinette Le Normand-Romain, The Bronzes of<br />
Rodin. Catalogue of works in the Musée Rodin,<br />
Bd. II, S. 961 (weitere Ausgabe illustriert).<br />
(1320651) (11)<br />
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AUGUSTE RODIN,<br />
1840 PARIS – 1917 MEUDON<br />
“SUZON” BRONZE BUST<br />
Height: 31.5 cm.<br />
“Compagnie des Bronzes” foundry mark on left<br />
shoulder, signed “A.RODIN” on the base of the bust,<br />
just above the round pedestal which is cast in one<br />
piece with the bust.<br />
Fine bronze casting, re-chased in cold work, with<br />
golden brown patina. The bust, created between<br />
1872 and 1873, is one of the few early works by Rodin<br />
at a time, when he was predominantly creating<br />
commissions.<br />
Literature:<br />
Robert Descharnes and J-F. Chabrun, Auguste Rodin,<br />
Paris 1967 (further edition illustrated on p. 46).<br />
John L. Tancock, The Sculpture of Auguste Rodin, Philadelphia<br />
1976, no.106-2, (further edition illustrated<br />
on p. 582).<br />
Antoinette Le Normand-Romain, The Bronzes of<br />
Rodin. Catalogue of works in the Musée Rodin, vol.<br />
II, p. 961 (further edition illustrated).<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
zum Größenvergleich<br />
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BLANCHE<br />
HOSCHEDÉ-MONET<br />
1865 Paris – 1947 Giverny<br />
665<br />
BLANCHE HOSCHEDÉ-MONET,<br />
1865 PARIS – 1947 GIVERNY<br />
Die Malerin war Stieftochter und gleichzeitig Schwieger<br />
tochter von Claude Monet und stark von diesem<br />
beeinflusst.<br />
GIVERNY, LE JARDIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 60,5 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen mit Namensplakette<br />
der Künstlerin.<br />
Mit Echtheitszertifikat BHM 19-1 von Philippe Piguet,<br />
Paris vom 7. April 2015.<br />
Blick in den blühenden Garten von Giverny in prächtiger<br />
Farbenvielfalt mit schmalem beigen Weg bei<br />
strahlendem Sonnenschein. Im Vordergrund weißviolett<br />
blühende Stiefmütterchen, dahinter ein großer<br />
Busch mit Margeriten und daneben einige Rosen, im<br />
Hintergrund entlang des Weges bläuliche Bepflanzung<br />
und diverse Sträucher und den Himmel fast verdeckende<br />
Bäume in differenzierten Grüntönen. Farbenfroher<br />
Pinselduktus im Stil des Impressionismus.<br />
BLANCHE HOSCHEDÉ-MONET,<br />
1865 PARIS – 1947 GIVERNY<br />
GIVERNY, LE JARDIN<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 60.5 cm.<br />
With certificate of authenticity BHM 19-1 by Philippe<br />
Piguet, Paris dated 7 April 2015.<br />
Provenance:<br />
Auction Sotheby’s, London, 25 June 2015, lot 423.<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Auktion Sotheby‘s, London, vom 25. Juni 2015,<br />
Lot 423. (1302162) (18)<br />
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EDWARD CUCUEL<br />
1875 San Francisco – 1954 Pasadena/ Kalifornien<br />
666<br />
EDWARD CUCUEL,<br />
1875 SAN FRANCISCO – 1954 PASADENA/<br />
KALIFORNIEN<br />
Der Künstler besuchte mehrere Kunstakademien. In<br />
den Jahren zwischen 1907 und 1939 lebte er in München,<br />
am Chiemsee und am Ammersee sowie in<br />
Starnberg.<br />
FRÜHLING AM SEE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
64,5 x 80 cm.<br />
Rechts unten signiert, verso „Cucuel München“,<br />
Betitelung und Rahmenmaß „65 - 80“ sowie alter<br />
Aufkleber „Ausstellung Gerstenberger Chemnitz<br />
6584“.<br />
Gerahmt.<br />
EDWARD CUCUEL,<br />
1875 SAN FRANCISCO – 1954 PASADENA/<br />
CALIFORNIA<br />
SPRING BY THE LAKE<br />
Oil on canvas.<br />
64.5 x 80 cm.<br />
Signed lower right, verso “Cucuel München”. Title<br />
and frame dimensions “65 - 80”, as well as old label<br />
inscribed “Ausstellung Gerstenberger Chemnitz<br />
6584”. (†)<br />
€ 70.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Auf einer sonnenbeschienenen, leuchtend zartgrünen<br />
Wiese mit Blumen ein liegendes und ein sitzendes<br />
Mädchen in weißen Kleidern. Sie genießen die Aussicht<br />
auf den großen ruhigen See mit einem weißen<br />
Segelboot, das sich im Wasser widerspiegelt. Darüber<br />
der strahlend blaue Himmel mit kleinen Wolken.<br />
Auf der linken Seite eine Birke in zartem Grün und<br />
davor ein schmaler Baum in zartrosafarbener Blütenpracht.<br />
Stimmungsvolle Landschaftswiedergabe, die<br />
Atmosphäre eines Frühlingstages vermittelnd in vielen<br />
frischen differenzierten Farbtönen.<br />
Der Maler gehörte dem bedeutenden Kreis der neoimpressionistischen<br />
Schule von Rouen an und wirkte<br />
zusammen mit den weiteren Mitgliedern der Gruppierung,<br />
wie Michel Frechon (1892-1974), Jacques<br />
le Chevallier (1896-1987), Robert Antoine Pinchon<br />
(1886-1943) oder Adrien Segers (1876-1950) etc. (†)<br />
(13220014) (18)<br />
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CHARLES HENRI<br />
VERBRUGGHE<br />
1877 – 1974 Paris<br />
667<br />
CHARLES HENRI VERBRUGGHE,<br />
1877 – 1974 PARIS<br />
IM SOMMERLICHEN GARTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
76 x 63,5 cm.<br />
Links unten gewidmet an den Maler „Jef van de<br />
Fackere“ und signiert und datiert „Ch. Verbrugghe<br />
1920“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einem blühenden Garten ein stehender Korbstuhl<br />
vor einem kleinen runden, mit einer weißen Decke<br />
gedeckten Tisch. Auf diesem Tisch stehen zwei hellblaue<br />
Vasen, beide mit prachtvollen Blumensträußen<br />
geschmückt, weitere Blumen und Blüten liegen auf<br />
der hellen Tischdecke. Seitlich des Tisches, im grünen<br />
Gras, eine ältere weiße Henkelkanne, in der ebenfalls<br />
ein paar Blütenzweige stehen. Farbenprächtig leuchtendes<br />
Bild in impressionistischer Manier, typisch für<br />
den belgischen Maler.<br />
CHARLES HENRI VERBRUGGHE,<br />
1877 – 1974 PARIS<br />
SUMMERY GARDEN<br />
Oil on panel.<br />
76 x 63.5 cm.<br />
Dedicated to the painter “Jef van de Fackere” lower<br />
left and signed and dated “Ch. Verbrugghe 1920”.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
Provenance:<br />
Berko Fine <strong>Paintings</strong>, 1995.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Berko Fine <strong>Paintings</strong>, 1995. (1322006) (18)<br />
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FIRMIN GIRARD<br />
1838 Poncin – 1921 Montluçon<br />
668<br />
FIRMIN GIRARD,<br />
1838 PONCIN – 1921 MONTLUÇON<br />
DIE AUSFAHRT MIT DEM KAHN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54,5 x 73 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Mit besonderem Dank an Herrn Patrick Faucheur,<br />
Urenkel des Malers, für seine freundlichen Hinweise<br />
mit Blick auf die Authentizität des vorliegenden Gemäldes.<br />
Ein Werkverzeichnis des Künstlers ist derzeit<br />
in Arbeit.<br />
Das Gemälde, in heller Lichtimpression gehalten,<br />
zeigt zwei Damen, die soeben mit einem Kahn vom<br />
Ufer abstechen wollen, im Vordergrund eine Wäscherin<br />
mit Körben. Die Dame in Rot betritt vorsichtig den<br />
Kahn, eine Augenblicksituation, wie sie gerne in der<br />
Malerei der Zeit thematisiert wurden, gleichsam wie<br />
in einem fotografischen Augenblick erfasst.<br />
FIRMIN GIRARD,<br />
1838 PONCIN – 1921 MONTLUÇON<br />
BOAT TRIP<br />
Oil on canvas.<br />
54.5 x 73 cm.<br />
Signed lower left.<br />
With special thanks to Mr. Patrick Faucheur, great<br />
grandson of the painter, for his kind references. A<br />
catalogue raisonné is expected to be published.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Bei dem dargestellten Fluss handelt es sich mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit um den Sornin in der Nähe von<br />
Charlieu (Haute-Loire), wo der Maler sich regelmäßig<br />
aufhielt. (1322003) (11)<br />
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53
REMBRANDT BUGATTI<br />
1884 Mailand – 1916 Paris<br />
669<br />
REMBRANDT BUGATTI,<br />
1884 MAILAND – 1916 PARIS<br />
HUND MIT GESENKTEM SCHWANZ, 1903<br />
26 x 35 x 15 cm.<br />
Auf dem Sockel signiert „R. Bugatti“, ortsbezeichnet<br />
und datiert „Milano 1903“ (ohne Gießerstempel).<br />
Bronze, braune Patina. Originalausgabe „Giudici e<br />
Strada“ für A. Grubicy (Mailand). Nach dem heutigen<br />
Kenntnisstand beträgt unter Vorbehalt die bisher bekannte<br />
Auflage in Bronze zwei Exemplare.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Italien.<br />
Anmerkung:<br />
Rembrandt Bugatti war ein italienischer Bildhauer. Er<br />
ist der jüngere Bruder des Automobilkonstrukteurs<br />
Ettore Bugatti. Sein Werk umfasst in erster Linie Tierplastiken<br />
und gilt als überaus eigenständige künstlerische<br />
Position innerhalb der Bildhauerei der Frühmoderne.<br />
Literatur:<br />
Véronique Fromanger, Rembrandt Bugatti. Sculptor.<br />
Répertoire Monographique: a meteoric rise, Paris<br />
2016, abgebildet und besprochen auf S. 34 und S.<br />
268f.<br />
Ausstellung:<br />
1905, V. Biennale von Venedig. (1301981) (18)<br />
REMBRANDT BUGATTI,<br />
1884 MILAN – 1916 PARIS<br />
DOG WITH LOWERED TAIL, 1903<br />
26 x 35 x 15 cm.<br />
Signed “R. Bugatti” on the base, locally inscribed and<br />
dated “Milano 1903” (without foundry stamp).<br />
Bronze, brown patina. Original edition “Giudici e<br />
Strada” for A. Grubicy (Milan). According to current<br />
knowledge, with reservations, the edition known so<br />
far in bronze is two copies.<br />
Provenance:<br />
Private collection Italy.<br />
Notes:<br />
Rembrandt Bugatti was an Italian sculptor. He is the<br />
younger brother of the automobile designer Ettore<br />
Bugatti. His work includes primarily animal sculptures<br />
and is considered an extremely independent<br />
artistic position within early modern sculpture.<br />
Literature:<br />
Véronique Fromanger, Rembrandt Bugatti. Sculptor.<br />
Répertoire Monographique: a meteoric rise, Paris<br />
2016, illustrated and discussed on p. 34 and pp. 268.<br />
Exhibition:<br />
1905, 5th Venice Biennale.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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REMBRANDT BUGATTI<br />
1884 Mailand – 1916 Paris<br />
670<br />
REMBRANDT BUGATTI,<br />
1884 MAILAND – 1916 PARIS<br />
DEUX PANTHÈRES SE LÉCHANT, 1906<br />
36 x 104 x 30 cm.<br />
Signiert auf Pinthe „Bugatti, 1906“. Gießerstempel<br />
„Cire airaindor perdu“, 1 von 25.<br />
Bronze, gegossen, dunkelbraun patiniert. Auf rechteckiger<br />
naturalistisch gestalteter Plinthe ein sich gegenüberstehendes<br />
Paar Panther, der eine Panther<br />
den Kopf des anderen leckend. (†)<br />
Anmerkung 1:<br />
Das Gipsmodell zu der vorliegenden Bronze von 1906<br />
wird im Musée d‘Orsay in Paris unter der Nummer<br />
RF 3575 verwahrt.<br />
Anmerkung 2:<br />
Rembrandt Bugatti war ein italienischer Bildhauer.<br />
Er ist der jüngere Bruder des Automobilkonstrukteurs<br />
Ettore Bugatti. Sein Werk umfasst in erster Linie<br />
Tierplastiken und gilt als überaus eigenständige<br />
künstlerische Position innerhalb der Bildhauerei der<br />
Frühmoderne.<br />
REMBRANDT BUGATTI,<br />
1884 MILAN – 1916 PARIS<br />
DEUX PANTHÈRES SE LÉCHANT, 1906<br />
36 x 104 x 30 cm.<br />
Signed “Bugatti, 1906” on plinth. Foundry mark<br />
“Cire airaindor perdu”, limited ed. no. 1/25.<br />
Bronze; cast, dark brown patina.<br />
Notes:<br />
The plaster model of the present bronze from 1906,<br />
is held at the Musée d’Orsay in Paris, no. RF 3575.<br />
(†)<br />
Literature:<br />
cf. Anne Pingeot; Le Normand-Romain, Antoinette;<br />
Margerie, Laure de, Musée d‘Orsay. Catalogue<br />
sommaire illustré des sculptures, Paris, Réunion<br />
des musées nationaux, 1986, p. 267<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Anne Pingeot, Le Normand-Romain, Antoinette;<br />
Margerie, Laure de, Musée d‘Orsay. Catalogue<br />
sommaire illustré des sculptures, Paris, Réunion<br />
des musées nationaux, 1986, S. 267<br />
Ausstellungen:<br />
Das Pariser Gipsmodell wurde ausgestellt:<br />
Nouvelles acquisitions du musée d‘Orsay 1980-1983<br />
– palais de Tokyo – musée d‘<strong>Art</strong> et d‘Essai – France,<br />
Paris, 1983-1984.<br />
La sculpture du XIXème siècle dans l‘Eure (1820-<br />
1914) – musée municipal – France, Bernay, 1987.<br />
(13211317) (10)<br />
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57
ANTONIO MANCINI<br />
1852 Albano Laziale – 1930 Rom<br />
671<br />
ANTONIO MANCINI,<br />
1852 ALBANO LAZIALE – 1930 ROM<br />
Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der<br />
italienischen <strong>Modern</strong>e. Nach lobendem Urteil über<br />
seine Jugendzeichnungen durch Domenico Morelli<br />
(1823-1901) wurde er bereits mit zwölf Jahren an<br />
der Kunstakademie in Napoli aufgenommen. Bereits<br />
18- jährig stellte er unter großem Beifall im Salon du<br />
Paris aus. Mancini war Mitglied der Verismo-Bewegung.<br />
Er begab sich 1877 nach Frankreich, wo er<br />
Édouard Manet (1832-1883) und Edgar Degas (1834-<br />
1917) kennenlernte, später war er eng befreundet mit<br />
John Singer Sargent (1856-1925) in London.<br />
PORTRAIT EINES ITALIENISCHEN JUNGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67 x 50 cm.<br />
Rechts unten signiert „A. Mancini“.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
Vor einem Hintergrund in diversen rötlichen Farbtönen<br />
das Halbbildnis eines Jungen mit schwarzem breitem<br />
Hut, der neben weißen Federn mit goldenen Anhängern<br />
verziert ist. Er trägt eine dunkle Jacke mit<br />
weißem Spitzentuch um den Hals und Spitze am<br />
Armende der Jacke. In seiner linken Hand hält er<br />
eine <strong>Art</strong> Bambusstock. Er hat ein gebräuntes Gesicht,<br />
einen leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden<br />
dunklen Augen schaut er seitlich aus dem<br />
Bild heraus. Das Bildnis vorgeführt in virtuoser, stark<br />
pastoser, dem Impressionismus naher Pinselführung,<br />
eine flirrende Atmosphäre vermittelnd.<br />
(1320843) (18)<br />
ANTONIO MANCINI,<br />
1852 ALBANO LAZIALE – 1930 ROME<br />
PORTRAIT OF AN ITALIAN BOY<br />
Oil on canvas.<br />
67 x 50 cm.<br />
Signed “A. Mancini” lower right.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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BORIS FRÖDMAN-CLUZEL<br />
1878 – 1969<br />
672<br />
BORIS FRÖDMAN-CLUZEL,<br />
1878 – 1969<br />
HOCKENDE, 1926<br />
Bronze, gegossen, mittelbraun patiniert.<br />
Höhe: 29,5 cm.<br />
Auf der Basis monogrammiert und datiert „B.F.C 1926“,<br />
seitlich mit Pariser Gießerstempel.<br />
Auf hoher rechteckiger blockhafter und leicht gekehlter<br />
Basis sitzende junge Frau mit gekreuzten Armen<br />
und Beinen. Das nach rechts gerichtete Haupt von<br />
<strong>Art</strong> déco-Stirnband geziert. (1320454) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
zum Größenvergleich<br />
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59
AUGUSTE RENOIR<br />
1841 Limoges – 1919 Cagnes/Nizza<br />
673<br />
AUGUSTE RENOIR,<br />
1841 LIMOGES – 1919 CAGNES/ NIZZA<br />
PETITE VÉNUS DEBOUT<br />
60 x 30 x 20 cm.<br />
Auf der Plinthe signiert. Außerdem römische Zahl<br />
„XVII“.<br />
Im griechischen Mythos kämpfte Venus um den Preis<br />
eines goldenen Apfels, den sie gewann, indem sie<br />
Paris versprach, er würde Helena von Troja, die schönste<br />
Frau der Welt, heiraten. Renoirs Skulptur zeigt Venus,<br />
die den Apfel in ihrem Moment des Triumphs<br />
hält. Renoirs Konzeption dieser Arbeit wurde von Erinnerungen<br />
an antike Skulpturen und vom „modernen<br />
Klassizismus“ des zeitgenössischen Bildhauers<br />
Maillol beeinflusst. Renoir war schwer durch <strong>Art</strong>hritis<br />
verkrüp pelt und wurde bei der Herstellung dieser<br />
Skulptur von einem Assistenten, Richard Guino, unterstützt.<br />
Braune Patina. (†) (13211320) (10)<br />
AUGUSTE RENOIR,<br />
1841 LIMOGES – 1919 CAGNES/ NICE<br />
PETITE VÉNUS DEBOUT<br />
60 x 30 x 20 cm.<br />
Signed on the plinth. Also Roman numeral “XVII“. (†)<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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61
MOÏSE KISLING<br />
1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />
674<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />
FRANKREICH<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnischjüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmartre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
COQUELICOTS ET BLEUETS, 1936<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 65 cm.<br />
Unten links signiert „Kisling“.<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 CRACOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />
MER, FRANCE<br />
COQUELICOTS ET BLEUETS, 1936<br />
Oil on canvas.<br />
81 x 65 cm.<br />
Signed “Kisling” lower left. (†)<br />
Literature:<br />
This painting is illustrated in: Jean Dutourd, Kisling,<br />
Landshut 1995, p. 250, no. 130.<br />
€ 120.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Der gebürtig aus Polen stammende Kisling entwickelte<br />
sich zu einem der bedeutendsten Maler der<br />
Pariser Schule. Zunächst lernte er in Krakau, ließ sich<br />
jedoch bereits 1910 in Paris nieder in La Ruche de<br />
Montparnasse wo er auf alle wichtigen europäischen<br />
Maler seiner Zeit traf wie Chagall, Soutine und Zadkine.<br />
Aufgrund des Zweiten Weltkrieges verbrachte er<br />
als Jude sein Exil in den USA wo ihm ebenfalls großer<br />
Erfolg zuteil wurde. Später kehrte er nach Südfrankreich<br />
zurück, wo er sich vorwiegend der Landschaftsmalerei<br />
widmete. Die größte Sammlung seiner Werke<br />
ist im Musée Petit Palais in Genf zu finden. Noch<br />
vor seinem Weggang in die USA ist dieses herrliche<br />
Blumenstück 1936 entstanden. Es zeigt auf einer<br />
quadratischen kleinen Tischplatte eine kugelige Glasvase,<br />
die einen sommerlichen Strauß aus Mohn- und<br />
Kornblumen sowie weiße Margeriten aufnimmt. Die<br />
zurückgenommene Polychromie unterstreicht die<br />
einzelne Bedeutung der einzelnen Blüten, die jeweils<br />
intensiv leuchten und – nebenbei – die Nationalfarben<br />
Frankreichs darstellen. (†)<br />
Literatur:<br />
Dieses Gemälde ist abgebildet in: Jean Dutourd,<br />
Kisling, Landshut 1995, S. 250, Nr. 130. (1321139)<br />
(13)<br />
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LOUIS VALTAT<br />
1869 Dieppe – 1952 Paris<br />
675<br />
LOUIS VALTAT,<br />
1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />
IRIS IN GRÜNER GLASVASE AUF ROTEM GRUND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 40,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „L. Valtat“.<br />
Das Werk ist im Archiv der „Association Les amis de<br />
Louis Valtat“ aufgeführt.<br />
Das Gemälde, um 1943 entstanden, bezeugt bereits<br />
die Lebensreife im Werk des Künstlers, der den gesamten<br />
Wandel der Stilfolgen in Europa von seiner<br />
Studienzeit an bis kurz vor seinem Tod mitgestaltet<br />
hat. 1888, als Valtat in die Académie Julian in Paris<br />
eintrat, herrschten noch völlig andere Vorstellungen<br />
von Kunst. Hatte der wenig ältere Paul Gauguin bereits<br />
einen neuen Ansatz in der Malerei gefunden,<br />
nämlich die Idee der reinen Farbe, so suchte Valtat<br />
dennoch sich auch bei dem konservativen, aber bereits<br />
dem Symbolismus zugewandten Gustave Moreau<br />
Ideen zu holen. Nachdem er zusammen mit<br />
Toulouse-Lautrec Bühnenbilder malte, änderte sich<br />
jedoch seine Sicht bereits dahingehend, dass er ab<br />
1903 im Salon d'Automne Bilder ausstellte, die den<br />
neuen Fauvismus bereits erkennen ließen, und einen<br />
Skandal auslösten. Bestärkt durch sein Familienleben<br />
widmete er sich den Themen der eigenen Familie,<br />
Landschaften und Stillleben, wobei nicht das Bildthema<br />
selbst, sondern vielmehr die Wildheit der Darstellung<br />
zunehmend neuer und unverwechselbarer wurde.<br />
1914 zog Valtat nach Paris, wo er bis zu seinem<br />
Lebensende lebte. Mit dem Kunsthändler Vollard hatte<br />
er bereits seit 1900 einen Vertrag, der auch bewirkte,<br />
dass seine Bilder in bedeutende Sammlungen<br />
kamen. Valtat gilt als einer der Hauptvertreter der<br />
"Fauves", dessen Werke international in den bedeutendsten<br />
Sammlungen vertreten sind. Das Gemälde<br />
gewinnt seine Ästhetik nicht zuletzt gerade aus der<br />
Gegenüberstellung der beiden konträren Komplementärfarben<br />
Grün und Violett, in allen ihren Abstufungen.<br />
Der diese beiden Farbwerte verbindende und<br />
einbindende Hintergrund in Rot – mit weißen Punkten<br />
– schließt den wilden Farbenkampf zu einer dennoch<br />
wohltuenden Einheit. Wenige Jahre nach der<br />
Entstehung des Bildes erblindete Valtat und musste<br />
seine Arbeit aufgeben. A.R.<br />
LOUIS VALTAT,<br />
1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />
IRIS IN A GREEN GLASS VASE ON RED<br />
BACKGROUND<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 40.5 cm.<br />
Signed lower right “L. Valtat”.<br />
The work is listed in the archives of the “Association<br />
Les amis de Louis Valtat”.<br />
The painting, created in ca. 1943, is already testimony<br />
to the maturity of the artist’s œuvre. He is known for<br />
having shaped the change in the stylistic transitions<br />
in Europe from his student days until shortly before<br />
his death.<br />
Provenance:<br />
Private collection.<br />
Sotheby’s, London, 27 February 2019, lot 155.<br />
€ 60.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung.<br />
Sotheby‘s, London, 27 Februar 2019, Lot 155.<br />
(12901419) (11)<br />
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LOUIS VALTAT<br />
1869 Dieppe – 1952 Paris<br />
676<br />
LOUIS VALTAT,<br />
1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />
LA FAMILLE SUR LA PLAGE<br />
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen.<br />
45,5 x 54 cm.<br />
Rechts unten signiert „L. Valtat“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Mit expressiven Pinselstrichen und reinem Farbgebrauch<br />
stellt Louis Valtat um 1917 diese sommerliche<br />
Strandszene dar. 1860 in Dieppe geboren wurde er<br />
bereits im zarten Alter von 17 Mitglied der Ecole des<br />
Beaux <strong>Art</strong>s und studierte zusammen mit großartigen<br />
Malern wie Gustave Boulanger und Jules Lefebvre.<br />
Zahlreiche zeitgenössische Künstler beeinflussten<br />
ihn, wie Matisse, Vuillard, Bonnard, Signac und besonders<br />
Renoir, mit welchem ihn eine lebenslange<br />
Freundschaft verband. Heute sind seine begehrten<br />
Werke in berühmten Sammlungen der ganzen Welt<br />
zu sehen – etwa im Metropolitan Museum of <strong>Art</strong><br />
(New York, im Thyssen-Bornemisza Museum (Madrid)<br />
und in der Hermitage (Sankt Petersburg).<br />
LOUIS VALTAT,<br />
1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />
LA FAMILLE SUR LA PLAGE<br />
Oil on canvas, laid on panel.<br />
45.5 x 54 cm.<br />
Signed “L. Valtat” lower right.<br />
In gilt frame.<br />
Literature:<br />
J. Valtat, Louis Valtat, Catalogue de l’œuvre peint,<br />
1977, p. 140.<br />
€ 60.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
J. Valtat, Louis Valtat, Catalogue de l‘œuvre peint,<br />
1977, S. 140. (12901432) (13)<br />
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67
MARC CHAGALL<br />
1887 Witebsk – 1985 Saint-Paul-de-Vence<br />
677<br />
MARC CHAGALL,<br />
1887 WITEBSK – 1985 SAINT-PAUL-DE-VENCE<br />
CARMEN, 1967<br />
Farblithografie.<br />
101 x 66 cm.<br />
Rechts unten signiert „Marc Chagall“, Ed. 36/ 200.<br />
In Passepartout in vergoldetem Rahmen.<br />
Links unten im Druck bezeichnet „D‘APRÈS MARC<br />
CHAGALL – CH.SORLIER GRAV“.<br />
Am Blattrand, außerhalb der Darstellung, vereinzelt<br />
leichte Knicksp. (1321671) (18)<br />
MARC CHAGALL,<br />
1887 WITEBSK – 1985 SAINT-PAUL-DE-VENCE<br />
CARMEN, 1967<br />
Colour lithography.<br />
101 x 66 cm.<br />
Signed “Marc Chagall” lower right, limited ed. no.<br />
36/ 200.<br />
Inscribed “D‘APRÈS MARC CHAGALL –<br />
CH. SORLIER GRAV” lower left on print.<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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HENRI MATISSE<br />
1869 Le Cateau-Cambrésis – 1954 Nizza<br />
678<br />
HENRI MATISSE,<br />
1869 LE CATEAU-CAMBRÉSIS – 1954 NIZZA<br />
ODALISQUE AU COFFRET ROUGE, 1926<br />
Farbaquatintaradierung.<br />
42 x 55,6 cm.<br />
Rechts unten signiert „Matisse“.<br />
Im Passepartout, hinter Glas gerahmt. In dekorativem<br />
Prunkrahmen.<br />
HENRI MATISSE,<br />
1869 LE CATEAU-CAMBRÉSIS – 1954 NICE<br />
ODALISQUE AU COFFRET ROUGE, 1926<br />
Aquatint etching in colour.<br />
42 x 55.6 cm.<br />
Signed “Matisse” lower right.<br />
Framed with mount behind glass.<br />
In magnificent decorative frame.<br />
Exemplar 54/ 200. (1321997) (18)<br />
Limited edition no. 54/ 200.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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71
MAURICE UTRILLO<br />
1883 Paris – 1955 Dax<br />
679<br />
MAURICE UTRILLO,<br />
1883 PARIS – 1955 DAX<br />
CAFÉ DU LAPIN AGILE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
38 x 46 cm.<br />
Verso zwei rechteckige Stempel (auf Leinwand<br />
und Keilrahmen): „Petridés“. Rechts unten signiert<br />
„Maurice, Utrillo, V.“.<br />
MAURICE UTRILLO,<br />
1883 PARIS – 1955 DAX<br />
CAFÉ DU LAPIN AGILE<br />
Oil on canvas.<br />
38 x 46 cm.<br />
Verso two rectangular stamps (on canvas and<br />
stretcher) “Petridés”. Signed lower right “Maurice,<br />
Utrillo, V.”. (†)<br />
Blick auf eine Häusergruppe an einer verschneiten<br />
Straßenecke einer Kleinstadt. Vor höheren Mietshäusern<br />
niedrige, geduckte Häuser, ein- und zweigeschossig,<br />
die Straßenecke, seitlich kahle Baume,<br />
durch geradeziehende Pinselstriche angegeben. Im<br />
Vordergrund zwei betont farbig gekleidete Frauen, die<br />
sich auf die Türe eines Hauses zubewegen, das mit<br />
Aufschrift „café du Lapin agile“ beschriftet ist.<br />
Utrillo, Sohn der Malerin Suzanne Valodon, ehelichte<br />
1935 die Witwe eines Kunstsammlers, Lucie Pauwels,<br />
die unter Pseudonym ebenfalls malte. Das vorliegende<br />
Gemälde, rechts neben der Signatur mit „V“<br />
bezeichnet, dürfte auf die im Bild wiedergegebene<br />
Kleinstadt weisen. (†)<br />
Provenienz:<br />
Galerie Allschwil, Schweiz.<br />
Schweizer Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Jean Fabris, Claude Wiart, Alain Buquet, Jean-<br />
Pierre Thiollet, Jacques Birr, Catherine Balin-Lacroix,<br />
Joseph Foret: Utrillo, sa vie, son œuvre, Editions<br />
Frédéric Birr, Paris, 1982. (1321061) (11)<br />
Provenance:<br />
Galerie Allschwil, Switzerland.<br />
Swiss private collection.<br />
€ 70.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
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73
HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />
1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />
680<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
HOCKENDER FRAUENAKT AUF BLAUEM SOFA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
38 x 47 cm.<br />
Rechts unten signiert. (12821037) (11)<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
CROUCHING FEMALE NUDE ON BLUE SOFA<br />
Oil on canvas.<br />
38 x 47 cm.<br />
Signed lower right.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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75
HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />
1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />
681<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
AKT IN GESTREIFTEM TUCH<br />
Bleistift und Aquarell auf Papier.<br />
Sichtmaß: 36 x 25 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Hinter Glas und Passepartout gerahmt.<br />
In einem gut durchleuchteten Innenraum, durch dessen<br />
Sprossenfenster warmes Sonnenlicht dringt, ein<br />
zentraler Frauenakt nur leicht von einem gestreiften<br />
Tuch bedeckt auf einem Teppich stehend. Gerahmt<br />
beschrieben. (†)<br />
Provenienz:<br />
Kaplan Gallery, London (der Akt dort als Frau des<br />
Künstlers spezifiziert).<br />
Petersen Galleries, Beverly Hills. (12821030) (13)<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
NUDE IN STRIPED CLOTH<br />
Pencil and watercolour on paper.<br />
Visible size: 36 x 25 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Framed with mount under glass. (†)<br />
Provenance:<br />
Kaplan Gallery, London (the nude is identified here<br />
as the artist‘s wife).<br />
Petersen Galleries, Beverly Hills.<br />
€ 14.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />
1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />
682<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
AM STRAND<br />
Bleistift und Aquarell auf Papier.<br />
26,7 x 33,5 cm.<br />
Links unten signiert „Lebasque“.<br />
Unter Glas montiert.<br />
Im Mittelpunkt ein junger Mann in schwarzer Badehose<br />
in einem Liegestuhl an einem weiten sonnenbeschienenen<br />
Sandstrand. Hinter ihm führt der Blick<br />
über Sandbänke in die Weite des türkis-grünen Meeres<br />
mit tief liegenden Wolkenfeldern, zudem mit weiteren<br />
Sonnenanbetern und Spaziergängern in weißen<br />
Bademänteln. Auf der rechten Bildseite eine junge<br />
Frau in gelben Kleid, vor einem rotgestreiften Zelt<br />
sitzend. (12821039) (18)<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
ON THE BEACH<br />
Pencil and watercolour on paper.<br />
26.7 x 33.5 cm.<br />
Signed lower left “Lebasque”.<br />
Framed with glass.<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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79
JAN ZOETELIEF TROMP<br />
1872 Batavia – 1947 Breteuil<br />
683<br />
JAN ZOETELIEF TROMP,<br />
1872 BATAVIA – 1947 BRETEUIL<br />
SPIELENDE KINDER AM STRAND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
39,5 x 48,5 cm.<br />
In Nahsicht fünf sommerlich bekleidete Kinder im<br />
seichten Wasser, dabei mit Schaufeln im Sand spielend.<br />
Im Hintergrund sind im leicht welligen Wasser<br />
einige Schwimmer und ein paar Seegelboote sichtbar.<br />
Atmosphärische Malerei in frischen sanften Farbtönen.<br />
Anmerkung:<br />
Authentifizierung als eigenhändiges Werk des Künstlers<br />
wurde durch seine Tochter vorgelegt (in Kopie).<br />
(12821038) (18)<br />
JAN ZOETELIEF TROMP,<br />
1872 BATAVIA – 1947 BRETEUIL<br />
CHILDREN PLAYING ON THE BEACH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
39.5 x 48.5 cm.<br />
Notes:<br />
A copy of a certificate of authenticity by the artist’s<br />
daughter is enclosed, confirming that the painting is<br />
by the artist’s own hand.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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81
RAOUL DUFY<br />
1877 Le Havre – 1953 Forcalquier<br />
684<br />
RAOUL DUFY,<br />
1877 LE HAVRE – 1953 FORCALQUIER<br />
NATURE MORTE À LA COUPE DE CITRONS<br />
Aquarell auf Papier.<br />
48 x 63 cm.<br />
Rechts unten signiert „Raoul Dufy“.<br />
Im Passepartout, hinter Glas in vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Vino, Paris.<br />
Auktion Hôtel Rameau, Versailles 7. Dezember 1975,<br />
Nr. 75.<br />
Auktion Hôtel Rameau, Versailles 2. Juni 1976, Nr. 51.<br />
Literatur:<br />
Fanny Guillon-Laffaille, Raoul Dufy. Catalogue raisonné<br />
des aquarelles, gouaches et pastels, Paris 1982, Bd. 2,<br />
S. 133, Abb. 1423. (1321591) (18)<br />
RAOUL DUFY,<br />
1877 LE HAVRE – 1953 FORCALQUIER<br />
NATURE MORTE À LA COUPE DE CITRONS<br />
Watercolour on paper.<br />
48 x 63 cm.<br />
Signed “Raoul Dufy“ lower right.<br />
Provenance:<br />
Collection Vino, Paris.<br />
Sale Hôtel Rameau, Versailles 7 December 1975,<br />
no. 75.<br />
Sale Hôtel Rameau, Versailles 2 June 1976, no. 51.<br />
Literature:<br />
Fanny Guillon-Laffaille, Raoul Dufy: Catalogue raisonné<br />
des aquarelles, gouaches et pastels, Edition Louis<br />
Carré, Paris 1982, vol. 2, p. 133, ill. 1423.<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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JEAN DUFY<br />
1888 Le Havre – 1964 Boussay<br />
685<br />
JEAN DUFY,<br />
1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />
AU CIRQUE, PARADE ÉQUESTRE, UM 1910<br />
Öl auf Leinwand.<br />
51 x 73 cm.<br />
Links unten signiert: „Jean Dufy“.<br />
In textilen Passepartout, in aufwändig gestaltetem<br />
Louis XV-Rahmen.<br />
Beigegeben ein Zertifikat von Germaine Dufy, 1. März<br />
1977 und eines von Léandre Quesnel, 3. Oktober 1991.<br />
Rhythmus, Takt, Haltung! Acht Pferde bilden eine Ehrenreihe<br />
um einen Reiter und sein Pferd in der Mitte<br />
einer Zirkusmanege. Der Mann reitet auf seinem<br />
Pferd und grüßt die Reiterin, die ihm gegenübersteht,<br />
demonstrativ. Die Reiterin steht halb entkleidet auf<br />
ihrem Pferd und hält einen Reifen, ein Zirkusrequisit,<br />
das einige zukünftige Akrobatiken ankündigt. Im Hintergrund<br />
spielt ein Orchester eine Musik, die den<br />
Rhythmus der Pferdeparade untermalt. Der Dirigent,<br />
ganz in Gelb gekleidet, bringt seine glitzernde Note in<br />
die Mitte der Komposition. Alles ist hier in perfekter<br />
Symmetrie angeordnet. Die Tribünen und das Publikum<br />
verteilen sich in einem Kreisbogen, der den<br />
Halbmond des Zentrums überspannt. Das dunkle<br />
Blau auf der linken und das leuchtende Rot auf der<br />
rechten Seite erzeugen eine Tiefenwirkung. Die kleinen<br />
weißen, gelben und schwarzen Akzente fassen<br />
die Silhouetten der Zuschauer zusammen, die auf<br />
ihren Sitzen zu glitzern und zu zappeln scheinen. Im<br />
Vordergrund ziehen die weißen Nuancen der Pferde<br />
alle Blicke auf sich und verleihen ihnen die Hauptrolle.<br />
Als Meister des Lichts und der Farbe gelingt es Jean<br />
Dufy, die Atmosphäre dieses Zirkus, seine Unruhe,<br />
sein Schillern und sogar seine Geräusche mit Bravour<br />
wiederzugeben. Sein schwarzer, schneller Strich ziseliert<br />
die Formen auf einem Hintergrund mit einer fauvefarbenen<br />
Palette, die dem Bild eine ganz besondere<br />
Vitalität verleiht. Das Thema des Zirkus, in dem Dufy<br />
sowohl Dynamik als auch die von ihm gewünschte<br />
Polychromie fand, war fortan häufig Bestandteil seines<br />
Schaffens. (†)<br />
JEAN DUFY,<br />
1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />
AU CIRQUE, PARADE ÉQUESTRE, CA. 1910<br />
Oil on canvas.<br />
51 x 73 cm.<br />
Signed “Jean Dufy” lower left.<br />
A certificate by Germaine Dufy, 1 March 1977 and one<br />
by Léandre Quesnel, 3 October 1991 is enclosed. (†)<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Pascal Jacob, Le Cirque en Majesté, Paris, 2012.<br />
Vgl. Jacques Bailly, Catalogue raisonné de l‘œuvre<br />
de Jean Dufy, Paris 2010. (1321136) (13)<br />
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JEAN DUFY<br />
1888 Le Havre – 1964 Boussay<br />
686<br />
JEAN DUFY,<br />
1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />
VOILIERS DANS LE PORT DU HAVRE, 1907<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 64 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In breitem vergoldetem gekehltem Rahmen.<br />
Anbei ein Zertifikat von Monsieur Quesnel und<br />
eines von Monsieur Marumo.<br />
Dufys Bestimmung war nicht von Vornherein im<br />
künstlerischen Metier zu suchen, denn er war Außenvertreter<br />
eines Handelsunternehmens, das Überseewaren<br />
importierte und auch als Sekretär auf dem<br />
Überseedampfer „La Savoie“ angestellt, der Le Havre<br />
und New York verband. Erst eine Ausstellung, die<br />
1906 in seiner Heimatstadt stattfand und Matisse,<br />
Derain, Marquet und Picasso zeigte, führte ihn auf<br />
den künstlerischen Weg, der für ihn bestimmt war.<br />
Besonders ein Gemälde von Matisse, nämlich<br />
„Fenêtre ouverte à Collioure“ beeindruckte ihn mit<br />
seinen leuchtenden Farben und strahlendem Licht,<br />
sodass es in seinem Werk stark nachhallte – und<br />
auch in unserem Werk in Bezug auf Farbintensität<br />
und Macht der geometrischen eingebundenen Formen<br />
immanent zu sein scheint.<br />
In unserem Bild werden Kaimauern gezeigt und kleine<br />
trapezförmige Becken, ein Leuchtturm und Lagerhäuser,<br />
hinter denen sich das Meer erstreckt. Ein Segelboot<br />
beschreibt eine große Vertikale im linken Vordergrund,<br />
dessen Segel sich messerscharf in den Wind werfen<br />
und den Betrachterraum mit dem Bildraum verbinden.<br />
Dufy, der nach seinem Wehrdienst in Paris Drain, Braque,<br />
Picasso und Apollinaire begegnete, verwandte<br />
fortan vorwiegend stumpfere Farbtöne, wie Braun,<br />
Blau und Dunkelrot, während unser Gemälde von<br />
1907 noch in strahlenden diversen Farben leuchtet<br />
und der Darstellung zusammen mit ihren gebrochenen<br />
geometrischen Formen Dynamik verleiht. Viele<br />
seiner meist späteren Werke werden in hochklassigen<br />
Museen der ganzen Welt ausgestellt, wie im<br />
Musée national d‘<strong>Art</strong> moderne und im Centre Pompoidou<br />
in Paris, in der Albertina in Wien, im <strong>Art</strong> Institute<br />
of Chicago oder im MoMA in New York. Daher ist<br />
es uns eine besondere Freude ein so frühes Werk,<br />
welches Dufys Heimatstadt zeigt, mit der er emotional<br />
verbunden war, anbieten zu dürfen. (†)<br />
(1321135) (13)<br />
JEAN DUFY,<br />
1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />
VOILIERS DANS LE PORT DU HAVRE, 1907<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 64 cm.<br />
Signed lower right.<br />
A certificate by Monsieur Quesnel and by Monsieur<br />
Marumo is enclosed. (†)<br />
€ 350.000 - € 500.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />
1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />
687<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
GROS TEMPS À MORGAT, UM 1922 - 1923<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
60 x 73 cm.<br />
Links unten signiert „Lebasque“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf und an einer niedrigen<br />
Steinmauer eines Ufers sitzende Figuren: zwei<br />
Frauen auf einem Klappstuhl, eine halb auf der Mauer<br />
sitzende Frau und hinter ihr ein junger Mann, der ganz<br />
auf der Mauer sitzt; in fast gleichen Abständen wirken<br />
sie wie in einer von der Mitte nach links hochziehenden<br />
Linie hintereinander gestaffelt, von der älteren,<br />
dick angezogenen Frau mit Wolldecke über den Schultern,<br />
bis über die behüteten Frauen mit langen Röcken<br />
und dem mit kurzer Hose leicht bekleidetem jungen<br />
Mann, werden gleichsam auch verschiedene Lebensalter<br />
scheinbar wiedergegeben. Sie alle blicken auf<br />
das stürmische, gischtig aufbrausende türkisfarbene<br />
Meer mit mehreren Segelbooten im Wind unter graublauem<br />
Himmel mit großen Gewitterwolken.<br />
Provenienz:<br />
Verkauf, Me Oury, Paris, 23. Februar 1959, Lot 84.<br />
Musée du Petit Palais, Genf.<br />
Verkauf, Me Martin, Versailles, 28. November 1971,<br />
Lot 75.<br />
Verkauf, Mes Champin et Lombrail, Enghien-les-Bains,<br />
11. Dezember 1977, Lot 83.<br />
Verkauf, Mes Champin, Lombrail et Gautier, Enghienles-Bains,<br />
18. Dezember 1983, Lot 26.<br />
Sammlung Lansberg, Frankreich.<br />
Verkauf, Me Briest, Paris, 17. Juni 1985, Lot 52.<br />
Christie´s, Paris, 24. März 2015, Lot 5.<br />
HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />
1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />
GROS TEMPS À MORGAT, CA. 1922 - 1923<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
60 x 73 cm.<br />
Signed “Lebasque” at lower left.<br />
Provenance:<br />
Sale, Me Oury, Paris, 23 February 1959, lot 84.<br />
Musée du Petit Palais, Geneva.<br />
Sale, Me Martin, Versailles, 28 November 1971,<br />
lot 75.<br />
Sale, Mes Champin et Lombrail, Enghien-les-Bains,<br />
11 December 1977, lot 83.<br />
Sale, Mes Champin, Lombrail et Gautier, Enghienles-Bains,<br />
18 December 1983, lot 26.<br />
Lansberg Collection, France.<br />
Sale, Me Briest, Paris, 17 June 1985, lot 52.<br />
Christie's, Paris, 24 March 2015, lot 5.<br />
Exhibition:<br />
Paris, Galerie Georges Petit, Henri Lebasque, probably<br />
March 1927, no. 52 (title: “La mer grise”).<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein Maler des Post-Impressionismus.<br />
Er studiert an der Ècole des Beua-<strong>Art</strong>s in Angers, zieht<br />
jedoch bereits 1886 nach Paris, wo er sich an der Academie<br />
Colarossi einschreibt. Er hält sich auch einige<br />
Zeit lang in den französischen Provinzen Vendée, Normandie<br />
und Bretagne auf; auch Morgat liegt auf der<br />
Halbinsel Crozon in der Bretagne und ist ein beliebtes<br />
Bade- und Urlaubsziel mit langem Sandstrand.<br />
Ausstellung:<br />
Paris, Galerie Georges Petit, Henri Lebasque, wahrscheinlich<br />
März 1927, Nr. 52 (Titel: „La mer grise“).<br />
(1302161) (18)<br />
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91
MAURICE UTRILLO<br />
1883 Paris – 1955 Dax<br />
688<br />
MAURICE UTRILLO,<br />
1883 PARIS – 1955 DAX<br />
LA PLACE DU TERTRE À MONTMARTRE,<br />
1920 – 1922<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 61 cm.<br />
Rechts unten signiert „Maurice. Utrillo, V.“.<br />
In vergoldetem barockisierendem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Zertifikat des Wildenstein Institute.<br />
Ein Platz der trapezförmig nach rechts zuläuft ist von<br />
mehreren Bäumen bestanden, deren Grün den Passanten,<br />
die sich dorthin vor der senkrecht stehenden<br />
Sonne geflüchtet haben, Schutz bietet. Die Vertikalen<br />
der Baumstämme und die dazwischen gesetzten stehenden<br />
Staffagefiguren kontrastieren mit den Horizontalen,<br />
die durch die Etagenbegrenzungen der<br />
umstehenden Häuser gebildet werden. Diese architektonischen<br />
Gebilde gehören zu Utrillos Lieblingswerkzeugen,<br />
werden in diesem Gemälde jedoch von<br />
der domestizierten Natur beherrscht. (†)<br />
Provenienz:<br />
Kurt Sponagel-Hirzel, Zürich, 1955.<br />
Schweizer Privatsammlung.<br />
Sotheby‘s, London, 25. März 1992, Lot 62.<br />
Anmerkung:<br />
Der Platz ist einer der Lieblingsmotive Utrillos am<br />
Montmartre.<br />
Literatur:<br />
Pierre Courthion, Montmartre, Lausanne 1956, S. 118<br />
und 142 (abgebildet auf S. 118).<br />
Paul Pétridès, L‘œuvre complet de Maurice Utrillo,<br />
Bd. II, Paris 1962, Nr. 901, S. 320 (abgebildet auf<br />
S. 321 mit nicht korrekten Maßen).<br />
Ausstellungen:<br />
Basel, Kunsthalle, Maurice Utrillo. Graphische Blätter<br />
von Corot und Daumier, Juni-Juli 1942, Nr. 205.<br />
Vevey, Musée Jenisch, Maurice Utrillo, Valadon,<br />
Modigliani, Utter, Juli-September 1955, Nr. 50, S. 24<br />
(mit inkorrekten Maßen).<br />
München, Haus der Kunst, Maurice Utrillo V., Suzanne<br />
Valadon, Juni-September 1960, Nr. 77, S. 12 (abgebildet<br />
Tafel 39).<br />
Bern, Kunstmuseum, Utrillo, Januar-März 1963, Nr. 69.<br />
Tokyo, Seiji Togo Memorial Sompo Japan Museum<br />
of <strong>Art</strong>, Maurice Utrillo, April-Juni 2010, Nr. 23, S. 55<br />
(abgebildet), Wanderausstellung.<br />
Nigata, The Nigata Prefectural Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>,<br />
Juli-August 2010.<br />
Kyoto, Museum Eki Kyoto, September-Oktober 2010.<br />
Aichi, Toyohashi City Museum of <strong>Art</strong> & History, Oktober-Dezember<br />
2010. (13211311) (13)<br />
MAURICE UTRILLO<br />
1883 PARIS – 1955 DAX<br />
LA PLACE DU TERTRE À MONTMARTRE,<br />
1920 – 1922<br />
Oil on canvas.<br />
46 x 61 cm.<br />
Signed “Maurice. Utrillo, V.” lower right. (†)<br />
Accompanied by certificate by Wildenstein Institute.<br />
Provenance:<br />
Kurt Sponagel-Hirzel, Zurich, 1955.<br />
Private collection, Switzerland.<br />
Sotheby’s, London, 25 March 1992, lot 62.<br />
Notes:<br />
The square is one of Utrillo’s favourite subjects at<br />
Montmartre.<br />
Literature:<br />
Pierre Courthion, Montmartre, Lausanne, 1956, pp.<br />
118 & 142 (ill. on p. 118).<br />
Paul Pétridès, L’œuvre complet de Maurice Utrillo,<br />
vol. II, Paris 1962, no. 901, p. 320 (ill. on p. 321 with<br />
incorrect dimensions).<br />
Exhibitions:<br />
Basel, Kunsthalle, Maurice Utrillo. Graphische Blätter<br />
von Corot und Daumier, June-July 1942, no. 205.<br />
Vevey, Musée Jenisch, Maurice Utrillo, Valadon,<br />
Modigliani, Utter, July-September 1955, no. 50, p. 24<br />
(with incorrect dimensions).<br />
Munich, Haus der Kunst, Maurice Utrillo V., Suzanne<br />
Valadon, June-September 1960, no. 77, p. 12 (ill. panel<br />
39).<br />
Bern, Kunstmuseum, Utrillo, January-March 1963,<br />
no. 69.<br />
Tokyo, Seiji Togo Memorial Sompo Japan Museum<br />
of <strong>Art</strong>, Maurice Utrillo, April-June 2010, no. 23, p. 55<br />
(ill.), touring exhibition.<br />
Nigata, The Nigata Prefectural Museum of <strong>Modern</strong><br />
<strong>Art</strong>, July-August 2010.<br />
Kyoto, Museum Eki Kyoto, September-October 2010.<br />
Aichi, Toyohashi City Museum of <strong>Art</strong> & History, October-December<br />
2010.<br />
€ 200.000 - € 250.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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MOÏSE KISLING<br />
1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />
689<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />
FRANKREICH<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
BOUQUET DE FLEURS DANS UN VASE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65 x 50 cm.<br />
In geschnitztem und vergoldetem barockisierenden<br />
Rahmen mit textilem Passepartoutausschnitt.<br />
Wie viele seiner Blumenstillleben entstand auch dieses<br />
außergewöhnliche Gemälde in den 1920er Jahren<br />
(ca. 1925). Auf einem blockhaft quadratischen<br />
Stand befindet sich eine blaue zweihenklige Vase mit<br />
dunklem Vogeldekor. In ihr sind zu sehen Mohn, Rosen<br />
und Tulpen, allesamt rot, und die gelben Punkte,<br />
welche sich auf den hauchdünnen weißen Vorhängen<br />
links und rechts des Gebindes befinden, sind ein<br />
Spiegelbild der gelben Blütenstände, welche sich im<br />
Strauß abzeichnen. Die Blüten des gebürtigen Polen<br />
und in Montmartre arbeitenden Malers treten hier in<br />
formalen Kontakt mit ihrem Umfeld.<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />
MER, FRANCE<br />
BOUQUET DE FLEURS DANS UN VASE<br />
Oil on canvas.<br />
65 x 50 cm.<br />
In carved and gilt baroque-style frame with textile<br />
mount.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Japan.<br />
Literature:<br />
This painting will be included in Volume IV et Additifs<br />
aux Tomes I, II, et III des Catalogue Raisonné de<br />
l’œuvre de Moise Kisling, which is currently being<br />
prepared by Jean Kisling and Marc Ottavi.<br />
€ 135.000 - € 180.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Japan.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnischjüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
Literatur:<br />
Dieses Gemälde wird aufgenommen in den Volume<br />
IV et Additifs aux Tomes I, II, et III des Catalogue<br />
Raisonné de l‘œuvre de Moise Kisling, welcher momentan<br />
durch Jean Kisling und Marc Ottavi bearbeitet<br />
wird. (1290142) (13)<br />
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MOÏSE KISLING<br />
1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />
690<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />
FRANKREICH<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
FEMME AU PARASOL ROUGE, 1914<br />
Öl auf Leinwand.<br />
79 x 55 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Kisling 914“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Elegante Dame in einem dunkelblauen langen Kleid<br />
mit breitem Hut auf blonden Haaren, in ihrer linken<br />
Hand einen leuchtend roten Schirm haltend, auf beige-orangem<br />
breitem Weg, der bis zum hohen Horizont<br />
führt. Linksseitig eine angedeutete Baumallee<br />
mit dicken braunen Stämmen, rechtsseitig in Grün<br />
angedeutete Sträucher und Hecken. Der Himmel in<br />
überwiegend grau-weißer Farbgebung. Malerei in raschem<br />
Pinselduktus, bei teils pastosem Farbauftrag.<br />
Vereinzelt kleine Retuschen.<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />
MER, FRANCE<br />
FEMME AU PARASOL ROUGE, 1914<br />
Oil on canvas.<br />
79 x 55 cm.<br />
Signed lower right and dated “Kisling 914”.<br />
Provenance:<br />
President and fellow of Harvard College, Massachusetts<br />
(sale: Sotheby‘s New York, 10 May 1995,<br />
lot 350).<br />
Private collection.<br />
Notes:<br />
The painting on offer for sale in this lot was sold at<br />
auction at Sotheby’s, London, lot 270 on 27 February<br />
2019.<br />
Literature:<br />
cf. Jean Kisling, Kisling 1891-1953, Paris 1995, vol. III,<br />
no. 8.<br />
€ 50.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
Provenienz:<br />
President and fellows of Harvard College, Massachusetts<br />
(Verkauf: Sotheby‘s, New York, 10. Mai 1995,<br />
Lot 350).<br />
Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Das vorliegende Gemälde wurde bei Sotheby‘s,<br />
London, unter der Lotnummer 270 am 27. Februar<br />
2019 versteigert.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Jean Kisling, Kisling 1891-1953, Paris 1995, Bd. III,<br />
Nr. 8. (12901424) (18)<br />
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MOÏSE KISLING<br />
1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />
691<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />
FRANKREICH<br />
Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />
Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />
der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />
ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />
war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />
mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />
malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />
Weltkrieg floh er in die USA.<br />
LANDSCHAFT BEI SAINT TROPEZ, 1918<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
60,3 x 73 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Kisling 1918“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Dem Betrachter mag fast schwindlig werden bei der<br />
Betrachtung des Auf und Ab der Felder, deren stark<br />
konturierte Linien wie gekämmt wirken. Kisling, von<br />
dem aus dem gleichen Jahr gleich mehrere Gemälde<br />
bekannt sind, die sich der Landschaft um Saint Tropez<br />
widmen, zeigt uns von stark erhobenem Betrachterstandpunkt<br />
aus das absteigende Ufer mit seinen<br />
fruchtbaren Feldern und seiner typischen Bebauung,<br />
die zu den Besitzern der Felder gehört. In leuchtenden<br />
Farben, die uns an die Landschaftsbilder von<br />
Chagall erinnern, führt er den Blick des Betrachters<br />
über Bäume in variantenreichen Grüntönen hinab auf<br />
das lapislazuliblaue Band, das den Golf von Saint Tropez<br />
kennzeichnet. Kisling liebte die Farben und das<br />
Spiel der Formen. Ebenfalls aus dem Jahr 1918 etwa<br />
ist ein Landschaftsgemälde bekannt, das bei kleinerem<br />
Format die Oberflächenbeugung der Felder geometrisiert<br />
und als flächige Rechtecke darstellt (Inv.Nr.<br />
Kis01 Montclair, Kasser <strong>Art</strong> Foundation). (†)<br />
MOÏSE KISLING,<br />
1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />
MER, FRANCE<br />
LANDSCAPE NEAR SAINT-TROPEZ, 1918<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
60.3 x 73 cm.<br />
Signed lower right and dated “Kisling 1918”. (†)<br />
Provenance:<br />
Galerie d’<strong>Art</strong> du Faubourg Saint-Honoré, Paris.<br />
Christine and Jim Mulligan collection, Agay, France.<br />
Brunk Auctions, Asheville, USA, 15 September 2018,<br />
lot 902.<br />
Notes:<br />
Christie’s sold a comparable work, 10 February 2012,<br />
lot 70. The landscape sold there compares particularly<br />
well with regards to the red roofs contoured<br />
in black over whitewashed masonry and the violet<br />
background.<br />
€ 65.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Galerie D'<strong>Art</strong> du Faubourg Saint-Honoré, Paris.<br />
Sammlung Christine und Jim Mulligan, Agay, Frankreich.<br />
Brunk Auctions, Asheville, USA, 15. September 2018,<br />
Lot 902.<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbares Werk wurde bei Christie‘s, am<br />
10. Februar 2012, als Lot 70, verkauft. Die dort verkaufte<br />
Landschaft lässt sich besonders hinsichtlich der<br />
schwarz konturierten roten Dächer über geweißeltem<br />
Mauerwerk und dem Violett des Hintergrundes gut<br />
vergleichen. (12901411) (13)<br />
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AUGUSTE HERBIN<br />
1882 Quievy – 1960 Paris<br />
692<br />
AUGUSTE HERBIN,<br />
1882 QUIEVY – 1960 PARIS<br />
PAYSAGE, 1911<br />
Öl auf Leinwand.<br />
45,7 x 54,4 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In vegetabil verziertem Holzrahmen mit Textilausschnitt.<br />
Der französische Künstler Auguste Herbin spielte<br />
eine wesentliche Rolle in den künstlerischen Bewegungen<br />
des frühen 20. Jahrhunderts. Seine künstlerische<br />
Karriere umfasste Impressionismus und Postimpressionismus,<br />
Fauvismus und Kubismus, bevor er<br />
durch Konstruktivismus, Purismus und Orphismus<br />
eine eher geometrische und strukturelle Kunst anstrebte<br />
und schließlich als Pionier der abstrakten<br />
Kunst den architektonischen Zweck der Malerei proklamierte.<br />
Das vorliegende Werk „Paysage“ ist ein<br />
hervorragendes Beispiel für sein wechselndes Interesse<br />
und seinen Stil, in dem wir gleichzeitig den farbigen<br />
Einfluss des Fauvismus und den modularen Aufbau<br />
einer kubistischen Landschaft sehen.<br />
Geboren 1882 in Quiévy, nahe der belgischen Grenze,<br />
war Herbin nicht die bürgerliche Erziehung vergönnt,<br />
die so vielen seiner Zeitgenossen zuteil wurde. Während<br />
seine Eltern in einer Textilfabrik arbeiteten, kümmerte<br />
er sich um seine beiden Geschwister. Im Alter<br />
von zwölf Jahren verließ Herbin die Schule und arbeitete<br />
im Büro eines Gerichtsvollziehers, während er<br />
seine Nächte in den städtischen Zeichenkursen verbrachte.<br />
In diesen Abendkursen zeigte Herbin ein<br />
bemerkenswertes Talent zum Zeichnen; er erlernte<br />
die Techniken des Freihandzeichnens und -malens.<br />
Diese Fähigkeit brachte ihm bald ein Stipendium an<br />
der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Lille ein (1899-1901), wo<br />
Herbins Beherrschung der postimpressionistischen<br />
Maltechnik deutlich wurde, zusätzlich zu seiner akribischen<br />
Wiedergabe von Wasser und Himmel, die an<br />
die flämische Renaissance erinnert.<br />
Herbins Umzug nach Paris um 1902 war ein wirklich<br />
entscheidender Moment in seiner Karriere. Nachdem<br />
er mehrere Jahre in Isolation gemalt und sich mit den<br />
Avantgarde-Bewegungen beschäftigt hatte, begann<br />
sich sein Werk zum fauvistischen Stil zu entwickeln.<br />
Während seines Aufenthalts auf Korsika im Jahr 1907<br />
wurde dieser besonders ausgeprägt; seine Pinsel<br />
und Leinwände aus dieser Zeit sind voll von extravaganten<br />
Farben und Ausdrucksformen und zeigen den<br />
deutlichen Einfluss der großen Retrospektiven von<br />
Van Gogh, Gauguin und Seurat, von denen sich Herbin<br />
während seines Aufenthalts in der Hauptstadt des<br />
Landes inspirieren ließ. Es ist sicher anzunehmen,<br />
dass keine Ausstellung einen größeren Einfluss auf<br />
Herbin hatte als die Paul Cézanne-Retrospektive im<br />
Salon d‘Automne später im Jahr 1907. Es war eine<br />
Ausstellung, die die jüngeren Künstler in radikale Richtungen<br />
drängte, von wo aus sie später den <strong>Modern</strong>ismus<br />
enthüllen und erforschen sollten. Dadurch wurde<br />
Herbins Interesse am Kubismus geweckt und er begann<br />
zu experimentieren. 1909 zog er in die Bateau<br />
Lavoir-Ateliers, die von Picasso, Braque und Gris<br />
frequentiert wurden, und tauchte voll und ganz in die<br />
Geburt des Kubismus und des Synthetischen Kubismus<br />
ein und verbrachte einen Großteil seiner Zeit mit<br />
den drei Künstlern. Herbins Stil des Kubismus blieb<br />
jedoch einzigartig, er behielt die Lebendigkeit seiner<br />
hellen, kraftvollen fauvistischen Landschaften bei und<br />
wählte stattdessen eine Verschmelzung der Farbe mit<br />
der düsteren Palette, die die frühen kubistischen<br />
Werke dominierte. Darüber hinaus behalten seine<br />
Formen ihre Präzision und werden eher abgeflacht<br />
und geometrisiert, als dass sie völlig dekonstruiert<br />
werden. Diese erfinderische Herangehensweise an<br />
die kubistische Landschaft schuf einige seiner dynamischsten<br />
Werke und zementierte ihn als einen Pionier<br />
des Kubismus.<br />
Das vorliegende Werk ist ein Schlüsselbeispiel für<br />
den Einfluss, den Herbin aus diesen grundlegenden<br />
Momenten der Kunstgeschichte zog. Wir können<br />
deutlich die strukturierte Form erkennen, für die er<br />
sich entschieden hat, mit der Leinwand, die von links<br />
nach rechts durch die gerade Straße halbiert wird,<br />
und der Vielzahl verschiedener Komponenten, die<br />
sich von diesem zentralen Konstrukt aus verzweigen.<br />
Wenn wir die Baumreihe am Straßenrand betrachten,<br />
die den Betrachter in die Ferne führt, stellen wir sofort<br />
eine Verbindung zu der Modulation her, die zu<br />
einem so bestimmenden Merkmal von Cézannes<br />
Methode wurde. Auf seine eigene, einzigartige strukturelle<br />
<strong>Art</strong> und Weise hat sich Herbin jedoch dafür<br />
entschieden, den Baum mit festen Linien zu konstruieren,<br />
die sich in Form von Chevrons durch die Baumkronen<br />
ziehen und sich von dem viel wilderen und<br />
natürlicheren Bild lösen, das Cézanne verwenden<br />
würde. Man ist auch versucht, einen Vergleich zwischen<br />
der oberen rechten Ecke des Himmels und dem<br />
entfernten Mont Sainte-Victoire zu ziehen, dessen<br />
schneebedeckter Gipfel auf einem blaugrauen Abhang<br />
sitzt, vielleicht eine Hommage an eine seiner<br />
großen Inspirationen. Wie Anatole Jakovski bemerkt:<br />
„Die Bäume selbst, ihre üppigen Blätter bilden seltsame<br />
magnetische Zeichnungen, konzentrische Wellen<br />
von Farben, die deutlich heller, noch kraftvoller werden,<br />
die nur ihren eigenen, von Herbin diktierten und von<br />
ihm gefundenen Rhythmen gehorchen... So schreitet<br />
seine Kunst unaufhörlich zur integralen Geometrie,<br />
zur absoluten Wahrheit, kraftvoll und energisch voran“<br />
(A. Jakovsky, Paris 1933, S. 16).<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung seit 1993.<br />
Auktion, Drouot-Richelieu, Paris, 21. April 2000,<br />
Lot 38.<br />
Nick Scheeres Collection, Niederlande.<br />
Im Jahr 2006 dort vom Vorbesitzer erworben.<br />
Bonhams, 28. Februar 2019, Lot 46.<br />
Literatur:<br />
Geneviève Claisse, Herbin. Catalogue raisonné de<br />
l‘œuvre peint, Lausanne 1993, Nr. 232 (abgebildet<br />
Seite 320).<br />
Anatole Jakovsky, Auguste Herbin, Paris 1933.<br />
Ausstellung:<br />
Paris, Galerie Clovis Sagot, Auguste Herbin, März<br />
1914, Nr. 12. (1320641) (13)<br />
AUGUSTE HERBIN,<br />
1882 QUIEVY – 1960 PARIS<br />
PAYSAGE, 1911<br />
Oil on canvas.<br />
45.7 x 54.4 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Provenance:<br />
Private collection since 1993.<br />
Auction, Drouot-Richelieu, Paris, 21 April 2000,<br />
lot 38.<br />
Nick Scheeres Collection, The Netherlands.<br />
Purchased there by previous owner in 2006.<br />
Auction Bonhams, 28 February 2019, lot 46.<br />
Literature:<br />
G. Claisse, Herbin. Catalogue raisonné de l’œuvre<br />
peint, Lausanne 1993, no. 232 (ill. p. 320).<br />
A. Jakovsky, Auguste Herbin, Paris 1933.<br />
Exhibition:<br />
Paris, Galerie Clovis Sagot, Auguste Herbin, March<br />
1914, no. 12.<br />
€ 38.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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ALBERT PAUL GUILLAUME<br />
1873 – 1942<br />
693<br />
ALBERT PAUL GUILLAUME,<br />
1873 – 1942<br />
DIE BLACKJACK-SPIELER<br />
Öl und Bleistift auf Malkarton.<br />
26,7 x 35 cm.<br />
Links unten signiert „AP Guillaume“.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
Im Schein einer am oberen rechten Rand hängenden<br />
grünlichen Lampe drei Spieler an einem grünen Tisch<br />
sitzend mit Karten und Jetons. Links eine Dame mit<br />
langer Kette, ringverzierten Fingern und einem großen<br />
runden Hut mit lilafarbenen Blütenkranz, aufmerksam<br />
nach unten auf ihre abgedeckte Karte blickend. Neben<br />
ihr ein eleganter schlanker Mann im Smoking, gerade<br />
neue Karten aufnehmend, dabei wird er von dem Dritten,<br />
rechts sitzenden, etwas kräftigeren Herren mit<br />
grauem Bart beobachtet, dessen Gesicht jedoch durch<br />
den Lampenschirm teils verdeckt wird. Hinter ihnen<br />
drängen sich vier Beobachter in eleganter Kleidung.<br />
Für den Künstler typisches Werk, der mehrfach die<br />
elegante Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts an<br />
Spieltischen oder in Salons wiedergegeben hat.<br />
(1321444) (18)<br />
ALBERT PAUL GUILLAUME,<br />
1873 – 1942<br />
THE BLACKJACK PLAYERS<br />
Oil and pencil on artist‘s board.<br />
26.7 x 35 cm.<br />
Signed “AP Guillaume” lower left.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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103
FERDINAND LOYEN DU<br />
PUIGAUDEAU<br />
1864 Nantes – 1930 Croisic<br />
694<br />
FERDINAND LOYEN DU PUIGAUDEAU,<br />
1864 NANTES – 1930 CROISIC<br />
SONNENUNTERGANG ÜBER DER GROSSEN<br />
BRIÈRE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 73 cm.<br />
Links unten signiert „F. du Puigaudeau“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Malerischer Blick über „La grande Briére“, eine der<br />
größten Sumpf- und Lagunenlandschaften Frankreichs,<br />
wahrscheinlich auf die vom ruhigen Wasser umgebene<br />
Insel Fédrun mit einem typischen, strohgedeckten<br />
kleinen Haus und einem ankernden Kahn. Am unteren<br />
rechten Bildrand ein Wiesenstück mit zwei hohen<br />
schmalen Pinien. Im Hintergrund im diffusen Licht die<br />
weite Uferlandschaft mit der Silhouette einer Stadt<br />
vor einem breiten türkisfarbenen Himmelsstreifen,<br />
hinter dem gerade die leuchtende gelb-orange Sonne<br />
untergeht, die sich im schimmernden Wasser widerspiegelt.<br />
Darüber der große Himmel, der ebenso<br />
wie das Wasser, in vielfach abgestuften Blautönen in<br />
teils impressionistischer Manier wiedergegeben wird.<br />
Stimmungsvolle, harmonische Malerei bei der der<br />
Künstler seine Faszination für die Wirkung von Licht<br />
verdeutlicht.<br />
FERDINAND LOYEN DU PUIGAUDEAU,<br />
1864 NANTES – 1930 CROISIC<br />
SUNSET ON THE GRANDE BRIÈRE<br />
Oil on canvas.<br />
54 x 73 cm.<br />
Signed “F. du Puigaudeau” lower left.<br />
€ 40.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler studierte an verschiedenen Internaten<br />
von Paris bis Nizza. 1882 reiste du Puigaudeau nach<br />
Italien, dann nach Tunesien und brachte sich das Malen<br />
selbst bei. Das erste Werk, das du Puigaudeau<br />
mit Sicherheit zugeschrieben werden kann, stammt<br />
aus dem Jahr 1886, dem Jahr, in dem er Pont-Aven<br />
besuchte, wo er sich mit Charles Laval und Paul Gauguin<br />
anfreundete. Er heiratete 1893, und 1895 ließ er<br />
sich für drei Jahre in Pont-Aven nieder. Seine Werke<br />
sind heute in diversen Museen zu finden, u.a. in Indianapolis,<br />
Madrid, Morlaix, Nantes. (1320451) (18)<br />
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JACQUES MAJORELLE<br />
1886 Nancy – 1962 Paris<br />
695<br />
JACQUES MAJORELLE,<br />
1886 NANCY – 1962 PARIS<br />
Der Künstler war ein französischer Maler des 20.<br />
Jahrhunderts, dessen Werk zumeist dem Orientalismus<br />
zugerechnet wird. 1903 zog er nach Paris, wo er<br />
der Académie Julian angehörte. Reisen führten ihn<br />
nach Spanien, Italien und Ägypten (1910), wo seine<br />
Leidenschaft für das Licht, die Farben, die Formen<br />
und die Themen der islamischen Welt erwachte. 1917<br />
reiste er nach Marokko und ließ sich in Marrakesch<br />
nieder. 1926 erbaute er sich eine Villa außerhalb der<br />
von Stadtmauern umgürteten Medina von Marrakesch,<br />
wo er sich auch ein Atelier einrichtete.<br />
GEBEL EL TARIF, ÄGYPTEN 1914<br />
Öl auf Holz.<br />
60 x 46 cm.<br />
Links unten betitelt, ortsbezeichnet, datiert „1914“<br />
und signiert.<br />
Hinter Glas in dekorativem Rahmen.<br />
JACQUES MAJORELLE,<br />
1886 NANCY – 1962 PARIS<br />
GEBEL EL TARIF, EGYPT, 1914<br />
Oil on panel.<br />
60 x 46 cm.<br />
Titled, with place name, dated “1914” and signed.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Blick auf den in Beige und sandtonfarben wiedergegebenen<br />
Berg im Nordosten des ägyptischen Sinai, in<br />
strahlendem Sonnenlicht unter wolkenlosem hellblauem<br />
Himmel. Er ist einer von mehreren vorgeschlagenen<br />
Orten des biblischen Berges Sinai. Pastose<br />
Malerei in vielen differenzierten, teils ins Gelbliche<br />
und Weiße übergehende sandfarbene und beige<br />
Farbtöne. Gekonnt werden einige kleinere Partien<br />
verschattet. (1321673) (18)<br />
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696<br />
CHARLES JOHANN PALMIÉ,<br />
1863 ASCHERSLEBEN – 1911 MÜNCHEN<br />
MÜNCHENER MARIENPLATZ MIT RATHAUS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 94 cm.<br />
Rechts unten signiert, datiert und ortsbezeichnet<br />
„Charles J Palmier München 07“.<br />
In profiliertem Rahmen.<br />
In violetten und beigen Tönen das Rathaus dessen<br />
hervorspringende Architekturelemente mit Schneebedeckt<br />
sind, sowie die im Osten des Marienplatzes<br />
abschließenden Architekturen und der davor stehenden<br />
Mariensäule, die 1638 von Kurfürst Maximilian<br />
errichtet lassen worden ist und im gleichen Jahr geweiht.<br />
Die Übersetzung der lateinischen Inschrift<br />
lautet: Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen<br />
Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und<br />
hochmögenden Schutzpatronin Bayerns hat wegen<br />
Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner<br />
selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses<br />
bleibende Denkmal für die Nachkommen dankbar<br />
und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein,<br />
Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen<br />
Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter<br />
ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.<br />
CHARLES JOHANN PALMIÉ,<br />
1863 ASCHERSLEBEN – 1911 MUNICH<br />
MARIENPLATZ WITH TOWN HALL IN MUNICH<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 94 cm.<br />
Signed, dated, place name “Charles J Palmier<br />
München 07” lower right.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war Gründungsmitglied der „Neuen<br />
Künstlervereinigung München“ am 22. Januar 1909.<br />
(1321922) (13)<br />
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697<br />
EMMANUEL DE LA VILLÉON,<br />
1858 FOUGÈRES – 1944 PARIS<br />
Der Maler war einer der letzten der französischen<br />
Impressionisten. Werke seiner Hand im Musée Emmanuel<br />
de la Villéon, Fougères, Musée de Grenoble,<br />
Musée Fournaise, Chatou.<br />
NEIGE ET GIVRE, UM 1910<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80,7 x 100 cm.<br />
Rechts unten signiert „de la Villéon“.<br />
Verso mit Stempel eines Malmittelherstellers.<br />
In Montparnasse-Rahmen.<br />
Weite Winterlandschaft mit einer Figur an einem<br />
Bachlauf stehend, der von schneebedeckten Bäumen<br />
gesäumt wird, die in fast pointilistischer Auffassung<br />
die ruhige Stimmung zum Vibrieren bringt.<br />
Provenienz:<br />
Galerie de la Nouvelle France, Paris.<br />
Privatsammlung Paris (1974).<br />
EMMANUEL DE LA VILLÉON,<br />
1858 FOUGÈRES - 1944 PARIS<br />
NEIGE ET GIVRE, CA. 1910<br />
Oil on canvas.<br />
80.7 x 100 cm.<br />
Signed “de la Villéon” lower right.<br />
Provenance:<br />
Galerie de la Nouvelle France, Paris.<br />
Private collection, Paris (1974).<br />
Literature:<br />
Catalogue raisonné of watercolours, gouaches,<br />
pastels and drawings, foreword by Michel Cointat,<br />
Paris 1986, p. 607.<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Catalogue raisonné der Aquarelle, Gouachen, Pastelle<br />
und Zeichnungen, Vorwort von Michel Cointat, Paris<br />
1986, S. 607. (1321923) (13)<br />
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109
DIRK SMORENBERG<br />
1883 Alkmaar – 1960 Oud-Loosdrecht<br />
698<br />
DIRK SMORENBERG,<br />
1883 ALKMAAR – 1960 OUD-LOOSDRECHT<br />
IMPRESSIONISTISCHES BLUMENSTILLLEBEN<br />
MIT ZWEI VASEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
122,4 x 72 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „D. Smorenberg 12“.<br />
Auf einem kleinen Tisch mit gestreifter Decke eine<br />
hohe Glasvase mit einem Blumenstrauß aus Astern<br />
mit grünen Zweigen. Daneben stehend eine kleine<br />
blau-grüne Kugelvase, die einen großen Strauß enthält.<br />
Prachtvolles impressionistisches Blumenbild, teils<br />
mit Weiß gemischten Farbtönen und kräftigem pastosen<br />
Farbauftrag, bei dem die Farben Blau und Grün in<br />
vielen differenzierten Farbabstufungen überwiegen.<br />
(1322008) (18)<br />
DIRK SMORENBERG,<br />
1883 ALKMAAR – 1960 OUD-LOOSDRECHT<br />
IMPRESSIONIST FLOWER STILL LIFE<br />
WITH TWO VASES<br />
Oil on canvas.<br />
122.4 x 72 cm.<br />
Signed and dated “D. Smorenberg 12” lower left.<br />
€ 45.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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GIORGIO DE CHIRICO<br />
1888 Volos – 1978 Rom<br />
699<br />
GIORGIO DE CHIRICO,<br />
1888 VOLOS – 1978 ROM<br />
ETTORE E ANDROMACA, 1970<br />
Höhe: 49 cm.<br />
Seitlich auf der Basis signiert und nummeriert „8/9“,<br />
hinten betitelt und mit Gießereistempel versehen<br />
„Bond. Rustic: Gi.Bi. Esse Verona Italy“.<br />
Bronzeguss, poliert. Achtes von neun nummierierten<br />
Exemplaren, neben denen noch zwei Künstlerexemplare<br />
gegossen wurden. Wie auch schon in dem<br />
gleichnamigen Gemälde von 1917, das sich heute in<br />
der Galeria d‘<strong>Art</strong>e <strong>Modern</strong>a in Rom befindet, sind die<br />
dargestellten Figuren keine realen Gestalten, noch<br />
sind sie authentische, maßgeschneiderte Schaufensterpuppen;<br />
sie ähneln der Form von Schaufensterpuppen,<br />
weil die konstituierenden Elemente auf diese<br />
Weise zusammengesetzt sind, aber diese einzelnen<br />
Elemente sind abstrakte geometrische Figuren, so<br />
wie das Ganze abstrakt ist. Die Szene zeigt, dass sich<br />
die Liebenden bewusst sind, dass dies die letzte Umarmung<br />
vor einem blutigen und unerbittlichen Tod<br />
ist. Was an diesem Werk zweifelsohne fasziniert, ist<br />
das Gefühl der Liebe und der Resignation, das allein<br />
durch den Anblick der beiden gesichtslosen Schaufensterpuppen<br />
entsteht und vom Betrachter verstanden<br />
und geteilt wird, und vor allem die <strong>Art</strong> und Weise,<br />
wie Andromache, in diesem Fall ihrer Arme beraubt,<br />
den verzweifelten Wunsch ausdrückt, ihren Geliebten<br />
Hektor zu behalten. In der Geschichte der modernen<br />
Kunst wurde die Szene einer Umarmung zwischen<br />
zwei Liebenden von vielen großen Künstlern dargestellt,<br />
wie zum Beispiel von Klimt oder von Chagal.<br />
In Hektor und Andromache gelingt es De Chirico,<br />
durch die mystische Stimmung, die er der Szene verleiht,<br />
sowie durch die Haltung der Köpfe der Puppen<br />
und die spannungsvolle Gegenüberstellung und<br />
gleichzeitige Verflechtung ihrer Körper die gleiche<br />
Ausdrucksintensität wie seine Kollegen zu vermitteln.<br />
(†)<br />
GIORGIO DE CHIRICO,<br />
1888 VOLOS – 1978 ROME<br />
ETTORE E ANDROMACA, 1970<br />
Height: 49 cm.<br />
Signed and numbered “8/9” on the side of the base,<br />
titled and foundry mark on the back “Bond. Rustic:<br />
Gi.Bi. Eat Verona Italy”.<br />
Bronze casting, polished. Eighth of nine numbered<br />
copies, in addition to two cast artist's editions. (†)<br />
Provenance:<br />
Private collection, New York (purchased from the<br />
artist in the 1970s).<br />
Auction, Sotheby’s, London, 19 October 1988,<br />
lot 362.<br />
Auction, Sotheby’s, London, 27 February 2019,<br />
lot 134.<br />
Literature:<br />
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo Generale di Giorgio<br />
de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Milan 1976,<br />
vol. VI, no. 1002.<br />
€ 90.000 - € 130.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, New York (vom Künstler in den<br />
1970er-Jahren erworben).<br />
Auktion, Sotheby‘s, London, 19. Oktober 1988,<br />
Lot 362.<br />
Auktion, Sotheby‘s, London, 27. Februar 2019,<br />
Lot 134.<br />
Literatur:<br />
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo generale di Giorgio<br />
de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Mailand 1976,<br />
Bd. VI, Nr. 1002. (1290147) (13)<br />
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PABLO PICASSO<br />
1881 Málaga – 1973 Mougins<br />
700<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
KERAMIKSCHALE<br />
Keramik.<br />
31,5 x 38,5 cm.<br />
An der Unterseite in Mangan eingebrannte Aufschrift:<br />
Legiertes Monogramm CR, daneben „Madoura/<br />
d‘après Picasso/ Nouvelle Edition“.<br />
Querovale Schale mit hochgezogener Fahne, schwarz<br />
glasiert, im Spiegel weiße Taube nach links, leicht im<br />
gravierten Relief, auf der Fahne ochsenblutrote Pinselstriche.<br />
(†) (13013134) (11)<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
CERAMIC BOWL<br />
Ceramic.<br />
31.5 x 38.5 cm.<br />
Burnt-in inscription in manganese on underside:<br />
monogram CR, in ligature alongside “Madoura /<br />
d’après Picasso / Nouvelle Edition”. (†)<br />
€ 10.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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115
PABLO PICASSO<br />
1881 Málaga – 1973 Mougins<br />
701<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
PLATTE MIT ZIEGENKOPF<br />
Breite: 51,2 cm.<br />
Rückwärtig Signaturstempel der Manufaktur Madoura.<br />
Rötlicher Scherben, weiß glasiert bzw. polychrom<br />
staffiert. Alters- und Gebrauchssp. (1321995) (13)<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
PLATE WITH GOAT’S HEAD<br />
Width: 51.2 cm.<br />
Signature stamp of the “Madoura” manufactory<br />
on the reverse.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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117
PABLO PICASSO<br />
1881 Málaga – 1973 Mougins<br />
702<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
LES DEMOISELLES D‘AVIGNON<br />
Farblithografie.<br />
49,5 x 46,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Im Passepartout, hinter Glas gerahmt.<br />
Exemplar 16/100.<br />
Anmerkung:<br />
Das original Gemälde von Picasso befindet sich im<br />
Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>, New York. (1321672) (18)<br />
PABLO PICASSO,<br />
1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />
LES DEMOISELLES D’AVIGNON<br />
[THE YOUNG LADIES OF AVIGNON]<br />
Colour lithography.<br />
49.5 x 46.5 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Framed with mount behind glass.<br />
Limited edition no. 16/ 100.<br />
Notes:<br />
The original painting by Picasso is held at<br />
the Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>, New York.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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119
ANNE-PIERRE DE KAT<br />
1881 – 1968<br />
703<br />
ANNE-PIERRE DE KAT,<br />
1881 – 1968<br />
De Kat studierte in Den Haag an der Royal Academy<br />
und fortan in Brüssel. Zunächst beschäftigte er sich<br />
mit Skulpturen, bevor er sich gänzlich der Malerei<br />
widmete. Ab 1938 erwarb der belgische Staat zahlreiche<br />
Objekte von ihm.<br />
EVE, 1924<br />
Öl auf Leinwand.<br />
204 x 122 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In schlichtem profiliertem Rahmen. (1321541) (13)<br />
ANNE-PIERRE DE KAT,<br />
1881 – 1968<br />
EVE, 1924<br />
Oil on canvas.<br />
204 x 122 cm.<br />
Signed lower right.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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BERNARD BUFFET<br />
1928 Paris – 1999 Tourtour/ Südfrankreich<br />
704<br />
BERNARD BUFFET,<br />
1928 PARIS – 1999 TOURTOUR/ SÜDFRANKREICH<br />
TRÉBOUL, LE CLOCHER ET LE RUE VIEILLE<br />
(FINISTÈRE), 1975<br />
Öl auf Leinwand.<br />
89,5 x 130,2 cm.<br />
Oben links signiert und rechts datiert.<br />
Verso betitelt und vermerkt „AH66“.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von der Galerie Maurice<br />
Garnier, Paris.<br />
Aussicht auf eine Weggabelung im Viertel Finistère<br />
mit der Chapelle Saint-Jean im Hintergrund. Buffet<br />
nutzt die langen Schatten der Häuser und Mauern,<br />
um seine Kontraste, für die er bekannt ist, auf Leinwand<br />
zu bannen. Doch überwiegen freundliche Töne<br />
der bretonischen Hafenstadt, von der er auch reizvolle<br />
Hafenszenen – auch als Tapisserie – entwarf. (†)<br />
Provenienz:<br />
Galerie Martal Ltée., Montréal.<br />
Privatsammlung Montréal (vom Vorgenannten 1984<br />
erworben). (1321134) (13)<br />
BERNARD BUFFET,<br />
1928 PARIS – 1999 TOURTOUR/ SOUTHERN<br />
FRANCE<br />
TRÉBOUL, LE CLOCHER ET LA RUE VIEILLE<br />
(FINISTÈRE), 1975<br />
Oil on canvas.<br />
89.5 x 130.2 cm.<br />
Signed top left and dated lower right.<br />
Titled and note “AH66” on reverse.<br />
Accompanied by an expert´s report by Galerie Maurice<br />
Garnier, Paris. (†)<br />
Provenance:<br />
Galerie Martal Ltée., Montréal.<br />
Private collection, Montréal (purchased from aforementioned<br />
in 1984).<br />
€ 175.000 - € 200.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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JEAN-PIERRE CASSIGNEUL<br />
geb. 1935 Paris<br />
705<br />
JEAN-PIERRE CASSIGNEUL,<br />
GEB. 1935 PARIS<br />
Der in Frankreich wirkende Maler wurde besonders<br />
durch seine Frauenbildnisse bekannt, in denen er die<br />
Leichtigkeit sommerlicher Stimmungen zu erzeugen<br />
wusste, häufig junge Mädchen mit Strohhut, meist in<br />
mediterranem Umfeld. Sein Stil setzt die ehemalige<br />
Avantgarde der Nabis-Künstler fort, mit Reminiszenzen<br />
an Maler wie Édouard Vuillard (1868-1940) oder Pierre<br />
Bonnard (1867-1947), zuweilen zeigen seine Bilder<br />
die Nähe zu Kees van Dongen (1877-1968). Der Maler<br />
veranstaltete bereits 17-jährig seine erste private Ausstellung<br />
in der Galerie Lucy Krohg in Paris. Zwei Jahre<br />
später besuchte er die Academie Charpentier und<br />
studierte dort unter Jean Souverbie (1891-1981), Professor<br />
an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Paris. 1958 veranstaltete<br />
er seine erste Ausstellung und wurde daraufhin<br />
Mitglied des Salon d‘Automne. Neben weiterer<br />
Ausbildung durch Roger Chapelain-Midy (1904-1992)<br />
beteiligte er sich an mehreren Ausstellungen in Paris<br />
und anderen französischen Städten und stand anschließend<br />
unter Vertrag bei der Galerie Belle Choses<br />
in Paris. Ab 1965 stellte er international aus, wie etwa<br />
in der Galerie Tamenaga in Japan oder der Wally Findlay<br />
Galerie in New York. In den letzten Jahren von der<br />
Galerie Smith Davidson repräsentiert, war er in den<br />
Jahren 2015 bis 2017 auf mehreren internationalen<br />
Ausstellungen vertreten.<br />
LES TROIS PARAPLUIES, 1969<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80,5 x 60,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „CASSIGNEUL“, verso auf<br />
Leinwand bezeichnet, datiert „1969“ und betitelt.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
JEAN-PIERRE CASSIGNEUL,<br />
BORN 1935 PARIS<br />
LES TROIS PARAPLUIES, 1969<br />
Oil on canvas.<br />
80.5 x 60.5 cm.<br />
Signed “Cassigneul” lower right, inscribed on canvas<br />
on the reverse, dated “1969” and titled. (†)<br />
Literature:<br />
cf. Martin Gaël, Jean-Pierre Cassigneul. Peintures,<br />
Paris 2019.<br />
€ 40.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Unter regnerischem grau-blauem Himmel, der nach<br />
links leicht aufklart, auf einem hölzernen Steg am<br />
Ufer in Rückenansicht vier schlanke, wohl weibliche<br />
Figuren in dunkler Kleidung stehend, den Blick auf<br />
das bewegte Meer gerichtet und einen gelben, roten<br />
sowie schwarzen Regenschirm haltend. Eingerahmt<br />
werden sie von zwei hohen dünnen, in den Himmel<br />
ragenden Fahnenmasten sowie einer hohen Beleuchtung.<br />
Auf dem Wasser selbst ist lediglich linksseitig<br />
ein kleines Segelschiff in schwarz-grauer Farbigkeit zu<br />
erkennen. Malerei mit den für den Künstler typischen<br />
großen schlanken Figuren; besonders auffallend die<br />
horizontale Linienführung, wie die Holzbohlen des<br />
Weges, die Abgrenzung gegenüber dem Sandstrand<br />
und dem Meer sowie der Trennungslinie zwischen<br />
dem Meer und hohen Horizont. Vertikal die Figuren<br />
selbst sowie die in den Himmel reichenden Masten.<br />
Malerei in zurückhaltender, fast monochromer beiger<br />
und grünlicher Farbgebung, bei der die drei Schirme<br />
besonders herausgestellt werden. (†)<br />
Literatur:<br />
Vgl. Martin Gaël, Jean-Pierre Cassigneul. Peintures,<br />
Paris 2019. (1301313) (18)<br />
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CHARLES GEORGES<br />
DUFRESNE<br />
1876 – 1938<br />
706<br />
CHARLES GEORGES DUFRESNE,<br />
1876 – 1938<br />
JUNGE DAME IM BADE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 81,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „Dufresne“".<br />
In bronziertem Profilrahmen.<br />
Anmerkung:<br />
Ein gut vergleichbares Gemälde, welches das Urteil<br />
des Paris und ebenfalls einen sitzenden Frauenakt<br />
zeigt, von 1925, wird unter der Inv.Nr. 1963.10.140 in<br />
der National Gallery of <strong>Art</strong> Washington USA verwahrt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Jean-Luc Dufresne, Charles Dufresne. Hommage<br />
de son pays d‘origine, Ausstellungskatalog, Musée<br />
d‘<strong>Art</strong> et d‘Histoire, Granville 1988. (1320453) (13)<br />
CHARLES GEORGES DUFRESNE,<br />
1876 – 1938<br />
YOUNG LADY BATHING<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 81.5 cm.<br />
Signed “Dufresne” lower right.<br />
Notes:<br />
A comparable painting, which shows the Judgment<br />
of Paris and a seated female nude as well, from 1925,<br />
is held at the National Gallery of <strong>Art</strong> in Washington,<br />
USA under inv. no. 1963.10.140.<br />
Literature:<br />
cf. Jean-Luc Dufresne, Charles Dufresne, Hommage<br />
de son pays d’origine, exhibition catalogue, Musée<br />
d’<strong>Art</strong> et d’Histoire, Granville 1988.<br />
€ 17.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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FERNANDO BOTERO<br />
geb. 1932 Medellín<br />
707<br />
FERNANDO BOTERO,<br />
GEB. 1932 MEDELLÍN<br />
DAS TROJANISCHE PFERD<br />
35 x 29 x 19,5 cm.<br />
Signiert auf Plinthe „F.Botero“. Ed. 3/ 9 auf hinterem<br />
Rand der Plinthe.<br />
Bronze, gegossen, dunkel patiniert. Leichte<br />
Gebrauchs sp. (†) (13211316) (10)<br />
FERNANDO BOTERO<br />
BORN 1932 MEDELLÍN<br />
THE TROJAN HORSE<br />
35 x 29 x 19.5 cm.<br />
Signed on plinth „F.Botero“. Limited edition no. 3/ 9<br />
on the back edge of the plinth. (†)<br />
€ 100.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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129
MARIO NEGRI<br />
1916 Tirano – 1987 Mailand<br />
708<br />
MARIO NEGRI,<br />
1916 TIRANO – 1987 MAILAND<br />
PICCOLA CATTEDRALE, 1980<br />
Bronze.<br />
19,5 x 15,2 x 12,5 cm.<br />
Verso auf Sockel Signatur,<br />
Stempel und Exemplar 2/6.<br />
Beigegeben eine Echtheitsbestätigung der Erben des<br />
Künstlers.<br />
Literatur:<br />
Anna Finocchi (hrsg.), Mario Negri. Catalogo delle<br />
sculture, Bergamo 1995, Abb. 344, S. 213.<br />
(1320822) (18)<br />
MARIO NEGRI,<br />
1916 TIRANO – 1987 MILAN<br />
PICCOLA CATTEDRALE, 1980<br />
Bronze.<br />
19.5 x 15.2 x 12.5 cm.<br />
Verso signature on base, stamp,<br />
and limited ed. no. 2/6.<br />
Accompanied by certificate of authenticity by the<br />
heirs of the artist.<br />
Literature:<br />
Anna Finocchi (ed.), Mario Negri, Catalogo delle sculture,<br />
edizioni Bolis, 1995, ill. 344, p. 213.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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MARIO NEGRI<br />
1916 Tirano – 1987 Mailand<br />
709<br />
MARIO NEGRI,<br />
1916 TIRANO – 1987 MAILAND<br />
SPIRITUAL, 1981<br />
Bronze.<br />
Höhe: 110 cm.<br />
Auf der Rückseite des Sockels signiert, Siegel und<br />
Exemplar 2/6 (mit Variante Kopf aufrecht). Im Sockel<br />
zusätzlich mit Filzstift signiert, Originaltitel und datiert<br />
„1981“.<br />
Beigegeben eine Echtheitserklärung der Erben des<br />
Künstlers.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet in: Anna Finocchi (hrsg.), Mario Negri.<br />
Catalogo delle sculture, Bergamo 1995, Nr. 347,<br />
S. 214. (1320821) (18)<br />
MARIO NEGRI,<br />
1916 TIRANO – 1987 MILAN<br />
SPIRITUAL, 1981<br />
Bronze.<br />
Height: 110 cm.<br />
Signed on the back of the base, seal, and limited ed.<br />
no. 2/6 (with variant head upright).Additionally signed<br />
in felt-tip pen on the base, original title and dated<br />
“1981”.<br />
Accompanied with an authenticity statement by the<br />
heirs of the artist.<br />
Literature:<br />
Illustrated in: Anna Finocchi (ed.), Mario Negri, catalogo<br />
delle sculture, edizioni Bolis, 1995, no. 347, p.<br />
214.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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ALBERTO GIACOMETTI<br />
1901 – 1966<br />
710<br />
ALBERTO GIACOMETTI,<br />
1901 – 1966<br />
LA FEMME QUI MARCHE<br />
Höhe: 130 cm.<br />
Auf dem Sockel signiert: „Alberto Giacometti<br />
933/34“.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Mme Caroline Tamagno,<br />
in Kopie.<br />
Statisch, hieratisch und säulenhaft steht diese Bronze<br />
vor uns, auch wenn der Titel gegenteiliges suggeriert.<br />
Es ist eher ein Körper einer Frau, der in seiner Sanftheit<br />
und Eleganz soeben eine Bewegung gestoppt<br />
hat, um mit beiden Füßen am Boden verankert zu<br />
sein. Der Körper ist zu einer zeitlosen, essentiellen<br />
Silhouette sublimiert, die auf Kopf und Arme verzichtet,<br />
um die Form zusammenzufassen. Ihre schlichte<br />
Haltung geht auf antike Zeiten zurück, auf das pharaonische<br />
Ägypten ebenso wie auf den archaischen<br />
Kouros oder kykladische Idole, deren Formensprache<br />
sich in dieser Plastik wiederfindet. Die Frau ist vor allem<br />
das Ergebnis einer Epoche, des Surrealismus, in<br />
der Träume und Zufälle eine große Rolle spielten. Mit<br />
dieser Skulptur gelingt Alberto Giacometti eine Tour<br />
de Force zwischen Figuration und Abstraktion. Die<br />
Bronze mit ihrer dunklen, glänzenden Farbigkeit verleiht<br />
dem Werk ein monumentales Aussehen und<br />
reiht es ein in eine Genealogie von Bildwerken, in der<br />
das Erbe der Tradition mit der radikalsten <strong>Modern</strong>ität<br />
konkurriert. Von dem ursprünglichen Werk aus dem<br />
Jahr 1932, das aus Gips gefertigt wurde, wurden<br />
mehrere Abzüge in Gips und dann in Bronze angefertigt,<br />
die unter anderem in der Giacometti-Stiftung und<br />
im Guggenheim-Museum in Venedig ausgestellt wurden.<br />
Einige wenige Bronzeexemplare wurden schließlich<br />
in den 1960er Jahren gegossen, wie das Exemplar<br />
für die Tate <strong>Modern</strong> in London und unser Exemplar,<br />
das für Peggy Guggenheim angefertigt wurde. Alberto<br />
Giacometti (1901-1966) war ein Schweizer Bildhauer,<br />
Maler und Grafiker, der als einer der bedeutendsten<br />
Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt. Sein Werk,<br />
das stark vom Kubismus und Surrealismus beeinflusst<br />
ist, ist geprägt von philosophischen Fragen<br />
über das menschliche Dasein, wie dem Existentialismus<br />
und der Phänomenologie. 1922 ging er nach Paris,<br />
um an der Académie de la Grande-Chaumière zu<br />
studieren, wo er von Antoine Bourdelle (1861-1929)<br />
unterrichtet wurde und den kubistischen Einfluss von<br />
Jacques Lipchitz und Fernand Léger erlebte. 1926<br />
wurde Giacomettis Werk durch die Entdeckung der<br />
afrikanischen und ozeanischen Skulptur geprägt. Seine<br />
beiden Werke La Femme-cuillère und Le Couple,<br />
die 1927 im Salon des Tuileries ausgestellt wurden,<br />
zeugen von der Umwälzung, die diese Begegnung<br />
mit sich brachte. 1928 begann Giacometti mit einer<br />
Serie von Frauen und Flachköpfen, deren Neuartigkeit<br />
ihm Aufmerksamkeit und einen ersten Vertrag mit der<br />
Galerie Pierre Loeb einbrachte, die die Surrealisten<br />
ausstellte. Giacometti schloss sich der Bewegung von<br />
André Breton an, deren surrealistische Verfahren in<br />
seinem Schaffen eine kontinuierliche Bedeutung hatten:<br />
Traumvision, Montage und Zusammenbau, metaphorisch<br />
funktionierende Objekte, magische Behandlung<br />
der Figur. Die Femme qui marche von 1932, die<br />
für die wichtige Surrealistenausstellung von 1933 anhand<br />
einer Schaufensterpuppe entworfen wurde, war<br />
in ihrer aktuellen Version ohne Arme und Kopf 1936<br />
auf der Surrealistenausstellung in London zu sehen.<br />
Ein zu einer Collage erweitertes Werk von 1933 zeigt<br />
170 cm großes Werk in Gips und dunkel gefasstem<br />
Holz mit Armen und einem Kopf als Cellokopf. Als aktives<br />
Mitglied von Bretons Gruppe setzte sich Giacometti<br />
dort schnell als einer der wenigen Bildhauer<br />
durch. Um 1935 gab er jedoch seine surrealistische<br />
Arbeit auf und widmete sich den „Kompositionen mit<br />
Figuren“, die zwischen 1938 und 1944 maximal sieben<br />
Zentimeter maßen, um die Entfernung widerzuspiegeln,<br />
aus der er seine Modelle sah. Die bekanntesten<br />
Werke Giacomettis entstehen in der Nachkriegszeit.<br />
Seine Skulpturen werden extrem schlank, mit seinem<br />
ikonischen Werk im Jahr 1948: L‘Homme qui marche,<br />
eine späte Antwort auf seinen weiblichen Vorläufer,<br />
die 1960 in drei Versionen, I, II und III, aufgelegt wird.<br />
Auf der Grundlage seiner subjektiven visuellen Erfahrung<br />
schuf Giacometti die Skulptur nicht als physische<br />
Nachbildung im realen Raum, sondern als ein imaginäres<br />
Bild in seinem Raum, der zugleich real und imaginär,<br />
greifbar und ungreifbar ist. Bronze, gegossen,<br />
braun patiniert. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Peggy Guggenheim.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Yves Bonnefoy, Giacometti, Paris 2001, S. 212f.<br />
(13211313) (13)<br />
ALBERTO GIACOMETTI<br />
1901 – 1966<br />
LA FEMME QUI MARCHE<br />
Height: 130 cm.<br />
Signed on base “Alberto Giacometti 933/34“.<br />
Accompanied in copy by an experts report by Mme<br />
Caroline Tamagno. (†)<br />
Provenance:<br />
Collection Peggy Guggenheim.<br />
Literature:<br />
cf. Yves Bonnefoy, Giacometti, Paris 2001, p. 212f.<br />
€ 550.000 - € 700.000<br />
Sistrix<br />
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AMEDEO MODIGLIANI<br />
1884 Livorno – 1920 Paris<br />
711<br />
AMEDEO MODIGLIANI,<br />
1884 LIVORNO – 1920 PARIS, NACH<br />
MÄDCHEN MIT PONY / TÊTE À LA FRANGE<br />
47 x 16 x 23 cm.<br />
Rückseitig signiert „Modigliani“ und nummeriert<br />
„6/9“. Gießereistempel „C.VALSUANI CIRE PERDUE“.<br />
Posthumer Guss.<br />
Braun patinierter Bronze Kopf einer jungen Frau mit<br />
stark in die Länge gestreckten Gesichtszügen. Konische<br />
Gesichtsform mit übernatürlich langer und<br />
schmaler Nase und Kinn. Der Abstand zwischen den<br />
mandelförmigen Augen vergleichsweise gering und<br />
der Hals lang und schlank. Das Gesicht gerahmt von<br />
einem kurzen Pony und stark stilisiertem Haar oder<br />
Haarband. Die raue Oberfläche des Hinterkopfes und<br />
der Schläfen lässt auf die von Modigliani aus Sandstein<br />
gefertigte originale Kopf-Skulptur von 1911-12<br />
schließen, die als Vorlage für diesen Guss diente. (†)<br />
AMEDEO MODIGLIANI,<br />
1884 LIVORNO – 1920 PARIS, AFTER<br />
GIRL WITH FRINGE / TÊTE À LA FRANGE<br />
47 x 16 x 23 cm.<br />
Signed “Modigliani” and numbered “6/9” on the reverse.<br />
Foundry stamp “C.VALSUANI CIRE PERDUE”.<br />
Posthumous casting. (†)<br />
Literature:<br />
J. Lanthemann, Modigliani, Catalogue raisonné,<br />
Barcelona 1970, no. 633, p. 317 (cf. ill. of the original<br />
sandstone head sculpture).<br />
€ 120.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Unter dem Einfluss von Brancusi und afrikanischer<br />
Kunst widmete sich Amedeo Modigliani zwischen<br />
1909 und 1914 fast ausschließlich der Bildhauerei.<br />
Seine Kopf-Skulpturen, die er als „Säulen der Zärtlichkeit“<br />
bezeichnete, zeigen idolhaft und ikonenartig<br />
ausgearbeitete Züge und strahlen eine majestätische<br />
Würde und Ruhe aus. Um diese Wirkung in der Präsentation<br />
der Köpfe noch zu steigern, entwickelte<br />
Modigliani ein eigenes Beleuchtungskonzept und<br />
präsentierte seine Kopf-Skulpturen auf kubischen<br />
Sockeln aus Stein.<br />
Literatur:<br />
J. Lanthemann, Modigliani, Catalogue raisonné, Barcelona<br />
1970, Nr. 633, S. 317 (Vgl. Abb. der originalen<br />
Sandstein Kopf-Skulptur). (13211319) (10)<br />
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CAMILLE CLAUDEL<br />
1864 Fere-en-Tardenois – 1943 Montdevergues<br />
712<br />
CAMILLE CLAUDEL,<br />
1864 FERE-EN-TARDENOIS<br />
– 1943 MONTDEVERGUES<br />
L’HOMME PENCHÉ<br />
Höhe: 83 cm.<br />
Signiert auf Sockelrückseite „C. Claudel“. Darunter auf<br />
Sockelrückseite unten bezeichnet „REPRODUCTION<br />
AGRANDISSEMENT“. Gießerstempel, nummeriert<br />
1/8.<br />
Beigegeben ein Fotozertifikat von François de Massary,<br />
Großneffe der Künstlerin.<br />
Bronze, gegossen, patiniert. Das Modell zu dieser beeindruckenden<br />
Bronze entstand 1886, also drei Jahre<br />
nachdem Camille und der 24 Jahre ältere Bildhauer<br />
Auguste Rodin zusammentrafen. Claudel stellte 1885<br />
selbst zum ersten Mal aus und arbeitete seit 1885<br />
zusammen mit Jessie Lipscomb in Rodins Atelier.<br />
Am 12. Oktober 1886 setzte Rodin einen Vertrag auf,<br />
in dem er sich verpflichtete, Camille als einzige Schülerin<br />
zu unterrichten und mit allen Mitteln zu unterstützen<br />
und sich auch bis Mai 1887 mit keiner anderen<br />
Frau einzulassen. In diese Zeit fällt also die<br />
Entstehung unserer Bronze. Seit 2017 wird Camille<br />
Claudel ein eigenes Staatliches Museum in Nogentsur-Seine<br />
gewidmet, wo Claudel einen Teil ihrer Mädchenjahre<br />
verbrachte, allein hier sind 39 Skulpturen<br />
aus Claudels Hand zu bestaunen. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Das Gipsmodell zu dieser Bronze ist von 1886 und<br />
wird im Musée d‘Orsay in Paris verwahrt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Barbara Krause, Camille Claudel. Ein Leben in<br />
Stein, Berlin 1990.<br />
Vgl. Reine-Marie Paris, Camille Claudel. 1864-1943,<br />
Frankfurt am Main 2007.<br />
Vgl. Josef A. Schmoll, Rodin und Camille Claudel,<br />
München 2000. (13211318) (10)<br />
CAMILLE CLAUDEL,<br />
1864 FERE-EN-TARDENOIS<br />
– 1943 MONTDEVERGUES<br />
L’HOMME PENCHÉ<br />
Height: 83 cm.<br />
Signed on the back of the base “C. Claudel”. Inscribed<br />
“REPRODUCTION AGRANDISSEMENT” below on<br />
the reverse of the base. Foundry mark, limited ed. no.<br />
1/8.<br />
Accompanied by a photo certificate from François de<br />
Massary, great-nephew of the artist.<br />
Bronze; cast and patinated. The model for this impressive<br />
bronze was created in 1886, three years after<br />
Camille and the 24-year-old sculptor Auguste Rodin<br />
met. Claudel first exhibited in 1885 and from 1885<br />
she worked with Jessie Lipscomb in Rodin’s studio.<br />
On 12 October 1886, Rodin drew up a contract in<br />
which he undertook to teach Camille as his only student<br />
and to support her in any way he could, and not<br />
to get involved with any other woman until May 1887.<br />
The bronze on offer for sale in this lot was created<br />
during this time. In 2017, The French National Museum<br />
Musée Camille Claudel opened in Nogent-sur-<br />
Seine, where she spent part of her childhood and it<br />
celebrates and honours the artist with 39 of her<br />
sculptures. (†)<br />
Notes:<br />
The plaster model of this bronze from 1886 is held at<br />
the Musée d’Orsay in Paris.<br />
€ 100.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
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FRANÇOIS POMPON<br />
1855 Saulieu – 1933 Paris<br />
713<br />
FRANÇOIS POMPON,<br />
1855 SAULIEU – 1933 PARIS<br />
GORET, 1924-1930 („SCHWEINCHEN“)<br />
Höhe: 17,5 cm.<br />
Breite: 24 cm.<br />
Tiefe: 8,9 cm.<br />
An der Basis-Längsseite signiert „POMPON“.<br />
In gelblichem, schwach geädertem Siena-Marmor vom<br />
Typus des Giallo Antico gearbeitet, mit glatt geschliffener<br />
Oberfläche, die Äuglein graviert.<br />
Pompon ist erst im vorgerückten Lebensalter öffentlich<br />
zu Ruhm gekommen, obschon er nach seinem<br />
Studium an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s und an der École<br />
nationale supérieure des arts décoratifs mit Arbeiten<br />
am Hôtel de Ville beteiligt war und alsbald seinen<br />
eigenen Stil fand. Zunächst war er beeinflusst von<br />
dem Bildhauer Pierre-Louis Rouillard (1820-1881). Die<br />
Jury des Salon de Paris wurde auf seine meist kleineren<br />
Objekte aufmerksam.<br />
Bald wurde er Mitarbeiter bei keinem geringeren als<br />
Auguste Rodin. Er leitete dessen Werkstatt drei Jahre<br />
lang und prägte sie wesentlich. Ab 1896 wirkte er zusammen<br />
mit René de Saint-Marceaux (1845-1915).<br />
Seinen Durchbruch erlangte er erst 67-jährig mit der<br />
völligen Hinwendung und der stilistischen Mitformung<br />
des <strong>Art</strong> déco. Seine erste Arbeit war ein Polarbär,<br />
wiederholt ausgeführt in unterschiedlichen Materialien<br />
wie Gips und Marmor. Davon steht ein Exem plar<br />
im Metropolitan Museum of <strong>Art</strong> in New York, weitere<br />
im Museum von Luxemburg und im Musée d´Orsay<br />
in Paris.<br />
Die Stilistik seiner Werke zeichnet sich durch eine<br />
ebenso strenge, wie charakteristische Reduktion der<br />
Körperform aus. Dabei ist ein Verzicht auf Kantigkeit<br />
oder Schärfe in der Kontur wie im plastischen Körper<br />
das wesentliche Merkmal.<br />
Pompon wurde mit der Aufnahme in die Ehrenlegion<br />
ausgezeichnet. In seiner Geburtsstadt Saulieu befindet<br />
sich das François-Pompon-Museum. 2005 hat die<br />
Französische Republik anlässlich seines 150. Geburtsjahres<br />
eine Briefmarke zu seinen Ehren herausgegeben,<br />
mit Darstellung seines Polarbären – „Urs blanc“.<br />
Tadelloser Zustand.<br />
FRANÇOIS POMPON,<br />
1855 SAULIEU – 1933 PARIS<br />
GORET, 1924-1930 (“PIGLET”)<br />
Height: 17.5 cm.<br />
Width: 24 cm.<br />
Depth: 8.9 cm.<br />
Signed on long side of the base “POMPON”<br />
In yellowish, faintly veined Giallo Antico type Siena<br />
marble, with a smooth polished surface; the little<br />
eyes engraved.<br />
Literature:<br />
Catalogue raisonné, Catherine Chevillot, Liliane Colas,<br />
Anne Pingeot, Laure de Margerie, François Pompon,<br />
1855-1933, Paris 1994, no. 41 p. 190 (further comparative<br />
examples).<br />
Eric Knowles, <strong>Art</strong> Deco. Shire Collections, Oxford<br />
2014, p. 135.<br />
€ 120.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
zum Größenvergleich<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Werkverzeichnis, Catherine Chevillot, Liliane Colas,<br />
Anne Pingeot, Laure de Margerie, Francois Pompon.<br />
1855-1933, Paris 1994, N. 41, S. 190 (sowie weitere<br />
Vergleichsbeispiele).<br />
Eric Knowles, <strong>Art</strong> Deco, Oxford 2014, S. 135.<br />
(1320394) (11)<br />
714<br />
ENTFÄLLT<br />
715<br />
ENTFÄLLT<br />
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ANDRÉ BRASILIER<br />
geb. 1929 Saumur<br />
716<br />
ANDRÉ BRASILIER,<br />
GEB. 1929 SAUMUR<br />
Der Künstler war der Sohn des symbolistischen Malers<br />
Jacques Brasilier und dessen Ehefrau Alice<br />
Chaumont. Er studierte ab 1949 an der École des<br />
Beaux- <strong>Art</strong>s in Paris, wurde im Alter von 23 Jahren<br />
mit dem prestigeträchtigen Premier Prix de Rome<br />
für Malerei ausgezeichnet. Die Faszination seiner<br />
Werke liegt im Spiel der leuchtenden und frischen<br />
Farben sowie dem Einsatz nur weniger Konturen.<br />
Die Themen innerhalb seines Werkes sind oft Pferde,<br />
Kavalkaden und Blumen. 2005 zeigte das Museum<br />
der Eremitage in Sankt Petersburg eine große Retrospektive<br />
seines Werks.<br />
DEUX CHEVAUX AU PRINTEMPS, 2006<br />
Öl auf Leinwand.<br />
33 x 46 cm.<br />
Rechts unten signiert, verso auf Keilrahmen monogrammiert,<br />
datiert „A.B. 2006“ und betitelt.<br />
ANDRÉ BRASILIER,<br />
BORN 1929 SAUMUR<br />
DEUX CHEVAUX AU PRINTEMPS, 2006<br />
Oil on canvas.<br />
33 x 46 cm.<br />
Signed lower right, monogrammed on the back of the<br />
stretcher, dated “A.B. 2006” and titled.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Brasilier's Gemälde vermischen Abstraktion und Expressionismus;<br />
seine eleganten Pferde voller Stärke<br />
und Schönheit finden sich oft in kühlen Wäldern oder<br />
vor Sonnenuntergängen wieder. (1300061) (18)<br />
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143
ROY LICHTENSTEIN<br />
1923 New York – 1997 ebenda<br />
717<br />
ROY LICHTENSTEIN,<br />
1923 NEW YORK – 1997 EBENDA<br />
CRYING GIRL, 1963<br />
Offsetlithografie.<br />
43,8 x 59,1 cm.<br />
Rechts unten signiert, mittig unten Widmung „To<br />
Harry Abrams“. Verso Aufkleber mit Künstler- und<br />
Titel nennung.<br />
Im Passepartout, in Glaskastenrahmen.<br />
Mit ihren scharlachroten Lippen und den wallenden<br />
goldenen Haarsträhnen gehört Roy Lichtensteins<br />
„Crying Girl“ zu einem der ikonischsten Motive im<br />
Kunstkanon des 20. Jahrhunderts. Das „Crying Girl“<br />
ist eines der frühsten Werke des amerikanischen Pop<br />
<strong>Art</strong>-Künstlers Roy Lichtenstein. Die Offsetlithografie<br />
aus dem Jahr 1963 reiht sich in eine Motivserie von<br />
Frauendarstellungen ein, in der Roy Lichtenstein<br />
zwischen 1961 und 1965 Comicszenen adaptierte.<br />
„Crying Girl“ wurde 1963 als Plakat anlässlich einer<br />
Ausstellung in der Leo Castelli Gallery in New York<br />
hergestellt. Während der Ausstellung wurden weitere<br />
von Lichtenstein signierte Drucke des Motivs in der<br />
Leo Castelli Gallery verkauft und an besondere Kunden<br />
verschenkt. Das „Crying Girl“ war das erste Bildmotiv<br />
des Künstlers, das der Galerist Leo Castelli für<br />
Werbezwecke nutzte. Heute ist ihr Antlitz weltbekannt<br />
und nicht nur Kunstliebhabern ein Begriff.<br />
Lichtensteins „Crying Girl“ geht über seinen Wunsch<br />
hinaus, comicartige Kunstwerke zu schaffen. Hier untersucht<br />
er die geschlechtsspezifischen Aspekte der<br />
weiblichen Identität. Der Fokus des Betrachters liegt<br />
sofort auf den Emotionen der Dargestellten, die das<br />
Bild beherrschen. Sowohl ihr Blick als auch ihre körperliche<br />
Haltung sind von Stress geprägt. Der extreme<br />
Close-up des Bildausschnitts betont den melodramatischen<br />
Ausdruck der weinenden Frau. Im<br />
Unterschied zu späteren Arbeiten verwendete Lichtenstein<br />
hier ein monotones Punkteraster. Die Farbpalette<br />
ist sehr reduziert und die schwarzen Konturen<br />
treten dominant hervor. Dadurch wirkt ihre Attraktivität<br />
durch das monotone Punktraster glatt und oberflächlich.<br />
Ein Spannungsverhältnis zwischen der unpersönlichen<br />
Gestaltungsweise und der übertriebenen<br />
kitschigen Mimik und Gestik wird deutlich. Eingerahmt<br />
von ihrem makellos frisierten blonden Haarschopf<br />
ist Lichtensteins Portraitierte in einem Moment<br />
offensichtlicher Verletzlichkeit gefangen. Werke<br />
mit scheinbar einfachen Comicmotiven wie „Crying<br />
Girl“ wurden zumeist als Verbildlichung einer künstlerischen<br />
Gegenposition zu der damals vorherrschenden<br />
Strömung des Action Painting gedeutet. Lichtenstein<br />
zeigt die verklärte Idealisierung des amerikanischen<br />
Mädchens. Äußerlich scheint sie schön und zufrieden<br />
zu sein, aber die Emotionen in diesem Bild brechen<br />
hervor und zeigen, dass sie unter der Perfektion wirklich<br />
zu kämpfen hat. “Crying Girl“ wurde von einem<br />
Comicstrip mit dem Titel „Secret Hearts“ inspiriert,<br />
der das Innere der Beziehungen jener Zeit enthüllte.<br />
Warum weint sie, wer hat sie verärgert und was wird<br />
als nächstes passieren? Der Blick auf die ursprüngliche<br />
Bildvorlage macht die Erzählung klar. „Die Nacht<br />
schien mit tausend leeren Ewigkeiten gefüllt zu<br />
sein...“, heißt es in der Eröffnungsszene, während die<br />
Sprechblase der Heldin verkündet: „Ich... ich kann es<br />
nicht ertragen... ich werde mich morgen entschuldigen...<br />
es war schließlich sein erster Erfolg... er war<br />
aufgeregt... vergesslich...“ (vgl. Phyllis Read (Hrsg.),<br />
Secret Hearts #88, Juni 1963). In „Crying Girl“ entfernt<br />
Lichtenstein den gesamten Text und indem er<br />
die Erzählung zurückhält, gelingt es ihm, das Gefühl<br />
der Dramatik zu verstärken. Dieses bleibt eines von<br />
Lichtensteins berühmtesten Werken, weil es immer<br />
viel mehr bedeuten wird als ein hübsches weinendes<br />
Mädchen. Seine Absicht war es, den Kampf hinter<br />
der Perfektion zu zeigen. Diese fünf ursprünglichen<br />
Werke von Frauen dienten als Auftakt zu den Gemälden<br />
von 1964, die unschuldige „Mädchen von nebenan“<br />
in einer Vielzahl von schwachen emotionalen<br />
Zuständen zeigten. Diese Reihe beinhaltet neben<br />
dem „Crying Girl“ von 1964 die wichtigsten Gemälde,<br />
die Lichtenstein in den frühen 1960er-Jahren<br />
schuf, wie z.B. „Hopeless“, 1963 (Kunstmuseum Basel),<br />
„Drowning Girl“, 1963 (Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>,<br />
New York) und „Hello“, 1963 (Los Angeles County Museum<br />
of <strong>Art</strong>), die alle eine einsame junge Frau zeigen,<br />
die unter einer Form von emotionaler Not leidet. Vorbild<br />
für seine Arbeiten waren insbesondere die Werke<br />
der Comiczeichner Tony Abruzzo, John Romita und<br />
Bernhard Sachs. Die Mädchen, welche in extremen<br />
Nahaufnahmen eingefangen wurden, wie beispielsweise<br />
das „Crying Girl“, übernahm Lichtenstein meist<br />
von Abruzzo, der seine Comicgirls mit leicht geöffneten<br />
Lippen, in einem Zustand klischeehafter Emotionen<br />
eingefangen hat: Spannung, Begierde, Angst und<br />
Trauer kommen zum Ausdruck. Auch Picassos Darstellungen<br />
weinender Frauen könnten Lichtenstein<br />
beeinflusst haben, Darstellungen von verletzlichen<br />
Frauen zu schaffen.<br />
Ein weiterer möglicher Einfluss auf seine Betonung<br />
der Darstellung verzweifelter Frauen war, dass seine<br />
erste Ehe zu dieser Zeit in die Brüche ging. Lichtensteins<br />
erste Ehe mit Isabel Wilson, aus der zwei<br />
Söhne hervorgingen, dauerte von 1949 bis 1965.<br />
Lichtensteins Bildauswahl und sein reduktiver Stil<br />
verdeckten seine Absichten auf eine Weise, die seine<br />
Werke sowohl für die breite Öffentlichkeit zugänglich<br />
machte als auch die Kritiker irritierte, die ihn als Banausen<br />
betrachteten. Aber genau diese Spannung zwischen<br />
Stil und Thema war die Grundlage seiner Praxis.<br />
Er wählte Comics, weil sie kulturell einfach und emotional<br />
heiß waren, und verwandelte sie in etwas kulturell<br />
Hochwertiges und emotional Cooles. „Zu dieser<br />
Zeit“, erinnert sich Lichtenstein, „war ich an allem interessiert,<br />
was ich als Thema verwenden konnte, das<br />
emotional stark war – normalerweise Liebe, Krieg<br />
oder etwas, das hochgradig aufgeladen war und ein<br />
emotionales Thema darstellte, das im Gegensatz zu<br />
den entfernten und bewussten Maltechniken stand“.<br />
Das Paradoxe an seinem Werk war und ist, dass die<br />
äußere Umarmung alltäglicher Bilder die innere Beschäftigung<br />
mit der Kunst als Arrangement von Farben<br />
und Formen verdeckt. Es ist, als ob er Mondrians Betonung<br />
der inhärenten Flachheit der Bildebene mit<br />
dem Konzept des Readymade von Duchamp kombiniert<br />
hätte. Mit diesen täuschend einfachen Signifikanten<br />
zaubert Lichtenstein ein Bild voller Dramatik und<br />
Intrigen; ein Bild, das ebenso viele Fragen aufwirft<br />
wie es Antworten gibt und zu hinterfragen versucht,<br />
wie wir unsere zunehmend visuelle Welt verstehen,<br />
indem es die universelle Sprache, die zu ihrer Kodifizierung<br />
beigetragen hat, unterläuft. Doch statt etwas<br />
Trockenes und Zerebrales zu produzieren, hat er eine<br />
Malerei geschaffen, die sinnlich, ironisch-witzig und<br />
voller Energie ist.<br />
Zweifellos ist dies das berühmteste oder zumindest<br />
eines der am besten zertifizierten „Crying Girls“ von<br />
Roy Lichtenstein. Es war ursprünglich ein Geschenk<br />
an den ersten großen Kunstverleger Harry N. Abrams,<br />
der auch Bücher für Warhol herausgab. Daher ist dieses<br />
Exemplar Harry N. Abrams gewidmet. Obwohl es<br />
schätzungsweise etwa 300 dieser Offsetlithografien<br />
gibt, ist der Großteil der Auflage verloren oder in einem<br />
schlechten Zustand, da die Farben verblassen.<br />
Dieses Werk zeichnet sich durch seinen neuwertigen<br />
Zustand aus. Von Harry S. Abrams wurde dieses Werk<br />
für eine irischen Kunstgalerie versteigert an private<br />
Kunstsammler im Süden Deutschlands.<br />
Harry N. Abrams war ein Pionier in der Popularisierung<br />
und Veröffentlichung von hochwertigen Kunstbüchern<br />
und der bekannteste Kunstverleger der 1960er-Jahre.<br />
Er starb am 27.11.1979 in seinem Haus in New York.<br />
Er wurde 74 Jahre alt. Als Leiter des Verlags, der seinen<br />
Namen trug und den er 1950 gründete, verband<br />
Harry N. Abrams ein Gespür für die Vermarktung von<br />
Kunstbüchern mit einer großen Verantwortung für die<br />
Qualität der Reproduktionen und der dazugehörigen<br />
Texte. Abrams war auch ein eifriger Kunstsammler,<br />
der sich auf die Realisten der 1930er-Jahre (Raphael<br />
Soyer, Philip Evergood, Jack Levine), die modernen<br />
französischen Meister (Picasso, Matisse, Rouault) und<br />
die Avantgarde-Künstler der 1960er-Jahre (Roy Lichtenstein,<br />
Marisol, Tom Wesselmann) konzentrierte.<br />
Provenienz:<br />
Leo Castelli.<br />
Collection Harry Abrams.<br />
Phillips, New York.<br />
Galerie Inception, Paris.<br />
Privatsammlung Süddeutschland.<br />
(1321391) (1) (18)<br />
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145
ROY LICHTENSTEIN,<br />
1923 NEW YORK – 1997 IBID.<br />
CRYING GIRL, 1963<br />
Offset lithograph.<br />
43,8 x 59,1 cm.<br />
Signed lower right, dedication “To Harry Abrams” at<br />
lower centre. Verso label with artist‘s name and title.<br />
In a passepartout, in a glass case frame.<br />
With her scarlet lips and flowing strands of golden hair,<br />
Roy Lichtenstein‘s Crying Girl is one of the most iconic<br />
subjects in the <strong>20th</strong> century art canon. Crying Girl is one<br />
of the earliest works by American Pop-art artist Roy<br />
Lichtenstein. The 1963 offset lithograph joins a series<br />
of motifs depicting women in which Roy Lichtenstein<br />
adapted comic book scenes between 1961 and 1965.<br />
“Crying Girl” was produced in 1963 as a poster on the<br />
occasion of an exhibition at the Leo Castelli Gallery in<br />
New York. During the exhibition, other prints signed<br />
by Lichtenstein were sold at the Leo Castelli Gallery<br />
and given to special customers. The Crying Girl was<br />
the first motif of the artist that the gallery owner Leo<br />
Castelli used for advertising purposes. Today, her visage<br />
is world-famous and known not only to art lovers.<br />
Lichtenstein‘s “Crying Girl” goes beyond his desire<br />
to create comic-like works of art. Here he explores<br />
the gendered aspects of female identity. The viewer‘s<br />
focus is immediately on the women’s emotions, which<br />
dominate the image. Both her gaze and physical posture<br />
are marked by stress. The extreme close-up of<br />
the cropped image emphasizes the melodramatic expression<br />
of the weeping woman. In contrast to later<br />
works, Lichtenstein used a monotonous dot grid here.<br />
The color palette is very reduced and the black contours<br />
stand out dominantly. As a result, her attractiveness<br />
appears smooth and superficial through the<br />
monotonous dot grid. A tension between the impersonal<br />
design style and the exaggerated, kitschy facial<br />
expressions and gestures becomes apparent. Framed<br />
by her immaculately coiffed shock of blonde hair,<br />
Lichtenstein‘s sitter is caught in a moment of obvious<br />
vulnerability.<br />
Works with seemingly simple comic motifs such as<br />
“Crying Girl” were mostly interpreted as illustrations<br />
of an artistic counter-position to the prevailing genre<br />
of action painting at the time. Lichtenstein shows<br />
the transfigured idealization of the American girl. Outwardly<br />
she seems beautiful and content, but the<br />
emotions in this painting burst forth and show that<br />
she is really struggling under perfection. “Crying Girl”<br />
was inspired by a comic strip titled “Secret Hearts”<br />
that revealed the inner workings of relationships of<br />
the time. Why is she crying, who has upset her, and<br />
what will happen next? Looking at the original picture<br />
template makes the narrative clear. “The night seemed<br />
filled with a thousand empty eternities...” reads the<br />
opening scene, while the heroine‘s speech bubble<br />
proclaims, “I.... can‘t stand it... i‘ll apologize tomorrow...<br />
it was his first success, after all... he was excited... forgetful...”<br />
(see Phyllis Read (ed.), Secret Hearts #88,<br />
June 1963). In Crying Girl, Lichtenstein removes all the<br />
text, and by holding back the narrative, he succeeds<br />
in heightening the sense of drama. This remains one<br />
of Lichtenstein‘s most famous works because it will<br />
always mean much more than a pretty girl crying. His<br />
intention was to show the struggle behind perfection.<br />
These five original works, of women served as a prelude<br />
to the 1964 paintings that depicted innocent<br />
“girls next door” in a variety of weak emotional states.<br />
This series, in addition to 1964‘s Crying Girl, includes<br />
the most important paintings Lichtenstein created in<br />
the early 1960s, such as Hopeless, 1963 (Kunstmuseum<br />
Basel), Drowning Girl, 1963 (Museum of <strong>Modern</strong><br />
<strong>Art</strong>, New York), and Hello, 1963 (Los Angeles County<br />
Museum of <strong>Art</strong>), all of which depict a lonely young<br />
woman suffering from some form of emotional distress.<br />
His work was particularly modeled on the works<br />
of comic book artists Tony Abruzzo, John Romita, and<br />
Bernhard Sachs. The girls captured in extreme close-up,<br />
such as the Crying Girl, Lichtenstein mostly took from<br />
Abruzzo, who captured his comic girls with slightly<br />
parted lips, in a state of clichéd emotion: tension, desire,<br />
fear and sadness are expressed. Picasso‘s depictions<br />
of crying women may also have influenced<br />
Lichtenstein to create depictions of vulnerable women.<br />
Another possible influence on his emphasis on depicting<br />
desperate women was that his first marriage was<br />
on the rocks at the time. Lichtenstein‘s first marriage<br />
to Isabel Wilson, which produced two sons, lasted<br />
from 1949 to 1965.<br />
Lichtenstein‘s choice of images and reductive style<br />
obscured his intentions in a way that both made his<br />
works accessible to the general public and irritated<br />
critics. But this very tension between style and subject<br />
was the foundation of his practice. He chose<br />
comics because they were culturally simple and emotionally<br />
hot, and turned them into something culturally<br />
highbrow and emotionally cool. “At that time,”<br />
Lichtenstein recalls, “I was interested in anything I<br />
could use as a subject that was emotionally powerful-usually<br />
love, war, or something that was highly<br />
charged and presented an emotional theme that was<br />
at odds with distant and deliberate painting techniques”.<br />
The paradox of his work was, and still is, that<br />
the outer embrace of everyday images obscures the<br />
inner preoccupation with art as an arrangement of<br />
colors and shapes. It is as if he combined Mondrian‘s<br />
emphasis on the inherent flatness of the picture plane<br />
with Duchamp‘s concept of the readymade. With<br />
these deceptively simple signifiers, Lichtenstein conjures<br />
an image full of drama and intrigue; an image<br />
that raises as many questions as it answers, seeking<br />
to question how we understand our increasingly visual<br />
world by subverting the universal language that has<br />
helped codify it. But instead of producing something<br />
dry and cerebral, he has created a painting that is<br />
sensual, ironically witty, and full of energy.<br />
Undoubtedly, this is the most famous, or at least one<br />
of the best certified “Crying Girls” by Roy Lichtenstein.<br />
It was originally a gift to the first great art publisher<br />
Harry N. Abrams, who also published books for<br />
Warhol. Therefore, this copy is dedicated to Harry N.<br />
Abrams. Although it is estimated that there are about<br />
300 of these offset lithographs, the majority of the<br />
edition is lost or in poor condition as the colors fade.<br />
This work is notable for its mint condition. This work<br />
was auctioned by Harry S. Abrams for an Irish art<br />
gallery: private art collectors in Southern Germany.<br />
Harry N. Abrams was a pioneer in the popularization<br />
and publication of quality art books and the best known<br />
art publisher of the 1960s. He died Sunday night,<br />
Nov. 27, 1979, at his home in New York. He was 74<br />
years old. As head of the publishing house that bore<br />
his name and that he founded in 1950, Harry N.<br />
Abrams combined a flair for marketing art books with<br />
a great responsibility for the quality of the reproductions<br />
and the accompanying texts. Mr. Abrams was<br />
also an avid art collector, focusing on the realists of<br />
the 1930s (Raphael Soyer, Philip Evergood, Jack Levine),<br />
the modern French masters (Picasso, Matisse,<br />
Rouault), and the avant-garde artists of the 1960s<br />
(Roy Lichtenstein, Marisol, Tom Wesselmann).<br />
Provenance:<br />
Leo Castelli.<br />
Collection Harry Abrams.<br />
Phillips, New York.<br />
Galerie Inception, Paris.<br />
Private collection, Southern Germany.<br />
€ 120.000 - € 160.000<br />
Sistrix<br />
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147
ROY LICHTENSTEIN<br />
1923 New York – 1997 New York<br />
718<br />
ROY LICHTENSTEIN,<br />
NEW YORK 1923 – 1997 EBENDA<br />
STUDY FOR A TEMPLE (1968)<br />
Zeichnung, Farbstift und Bleistift auf Papier.<br />
23 cm x 17,5 cm.<br />
Vorderseitig signiert und datiert.<br />
Eine antike Tempelfront bestehend aus dorischen Säulen,<br />
ist durch Risse vom Verfall gezeichnet. Lichtenstein<br />
versteht es den Kontrast zwischen Motiv und Medium<br />
zu überwinden. Durch seine knallbunten Gemälde und<br />
Graphiken, die Comic-Strips gleichen, kreierte Roy<br />
Lichtenstein eine völlig neue Ästhetik und dies zu der<br />
Zeit, in welcher der Abstrakte Expressionismus in der<br />
Kunstwelt vorherrschte. Lichtenstein betonte bewusst<br />
die Künstlichkeit seiner Bilder und benutzte flache, einfarbige<br />
Punkte, die er per Hand mit Hilfe von Farbe und<br />
Schablonen herstellte, so dass der Eindruck einer<br />
Rasterung entsteht. In der klassischen Perfektion des<br />
vorliegenden Werks schwelgt Lichtenstein in der dramatischen<br />
Manipulation des Raums, denn das Nebeneinander<br />
von Flächigkeit und Tiefe führt unseren Blick<br />
auf der Bildebene durch den flächigen blauen und gelben<br />
Hintergrund hinauf zur trotzigen skulpturalen Plastizität<br />
des Tempels. In seiner konkreten Silhouette hebt<br />
sich die grafische Kühnheit des Bauwerks mit entschlossener<br />
Klarheit von der hypnotischen Energie<br />
der hinteren Bildebene ab.<br />
Lichtenstein untersuchte in seinem Werk die Beziehung<br />
zwischen Kunst und Populärkultur und verwandelte<br />
sorgfältig ausgewählte Bilder aus zeitgenössischen<br />
Magazinen, Zeitungen und dem Stadtdtbild in<br />
monumentale Ikonen. Der Künstler sagte dazu, dass er<br />
seine Bilder wie programmiert aussehen lassen möchte.<br />
Die Fähigkeit eines Bildes, zu kommunizieren, übte<br />
eine große Faszination auf Lichtenstein aus. Sein Werk<br />
basiert auf einer umfassenden Erforschung dessen,<br />
was ein Bild für den Künstler und den Betrachter ausmacht,<br />
was sich in dem von ihm verwendeten Vokabular<br />
und den von ihm gewählten Formen ausdrückt.<br />
Seine künstlerische Sprache ist von universeller, unmittelbarer<br />
Anziehungskraft: eine kühle und mechanische<br />
Ästhetik, die sich durch graphische Präzision und<br />
kompositorische Klarheit auszeichnet. Lichtenstein<br />
wollte darauf hinweisen, wie wichtig es für den modernen<br />
Menschen ist, den Unterschied zwischen Bild und<br />
Wirklichkeit zu kennen.<br />
Im Laufe seiner langen Karriere hat der Künstler nur<br />
sehr wenige fertige Zeichnungen angefertigt. Diese<br />
Studie ist der Vorläufer der Lithographie Temple, die<br />
im Rahmen der Tempel und Ruinen Reihe entstanden<br />
ist. Lichtenstein war ein Bewunderer von Gesimsen<br />
– horizontale architektonische Strukturen auf Säulen –<br />
ursprünglich aus der klassischen griechischen Architektur<br />
stammend. In den 1970er Jahren entdeckte Lichtenstein<br />
Gebälk an Gebäudefassaden rund um die<br />
Wall Street und Lower Manhattan. Diese Beobachtungen<br />
inspirienten den Künstler und wurden der Ursprung<br />
der Gebälkserie, die für seine Arbeitspraxis<br />
einzigartig war. Anders als in den 1960er Jahren, als<br />
Lichtenstein sich auf Comics, Cartoons und Werbung<br />
bezog, schuf er in diesen späteren Fällen sein eigenes<br />
Quellenmaterial, indem er lokale Beispiele der<br />
New Yorker Architektur fotografierte. 1970, als er die<br />
Spiegelserie fortsetzte, begann er, sich mit dem Thema<br />
des Gebälks zu beschäftigen. Das Gebälk ist ein architektonisches<br />
Element, das einem Band oder einer<br />
Leiste ähnelt, die waagerecht über den Säulen eines<br />
Gebäudes liegt. Ursprünglich stammt das Motiv aus<br />
der Architektur des antiken Griechenlands und war<br />
auch in Amerika im Beaux-<strong>Art</strong>s- und griechisch-römischen<br />
Revival-Stil des frühen zwanzigsten Jahrhunderts,<br />
der für öffentliche Gebäude wie Museen und<br />
Bibliotheken verwendet wurde, weit verbreitet.<br />
Provenienz:<br />
Leo Castelli, New York.<br />
Privatsammlung, New York.<br />
Kunsthandel Deutschland.<br />
Deutsche Privatsammlung. (1321651)<br />
ROY LICHTENSTEIN,<br />
NEW YORK 1923 – 1997 IBID.<br />
STUDY FOR A TEMPLE (1968)<br />
Drawing, coloured pencil and pencil on paper<br />
23 cm x 17.5 cm<br />
Signed and dated on the front<br />
An ancient temple front consisting of Doric coloumns<br />
is marked by cracks from decay. Lichtenstein knows<br />
how to unite the contrast between motif and medium.<br />
Through his brightly colored paintings and graphics<br />
that resemble comic strips, Roy Lichtenstein created<br />
a completely new aesthetic at the time when<br />
Abstract Expressionism was dominant in the art<br />
world. Lichtenstein deliberately emphasized the artificiality<br />
of his paintings, using flat, monochromatic dots<br />
that he made by hand using paint and stencils, creating<br />
the impression of a grid. In the classical perfection<br />
of the present work, Lichtenstein revels in the dramatic<br />
manipulation of space, as the juxtaposition of flatness<br />
and depth leads our eye up the picture plane through<br />
the flat blue and yellow background to the defiant<br />
sculptural plasticity of the temple. In its concrete silhouette,<br />
the graphic boldness of the structure stands<br />
out with determined clarity against the hypnotic energy<br />
of the back picture plane.<br />
Lichtenstein‘s work explored the relationship between<br />
art and popular culture, transforming carefully<br />
selected images from contemporary magazines and<br />
newspapers into monumental icons. In the artist‘s<br />
words, “I want my pictures to look as if they have<br />
been programmed, I want to hide the traces of my<br />
hand.” The ability of an image to communicate held a<br />
great fascination for Lichtenstein. His work is based on<br />
an extensive exploration of what constitutes an image<br />
for the artist and the viewer, expressed in the vocabulary<br />
he uses and the forms he chooses. His artistic<br />
language has a universal, immediate appeal: a cool and<br />
mechanical aesthetic characterized by graphic precision<br />
and compositional clarity. Lichtenstein wanted to<br />
point out how important it is for modern man to know<br />
the difference between image and reality.<br />
Throughout his long career, the artist made very few<br />
finished drawings. This study is the precursor to the<br />
Temple lithograph, which was created as part of the<br />
Temples and Ruins series. Lichtenstein was an admirer<br />
of cornices – horizontal architectural structures<br />
on columns – originally derived from classical Greek<br />
architecture. In the 1970s, Lichtenstein discovered<br />
entablatures on building facades around Wall Street<br />
and lower Manhattan. These observations inspired the<br />
artist and became the origin of Gebälkserie, which was<br />
truly unique to his working practice. Unlike the 1960s,<br />
when Lichtenstein referenced comics, cartoons, and<br />
advertisements, in these later cases he created his<br />
own source material by photographing local examples<br />
of New York architecture. In 1970, as he continued<br />
the mirror series, he began to explore the theme<br />
of entablature. The entablature is an architectural element<br />
that resembles a band or molding that lies horizontally<br />
across the columns of a building. The entablature<br />
is an architectural element that resembles a band<br />
or ledge that lies horizontally above the columns of a<br />
building. The motif originated in the architecture of<br />
ancient Greece and was also widely used in America<br />
in the Beaux-<strong>Art</strong>s and Greco-Roman Revival styles of<br />
the early twentieth century, which were used for public<br />
buildings such as museums and libraries.<br />
Provenance:<br />
Leo Castelli, New York.<br />
Private Collection, New York.<br />
<strong>Art</strong> Trade, Germany.<br />
German Private Collection.<br />
€ 180.000 - € 220.000<br />
Sistrix<br />
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149
RICHARD H. PETTIBONE<br />
geb. 1938 Los Angeles<br />
719<br />
RICHARD H. PETTIBONE,<br />
GEB. 1938 LOS ANGELES<br />
Richard H. Pettibone zählt zu den Hauptvertretern der<br />
„Appropriation <strong>Art</strong>“ und war auch Wegbereiter dieser<br />
neuen Kunstrichtung. Dabei ging es dieser Gruppe<br />
um bewusste Einbeziehung anderer, bekannter Werke,<br />
die nun in eine eigene, neue Sichtweise gestellt werden.<br />
Vertreter dieser Richtung, wie Mike Bidio, Sherrie<br />
Levine, Yasumaso Morimura oder Cindy Sherman – um<br />
nur einige zu nennen – verwendeten in den 1970er-Jahren<br />
Motive von Warhol, Lichtenstein, Jasper Johns<br />
oder Frank Stella, und veränderten durch Manipulation<br />
den Blick auf diese Werke. Pettibone schloss sein<br />
Studium am Otis <strong>Art</strong> Insitue 1962 ab. Schon früh am<br />
Modellbau interessiert, schuf er Schaukasten-Assemblagen.<br />
Erstmals 1964 verwendete er Andy Warhols<br />
berühmte „Campbell Soup Can“ für seine verkleinerte<br />
und farblich veränderte Version.<br />
MINIATURSTAFFELEI MIT MINIATURVERSION VON<br />
ROY LICHTENSTEINS „ THE DANCE“ 1974<br />
Acryl und Seide auf feiner Leinwand. Staffelei in<br />
Weichholz.<br />
14,8 cm x 19,5 cm.<br />
Staffelei Höhe: 30 cm.<br />
Verso bezeichnet, oben auf dem Spannrahmen<br />
„Lichtenstein, The <strong>Art</strong>ist´s Studio: The Dance, 1974“.<br />
Unten Signatur „Richard Pettibone 1975“.<br />
Beigegeben: Katalog: Ian Berry and Michael Duncan,<br />
Pettibone, A Retrospective, Saratoga Springs 2005. Mit<br />
Abb. des Werkes, S. 78. In vorliegendem Werk hat<br />
Pettibone das von Lichtenstein geschaffene Bild „The<br />
<strong>Art</strong>ist´s Studio: The Dance“ von 1974 ein Jahr später<br />
in verkleinertem Format mit feinem Leistenrähmchen<br />
auf eine Staffelei gestellt. A.R.<br />
„The <strong>Art</strong>ist‘s Studio: The Dance, 1974“ ist ein hervorragendes<br />
Beispiel für amerikanische Appropriations-<br />
Kunst. Die Vorlage – Lichtensteins “The <strong>Art</strong>ists Studio:<br />
The Dance“ – ist in eine größere Serie eingebettet.<br />
Durch die bewusste Wahl der Farben zitiert Lichtenstein<br />
Matisse und stellt sich durch seine eigene Interpretation<br />
des Werks „The Dance“ in die Tradition des<br />
Fauvisten.<br />
Appropriation-art definiert das Konzept andere Kunstwerke<br />
zum Zweck der Hommage oder Kritik zu kopieren.<br />
Pettibone war einer der Pioniere dieses Genres.<br />
Seit mehr als 40 Jahren fertigt er präzise postkartengroße<br />
Gemälde, Kopien bekannter Meisterwerke zeitgenössischer<br />
Künstler an. Zu seinen Werken gehören<br />
winzige Versionen von Warhols Suppendosen, Lichtensteins<br />
Cartoon-Tafeln und Mondrians rechten Winkeln.<br />
In seiner Kunst, die Kunst repräsentiert, versucht Pettibone,<br />
Fragen zur Urheberrschaft und Originalität zu<br />
stellen. Seine Kunst hat eine wichtige Rolle in der Mischung<br />
aus Inspiration und Anleihen gespielt, welche<br />
die postmoderne Kunst ausmacht. Pettibone begann<br />
1964 mit der Herstellung exakter Kopien bestehender<br />
Kunstwerke im Miniaturformat. Er orientierte sich bei<br />
der Größe der Werke an Bildern, die er in Magazinen<br />
wie <strong>Art</strong> Forum gesehen hatte, und reproduzierte sie<br />
dann mit pedantischer Genauigkeit, indem er den Prozess<br />
des ursprünglichen Künstlers nachstellte und die<br />
Leinwände dann auf Rahmen montierte. Richard Pettibone<br />
hat seine Karriere der Herstellung kleiner Reproduktionen<br />
von Werken von Brancusi, Warhol, Lichtenstein,<br />
Stella und anderen Künstlern gewidmet,<br />
die weitaus berühmter waren als er. Künstler, die mit<br />
Appropriation <strong>Art</strong> arbeiten, kopieren bewusst bestehende<br />
Bilder und Kunstwerke, um sie in ihre eigene<br />
Kunst zu verwandeln. Dabei handelt es sich nicht um<br />
Diebstahl oder Plagiat, da sie nicht behaupten, die Urheber<br />
dieser Bilder zu sein. Sie wollen vielmehr, dass<br />
das Publikum die von Ihnen nachgebildeten Bilder<br />
wiedererkennt und den Kontext und die Assoziationen,<br />
die sie mit diesem Thema verbinden, auf das neue<br />
Werk überträgt, ganz gleich, ob es sich um ein Gemälde,<br />
eine Skulptur, eine Collage, ein Objekt oder eine<br />
ganze Installation handelt.<br />
Provenienz:<br />
Leo Castelli, New York.<br />
Sammlung Peter und Susan MacGill (Angabe Werkverzeichnis).<br />
Hollis Taggart Galleries.<br />
Privatsammlung Deutschland. (1321393) (1) (11)<br />
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151
RICHARD H. PETTIBONE,<br />
BORN 1938 LOS ANGELES<br />
MINIATURE EASEL WITH MINIATURE VERSION OF<br />
ROY LICHTENSTEIN’S “THE DANCE”, 1974<br />
Acrylic and silkscreen on fine canvas in the artist’s<br />
original frame. Softwood easel.<br />
14.8 cm x 19,5 cm.<br />
Height of easel: 30 cm.<br />
Inscribed on the reverse, on top of the stretcher<br />
“Lichtenstein, The <strong>Art</strong>ist’s Studio: The Dance, 1974”<br />
and signed below: “Richard Pettibone 1975”.<br />
Enclosed: Ian Berry and Michael Duncan, Pettibone, A<br />
Retrospective, catalogue, 2005, with illustration of<br />
the work p. 78. In the work on offer for sale in this lot,<br />
Pettibone has placed the picture titled “The <strong>Art</strong>ist’s<br />
Studio: The Dance” created by Lichtenstein in 1974 on<br />
an easel in a reduced format and set in a simple, thin<br />
frame one year later.<br />
”The <strong>Art</strong>ist’s Studio: The Dance, 1974” is an excellent<br />
example of American appropriation art. Lichtenstein’s<br />
work “The <strong>Art</strong>ists Studio: The Dance” is part of a larger<br />
series. Through the deliberate choice of colors<br />
Liechtenstein quotes Matisse and places himself in<br />
the tradition of the Fauvist through his own interpretation<br />
of the work “The Dance“.<br />
Appropration-art is the concept of copying other artworks<br />
as a critic or hommage. Pettibone was one of<br />
the pioneers of this genre. For more than 40 years,<br />
he has produced precise postcard-sized paintings,<br />
copies of familiar masterworks by contemporary artists.<br />
His works include tiny versions of Warhol’s soup<br />
tins, Lichtenstein’s cartoon panels and Mondrian’s<br />
right angles. In his art that represents art, Pettibone<br />
seeks to ask questions such as: Who owns an artistic<br />
idea? What is originality? His art has played a major<br />
role in the mix of inspiration, borrowing and citing<br />
that makes up postmodernist art. Pettibone started<br />
producing exact copies of existing works of art in<br />
miniature format in 1964. He based the size of the<br />
work on pictures he had seen in magazines, such as<br />
<strong>Art</strong> Forum, and then reproduced them with pedantic<br />
accuracy, recreating the process of the original artist<br />
and then mounting the canvases on frames. Richard<br />
Pettibone has devoted his career to making small reproductions<br />
of works by Brancusi, Warhol, Lichtenstein,<br />
Stella and other artists whose fame far exceeded<br />
his. <strong>Art</strong>ists who work with appropriation art<br />
deliberately copy existing images and works of art to<br />
transform them into their own art. This is not theft or<br />
plagiarism as they do not claim to be the originators<br />
of these pictures. Instead appropriation artists want<br />
the audience to recognize the pictures they have recreated<br />
and transfer the context and their associations<br />
from this subject to the new work, whether this is a<br />
painting, a sculpture, a collage, an object or an entire<br />
installation.<br />
Provenance:<br />
Leo Castelli, New York.<br />
Collection of Peter and Susan MacGill (information<br />
Catalogue raisonné).<br />
Hollis Taggart Galleries.<br />
Private Collection, Germany.<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
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JEAN-MICHEL BASQUIAT<br />
1960 New York – 1988 ebenda<br />
720<br />
JEAN-MICHEL BASQUIAT,<br />
1960 NEW YORK – 1988 EBENDA<br />
HORN PLAYERS, 1984<br />
Lithografie.<br />
70 x 60 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert und datiert „84“, links<br />
unten Exemplarangabe „H.C.“<br />
Im breitem teilvergoldetem schwarzem Rahmen,<br />
hinter Glas gerahmt.<br />
Nach dem Gemälde „Horn Players“ von 1983. Dieses<br />
weist alle wichtigen stilistischen Merkmale auf, die<br />
wir von diesem berühmten amerikanischen Künstler<br />
erwarten. Zusätzlich zu den Portraits in halber Länge<br />
auf der linken und rechten Tafel dieses Triptychons<br />
(das in der Lithografie zusammengefasst ist) hat der<br />
Künstler mehrere Zeichnungen und Wörter eingefügt<br />
– viele davon hat Basquiat gezeichnet und dann durchgestrichen.<br />
Auf jeder Tafel sind auch große weiße<br />
Farbflächen zu sehen, die den schwarzen Hintergrund<br />
zu betonen und gleichzeitig die Zeichnungen und/<br />
oder Wörter darunter zu verdecken scheinen. Am auffälligsten<br />
ist vielleicht das Übergewicht an sich wiederholenden<br />
Wörtern wie „DIZZY“, „ORNITHOLOGY“,<br />
„PREE“ und „TEETH“, die der Künstler über alle drei<br />
Tafeln dieses Werks verstreut hat. (†) (1320602) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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153
THÉO TOBIASSE<br />
1927 Jaffa/ Palästina – 2012 Cagnes-sur-Mer<br />
721<br />
THÉO TOBIASSE,<br />
EIGENTLICH TOBIAS EIDESAS,<br />
1927 JAFFA/ PALÄSTINA – 2012 CAGNES-SUR-MER<br />
JE PORTE AVEC MOI L‘ENFANT DE L‘HOMME,<br />
1966<br />
Öl auf Papier, auf Holz.<br />
60 x 50 cm.<br />
Links unten signiert „theo tobiasse“.<br />
Datiert mittig rechts „66“.<br />
In mit Wellenprofil verziertem Goldrahmen.<br />
Der Sohn litauischer Eltern wurde in einer jüdischen<br />
Siedlung in Palästina geboren und zog mit seinen<br />
Eltern über Litauen nach Paris. Während der Besetzung<br />
von Paris durch die Nazis fertigte er in Abgeschiedenheit<br />
eine Vielzahl von Zeichnungen an, wurde<br />
aber erst 1960 in Nizza auf einer Ausstellung entdeckt<br />
und widmete sich fortan ausschließlich der Malerei,<br />
deren Thematik häufig in jüdischem Zusammenhang<br />
zu sehen ist. (†) (1320601) (13)<br />
THÉO TOBIASSE,<br />
ACTUALLY TOBIAS EIDESAS,<br />
1927 JAFFA/ PALESTINE – 2012 CAGNES-SUR-MER<br />
JE PORTE AVEC MOI L’ENFANT DE L’HOMME,<br />
1966<br />
Oil on paper, laid on panel.<br />
60 x 50 cm.<br />
Signed „theo tobiasse” lower left.<br />
Dated „66“ centre right. (†)<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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CHRISTO<br />
eigentlich Christo Javacheff<br />
1935 Gabrovo – 2020 New York<br />
722<br />
CHRISTO, EIGENTLICH CHRISTO JAVACHEFF,<br />
1935 GABROVO – 2020 NEW YORK<br />
RUNNING FENCE, PROJECT FOR SONOMA<br />
COUNTY AND MARIN COUNTY (1975)<br />
Grano Lithographie auf Fabriano mit<br />
Collage auf Papier.<br />
56 x 72 cm.<br />
Vorderseitig signiert und datiert „Christo 1975“.<br />
Mit einer Höhe von 5,5 m und einer Ausdehnung von<br />
über 39 km über die sanften Hügel Nordkaliforniens<br />
war er imposant und majestätisch. Der weiße Stoff<br />
blähte sich im Wind auf und reflektierte das Licht in<br />
einer Vielzahl von Winkeln und Schattierungen, so<br />
dass blendende, schimmernde Konturen entstanden,<br />
die das Land in weichen und zugleich scharfen Linien<br />
durchschnitten. Der Running Fence war das lyrischste<br />
der epischen Projekte von Christo und Jeanne-Claude.<br />
Die schiere Schönheit des Licht- und Wetterspiels auf<br />
dem Zaun stand in scharfem Kontrast zu dem Thema<br />
der Trennung und Begrenzung, das Zäune im Allgemeinen<br />
vermitteln. Für Christo und Jeanne-Claude<br />
verkörperte der Zaun ein größeres Thema, nämlich die<br />
menschliche Freiheit und Beschränkung.<br />
Running Fence gilt als eines der wichtigsten frühen<br />
Kunstprojekte im öffentlichen Raum und war bei<br />
seiner Installation 1976 das ehrgeizigste Werk von<br />
Christo und Jeanne-Claude seit ihrer Ankunft in den<br />
Vereinigten Staaten 1964. Als es während der Zweihundertjahrfeier<br />
der USA enthüllt wurde, erregte es<br />
die Phantasie der Öffentlichkeit. Die Planung, das<br />
Design, die Installation und die kritischen Reaktionen<br />
auf den Running Fence sollten alle folgenden Arbeiten<br />
nachhaltig prägen. Christo betonte in seinen Äußerungen,<br />
dass er Running Fence in seiner sozialen,<br />
rechtlichen und technischen Dimension betrachte.<br />
Über seine visuelle Pracht hinaus ist der Zaun bemerkenswert,<br />
weil er eine Flut von Interpretationen und<br />
Reaktionen auslöst. Er wirft Fragen nach der Vergänglichkeit,<br />
der Absicht, der Freiheit, dem Eigentum und<br />
der Begrenzung auf, nach dem, was die Bezeichnung<br />
„Kunst“ verdient, und nach dem kreativen Prozess.<br />
Doch trotz aller künstlerischen Verdienste des Zauns<br />
als fertiges Werk war es für Christo und Jeanne-Claude<br />
nicht die auffällige visuelle Präsenz, die aus der Landschaft<br />
herausragt, oder die theoretische Analyse, die<br />
sie ausgelöst haben mag, die ihn zur Kunst machte.<br />
Die künstlerische Vision von Running Fence liegt nicht<br />
nur in dem Zaun selbst, sondern auch in dem langen<br />
und mühsamen Prozess seiner Entstehung. In Paris<br />
(und auf mehreren Reisen nach Deutschland) begegnet<br />
Christo auch den Protagonisten der europäischen<br />
und amerikanischen Avantgarde, darunter Karlheinz<br />
Stockhausen, John Cage, Joseph Beuys und Nam June<br />
Paik. Unter dem Einfluss einer progressiven, alle Konventionen<br />
sprengenden Kunstszene, begann Christo<br />
sich alltägliche Gegenstände „anzueignen“, sie ihrer<br />
Funktion zu berauben und sie durch ihre Verhüllung<br />
dauerhaft für die Nachwelt zu bewahren. Auch wenn<br />
die ersten Werke als zufällige künstlerische Experimente<br />
entstanden, erkannte Christo bald, dass dies<br />
der Beginn einer künstlerischen Laufbahn war, in der<br />
die Verwandlung von Alltagsgegenständen und -orten<br />
zum zentralen Thema werden sollte. Sein Ansatz war<br />
direkt, unmittelbar und radikal. Wie Arman verwendete<br />
Christo, der sich Anfang der 1960er Jahre der Kunstbewegung<br />
des Nouveau réalisme angeschlossen hatte,<br />
anfänglich kleinere gefundene Objekte. Er verhüllte<br />
erst Autos oder Möbel und bewegte sich mit Jeanne-<br />
Claude dann auf großformatige Installationen zu.<br />
Running Fence gilt als eines der wichtigsten Frühwerke<br />
des berühmten Duos. Alle Kosten wurden<br />
durch den Verkauf von Studien, vorbereitenden Zeichnungen<br />
und Collagen, maßstabsgetreuen Modellen<br />
und Originallithografien getragen. In diesem Prozess<br />
ist auch auch diese Originalzeichnung entstanden.Von<br />
frühen verhüllten Objekten bis hin zu monumentalen<br />
Projekten für den Außenbereich überschreiten Christo<br />
und Jeanne-Claude mit ihren Werken die traditionellen<br />
Grenzen von Malerei, Skulptur und Architektur. In ihren<br />
beeindruckende monumentale Installationen sehen<br />
sich Christo und Jeanne-Claude als Umweltarchitekten<br />
verwirklicht. Die Bedeutung der Kunst<br />
liegt der Gesamtheit der Reise und der Realisierung.<br />
Provenienz:<br />
Künstleratelier.<br />
Italienische Privatsammlung.<br />
Galleria Accademia, Italien.<br />
Kunsthandel, Deutschland. (1321392) (1)<br />
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157
CHRISTO, ACTUALLY CHRISTO JAVACHEFF,<br />
1935 GABROVO – 2020 NEW YORK<br />
RUNNING FENCE, PROJECT FOR SONOMA<br />
COUNTY AND MARIN COUNTY (1975)<br />
Grano lithograph on fabriano with collage on paper.<br />
56 x 72 cm.<br />
Signed on the front and dated “Christo 1975”.<br />
Standing 5.5m tall and stretching over 39km across<br />
the rolling hills of Northern California, it was imposing<br />
and majestic. The white fabric billowed in the wind,<br />
reflecting light at a variety of angles and shades, creating<br />
dazzling, shimmering contours that cut across<br />
the land in soft yet sharp lines. The Running Fence<br />
was the most lyrical of Christo and Jeanne-Claude‘s<br />
epic projects. The sheer beauty of the play of light<br />
and weather on the fence contrasted sharply with<br />
the theme of separation and boundary that fences<br />
generally convey. For Christo and Jeanne-Claude, the<br />
fence embodied a larger theme of human freedom<br />
and limitation.<br />
Running Fence is considered one of the most important<br />
early public art projects and, when installed in<br />
1976, was Christo and Jeanne-Claude‘s most ambitious<br />
work since their arrival in the United States in<br />
1964. When it was unveiled during the U.S. Bicentennial,<br />
it captured the public‘s imagination. The planning,<br />
design, installation, and critical responses to Running<br />
Fence would have a lasting impact on all subsequent<br />
works. Christo‘s statements emphasized that he considered<br />
Running Fence in its social, legal, and technical<br />
dimensions. Beyond its visual splendor, the<br />
fence is remarkable for triggering a flood of interpretations<br />
and reactions. It raises questions about impermanence,<br />
intention, freedom, ownership, and limitation,<br />
about what deserves the label “art”, and<br />
about the creative process. Yet for all the artistic merits<br />
of the fence as a finished work, for Christo and<br />
Jeanne-Claude it was not the striking visual presence<br />
that stands out from the landscape, or the theoretical<br />
analysis that may have prompted it, that made it art.<br />
The artistic vision of Running Fence lies not only in<br />
the fence itself, but also in the long and arduous process<br />
of its creation. In Paris (and on several trips to<br />
Germany), Christo also encountered the protagonists<br />
of the European and American avant-garde, including<br />
Karlheinz Stockhausen, John Cage, Joseph Beuys,<br />
and Nam June Paik. Under the influence of a progressive<br />
art scene that broke all conventions, Christo began<br />
to „appropriate“ everyday objects, depriving<br />
them of their function and permanently preserving<br />
them for posterity by covering them. Even though<br />
the first works were created as random artistic experiments,<br />
Christo soon realized that this was the beginning<br />
of an artistic career in which the transformation<br />
of everyday objects and places would become the<br />
central theme. His approach was direct, immediate,<br />
and radical.Like Arman, Christo, who had joined the<br />
Nouveau réalisme art movement in the early 1960s,<br />
initially used smaller found objects. He first covered<br />
cars or furniture and then, with Jeanne-Claude,<br />
moved toward large-scale installations.<br />
Running Fence is considered one of the most important<br />
early works by the famous duo. All costs were<br />
borne by the sale of studies, preparatory drawings<br />
and collages, scale models and original lithographs.<br />
This original drawing was also created in this process.From<br />
early shrouded objects to monumental<br />
outdoor projects, Christo and Jeanne-Claude‘s works<br />
transcend the traditional boundaries of painting,<br />
sculpture, and architecture. In their impressive monumental<br />
installations, Christo and Jeanne-Claude see<br />
themselves realized as environmental architects. The<br />
meaning of art lies in the totality of the journey and<br />
the realization.<br />
Provenance:<br />
The <strong>Art</strong>ist Studio.<br />
Italian private collection.<br />
Gallerie Accademia, Italy.<br />
<strong>Art</strong> Trade, Germany.<br />
Sistrix<br />
€ 150.000 - € 200.000 INFO | BID
THEODOROS STAMOS<br />
1922 – 1997<br />
723<br />
THEODOROS STAMOS,<br />
1922 – 1997<br />
Seine Werke werden unter anderem in den Bayerischen<br />
Staatsgemäldesammlungen verwahrt sowie in<br />
50 weiteren Museen weltweit.<br />
INFINITY FIELD, CRETAN SERIES<br />
Acryl und Metallpigmente auf Leinwand.<br />
200 x 100 cm.<br />
Auf der Rückseite signiert und datiert. Verso auf dem<br />
Keilrahmen betitelt.<br />
In profilierter Goldleiste.<br />
Anbei ein technischer Report von Dimitris Papastamos,<br />
in griechischer und englischer Sprache, vom 30. November<br />
1989, Athen.<br />
THEODOROS STAMOS,<br />
1922 – 1997<br />
INFINITY FIELD, CRETAN SERIES<br />
Acrylic and metal pigments on canvas.<br />
200 x 100 cm.<br />
Signed and dated on the reverse.<br />
Accompanied by a technical report by Dimitris<br />
Papastamos, in Greek and English, dated 30 November<br />
1989, Athens.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Blaue, schwarze und rote Farbfelder, von unterschiedlichen<br />
Abtönungen in informeller Weise nebeneinander<br />
geschichtet. (1321421) (13)<br />
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161
HERBERT ZANGS<br />
1924 Krefeld – 2003 ebenda<br />
724<br />
HERBERT ZANGS,<br />
1924 KREFELD – 2003 EBENDA<br />
KNÜPFUNG 22 KIESELSTEINE, 1979<br />
Kieselsteine, Schnur, Stoff.<br />
160 x 100 cm.<br />
Rechts oben signiert und datiert „ZANGS 79“.<br />
Beigegeben ein Zertifikat der Galerie Rottloff, Karlsruhe,<br />
vom 27.06.2020, über die Echtheit des Werkes<br />
(im Original vorliegend).<br />
Bei dem Werk wurden 22 Kieselsteine mit Schnur in<br />
ein Bettlaken eingeknüpft. Die Arbeit wurde nicht mit<br />
weißer Farbe übermalt. Stoff etwas unfrisch. Am<br />
Rand unten links in Rot zweifach gesticktes Monogramm<br />
„E.B.“. Verso an den Ecken Klebereste.<br />
(1320931) (18)<br />
HERBERT ZANGS,<br />
1924 KREFELD – 2003 IBID.<br />
KNÜPFUNG 22 KIESELSTEINE, 1979<br />
Pebbles, string, fabric.<br />
160 x 100 cm.<br />
Signed and dated „ZANGS 79“ top right.<br />
Accompanied by a certificate by Galerie Rottloff,<br />
Karlsruhe, dated 27 June 2020 regarding the painting’s<br />
authenticity (original enclosed).<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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MAGDALENA JETELOVA<br />
geb. 1946<br />
725<br />
MAGDALENA JETELOVA,<br />
GEB. 1946<br />
TIME PRESENT AND TIME PAST ARE BOTH PRE-<br />
SENT IN TIME FUTURE, TIME FUTURE CONTAINED<br />
IN TIME PAST, 1989<br />
Mischtechnik auf Leinwand.<br />
107 x 76 cm.<br />
Verso mit Galerieetikett der Galerie Walter Storms<br />
und Datierung „1989“.<br />
Verglast in einfachem Rahmen.<br />
Rußzeichnung mit Schriftzug im unteren Drittel der<br />
geschwärzten Fläche. (13009610) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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163
ROMEO TAMANTI<br />
1940 – 1997<br />
726<br />
ROMEO TAMANTI,<br />
1940 – 1997<br />
FRAUENKOPF<br />
72 x 79 x 83 cm.<br />
Signiert und ortsbezeichnet „Romeo Tamanti, Roma“.<br />
Interessante Kombinationsskulptur in der für Tamanti<br />
typischen <strong>Art</strong> mit hohem Holzanteil, der raumgreifend<br />
zum Einsatz kommt. (1320563) (2) (13)<br />
ROMEO TAMANTI,<br />
1940 – 1997<br />
FEMALE HEAD<br />
72 x 79 x 83 cm.<br />
Signed with place name “Romeo Tamanti, Roma”.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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165
KAREL APPEL<br />
1921 Amsterdam – 2006 Zürich<br />
727<br />
KAREL APPEL,<br />
1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH<br />
Karel Appel zählt neben Asger Jorn (1914-1973),<br />
Constant (1920-2005), Corneille (1922-2010) u.a. zu<br />
den Begründern der Künstlergruppe CoBrA, die sich<br />
dem Ziel verschrieben hatte, den Expressionismus<br />
in der Malerei noch einmal im Sinne einer neuen<br />
künstlerischen Position umzudeuten und ihn mit den<br />
Mitteln des emporkommenden Informel zu vereinen.<br />
Karel Appel formte ab 1950 aus farbintensiven, im<br />
Verhältnis großen Flächen und kräftigen Linien Kompositionen<br />
fernab der akademischen Kunst dieser<br />
Epoche.<br />
KOMPOSITION, 1975<br />
Mischtechnik mit Öl, Gouache und Wachsmalkreide<br />
auf Papier, auf Leinwand.<br />
48,3 x 61 cm.<br />
Links unten signiert „Appel 75“.<br />
Freigestellt in dekorativem Rahmen.<br />
KAREL APPEL,<br />
1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH<br />
KOMPOSITION, 1975<br />
Mixed media with oil, gouache, and wax crayons<br />
on paper, laid on canvas.<br />
48.3 x 61 cm.<br />
Signed “Appel 75” lower left.<br />
Provenance:<br />
Sid Deutsch Gallery, New York.<br />
Fabian Carlson Gallery, London.<br />
Galleria Poleschi Casa d’Aste, Milan.<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sid Deutsch Gallery, New York.<br />
Fabian Carlson Gallery, London.<br />
Galleria Poleschi Casa d‘Aste, Mailand.<br />
(1321515) (1) (18)<br />
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GEORGES MATHIEU<br />
1921 Boulogne-sur-Mer – 2012 Paris<br />
728<br />
GEORGES MATHIEU,<br />
1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS<br />
Mathieu gehört zu den Hauptvertretern des Tachismus.<br />
Angelehnt an die japanische Kalligrafie sind seine<br />
abstrakten Werke von der Schnelligkeit des Malvorgangs<br />
geprägt.<br />
COURCAY<br />
Tempera/ Mischtechnik auf Karton.<br />
Sichtmass: 54 x 75 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „(19)69“,<br />
verso betitelt.<br />
Im Passepartout, hinter Glas gerahmt. (†)<br />
(12821020) (18)<br />
GEORGES MATHIEU,<br />
1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS<br />
COURCAY<br />
Tempera/ mixed media on card.<br />
Visible size: 54 x 75 cm.<br />
Signed and dated “(19)69” lower right,<br />
titled on reverse.<br />
Framed with mount under glass. (†)<br />
€ 12.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
729<br />
CARSTEN NICOLAI,<br />
GEB. 1965<br />
KOPF, 1994/95<br />
Mischtechnik/ Öl/ Papier auf Leinwand.<br />
113 x 77 cm.<br />
Links unten signiert und datiert. Verso mit Etiketten.<br />
In schwarzem Holzrahmen.<br />
Provenienz:<br />
Galerie Eigen + <strong>Art</strong>.<br />
Süddeutsche Privatsammlung. (13009611) (13)<br />
€ 2.800 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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169
FERNANDEZ ARMAN<br />
1928 Nizza – 2005 New York<br />
730<br />
FERNANDEZ ARMAN,<br />
1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />
GUITAR PORTUGAISE, 2003<br />
Höhe: 61 cm.<br />
Nummeriert 6/20, signiert „Arman“.<br />
Bronze, goldfarben patiniert. Auf gestuftem original<br />
Rundsockel. (13100320) (1) (13)<br />
FERNANDEZ ARMAN,<br />
1928 NICE – 2005 NEW YORK<br />
GUITARE PORTUGAISE, 2003<br />
Height: 61 cm.<br />
Limited edition no. 6/20, signed "Arman".<br />
Bronze, golden patina. On original round stepped<br />
base.<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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731<br />
ROBERTO MATTA, EIGENTLICH<br />
„ROBERTO SEBASTIAN MATTA ECHAUREN“,<br />
1911 SANTIAGO DE CHILE – 2002 CIVITAVECCHIA<br />
Der Künstler studierte in Chile Architektur und ging<br />
ab 1933 nach Paris, wo er im Atelier von Le Corbusier<br />
(1887-1965) arbeitete. Ab 1938 wandte er sich der<br />
Malerei zu. Er reiste viel durch Europa und wurde mit<br />
zahlreichen Künstlern, darunter Salvador Dalí (1904-<br />
1989), Henry Moore (1898-1986) und Alvar Aalto<br />
(1898-1976) bekannt. Ausschlaggebend für seine künstlerische<br />
Entwicklung waren jedoch die Begegnung<br />
und Freundschaft mit André Breton (1896-1966). Die<br />
Jahre des Zweiten Weltkriegs verbrachte er ab Herbst<br />
1938 in New York, kehrte aber 1948 nach Europa zurück<br />
und ließ sich 1958 in Rom nieder. Seine Arbeiten<br />
werden dem Surrealismus zugeschrieben.<br />
MES DESSINS<br />
Farbserigrafie.<br />
Ca. 117 x 124 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
Exemplar 30/50.<br />
Nicht geöffnet.<br />
Anmerkung:<br />
Herausgegeben durch: Atelier Dupont Visat, Paris.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Werk abgebildet in: 23 <strong>Art</strong>istes pour médecins<br />
du monde, Editions de la Tempête, Paris 1994, S. 39.<br />
(12914213) (1) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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171
WOLFGANG GÄRTNER<br />
geb. 1940 Berlin<br />
732<br />
WOLFGANG GÄRTNER,<br />
GEB. 1940 BERLIN<br />
An der Akademie der Bildenden Künste, München, unter<br />
Prof. Heinrich Kirchner (1902-1984) ausgebildeter<br />
Bildhauer.<br />
O.T. (URFISCH), 1969<br />
Skulptur: 37,2 x 106,5 x 49,5 cm.<br />
Sockel: 23 x 120 x 29 cm.<br />
Seitlich unterhalb der kreisförmigen Durchbrechung<br />
signiert „W.G.“<br />
Bronzehohlguss, patiniert. Bei der angebotenen Bronze<br />
handelt es sich um die Abschlussarbeit des Künstlers,<br />
die er, im Hohlgussverfahren gegossen, 1969 an der<br />
Akademie in München einreichte.<br />
Elegante Formensprache. Der dynamisch geschwungene<br />
Körper in biomorpher Abstraktion.<br />
(1301901) (10)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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HORST ANTES<br />
geb. 1936 Heppenheim<br />
zum Größenvergleich<br />
733<br />
HORST ANTES,<br />
GEB. 1936 HEPPENHEIM<br />
Horst Antes gehörte zu den Ersten der jüngeren<br />
Malergeneration, die das Informel und den Tachismus<br />
der 1940er-Jahre hinter sich ließen und eine neue figurative<br />
Bildsprache entwickelten. Die Erfindung des<br />
„Kopffüßlers“ wurde für Antes Kunst zum Erkennungszeichen.<br />
Er studierte von 1957-1959 bei HAP<br />
Grieshaber (1909-1981) an der Akademie der bildenden<br />
Künste in Karslruhe. Dort war er schließlich seit<br />
1967 Professor und leitete eine Malerklasse. Seit<br />
1983 ist er zudem Mitglied der Freien Akademie der<br />
Künste in Hamburg. Er war zudem mehrfach Teilnehmer<br />
der documenta in Kassel.<br />
FIGUR 1000, 1987<br />
Gesamthöhe mit Sockel: 221 cm.<br />
Sockelmaße: 90 x 67 cm.<br />
Eine von 1000 Exemplaren.<br />
Stahl mit beidseitig eingraviertem Auge und Mund<br />
sowie natürlicher Rostpatina. (1301173) (1) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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173
JEFF KOONS<br />
geb. 1955 York/ Pennsylvania<br />
734<br />
JEFF KOONS,<br />
GEB. 1955 YORK/ PENNSYLVANIA<br />
GOAT: A TRIBUTE TO MUHAMMAD ALI<br />
Buch mit Hardcover in einer Schlagkassette.<br />
50 x 50 cm.<br />
Gewicht: 34 kg. 800 Seiten.<br />
Signiert „Muhammad Ali Berrien Springs Michigan,<br />
2001“ sowie „J. Koons, New York, 2001“.<br />
Verpackt in original Pappkarton.<br />
Mit Fotolithografie von Jeff Koons „This G.O.A.T. is<br />
copy number 05915 of a worldwide edition of 10 000<br />
copies“. Buch mit Goldschnitt.<br />
Dazu dünnere unnummerierte Ausgabe mit Signaturen<br />
von Muhammad Ali und Jeff Koons. (1301171) (1)<br />
(18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Buch mit 800 Seiten,<br />
34 kg Gewicht.<br />
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CAMILLE BOMBOIS<br />
1883 – 1970<br />
735<br />
CAMILLE BOMBOIS,<br />
1883 – 1970<br />
GAYOLE-TOR<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60 x 82 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Verso durch Sicherheitsab deckung verschlossen.<br />
In partiell vergoldetem, ornamental verziertem<br />
Holzrahmen.<br />
Provenienz:<br />
Süddeutsche Kunstsammlung.<br />
Literatur:<br />
Susanne Grimm, Authentische Naive. Das Erlebnis<br />
des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, S. 63.<br />
Ausstellungen:<br />
Musée International d'<strong>Art</strong> Naif Anatole Jakovsky,<br />
Nizza, 1984.<br />
Galerie Berri-Raspail, Paris. (1280392) (13)<br />
CAMILLE BOMBOIS,<br />
1883 – 1970<br />
GAYOLE GATE<br />
Oil on canvas.<br />
60 x 82 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Provenance:<br />
<strong>Art</strong> collection, Southern Germany.<br />
Literature:<br />
Susanne Grimm, Authentische Naive. Das Erlebnis<br />
des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, p. 63.<br />
Exhibitions:<br />
Musée International d'<strong>Art</strong> Naïf Anatole Jakovsky,<br />
Nice, 1984.<br />
Galerie Berri-Raspail, Paris.<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
736<br />
FRANCISCO BORES,<br />
1898 MADRID – 1972 PARIS<br />
Der Stil von Bores wurde nach seinem engen Kontakt<br />
mit den größten Malern der ersten Avantgarde geschmiedet:<br />
Pablo Picasso (1881-1973) und Henri<br />
Matisse (1869-1954). Beide hatten Einfluss auf sein<br />
Werk und sogar darüber hinaus. Seine Werke werden<br />
im Museo de <strong>Art</strong>e Contemporáneo in Madrid ausgestellt.<br />
NATURE MORTE AU NUAGE, 1939<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 65 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „Bores 39“.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
Provenienz:<br />
Aufkleber verso auf Keilrahmen „Svensk-franska<br />
konstgalleriet 61453 Francisco Bores“ mit Titel und<br />
Datumsangabe.<br />
Niederländische Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
Hélène Dechanet Bores, Francisco Bores. Catalogue<br />
raisonné de l‘œuvre peint, Bd. 1, Madrid 2003, S. 373.<br />
(1321553) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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LUDWIG BEMELMANS<br />
1898 Meran – 1962 New York City<br />
737<br />
LUDWIG BEMELMANS,<br />
1898 MERAN – 1962 NEW YORK CITY<br />
DAS RATHAUS IN MÜNCHEN<br />
Mixed Media mit Gouache/ Tinte auf Papier<br />
58,5 x 74 cm.<br />
Rechts unten signiert, links unten betitelt<br />
„Rathaus Munich“.<br />
Ungerahmt.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf den Marienplatz<br />
mit fahrender Tram, zwei Autos, dem Rathaus, der<br />
Mariensäule und im Hintergrund den beiden in rotbrauner<br />
Farbigkeit wiedergegebenen Türmen der<br />
Frauenkirche.<br />
Provenienz:<br />
Das Gemälde wurde 1948 von der Hammer Gallery<br />
in New York erworben. Derzeit aus europäischem<br />
Privatbesitz.<br />
Anmerkung:<br />
Ludwig Bemelmans war ein Schriftsteller und Illustrator<br />
europäischer Herkunft. 1914 ging er zu seinem<br />
in den USA lebenden Vater. 1935 unternahm er eine<br />
Deutschlandreise. Das vorliegende Werk soll aus<br />
der Zeit vor dem Krieg stammen. In seinen späten<br />
Lebensjahren als erfolgreicher Autor und Illustrator<br />
erhielt er den Auftrag, das Kinderzimmer der Yacht<br />
„Christina“ des Reeders Aristoteles Onassis auszumalen.<br />
Literatur:<br />
Das Werk ist abgebildet in: Ludwig Bemelmans, The<br />
best of times. An account of Europe revisted, with<br />
50 color and 110 black illustrations by the author,<br />
New York 1948, S. 90. (1320541) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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GÜNTHER UECKER<br />
geb. 1930 Wendorf/ Mecklenburg<br />
738<br />
GÜNTHER UECKER,<br />
GEB. 1930 WENDORF/ MECKLENBURG<br />
Lebt und arbeitet in Düsseldorf und Sankt Gallen.<br />
UECKER-SCHUH, 1972<br />
Gips, gegossen. Nägel.<br />
Länge: 32 cm.<br />
Auf der Unterseite signiert und datiert „Uecker 72“<br />
sowie nummeriert 55/100. Prägestempel „Uecker &<br />
Fongi“.<br />
Erschienen bei Edition Denise René und Hans Mayer,<br />
Düsseldorf. (1321394) (1) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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179
739<br />
FERNANDEZ ARMAN,<br />
1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />
PAAR FIGÜRLICHE LEUCHTER<br />
Höhe: 22,8 cm.<br />
Auf der Sockeloberfläche signiert „Arman“ sowie mit<br />
Gießereivermerk und Nummerierung „HC 2/20“.<br />
Im Louis XV-Stil gestaltete Gelbgussleuchter mit<br />
segmentiertem Puttodekor. (1301176) (1) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
740<br />
FERNANDEZ ARMAN,<br />
1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />
VIOLINEN<br />
Radierung/ Rives.<br />
43,5 x 37,3 cm.<br />
Rechts unten signiert, Ed. 57/100.<br />
Hinter Glas gerahmt. (1310032) (1) (18)<br />
FERNANDEZ ARMAN,<br />
1928 NICE – 2005 NEW YORK<br />
VIOLINS<br />
Etching/ Rives paper.<br />
43.5 x 37.3 cm.<br />
Signed lower right, limited edition no. 57/ 100.<br />
Framed behind glass.<br />
€ 400 - € 600<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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741<br />
MIGUEL BERROCAL,<br />
1933 VILLANUEVA DE ALGAIDAS –<br />
2006 ANTEQUERA<br />
MANOLETE, 1976<br />
13 x 7 x 3,5 bzw. 6,4 cm.<br />
Sockelplatte mit Signaturstempel. Ex. 1732/10000.<br />
Demontierbare Bronzeplastik aus 24 Elementen.<br />
(13100333) (1) (13)<br />
MIGUEL BERROCAL,<br />
1933 VILLANUEVA DE ALGAIDAS –<br />
2006 ANTEQUERA<br />
MANOLETE, 1976<br />
13 x 7 x 3.5 or 6.4 cm.<br />
Signature stamp on base plate. Limited edition<br />
no. 1732/10000.<br />
Bronze sculpture made of 24 elements that can<br />
be disassembled.<br />
€ 1.200 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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181
742<br />
OSKAR MULLEY,<br />
1891 KLAGENFURT – 1949 GARMISCH<br />
Der Künstler war ein österreichischer akademischer<br />
Landschaftsmaler und Absolvent der Akademie der<br />
bildenden Künste Wien. Er gehört zu den führenden<br />
Vertretern der „Tiroler Kunst der Zwischenzeit“ (u.a.<br />
Albin Egger-Lienz (1868-1926), Alfons Walde (1891-<br />
1959)). In seiner Kufsteiner Periode herrschen Gebirgsmotive<br />
vor, die stets frei von Figuren sind. Seine<br />
heroischen Landschaften mit pastosem Farbauftrag in<br />
Spachteltechnik waren seit Mitte der 1920er-Jahre<br />
sehr geschätzt und erzielen auch heute noch hohe<br />
Preise.<br />
JAGDSTILLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73,5 x 55 cm.<br />
Rechts oben signiert und ortsbezeichnet: Mulley /<br />
Garmisch. Verso signiert O. Mulley und datiert 1935.<br />
In breitem Holzrahmen.<br />
Der für seine zerklüfteten Berglandschaften mit alpiner<br />
Architektur bekannte Maler fertigte in seltenen<br />
Fällen auch Stillleben an, die nur selten auf dem<br />
Kunstmarkt angeboten werden. So ist es ein Glücksfall,<br />
dass wir aus einer österreichischen Sammlung<br />
dieses Jagdstillleben mit Auerhahn, Hut und Gewehr<br />
anbieten dürfen. (1321924) (13)<br />
€ 5.500 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
743<br />
OTTO MODERSOHN,<br />
1865 SOEST – 1943 ROTENBURG<br />
TORFABBAULANDSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
23,2 x 32 cm.<br />
Links unten signiert „O Modersohn“. (†)<br />
(12821010) (13)<br />
OTTO MODERSON<br />
1865 SOEST – 1943 ROTENBURG<br />
PEAT CUTTING LANDSCAPE<br />
Oil on wood.<br />
23,2 x 32 cm.<br />
Signed “O Modersohn“ lower left. (†)<br />
€ 10.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.
744<br />
ANTAL BERKES,<br />
1874 BUDAPEST – 1938 EBENDA<br />
Studierte an der Kunstgewerbeschule in Budapest,<br />
war Schüler von Jozsef Feichtinger (1840-1907) und<br />
Gründungsmitglied des Nationalsalons in Budapest.<br />
Er malte auch in Paris und Wien.<br />
DARSTELLUNG EINES BELEBTEN BOULEVARDS<br />
IN DEN ABENDSTUNDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
154 x 200 cm.<br />
Rechts unten signiert „Berkes A.“<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
Berkes liebte die Darstellung von belebten Boulevards<br />
wie diesem, nicht nur in Paris sondern auch in Budapest,<br />
wo auch die vorliegende Darstellung zu verorten<br />
vermutet werden kann. Seine impressionistisch<br />
aufgefassten Stadtansichten waren sehr gefragt.<br />
(1321551) (13)<br />
ANTAL BERKES,<br />
1874 BUDAPEST – 1938 IBID<br />
DEPICTION OF A BUSY BOULEVARD<br />
IN THE EVENING HOURS<br />
Oil on canvas.<br />
154 x 200 cm.<br />
Signed “Berkes A.” lower right.<br />
€ 12.000 - € 17.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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183
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19TH/20TH CENTURY<br />
P A I N T I N G S<br />
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185
745<br />
FRANS VERVLOET,<br />
1795 MECHELEN – 1872 VENEDIG<br />
BLICK AUF DIE BEIDEN SÄULEN AM EINGANG<br />
DER PIAZZA SAN MARCO, VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
33,5 x 25,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „Vervloet Venice 18“.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Im weichen Licht der Sonne, Blick auf die Piazza San<br />
Marco mit den beiden Säulen, die Venedigs Stadtheiligen<br />
Markus und Theodorus gewidmet sind. Auf<br />
den Säulen befinden sich daher der Markuslöwe bzw.<br />
die San Teodoro Statue. Im Hintergrund, unter hellblauem<br />
Himmel, die Lagune mit diversen Gebäuden.<br />
Auf der Piazza sind einige Händler und auch Besucher<br />
zu sehen. Feine Malerei in stimmungsvollem Licht.<br />
Minimale Rahmenschäden. (13220018) (18)<br />
FRANS VERVLOET,<br />
1795 MECHELEN – 1872 VENICE<br />
VIEW OF THE TWO COLUMNS AT THE ENTRANCE<br />
OF SAINT MARK’S SQUARE, VENICE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
33.5 x 25.5 cm.<br />
Signed “Vervloet Venice 18” lower right.<br />
In decorative gilt frame.<br />
View of the Saint Mark´s Square with the two columns<br />
dedicated to the patron saints of Venice, Saint Mark<br />
and Saint Theodore, bathed in soft sunlight. Fine painting<br />
with atmospheric light. With minimal damage to<br />
the frame.<br />
€ 35.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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746<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 19. JAHRHUNDERTS, NACHFOLGE DES<br />
FRANCESCO GUARDI, 1712 – 1793<br />
Gemäldepaar<br />
ANSICHTEN VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 30 x 40 cm.<br />
Jeweils in dekorativen goldenen Rahmen.<br />
Auf beiden Gemälden ist jeweils der ruhig fließende<br />
Canal Grande wiedergegeben, mit diversen Gondeln<br />
und Booten sowie Staffagefiguren. Auf dem ersten<br />
Gemälde fällt der Blick auf die Punta della Dogana und<br />
der dahinterliegenden großen Kirche Santa Maria della<br />
Salute mit ihren großen Kuppeln. Auf dem Platz davor<br />
viele kleine Staffagefiguren. Das zweite Gemälde zeigt<br />
einen Nebenarm des Canal Grande, über den eine<br />
steinerne Brücke führt, jeweils links und rechts flankiert<br />
von den großen fensterreichen Häusern der Stadt.<br />
Unter hohem hellblauem Himmel mit weißen, teils<br />
leicht rötlich verfärbten Wolkenformationen.<br />
(1320134) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
19TH CENTURY, FOLLOWER OF<br />
FRANCESCO GUARDI, 1712 – 1793<br />
A pair of paintings.<br />
VIEWS OF VENICE<br />
Oil on canvas.<br />
30 x 40 cm each.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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189
747<br />
JULIUS EDUARD WILHELM HELFFT,<br />
1818 – 1894<br />
MALERISCHER BLICK VOM CANAL GRANDE AUF<br />
UFERANLAGE MIT DEM DOGENPALAST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78 x 98 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Helfft 1858“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Die Vedute zeigt von der Hauptwasserstraße Venedigs<br />
aus den prachtvollen Dogenpalast im warmen Sonnenlicht<br />
mit seiner rötlichen Fassade, hinter dem der Campanile<br />
hervorragt, dann die reich bevölkerte Piazetta<br />
mit den beiden berühmten Monolithen, sowie durch<br />
das Wasser getrennt auf der linken Bildseite die bereits<br />
im Schatten liegende, grau weiße Kirche Santa<br />
Maria della Salute unter hohem, blauen Himmel mit<br />
wenigen weißen Wolken. Auf dem Kanal selbst mehrere<br />
große Segelschiffe und einige Gondeln. Am rechten<br />
Bildrand haben bereits einige Boote und Schiffe<br />
angelegt. Die Gebäude spiegeln sich in vielen, fast<br />
flimmernden Farbtönen im ruhigen, impressionistisch<br />
wiedergegebenen Wasser. Qualitätvolles, stimmungsvolles<br />
Gemälde im warmen Licht der untergehenden<br />
Sonne eines Sommertages voller Farbenvielfalt. Rest.<br />
JULIUS EDUARD WILHELM HELFFT,<br />
1818 – 1894<br />
VIEW FROM CANAL GRANDE TO DOGE’S PALACE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
78 x 98 cm.<br />
Signed and dated “Helfft 1858” lower right.<br />
€ 60.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Verso alter Aufkleber aus Brüssel. (13220012) (18)<br />
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191
CLAUDE ANTOINE<br />
PONTHUS-CINIER<br />
1812 – 1885<br />
748<br />
CLAUDE ANTOINE PONTHUS-CINIER,<br />
1812 – 1885<br />
Der 1812 in Lyon geborene Künstler war Schüler von<br />
Paul Delaroche und besuchte die Hochschule für Bildende<br />
Künste seiner Stadt. Seine Karriere nahm<br />
1841 eine Wendung, als er mit einem Werk, das eine<br />
historische Landschaft mit Adam und Eva, die aus<br />
dem Garten Eden verbannt wurden, darstellt, den<br />
zweiten Platz beim Prix de Rome gewann. Er reiste<br />
zwei Jahre lang durch Italien und malte nicht nur in<br />
der Hauptstadt, sondern auch in Florenz und Neapel,<br />
bevor er nach Frankreich zurückkehrte und eine lange<br />
Reihe von Landschaften schuf, die unter dem Begriff<br />
des italienischen Neoklassizismus zusammengefasst<br />
werden können und fast immer von kleinen Figuren<br />
mit einem besonderen Geschmack belebt werden. Er<br />
arbeitete in der Dauphiné, in der Provence, in den<br />
Alpen, in den Pyrenäen und in Savoyen. 1841 schickte<br />
er seine Bilder in den Pariser Salon, aber zuvor (ab<br />
1838) nahm er auch am Salon von Lyon teil, wo er<br />
bis zu seinem Tod 1885 blieb. Schon zu Lebzeiten<br />
bekannt und geschätzt, wurde ihm vorgeworfen, zu<br />
sehr dem Dekorativen und Pittoresken zu frönen,<br />
was der Frische und Unmittelbarkeit seiner Malerei<br />
abträglich sei. Seine Gemälde befinden sich in den<br />
Museen von Lyon, Chalon-sur-Saône, Besançon, Brou<br />
und Chambery.<br />
VEDUTE DES BACINO DI SAN MARCO ÜBER DIE<br />
RIVA DEGLI SCHIAVONI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 141 cm.<br />
Links unten signiert „PONTHUS CINIER“ und rechts<br />
unten datiert „1871“.<br />
In vergoldetem, mit Lorbeerblattfries dekoriertem<br />
Rahmen.<br />
Die schöne Ansicht zeigt das Markusbecken von der<br />
Riva degli Schiavoni aus. Aus dieser Perspektive ist<br />
links die Basilika Santa Maria della Salute zu sehen,<br />
während die Punta della Dogana den Eingang zum<br />
Canal Grande markiert. Das in zarten Rosatönen getauchte<br />
Licht, das allmählich in Gelb und Blau übergeht,<br />
erzeugt zusammen mit dem Wolkenspiel über<br />
der Salute einen romantischen Effekt, bei dem die Gebäude<br />
in Licht getaucht und in festen Formen skizziert<br />
werden, die durch den geschickten Einsatz von scharfen<br />
Schatten definiert sind. Auf der rechten Seite wird<br />
der Himmel immer klarer und die warme Farbpalette<br />
beleuchtet die Reihe von Gebäuden, die zu dem kleinen<br />
Platz mit dem Dogenpalast, der Libreria Marciana,<br />
führen, wo einige Boote noch ihre Segel aufgerichtet<br />
haben und teilweise den Blick auf das Gebäude verdecken.<br />
Auf der rechten Seite sind einige Marktszenen<br />
zu sehen, bei denen die verstreuten Figuren entlang<br />
imaginärer Diagonalen arrangiert sind. Im Vordergrund<br />
rechts führt der Pier mit der vorbeifahrenden Gondel<br />
die Komposition auf eine eigentümliche und theatralische<br />
Weise ein.<br />
Das Werk kann als hervorragendes Beispiel für den<br />
Stil von Ponthus-Cinier angesehen werden, der sehr<br />
auf das Spiel des Lichts und den dekorativen Geschmack<br />
im Gesamtkontext bedacht ist. (†)<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung.<br />
Ausstellung:<br />
Société des Amis des <strong>Art</strong>s de Lyon, 1872, Nr. 461.<br />
(1320124) (13)<br />
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CLAUDE ANTOINE PONTHUS-CINIER,<br />
1812 – 1885<br />
VENICE VEDUTA OF THE BACINO DI SAN MARCO<br />
FROM THE RIVA DEGLI SCHIAVONI<br />
Oil on canvas.<br />
80 x 141 cm.<br />
Signed “PONTHUS CINIER” lower left and dated<br />
“1871” lower right.<br />
In gilt frame with laurel leaf frieze.<br />
The beautiful view shows the St Mark’s Basin from<br />
the Riva degli Schiavoni. From this perspective, the<br />
Basilica of Santa Maria della Salute can be seen on<br />
the left, while the Punta della Dogana marks the entrance<br />
to the Grand Canal. The light bathed in soft<br />
pink hues, gradually fading into yellow and blue, together<br />
with the play of clouds over the Salute, create<br />
a romantic effect in which the buildings are bathed in<br />
light and outlined in solid forms, defined by the clever<br />
use of sharp shadows. To the right, the sky is clearing,<br />
and the warm colouration illuminates the row of<br />
buildings leading to the small square with the Doge's<br />
Palace, the Biblioteca Marciana, where some boats<br />
still have their sails raised and are partially obscuring<br />
the view of the building. There are market scenes on<br />
the right where the scattered figures lead along imaginary<br />
diagonal lines. In the foreground on the right,<br />
the pier with the passing gondola introduces the<br />
composition in a unique and theatrical way.<br />
The work can be considered an excellent example of<br />
Ponthus- Cinier’s style, which is very sensitive to the<br />
play of light and the decorative taste in the overall<br />
context. (†)<br />
Provenance:<br />
French private collection.<br />
Exhibitions:<br />
Société des Amis des <strong>Art</strong>s de Lyon, 1872, no. 461.<br />
€ 95.000 - € 150.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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195
GIOVANNI GRUBACS<br />
1829 – 1919<br />
749<br />
GIOVANNI GRUBACS,<br />
1829 – 1919<br />
Mit Giovanni Grubacs entwickelte sich die Vedutenmalerei<br />
in Venedig fort, welche bereits Jahrhunderte<br />
vorher begann. Grubacs hatte sich auf gemalte Ansichten<br />
Venedigs spezialisiert und wurde dafür gefeiert.<br />
Geprägt wurde er vor allem durch Maler wie Francesco<br />
Guardi (1712-1793) und Canaletto (1697-1768)<br />
und übersetzte die Vedutenmalerei seiner Vorgänger<br />
in den Geschmack des 19. Jahrhunderts.<br />
GROSSE VENEDIGVEDUTE: BLICK AUF DOGEN-<br />
PALAST MIT LIBRERIA UND CAMPANILE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 90 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
GIOVANNI GRUBACS,<br />
1829 – 1919<br />
LARGE VENICE VEDUTA: VIEW OF THE DOGE’S<br />
PALACE WITH LIBRERIA, COLUMNS AND<br />
CAMPANILE<br />
Oil on canvas.<br />
70 x 90 cm.<br />
Signed lower right.<br />
€ 80.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Der Maler war Sohn des Carlo Grubacs (1812/40 -<br />
1870), der sich in Venedig wie dessen beiden Söhne<br />
Giovanni und Marco (1839-1910) bereits als Vedutist<br />
bekannt machte. Giovanni GrubacS hat es verstanden,<br />
die alte Tradition der Venezianischen Vedutenmalerei<br />
nach den Vorbildern der hervorragendsten Vertreter<br />
dieser Gattung, wie Canaletto und Guardi, ein neues,<br />
Aufmerksamkeit für dieses Genre weckendes Interesse<br />
zu schaffen. Seine meist großformatigen Bilder<br />
widmen sich thematisch den bekanntesten Ansichten<br />
der Lagunenstadt und fassen die Leistungen der Vorbilder<br />
in durchdachten Neudarstellungen in feindetaillierter<br />
Malweise zusammen. In gewisser Weise ist<br />
hier von einem Historismus der Vedutenmalerei zu<br />
sprechen. Entsprechend akkurat sind die architektonischen<br />
Details auch in den großen Formaten berücksichtigt.<br />
Die Ansichten klar und imposant, in nahezu<br />
fotografisch genauer Wiedergabe. A.R.<br />
(1321383) (11)<br />
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197
750<br />
MARCO GRUBACS,<br />
1839 – 1910<br />
VENEDIG, CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA<br />
DELLA SALUTE UND BLICK AUF DIE DOGANA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
68 x 107 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Im Empire-Rahmen.<br />
Der Maler war Sohn des Carlo Grubacs (1812/40 -<br />
1870), der sich in Venedig wie auch dessen beiden<br />
Söhne Giovanni (1829 - 1919) und Marco bereits als<br />
Vedutist bekannt machte. Wie sein Bruder Giovanni<br />
hat sich auch Marco diesem Genre gewidmet, und<br />
die Tradition der Venezianischen Vedutenmalerei nach<br />
den Vorbildern wie Canaletto oder Guardi weitergeführt.<br />
Im Gegensatz zu Giovanni ist in Marcos Werk<br />
jedoch weniger die akribische Exaktheit im Detail,<br />
dafür umso mehr die Weichheit einer barocken Stilauffassung<br />
zu finden.<br />
So ist der Pinselstrich locker, die Farben der Fassaden<br />
zeigen sich eher in flimmerndem Licht. Wie bei seinem<br />
Bruder Giovanni finden wir nicht selten das große<br />
Format, besonders bei den Ansichten der bedeutenden<br />
Partien Venedigs, was als imposante Erinnerungsdokumente<br />
der Lagunenstadt große Beliebtheit erfuhr.<br />
A.R. (1321333) (11)<br />
MARCO GRUBACS,<br />
1839 – 1910<br />
VENICE, GRAND CANAL WITH SANTA MARIA<br />
DELLA SALUTE AND VIEW OF THE DOGANA<br />
Oil on canvas.<br />
68 x 107 cm.<br />
Signed lower left.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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751<br />
ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
VEDUTE VON VENEDIG MIT DER PIAZZETTA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39 x 54 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vom ruhigen, türkis und gelblich schimmernden Canal<br />
Grande aus der Blick auf die Piazzetta mit den zwei<br />
bekannten Säulen und dem Dogenpalast sowie der<br />
Biblioteca Nazionale Marciana. Zahlreiche kleine Figuren<br />
bevölkern den Platz oder schauen von diversen<br />
Balkonen herab. Im Hintergrund links die Punta della<br />
Dogana und die großen Kuppeln der Kirche Santa<br />
Maria della Salute. Besonders auffallend, dass weder<br />
Schiffe noch Gondeln auf dem Canal Grande zu erkennen<br />
sind. Malerei unter hohem blau-grauem Himmel<br />
in diffusem Licht bei zurückhaltender Farbgebung.<br />
Kleine Retuschen. (1321332) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL, 19TH CENTURY<br />
VEDUTA OF VENICE WITH PIAZZETTA<br />
Oil on canvas.<br />
39 x 54 cm.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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199
752<br />
PIETER VAN LOON,<br />
1801 – 1873<br />
DIE MARINELLA-KÜSTE IN NAPOLI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 93 cm.<br />
Auf einem am Boden liegenden Ruder bezeichnet<br />
„Strada della porta Capua a Napoli“ und datiert<br />
„(18)45“.<br />
Rechts unten signiert und ortsbezeichnet "Napoli".<br />
Mit hoher Häuserzeile links am Ufer, rechs hinten der<br />
rauchende Vesuv, im Vordergrund ans Ufer gezogene<br />
Fischerboote. (†)<br />
Literatur:<br />
Das Gemälde ist beschrieben und abgebildet in:<br />
Massimo Riccardi, Paesaggisti stranieri in Campania<br />
nell'Ottocento, Abb. S. 148 mit Angabe der Provenienz<br />
„Privatsammlung Como“. (1322007) (10)<br />
PIETER VAN LOON,<br />
1801 – 1873<br />
THE MARINELLA COAST IN NAPLES<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 93 cm.<br />
Inscribed “Strada della porta Capua a Napoli” and<br />
dated “(18)45” on a rudder lying on the ground.<br />
Signed and place name “Napoli” lower right.<br />
A tall row of houses on the left side of the shore with<br />
fishing boats pulled to the shore in the foreground.<br />
Smoking mount Vesuvius in the background on the<br />
right. (†)<br />
Literature:<br />
The painting is described and pictured in: M. Riccardi,<br />
Paesaggisti stranieri in Campania nell’Ottocento, ill.<br />
p. 148 with provenance reference “Private Collection,<br />
Como”.<br />
€ 45.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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753<br />
FRANS VERVLOET,<br />
1795 MECHELEN – 1872 VENEDIG<br />
ANSICHT VON VENEDIG<br />
Öl auf Holz.<br />
30 x 25 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „F. Vervloet Venezia<br />
1855“.<br />
Durch einen hohen Arkadenbogen fällt der Blick auf<br />
die gut besuchte Piazetta mit dem Dogenpalast und<br />
weiteren Gebäuden entlang des Canal Grande. Im<br />
Hintergrund geht langsam die Sonne hinter einer<br />
großen Wolkenformation unter; ihre letzten Sonnenstrahlen<br />
beleuchten harmonisch die Stadtansicht von<br />
Venedig und das Wasser, auf dem zahlreiche Boote<br />
und Gondeln schippern. Im Vordergrund einige Händler<br />
beim Tragen von Paketen und Körben sowie eine<br />
Frau mit rotem Kopftuch und einem Hund, die unter<br />
dem Bogen sitzt, der zur Biblioteca Marciana gehört.<br />
Stimmungsvolle Wiedergabe mit gekonnter Lichtführung.<br />
(12821041) (18)<br />
FRANS VERVLOET,<br />
1795 MECHELEN – 1872 VENICE<br />
VIEW OF VENICE<br />
Oil on panel.<br />
30 x 25 cm.<br />
Signed and dated “F. Vervloet Venezia 1855” lower<br />
right.<br />
Archway belonging to the Biblioteca Marciana. Atmospheric<br />
painting with masterful direction of light.<br />
€ 22.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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201
754<br />
HERMANN SALOMON CORRODI,<br />
1844 FRASCATI – 1905 ROM<br />
Der Künstler arbeitete zusammen mit seinem Bruder<br />
Arnoldo in Rom, Paris, England und Venedig. Zahlreiche<br />
Werke gelangten in englischen Adelsbesitz,<br />
1900 nahm der Künstler an der Weltausstellung in<br />
Paris teil.<br />
BLICK ÜBER DEN TIBER AUF DIE ENGELSBURG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43 x 83 cm.<br />
Links unten signiert und ortsbezeichnet „H. Corrodi<br />
Roma“ (übergangen oder später).<br />
In vergoldetem gekehltem Rahmen.<br />
HERMANN SALOMON CORRODI,<br />
1844 FRASCATI – 1905 ROME<br />
VIEW ACROSS THE TIBER TOWARDS CASTEL<br />
SANT’ANGELO<br />
Oil on canvas.<br />
43 x 83 cm.<br />
Signed with place name “H. Corrodi Romea” lower<br />
left (retouched or later).<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Corrodi, der zwar in Genf studierte und seinen Abschluss<br />
in Paris machte, wirkte vorwiegend in seiner<br />
Heimat. Zahlreiche stimmungsvolle Romansichten von<br />
ihm sind uns überliefert, wie diese ruhige Abendstimmung,<br />
welche die Schatten der Engelsbrücke sich auf<br />
dem Tiber brechen lässt, während sich die Stadtsilhouette<br />
vor dem changierenden Himmel mit seinen<br />
flachen Wolkenbändern absetzt. (12901448) (13)<br />
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203
755<br />
JOHANN GEORG GMELIN,<br />
1810 ROM – 1854<br />
MALERISCHE ANSICHT DER BUCHT VON NEAPEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 98 cm.<br />
Rechts unten auf Stein signiert und datiert „G Gmelin<br />
1851“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt Blick über den Golf von<br />
Neapel im romantischen Licht der untergehenden<br />
Sonne. Im Vordergrund das breite, teils verschattete<br />
Ufer mit zahlreichen Figuren, darunter einige Fischer,<br />
die ihre Netze aus dem Wasser einholen und bereits<br />
mehrere auf Holzgestellen aufgespannt haben; dahinter<br />
im Wasser ein ankerndes Segelboot. Linksseitig<br />
eine rastende Familie in einem durch die Sonne erhelltem<br />
Uferstück und in der linken Bildecke einige<br />
stilllebenhaft präsentierte Objekte, zu denen zwei Holzfässer<br />
und mehrere Keramiken gehören. Im Hintergrund<br />
die Stadt Neapel mit der auf dem Vomero<br />
Hügel liegenden Festung Sant´Elmo und dem darunter<br />
liegenden Klosterkomplex San Martino mit Kirche. Im<br />
optischen Mittelpunkt des Gemäldes jedoch der Vesuv,<br />
dessen Rauch in den hohen türkisblau schimmernden<br />
Himmel steigt. Qualitätvolle, stimmungsvolle Malerei<br />
in der typischen Manier des Künstlers. Teils Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler wurde als Sohn des Zeichners und<br />
Kupferstechers Wilhelm Georg Gmelin geboren. Zur<br />
Ausbildung ging er mit 14 Jahren nach Wiesbaden<br />
und Karlsruhe. Nach seiner Rückkehr nach Rom waren<br />
seine Veduten vor allem bei Italienreisenden sehr<br />
begehrt. Zu seinen Auftraggebern zählte u.a. der Zar<br />
von Russland. (12901449) (18)<br />
JOHANN GEORG GMELIN,<br />
1810 ROME – 1854<br />
PICTURESQUE VIEW OF THE BAY OF NAPLES<br />
Oil on canvas.<br />
71 x 98 cm.<br />
Signed and dated “G Gmelin 1851” on stone lower<br />
right.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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756<br />
SILVESTR SHCHEDRIN,<br />
AUCH „SILVESTER SCHEDRIN“,<br />
1791 MOSKAU – 1830 EBENDA<br />
POSILLIPO VOM STRAND VON SERMONETA AUS,<br />
UM 1825<br />
Öl auf Leinwand.<br />
40 x 60 cm.<br />
Rechts unten signiert „Sil. Schedrin.“.<br />
In vergoldetem Originalrahmen.<br />
Blick vom Uferstrand über das ruhige Wasser auf die<br />
malerisch gelegenen Häuser von Posillipo, teils mit<br />
Balkonen, sowie einem hinter einer Mauer liegendem<br />
Garten mit Palmen und Zypressen, unter hohem hellblauem<br />
Himmel im sommerlich hellem, diffusen Licht<br />
eines späten Nachmittags. Dahinter ein hochziehendes,<br />
bewachsenes Gebirge. Eine große Wäscheleine<br />
nimmt fast die Hälfte der rechten Uferseite ein. Im<br />
Vordergrund am Strand einige Männer und Frauen im<br />
Gespräch sowie am rechten Rand zwei am Ufer liegende<br />
große Boote. Weitere sind auf dem schimmernden<br />
Wasser zu finden sowie ein angelnder Junge auf einem<br />
größeren Stein am Uferrand. Stimmungsvolle<br />
harmonische Malerei in der typischen Manier des<br />
Malers. Minim. rest., Craquelé, vereinzelt Kratzspuren.<br />
SYLVESTER SHCHEDRIN,<br />
ALSO KNOWN AS “SILVESTER SCHEDRIN”,<br />
1791 MOSCOW – 1830 IBID.<br />
POSILLIPO FROM THE BEACH OF SERMONETA,<br />
CA. 1825<br />
Oil on canvas.<br />
40 x 60 cm.<br />
Signed “Sil. Schedrin.” lower right.<br />
Provenance:<br />
From important private collection, France and Italy.<br />
€ 35.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Aus bedeutender Privatsammlung, Frankreich und<br />
Italien. (1321961) (18)<br />
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205
757<br />
CHARLES HENRI JOSEPH LEICKERT,<br />
1816 BRÜSSEL – 1907 MAINZ<br />
Der Maler zählt neben seinen Lehrern Andreas Schelfhout<br />
(1787-1870), Wijnand Jan Joseph Nuyen (1813-<br />
1839) oder Bartholomäus van Hove (1850-1914) zu den<br />
bekanntesten Landschaftsmalern Hollands im 19. Jahrhundert.<br />
Seine Küstenansichten, Straßenveduten oder<br />
Flusslandschaften, nicht selten mit Windmühlen, und<br />
reicher Figurenstaffage haben ihn weit über sein Wirkungsgebiet<br />
hinaus bekannt gemacht. Seine Feinmalerei<br />
gibt den Bildgegenstand jeweils minutiös wieder,<br />
was gerade im heutigen zeitlichen Abstand zur Entstehung<br />
der Gemälde als bedeutende Dokumentation<br />
gewürdigt werden muss. Neben seinen bekannten<br />
holländischen Winterlandschaften finden sich nicht wenig<br />
authentische Stadtansichten seiner Heimat, aber<br />
vor allem auch der Niederlande. In Den Haag lebte und<br />
arbeitete er in den Jahren 1841 und 1848, um danach<br />
seinen langen Aufenthalt von 1849 bis 1883 zu nehmen.<br />
1856 wurde er mit der Mitgliedschaft der Königlichen<br />
Akademie von Amsterdam geehrt. In der Folge<br />
bereiste er Frankreich, Deutschland und Italien.<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT STADT BEI ABENDLICHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
38 x 54,2 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert.<br />
Das brillant leuchtende und fein gemalte Gemälde<br />
zeigt eine Uferlandschaft mit Booten, Schiffen, ein Gebäude<br />
im Vordergrund sowie einigen Personen im<br />
Boot und auf einem Wanderweg. In der Ferne, in das<br />
zarte Rosé des Abends getaucht, erhebt sich die<br />
Silhouette einer Stadt mit zwei charakteristischen<br />
Gebäuden, einer Kirche und einem Turm direkt am<br />
Wasser. Zusammen mit den zart leuchtenden Wolken<br />
am Himmel vereinen die Bildbestandteile die charakteristischen<br />
Elemente der Werke von Charles Leickert.<br />
(†) (12821026) (11)<br />
CHARLES HENRI JOSEPH LEICKERT,<br />
1816 BRUSSELS – 1907 MAINZ<br />
RIVER LANDSAPE WITH CITY AT SUNSET<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
38 x 54.2 cm.<br />
Signed and dated lower right. (†)<br />
€ 25.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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758<br />
ÉDOUARD BERNARD SWEBACH,<br />
1800 – 1870, ZUG.<br />
GROSSE LANDSCHAFT MIT REITERN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
248 x 180 cm.<br />
In schmaler Profilleiste gerahmt.<br />
In warmem mediterranen Licht der aufgehenden<br />
Sonne wird eine Waldlichtung erhellt. Dahinter öffnet<br />
sich ein tiefer liegendes hügeliges Tal, das noch ganz<br />
vom Dunst der Nacht erfüllt ist. Es sind uns von<br />
Swebach vorwiegend Landschaften mit Jagden oder<br />
Jagdtieren bekannt. Er war zunächst an der Pariser<br />
Akademie und bereiste 1818 – 1820 Russland. 1822,<br />
1824, 1835 und 1838 nahm er an Ausstellungen in<br />
Paris Teil. Neben seinem malerischen Œuvre ist auch<br />
sein Druckgrafisches Werk von Bedeutung, in dessen<br />
Zentrum ebenso wie in den Gemälden das Pferd steht,<br />
das er stets anatomisch genau wiederzugeben versteht.<br />
Rest. (1320885) (1) (13)<br />
ÉDOUARD BERNARD SWEBACH,<br />
1800 – 1870, ATTRIBUTED<br />
VAST LANDSCAPE WITH RIDERS<br />
Oil on canvas.<br />
248 x 180 cm.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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207
759<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRÜSSEL<br />
DIENSTMÄDCHEN AN EINEM GEFLÜGELSTAND<br />
Öl auf Holz.<br />
39,5 x 32,7 cm.<br />
Auf einem nächtlichen städtischen Marktplatz bieten<br />
einige Händler ihre Ware an. Im Vordergrund stehend<br />
eine junge Frau mit einem kupfernen Korb in ihrer<br />
rechten Armbeuge, vor einem überdachten Verkaufsstand,<br />
an dem an einem Seil, an einer Stange befestigt,<br />
ein Huhn herabhängt sowie am rechten Bildrand ein<br />
aufgehängter Hase. Auf dem Tisch selbst weiteres<br />
Geflügel, eine brennende, leicht flackernde Kerze, die<br />
den Stand und auch das feine weiche Gesicht und die<br />
Arme der jungen Frau beleuchtet. Hinter der Kerze<br />
zudem ein großer geflochtener Korb zum Transport<br />
von Geflügel. Mit ihrem feinen Gesicht, den geröteten<br />
Wangen und den glänzenden Augen schaut die Dargestellte<br />
interessiert aus dem Bild heraus. Im dunklen<br />
Hintergrund, nur schemenhaft erkennbar, weitere Gebäude,<br />
aus deren Fenster teils weiches gelbliches<br />
Licht fällt. Am linken Rand, hinter der jungen Frau, die<br />
Gesichter zweier Männer erkennbar. Malerei in der<br />
für den Künstler typischen qualitätvollen feinen Malweise,<br />
bei zurückhaltender Farbgebung mit bravourös<br />
gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung. Minimale Retuschen.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Deutschland.<br />
Literatur:<br />
M.A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus<br />
van Schendel 1806-1870, Sankt Petersburg 2018,<br />
Abb. S. 88. (1321443) (18)<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRUSSELS<br />
MAID AT A POULTRY STALL<br />
Oil on panel.<br />
39.5 x 32.7 cm.<br />
Provenance:<br />
German private collection.<br />
Literature:<br />
M. A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus<br />
van Schendel 1806 – 1880, Saint Petersburg 2018,<br />
ill. p. 88<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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760<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 BREDA – 1870 BRÜSSEL<br />
DER LIEBESBRIEF<br />
Öl auf Holz.<br />
63,2 x 47 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1840“.<br />
Verso auf der Malplatte mehrerem Ausstellungsaufkleber,<br />
wie Etikett der Galerie Guillaume Campo in Antwerpen,<br />
ferner Aufkleber „Hizkia van Kralingen“ mit<br />
Bezeichnung „Musée Villa Vauban“ einer Petrus van<br />
Schendel-Ausstellung mit entsprechenden Inventarnummerierungen,<br />
weiterhin Aufkleber der Schendel-<br />
Austellung „Breda´s Museuum“, November 2012 –<br />
Februar 2013.<br />
Van Schendel war ab 1834 Mitglied der Royal Academy<br />
of Fine <strong>Art</strong>s in Amsterdam. Er ist berühmt für<br />
seine Genrebilder in Kerzenbeleuchtung. Das vorliegende<br />
Gemälde ist als eines der hervorragenden Beispiele<br />
von Schendels Kunst anzusehen, Genreszenen<br />
im Kerzenlicht oder wie hier im Licht einer Spirituslampe<br />
wiederzugeben.<br />
Dargestellt ist ein Mädchen, das in weißem Seidenkleid<br />
mit rosafarbenen Schleifen an einen Tisch gelehnt<br />
sitzt und in einen Brief, wohl Liebesbrief, vertieft<br />
ist, den sie in der linken Hand hält. Hinter ihrem<br />
Rücken steht ein weiteres Mädchen, möglicherweise<br />
Schwester oder Freundin, die durch den Spiegel versucht,<br />
den Inhalt des Briefes zu erkunden. Beide<br />
Mädchen äußerst anmutig wiedergegeben. Besonderer<br />
Reiz liegt darin, dass das Mädchen im Hintergrund<br />
sowohl vom Profil, als auch in der Spiegelfläche en<br />
face zu sehen ist. Die Beleuchtung erfolgt durch eine<br />
am Tisch stehende Spirituslampe, deren Schirm abgenommen<br />
daneben auf der Tischfläche liegt. Dahinter<br />
der Biedermeier-Toilettekasten mit dem halbrund geschlossenen<br />
Spiegel. Im Halbdunkel des Innenraums<br />
ist an der Tapetenrückwand ein Halbschrank zu sehen,<br />
darauf ein Paar chinesische Vasen, ein weiteres chinesisches<br />
Väschen links am Bildrand auf dem Tisch hinter<br />
einem grünen Vorhang, der mit goldener Kordel<br />
nach links zurückgebunden ist. Im Vordergrund vor<br />
dem dunklen Schatten des Tisches ein Wäschekorb,<br />
gefüllt mit roten und grünen Stoffen. Die Hauptfigur,<br />
im Bild von links beleuchtet, ist entsprechend dem<br />
Flammenlicht in Sfumato wiedergegeben. Das Thema<br />
einer belauschten Brieflektüre findet sich in der Kunstgeschichte<br />
in dieser Zeit mehrfach, zuerst wohl in der<br />
französischen Malerei, dann alsbald in der gesamten<br />
europäischen Biedermeier-Malerei. (†)<br />
(12901414) (11)<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 BREDA – 1870 BRUSSELS<br />
THE LOVE LETTER<br />
Oil on panel.<br />
63.2 x 47 cm.<br />
Signed and dated “1840” lower right.<br />
Several adhesive labels of exhibitions on the reverse<br />
of the panel, such as label of the Guillaume Campo<br />
Gallery in Antwerp, “Hizkia van Kralingen” with inscription<br />
“Musée Villa Vauban” of a Petrus van<br />
Schendel exhibition with respective inventory numbers.<br />
Furthermore labels of a Schendel exhibition<br />
“Breda´s Museum”, November 2012 - February<br />
2013. (†)<br />
€ 70.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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761<br />
JAN VAN OS,<br />
1744 MIDDELHARNIS – 1808 DEN HAAG<br />
GROSSES STILLLEBEN MIT BLUMEN, FRÜCHTEN<br />
UND EINEM VOGELNEST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84,1 x 65,3 cm.<br />
Links unten signiert „J. van. Os. fecit“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor landschaftlichem grünem Hintergrund, der rechtsseitig<br />
den Blick auf den hohen Himmel frei gibt, eine<br />
beige Vase mit ovalem Medaillon, auf einer Platte aus<br />
Marmor stehend. Darin ein prachtvolles Gebinde aus<br />
Blumen und Obst, dazu gehören rosafarbene und gelbe<br />
Rosen, gelb-rote Narzissen, leuchtend roter Klatschmohn<br />
sowie eine dunkelrote Stockrose, ein kleiner<br />
Zweig mit Pflaumen sowie ein Ast mit dunklen Weintraubenrispen.<br />
Rechts der Vase stehend ein Korb mit<br />
Früchten, darunter Weintrauben, Pfirsiche, Äpfel und<br />
eine Feige. Links vor der Vase liegend helle Weintraubenrispen,<br />
ein Maiskolben, zwei rötliche Pflaumen,<br />
eine nach rechts ragende Ananas und schließlich ein<br />
kleines gefülltes Vogelnest. Rechtsseitig im Korb zudem<br />
ein großer Kürbis. Belebt wird das Bild zusätzlich<br />
durch eine große Fliege, die auf dem Vasenkorpus<br />
sitzt, sowie eine kleine weitere auf einem orange<br />
leuchtenden Pfirsich im daneben stehenden geflochtenen<br />
Korb. Qualitätvolle feine Malerei in harmonischer<br />
Farbgebung. Vereinzelt Retuschen.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Belgien.<br />
Anmerkung:<br />
Der niederländische Maler wurde durch seine Stillleben<br />
mit Blumen und Früchten im Stil von Jan van<br />
Huysum (1682-1749) bekannt, mit denen er sich international<br />
einen Namen machte. Auf diesen Werken<br />
finden sich mehrfach auch eine liegende Ananas und<br />
ein Vogelnest wieder. (1321459) (18)<br />
JAN VAN OS,<br />
1744 MIDDELHARNIS – 1808 THE HAGUE<br />
LARGE STILL LIFE WITH FLOWERS, FRUIT,<br />
AND BIRD’S NEST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
84.1 x 65.3 cm.<br />
Signed “J. van. Os. Fecit” lower left.<br />
Provenance:<br />
Private collection Belgium.<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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JEAN-LÉON GÉROME<br />
1824 – 1904<br />
762<br />
JEAN-LÉON GÉROME,<br />
1824 – 1904<br />
LA JOUEUSE DE BOULES, 1902<br />
52,9 x 25 x 16 cm.<br />
Signiert ‚J.L. Gérome“. Der Guss von 1902-1905.<br />
Auf gekehltem achteckigem Onyxsockel, schauseitig<br />
signiert, auf der rechten Seite mit Gießerstempel<br />
„Siot Decauville Fondeur Paris“.<br />
JEAN-LÉON GÉROME,<br />
1824 – 1904<br />
LA JOUEUSE DE BOULES, 1902<br />
52.9 x 25 x 16 cm.<br />
Signed “J.L. Gérome”. Casting dating to 1902-1905.<br />
On a fluted octagonal onyx base. signed on the front,<br />
with the founder´s stamp “Siot Decauville Fondeur<br />
Paris” on the side.<br />
Bronze, gegossen, vergoldet. Zwischen Maskarons,<br />
von denen zwei eine Kugel im Mund liegen haben,<br />
eine stehende nackte Frau mit verschränkten Armen,<br />
wobei eine Hand eine Kugel beinhaltet, die wohlmöglich<br />
für das dritte Maskaron vorgesehen ist und somit<br />
der Figur eine zeitliche Dimension gibt.<br />
(1320393) (13)<br />
Bronze; cast and gilt.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
zum Größenvergleich<br />
Detailabbildung<br />
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763<br />
ANTONIETTA BRANDEIS,<br />
1849 MISCOCON, GALIZIEN – 1910 VENEDIG<br />
Antonietta Brandeis studierte in Prag und ab 1867 als<br />
erste Frau an der Akademie in Venedig bei Michelangelo<br />
Grigoletti. Sie blieb in Italien wohnen und<br />
malte überwiegend Veduten verschiedener italienischer<br />
Städte.<br />
PAAR ANSICHTEN VON VENEDIG<br />
Jeweils Öl auf Holz.<br />
Je ca. 13 x 23 cm<br />
Jeweils links unten signiert „ABrandeis“.<br />
Jeweils in vergoldeten Prunkrahmen.<br />
Das erste Gemälde zeigt von erhöhtem Standpunkt<br />
den Blick über die von der Sonne beschienene Piazetta<br />
mit dem prächtigen Dogenpalast auf der linken Seite<br />
und der rechts verschattet liegenden Bibliotheca Nazionale<br />
Marciana, die teils Schatten auf den Platz wirft.<br />
In der Mitte der Platz mit mehreren Staffagefiguren<br />
und den Säulen des Hl. Theodor und dem Markuslöwen<br />
vor dem Canal Grande. Auf dem zweiten Gemälde<br />
die Punta della Dogana, die sich an der Spitze<br />
der Insel Dorsoduro befindet. Gut erkennbar der<br />
Turm, an dessen Spitze die Skulptur der Erdkugel<br />
steht. Dahinter die Kirche Santa Maria della Salute<br />
mit ihrer mächtigen Kuppel. An der Anlage selbst haben<br />
– auf dem ruhigen Wasser des Canal Grande mit<br />
zahlreichen Spiegelungen – einige wenige Boote angelegt.<br />
Harmonische Malerei in weicher Farbgebung<br />
unter hohem, sommerlich hellblauem Himmel, in der<br />
typischen Manier des Künstlers. (1320291) (18)<br />
ANTONIETTA BRANDEIS,<br />
1849 MISCOCON, GALICIA – 1910 VENICE<br />
A PAIR OF VISTAS OF VENICE<br />
Both oil on panel.<br />
Ca. 13 x 23 cm each.<br />
Each signed “ABrandeis” lower left.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
764<br />
CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />
1802 – 1859<br />
PORTRAIT EINER ODALISKE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
129 x 97 cm.<br />
Rechts unten signiert „Ch. Bazin“.<br />
In stark plastisch verziertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein die Authentizität des vorliegenden<br />
Werkes bestätigender Schriftverkehr des Einlieferers<br />
mit Noé Willer.<br />
Auf einer Chaiselongue in komplizierter Drehung die<br />
Darstellung einer Odaliske neben einem Tisch mit japanischer<br />
Vase in Imarifarben, Schmuck und Saliere.<br />
Minimal besch. (1290275) (13)<br />
CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />
1802 – 1859<br />
PORTRAIT OF ODALISQUE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
129 x 97 cm.<br />
Signed lower right “Ch. Bazin”.<br />
Accompanied by the correspondence between the<br />
consignor and Noé Willer confirming the authenticity<br />
of the present work.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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765<br />
BRITISCHE SCHULE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
NACH FRANZ XAVER WINTERHALTER<br />
PORTRAIT DER JUNGEN QUEEN VICTORIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
129 x 97 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In bewaldeter Landschaft vor abendlichem Himmel,<br />
die im unteren Bildteil die letzten gelb-rötlichen<br />
Strahlen der untergehenden Sonne aufweist, das Dreiviertelportrait<br />
der Monarchin nach links. Sie trägt ein<br />
edles helles Seidendamastkleid mit weitem Dekolleté,<br />
das zudem mit Spitze verziert ist, eine dunkelblaue<br />
Schärpe über ihrer linken Schulter, einen Orden<br />
und eine dünne Goldkette mit Anhänger um ihren<br />
Hals. Ihre Arme hat sie leicht überkreuzt und hält in<br />
ihrer Hand, mit goldenem Ehering am Finger, eine<br />
rote und eine weiße Rose nach unten. Der Ring<br />
dient hier als Verweis auf ihre 1840 geschlossene<br />
Ehe mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. In Ihrem<br />
wohlfrisierten Haar mit Mittelscheitel ist auf<br />
dem Hinterkopf ihre Krone in die Haare eingearbeitet.<br />
Sie hat ein zartes feines Inkarnat, vollere gerötete<br />
Wangen, einen leicht geöffneten roten Mund und mit<br />
ihren glänzenden blauen Augen blickt sie voller Anmut<br />
und Würde aus dem Bild heraus. Repräsentative,<br />
einfühlsame Darstellung der jungen Queen Victoria.<br />
Teils Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Das Originalgemälde von Franz Xaver Winterhalter<br />
(1805- 1873) stammt aus dem Jahr 1842, und befindet<br />
sich heute im Schloss von Versailles. 1842 fertigte<br />
der Künstler ebenfalls das Portrait von Albert von<br />
Sachsen-Coburg und Gotha an.<br />
Die beiden Rosen dürften eine Anspielung auf die<br />
weiße Rose des Hauses York und die rote Rose des<br />
Hauses Lancaster sein. (1320432) (1) (18)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
766<br />
MAXIMILIAN ALBERT HAUSCHILD,<br />
1810 DRESDEN – 1895 NEAPEL<br />
DER DOM ZU REGENSBURG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
51,5 x 42 cm.<br />
Verso auf Leinwand bezeichnet und datiert<br />
„Hauschild p. 1883.“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Im sommerlichen Licht bei blauem Himmel mit strahlenden<br />
großen weißen Wolken der prachtvolle Regensburger<br />
Dom, einer der bedeutendsten gothischen<br />
Kathedralen in Deutschland. Auf dem großen Kirchplatz<br />
davor zahlreiche Figuren in biedermeierlicher<br />
Kleidung der Zeit, teils mit ihren Hunden, teils mit Pferden<br />
unterwegs. Rechtsseitig weitere alte Gebäude<br />
der Stadt. Der Platz malerisch von rechts von der Sonne<br />
beschienen, die teils Schatten wirft. Qualitätvolle,<br />
feine Malerei bei der insbesondere die Kirchenfassade<br />
hervorgehoben wird. Teils rest., kleine Retuschen.<br />
(1321086) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
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767<br />
RUSSISCHE SCHULE UM 1800<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN MÄDCHENS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63,5 x 52 cm.<br />
In vergoldetem dekorativem Rahmen.<br />
Vor hellbraunem Hintergrund das Halbportrait eines<br />
Mädchens nach rechts in weißem Empire-Kleid mit<br />
Spitzenbesatz, rotem Gürtel sowie rotem Umhang,<br />
der ihre linke Schulter bedeckt. Sie hat hochgestecktes<br />
geflochtenes Haar mit einem Golddiadem, und<br />
einige Schillerlocken bedecken ihre Stirn sowie die<br />
Stirnseiten. Sie hat ein feines, leicht gerötetes Gesicht,<br />
einen rötlichen Mund und mit ihren glänzenden<br />
braunen Augen schaut sie liebevoll aus dem Bild heraus.<br />
Feines charakterisierendes Portrait. Minimal rest.,<br />
im Bereich des roten Schals kleine Retuschen.<br />
(1301401) (18)<br />
€ 2.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
768<br />
THOMAS LAWRENCE,<br />
1769 BRISTOL – 1830 LONDON,<br />
WERKSTATT/ KREIS DES<br />
PORTRAIT EINES GENTLEMAN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
76 x 64 cm.<br />
Halbportrait eines vornehmen Herren, der in einem<br />
Innenraum in einem Sessel vor einem zur linken Seite<br />
gerafften roten Vorhang mit goldenen Fransen sitzt.<br />
Er trägt einen schwarzen, zweireihig geknöpften Gehrock,<br />
darunter eine graue Weste und ein weißes<br />
Hemd mit Stehkragen. Seinen linken Ellenbogen hat<br />
er auf die Sessellehne abgestützt, sodass seine<br />
schmale Hand im Vordergrund sichtbar ist. Er hat ein<br />
feines weiches Gesicht, eine große Nase und mit seinen<br />
braunen glänzenden Augen schaut er aufmerksam<br />
aus dem Gemälde heraus. Würdevolle, repräsentative<br />
Darstellung in harmonischer Farbgebung. Verso<br />
Unterlegungen, kleine Retuschen. (1321021) (18)<br />
THOMAS LAWRENCE,<br />
1769 BRISTOL – 1830 LONDON,<br />
WORKSHOP/ CIRCLE OF<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on canvas.<br />
76 x 64 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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221
BAREND CORNELIS<br />
KOEKKOEK<br />
1803 Middelburg – 1862 Kleve<br />
769<br />
BAREND CORNELIS KOEKKOEK,<br />
1803 MIDDELBURG – 1862 KLEVE<br />
Der Künstler war ein niederländischer Landschaftsmaler,<br />
der 1834 nach Kleve kam. 1841 gründete er dort<br />
eine Zeichenakademie. Das Wirken Koekkoeks und<br />
seiner Schüler begründete die Klever Romantik. Er<br />
war Mitglied der Königlichen Akademie der bildenden<br />
Künste in Amsterdam und wurde mehrfach mit Medaillen<br />
und Orden ausgezeichnet.<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT PFERDESCHLITTEN<br />
AUF DEM EIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
43,5 x 59 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert<br />
„B. C. Koekkoek f 1824“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Unter hohem Himmel mit großen Wolkenformationen,<br />
im rötlich-orangen Licht der untergehenden Sonne,<br />
ein zugefrorener Fluss mit mehreren Figuren. Im Zentrum<br />
ein stehender Pferdeschlitten, der gesammeltes<br />
Holz und Reisig beinhaltet. Zwei Männer und ein<br />
Junge sind gerade beim Entladen des Holzes.<br />
Rechtsseitig fährt ein Schlitten mit zwei Figuren an<br />
ihnen vorbei, während am linken Uferrand ein Mann<br />
dabei ist Holz zu zerhacken. Im Hintergrund am Ufer<br />
zwischen den hohen, malerisch in den Himmel ragenden<br />
kahlen Eichenbäumen ein Gehöft mit einer davor<br />
stehenden Frau. In der Bildmitte ist zudem im Hintergrund<br />
ein Schlittschuhläufer und die Silhouette einer<br />
Windmühle zu erkennen. Stimmungsvolle harmonische<br />
Malerei mit gekonnter Lichtführung.<br />
BAREND CORNELIS KOEKKOEK,<br />
1803 MIDDELBURG - 1862 KLEVE<br />
WINTER LANDSCAPE WITH HORSE-DRAWN<br />
SLEIGH ON THE ICE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
43.5 x 59 cm.<br />
Signed and dated “B. C. Koekkoek f 1824” lower<br />
right.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s Amsterdam, 15 December 2019, lot 23.<br />
Note:<br />
Authenticity of the painting formerly confirmed by<br />
Guido de Wird.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s Amsterdam, 15. Dezember 2019, Lot 23.<br />
Anmerkung:<br />
Authentizität vormals bestätigt durch Guido de Wird.<br />
(1321453) (18)<br />
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ANDREAS SCHELFHOUT<br />
1787 Den Haag – 1870<br />
770<br />
ANDREAS SCHELFHOUT,<br />
1787 DEN HAAG – 1870<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT ZUGEFRORENEM<br />
FLUSSLAUF UND FIGUREN<br />
Öl auf Holz.<br />
53,2 x 71 cm.<br />
Links unten signiert „A. Schelfhout f.“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Unter hohem Himmel mit großen, grau-weißen Wolken,<br />
eine verschneite Landschaft mit einem zugefrorenen<br />
Fluss, der sich vom breiten Vordergrund in den<br />
Hintergrund zum Horizont schlängelt. In der Mitte am<br />
Ufer versuchen zwei Männer ein Weinfass in einem<br />
Schlitten mit Hund zu transportieren, während ein weiterer<br />
sich Schlittschuhe anzieht und auf einen Schlittschuhläufer<br />
mit einem Bündel Reisig blickt. Linksseitig,<br />
umgeben von hohen kahlen Eichenbäumen auf<br />
sonnenbestrahlten, Schnee bedecktem Boden, zwei<br />
alte, mit Reet gedeckte Häuser. Stimmungsvolle Malerei,<br />
die Atmosphäre eines sonnigen Wintertages<br />
vermittelnd. Das Gemälde wohl um 1815-1820 entstanden.<br />
Teils rest.<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s, Amsterdam, 24. April 2006, Lot 149.<br />
Kunsthandel Rococo, Gulpen.<br />
Niederländische Privatsammlung. (1321456) (18)<br />
ANDREAS SCHELFHOUT,<br />
1787 THE HAGUE – 1870<br />
WINTER LANDSCAPE WITH FROZEN RIVER AND<br />
FIGURES<br />
Oil on panel.<br />
53.2 x 71 cm.<br />
Signed “A. Schelfhout f.” lower left.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s, Amsterdam, 24 April 2006, lot 149<br />
Kunsthandel Rococo, Gulpen.<br />
Dutch private collection.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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771<br />
ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
DER CANAL GRANDE IN VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 92 cm.<br />
Rechts unten undeutlich signiert.<br />
Vom Canale Grande aus Blick auf die Punta della<br />
Dogana und die dahinter liegende Kirche Santa Maria<br />
della Salute mit ihren großen weißen Kuppeln. Jeweils<br />
links und rechts am Ufer zahlreiche Boote mit<br />
Segeln und einige Gondeln. Auf dem Ufer selbst zahlreiche<br />
Figuren erkennbar. Wiedergabe in diffusem<br />
Licht mit sommerlich blauem Himmel mit weißen<br />
Wolken und gelblichem Horizont, der sich im ruhigen<br />
Wasser widerspiegelt. Stimmungsvolle Malerei in<br />
weicher Farbgebung in raschem Pinselduktus. Minimale<br />
Retuschen, teils Rahmenschäden.<br />
(1321033) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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772<br />
ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
PSEUDO-SENECA<br />
Kohle und Tusche auf Papier.<br />
Sichtmaß: 29 x 22,5 cm.<br />
Im textilen Passepartout, hinter Glas in blattvergoldetem<br />
Rahmen.<br />
Der Pseudo-Seneca ist eine römische Bronzebüste<br />
aus dem späten 1. Jahrhundert v. Chr., die 1754 in der<br />
Papyrusvilla in Herculaneum entdeckt wurde und das<br />
schönste Beispiel von etwa zwei Dutzend Exemplaren<br />
ist, die dasselbe Gesicht darstellen. Ursprünglich<br />
glaubte man, dass es Seneca den Jüngeren, den<br />
bedeutenden römischen Philosophen, darstellte, da<br />
seine abgemagerten Gesichtszüge seine stoische<br />
Philosophie widerspiegeln sollten. <strong>Modern</strong>e Gelehrte<br />
sind sich jedoch einig, dass es sich wahrscheinlich<br />
um ein fiktives Portrait handelt, das entweder für<br />
Hesiod oder Aristophanes bestimmt war. Man geht<br />
davon aus, dass das Original eine verlorene griechische<br />
Bronze aus der Zeit um 200 v. Chr. war. Die<br />
Büste wird im Museo Archeologico Nazionale in<br />
Neapel aufbewahrt und diente dem Künstler unserer<br />
fein aufgefassten ausdrucksvollen Zeichnung als Vorbild.<br />
Zur Beschreibung nicht geöffnet.<br />
(1300825) (13)<br />
€ 100 - € 200<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
773<br />
AUGUST EDUARD SCHLIECKER,<br />
1833 – 1911<br />
BELEBTE STRASSE IN ANDERNACH AM RHEIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
72,5 x 62,5 cm.<br />
Verso auf Etikett bezeichnet „Andernach am Rhein“<br />
sowie rechts unten signiert „Aug. Schliecker“.<br />
In kanneliertem blattverziertem Rahmen.<br />
Belebte Szene in der historischen Altstadt von Andernach<br />
mit dem Runden Turm im Hintergrund. Dieser<br />
wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente zur<br />
Stadtbefestigung an der Nordwestecke der mittelalterlichen<br />
Stadtmauer. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
sollte im Zuge einer Mauerniederlegung der<br />
Turm abgerissen werden, dies konnte jedoch verhindert<br />
werden. Im Jahre 1880 wurden die an dem Turm<br />
angebrachten Stadtwappen ausgetauscht, jedoch<br />
nicht schräg, sondern senkrecht eingesetzt, sodass<br />
dieses Gemälde vor 1880 entstanden sein muss.<br />
Rahmen minimal besch.<br />
Provenienz:<br />
Auktion, Ketterer, 23. November 2012, Lot 227.<br />
(1321084) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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227
774<br />
CONSTANTINOS VOLANAKIS,<br />
1837 KRETA – 1907 PIRÄEUS<br />
FISCHER IM KAHN IM SARONITISCHEN GOLF<br />
Öl auf Leinwand.<br />
51,5 x 73 cm.<br />
Verso alter Papieraufkleber, dreizeilig griech. beschriftet,<br />
mit Wappenstempel. Rechts unten signiert.<br />
Beigegeben ein Echtheitszertifikat (2008, Dr. Nelly<br />
Missirli, Eurocert).<br />
Blick aufs offene Meer in heller Lichtstimmung, mit<br />
hellen und grauen Wolken. Im Bildzentrum ein Fischerkahn,<br />
besetzt mit drei Männern, von denen einer das<br />
Ruder hält, auf dem Kopf eine rote, wohl der Landestracht<br />
gehörigen Mütze. Rechts seitlich weitere Segler<br />
in der Ferne vor rötlich beleuchteter Sandbank, links am<br />
leuchtend hellen Horizont ein Mastsegler. Fliegende<br />
Möwen beleben die ansonsten ruhige, wie lautlose<br />
Stimmung.<br />
Der Stil des Gemäldes verrät seine Schulung an der<br />
Akademie in München, die er ab 1864 besuchte. Er<br />
wurde dort Schüler des bekannten Prof. Carl Theodor<br />
von Piloty, neben vielen weiteren griechischen Maler,<br />
wie etwa Nikolaus Gysis, Theodoros Vryzakis oder<br />
Georgios Iakovidis. In den folgenden Jahren nahm er<br />
an Ausstellungen der Münchner Künstlergenossenschaft<br />
teil. 1867 schuf er die „Seeschlacht von Lissa“,<br />
ein Gemälde, das er gelegentlich des Wettbewerbes<br />
der Wiener Kunstausstellung präsentiert hatte und<br />
sogleich von Kaiser Franz Joseph erworben wurde.<br />
1883 in seiner Heimat zurück, lehrte er bis 1903 an<br />
der Hochschule der Bildenden Künste in Athen sowie<br />
am Kunstzentrum in Piräus, das er gegründet hatte.<br />
Unverkennbar ist in seinem Werk die Prägung des<br />
Realismus der Münchner Schule, wobei seine Bildthemen<br />
jedoch wesentlich den Eindrücken seiner Heimat<br />
galten. Vor allem durch seine Marinebilder wurde er<br />
alsbald – und bis heute – der „Vater der Marinemalerei“<br />
genannt. 2008 erzielte sein Bild „Karaiskakis Landung<br />
bei Phaliro“ auf einer Auktion nahezu zwei Millionen<br />
Euro. A.R. (1320851) (11)<br />
CONSTANTINOS VOLANAKIS,<br />
1837 CRETE – 1907 PIRAEUS<br />
FISHER IN A BARGE IN THE GULF OF SARONITE<br />
Oil on canvas.<br />
51.5 x 73 cm.<br />
Verso old paper label, inscribed in three lines in Greek,<br />
with coat-of-arms stamp. Signed lower right.<br />
Accompanied by a certificate of authenticity (2008,<br />
Dr Nelly Missirli, Eurocert).<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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775<br />
ÉDOUARD CREMIEUX,<br />
1856 – 1944<br />
LE PORT MARSEILLE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65 x 102 cm.<br />
Links unten signiert. Verso mit verschiedenen<br />
Nummerierungen und Etiketten, darunter ein<br />
Ausstellungsetikett der Stadt Mâcon mit Künstlernennung<br />
und Betitelung.<br />
In gold gefasstem Rahmen.<br />
Abendliche Sommerstimmung mit der Stadtsilhouette<br />
von Marseille, vom Wasser aus gesehen, in dunstigem<br />
Licht mit dem Widerschein der Sonne mit sich<br />
spiegeln den Booten in dem ruhigen Gewässer. In impressionistischer<br />
Farbauffassung. (1321093) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
776<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENEDIG – 1793 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />
ANSICHT VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
25 x 31,5 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Laut dem Experten Dario Succi, Goriza, ist das Gemälde<br />
ein Werk eines Nachfolgers von Francesco Guardi.<br />
Über den mit Booten und Gondeln belebten Canale<br />
Grande fällt der Blick auf die Piazetta mit zahlreichen<br />
Staffagefiguren, dem Dogenpalast, den beiden großen<br />
Säulen mit dem Markuslöwen bzw. mit der San-Todaro-<br />
Statue und auf die Biblioteca Nazionale Marciana. Im<br />
Hintergrund links der hohe Campanile, der in den<br />
hell blauen Himmel ragt. Am Ufer vor der Piazetta einige<br />
ankernde Boote und Schiffe. Qualitätvolle malerische<br />
Ansicht in lockerem leichten Pinselduktus in<br />
weicher Farbgebung. Minim. Rest., kl. Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Verso auf Rahmen alter Aufkleber mit Datierung vom<br />
Juli 1929. (1321031) (18)<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENICE – 1793 IBID., FOLLOWER OF<br />
VEDUTA OF VENICE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
25 x 31.5 cm.<br />
According to the expert’s report by Dario Succi, Goriza,<br />
the painting was created by a follower of Francesco<br />
Guardi.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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229
777<br />
LUDOVIC ALLEAUME,<br />
1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />
Alleaume studierte an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in<br />
Paris bei Eugène Brunclaire. Von 1883-1938 zeigte er<br />
seine Werke auf dem Salon des <strong>Art</strong>istes Français. Ab<br />
1888 entstanden seine orientalisierenden Gemälde,<br />
welchen Reisen nach Palästina vorrausgingen. Sein<br />
Schaffen war vielfältig, so schuf er Holzschnitte, Gemälde,<br />
Lithografien und Glasmalereien. Einige Bilder<br />
zeigen eine präzise Konturenschärfe, während andere<br />
verschwommen wirken.<br />
UNTER DEM KASTANIENBAUM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 55 cm.<br />
Links unten signiert „Ludovic Alleaume“, verso auf<br />
Keilrahmen Etikett mit Vermerk „Sous le Marronnier“<br />
sowie weiteres Etikett mit Signatur.<br />
In einer großen Parkanlage, unter einem weiß blühenden<br />
Kastanienbaum, ein elegantes Paar, er in dunklem<br />
Anzug und sie in einem langen altrosafarbenen Kleid,<br />
zärtlich aneinander geschmiegt stehend bei einem<br />
Kuss. Rechts im Hintergrund, umgeben von einer<br />
runden Buchsbaumhecke, ein Podest mit einer weiblichen<br />
nackten knienden Skulptur. Harmonische, wie<br />
im Nebel verschwommene Darstellung in ausgewogener<br />
zurückhaltender Farbgebung.<br />
Provenienz:<br />
Nachlassbesitz, Großbritannien. (1321441) (18)<br />
LUDOVIC ALLEAUME,<br />
1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />
UNDER THE CHESTNUT TREE<br />
Oil on canvas.<br />
46 x 55 cm.<br />
Signed “Ludovic Alleaume” lower left, verso on strecher<br />
label with note “Sous le Marronnier” and further<br />
label with signature.<br />
Provenance:<br />
Estate, Great Britain.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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778<br />
LUDOVIC ALLEAUME,<br />
1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />
Alleaume studierte an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in<br />
Paris bei Eugène Brunclaire. Von 1883-1938 zeigte er<br />
seine Werke auf dem Salon des <strong>Art</strong>istes Français. Ab<br />
1888 entstanden seine orientalisierenden Gemälde,<br />
welchen Reisen nach Palästina vorrausgingen. Sein<br />
Schaffen war vielfältig, so schuf er Holzschnitte, Gemälde,<br />
Lithografien und Glasmalereien. Einige Bilder<br />
zeigen eine präzise Konturenschärfe, während andere<br />
verschwommen wirken.<br />
PARADIS NOCTURNE – DECLARATION<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 55,1 cm.<br />
Rechts unten signiert „Ludovic Alleaume“. Verso auf<br />
Keilrahmen und Etikett betitelt.<br />
Unter nächtlichem Sternenhimmel eine große Parkanlage,<br />
die wohl vom Mondlicht beschienen wird. Auf<br />
einer steinernen Bank sitzend eine junge Frau in elegantem<br />
barockem Kleid, vor ihr in schwarzem Anzug<br />
und weißer Perücke mit gebundenem Zopf ein eleganter<br />
Herr, der seinen Kopf in ihren Schoß gelegt hat<br />
und wohl gerade eine Liebeserklärung gemacht hat.<br />
Sein Dreispitz liegt sichtbar links von ihm am Boden.<br />
Rechtsseitig eine freie Anlage mit zwei großen steinernen<br />
Kratervasen auf einem abgestuften Podest,<br />
jeweils gefüllt mit prachtvollen Blumen. Harmonische<br />
stimmungsvolle Malerei in der für den Künstler typischen,<br />
leicht verschwommenen Manier, in zurückhaltender<br />
Farbgebung. (1321442) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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231
779<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
ZUGFAHRT MIT EINGESCHLAFENEM TÜRKISCHEM<br />
HERRN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 67 cm.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
In einem Zugabteil mit großer roter Sitzaustattung ist<br />
ein beim Fenster sitzender, elegant gekleideter Herr<br />
mit rotem Fes eingeschlafen und schmiegt sich dabei<br />
an den Rücken einer jungen Frau in grauem Kostüm,<br />
ohne es zu bemerken. Diese blickt ihn missmutig an,<br />
während die sitzende ältere Dame rechts der beiden<br />
mit ihrem Kneifer ungläubig und leicht empört auf den<br />
so Schlafenden schaut. Humorige Genredarstellung<br />
in harmonischer Farbgebung mit feinen Details. Teils<br />
Retuschen. (1320613) (1) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
780<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
DIE ZIGARETTE IM ZUG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54,2 x 67,1 cm.<br />
In bronziertem Rahmen.<br />
In einem Zugabteil, über dessen rückwärtigem Abschluss<br />
sich neugierig zwei Jungen zeigen, sitzen<br />
drei männliche Personen, wobei die linke Person am<br />
Fenster eine Zigarette raucht und seine eine Hand<br />
auf einen neben ihm stehenden Koffer legt, während<br />
das Rauchen – heute kaum noch denkbar – von den<br />
Mitreisenden kritisch beäugt wird. (1320614) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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781<br />
KASPAR KALTENMOSER,<br />
1806 HORB AM NECKAR – 1867 MÜNCHEN<br />
BAUERNFAMILIE IN DER STUBE MIT KLEINKIND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
70 x 85 cm.<br />
Rechts unten signiert, ortsbezeichnet und datiert<br />
„C. Kaltenmoser pinx 18 München 64“.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Im Inneren einer großen bäuerlichen Stube mit Holzdecke<br />
sitzt unterhalb des Herrgottswinkels ein kleines<br />
Kind mit blonden Haaren und einem hellen Hemdchen<br />
auf einer mit weißer Decke belegter Tischplatte.<br />
Liebevoll wird es von seinen etwas größeren beiden<br />
Geschwistern betrachtet, während die dahinter in<br />
Tracht stehende Großmutter dem Kleinen gerade ein<br />
Glas mit Saft einschenkt. Linksseitig vor dem teils<br />
geöffneten Fenster sitzend die junge Mutter, die voller<br />
Interesse ihre Kinder betrachtet. Rechtsseitig vor<br />
einem großen, grün gekachelten hohen Ofen stehend<br />
der Vater, ein Pfeifchen rauchend und ebenfalls seine<br />
Kinder am Tisch aufmerksam beobachtend. Auf dem<br />
Fußboden rechts unten ein kleiner Hund, der aus<br />
dem Bild schaut. Lebendig komponierte Darstellung,<br />
in harmonischer Farbgebung mit vielen feinen Details<br />
und gekonnter Lichtführung. (1321082) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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233
782<br />
ARNOLDO CORRODI,<br />
1846 – 1874<br />
Der Sohn Salomon Corrodis (1810-1892), der ab 1860<br />
in Genf u.a. im Atelier von Alexandre Calame (1810-<br />
1864) lernte, war ab 1866 Mitglied der Kunstakademie<br />
San Luca in Rom und machte dort u.a. Bekanntschaft<br />
mit Arnold Böcklin (1827-1901), Hans Makart<br />
(1840-1884) und dem spanischen Maler Mariano<br />
Fortuny y Madrazo (1871-1949). Von diesen wurde er<br />
hinsichtlich seiner romantischen Genregemälde stark<br />
beeinflusst. Später reiste er nach Venedig und Paris.<br />
Sein gesamter Nachlass wurde 1892 bei einem Brand<br />
des Hauses seines Bruders zerstört, was die Seltenheit<br />
seiner Werke unterstreicht.<br />
PREDIGT IN EINEM ITALIENISCHEN DORF<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90 x 130 cm.<br />
Links unten signiert „Arnold Corrodi Rom 1868“. Auf<br />
einer Rahmenplakette dem Künstler zugewiesen sowie<br />
betitelt „Street preaching in Rome“.<br />
In bronziertem lorbeerblattreliefiertem Rahmen.<br />
ARNOLDO CORRODI,<br />
1846 – 1874<br />
SERMON IN AN ITALIAN VILLAGE<br />
Oil on canvas,<br />
90 x 130 cm.<br />
Signed “Arnold Corrodi Rom 1868” lower left. Attributed<br />
to the artist on a frame plaque and titeld “Street<br />
preaching in Rome”.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Vor einer Häusergruppe auf einer kleinen Anhöhe stehend<br />
ein gestikulierender Priester, hinterfangen von<br />
einem Kruzifix sowie mehreren Geistlichen. Vor ihm<br />
eine große Anzahl von Figuren in historischem Habit,<br />
hinterfangen von einer für Rom in dieser Zeit typischen<br />
Architektur, ins Licht der spätnachmittäglichen<br />
Abendsonne getaucht. (1321002) (3) (13)<br />
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783<br />
AUGUST RIEDEL,<br />
1799 BAYREUTH – 1883 ROM, ZUG.<br />
NEAPOLITANISCHE FISCHERFAMILIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 92 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Am Golf von Neapel am Ufer mit ankerndem Boot sitzend<br />
ein Fischer auf einer Mandoline spielend, neben<br />
ihm tiefer am Boden sitzend die Frau, die Hände über<br />
die Knie genommen, sowie die kleine Tochter, die sich<br />
an die Mutter schmiegt, mit ihrer Hand an der Schulter<br />
der Mutter und dem Vater beim Musizieren zublickend.<br />
Im Vordergrund rechts ein zusammengekauerter, friedlich<br />
schlafender Hund. Im Hintergrund das ruhige blaue<br />
Meer unter hohem Himmel. Wiederholung eines beliebtes<br />
Motivs des Künstlers, hier jedoch statt eines<br />
Obstkorbes ein liegender Hund. Verso zwei kleine Unterlegungen<br />
AUGUST RIEDEL,<br />
1799 BAYREUTH – 1883 ROME, ATTRIBUTED<br />
NEAPOLITAN FISHERMAN FAMILY<br />
Oil on canvas.<br />
74.5 x 92 cm.<br />
Notes:<br />
The motif can also be found in the 1834 painting by<br />
August Riedel in the Neue Pinakothek in Munich.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Das Motiv findet sich auch auf dem Gemälde aus dem<br />
Jahr 1834 von August Riedel in der neuen Pinakothek<br />
München wieder. (1321036) (18)<br />
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235
784<br />
GIUSEPPE GABANI,<br />
1846 – 1900 ROM<br />
FEUER IM PFERDESTALL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
106 x 180 cm.<br />
Links unten signiert und ortsbezeichnet<br />
„G.Gabani Roma“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Blick in einen Pferdestall mit schwarzen Rappen, Braunen<br />
und Schimmeln, festgebunden vor einem großen<br />
Futtertrog. Im Hintergrund rechts sind die hohen gelbroten<br />
lodernden Flammen eines großen Feuers und<br />
die aufsteigenden grauen Rauchschwaden zu sehen,<br />
die sich bereits im ganzen Stall verteilt haben. Voller<br />
Verzweiflung und mit aufgerissenen Augen versuchen<br />
sich die Pferde loszureißen, um fliehen zu können.<br />
Einigen ist dies gelungen, jedoch stehen sie in Aufregung<br />
links vor einem verschlossenen großen Holztor<br />
und hoffen auf Auslass. Dramatische Darstellung in<br />
zurückhaltender Farbigkeit, die Tiere und deren Verhalten<br />
und Entsetzen hervorragend wiedergegeben.<br />
Eine Kratzspur.<br />
Anmerkung:<br />
Gabani studierte zunächst bei Cesare Maccari und<br />
Giuseppe Raggio und spezialisierte sich dann hauptsächlich<br />
auf Historienmalerei sowie Landschaften,<br />
Tiere und insbesondere Pferde. Er ist auch bekannt<br />
für seine orientalistischen Themen, von denen die<br />
meisten Pferdethemen umfassen. (1321255) (18)<br />
GIUSEPPE GABANI,<br />
1846 – 1900 ROME<br />
FIRE IN THE HORSE STABLE<br />
Oil on canvas.<br />
106 x 180 cm.<br />
Signed with place name “G. Gabani Roma”<br />
lower left.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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785<br />
OSWALD ACHENBACH,<br />
1827 DÜSSELDORF – 1905 EBENDA<br />
(ABB. LINKS)<br />
Zusammen mit seinem Bruder Andreas Achenbach<br />
(1815-1910) gehört der Künstler zu den bedeutensten<br />
Landschaftsmalern dieser Zeit.<br />
STUDIE AUS MONTEALLEGRO, 1855<br />
Öl auf Platte.<br />
34 x 22 cm.<br />
Oben links ortsbezeichnet, datiert und signiert<br />
„Monteallegro 5.8.1855 Osw. Achenbach“. Verso<br />
bezeichnet.<br />
In Louis XV-Stil-Rahmen. (1320111) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
786<br />
ROBERT ZÜND,<br />
1827 LUZERN – 1909 EBENDA, ZUG.<br />
ALPENLANDSCHAFT MIT FLUSSLAUF<br />
Öl auf Leinwand, auf Platte.<br />
46 x 56 cm.<br />
Rechts unten Signatur in Rot „Robert Zünd“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf eine weite Landschaft<br />
mit Gebirge und einem breiten Fluss mit einer<br />
Kaskade, an dessen linkem Ufer ein großes Bauernhaus<br />
mit Holztreppe und Balkon steht. Vor dem Gebäude<br />
ein Mann, ein hochgehaltenes Horn blasend.<br />
Im Hintergrund auf einer grünen Wiese ein Paar mit<br />
seinen Schafen. Vom Haus führt ein steiniger Weg<br />
zum Flussufer hinab. Während in der linken unteren<br />
Bildhäfte zwei Stümpfe abgebrochener Nadelbäume<br />
zu sehen sind, ragen hinter dem Haus, mit erkennbarem<br />
weiterem Gebäude, zwei hohe Tannen, stark nach<br />
rechts geneigt, in den hohen, leicht diesigen blauockerfarbenen<br />
Himmel. Derartig geneigte Baumpaare<br />
lassen sich auch auf weiteren Landschaften mit Fluss<br />
des Künstlers finden. Vereinzelt Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Zünd besuchte das Atelier von Jakob Josef Zelger,<br />
der ihm empfahl, nach Genf zu ziehen (er war damals<br />
21 Jahre alt), wo er Schüler von Francois Diday (1802-<br />
1877) und Alexandre Calame (1810-1864) wurde.<br />
Dieses Gemälde ist wohl von dieser Zeit beeinflusst.<br />
1851 reiste er nach München. Beginn einer langen<br />
Freundschaft mit Rudolf Koller. In Paris studierte er<br />
1852 die Alten Meister im Louvre. Nach einem Aufenthalt<br />
in Dresden (1860) ließ er sich in Luzern (1863)<br />
nieder. (1320381) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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237
787<br />
ANTON DOLL,<br />
1826 MÜNCHEN – 1887 EBENDA<br />
WINTERLANDSCHAFT AN EINEM FLUSS<br />
MIT HOHER BURG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46,5 x 62,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „A. Doll“. Verso mit altem<br />
Vergolderetikett aus Winterthur.<br />
In vergoldetem Louis XV-Rahmen.<br />
(1321081) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
788<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES 18./ 19. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSES BLUMENSTÜCK MIT PENDULE<br />
UND KERZENSTÄNDER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
104 x 83 cm.<br />
In teilvergoldetem ebonisiertem Rahmen.<br />
Auf einer angedeuteten Steinplatte steht eine mit weit<br />
auskragendem Blumenbouquet gefüllte Balustervase<br />
mit Doppelhenkeln, daneben eine Pendule sowie ein<br />
figürlicher Kerzenleuchter. Zur Linken ein Zinnteller,<br />
eine Tazza und eine Karaffe, vor der Vase ein Büchlein<br />
mit Taschenuhr. Das Gemälde orientiert sich kompositionell<br />
und farblich an Vorbildern des niederländischen<br />
Goldenen Zeitalters und lässt stilistische Formen des<br />
späten 18. und 19. Jahrhunderts einfließen.<br />
(1320471) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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789<br />
LEOPOLD CARL MÜLLER,<br />
1834 DRESDEN – 1892 WEIDLENGAU, HEUTE<br />
WIEN, ZUG.<br />
Der Maler war Österreichs bedeutendster<br />
Orientmaler.<br />
NUBIER MIT GELBEM TURBAN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
85 x 70,5 cm.<br />
Verso mit drei Nachlassstempeln auf<br />
der Leinwand und dem Keilrahmen.<br />
In gekehltem, ornamental plastisch<br />
verziertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Hintergrund, in breitem Pinselduktus,<br />
eine sich vor schwarzem Fond abzeichnende<br />
sitzende Halbfigur eines nach rechts gerichteten<br />
Mannes mit weißem Gewand, das durch einen Textilgurt<br />
zusammengehalten wird. Der Blick leicht gegen<br />
den Betrachter gewandt. Aufgrund der Thematik seiner<br />
Darstellung war der Maler auch als Orient-Müller<br />
oder Ägypten-Müller bekannt. (1321083) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
790<br />
ADDISON THOMAS MILLAR,<br />
1860 OHIO – 1913 SOUTH NORWALK,<br />
CONNECTICUT<br />
BLICK AUF EINEN BAZAR IN ALGIER, 1911<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
35,8 x 46 cm.<br />
Links unten signiert „Addison T. Millar“, sowie Daumenabdruck.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Durch die enge Straße eines orientalischen Bazars<br />
fällt das Sonnenlicht auf einen kleinen Händlerladen,<br />
dessen Inhaber hinter der offenen Brüstung einem<br />
Kunden gerade Ware präsentiert. Zu Seiten des Geschäftes<br />
und über der Ladenbrüstung werden prachtvoll<br />
geknüpfte, überwiegend rot-blaue Teppiche präsentiert.<br />
Malerei mit vielen Details in teils pastosem<br />
Farbauftrag in typischer Manier des bekannten amerikanischen<br />
Künstlers.<br />
Provenienz:<br />
Berko Fine <strong>Paintings</strong>, Paris, Brüssel, Knokke.<br />
Anmerkung:<br />
Auf der Rückseite der Leinwand befindet sich der<br />
gleiche Fingerabdruck mit den vier Initialen „A“, „T“,<br />
„M“ und der Nummer „II“. Das letzte Zeichen muss<br />
wohl das Datum sein und bezieht sich auf das Jahr<br />
1911. (1320618) (1) (18)<br />
ADDISON THOMAS MILLAR,<br />
1860 OHIO – 1913 SOUTH NORWALK,<br />
CONNECTICUT<br />
VIEW OF A BAZAAR IN ALGIERS, 1911<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
35.8 x 46 cm.<br />
Signed “Addison T. Millar” lower left, and thumbprint.<br />
In decorative frame.<br />
Provenance:<br />
Berko Fine <strong>Paintings</strong>, Paris, Brussels, Knokke.<br />
Notes:<br />
The back of the canvas shows the same fingerprint<br />
with the four initials signs “A”, “T”, “M” and “II”. The<br />
last character probably is the date and refers to the<br />
year 1911.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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241
THÉODORE GÉRICAULT<br />
1791 – 1824<br />
791<br />
THÉODORE GÉRICAULT,<br />
1791 – 1824<br />
Théodore Géricault (1791-1824) war der erste französische<br />
Maler der Romantik. Er wurde im Atelier von<br />
Carle Vernet ausgebildet und studierte bei Guérin.<br />
Obwohl er beim Wettbewerb um den Prix de Rome<br />
nicht erfolgreich war, reiste er 1816 nach Italien, um<br />
die Maler der Renaissance für sich zu entdecken. Er<br />
war von den Werken Michelangelos stark beeindruckt,<br />
dessen Einfluss sich in den kraftvollen Anatomien seines<br />
Hauptwerkes Das Floß der Medusa manifestierte.<br />
Die im Salon von 1819 ausgestellte Erzählung dieser<br />
wahren Begebenheit, die durch ihr monumentales<br />
Format in den Rang eines Historiengemäldes erhoben<br />
wurde, löste einen Skandal aus und spaltete die<br />
Kritiker. Der Schrecken des Themas faszinierte und<br />
löste teils Abscheu für den als zu realistisch empfundenen<br />
„Leichenhaufen“ aus, teils aber auch Bewunderung<br />
für ein modernes Gemälde mit einem politischen<br />
und aktuellen Thema. Verdrossen beschloss<br />
Géricault, mit seinem Gemälde nach England zu gehen,<br />
wo er die Landschaften von Turner und Constable entdeckte,<br />
die ihn dazu einluden, die Register seiner Malerei<br />
zu erweitern. Géricault, der sich leidenschaftlich<br />
für die Welt des Reitsports interessierte, war auch ein<br />
Maler von Pferden – aber auch von Katzen –, denen er<br />
zahlreiche Bilder widmete, bis er schließlich veritable<br />
Porträts von ihnen schuf, in denen die Tiere fast wie<br />
Menschen aussahen. Er starb an den Folgen eines<br />
Sturzes vom Pferd.<br />
ZWEI LÖWEN EINEN WAGEN ZIEHEND,<br />
1811 – 1812<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
45,8 x 55,2 cm.<br />
Auf der Rückseite, auf dem Keilrahmen, roter Wachsstempel<br />
der Sammlung Pierre Dubaut.<br />
In gekehltem Empirerahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Bruno Chenique, bestätigend,<br />
dass das Gemälde in das in Vorbereitung<br />
befindliche Werkverzeichnis aufgenommen wird.<br />
Ebenfalls anbei eine technische Untersuchung von<br />
Lumière Technology, Juni 2009.<br />
Wie zwei Pferde, die vor einen Wagen gespannt sind,<br />
zeigen die beiden Löwen ein ähnliches Verhalten: Der<br />
eine streckt seine Pfote wie zur Parade vor, während<br />
der andere zu wiehern scheint. Das Gespann, von<br />
dem man nur die Vorderseite des Wagens sieht, ist in<br />
der Tat unpassend, da es allegorischer Natur ist. Im<br />
Originalgemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640)<br />
trifft Heinrich IV. als Jupiter auf Maria de Medici als<br />
Juno in der Stadt Lyon, die durch eine junge Frau in<br />
einem von den beiden gleichnamigen Löwen gezogenen<br />
Wagen angedeutet wird. Auf dem Gemälde von<br />
Rubens konzentrierte sich Géricault auf die Raubkatzen<br />
und verzichtete auf die Putten, die ursprünglich<br />
auf ihrem Rücken angebracht waren. Géricault, der<br />
sowohl Tier- als auch Porträt- oder Historienmaler war,<br />
malte sein Bestiarium nicht nur gerne aus dem Leben,<br />
sondern kopierte es auch nach den großen<br />
Meistern, wobei er vor allem den Louvre als unerschöpfliche<br />
Quelle der Inspiration nutzte. Von Rubens<br />
übernimmt er hier den Stil, die Farbtöne und die Lebendigkeit,<br />
aber er bringt seine eigene Erfahrung mit<br />
einer freieren Pinselführung ein, die an die Löwen erinnert,<br />
die er nach der Natur im Jardin des plantes<br />
beobachtet hatte. (†)<br />
Provenienz:<br />
Laut Philippe Grunchec und Germain Bazin: Catalogue<br />
des tableaux anciens & modernes par ou attribués<br />
à Bastien-Lepage, [.], Géricault, [.], aquarelles et<br />
gouaches, dessins [.] ayant composé la collection de<br />
Monsieur F. Funck-Brentano, Henri Baudoin, commissaire-priseur,<br />
Marignane, expert, Paris, Hôtel Drouot,<br />
salle n° 1, 29 avril 1921, n° 179 : „Géricault. Copie<br />
d‘après Rubens des lions de la Vie de Henri IV, au<br />
Louvre. / Peinture. / Toile. Haut., 50 cent. ; larg., 61<br />
cent“.<br />
Paris, Sammlung Pierre-Olivier Dubaut, Maler und<br />
Sammler, (1886-1968), zweifellos bereits 1937.<br />
Paris, Sammlung Maxime Dubaut (1920-1991), Maler.<br />
Paris, Sammlung Jacqueline Dubaut-Bellonte (1926-<br />
2012), Galerist.<br />
Ausstellungen:<br />
Künstlerkopien, Basel, Kunsthalle, 18. September -<br />
17. Oktober 1937, Nr. 78. Katalogtext: Géricault, Kopie<br />
nach Rubens. Aus der Geschichte der Maria von<br />
Medici/. Detail aus der Vermählung Heinrichs IV mit<br />
Maria von Medici (Louvre). / Verkäuflich.<br />
Literatur:<br />
Philippe Grunchec, L‘inventaire posthume de Théodore<br />
Géricault (1791-1824) , in: Bulletin de la Société de<br />
l‘Histoire de l‘art français, Jahrgänge 1976, 1978,<br />
S. 415, als Géricault.<br />
Philippe Grunchec, Tout l‘œuvre peint de Géricault,<br />
Vorwort von Jacques Thuillier, Paris 1978, S. 88,<br />
Nr. 18, mit Abbildung, als Géricault.<br />
Germain Bazin, Théodore Géricault. Étude critique,<br />
documents et catalogue raisonné, Bd. II, L‘œuvre,<br />
période de formation, Paris 1987, S. 434, Nr. 320, mit<br />
Abbildung, als unbekannter Künstler.<br />
Philippe Grunchec, Tout l‘œuvre peint de Géricault,<br />
Vorwort von Jacques Thuillier, Paris 1991, S. 88,<br />
Nr. 18, mit Abbildung, als Géricault: „Géricault, Deux<br />
lions, d‘après Rubens, 1808-1812, huile sur toile, 45<br />
x 55 cm, Paris, collection particulière. Germain Bazin,<br />
qui admet n‘avoir pas vu le tableau, préfère réserver<br />
son avis“.<br />
Bruno Chenique, Théodore Géricault, Deux lions,<br />
copie d‘après Rubens, Tableaux et sculpture XIXe<br />
et XXe siècle. Collection Pierre Dubaut, <strong>Art</strong>curial-<br />
Deauville, James Fattori et Bernard de Reviers,<br />
commissaires-priseurs, Cabinet Turquin-Mauduit,<br />
Deauville, 22. August 2009, S. 14-16, Nr. 17.<br />
Das hier angebotene Gemälde wird in das von Bruno<br />
Chenique in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis<br />
zu den Gemälden von Théodore Géricault aufgenommen.<br />
(1321138) (13)<br />
THÉODORE GÉRICAULT<br />
1791 – 1824<br />
TWO LIONS PULLING A CHARIOT,<br />
1811 - 1812<br />
Oil on canvas. Old relining<br />
45,8 x 55,2 cm.<br />
On the reverse, on the stretcher, red wax stamp of<br />
the Pierre Dubaut Collection.<br />
Enclosed an expert’s report by Bruno Chenique, confirming<br />
the inclusion of the painting in the catalogue<br />
raisonné in preparation. Also enclosed a technical examination<br />
by Lumière Technology, June 2009. (†)<br />
Provenance:<br />
According to Philippe Grunchec and Germain Bazin :<br />
Catalogue des tableaux anciens & modernes par ou<br />
attribués à Bastien-Lepage, [.], Géricault, [.],<br />
aquarelles et gouaches, dessins [.] ayant composé<br />
la collection de Monsieur F. Funck-Brentano, Henri<br />
Baudoin, commissaire-priseur, Marignane, expert,<br />
Paris, Hôtel Drouot, salle n° 1, 29 avril 1921, n° 179 :<br />
“Géricault. Copie d’après Rubens des lions de la<br />
Vie de Henri IV, au Louvre. / Peinture. / Toile. Haut.,<br />
50 cent.; larg., 61 cent“.<br />
Paris, Collection Pierre-Olivier Dubaut, painter and<br />
collector, (1886-1968), no doubt as early as 1937.<br />
Paris, Collection Maxime Dubaut (1920-1991), painter.<br />
Paris, Collection Jacqueline Dubaut-Bellonte (1926-<br />
2012), gallery owner.<br />
Literature:<br />
Philippe Grunchec, L’inventaire posthume de Théodore<br />
Géricault (1791-1824), in: Bulletin de la Société de<br />
l’Histoire de l’art français, Years 1976, 1978, p. 415,<br />
as Géricault.<br />
Philippe Grunchec, Tout l’œuvre peint de Géricault,<br />
foreword by Jacques Thuillier, Paris 1978, p. 88,<br />
no. 18, with illustration, as Géricault.<br />
Germain Bazin, Théodore Géricault. Étude critique,<br />
documents et catalogue raisonné, vol. II, L’œuvre,<br />
période de formation, Paris 1987, p. 434, no. 320,<br />
with illustration, as unknown artist.<br />
Philippe Grunchec, Tout l’œuvre peint de Géricault,<br />
foreword by Jacques Thuillier, Paris 1991, p. 88, no.<br />
18, with illustration, as Géricault: “ Géricault, Deux<br />
lions, d’après Rubens, 1808-1812, huile sur toile, 45<br />
x 55 cm, Paris, collection particulière. Germain Bazin,<br />
qui admet n’avoir pas vu le tableau, préfère réserver<br />
son avis”.<br />
Bruno Chenique, Théodore Géricault, Deux lions,<br />
copie d’après Rubens, Tableaux et sculpture XIXe et<br />
XXe siècle. Collection Pierre Dubaut, <strong>Art</strong>curial-Deauville,<br />
James Fattori et Bernard de Reviers, commissaires-priseurs,<br />
Cabinet Turquin-Mauduit, Deauville,<br />
22 August 2009, p. 14-16, no. 17.<br />
The painting offered here will be included in the<br />
catalogue raisonné of the paintings of Théodore<br />
Géricault being prepared by Bruno Chenique.<br />
€ 250.000 - € 350.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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243
792<br />
FÉLIX ZIEM,<br />
1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />
Der Künstler unternahm nach seinem erfolgreichen<br />
Studium der Architektur mehrere Studienreisen nach<br />
Italien zwischen 1845 und 1848 und machte die Malerei<br />
schließlich zu seinem Beruf. In Venedig fand er<br />
Inspriation für seine Werke, insbesondere Stillleben,<br />
Portraits und Landschaftsbilder. Er kann der Schule von<br />
Barbizon zugerechnet werden. 1857 ernannte ihn die<br />
französische Regierung zum Ritter der Ehrenlegion.<br />
KÜSTENSTÜCK IN ISTANBUL<br />
Öl auf Holz.<br />
38,5 x 58,5 cm.<br />
Rechts unten in den Wellen signiert „Ziem“.<br />
In bronziertem vegetabil reliefiertem Rahmen.<br />
FÉLIX ZIEM,<br />
1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />
COASTAL SCENE IN ISTANBUL<br />
Oil on panel.<br />
38.5 x 58.5 cm.<br />
Signed “Ziem” beneath the waves on the right. (†)<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Der Sohn einer französischen Mutter und eines kroatischen<br />
Vaters wurde in Beaune, Burgund, geboren<br />
und studierte Architektur, bevor er sich ganz der Malerei<br />
und dem Reisen widmete. Sein Markenzeichen<br />
sind die Ansichten von Venedig und Istanbul, mit ihrer<br />
charakteristischen Verschmelzung von Stadtlandschaft<br />
und Wasser in intensiven, manchmal leuchtenden<br />
Farben. Besonderes Augenmerk legte Ziem auf die<br />
Wiedergabe der wechselnden Lichtverhältnisse zu verschiedenen<br />
Tageszeiten, was ihn zu einem der Vorläufer<br />
des Impressionismus machte. In unserer Ansicht<br />
von Istanbul sieht man kurz den Bosporus mit der in<br />
sommerlichem Dunst getauchten Hagia Sophia, die<br />
von kleinen Wölkchen umspielt wird. Eine Ansicht in<br />
der Sammlung des Petit Palais in Paris zeigt eine sehr<br />
ähnliche Ansicht, jedoch mit röterem Himmel. Die<br />
Komposition an sich kennen wir von mehreren Gemälden<br />
von Félix Ziem, wobei sich die Lichtregie und<br />
die Repoussoir-Architektur unterscheiden kann. (†)<br />
(1320603) (13)<br />
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793<br />
EMILIO VASARRI,<br />
1862 – 1928<br />
SAMSON, DER DAZU VERURTEILT IST<br />
DEN MÜHLSTEIN ZU DREHEN, WIRD VON<br />
DEN PHILISTERN VERSPOTTET<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 130 cm.<br />
Links unten signiert sowie auf einer Plakette des<br />
Rahmens dem Künstler zugewiesen und Ausstel lungshistorie.<br />
Verso mit Ausstellungsetikett aus Monte Carlo<br />
mit Künstlernennung und Betitelung.<br />
In bronziertem Louis XV-Stilrahmen.<br />
Wie auch Jean-Léon Gérome (1824-1904) und Ernest<br />
Meissonier (1815-1891) spezialisierte sich Emilio Vasarri<br />
auf Genreszenen, die in Bezug auf die griechischrömische<br />
Periode der Antike stehen. In einigen seiner<br />
Gemälde werden Sklaven dargestellt, in diesem Fall<br />
ist es der gefesselte Samson, auf dem Mühlstein<br />
sitzend, in einem antiken Innenraum mit ihn umringenden<br />
und verspottenden Figuren. Dieser hatte angeblich<br />
eintausend Philister mit einem Eselskinnbacken<br />
erschlagen, nachdem diese Israel besetzt hatten. Delia<br />
hatte seine Haare, die ihm eine ungeheuerliche<br />
Kraft verliehen und ihn unbesiegbar werden ließen,<br />
abgeschnitten, sodass die Philster ihn gefangen nehmen<br />
konnten. Anlässlich eines Freudenfestes wurde<br />
Samson nun aus seinem Gefängnis geführt und dem<br />
Spott der Philister Preis gegeben.<br />
EMILIO VASARRI,<br />
1862 – 1928<br />
SAMSON, CONDEMNED TO TURN THE<br />
MILLSTONE, RIDICULED BY PHILISTINES<br />
Oil on canvas.<br />
74.5 x 130 cm.<br />
Signed lower left, and on a frame plaque attributed to<br />
the artist and exhibition history. Verso with exhibition<br />
label from Monte-Carlo with artist´s name and title.<br />
Exhibitions:<br />
First prize awarded at the Florence Academy and<br />
bronze medal awarded at the 1900 Universal Exhibition.<br />
€ 40.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Ausstellungen:<br />
Erster Preis bei der Akademie Florenz sowie Bronzemedaille<br />
bei der Weltausstellung 1900. (1320444)<br />
(1) (13)<br />
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245
794<br />
GIACOMO CAMPI,<br />
1846 MAILAND – 1921 EBENDA<br />
FESTLICH GESCHMÜCKTES BOOT MIT FIGUREN<br />
VOR ORIENTALISCHER HAFENKULISSE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
59 x 74 cm.<br />
Rechts unten signiert „G. Campi“.<br />
Ungerahmt.<br />
Auf ruhigem Wasser ein großes, mit Blumenranken<br />
geschmücktes Boot, an dessen rechten Ende eine<br />
junge Frau mit rotem Schirm sitzt, die sich auf einem<br />
wertvollen Teppich über den Bootsrand gelehnt hat.<br />
Vor ihr sitzend mehrere verschleierte Frauen und eine<br />
kleine Kapelle, die aufspielt. Am anderen Ende des<br />
Bootes eine bereits eingerollte Flagge und ein junger<br />
Mann, der das große Boot steuert. Im Hintergrund die<br />
Silhouette einer orientalischen Stadt mit Minaretten,<br />
unter hohem hellblauem Himmel mit weißen Wolkenformationen.<br />
(1321229) (4) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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795<br />
HERMANN DAVID SOLOMON CORRODI,<br />
1844 FRASCATI – 1905 ROM<br />
Corrodi war neben seinen italienischen Ansichten für<br />
seine orientalischen Veduten und Szenen berühmt, die<br />
er stets in einen luftigen landschaftlichen Zusammenhang<br />
führte und Staffagefiguren selten fehlen ließ.<br />
FIGUREN UNTER EINEM BAUM VOR<br />
DEN RUINEN EINES TEMPELS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 134,6 cm.<br />
Trägt links unten Signatur und Ortsbezeichnung<br />
„H. Corrodi Roma“.<br />
In breitem geprägtem, ornamental verziertem<br />
vergoldetem Rahmen. (†) (13013115) (13)<br />
HERMANN DAVID SALOMON CORRODI,<br />
1844 FRASCATI – 1905 ROME<br />
FIGURES BENEATH A TREE IN FRONT<br />
OF THE RUINS OF A TEMPLE<br />
Oil on canvas.<br />
74.5 x 134.6 cm.<br />
Signed and place name lower left: “H. Corrodi Roma”.<br />
(†)<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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247
796<br />
VINCENZO GIOVANNINI,<br />
1816 – 1868<br />
BLICK ÜBER DAS FORUM IN ROM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 165 cm.<br />
Aus erhöhtem Standpunkt des Kapitolshügels, wird<br />
hier der Blick über das Forum geboten. Das betonte<br />
Breitformat erlaubt hier einen Panoramablick, in dem<br />
die einzelnen Bauten in akribischer Genauigkeit wiedergegeben<br />
werden. Hier dominieren die erhaltenen<br />
Bauten und Säulen der römischen Tempel, wie des<br />
Castor- und des Vestatempels, aber auch der Triumphbogen<br />
des Septimus Severus links im Bild. Weiter<br />
hinten die in hellem Licht stehende Säulenfront des<br />
ehemaligen Tempels des Antoninus Pius, in den die<br />
Kirche San Lorenzo in Miranda eingebaut wurde. In<br />
weiterer Ferne ist das Colosseum nur noch im blauen<br />
Lichtdunst zu sehen. So liefert das raumbeherrschende<br />
Panoramagemälde eine Erinnerung an Rom in<br />
sonnigem Licht unter blauem Himmel. Die Figurenstaffage<br />
gibt die Kostüme des 19. Jahrhunderts wieder,<br />
Indiz für die frühe Entstehungszeit des Bildes.<br />
Der Maler hat sich in die Tradition der römischen<br />
Vedutisten eingereiht. Bereits früh aus Umbrien nach<br />
Rom gezogen, begann er sein Studium an der Accademia<br />
di San Michele. Später wurde er Mitglied der<br />
Accademia di San Luca. In einer Zeit der „Grand Tour“<br />
erhielt der Maler zahlreiche Aufträge, wobei er vor allem<br />
die Ansichten Roms und des Forums besonders<br />
beliebt waren. Giovanninis Veduten zeigen sich sehr<br />
abwechslungsreich, denn er erfasste sie aus den verschiedensten<br />
Perspektiven. A.R.<br />
Literatur:<br />
Das Gemälde publiziert in:<br />
P. A. de Rosa, P. E. Trastulli: Vincenzo Giovannini<br />
(1817-1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto<br />
delle Opere, Rom 2002. (1301324)<br />
VINCENZO GIOVANNINI<br />
1816 – 1868<br />
VIEW OVER THE FORUM IN ROME<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
93 x 165 cm.<br />
Literature:<br />
The painting published in:<br />
P. A. de Rosa, P. E. Trastulli: Vincenzo Giovannini<br />
(1817-1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto<br />
delle Opere, Rome 2002.<br />
€ 55.000 - € 75000<br />
Sistrix<br />
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797<br />
PIETRO GABRINI,<br />
1856 ROM – 1926 EBENDA<br />
GESELLSCHAFT VOR RÖMISCHER VILLA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 180 cm.<br />
Links unten signiert, ortsbezeichnet und datiert<br />
„P.GABRINI ROMA MXMXVI“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im offenen Vorraum einer prachtvollen römischen Villa<br />
mit Säulen und einem in den Fussboden eingelegtem<br />
Mosaik auf einem Teppich mit drei Hockern, der sitzende<br />
Hausherr in weißer Tunika, neben ihm eine stehende<br />
Frau in hellblauem Gewand mit rotem Mantel<br />
und goldenem Haarschmuck und eine weitere sitzende<br />
Dame. Hinter ihnen weitere Figuren in römischantiker<br />
Kleidung, wohl den Ausführungen des linksseitig<br />
stehenden Mannes aufmerksam und bewundernd<br />
lauschend. Dieser weist mit Handgestus auf eine<br />
übergroße figurenreiche Skulptur mit einem Pferd hin,<br />
die außerhalb des Raumes auf einem rechteckigen<br />
Sockel steht. Im Vordergrund links am Boden stehend<br />
eine goldene Schale, gefüllt mit rosafarbenen und<br />
roten Rosen, von denen einige wenige am Boden liegen.<br />
Im Hintergrund links, vorbei an einer Vase mit<br />
einer Agave auf der Hausbrüstung, fällt der Blick auf<br />
eine Landschaft mit hochragenden Pinienbäumen, die<br />
gerade von der Sonne beschienen werden. Detailreiche<br />
Malerei mit reicher Interieurausstattung, die<br />
auf ein wohlhabendes römisches Ehepaar hinweist.<br />
Wenige kl. Retuschen. (1301328) (18)<br />
PIETRO GABRINI,<br />
1856 ROME – 1926 IBID.<br />
PARTY OUTSIDE A ROMAN VILLA<br />
Oil on canvas.<br />
110 x 180 cm.<br />
Signed lower left, with place name and dated<br />
“P. GABRINI ROMA MXMXVI”.<br />
€ 50.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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249
798<br />
ETTORE FORTI,<br />
ITALIENISCHER KÜNSTLER DES<br />
19./ 20. JAHRHUNDERTS<br />
DER VASENHÄNDLER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60 x 74 cm.<br />
Rechts unten signiert und ortsbezeichnet<br />
„E. Forti Roma“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im offenen Innenraum eines römischen Hauses bietet<br />
ein Vasenhändler seine wertvollen Waren zwei elegant<br />
gekleideten Damen in der Mitte des Raumes an. Die<br />
Hausherrin sitzt wohl auf einem Stuhl mit rotem Kissen,<br />
in einem langen weißen Gewand, das reich mit<br />
goldenem Schmuck verziert ist. Neben ihr stehend<br />
eine weitere junge Frau in grün-rotem Gewand, beide<br />
gerade skeptisch die Vase in den Händen des Händlers<br />
begutachtend. Vor ihm, auf dem weiß-blauen<br />
Mosaikboden, auf dem auch zwei Delfine zu erkennen<br />
sind, weitere Gefäße. Darunter auch eine schmale<br />
Amphore sowie weitere Vasen am Eingang, auf einem<br />
großen Absatz zur Straße hin stehend. Der Innenraum<br />
wertvoll ausgestattet mit roter Wand und goldenen<br />
Malereien. Dazu in der Ecke stehend, auf einem<br />
Marmorrundsockel, eine große wertvolle Skulptur.<br />
Nach rechts fällt der Blick auf eine Straße mit Figuren<br />
und Häusern unter hellblauem Himmel. Detailreiche<br />
Malerei des für seine realistischen neopompejianischen<br />
Darstellungen, mit Szenen des antiken römischen<br />
Lebens bekannten Künstlers. (1321761) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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799<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
ODALISKEN IN EINEM HAREM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 99,5 cm.<br />
Links unten signiert „P. Dumont“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einem prachtvollen farbenfrohen Interieur eines<br />
Harems eine Gruppe von edel gekleideten Odalisken.<br />
Im Mittelpunkt eine halb liegende schwarzhaarige<br />
Schönheit in einem weißen, fast durchsichtigen Kleid<br />
mit weißem Schleier und reichem Schmuck. Sie hält<br />
ihren rechten Arm hochgestreckt, auf dem sie einen<br />
weißen Kakadu sitzen hat. Ihre Begleiterinnen beobachten<br />
das Geschehen. Auf der linken Seite hat sich<br />
eine Musikantengruppe auf einem wertvollen Perserteppich<br />
niedergelassen. Zu ihrer Musik eine junge Frau<br />
mit weißem Rock und freiem Oberkörper, ein lindgrünes<br />
langes Tuch in ihren Händen haltend, beim<br />
Bauch tanz. Im Hintergrund wertvolle braun-rote und<br />
grünliche Teppiche. Durch eine Türöffnung kann man<br />
in den Innenraum einer Kirche blicken. Im Vordergrund<br />
ein weiterer großer wertvoller Teppich, auf dem ein<br />
kleines mehreckiges maurisches Tischchen mit einer<br />
Flasche steht. Am rechten seitlichen Bildrand ein weiteres<br />
Tischchen mit einer Schale mit Früchten. Das<br />
Gemälde in der Malerei des Orientalismus des 19.<br />
Jahrhunderts stellt ein beliebtes Sujet dar, wobei die<br />
jungen Frauen meist mit durchscheinenden Schleiern<br />
oder mit freiem Oberkörper dargestellt werden. Teils<br />
rest., teils Retuschen. (13218832) (18)<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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251
800<br />
CHARLES THÉODORE FRÈRE,<br />
1814 PARIS – 1888 EBENDA<br />
1869 begleitete der Künstler Kaiserin Eugenie, die<br />
Ehefrau Napoleons III, bei ihrer Fahrt auf dem Nil und<br />
führte in ihrem Auftrag zahlreiche Aquarelle der dortigen<br />
Gegenden aus, ehe er sich in Kairo niederließ.<br />
DER TEMPEL VON PHILAE<br />
Öl auf Holz.<br />
26,5 x 48 cm.<br />
Links unten signiert „TH. FRÈRE.“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick vom Ufer über das Wasser auf die Insel mit dem<br />
großen Tempelkomplex, in dessen Zentrum der Tempel<br />
der Göttin Isis steht. Rechtsseitig davon weitere kleinere<br />
Bauwerke, links ragen mehrere große Palmen in<br />
den hellblauen, teils vom Licht der untergehenden<br />
Sonne gelblich verfärbten Himmel. Im ruhigen, die Insel<br />
umgebenden Wasser spiegeln sich die Tempelanlagen<br />
harmonisch wieder. Im Vordergrund, am Ufer, drei sitzende<br />
Frauen in langen blauen Gewändern sowie eine<br />
stehende Frau, in ihrer rechten erhobenen Hand eine<br />
Vase tragend. Zudem sind am Ufer einige antike Ruinen<br />
stücke zu erkennen. Prachtvolle stimmungsvolle<br />
Malerei in teils diesigem Licht, die Ruhe und Würde<br />
ausstrahlt. Minimale Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Der hier gezeigte Tempelkomplex liegt in Oberägypten,<br />
etwa acht Kilometer südlich von Assuan. Er steht jetzt<br />
auf der Insel Agilkia, nachdem er Ende der 1970er-<br />
Jahre auf der heute überfluteten Insel Philae abgebaut<br />
und auf dem höheren Gelände von Agilkia neu<br />
errichtet wurde. (1321605) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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801<br />
HENRI DUVIEUX,<br />
UM 1855 – 1902<br />
(ABB. LINKS UNTEN)<br />
BLICK AUF VENEDIG MIT DEM DOGENPALAST<br />
IM STIMMUNGSVOLLEN LICHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
41 x 65 cm.<br />
Links unten signiert "Duvieux".<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick über den ruhig fließenden Canal Grande mit einer<br />
besetzten Gondel auf das berühmte Ufer mit dem<br />
Dogenpalast, der Piazzetta mit den beiden Säulen,<br />
der linksseitig wiedergegebenen Biblioteca Marciana,<br />
dem Torre dell‘ Orologio und schließlich der hohe, im<br />
Licht der untergehenden Sonne leuchtend gelb und<br />
rötlich strahlende Himmel. Linksseitig am Rand einige<br />
ankernde Boote mit farblich unterschiedlichen Segeln,<br />
die sich zusammen mit den berühmten Gebäuden<br />
der Stadt im stillen Wasser wiederspiegeln. Impressionistische<br />
Wiedergabe der Venedigansicht, in der typischen<br />
Manier des Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Der französische Künstler besuchte mehrfach Venedig<br />
und auch Konstantinopel. Die meisten dieser entstandenen<br />
Ansichten beinhalteten Aspekte des Sees<br />
oder Meeres, in der Tradition des im 18. Jahrhundert<br />
tätigen Künstlers Canaletto (1697-1768); auch erinnern<br />
seine Arbeiten an Félix Ziem (1821-1911). Duvieux<br />
verwendete impressionistische Farben, die an Turners<br />
Seestücke erinnern, mit brillianten Lichtstimmungen.<br />
(1321617) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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802<br />
CHARLES GLEYRE,<br />
1808 CHEVILLY – 1874 PARIS,<br />
WERKSTATT/ NACHFOLGE DES<br />
DIE VERLORENEN ILLUSIONEN ODER DER ABEND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
138 x 245 cm.<br />
Im warmen Licht der untergehenden Sonne ein Boot,<br />
an einem Ufer ankernd, mit jungen Frauen in langen<br />
Gewändern, teils musizierend und mit geflochtenen<br />
Kränzen auf ihren Haaren. Ein kleiner nackter Putto<br />
sitzt am Bootsrand neben einem Blütenkranz, auch<br />
eines der Ruder festhaltend. Links ein hohes gesetztes<br />
weißes Segel. Besonders auffallend rechts im Vordergrund<br />
ein älterer Mann mit langem Bart in antikisierendem<br />
Gewand mit gesenktem Kopf und niedergeschlagenem<br />
Blick. Am Boden neben ihm liegend<br />
ein Musikinstrument. Am hohen Himmel, in rötlichgelber<br />
und hellblauer Farbgebung, neben einem kleinen<br />
Vogelschwarm, rechtsseitig die Mondsichel erkennbar.<br />
Malerei in weicher zurückhaltender Farbgebung, die<br />
Darstellung ganz im Stil der Nazarener. Vereinzelt<br />
rest., teils Retuschen, teils Rahmenschäden.<br />
Anmerkung:<br />
Das Originalgemälde von Charles Gleyre von 1843<br />
befindet sich im Louvre in Paris. (1320861) (18)<br />
CHARLES GLEYRE,<br />
1808 CHEVILLY – 1874 PARIS,<br />
WORKSHOP/FOLLOWER OF<br />
THE LOST ILLUSIONS OR THE EVENING<br />
Oil on canvas.<br />
138 x 245 cm.<br />
Notes:<br />
The original painting by Charles Gleyre from 1843<br />
is held at The Louvre in Paris.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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253
803<br />
ABRAHAM HULK D. Ä.,<br />
1813 LONDON – 1897 ZEVENAAR,<br />
Der in London geborene Maler erhielt seine künstlerische<br />
Ausbildung u.a. an der Rijksakademie in Amsterdam.<br />
In den Jahren 1833 und 1834 reiste er nach<br />
Amerika und besuchte New York und Boston. 1934<br />
kehrte wieder nach Amsterdam zurück, 1870 ließ er<br />
sich für den Rest seines Lebens in England nieder. Er<br />
wurde zu einem der großen Marinemaler, da er die<br />
Fähigkeit zu haben schien das Meer und seine Schiffe<br />
auf eine besondere <strong>Art</strong> und Weise zu malen.<br />
BOOTE AUF BEWEGTER SEE NAHE EINER KÜSTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
30 x 45,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „A. Hulk.“<br />
In original vergoldetem Prunkrahmen mit zweifachem<br />
Blattdekor.<br />
Auf weiter See im Vordergrund ein beflaggtes Segelboot<br />
mit einem angehängten Beiboot, sowie rechtsseitig<br />
ein im Schatten liegendes weiteres Boot vor<br />
flacher Küstenlandschaft mit großem Gehöft mit roten<br />
Dächern. Im Hintergrund der flache sonnenbeschienene<br />
Horizont mit weiteren kleinen Segelbooten, darüber<br />
der hohe blaue Himmel mit weiß-rosafarbenen wie<br />
auch großen grauen Wolken, durch die nur vereinzelt<br />
das Licht auf die gischtig brausende See fällt. Am<br />
unteren linken Rand eine kleine Ecke des Ufers mit<br />
Gesteinsbrocken sichtbar. Stimmungsvolle Malerei in<br />
der typischen Manier des bekannten Künstlers. Teils<br />
rest. (1321616) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
804<br />
DEUTSCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
PROFILBILDNIS EINES MANNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52,5 x 42 cm.<br />
In ovalem bronziertem, plastisch mit Blüten verziertem<br />
Rahmen.<br />
Vor Wolkengrund das Brustbildnis eines Mannes mittleren<br />
Alters mit tiefsinnigem Blick und schwarzer<br />
fezähnlicher Fellkopfbedeckung. (1321462) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
805<br />
LOUIS SMETS,<br />
BELGISCHER LANDSCHAFTSMALER,<br />
TÄTIG UM 1852 – 1868<br />
HOLLÄNDISCHE WINTERLANDSCHAFT<br />
MIT WINDMÜHLEN UND FIGUREN AUF DEM EIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45,5 x 64,5 cm.<br />
Rechts unten Restsignatur.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick auf das kleine Gebäude einer Hafenanlage mit<br />
seitlich und dahinter, im gefrorenen Wasser liegenden<br />
Mehrmastern. Links die weite vereiste Polderlandschaft<br />
mit zahlreichen Staffagefiguren. Im Vordergrund<br />
drei Figuren im Gespräch, ein Schlittschuh laufendes<br />
Paar, ein Schlitten schiebender Mann sowie ein an<br />
der linken Seite gelegener Verkaufsstand, wohl für<br />
Getränke. Rechtsseitig ein breiterer Weg, der zum<br />
Wasser führt, eine Anhöhe mit den dahinter sichtbaren<br />
Dächern eines Ortes und zwei große, in den hohen<br />
Himmel ragende Windmühlen. Malerei in harmonischer<br />
Farbgebung mit vielen Details, durch den hohen<br />
gelben und rötlichen Himmel und die gekonnte Lichtführung<br />
mit Schattensetzung, die Stimmung eines<br />
schönen Wintertages vermittelnd. Kleine Retuschen.<br />
(13216116) (18)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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806<br />
JACOB VAN STRIJ,<br />
1756 DORDRECHT – 1815 EBENDA, ZUG.<br />
LANDSCHAFT MIT RUINE, KÜHEN UND REISENDEN<br />
Öl auf Holz.<br />
38,4 x 49,3 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem Himmel, teils gelblich verfärbt durch<br />
das Licht eines späten Sommernachmittags, auf einem<br />
Hang eine Ruine und im Bildvordergrund mehrere,<br />
teilweise im Gras liegende Kühe. Linksseitig auf einem<br />
Esel, in Rückansicht sitzend eine junge Frau, begleitet<br />
von einem Mann mit dunklem Hut. Harmonische<br />
stimmungsvolle Landschaft in der <strong>Art</strong> des bekannten<br />
Künstlers. Kleine Restaurierung, kleine Retuschen.<br />
(13206122) (1) (18)<br />
€ 1.500 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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807<br />
CHARLES VENNEMAN,<br />
1802 GENT – 1875 ST.-JOSSE-TEN-NOODE<br />
INTERIEUR MIT FAMILIE BEIM TISCHGEBET<br />
Öl auf Holz.<br />
62 x 70,5 cm.<br />
Links unten signiert "CH Venneman 1843".<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einer bäuerlichen Stube mit Steinfußboden ein einfacher<br />
Holztisch mit weißer Decke, auf der eine große<br />
gefüllte Schüssel, ein Löffel und ein großes angeschnittenes<br />
Brot liegen. Um diesen Tisch herum ein<br />
sitzendes Ehepaar beim Gebet mit gesenktem Kopf,<br />
ein älterer Mann mit gefalteten Händen und mit glänzenden<br />
Augen auf die Frau blickend. Vor dem Tisch<br />
schließlich ein Kind in türkisfarbenem Kleidchen mit<br />
Schürze, andächtig ebenfalls die Hände vor der Brust<br />
zum Gebet gefaltet. Rechts des Tisches ein alter<br />
Schemel, während im Hintergrund rechts ein kleines<br />
Feuer zu erkennen ist, über dem an einem langen<br />
Haken ein großer gefüllter Kessel hängt. Links daneben<br />
ein geöffneter Vorratsschrank und schließlich in<br />
der linken Ecke die Bettstatt, von einem Vorhang flankiert.<br />
In der linken Ecke des Vordergrunds werden<br />
still lebenhaft mehrere Küchenutensilien gezeigt, darunter<br />
ein brauner Tontopf und eine Tonschale, ein liegender<br />
glänzender Kupferkessel, ein geflochtener<br />
Korb mit Gemüse sowie diverse Gemüsesorten am<br />
Boden liegend, wie Kohl, Kartoffeln und Zwiebeln.<br />
Dahinter auf einem Brett stehend Keramikgefäße und<br />
an der Holzwand, an einem Haken hängend, ein Hut<br />
und ein Kleidungsstück. Zudem ist im Hintergrund<br />
der Mitte ein kleines Fenster erkennbar. Malerische<br />
Genredarstellung des Künstlers mit gekonnter Lichtführung.<br />
Wenige kleine Retuschen.<br />
(1321516) (1) (18)<br />
CHARLES VENNEMAN,<br />
1802 GHENT – 1875 SAINT-JOSSE-TEN-NOODE<br />
A FAMILY SAYING GRACE IN AN INTERIOR<br />
Oil on panel.<br />
62 x 70.5 cm.<br />
Signed “CH Venneman 1843” lower left.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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255
808<br />
ANTOINE VOLLON,<br />
1833 LYON – 1900 PARIS<br />
STILLLEBEN MIT MANDARINEN UND<br />
EINER IMARI-DECKELVASE<br />
Öl auf Holz.<br />
26,6 x 35,1 cm.<br />
Links unten signiert „A. Vollon“.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
In einem Innenraum vor rotbrauner Wand ein Tisch,<br />
dessen Platte links zur Hälfte mit einem grünen Tuch<br />
bedeckt ist. Auf diesem sorgsam arrangiert eine flache<br />
Schale mit wenigen Mandarinen, rechts davon<br />
ein Messer und eine teils geschälte Mandarine sowie<br />
hinter der Schale eine weitere höhere aus Glas mit<br />
Goldrand. Linksseitig auf dem Stoff stehend die<br />
prachtvolle Imari-Deckelvase sowie ein Glas, eine<br />
dunkle bauchige Vase mit langem Hals und eine Glasdeckelschale.<br />
Malerei in teils lockerem Pinselduktus.<br />
Teils Retuschen. (1321457) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
809<br />
MICHAEL WUTKY,<br />
1739 KREMS/ DONAU – 1822 WIEN, NACHFOLGE<br />
DER AUSBRUCH DES VESUV<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39 x 63 cm.<br />
Verso betitelt und datiert „Eruption du Vesuve du<br />
mois de Mai 1855“.<br />
Im Zentrum der Vulkan mit großer, leuchtend gelboranger<br />
Feuerwolke vor dem nächtlichen Himmel,<br />
der rechtsseitig durch den Mond teils hell beleuchtet<br />
wird. Die glühende Lava bahnt sich ihren Weg bis ins<br />
weite Tal im Vordergrund des Bildes. Zahlreiche Schaulustige<br />
sind hier vor und seitlich des Lavastromes auf<br />
Anhöhen zu erkennen: Meist Männer mit Fackeln<br />
oder langen Stangen in ihren Händen wohnen voller<br />
Interesse diesem Ereignis bei. Darstellungen von<br />
Vesuv-Ausbrüchen wurden vor allem in der ersten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig im Sinne von<br />
Grand Tour-Erinnerungen geschaffen. Verso drei kleine<br />
Unterlegungen, teils Retuschen. (1321466) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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810<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
BLUMENSTILLLEBEN<br />
Öl auf Holz.<br />
32 x 27 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Vor dunklem olivgrünem Hintergrund auf einer Platte<br />
stehend eine bauchige Glasvase mit Spiegelung eines<br />
Fensters, darin das frische Blumenarrangement, bestehend<br />
u.a. aus: gefüllten Rosen, blauer Hyazinthe<br />
und Primel. Auf der Platte links zudem ein liegender<br />
Zweig einer altrosafarbenen Rose mit Knospe, auf der<br />
sich ein kleiner gelber Falter niedergelassen hat. Feine<br />
Malerei mit den farbenfrohen, im Zentrum weißen<br />
Blumen, die sich besonders hervorheben. Teils Rahmenschäden.<br />
(1321469) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
811<br />
HENRIETTE HERMINIE GUDIN,<br />
1825 PARIS – 1876<br />
(ABB. LINKE SEITE)<br />
PAAR KÜSTENSTÜCKE<br />
Öl auf Holz.<br />
14 x 21 cm.<br />
Jeweils unten links signiert.<br />
In breitem gekehltem, mit Perlband verziertem Rahmen.<br />
Jeweils ein Küstengewässer darstellend mit Fischerbooten,<br />
deren Segel sich einmal vor rötlich erleuchtetem<br />
Morgenhimmel abzeichnen, einmal vor einem<br />
Figurenstaffage. (13216114) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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CATALOGUE VI<br />
HAMPEL LIVING<br />
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ONE OF THE LEADING<br />
AUCTION HOUSES<br />
IN EUROPE<br />
CATALOGUE VI<br />
LIVING: GOLD BOXES & OBJECTS OF VIRTUE,<br />
RUSSIAN ART, FURNITURE & INTERIOR,<br />
OLD MASTER & 19TH CENTURY PAINTINGS,<br />
ART NOUVEAU & MODERN ART FOR THE YOUNG COLLECTOR,<br />
JEWELLERY, PARK DECORATIONS, VARIA<br />
Auctions: Thursday, 30 June 2022<br />
Exhibition: Saturday, 25 June – Tuesday, 28 June 2022