14.06.2022 Views

Impressionists, Modern Art & 19th/20th Century Paintings

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE V<br />

IMPRESSIONISTS, MODERN ART &<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

Auctions: Thursday, 30 June 2022<br />

Exhibition: Saturday, 25 June – Tuesday, 28 June 2022


IMPRESSIONISTS<br />

&<br />

MODERN ART


PIERRE-AUGUSTE RENOIR<br />

1841 Limoges – 1919 Cagnes<br />

650<br />

PIERRE-AUGUSTE RENOIR,<br />

1841 LIMOGES – 1919 CAGNES<br />

Bedeutender Maler der französischen klassischen<br />

<strong>Modern</strong>e.<br />

DANS LE JARDIN DES COLLETTES À CAGNES,<br />

UM 1910<br />

Öl auf Leinwand.<br />

30,5 x 42,5 cm.<br />

Signatur links unten „Renoir“.<br />

Das vorliegende Werk wurde im April 2020 dem<br />

Comité Renoir des Wildenstein-Plattner-Institut (WPI)<br />

vorgestellt und bestätigt.<br />

Es wird demnächst in den „Renoir-Digital-Catalogue-<br />

Raisonné“ aufgenommen sowie im zweiten Band des<br />

Supplements des Werkverzeichnisses der Gemälde,<br />

Pastelle und Aquarelle erscheinen, herausgegeben<br />

von: Guy-Patrice Dauberville und Floriane Dauberville<br />

sowie Bernheim-Jeune.<br />

In der für Renoir typischen impressionistischen Malweise<br />

zeigt das Gemälde den Garten „Les Collettes“<br />

in Cagnes nähe Nizza, am Mittelmeer. Dieses Anwesen<br />

hatte er 1907 erworben, und 1908 zog er dort hin.<br />

Das malerische Bauernhaus, mit Orangen- und Olivenbäumen,<br />

bot inmitten dieser südlichen Landschaft für<br />

den Maler wichtige Motive.<br />

Im vorliegenden Gemälde bilden kurzstämmige Bäume<br />

mit dichten, buschigen Kronen eine geschlossene Hintergrundkulisse<br />

für einen im Licht stehenden Gartentisch.<br />

Das Gemälde zeigt stimmige Geschlossenheit,<br />

sowohl kompositionell, als auch in der Farbigkeit, wie<br />

dies den reifen Werken des Malers eigen ist. Zudem<br />

ist es im Gegensatz zu vielen der späteren Landschaften<br />

Renoirs signiert.<br />

Im Werkverzeichnis von Ambrois Vollard ist auf Seite<br />

161 eine darstellungsgleiche Version abgebildet, rechts<br />

unten signiert, die Bäume dort eher in Gruppen nebeneinander<br />

positioniert, der Tisch dem Betrachter näher<br />

herangestellt, was auf das Format zurückzuführen ist.<br />

(†)<br />

PIERRE-AUGUSTE RENOIR,<br />

1841 LIMOGES – 1919 CAGNES<br />

DANS LE JARDIN DES COLLETTES À CAGNES,<br />

CA. 1910<br />

Oil on canvas.<br />

30 x 42.5 cm.<br />

Signed “Renoir” lower left.<br />

The present work was presented and approved by<br />

the Comité Renoir of the Wildenstein-Plattner-Institute<br />

(WPI) in April 2020. It will soon be included in the<br />

Renoir Digital Catalogue Raisonné and will be published<br />

in the second volume of the supplement to the<br />

catalogue raisonné of paintings, pastels, and watercolours,<br />

edited by: Guy-Patrice Dauerville and Floriane<br />

Dauberville and Bernheim-Jeune.<br />

In Renoir’s typical impressionist painting style, the<br />

painting shows the garden “Les Collettes” in Cagnes<br />

near Nice, on the Mediterranean Sea. He had bought<br />

this property in 1907 and relocated there in 1908.<br />

Ambrois Vollard’s catalogue raisonné, page 161<br />

shows an identical version, signed lower right. (†)<br />

Provenance:<br />

Ludwig Bersch, Zurich.<br />

Private collection, Switzerland (inherited from Ludwig<br />

Bersch).<br />

Literature:<br />

Ambroise Vollard, Tableaux, Pastels et Dessins de<br />

Pierre-Auguste Renoir, Paris 1918, vol. II, p. 161,<br />

with ill.<br />

INFO | BID<br />

€ 400.000 - € 600.000<br />

Sistrix<br />

Provenienz:<br />

Ludwig Bersch, Zürich.<br />

Schweizer Privatsammlung (durch Erbschaft Ludwig<br />

Bersch).<br />

Literatur:<br />

Ambroise Vollard, Tableaux, Pastels et Dessins de<br />

Pierre-Auguste Renoir, Paris 1918, Bd. II, S. 161,<br />

m. Abb. (1321741) (11)<br />

14 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MAURICE DE VLAMINCK<br />

1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />

651<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />

Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />

Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />

und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />

wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />

Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />

der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner<br />

Werke durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg<br />

in Paris.<br />

VASE DE FLEURS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65 x 54 cm.<br />

Unten rechts signiert.<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUELL-LA-GADELIÈRE<br />

VASE DE FLEURS<br />

Oil on canvas.<br />

65 x 54 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Accompanied by certificate by Wildenstein Institute.<br />

(†)<br />

€ 80.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Beigegeben ein Zertifikat des Wildenstein Institute.<br />

In einem braunen Tongefäß, welches bei de Vlaminck<br />

öfters vorkommt und bei welchem man den sonst<br />

sichtbaren Henkel nicht erkennen kann, da er auf der<br />

Rückseite zu vermuten ist und sich nur als Schatten<br />

auf dem Tisch abzubilden scheint, ein Blumenstrauß.<br />

Die Wand hinter dem Tisch, wie oft bei de Vlaminck,<br />

in eine dunkle und eine helle Zone diagonal geteilt. (†)<br />

(13220010) (13)<br />

16 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


HENRI-THÉODORE<br />

FANTIN-LATOUR<br />

1836 Grenoble – 1904 Buré<br />

652<br />

HENRI-THÉODORE FANTIN-LATOUR,<br />

1836 GRENOBLE – 1904 BURÉ<br />

Henri-Théodore Fantin-Latour war ein französischer<br />

Maler, der von seinem Vater, einem Portraitisten,<br />

ausgebildet wurde. Er setzte seine Ausbildung an<br />

der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Paris fort, besuchte regelmäßig<br />

den Louvre, wo er große Meister kopierte.<br />

Hier entwickelte er eine Begeisterung für die venezianische<br />

Malerei, vor allem für die von Tiziano Vecellio<br />

(1485/89-1576) und Paolo Veronese (1528-1588). Er<br />

schloss Freundschaft mit Édouard Manet (1832-1883),<br />

Berthe Morisot (1841-1895) und später mit James Abbot<br />

McNeill Whistler (1834-1903), der ihn mit nach<br />

England nahm und einer Klientel vorstellte, die sich für<br />

seine Stillleben, im speziellen die Blumenstillleben,<br />

begeisterte. Außerdem mit dem realistischen Maler<br />

Gustave Courbet (1819-187) und den Impressionisten<br />

befreundet, behielt er nichtsdestotrotz seinen eigenen<br />

Stil und orientierte seine Malerei hin zu Gruppenportraits,<br />

wovon die berühmtesten Exemplare im Musée<br />

d‘Orsay aufbewahrt sind. Später zog er sich in die<br />

Normandie nach Buré zurück und widmete sich dort<br />

fast ausschließlich seinen Blumensträußen, die er in<br />

seinem Garten pflückte.<br />

HOMMAGE AN ROBERT SCHUMANN<br />

Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen.<br />

24 x 29 cm.<br />

Links unten signiert. Verso auf Leinwand Aufkleber<br />

mit Bezeichnung „Huldigung an Berlioz“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Provenienz:<br />

F. & J.Tempelaere, Paris.<br />

Literatur:<br />

Victoria Fantin-Latour, Catalogue de l‘œuvre complet<br />

de Fantin-Latour, Paris 1911/ 1969, Nr. 704.<br />

Anmerkung:<br />

Wohl Skizze für ein ähnliches Gemälde, das am<br />

05.02.2008 in London bei Christie´s unter Lot 274<br />

mit Titel „A Robert Schumann“ angeboten wurde.<br />

(1321452) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Skizzenhafte Darstellung mehrerer stehender und<br />

einer auf der rechten unteren Seite sitzender Frau,<br />

jeweils in langen Gewändern vor unbestimmten Hintergrund,<br />

rechtsseitig auf einem Sockel eine Büste<br />

erkennbar.<br />

18 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

19


MAURICE DE VLAMINCK<br />

1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />

653<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />

Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />

Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />

und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />

wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />

Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer der<br />

documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner Werke<br />

durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg in<br />

Paris.<br />

VUE D'UN VILLAGE D‘ILE-DE-FRANCE, UM 1920<br />

Öl auf Leinwand.<br />

45 x 53 cm.<br />

Links unten signiert: „Vlaminck.“<br />

1919 zog Vlaminck ins Departement Oise in der Nähe<br />

von Valmondois, wo er ein kleines Haus kaufte. Im<br />

selben Jahr erhielt er eine begeisterte Kritik auf der<br />

Einzelausstellung bei Druet in der Rue Royale, die seinen<br />

Durchbruch bedeutete. Im folgenden Jahr zog er<br />

einige Kilometer weiter und erwarb eine Reetdachkate<br />

in Auvers-sur-Oise. Das vorliegende Gemälde<br />

stellt höchstwahrscheinlich das sehr nahe gelegene<br />

Dorf Nesles-la-Vallée dar. Man kann die Komposition<br />

mit dem Bild in Mischtechnik „Nesles-la-Vallée“ aus<br />

dem Museum in Grenoble (MG 2103) vergleichen.<br />

Vlaminck ist hier noch dem 1910 übernommenen<br />

Cézanne-Kubismus verpflichtet: kubische Zusammenstellungen<br />

der Häuser des Dorfes, übereinandergelegte<br />

Ebenen ohne perspektivische Forschungsbemühungen<br />

und eine eingeschränkte Palette. Die<br />

leuchtenden Flocken der Blumen auf dem Feld erinnern<br />

jedoch an seinen fauvistischen Flair. Nesles-la-<br />

Vallée zeugt mit großer Meisterschaft von dieser<br />

Übergangsperiode, aber die tiefen Ultramarin-Blautöne,<br />

die so charakteristisch für den Maler sind und ihn<br />

in seinem späteren Werk begleiten sollen, sind bereits<br />

unverkennbar vorhanden. (†)<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

VUE D’UN VILLAGE D’ILE-DE-FRANCE, CA. 1920<br />

Oil on canvas.<br />

45 x 53 cm.<br />

Signed “Vlaminck” lower left.<br />

The painting probably represents the nearby village of<br />

Nesles-la-Vallée. The present composition compares<br />

well with the mixed media painting “Nesles-la-<br />

Vallée” held at the Grenoble Museum (MG 2103).<br />

Here Vlaminck is still committed to the Cubism of<br />

Cézanne adopted in 1910. (†)<br />

Provenance:<br />

Madeleine Peuchet collection.<br />

Auction Robin, Drouot, 27 November 1975.<br />

Paule Cailac collection.<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Madeleine Peuchet.<br />

Auktion Robin, Drouot, 27. November 1975.<br />

Sammlung Paule Cailac. (13211312) (13)<br />

20 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

21


MAURICE DE VLAMINCK<br />

1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />

654<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />

Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />

Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte und<br />

die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als Postimpressionist<br />

wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />

Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer der<br />

documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung seiner Werke<br />

durch eine Ausstellung im Musée du Luxembourg in<br />

Paris.<br />

RUE DE VILLAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65,5 x 81 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In Louis XV-Stil-Rahmen.<br />

Beigegeben Zertifikat Wildenstein Institut, ref 4443,<br />

Paris 19. Februar 2008.<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

RUE DE VILLAGE<br />

Oil on canvas.<br />

65.5 x 81 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Accompanied by Wildenstein Institute certificate, ref.<br />

4443, Paris 19 February 2008.<br />

Provenance:<br />

Koller, Zurich 1973, lot 80.<br />

Private collection, Switzerland.<br />

Private collection, Belgium.<br />

€ 45.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Eine Straßenflucht öffnet sich dem Betrachter und<br />

verdichtet sich am Horizont zu einem schwammigen<br />

frischen Grün, das aus der Kulmination mehrerer<br />

Bäume resultiert, die eine Allee bilden und kompositorisch<br />

eine Verdichtung der im Vordergrund stehenden<br />

Häuser darstellen. Andere Kompositionen, wie<br />

zum Beispiel eine Straßenansicht von 1912, stellen<br />

die Bäume direkt den Häusern gegenüber (Vlaminck,<br />

le peintre et la critique, Ausstellungskatalog, Musée<br />

des Beaux-<strong>Art</strong>s de Chartres, 26. Juni-28. Oktober<br />

1987, abgebildet als Nummer 25, S. 175), sodass sich<br />

ein völlig anderer Landschaftseindruck ergibt.<br />

Provenienz:<br />

Koller, Zürich, 1973, Lot 80.<br />

Privatsammlung Schweiz.<br />

Privatsammlung Belgien. (1321458) (13)<br />

22 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


EUGÈNE BOUDIN<br />

1824 Honfleur – 1898 Deauville<br />

655<br />

EUGÈNE BOUDIN,<br />

1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />

Eugène Boudin gilt als einer der bedeutenden Vorläufer<br />

des Impressionismus. Zehnjährig zog Boudin mit<br />

seiner Familie nach Le Havre, wo er später Maler wie<br />

Constant Troyon (1810-1865), Jean François Millet<br />

(1814-1875) und Eugène Isabey (1804-1886) kennenlernte.<br />

Sie ermutigten ihn, sich als Maler selbst zu<br />

verwirklichen, worauf er 22-jährig sein Ladengeschäft<br />

aufgab und sich ausschließlich als erfolgreicher Maler<br />

betätigte. 1851 studierte er in Paris, bevor er mehrere<br />

Studienreisen in Europa unternahm. Zu seinen Malerkollegen<br />

und Freunden gehörten Gustave Courbet<br />

(1819-1877) und Claude Monet (1840-1926).<br />

ENTRÉE DU PORT DE SAINT-VALÉRY-SUR-SOMME,<br />

1891<br />

Öl auf Leinwand.<br />

35 x 57 cm.<br />

Unten links signiert „E. Boudin“, datiert „91“ und<br />

Vermerk „St Valéry 10 juillet“.<br />

In Louis XV-Rahmen mit textilem Ausschnitt.<br />

Es ist ein reifes Werk von Boudin, von dem wir wissen,<br />

dass er noch 1898 ausstellte, und es zeigt die Essenz<br />

seines Schaffens: eine ruhige weite Flusslandschaft<br />

mit zentralperspektivisch zusammenlaufenden Ufern,<br />

die einerseits von Architekturen gesäumt, andererseits<br />

von einer Baumallee bewachsen sind. In dem<br />

ruhigen Wasser schimmern die Spiegelbilder der Ufer<br />

und verdoppeln so ihre Präsenz ins Flirrende. (†)<br />

EUGÈNE BOUDIN,<br />

1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />

ENTRÉE DU PORT DE SAINT-VALÉRY-SUR-<br />

SOMME, 1891<br />

Oil on canvas.<br />

35 x 57 cm.<br />

Signed “E. Boudin” lower left, dated “91” and note<br />

“St Valéry 10 juillet”.<br />

Provenance:<br />

Private collection, France.<br />

Literature:<br />

The painting on offer for sale is illustrated in: Robert<br />

Schmit, Eugène Boudin (1824-1898), Catalogue<br />

raisonné de l’œuvre, Paris, 1973, vol. III, p. 88,<br />

no. 2808.<br />

Exhibition:<br />

Yonkers, Hudson River Museum, September-November<br />

1969, no. 24.<br />

€ 160.000 - € 200.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Französische Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Das hier angebotene Gemälde ist abgebildet in:<br />

Robert Schmit, Eugène Boudin (1824-1898). Catalogue<br />

raisonné de l‘œuvre, Paris 1973, Bd. III, S. 88,<br />

Nr. 2808.<br />

Ausstellung:<br />

Yonkers, Hudson River Museum, September-November<br />

1969, Nr. 24. (1321133) (13)<br />

24 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


EUGÈNE BOUDIN<br />

1824 Honfleur – 1898 Deauville<br />

656<br />

EUGÈNE BOUDIN,<br />

1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />

Eugène Boudin gilt als einer der bedeutenden Vorläufer<br />

des Impressionismus. Zehnjährig zog Boudin mit<br />

seiner Familie nach Le Havre, wo er später Maler wie<br />

Constant Troyon (1810-1865), Jean François Millet<br />

(1814-1875) und Eugène Isabey (1804-1886) kennenlernte.<br />

Sie ermutigten ihn, sich als Maler selbst zu<br />

verwirklichen, worauf er 22-jährig sein Ladengeschäft<br />

aufgab und sich ausschließlich als erfolgreicher Maler<br />

betätigte. 1851 studierte er in Paris, bevor er mehrere<br />

Studienreisen in Europa unternahm. Zu seinen Malerkollegen<br />

und Freunden gehörten Gustave Courbet<br />

(1819-1877) und Claude Monet (1840-1926).<br />

LE BASSIN DU COMMERCE À BRUXELLES, 1871<br />

Aquarell und Zeichnung auf Papier.<br />

20,2 x 27,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „E. Boudin“, verso betitelt und<br />

datiert.<br />

Im Passepartout, hinter Glas in vergoldetem Rahmen.<br />

Blick auf das nach hinten sich verjüngende Handelsbecken,<br />

das zur Seitenfassade der Kirche Sainte Catherine<br />

führt, und an dessen seitlichen Ufern unterhalb<br />

der eng stehenden Gebäude zahlreiche Boote und<br />

Segelschiffe liegen, deren Masten in den hohen gelblichen<br />

Himmel ragen. Dieser wird belebt durch eine<br />

Vogelschar, die einen beflaggten Mast umkreist. Zahlreiche<br />

Spiegelungen finden sich im Wasser wieder.<br />

Impressionistische Malerei in reduzierter Farbigkeit in<br />

der Manier des bekannten Künstlers.<br />

Als Freilichtmaler hat sich Boudin überwiegend in seiner<br />

angestammten Heimat mit Hafenlandschaften<br />

auseinandergesetzt. Er kam in Kontakt mit Malern<br />

wie Constant Troyon (1810-1865), Eugène Isabey<br />

(1804-1886) und Jean François Millet (1814-1875), die<br />

ihn zur Malerei ermutigten. Millet war es auch, der<br />

aus der Schule von Barbizon heraus bereits 1845 die<br />

Abkehr vom Akademismus einleitete, hin zu einer<br />

Philosophie, wie sie auch für Boudin gültig wurde,<br />

nämlich, dass die Natur, aus einem ersten Eindruck<br />

(Impression) erfahren werden kann, was schließlich<br />

der Kunstrichtung den Namen „Impressionismus“<br />

verlieh. Nach dem Akademiestudium 1851 in Paris<br />

führten ihn Reisen nach Südfrankreich, Venedig und<br />

Flandern, aber immer wieder zurück in die Heimat in<br />

der Bretagne und der Normandie. Boudin gehört zu<br />

den frühen Freilichtmalern, deren Atelier nun in der<br />

freien Natur lag.<br />

Provenienz:<br />

Mareschal Paris.<br />

Galerie Schmit, Paris.<br />

Edouard & Jeannine Chapet, Paris (1872 von oben<br />

erworben).<br />

Ausstellung:<br />

Galerie Schmit, Paris, Aspects de la peinture francaise<br />

XIXe-XXe siècles, 1978, abgebildet im Katalog, S. 72,<br />

Nr. 66. (1320391) (18)<br />

EUGÈNE BOUDIN,<br />

1824 HONFLEUR – 1898 DEAUVILLE<br />

LE BASSIN DU COMMERCE À BRUXELLES, 1871<br />

Watercolour and drawing on paper.<br />

20.2 x 27.5 cm.<br />

Signed “E. Boudin” lower right, titled, and dated on<br />

the reverse.<br />

Provenance:<br />

Mareschal, Paris.<br />

Galerie Schmit, Paris.<br />

Edouard & Jeannine Chapet, Paris<br />

(1872 purchased from above).<br />

Exhibition:<br />

Galerie Schmit, Paris, Aspects de la peinture française<br />

XIXe-XXe siècles, 1978, illustrated in cat. p. 72, no. 66<br />

€ 38.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

26 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

27


GIORGIO DE CHIRICO<br />

1888 Volos – 1978 Rom<br />

657<br />

GIORGIO DE CHIRICO,<br />

1888 VOLOS – 1978 ROM<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN „FRUTTA“<br />

Öl auf Leinwand.<br />

40 x 50 cm.<br />

Links unten signiert. Verso auf der Leinwand weitere<br />

Signatur von der Hand des Künstlers mit Titelbezeichnung<br />

„Frutta“ „Giorgio de Chirico“.<br />

Ferner: 9-zeilige handschriftliche Echtheitsbestätigung<br />

mit Rundstempel und Datierung Rom, 24. Juli 1962.<br />

Ferner Klebeetikett „S:P:Q:R: IV Rassegna di <strong>Art</strong>i<br />

Figurative di Roma e del Lazio“. Mit handschriftlichen<br />

Künstler- und Titelbezeichnungen „Vita silente di<br />

frutta“ – sowie „Piazza Spagna 31“ (ehem. Wohnhaus,<br />

dann Museum De Chirico).<br />

Auf einer Tischplatte artifizielle aufgetürmte grüne, rote<br />

und gesprenkelte Äpfel, dazwischen eingefügt blaue<br />

und grüne Trauben. Der Aufbau des Stilllebens übernimmt<br />

nur scheinbar die alte Bildtradition. Tatsäch lich<br />

ist hier das Zufällige weitgehend vermieden, denn wie<br />

ein festes Gefüge zeigt sich der Aufbau der Früchte.<br />

Der Stil, dem der Maler sich zuwandte, zeigt eine Abkehr<br />

von seiner einstigen „pittura metafisica“, hatte<br />

er sich doch nun wieder einem betont barocken und<br />

pathetischen Malstil verschrieben. Tatsächlich hatte<br />

ihm dies eine breitere Themenwahl geboten als die<br />

surrealistischen Stadtlandschaften. Dennoch herrscht<br />

auch hier ein nahezu architektonischer Bildaufbau vor.<br />

In diesen Jahren entstanden neben Stillleben auch<br />

Pferdebilder, meist in Auffassung von Bühnenszenen.<br />

A.R. (†) (13013112) (11)<br />

GIORGIO DE CHIRICO,<br />

1888 VOLOS – 1978 ROME<br />

FRUIT STILL LIFE “FRUTTA”<br />

Oil on canvas.<br />

40 x 50 cm.<br />

Signed lower left. Another signature by the hand of<br />

the artist and title on the reverse “Frutta” “Giorgio<br />

de Chirico”.<br />

Furthermore, 9-line handwritten certificate of authenticity<br />

with round stamp and dated Rome, 24 July 1962<br />

as well as an adhesive label “S:P:Q:R: IV Rassegna di<br />

<strong>Art</strong>i Figurative di Roma e del Lazio”. With hand-written<br />

artist name and title “Vita silente di frutta” and “Piazza<br />

Spagna 31” (formerly residential property, then Museum<br />

De Chirico). (†)<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

28 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MAURICE DE VLAMINCK<br />

1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />

658<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />

Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />

Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />

und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als<br />

Postimpressionist wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />

Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />

der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung<br />

seiner Werke durch eine Ausstellung im Musée du<br />

Luxembourg in Paris.<br />

NATURE MORTE AUX RAISINS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 65 cm.<br />

Rechts unten signiert „Vlaminck“.<br />

Auf einer knapp von der Seite sichtbaren Tischplatte<br />

die verschiedenen Gegenstände vor dunklem Hintergrund<br />

sich abzeichnend. Darunter ein mit dunklen<br />

Weinbeeren gefüllter Weidenkorb vor einem Teller<br />

mit einer Hartwurst, daneben Zwiebel, Kartoffel und<br />

ein hohes geschliffenes Glas. Die rechte freie Hälfte<br />

durch eine weiße Porzellanschale belebt. Für den<br />

Künstler typische Farbigkeit in dunkelschattierten Tönen,<br />

welche zu den Lichtreflexen in scharfem Kontrast<br />

stehen. (†)<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

NATURE MORTE AUX RAISINS<br />

Oil on canvas.<br />

50 x 65 cm.<br />

Signed “Vlaminck” lower right. (†)<br />

Provenance:<br />

Burthoul Collection, Burthoul Sale, Brussels 11 March<br />

1950, lot 108.<br />

Private collection, England.<br />

Private collection, South of France.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Burthoul Collection, Burthoul Sale, Brüssel 11. März<br />

1950, Lot 108.<br />

Privatsammlung, England.<br />

Privatsammlung, Südfrankreich. (12821018) (13)<br />

30 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MAURICE DE VLAMINCK<br />

1876 Paris – 1958 Rueil-la-Gadelière<br />

659<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

Bedeutender französischer Maler der <strong>Modern</strong>e in dem<br />

Kreis französischer Künstler, der vor allem in enger<br />

Freundschaft mit André Derain (1880-1954) wirkte<br />

und die Entstehung des Fauvismus einleitet. Als<br />

Postimpressionist wurde er zeitweise von dem Galeristen<br />

Daniel-Henry Kahnweiler betreut. 1955 Teilnehmer<br />

der documenta 1 in Kassel. 2008 Würdigung<br />

seiner Werke durch eine Ausstellung im Musée du<br />

Luxembourg in Paris.<br />

VASE DE FLEURS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 38 cm.<br />

Rechts unten signiert „Vlaminck“. Auf Keilrahmen<br />

rückwärtig Etikett mit Künstlerverweis.<br />

Beiliegend eine Kopie der Bestätigung des Wildenstein-<br />

Institute mit der Referenznummer 1284 vom 22. Oktober<br />

1993.<br />

Auf einer kaum als solche erkenntlichen Tischplatte<br />

ein braun glasierter Keramikkrug, dessen Hals sich<br />

schlaglichtartig mittels Reflex weiß abhebt. Darin ein<br />

Blumenstrauß in roten und blauen Tönen, welcher<br />

sich kontrastreich vor der weißen Wand abzeichnet,<br />

welche im oberen rechten Bildviertel verschattet ist. (†)<br />

MAURICE DE VLAMINCK,<br />

1876 PARIS – 1958 RUEIL-LA-GADELIÈRE<br />

VASE DE FLEURS<br />

Oil on canvas.<br />

46 x 38 cm.<br />

Signed “Vlaminck” lower right. <strong>Art</strong>ist name on a label<br />

on the stretcher.<br />

A copy of the Wildenstein-Institute confirmation with<br />

ref. no. 1284 dated 22 October 1993 is enclosed. (†)<br />

Provenance:<br />

Private collection, England.<br />

Private collection, South of France.<br />

Literature:<br />

Maïthé Vallès-Bled, Maurice Vlaminck. Critical Catalogue<br />

of Fauve <strong>Paintings</strong> and Ceramics, Paris, 2008,<br />

cat. no. 108 with ill.<br />

€ 22.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, England.<br />

Privatsammlung, Südfrankreich.<br />

Literatur:<br />

Maïthé Vallès-Bled, Maurice Vlaminck. Critical Catalogue<br />

of Fauve <strong>Paintings</strong> and Ceramics, Paris 2008, Katalognummer<br />

108 mit Abb. (12821032) (13)<br />

32 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


LOVIS CORINTH<br />

1858 Tapiau – 1925 Zandvoort<br />

660<br />

LOVIS CORINTH,<br />

1858 TAPIAU – 1925 ZANDVOORT<br />

MÄDCHEN IM WALDBACH, 1913<br />

Öl auf Leinwand.<br />

96 x 120 cm.<br />

Rechts oben signiert und datiert „Lovis Corinth 1913“.<br />

Verso auf Keilrahmen mit Etiketten und Vermerken.<br />

In bronziertem Profilrahmen.<br />

Dieses lebendige und zugleich zarte Gemälde zeigt<br />

die Frau des Künstlers, Charlotte Berend-Corinth, wie<br />

sie auf einem Felsen sitzt und ihre Beine trocknet.<br />

Die Szene spielt sich am Fluss in St. Ulrich im Grödnertal<br />

in Tirol, während des zweiten Besuchs der<br />

Corinths ab. Charlotte, die eine Tiroler Tracht trägt,<br />

scheint sich an dem reißenden Strom, in dem sie<br />

sitzt, nicht zu stören. Von ihrem Mann ist hingegen<br />

überliefert, dass er während des Malens sehr um seine<br />

Frau besorgt war und rief: „Nein, die Situation ist<br />

doch zu gefährlich, du darfst unmöglich da sitzen!“<br />

Das Kleid, gemustert mit kleinen Blumen auf dunklem<br />

Fond, bietet einerseits einen willkommenen Kontrast<br />

zu dem diagonal aufsteigenden breiten Pinselduktus<br />

des Hintergrundes, und ist andererseits semantisch<br />

doch mit der umgebenen Natur verbunden.<br />

Provenienz:<br />

Heinrich and Tony Kirchhoff, Wiesbaden.<br />

Galerie Schloss Rimsingen, Breisach.<br />

Leo Michelson, Paris, März 1934, von dort ins Kunsthaus<br />

Zürich zur Aufbewahrung.<br />

Privatsammlung Deutschland, Erwerb 1960-1962.<br />

Auktion Christie‘s, London, 1. Dezember 1992, Lot 155.<br />

Rolf Deyhle, Stuttgart.<br />

Auktion, Grisebach, 29. Juni 2001, Lot 16.<br />

LOVIS CORINTH,<br />

1858 TAPIAU – 1925 ZANDVOORT<br />

GIRL IN A FOREST STREAM, 1913<br />

Oil on canvas.<br />

96 x 120 cm.<br />

Signed and dated “Lovis Corinth 1913” top right.<br />

Provenance:<br />

Heinrich and Tony Kirchhoff, Wiesbaden.<br />

Galerie Schloß Rimsingen, Breisach.<br />

Leo Michelson, Paris, March 1934, from there stored<br />

at Kunsthaus Zurich.<br />

Private collection, Germany, acquisition 1960-1962<br />

Auction Christie‘s, London, 1 December 1992, lot 155.<br />

Rolf Deyhle, Stuttgart.<br />

Auction, Grisebach, 29 June 2001, lot 16.<br />

Literature:<br />

Han Hildebrandt, Die Sammmlung Kichhoff in Wiesbaden,<br />

in: Der Cicerone, vol. X, Leipzig, January 1918,<br />

p. 11 (ill. 2).<br />

Charlotte Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis<br />

Corinth, Munich 1958, no. 579, p. 129 (ill. 601).<br />

Charlotte Berend-Corinth, Lovis Corinth, Die Gemälde.<br />

Catalogue raisonné, Munich 1992, no. 579, p. 142<br />

(ill. p. 631).<br />

Exhibition:<br />

Glaspalast Munich, Allgemeine Kunst-Ausstellung,<br />

June-October 1926, no. 1236, p. 49.<br />

€ 120.000 - € 140.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Han Hildebrandt, Die Sammlung Kirchhoff in Wiesbaden,<br />

in: Der Cicerone, Bd. X, Leipzig, Januar 1918,<br />

S. 11 (Abb. 2).<br />

Charlotte Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis<br />

Corinth, München 1958, Nr. 579, S. 129 (Abb. 601).<br />

Charlotte Berend-Corinth, Lovis Corinth. Die Gemälde.<br />

Werkverzeichnis, München 1992, Nr. 579, S. 142<br />

(Abb. S. 631).<br />

Ausstellung:<br />

Glaspalast München, Allgemeine Kunst-Ausstellung,<br />

Juni-Oktober 1926, Nr. 1236, S. 49. (1321921) (13)<br />

34 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

35


CHRISTIAN ROHLFS<br />

1849 Groß Niendorf – 1938 Hagen<br />

661<br />

CHRISTIAN ROHLFS,<br />

1849 GROSS NIENDORF – 1938 HAGEN<br />

KORNFELD (GETREIDEHOCKEN AUF DEM FELD)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 100,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „C Rohlfs 7“.<br />

In breitem teilvergoldetem Rahmen.<br />

In Nahsicht ohne blauen Horizont ein abgeerntetes<br />

Kornfeld mit den von links vorne nach rechts hintereinander<br />

gestaffelten Heuhocken im strahlenden Sonnenlicht,<br />

links im Hintergrund weitere nebeneinander<br />

liegende Felder, wohl mit unterschiedlichen Gemüsesorten.<br />

Farbkräftige expressionistische Malerei mit<br />

breitem, im Vordergrund senkrechtem und im Hintergrund<br />

die Felder in waagrechtem pastosem Pinselstrich<br />

ausgeführt. Meisterhaftes Werk mit bravouröser<br />

Lichtführung.<br />

Provenienz:<br />

Private Sammlung, Berlin.<br />

Pietro del Vecchio, Leipzig.<br />

W. Colsman, Göttingen, 1949.<br />

Anonymer Verkauf, Karl & Faber, München, 18.-19.<br />

Oktober 1966, Lot 1038.<br />

Galerie Utermann, Dortmund, 1972.<br />

Anonymer Verkauf, Kunsthaus Lempertz, Köln,<br />

5. Dezember 1975, Lot 648.<br />

Anonymer Verkauf, Hauswedell & Nolte, Hamburg,<br />

2.-4. Juni 1976, Lot 1357.<br />

Anonymer Verkauf, Bassenge, Berlin, 28. November<br />

1998, Lot 6580.<br />

Galerie Salis & Vertes, Salzburg. Erworben dort<br />

vom Sammler, April 1999.<br />

Privatsammlung.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein deutscher Maler der <strong>Modern</strong>e.<br />

Er studierte an der Großherzoglichen Kunstschule in<br />

Weimar. Ab 1884 war er freischaffender Künstler in<br />

Weimar und wendete sich zunehmend dem Impressionismus<br />

zu. Ab etwa 1910 ist er den Expressionisten<br />

zuzuordnen, in dem Jahr wurde er in Darmstadt<br />

zum Jurymitglied des Deutschen Künstlerbundes gewählt.<br />

Von 1910 bis 1912 hielt er sich auf Einladung<br />

eines Mäzens in München und Umland auf. 1930 begegnete<br />

er in Ascona Helmuth Macke und Marianne<br />

von Werefkin, mit denen er bis Frühjahr 1931 eng<br />

zusammenarbeitete. Die umfangreichste Sammlung<br />

seiner Werke, rund 700 Arbeiten, befindet sich heute<br />

im Osthaus Museum Hagen.<br />

Literatur:<br />

Paul Vogt, Christian Rohfls. Œuvre-Katalog der<br />

Gemälde, Bongers Recklinghausen 1978, Nr. 409<br />

(Kornfeld). (13219210) (18)<br />

CHRISTIAN ROHLFS,<br />

1849 GROSS NIENDORF – 1938 HAGEN<br />

CORNFIELD<br />

Oil on canvas.<br />

60 x 100.5 cm.<br />

Signed lower right “C Rohlfs 7”.<br />

In wide gilt frame.<br />

Literature:<br />

Paul Vogt, Christian Rohfls. Œuvre-Katalog der<br />

Gemälde, Bongers Recklinghausen 1978, no. 409<br />

(Kornfeld).<br />

€ 75.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

36 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

37


GUSTAVE CARIOT<br />

1872 Périgny-sur-Yerres – 1950 Paris<br />

662<br />

GUSTAVE CARIOT,<br />

1872 PÉRIGNY-SUR-YERRES – 1950 PARIS<br />

Der Künstler wuchs im Pariser Stadtteil Marais auf.<br />

Als Autodidakt reifte er zu einem gefeierten postimpressionistischen<br />

Maler heran. Seine pointilistischen<br />

Landschaften erzielten Erfolge und wurden in zahlreichen<br />

französischen Ausstellungen gezeigt.<br />

LES MEULES DE FOIN<br />

Öl auf festem Malkarton.<br />

27,3 x 33 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „G.Cariot 1930“.<br />

Blick auf sonnenbeschienene farbenfrohe, gelb und<br />

orange leuchtende Heudocken auf einem ebenso farbigen,<br />

teils hellen grünen Feld im Spätsommer. Sie<br />

bilden einen starken Kontrast zu den in diversen Grüntönen<br />

wiedergegebenen Bäumen des Waldrandes im<br />

Hintergrund. Postimpressionistische Darstellung eines<br />

beliebten Themas des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler wuchs im Pariser Stadtteil Marais auf.<br />

Als Autodidakt reifte er zu einem gefeierten postimpressionistischen<br />

Maler heran. Seine pointilistischen<br />

Landschaften erzielten Erfolge und wurden in zahlreichen<br />

französischen Ausstellungen gezeigt.<br />

(1320455) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

38 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

39


EUGEN SPIRO<br />

1874 Breslau – 1972 New York<br />

663<br />

EUGEN SPIRO,<br />

1874 BRESLAU – 1972 NEW YORK<br />

1935 Emigration nach Paris und 1941 in die USA.<br />

BLICK AUF RAGUSA, 1923<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 92,5 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1923“. Verso auf<br />

Keilrahmen betitelt, Ausstellungsetiketten.<br />

In Louis XV-Stilrahmen mit Textilpassepartout.<br />

Sommerliche Landschaft mit schattenwerfenden<br />

Pinien und mediterraner Architektur, die sich vor dem<br />

Mittelmeer abhebt.<br />

Provenienz:<br />

Gustav Knauer, Berlin.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Wilko von Abercron, Eugen Spiro. Spiegel seines<br />

Jahrhunderts. Monographie und Werkverzeichnis,<br />

Alsbach 1990.<br />

Ausstellung:<br />

Kunstverein Brünn. (1321552) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

40 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

41


AUGUSTE RODIN<br />

1840 Paris – 1917 Meudon<br />

664<br />

AUGUSTE RODIN,<br />

1840 PARIS – 1917 MEUDON<br />

BRONZEBÜSTE „SUZON“<br />

Höhe: 31,5 cm.<br />

Diese Gießermarke „Companie des Bronzes“<br />

findet sich auch an der linken Schulter, die Signatur<br />

„A.RODIN“ am Büstenansatz oberhalb des mitgegossenen<br />

Rundsockels.<br />

Feiner Bronzeguss, in Kaltarbeit nachziseliert, mit<br />

goldbrauner Patina. Die zwischen 1872 und 1873 geschaffene<br />

Büste zählt zu den wenigen frühen Werken<br />

des bedeutenden Bildhauers, in einer Zeit, als er überwiegend<br />

Auftragsarbeiten annahm. Der traditionelle<br />

Einfluss der Plastik des ausgehenden 18. Jahrhunderts,<br />

der in jener Zeit im französischen Historismus<br />

gängig war, ist auch noch an diesem Werk zu erkennen.<br />

Der berühmte Bildhauer Albert-Ernst Carrier-<br />

Belleuse (1824-1887), der an der Pariser Oper gewirkt<br />

hatte, und nun als Lehrer Rodins mit ihm zusammenarbeitete,<br />

ist dem Werk noch anzusehen. Beide waren<br />

damals zusammen ins belgische Exil gegangen,<br />

wo die Ausführung der „Suzon“ auch entstand. Rodin<br />

widmete diese Büste als Hommage an seinen Lehrer<br />

Carrier-Belleuse. Zunächst in Stuck geformt, dann in<br />

Sèvres-Porzellan, später, als Rodin in finanziellen<br />

Schwierigkeiten war, auch in Bronze, nachdem er die<br />

Gießerlaubnis der Gießerei in Brüssel übertrug. A.R.<br />

Literatur.<br />

Robert Descharnes and J-F. Chabrun, Auguste Rodin,<br />

Paris 1967 (weitere Ausgabe illustriert S. 46).<br />

John L. Tancock, The Sculpture of Auguste Rodin,<br />

Phila delphia 1976, Nr. 106-2 (weitere Ausgabe illustriert<br />

S. 582).<br />

Antoinette Le Normand-Romain, The Bronzes of<br />

Rodin. Catalogue of works in the Musée Rodin,<br />

Bd. II, S. 961 (weitere Ausgabe illustriert).<br />

(1320651) (11)<br />

42 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


AUGUSTE RODIN,<br />

1840 PARIS – 1917 MEUDON<br />

“SUZON” BRONZE BUST<br />

Height: 31.5 cm.<br />

“Compagnie des Bronzes” foundry mark on left<br />

shoulder, signed “A.RODIN” on the base of the bust,<br />

just above the round pedestal which is cast in one<br />

piece with the bust.<br />

Fine bronze casting, re-chased in cold work, with<br />

golden brown patina. The bust, created between<br />

1872 and 1873, is one of the few early works by Rodin<br />

at a time, when he was predominantly creating<br />

commissions.<br />

Literature:<br />

Robert Descharnes and J-F. Chabrun, Auguste Rodin,<br />

Paris 1967 (further edition illustrated on p. 46).<br />

John L. Tancock, The Sculpture of Auguste Rodin, Philadelphia<br />

1976, no.106-2, (further edition illustrated<br />

on p. 582).<br />

Antoinette Le Normand-Romain, The Bronzes of<br />

Rodin. Catalogue of works in the Musée Rodin, vol.<br />

II, p. 961 (further edition illustrated).<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

44 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


BLANCHE<br />

HOSCHEDÉ-MONET<br />

1865 Paris – 1947 Giverny<br />

665<br />

BLANCHE HOSCHEDÉ-MONET,<br />

1865 PARIS – 1947 GIVERNY<br />

Die Malerin war Stieftochter und gleichzeitig Schwieger<br />

tochter von Claude Monet und stark von diesem<br />

beeinflusst.<br />

GIVERNY, LE JARDIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 60,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen mit Namensplakette<br />

der Künstlerin.<br />

Mit Echtheitszertifikat BHM 19-1 von Philippe Piguet,<br />

Paris vom 7. April 2015.<br />

Blick in den blühenden Garten von Giverny in prächtiger<br />

Farbenvielfalt mit schmalem beigen Weg bei<br />

strahlendem Sonnenschein. Im Vordergrund weißviolett<br />

blühende Stiefmütterchen, dahinter ein großer<br />

Busch mit Margeriten und daneben einige Rosen, im<br />

Hintergrund entlang des Weges bläuliche Bepflanzung<br />

und diverse Sträucher und den Himmel fast verdeckende<br />

Bäume in differenzierten Grüntönen. Farbenfroher<br />

Pinselduktus im Stil des Impressionismus.<br />

BLANCHE HOSCHEDÉ-MONET,<br />

1865 PARIS – 1947 GIVERNY<br />

GIVERNY, LE JARDIN<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 60.5 cm.<br />

With certificate of authenticity BHM 19-1 by Philippe<br />

Piguet, Paris dated 7 April 2015.<br />

Provenance:<br />

Auction Sotheby’s, London, 25 June 2015, lot 423.<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Auktion Sotheby‘s, London, vom 25. Juni 2015,<br />

Lot 423. (1302162) (18)<br />

46 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


EDWARD CUCUEL<br />

1875 San Francisco – 1954 Pasadena/ Kalifornien<br />

666<br />

EDWARD CUCUEL,<br />

1875 SAN FRANCISCO – 1954 PASADENA/<br />

KALIFORNIEN<br />

Der Künstler besuchte mehrere Kunstakademien. In<br />

den Jahren zwischen 1907 und 1939 lebte er in München,<br />

am Chiemsee und am Ammersee sowie in<br />

Starnberg.<br />

FRÜHLING AM SEE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

64,5 x 80 cm.<br />

Rechts unten signiert, verso „Cucuel München“,<br />

Betitelung und Rahmenmaß „65 - 80“ sowie alter<br />

Aufkleber „Ausstellung Gerstenberger Chemnitz<br />

6584“.<br />

Gerahmt.<br />

EDWARD CUCUEL,<br />

1875 SAN FRANCISCO – 1954 PASADENA/<br />

CALIFORNIA<br />

SPRING BY THE LAKE<br />

Oil on canvas.<br />

64.5 x 80 cm.<br />

Signed lower right, verso “Cucuel München”. Title<br />

and frame dimensions “65 - 80”, as well as old label<br />

inscribed “Ausstellung Gerstenberger Chemnitz<br />

6584”. (†)<br />

€ 70.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Auf einer sonnenbeschienenen, leuchtend zartgrünen<br />

Wiese mit Blumen ein liegendes und ein sitzendes<br />

Mädchen in weißen Kleidern. Sie genießen die Aussicht<br />

auf den großen ruhigen See mit einem weißen<br />

Segelboot, das sich im Wasser widerspiegelt. Darüber<br />

der strahlend blaue Himmel mit kleinen Wolken.<br />

Auf der linken Seite eine Birke in zartem Grün und<br />

davor ein schmaler Baum in zartrosafarbener Blütenpracht.<br />

Stimmungsvolle Landschaftswiedergabe, die<br />

Atmosphäre eines Frühlingstages vermittelnd in vielen<br />

frischen differenzierten Farbtönen.<br />

Der Maler gehörte dem bedeutenden Kreis der neoimpressionistischen<br />

Schule von Rouen an und wirkte<br />

zusammen mit den weiteren Mitgliedern der Gruppierung,<br />

wie Michel Frechon (1892-1974), Jacques<br />

le Chevallier (1896-1987), Robert Antoine Pinchon<br />

(1886-1943) oder Adrien Segers (1876-1950) etc. (†)<br />

(13220014) (18)<br />

48 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CHARLES HENRI<br />

VERBRUGGHE<br />

1877 – 1974 Paris<br />

667<br />

CHARLES HENRI VERBRUGGHE,<br />

1877 – 1974 PARIS<br />

IM SOMMERLICHEN GARTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

76 x 63,5 cm.<br />

Links unten gewidmet an den Maler „Jef van de<br />

Fackere“ und signiert und datiert „Ch. Verbrugghe<br />

1920“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einem blühenden Garten ein stehender Korbstuhl<br />

vor einem kleinen runden, mit einer weißen Decke<br />

gedeckten Tisch. Auf diesem Tisch stehen zwei hellblaue<br />

Vasen, beide mit prachtvollen Blumensträußen<br />

geschmückt, weitere Blumen und Blüten liegen auf<br />

der hellen Tischdecke. Seitlich des Tisches, im grünen<br />

Gras, eine ältere weiße Henkelkanne, in der ebenfalls<br />

ein paar Blütenzweige stehen. Farbenprächtig leuchtendes<br />

Bild in impressionistischer Manier, typisch für<br />

den belgischen Maler.<br />

CHARLES HENRI VERBRUGGHE,<br />

1877 – 1974 PARIS<br />

SUMMERY GARDEN<br />

Oil on panel.<br />

76 x 63.5 cm.<br />

Dedicated to the painter “Jef van de Fackere” lower<br />

left and signed and dated “Ch. Verbrugghe 1920”.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

Provenance:<br />

Berko Fine <strong>Paintings</strong>, 1995.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Berko Fine <strong>Paintings</strong>, 1995. (1322006) (18)<br />

50 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


FIRMIN GIRARD<br />

1838 Poncin – 1921 Montluçon<br />

668<br />

FIRMIN GIRARD,<br />

1838 PONCIN – 1921 MONTLUÇON<br />

DIE AUSFAHRT MIT DEM KAHN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54,5 x 73 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Mit besonderem Dank an Herrn Patrick Faucheur,<br />

Urenkel des Malers, für seine freundlichen Hinweise<br />

mit Blick auf die Authentizität des vorliegenden Gemäldes.<br />

Ein Werkverzeichnis des Künstlers ist derzeit<br />

in Arbeit.<br />

Das Gemälde, in heller Lichtimpression gehalten,<br />

zeigt zwei Damen, die soeben mit einem Kahn vom<br />

Ufer abstechen wollen, im Vordergrund eine Wäscherin<br />

mit Körben. Die Dame in Rot betritt vorsichtig den<br />

Kahn, eine Augenblicksituation, wie sie gerne in der<br />

Malerei der Zeit thematisiert wurden, gleichsam wie<br />

in einem fotografischen Augenblick erfasst.<br />

FIRMIN GIRARD,<br />

1838 PONCIN – 1921 MONTLUÇON<br />

BOAT TRIP<br />

Oil on canvas.<br />

54.5 x 73 cm.<br />

Signed lower left.<br />

With special thanks to Mr. Patrick Faucheur, great<br />

grandson of the painter, for his kind references. A<br />

catalogue raisonné is expected to be published.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Bei dem dargestellten Fluss handelt es sich mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit um den Sornin in der Nähe von<br />

Charlieu (Haute-Loire), wo der Maler sich regelmäßig<br />

aufhielt. (1322003) (11)<br />

52 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

53


REMBRANDT BUGATTI<br />

1884 Mailand – 1916 Paris<br />

669<br />

REMBRANDT BUGATTI,<br />

1884 MAILAND – 1916 PARIS<br />

HUND MIT GESENKTEM SCHWANZ, 1903<br />

26 x 35 x 15 cm.<br />

Auf dem Sockel signiert „R. Bugatti“, ortsbezeichnet<br />

und datiert „Milano 1903“ (ohne Gießerstempel).<br />

Bronze, braune Patina. Originalausgabe „Giudici e<br />

Strada“ für A. Grubicy (Mailand). Nach dem heutigen<br />

Kenntnisstand beträgt unter Vorbehalt die bisher bekannte<br />

Auflage in Bronze zwei Exemplare.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung Italien.<br />

Anmerkung:<br />

Rembrandt Bugatti war ein italienischer Bildhauer. Er<br />

ist der jüngere Bruder des Automobilkonstrukteurs<br />

Ettore Bugatti. Sein Werk umfasst in erster Linie Tierplastiken<br />

und gilt als überaus eigenständige künstlerische<br />

Position innerhalb der Bildhauerei der Frühmoderne.<br />

Literatur:<br />

Véronique Fromanger, Rembrandt Bugatti. Sculptor.<br />

Répertoire Monographique: a meteoric rise, Paris<br />

2016, abgebildet und besprochen auf S. 34 und S.<br />

268f.<br />

Ausstellung:<br />

1905, V. Biennale von Venedig. (1301981) (18)<br />

REMBRANDT BUGATTI,<br />

1884 MILAN – 1916 PARIS<br />

DOG WITH LOWERED TAIL, 1903<br />

26 x 35 x 15 cm.<br />

Signed “R. Bugatti” on the base, locally inscribed and<br />

dated “Milano 1903” (without foundry stamp).<br />

Bronze, brown patina. Original edition “Giudici e<br />

Strada” for A. Grubicy (Milan). According to current<br />

knowledge, with reservations, the edition known so<br />

far in bronze is two copies.<br />

Provenance:<br />

Private collection Italy.<br />

Notes:<br />

Rembrandt Bugatti was an Italian sculptor. He is the<br />

younger brother of the automobile designer Ettore<br />

Bugatti. His work includes primarily animal sculptures<br />

and is considered an extremely independent<br />

artistic position within early modern sculpture.<br />

Literature:<br />

Véronique Fromanger, Rembrandt Bugatti. Sculptor.<br />

Répertoire Monographique: a meteoric rise, Paris<br />

2016, illustrated and discussed on p. 34 and pp. 268.<br />

Exhibition:<br />

1905, 5th Venice Biennale.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

54 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


REMBRANDT BUGATTI<br />

1884 Mailand – 1916 Paris<br />

670<br />

REMBRANDT BUGATTI,<br />

1884 MAILAND – 1916 PARIS<br />

DEUX PANTHÈRES SE LÉCHANT, 1906<br />

36 x 104 x 30 cm.<br />

Signiert auf Pinthe „Bugatti, 1906“. Gießerstempel<br />

„Cire airaindor perdu“, 1 von 25.<br />

Bronze, gegossen, dunkelbraun patiniert. Auf rechteckiger<br />

naturalistisch gestalteter Plinthe ein sich gegenüberstehendes<br />

Paar Panther, der eine Panther<br />

den Kopf des anderen leckend. (†)<br />

Anmerkung 1:<br />

Das Gipsmodell zu der vorliegenden Bronze von 1906<br />

wird im Musée d‘Orsay in Paris unter der Nummer<br />

RF 3575 verwahrt.<br />

Anmerkung 2:<br />

Rembrandt Bugatti war ein italienischer Bildhauer.<br />

Er ist der jüngere Bruder des Automobilkonstrukteurs<br />

Ettore Bugatti. Sein Werk umfasst in erster Linie<br />

Tierplastiken und gilt als überaus eigenständige<br />

künstlerische Position innerhalb der Bildhauerei der<br />

Frühmoderne.<br />

REMBRANDT BUGATTI,<br />

1884 MILAN – 1916 PARIS<br />

DEUX PANTHÈRES SE LÉCHANT, 1906<br />

36 x 104 x 30 cm.<br />

Signed “Bugatti, 1906” on plinth. Foundry mark<br />

“Cire airaindor perdu”, limited ed. no. 1/25.<br />

Bronze; cast, dark brown patina.<br />

Notes:<br />

The plaster model of the present bronze from 1906,<br />

is held at the Musée d’Orsay in Paris, no. RF 3575.<br />

(†)<br />

Literature:<br />

cf. Anne Pingeot; Le Normand-Romain, Antoinette;<br />

Margerie, Laure de, Musée d‘Orsay. Catalogue<br />

sommaire illustré des sculptures, Paris, Réunion<br />

des musées nationaux, 1986, p. 267<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Anne Pingeot, Le Normand-Romain, Antoinette;<br />

Margerie, Laure de, Musée d‘Orsay. Catalogue<br />

sommaire illustré des sculptures, Paris, Réunion<br />

des musées nationaux, 1986, S. 267<br />

Ausstellungen:<br />

Das Pariser Gipsmodell wurde ausgestellt:<br />

Nouvelles acquisitions du musée d‘Orsay 1980-1983<br />

– palais de Tokyo – musée d‘<strong>Art</strong> et d‘Essai – France,<br />

Paris, 1983-1984.<br />

La sculpture du XIXème siècle dans l‘Eure (1820-<br />

1914) – musée municipal – France, Bernay, 1987.<br />

(13211317) (10)<br />

56 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

57


ANTONIO MANCINI<br />

1852 Albano Laziale – 1930 Rom<br />

671<br />

ANTONIO MANCINI,<br />

1852 ALBANO LAZIALE – 1930 ROM<br />

Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der<br />

italienischen <strong>Modern</strong>e. Nach lobendem Urteil über<br />

seine Jugendzeichnungen durch Domenico Morelli<br />

(1823-1901) wurde er bereits mit zwölf Jahren an<br />

der Kunstakademie in Napoli aufgenommen. Bereits<br />

18- jährig stellte er unter großem Beifall im Salon du<br />

Paris aus. Mancini war Mitglied der Verismo-Bewegung.<br />

Er begab sich 1877 nach Frankreich, wo er<br />

Édouard Manet (1832-1883) und Edgar Degas (1834-<br />

1917) kennenlernte, später war er eng befreundet mit<br />

John Singer Sargent (1856-1925) in London.<br />

PORTRAIT EINES ITALIENISCHEN JUNGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

67 x 50 cm.<br />

Rechts unten signiert „A. Mancini“.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

Vor einem Hintergrund in diversen rötlichen Farbtönen<br />

das Halbbildnis eines Jungen mit schwarzem breitem<br />

Hut, der neben weißen Federn mit goldenen Anhängern<br />

verziert ist. Er trägt eine dunkle Jacke mit<br />

weißem Spitzentuch um den Hals und Spitze am<br />

Armende der Jacke. In seiner linken Hand hält er<br />

eine <strong>Art</strong> Bambusstock. Er hat ein gebräuntes Gesicht,<br />

einen leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden<br />

dunklen Augen schaut er seitlich aus dem<br />

Bild heraus. Das Bildnis vorgeführt in virtuoser, stark<br />

pastoser, dem Impressionismus naher Pinselführung,<br />

eine flirrende Atmosphäre vermittelnd.<br />

(1320843) (18)<br />

ANTONIO MANCINI,<br />

1852 ALBANO LAZIALE – 1930 ROME<br />

PORTRAIT OF AN ITALIAN BOY<br />

Oil on canvas.<br />

67 x 50 cm.<br />

Signed “A. Mancini” lower right.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

58 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


BORIS FRÖDMAN-CLUZEL<br />

1878 – 1969<br />

672<br />

BORIS FRÖDMAN-CLUZEL,<br />

1878 – 1969<br />

HOCKENDE, 1926<br />

Bronze, gegossen, mittelbraun patiniert.<br />

Höhe: 29,5 cm.<br />

Auf der Basis monogrammiert und datiert „B.F.C 1926“,<br />

seitlich mit Pariser Gießerstempel.<br />

Auf hoher rechteckiger blockhafter und leicht gekehlter<br />

Basis sitzende junge Frau mit gekreuzten Armen<br />

und Beinen. Das nach rechts gerichtete Haupt von<br />

<strong>Art</strong> déco-Stirnband geziert. (1320454) (13)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

59


AUGUSTE RENOIR<br />

1841 Limoges – 1919 Cagnes/Nizza<br />

673<br />

AUGUSTE RENOIR,<br />

1841 LIMOGES – 1919 CAGNES/ NIZZA<br />

PETITE VÉNUS DEBOUT<br />

60 x 30 x 20 cm.<br />

Auf der Plinthe signiert. Außerdem römische Zahl<br />

„XVII“.<br />

Im griechischen Mythos kämpfte Venus um den Preis<br />

eines goldenen Apfels, den sie gewann, indem sie<br />

Paris versprach, er würde Helena von Troja, die schönste<br />

Frau der Welt, heiraten. Renoirs Skulptur zeigt Venus,<br />

die den Apfel in ihrem Moment des Triumphs<br />

hält. Renoirs Konzeption dieser Arbeit wurde von Erinnerungen<br />

an antike Skulpturen und vom „modernen<br />

Klassizismus“ des zeitgenössischen Bildhauers<br />

Maillol beeinflusst. Renoir war schwer durch <strong>Art</strong>hritis<br />

verkrüp pelt und wurde bei der Herstellung dieser<br />

Skulptur von einem Assistenten, Richard Guino, unterstützt.<br />

Braune Patina. (†) (13211320) (10)<br />

AUGUSTE RENOIR,<br />

1841 LIMOGES – 1919 CAGNES/ NICE<br />

PETITE VÉNUS DEBOUT<br />

60 x 30 x 20 cm.<br />

Signed on the plinth. Also Roman numeral “XVII“. (†)<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

60 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

61


MOÏSE KISLING<br />

1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />

674<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />

FRANKREICH<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnischjüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmartre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

COQUELICOTS ET BLEUETS, 1936<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 65 cm.<br />

Unten links signiert „Kisling“.<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 CRACOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />

MER, FRANCE<br />

COQUELICOTS ET BLEUETS, 1936<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 65 cm.<br />

Signed “Kisling” lower left. (†)<br />

Literature:<br />

This painting is illustrated in: Jean Dutourd, Kisling,<br />

Landshut 1995, p. 250, no. 130.<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Der gebürtig aus Polen stammende Kisling entwickelte<br />

sich zu einem der bedeutendsten Maler der<br />

Pariser Schule. Zunächst lernte er in Krakau, ließ sich<br />

jedoch bereits 1910 in Paris nieder in La Ruche de<br />

Montparnasse wo er auf alle wichtigen europäischen<br />

Maler seiner Zeit traf wie Chagall, Soutine und Zadkine.<br />

Aufgrund des Zweiten Weltkrieges verbrachte er<br />

als Jude sein Exil in den USA wo ihm ebenfalls großer<br />

Erfolg zuteil wurde. Später kehrte er nach Südfrankreich<br />

zurück, wo er sich vorwiegend der Landschaftsmalerei<br />

widmete. Die größte Sammlung seiner Werke<br />

ist im Musée Petit Palais in Genf zu finden. Noch<br />

vor seinem Weggang in die USA ist dieses herrliche<br />

Blumenstück 1936 entstanden. Es zeigt auf einer<br />

quadratischen kleinen Tischplatte eine kugelige Glasvase,<br />

die einen sommerlichen Strauß aus Mohn- und<br />

Kornblumen sowie weiße Margeriten aufnimmt. Die<br />

zurückgenommene Polychromie unterstreicht die<br />

einzelne Bedeutung der einzelnen Blüten, die jeweils<br />

intensiv leuchten und – nebenbei – die Nationalfarben<br />

Frankreichs darstellen. (†)<br />

Literatur:<br />

Dieses Gemälde ist abgebildet in: Jean Dutourd,<br />

Kisling, Landshut 1995, S. 250, Nr. 130. (1321139)<br />

(13)<br />

62 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


LOUIS VALTAT<br />

1869 Dieppe – 1952 Paris<br />

675<br />

LOUIS VALTAT,<br />

1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />

IRIS IN GRÜNER GLASVASE AUF ROTEM GRUND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 40,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „L. Valtat“.<br />

Das Werk ist im Archiv der „Association Les amis de<br />

Louis Valtat“ aufgeführt.<br />

Das Gemälde, um 1943 entstanden, bezeugt bereits<br />

die Lebensreife im Werk des Künstlers, der den gesamten<br />

Wandel der Stilfolgen in Europa von seiner<br />

Studienzeit an bis kurz vor seinem Tod mitgestaltet<br />

hat. 1888, als Valtat in die Académie Julian in Paris<br />

eintrat, herrschten noch völlig andere Vorstellungen<br />

von Kunst. Hatte der wenig ältere Paul Gauguin bereits<br />

einen neuen Ansatz in der Malerei gefunden,<br />

nämlich die Idee der reinen Farbe, so suchte Valtat<br />

dennoch sich auch bei dem konservativen, aber bereits<br />

dem Symbolismus zugewandten Gustave Moreau<br />

Ideen zu holen. Nachdem er zusammen mit<br />

Toulouse-Lautrec Bühnenbilder malte, änderte sich<br />

jedoch seine Sicht bereits dahingehend, dass er ab<br />

1903 im Salon d'Automne Bilder ausstellte, die den<br />

neuen Fauvismus bereits erkennen ließen, und einen<br />

Skandal auslösten. Bestärkt durch sein Familienleben<br />

widmete er sich den Themen der eigenen Familie,<br />

Landschaften und Stillleben, wobei nicht das Bildthema<br />

selbst, sondern vielmehr die Wildheit der Darstellung<br />

zunehmend neuer und unverwechselbarer wurde.<br />

1914 zog Valtat nach Paris, wo er bis zu seinem<br />

Lebensende lebte. Mit dem Kunsthändler Vollard hatte<br />

er bereits seit 1900 einen Vertrag, der auch bewirkte,<br />

dass seine Bilder in bedeutende Sammlungen<br />

kamen. Valtat gilt als einer der Hauptvertreter der<br />

"Fauves", dessen Werke international in den bedeutendsten<br />

Sammlungen vertreten sind. Das Gemälde<br />

gewinnt seine Ästhetik nicht zuletzt gerade aus der<br />

Gegenüberstellung der beiden konträren Komplementärfarben<br />

Grün und Violett, in allen ihren Abstufungen.<br />

Der diese beiden Farbwerte verbindende und<br />

einbindende Hintergrund in Rot – mit weißen Punkten<br />

– schließt den wilden Farbenkampf zu einer dennoch<br />

wohltuenden Einheit. Wenige Jahre nach der<br />

Entstehung des Bildes erblindete Valtat und musste<br />

seine Arbeit aufgeben. A.R.<br />

LOUIS VALTAT,<br />

1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />

IRIS IN A GREEN GLASS VASE ON RED<br />

BACKGROUND<br />

Oil on canvas.<br />

61 x 40.5 cm.<br />

Signed lower right “L. Valtat”.<br />

The work is listed in the archives of the “Association<br />

Les amis de Louis Valtat”.<br />

The painting, created in ca. 1943, is already testimony<br />

to the maturity of the artist’s œuvre. He is known for<br />

having shaped the change in the stylistic transitions<br />

in Europe from his student days until shortly before<br />

his death.<br />

Provenance:<br />

Private collection.<br />

Sotheby’s, London, 27 February 2019, lot 155.<br />

€ 60.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung.<br />

Sotheby‘s, London, 27 Februar 2019, Lot 155.<br />

(12901419) (11)<br />

64 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


LOUIS VALTAT<br />

1869 Dieppe – 1952 Paris<br />

676<br />

LOUIS VALTAT,<br />

1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />

LA FAMILLE SUR LA PLAGE<br />

Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen.<br />

45,5 x 54 cm.<br />

Rechts unten signiert „L. Valtat“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Mit expressiven Pinselstrichen und reinem Farbgebrauch<br />

stellt Louis Valtat um 1917 diese sommerliche<br />

Strandszene dar. 1860 in Dieppe geboren wurde er<br />

bereits im zarten Alter von 17 Mitglied der Ecole des<br />

Beaux <strong>Art</strong>s und studierte zusammen mit großartigen<br />

Malern wie Gustave Boulanger und Jules Lefebvre.<br />

Zahlreiche zeitgenössische Künstler beeinflussten<br />

ihn, wie Matisse, Vuillard, Bonnard, Signac und besonders<br />

Renoir, mit welchem ihn eine lebenslange<br />

Freundschaft verband. Heute sind seine begehrten<br />

Werke in berühmten Sammlungen der ganzen Welt<br />

zu sehen – etwa im Metropolitan Museum of <strong>Art</strong><br />

(New York, im Thyssen-Bornemisza Museum (Madrid)<br />

und in der Hermitage (Sankt Petersburg).<br />

LOUIS VALTAT,<br />

1869 DIEPPE – 1952 PARIS<br />

LA FAMILLE SUR LA PLAGE<br />

Oil on canvas, laid on panel.<br />

45.5 x 54 cm.<br />

Signed “L. Valtat” lower right.<br />

In gilt frame.<br />

Literature:<br />

J. Valtat, Louis Valtat, Catalogue de l’œuvre peint,<br />

1977, p. 140.<br />

€ 60.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

J. Valtat, Louis Valtat, Catalogue de l‘œuvre peint,<br />

1977, S. 140. (12901432) (13)<br />

66 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

67


MARC CHAGALL<br />

1887 Witebsk – 1985 Saint-Paul-de-Vence<br />

677<br />

MARC CHAGALL,<br />

1887 WITEBSK – 1985 SAINT-PAUL-DE-VENCE<br />

CARMEN, 1967<br />

Farblithografie.<br />

101 x 66 cm.<br />

Rechts unten signiert „Marc Chagall“, Ed. 36/ 200.<br />

In Passepartout in vergoldetem Rahmen.<br />

Links unten im Druck bezeichnet „D‘APRÈS MARC<br />

CHAGALL – CH.SORLIER GRAV“.<br />

Am Blattrand, außerhalb der Darstellung, vereinzelt<br />

leichte Knicksp. (1321671) (18)<br />

MARC CHAGALL,<br />

1887 WITEBSK – 1985 SAINT-PAUL-DE-VENCE<br />

CARMEN, 1967<br />

Colour lithography.<br />

101 x 66 cm.<br />

Signed “Marc Chagall” lower right, limited ed. no.<br />

36/ 200.<br />

Inscribed “D‘APRÈS MARC CHAGALL –<br />

CH. SORLIER GRAV” lower left on print.<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

68 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


HENRI MATISSE<br />

1869 Le Cateau-Cambrésis – 1954 Nizza<br />

678<br />

HENRI MATISSE,<br />

1869 LE CATEAU-CAMBRÉSIS – 1954 NIZZA<br />

ODALISQUE AU COFFRET ROUGE, 1926<br />

Farbaquatintaradierung.<br />

42 x 55,6 cm.<br />

Rechts unten signiert „Matisse“.<br />

Im Passepartout, hinter Glas gerahmt. In dekorativem<br />

Prunkrahmen.<br />

HENRI MATISSE,<br />

1869 LE CATEAU-CAMBRÉSIS – 1954 NICE<br />

ODALISQUE AU COFFRET ROUGE, 1926<br />

Aquatint etching in colour.<br />

42 x 55.6 cm.<br />

Signed “Matisse” lower right.<br />

Framed with mount behind glass.<br />

In magnificent decorative frame.<br />

Exemplar 54/ 200. (1321997) (18)<br />

Limited edition no. 54/ 200.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

70 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

71


MAURICE UTRILLO<br />

1883 Paris – 1955 Dax<br />

679<br />

MAURICE UTRILLO,<br />

1883 PARIS – 1955 DAX<br />

CAFÉ DU LAPIN AGILE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

38 x 46 cm.<br />

Verso zwei rechteckige Stempel (auf Leinwand<br />

und Keilrahmen): „Petridés“. Rechts unten signiert<br />

„Maurice, Utrillo, V.“.<br />

MAURICE UTRILLO,<br />

1883 PARIS – 1955 DAX<br />

CAFÉ DU LAPIN AGILE<br />

Oil on canvas.<br />

38 x 46 cm.<br />

Verso two rectangular stamps (on canvas and<br />

stretcher) “Petridés”. Signed lower right “Maurice,<br />

Utrillo, V.”. (†)<br />

Blick auf eine Häusergruppe an einer verschneiten<br />

Straßenecke einer Kleinstadt. Vor höheren Mietshäusern<br />

niedrige, geduckte Häuser, ein- und zweigeschossig,<br />

die Straßenecke, seitlich kahle Baume,<br />

durch geradeziehende Pinselstriche angegeben. Im<br />

Vordergrund zwei betont farbig gekleidete Frauen, die<br />

sich auf die Türe eines Hauses zubewegen, das mit<br />

Aufschrift „café du Lapin agile“ beschriftet ist.<br />

Utrillo, Sohn der Malerin Suzanne Valodon, ehelichte<br />

1935 die Witwe eines Kunstsammlers, Lucie Pauwels,<br />

die unter Pseudonym ebenfalls malte. Das vorliegende<br />

Gemälde, rechts neben der Signatur mit „V“<br />

bezeichnet, dürfte auf die im Bild wiedergegebene<br />

Kleinstadt weisen. (†)<br />

Provenienz:<br />

Galerie Allschwil, Schweiz.<br />

Schweizer Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Jean Fabris, Claude Wiart, Alain Buquet, Jean-<br />

Pierre Thiollet, Jacques Birr, Catherine Balin-Lacroix,<br />

Joseph Foret: Utrillo, sa vie, son œuvre, Editions<br />

Frédéric Birr, Paris, 1982. (1321061) (11)<br />

Provenance:<br />

Galerie Allschwil, Switzerland.<br />

Swiss private collection.<br />

€ 70.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

72 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

73


HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />

1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />

680<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

HOCKENDER FRAUENAKT AUF BLAUEM SOFA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

38 x 47 cm.<br />

Rechts unten signiert. (12821037) (11)<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

CROUCHING FEMALE NUDE ON BLUE SOFA<br />

Oil on canvas.<br />

38 x 47 cm.<br />

Signed lower right.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

74 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

75


HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />

1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />

681<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

AKT IN GESTREIFTEM TUCH<br />

Bleistift und Aquarell auf Papier.<br />

Sichtmaß: 36 x 25 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Hinter Glas und Passepartout gerahmt.<br />

In einem gut durchleuchteten Innenraum, durch dessen<br />

Sprossenfenster warmes Sonnenlicht dringt, ein<br />

zentraler Frauenakt nur leicht von einem gestreiften<br />

Tuch bedeckt auf einem Teppich stehend. Gerahmt<br />

beschrieben. (†)<br />

Provenienz:<br />

Kaplan Gallery, London (der Akt dort als Frau des<br />

Künstlers spezifiziert).<br />

Petersen Galleries, Beverly Hills. (12821030) (13)<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

NUDE IN STRIPED CLOTH<br />

Pencil and watercolour on paper.<br />

Visible size: 36 x 25 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Framed with mount under glass. (†)<br />

Provenance:<br />

Kaplan Gallery, London (the nude is identified here<br />

as the artist‘s wife).<br />

Petersen Galleries, Beverly Hills.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

76 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />

1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />

682<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

AM STRAND<br />

Bleistift und Aquarell auf Papier.<br />

26,7 x 33,5 cm.<br />

Links unten signiert „Lebasque“.<br />

Unter Glas montiert.<br />

Im Mittelpunkt ein junger Mann in schwarzer Badehose<br />

in einem Liegestuhl an einem weiten sonnenbeschienenen<br />

Sandstrand. Hinter ihm führt der Blick<br />

über Sandbänke in die Weite des türkis-grünen Meeres<br />

mit tief liegenden Wolkenfeldern, zudem mit weiteren<br />

Sonnenanbetern und Spaziergängern in weißen<br />

Bademänteln. Auf der rechten Bildseite eine junge<br />

Frau in gelben Kleid, vor einem rotgestreiften Zelt<br />

sitzend. (12821039) (18)<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

ON THE BEACH<br />

Pencil and watercolour on paper.<br />

26.7 x 33.5 cm.<br />

Signed lower left “Lebasque”.<br />

Framed with glass.<br />

€ 25.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

78 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

79


JAN ZOETELIEF TROMP<br />

1872 Batavia – 1947 Breteuil<br />

683<br />

JAN ZOETELIEF TROMP,<br />

1872 BATAVIA – 1947 BRETEUIL<br />

SPIELENDE KINDER AM STRAND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

39,5 x 48,5 cm.<br />

In Nahsicht fünf sommerlich bekleidete Kinder im<br />

seichten Wasser, dabei mit Schaufeln im Sand spielend.<br />

Im Hintergrund sind im leicht welligen Wasser<br />

einige Schwimmer und ein paar Seegelboote sichtbar.<br />

Atmosphärische Malerei in frischen sanften Farbtönen.<br />

Anmerkung:<br />

Authentifizierung als eigenhändiges Werk des Künstlers<br />

wurde durch seine Tochter vorgelegt (in Kopie).<br />

(12821038) (18)<br />

JAN ZOETELIEF TROMP,<br />

1872 BATAVIA – 1947 BRETEUIL<br />

CHILDREN PLAYING ON THE BEACH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

39.5 x 48.5 cm.<br />

Notes:<br />

A copy of a certificate of authenticity by the artist’s<br />

daughter is enclosed, confirming that the painting is<br />

by the artist’s own hand.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

80 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

81


RAOUL DUFY<br />

1877 Le Havre – 1953 Forcalquier<br />

684<br />

RAOUL DUFY,<br />

1877 LE HAVRE – 1953 FORCALQUIER<br />

NATURE MORTE À LA COUPE DE CITRONS<br />

Aquarell auf Papier.<br />

48 x 63 cm.<br />

Rechts unten signiert „Raoul Dufy“.<br />

Im Passepartout, hinter Glas in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Vino, Paris.<br />

Auktion Hôtel Rameau, Versailles 7. Dezember 1975,<br />

Nr. 75.<br />

Auktion Hôtel Rameau, Versailles 2. Juni 1976, Nr. 51.<br />

Literatur:<br />

Fanny Guillon-Laffaille, Raoul Dufy. Catalogue raisonné<br />

des aquarelles, gouaches et pastels, Paris 1982, Bd. 2,<br />

S. 133, Abb. 1423. (1321591) (18)<br />

RAOUL DUFY,<br />

1877 LE HAVRE – 1953 FORCALQUIER<br />

NATURE MORTE À LA COUPE DE CITRONS<br />

Watercolour on paper.<br />

48 x 63 cm.<br />

Signed “Raoul Dufy“ lower right.<br />

Provenance:<br />

Collection Vino, Paris.<br />

Sale Hôtel Rameau, Versailles 7 December 1975,<br />

no. 75.<br />

Sale Hôtel Rameau, Versailles 2 June 1976, no. 51.<br />

Literature:<br />

Fanny Guillon-Laffaille, Raoul Dufy: Catalogue raisonné<br />

des aquarelles, gouaches et pastels, Edition Louis<br />

Carré, Paris 1982, vol. 2, p. 133, ill. 1423.<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

82 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JEAN DUFY<br />

1888 Le Havre – 1964 Boussay<br />

685<br />

JEAN DUFY,<br />

1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />

AU CIRQUE, PARADE ÉQUESTRE, UM 1910<br />

Öl auf Leinwand.<br />

51 x 73 cm.<br />

Links unten signiert: „Jean Dufy“.<br />

In textilen Passepartout, in aufwändig gestaltetem<br />

Louis XV-Rahmen.<br />

Beigegeben ein Zertifikat von Germaine Dufy, 1. März<br />

1977 und eines von Léandre Quesnel, 3. Oktober 1991.<br />

Rhythmus, Takt, Haltung! Acht Pferde bilden eine Ehrenreihe<br />

um einen Reiter und sein Pferd in der Mitte<br />

einer Zirkusmanege. Der Mann reitet auf seinem<br />

Pferd und grüßt die Reiterin, die ihm gegenübersteht,<br />

demonstrativ. Die Reiterin steht halb entkleidet auf<br />

ihrem Pferd und hält einen Reifen, ein Zirkusrequisit,<br />

das einige zukünftige Akrobatiken ankündigt. Im Hintergrund<br />

spielt ein Orchester eine Musik, die den<br />

Rhythmus der Pferdeparade untermalt. Der Dirigent,<br />

ganz in Gelb gekleidet, bringt seine glitzernde Note in<br />

die Mitte der Komposition. Alles ist hier in perfekter<br />

Symmetrie angeordnet. Die Tribünen und das Publikum<br />

verteilen sich in einem Kreisbogen, der den<br />

Halbmond des Zentrums überspannt. Das dunkle<br />

Blau auf der linken und das leuchtende Rot auf der<br />

rechten Seite erzeugen eine Tiefenwirkung. Die kleinen<br />

weißen, gelben und schwarzen Akzente fassen<br />

die Silhouetten der Zuschauer zusammen, die auf<br />

ihren Sitzen zu glitzern und zu zappeln scheinen. Im<br />

Vordergrund ziehen die weißen Nuancen der Pferde<br />

alle Blicke auf sich und verleihen ihnen die Hauptrolle.<br />

Als Meister des Lichts und der Farbe gelingt es Jean<br />

Dufy, die Atmosphäre dieses Zirkus, seine Unruhe,<br />

sein Schillern und sogar seine Geräusche mit Bravour<br />

wiederzugeben. Sein schwarzer, schneller Strich ziseliert<br />

die Formen auf einem Hintergrund mit einer fauvefarbenen<br />

Palette, die dem Bild eine ganz besondere<br />

Vitalität verleiht. Das Thema des Zirkus, in dem Dufy<br />

sowohl Dynamik als auch die von ihm gewünschte<br />

Polychromie fand, war fortan häufig Bestandteil seines<br />

Schaffens. (†)<br />

JEAN DUFY,<br />

1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />

AU CIRQUE, PARADE ÉQUESTRE, CA. 1910<br />

Oil on canvas.<br />

51 x 73 cm.<br />

Signed “Jean Dufy” lower left.<br />

A certificate by Germaine Dufy, 1 March 1977 and one<br />

by Léandre Quesnel, 3 October 1991 is enclosed. (†)<br />

€ 90.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Pascal Jacob, Le Cirque en Majesté, Paris, 2012.<br />

Vgl. Jacques Bailly, Catalogue raisonné de l‘œuvre<br />

de Jean Dufy, Paris 2010. (1321136) (13)<br />

84 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JEAN DUFY<br />

1888 Le Havre – 1964 Boussay<br />

686<br />

JEAN DUFY,<br />

1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />

VOILIERS DANS LE PORT DU HAVRE, 1907<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 64 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In breitem vergoldetem gekehltem Rahmen.<br />

Anbei ein Zertifikat von Monsieur Quesnel und<br />

eines von Monsieur Marumo.<br />

Dufys Bestimmung war nicht von Vornherein im<br />

künstlerischen Metier zu suchen, denn er war Außenvertreter<br />

eines Handelsunternehmens, das Überseewaren<br />

importierte und auch als Sekretär auf dem<br />

Überseedampfer „La Savoie“ angestellt, der Le Havre<br />

und New York verband. Erst eine Ausstellung, die<br />

1906 in seiner Heimatstadt stattfand und Matisse,<br />

Derain, Marquet und Picasso zeigte, führte ihn auf<br />

den künstlerischen Weg, der für ihn bestimmt war.<br />

Besonders ein Gemälde von Matisse, nämlich<br />

„Fenêtre ouverte à Collioure“ beeindruckte ihn mit<br />

seinen leuchtenden Farben und strahlendem Licht,<br />

sodass es in seinem Werk stark nachhallte – und<br />

auch in unserem Werk in Bezug auf Farbintensität<br />

und Macht der geometrischen eingebundenen Formen<br />

immanent zu sein scheint.<br />

In unserem Bild werden Kaimauern gezeigt und kleine<br />

trapezförmige Becken, ein Leuchtturm und Lagerhäuser,<br />

hinter denen sich das Meer erstreckt. Ein Segelboot<br />

beschreibt eine große Vertikale im linken Vordergrund,<br />

dessen Segel sich messerscharf in den Wind werfen<br />

und den Betrachterraum mit dem Bildraum verbinden.<br />

Dufy, der nach seinem Wehrdienst in Paris Drain, Braque,<br />

Picasso und Apollinaire begegnete, verwandte<br />

fortan vorwiegend stumpfere Farbtöne, wie Braun,<br />

Blau und Dunkelrot, während unser Gemälde von<br />

1907 noch in strahlenden diversen Farben leuchtet<br />

und der Darstellung zusammen mit ihren gebrochenen<br />

geometrischen Formen Dynamik verleiht. Viele<br />

seiner meist späteren Werke werden in hochklassigen<br />

Museen der ganzen Welt ausgestellt, wie im<br />

Musée national d‘<strong>Art</strong> moderne und im Centre Pompoidou<br />

in Paris, in der Albertina in Wien, im <strong>Art</strong> Institute<br />

of Chicago oder im MoMA in New York. Daher ist<br />

es uns eine besondere Freude ein so frühes Werk,<br />

welches Dufys Heimatstadt zeigt, mit der er emotional<br />

verbunden war, anbieten zu dürfen. (†)<br />

(1321135) (13)<br />

JEAN DUFY,<br />

1888 LE HAVRE – 1964 BOUSSAY<br />

VOILIERS DANS LE PORT DU HAVRE, 1907<br />

Oil on canvas.<br />

50 x 64 cm.<br />

Signed lower right.<br />

A certificate by Monsieur Quesnel and by Monsieur<br />

Marumo is enclosed. (†)<br />

€ 350.000 - € 500.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

88 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


HENRI BAPTISTE LEBASQUE<br />

1865 Champigné – 1937 Le Connet<br />

687<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

GROS TEMPS À MORGAT, UM 1922 - 1923<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

60 x 73 cm.<br />

Links unten signiert „Lebasque“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf und an einer niedrigen<br />

Steinmauer eines Ufers sitzende Figuren: zwei<br />

Frauen auf einem Klappstuhl, eine halb auf der Mauer<br />

sitzende Frau und hinter ihr ein junger Mann, der ganz<br />

auf der Mauer sitzt; in fast gleichen Abständen wirken<br />

sie wie in einer von der Mitte nach links hochziehenden<br />

Linie hintereinander gestaffelt, von der älteren,<br />

dick angezogenen Frau mit Wolldecke über den Schultern,<br />

bis über die behüteten Frauen mit langen Röcken<br />

und dem mit kurzer Hose leicht bekleidetem jungen<br />

Mann, werden gleichsam auch verschiedene Lebensalter<br />

scheinbar wiedergegeben. Sie alle blicken auf<br />

das stürmische, gischtig aufbrausende türkisfarbene<br />

Meer mit mehreren Segelbooten im Wind unter graublauem<br />

Himmel mit großen Gewitterwolken.<br />

Provenienz:<br />

Verkauf, Me Oury, Paris, 23. Februar 1959, Lot 84.<br />

Musée du Petit Palais, Genf.<br />

Verkauf, Me Martin, Versailles, 28. November 1971,<br />

Lot 75.<br />

Verkauf, Mes Champin et Lombrail, Enghien-les-Bains,<br />

11. Dezember 1977, Lot 83.<br />

Verkauf, Mes Champin, Lombrail et Gautier, Enghienles-Bains,<br />

18. Dezember 1983, Lot 26.<br />

Sammlung Lansberg, Frankreich.<br />

Verkauf, Me Briest, Paris, 17. Juni 1985, Lot 52.<br />

Christie´s, Paris, 24. März 2015, Lot 5.<br />

HENRI BAPTISTE LEBASQUE,<br />

1865 CHAMPIGNÉ – 1937 LE CONNET<br />

GROS TEMPS À MORGAT, CA. 1922 - 1923<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

60 x 73 cm.<br />

Signed “Lebasque” at lower left.<br />

Provenance:<br />

Sale, Me Oury, Paris, 23 February 1959, lot 84.<br />

Musée du Petit Palais, Geneva.<br />

Sale, Me Martin, Versailles, 28 November 1971,<br />

lot 75.<br />

Sale, Mes Champin et Lombrail, Enghien-les-Bains,<br />

11 December 1977, lot 83.<br />

Sale, Mes Champin, Lombrail et Gautier, Enghienles-Bains,<br />

18 December 1983, lot 26.<br />

Lansberg Collection, France.<br />

Sale, Me Briest, Paris, 17 June 1985, lot 52.<br />

Christie's, Paris, 24 March 2015, lot 5.<br />

Exhibition:<br />

Paris, Galerie Georges Petit, Henri Lebasque, probably<br />

March 1927, no. 52 (title: “La mer grise”).<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein Maler des Post-Impressionismus.<br />

Er studiert an der Ècole des Beua-<strong>Art</strong>s in Angers, zieht<br />

jedoch bereits 1886 nach Paris, wo er sich an der Academie<br />

Colarossi einschreibt. Er hält sich auch einige<br />

Zeit lang in den französischen Provinzen Vendée, Normandie<br />

und Bretagne auf; auch Morgat liegt auf der<br />

Halbinsel Crozon in der Bretagne und ist ein beliebtes<br />

Bade- und Urlaubsziel mit langem Sandstrand.<br />

Ausstellung:<br />

Paris, Galerie Georges Petit, Henri Lebasque, wahrscheinlich<br />

März 1927, Nr. 52 (Titel: „La mer grise“).<br />

(1302161) (18)<br />

90 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

91


MAURICE UTRILLO<br />

1883 Paris – 1955 Dax<br />

688<br />

MAURICE UTRILLO,<br />

1883 PARIS – 1955 DAX<br />

LA PLACE DU TERTRE À MONTMARTRE,<br />

1920 – 1922<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 61 cm.<br />

Rechts unten signiert „Maurice. Utrillo, V.“.<br />

In vergoldetem barockisierendem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Zertifikat des Wildenstein Institute.<br />

Ein Platz der trapezförmig nach rechts zuläuft ist von<br />

mehreren Bäumen bestanden, deren Grün den Passanten,<br />

die sich dorthin vor der senkrecht stehenden<br />

Sonne geflüchtet haben, Schutz bietet. Die Vertikalen<br />

der Baumstämme und die dazwischen gesetzten stehenden<br />

Staffagefiguren kontrastieren mit den Horizontalen,<br />

die durch die Etagenbegrenzungen der<br />

umstehenden Häuser gebildet werden. Diese architektonischen<br />

Gebilde gehören zu Utrillos Lieblingswerkzeugen,<br />

werden in diesem Gemälde jedoch von<br />

der domestizierten Natur beherrscht. (†)<br />

Provenienz:<br />

Kurt Sponagel-Hirzel, Zürich, 1955.<br />

Schweizer Privatsammlung.<br />

Sotheby‘s, London, 25. März 1992, Lot 62.<br />

Anmerkung:<br />

Der Platz ist einer der Lieblingsmotive Utrillos am<br />

Montmartre.<br />

Literatur:<br />

Pierre Courthion, Montmartre, Lausanne 1956, S. 118<br />

und 142 (abgebildet auf S. 118).<br />

Paul Pétridès, L‘œuvre complet de Maurice Utrillo,<br />

Bd. II, Paris 1962, Nr. 901, S. 320 (abgebildet auf<br />

S. 321 mit nicht korrekten Maßen).<br />

Ausstellungen:<br />

Basel, Kunsthalle, Maurice Utrillo. Graphische Blätter<br />

von Corot und Daumier, Juni-Juli 1942, Nr. 205.<br />

Vevey, Musée Jenisch, Maurice Utrillo, Valadon,<br />

Modigliani, Utter, Juli-September 1955, Nr. 50, S. 24<br />

(mit inkorrekten Maßen).<br />

München, Haus der Kunst, Maurice Utrillo V., Suzanne<br />

Valadon, Juni-September 1960, Nr. 77, S. 12 (abgebildet<br />

Tafel 39).<br />

Bern, Kunstmuseum, Utrillo, Januar-März 1963, Nr. 69.<br />

Tokyo, Seiji Togo Memorial Sompo Japan Museum<br />

of <strong>Art</strong>, Maurice Utrillo, April-Juni 2010, Nr. 23, S. 55<br />

(abgebildet), Wanderausstellung.<br />

Nigata, The Nigata Prefectural Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>,<br />

Juli-August 2010.<br />

Kyoto, Museum Eki Kyoto, September-Oktober 2010.<br />

Aichi, Toyohashi City Museum of <strong>Art</strong> & History, Oktober-Dezember<br />

2010. (13211311) (13)<br />

MAURICE UTRILLO<br />

1883 PARIS – 1955 DAX<br />

LA PLACE DU TERTRE À MONTMARTRE,<br />

1920 – 1922<br />

Oil on canvas.<br />

46 x 61 cm.<br />

Signed “Maurice. Utrillo, V.” lower right. (†)<br />

Accompanied by certificate by Wildenstein Institute.<br />

Provenance:<br />

Kurt Sponagel-Hirzel, Zurich, 1955.<br />

Private collection, Switzerland.<br />

Sotheby’s, London, 25 March 1992, lot 62.<br />

Notes:<br />

The square is one of Utrillo’s favourite subjects at<br />

Montmartre.<br />

Literature:<br />

Pierre Courthion, Montmartre, Lausanne, 1956, pp.<br />

118 & 142 (ill. on p. 118).<br />

Paul Pétridès, L’œuvre complet de Maurice Utrillo,<br />

vol. II, Paris 1962, no. 901, p. 320 (ill. on p. 321 with<br />

incorrect dimensions).<br />

Exhibitions:<br />

Basel, Kunsthalle, Maurice Utrillo. Graphische Blätter<br />

von Corot und Daumier, June-July 1942, no. 205.<br />

Vevey, Musée Jenisch, Maurice Utrillo, Valadon,<br />

Modigliani, Utter, July-September 1955, no. 50, p. 24<br />

(with incorrect dimensions).<br />

Munich, Haus der Kunst, Maurice Utrillo V., Suzanne<br />

Valadon, June-September 1960, no. 77, p. 12 (ill. panel<br />

39).<br />

Bern, Kunstmuseum, Utrillo, January-March 1963,<br />

no. 69.<br />

Tokyo, Seiji Togo Memorial Sompo Japan Museum<br />

of <strong>Art</strong>, Maurice Utrillo, April-June 2010, no. 23, p. 55<br />

(ill.), touring exhibition.<br />

Nigata, The Nigata Prefectural Museum of <strong>Modern</strong><br />

<strong>Art</strong>, July-August 2010.<br />

Kyoto, Museum Eki Kyoto, September-October 2010.<br />

Aichi, Toyohashi City Museum of <strong>Art</strong> & History, October-December<br />

2010.<br />

€ 200.000 - € 250.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

92 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MOÏSE KISLING<br />

1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />

689<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />

FRANKREICH<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

BOUQUET DE FLEURS DANS UN VASE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65 x 50 cm.<br />

In geschnitztem und vergoldetem barockisierenden<br />

Rahmen mit textilem Passepartoutausschnitt.<br />

Wie viele seiner Blumenstillleben entstand auch dieses<br />

außergewöhnliche Gemälde in den 1920er Jahren<br />

(ca. 1925). Auf einem blockhaft quadratischen<br />

Stand befindet sich eine blaue zweihenklige Vase mit<br />

dunklem Vogeldekor. In ihr sind zu sehen Mohn, Rosen<br />

und Tulpen, allesamt rot, und die gelben Punkte,<br />

welche sich auf den hauchdünnen weißen Vorhängen<br />

links und rechts des Gebindes befinden, sind ein<br />

Spiegelbild der gelben Blütenstände, welche sich im<br />

Strauß abzeichnen. Die Blüten des gebürtigen Polen<br />

und in Montmartre arbeitenden Malers treten hier in<br />

formalen Kontakt mit ihrem Umfeld.<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />

MER, FRANCE<br />

BOUQUET DE FLEURS DANS UN VASE<br />

Oil on canvas.<br />

65 x 50 cm.<br />

In carved and gilt baroque-style frame with textile<br />

mount.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Japan.<br />

Literature:<br />

This painting will be included in Volume IV et Additifs<br />

aux Tomes I, II, et III des Catalogue Raisonné de<br />

l’œuvre de Moise Kisling, which is currently being<br />

prepared by Jean Kisling and Marc Ottavi.<br />

€ 135.000 - € 180.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Japan.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnischjüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

Literatur:<br />

Dieses Gemälde wird aufgenommen in den Volume<br />

IV et Additifs aux Tomes I, II, et III des Catalogue<br />

Raisonné de l‘œuvre de Moise Kisling, welcher momentan<br />

durch Jean Kisling und Marc Ottavi bearbeitet<br />

wird. (1290142) (13)<br />

94 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MOÏSE KISLING<br />

1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />

690<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />

FRANKREICH<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

FEMME AU PARASOL ROUGE, 1914<br />

Öl auf Leinwand.<br />

79 x 55 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „Kisling 914“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Elegante Dame in einem dunkelblauen langen Kleid<br />

mit breitem Hut auf blonden Haaren, in ihrer linken<br />

Hand einen leuchtend roten Schirm haltend, auf beige-orangem<br />

breitem Weg, der bis zum hohen Horizont<br />

führt. Linksseitig eine angedeutete Baumallee<br />

mit dicken braunen Stämmen, rechtsseitig in Grün<br />

angedeutete Sträucher und Hecken. Der Himmel in<br />

überwiegend grau-weißer Farbgebung. Malerei in raschem<br />

Pinselduktus, bei teils pastosem Farbauftrag.<br />

Vereinzelt kleine Retuschen.<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />

MER, FRANCE<br />

FEMME AU PARASOL ROUGE, 1914<br />

Oil on canvas.<br />

79 x 55 cm.<br />

Signed lower right and dated “Kisling 914”.<br />

Provenance:<br />

President and fellow of Harvard College, Massachusetts<br />

(sale: Sotheby‘s New York, 10 May 1995,<br />

lot 350).<br />

Private collection.<br />

Notes:<br />

The painting on offer for sale in this lot was sold at<br />

auction at Sotheby’s, London, lot 270 on 27 February<br />

2019.<br />

Literature:<br />

cf. Jean Kisling, Kisling 1891-1953, Paris 1995, vol. III,<br />

no. 8.<br />

€ 50.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

Provenienz:<br />

President and fellows of Harvard College, Massachusetts<br />

(Verkauf: Sotheby‘s, New York, 10. Mai 1995,<br />

Lot 350).<br />

Privatsammlung.<br />

Anmerkung:<br />

Das vorliegende Gemälde wurde bei Sotheby‘s,<br />

London, unter der Lotnummer 270 am 27. Februar<br />

2019 versteigert.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Jean Kisling, Kisling 1891-1953, Paris 1995, Bd. III,<br />

Nr. 8. (12901424) (18)<br />

96 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MOÏSE KISLING<br />

1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-Mer, Frankreich<br />

691<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKAU, POLEN – 1953 SANARY-SUR-MER,<br />

FRANKREICH<br />

Der Künstler war ein französischer Maler polnisch-jüdischer<br />

Herkunft. Er studierte zunächst an der Akademie<br />

der Schönen Künste Krakau, ehe er nach Paris<br />

ging und ab 1910 im Stadtteil Montmatre wohnte. Er<br />

war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, u.a.<br />

mit seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn<br />

malte. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten<br />

Weltkrieg floh er in die USA.<br />

LANDSCHAFT BEI SAINT TROPEZ, 1918<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

60,3 x 73 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „Kisling 1918“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Dem Betrachter mag fast schwindlig werden bei der<br />

Betrachtung des Auf und Ab der Felder, deren stark<br />

konturierte Linien wie gekämmt wirken. Kisling, von<br />

dem aus dem gleichen Jahr gleich mehrere Gemälde<br />

bekannt sind, die sich der Landschaft um Saint Tropez<br />

widmen, zeigt uns von stark erhobenem Betrachterstandpunkt<br />

aus das absteigende Ufer mit seinen<br />

fruchtbaren Feldern und seiner typischen Bebauung,<br />

die zu den Besitzern der Felder gehört. In leuchtenden<br />

Farben, die uns an die Landschaftsbilder von<br />

Chagall erinnern, führt er den Blick des Betrachters<br />

über Bäume in variantenreichen Grüntönen hinab auf<br />

das lapislazuliblaue Band, das den Golf von Saint Tropez<br />

kennzeichnet. Kisling liebte die Farben und das<br />

Spiel der Formen. Ebenfalls aus dem Jahr 1918 etwa<br />

ist ein Landschaftsgemälde bekannt, das bei kleinerem<br />

Format die Oberflächenbeugung der Felder geometrisiert<br />

und als flächige Rechtecke darstellt (Inv.Nr.<br />

Kis01 Montclair, Kasser <strong>Art</strong> Foundation). (†)<br />

MOÏSE KISLING,<br />

1891 KRAKOW, POLAND – 1953 SANARY-SUR-<br />

MER, FRANCE<br />

LANDSCAPE NEAR SAINT-TROPEZ, 1918<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

60.3 x 73 cm.<br />

Signed lower right and dated “Kisling 1918”. (†)<br />

Provenance:<br />

Galerie d’<strong>Art</strong> du Faubourg Saint-Honoré, Paris.<br />

Christine and Jim Mulligan collection, Agay, France.<br />

Brunk Auctions, Asheville, USA, 15 September 2018,<br />

lot 902.<br />

Notes:<br />

Christie’s sold a comparable work, 10 February 2012,<br />

lot 70. The landscape sold there compares particularly<br />

well with regards to the red roofs contoured<br />

in black over whitewashed masonry and the violet<br />

background.<br />

€ 65.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Galerie D'<strong>Art</strong> du Faubourg Saint-Honoré, Paris.<br />

Sammlung Christine und Jim Mulligan, Agay, Frankreich.<br />

Brunk Auctions, Asheville, USA, 15. September 2018,<br />

Lot 902.<br />

Anmerkung:<br />

Ein vergleichbares Werk wurde bei Christie‘s, am<br />

10. Februar 2012, als Lot 70, verkauft. Die dort verkaufte<br />

Landschaft lässt sich besonders hinsichtlich der<br />

schwarz konturierten roten Dächer über geweißeltem<br />

Mauerwerk und dem Violett des Hintergrundes gut<br />

vergleichen. (12901411) (13)<br />

98 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


AUGUSTE HERBIN<br />

1882 Quievy – 1960 Paris<br />

692<br />

AUGUSTE HERBIN,<br />

1882 QUIEVY – 1960 PARIS<br />

PAYSAGE, 1911<br />

Öl auf Leinwand.<br />

45,7 x 54,4 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In vegetabil verziertem Holzrahmen mit Textilausschnitt.<br />

Der französische Künstler Auguste Herbin spielte<br />

eine wesentliche Rolle in den künstlerischen Bewegungen<br />

des frühen 20. Jahrhunderts. Seine künstlerische<br />

Karriere umfasste Impressionismus und Postimpressionismus,<br />

Fauvismus und Kubismus, bevor er<br />

durch Konstruktivismus, Purismus und Orphismus<br />

eine eher geometrische und strukturelle Kunst anstrebte<br />

und schließlich als Pionier der abstrakten<br />

Kunst den architektonischen Zweck der Malerei proklamierte.<br />

Das vorliegende Werk „Paysage“ ist ein<br />

hervorragendes Beispiel für sein wechselndes Interesse<br />

und seinen Stil, in dem wir gleichzeitig den farbigen<br />

Einfluss des Fauvismus und den modularen Aufbau<br />

einer kubistischen Landschaft sehen.<br />

Geboren 1882 in Quiévy, nahe der belgischen Grenze,<br />

war Herbin nicht die bürgerliche Erziehung vergönnt,<br />

die so vielen seiner Zeitgenossen zuteil wurde. Während<br />

seine Eltern in einer Textilfabrik arbeiteten, kümmerte<br />

er sich um seine beiden Geschwister. Im Alter<br />

von zwölf Jahren verließ Herbin die Schule und arbeitete<br />

im Büro eines Gerichtsvollziehers, während er<br />

seine Nächte in den städtischen Zeichenkursen verbrachte.<br />

In diesen Abendkursen zeigte Herbin ein<br />

bemerkenswertes Talent zum Zeichnen; er erlernte<br />

die Techniken des Freihandzeichnens und -malens.<br />

Diese Fähigkeit brachte ihm bald ein Stipendium an<br />

der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Lille ein (1899-1901), wo<br />

Herbins Beherrschung der postimpressionistischen<br />

Maltechnik deutlich wurde, zusätzlich zu seiner akribischen<br />

Wiedergabe von Wasser und Himmel, die an<br />

die flämische Renaissance erinnert.<br />

Herbins Umzug nach Paris um 1902 war ein wirklich<br />

entscheidender Moment in seiner Karriere. Nachdem<br />

er mehrere Jahre in Isolation gemalt und sich mit den<br />

Avantgarde-Bewegungen beschäftigt hatte, begann<br />

sich sein Werk zum fauvistischen Stil zu entwickeln.<br />

Während seines Aufenthalts auf Korsika im Jahr 1907<br />

wurde dieser besonders ausgeprägt; seine Pinsel<br />

und Leinwände aus dieser Zeit sind voll von extravaganten<br />

Farben und Ausdrucksformen und zeigen den<br />

deutlichen Einfluss der großen Retrospektiven von<br />

Van Gogh, Gauguin und Seurat, von denen sich Herbin<br />

während seines Aufenthalts in der Hauptstadt des<br />

Landes inspirieren ließ. Es ist sicher anzunehmen,<br />

dass keine Ausstellung einen größeren Einfluss auf<br />

Herbin hatte als die Paul Cézanne-Retrospektive im<br />

Salon d‘Automne später im Jahr 1907. Es war eine<br />

Ausstellung, die die jüngeren Künstler in radikale Richtungen<br />

drängte, von wo aus sie später den <strong>Modern</strong>ismus<br />

enthüllen und erforschen sollten. Dadurch wurde<br />

Herbins Interesse am Kubismus geweckt und er begann<br />

zu experimentieren. 1909 zog er in die Bateau­<br />

Lavoir-Ateliers, die von Picasso, Braque und Gris<br />

frequentiert wurden, und tauchte voll und ganz in die<br />

Geburt des Kubismus und des Synthetischen Kubismus<br />

ein und verbrachte einen Großteil seiner Zeit mit<br />

den drei Künstlern. Herbins Stil des Kubismus blieb<br />

jedoch einzigartig, er behielt die Lebendigkeit seiner<br />

hellen, kraftvollen fauvistischen Landschaften bei und<br />

wählte stattdessen eine Verschmelzung der Farbe mit<br />

der düsteren Palette, die die frühen kubistischen<br />

Werke dominierte. Darüber hinaus behalten seine<br />

Formen ihre Präzision und werden eher abgeflacht<br />

und geometrisiert, als dass sie völlig dekonstruiert<br />

werden. Diese erfinderische Herangehensweise an<br />

die kubistische Landschaft schuf einige seiner dynamischsten<br />

Werke und zementierte ihn als einen Pionier<br />

des Kubismus.<br />

Das vorliegende Werk ist ein Schlüsselbeispiel für<br />

den Einfluss, den Herbin aus diesen grundlegenden<br />

Momenten der Kunstgeschichte zog. Wir können<br />

deutlich die strukturierte Form erkennen, für die er<br />

sich entschieden hat, mit der Leinwand, die von links<br />

nach rechts durch die gerade Straße halbiert wird,<br />

und der Vielzahl verschiedener Komponenten, die<br />

sich von diesem zentralen Konstrukt aus verzweigen.<br />

Wenn wir die Baumreihe am Straßenrand betrachten,<br />

die den Betrachter in die Ferne führt, stellen wir sofort<br />

eine Verbindung zu der Modulation her, die zu<br />

einem so bestimmenden Merkmal von Cézannes<br />

Methode wurde. Auf seine eigene, einzigartige strukturelle<br />

<strong>Art</strong> und Weise hat sich Herbin jedoch dafür<br />

entschieden, den Baum mit festen Linien zu konstruieren,<br />

die sich in Form von Chevrons durch die Baumkronen<br />

ziehen und sich von dem viel wilderen und<br />

natürlicheren Bild lösen, das Cézanne verwenden<br />

würde. Man ist auch versucht, einen Vergleich zwischen<br />

der oberen rechten Ecke des Himmels und dem<br />

entfernten Mont Sainte-Victoire zu ziehen, dessen<br />

schneebedeckter Gipfel auf einem blaugrauen Abhang<br />

sitzt, vielleicht eine Hommage an eine seiner<br />

großen Inspirationen. Wie Anatole Jakovski bemerkt:<br />

„Die Bäume selbst, ihre üppigen Blätter bilden seltsame<br />

magnetische Zeichnungen, konzentrische Wellen<br />

von Farben, die deutlich heller, noch kraftvoller werden,<br />

die nur ihren eigenen, von Herbin diktierten und von<br />

ihm gefundenen Rhythmen gehorchen... So schreitet<br />

seine Kunst unaufhörlich zur integralen Geometrie,<br />

zur absoluten Wahrheit, kraftvoll und energisch voran“<br />

(A. Jakovsky, Paris 1933, S. 16).<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung seit 1993.<br />

Auktion, Drouot-Richelieu, Paris, 21. April 2000,<br />

Lot 38.<br />

Nick Scheeres Collection, Niederlande.<br />

Im Jahr 2006 dort vom Vorbesitzer erworben.<br />

Bonhams, 28. Februar 2019, Lot 46.<br />

Literatur:<br />

Geneviève Claisse, Herbin. Catalogue raisonné de<br />

l‘œuvre peint, Lausanne 1993, Nr. 232 (abgebildet<br />

Seite 320).<br />

Anatole Jakovsky, Auguste Herbin, Paris 1933.<br />

Ausstellung:<br />

Paris, Galerie Clovis Sagot, Auguste Herbin, März<br />

1914, Nr. 12. (1320641) (13)<br />

AUGUSTE HERBIN,<br />

1882 QUIEVY – 1960 PARIS<br />

PAYSAGE, 1911<br />

Oil on canvas.<br />

45.7 x 54.4 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Provenance:<br />

Private collection since 1993.<br />

Auction, Drouot-Richelieu, Paris, 21 April 2000,<br />

lot 38.<br />

Nick Scheeres Collection, The Netherlands.<br />

Purchased there by previous owner in 2006.<br />

Auction Bonhams, 28 February 2019, lot 46.<br />

Literature:<br />

G. Claisse, Herbin. Catalogue raisonné de l’œuvre<br />

peint, Lausanne 1993, no. 232 (ill. p. 320).<br />

A. Jakovsky, Auguste Herbin, Paris 1933.<br />

Exhibition:<br />

Paris, Galerie Clovis Sagot, Auguste Herbin, March<br />

1914, no. 12.<br />

€ 38.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

100 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


ALBERT PAUL GUILLAUME<br />

1873 – 1942<br />

693<br />

ALBERT PAUL GUILLAUME,<br />

1873 – 1942<br />

DIE BLACKJACK-SPIELER<br />

Öl und Bleistift auf Malkarton.<br />

26,7 x 35 cm.<br />

Links unten signiert „AP Guillaume“.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

Im Schein einer am oberen rechten Rand hängenden<br />

grünlichen Lampe drei Spieler an einem grünen Tisch<br />

sitzend mit Karten und Jetons. Links eine Dame mit<br />

langer Kette, ringverzierten Fingern und einem großen<br />

runden Hut mit lilafarbenen Blütenkranz, aufmerksam<br />

nach unten auf ihre abgedeckte Karte blickend. Neben<br />

ihr ein eleganter schlanker Mann im Smoking, gerade<br />

neue Karten aufnehmend, dabei wird er von dem Dritten,<br />

rechts sitzenden, etwas kräftigeren Herren mit<br />

grauem Bart beobachtet, dessen Gesicht jedoch durch<br />

den Lampenschirm teils verdeckt wird. Hinter ihnen<br />

drängen sich vier Beobachter in eleganter Kleidung.<br />

Für den Künstler typisches Werk, der mehrfach die<br />

elegante Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts an<br />

Spieltischen oder in Salons wiedergegeben hat.<br />

(1321444) (18)<br />

ALBERT PAUL GUILLAUME,<br />

1873 – 1942<br />

THE BLACKJACK PLAYERS<br />

Oil and pencil on artist‘s board.<br />

26.7 x 35 cm.<br />

Signed “AP Guillaume” lower left.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

102 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

103


FERDINAND LOYEN DU<br />

PUIGAUDEAU<br />

1864 Nantes – 1930 Croisic<br />

694<br />

FERDINAND LOYEN DU PUIGAUDEAU,<br />

1864 NANTES – 1930 CROISIC<br />

SONNENUNTERGANG ÜBER DER GROSSEN<br />

BRIÈRE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54 x 73 cm.<br />

Links unten signiert „F. du Puigaudeau“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Malerischer Blick über „La grande Briére“, eine der<br />

größten Sumpf- und Lagunenlandschaften Frankreichs,<br />

wahrscheinlich auf die vom ruhigen Wasser umgebene<br />

Insel Fédrun mit einem typischen, strohgedeckten<br />

kleinen Haus und einem ankernden Kahn. Am unteren<br />

rechten Bildrand ein Wiesenstück mit zwei hohen<br />

schmalen Pinien. Im Hintergrund im diffusen Licht die<br />

weite Uferlandschaft mit der Silhouette einer Stadt<br />

vor einem breiten türkisfarbenen Himmelsstreifen,<br />

hinter dem gerade die leuchtende gelb-orange Sonne<br />

untergeht, die sich im schimmernden Wasser widerspiegelt.<br />

Darüber der große Himmel, der ebenso<br />

wie das Wasser, in vielfach abgestuften Blautönen in<br />

teils impressionistischer Manier wiedergegeben wird.<br />

Stimmungsvolle, harmonische Malerei bei der der<br />

Künstler seine Faszination für die Wirkung von Licht<br />

verdeutlicht.<br />

FERDINAND LOYEN DU PUIGAUDEAU,<br />

1864 NANTES – 1930 CROISIC<br />

SUNSET ON THE GRANDE BRIÈRE<br />

Oil on canvas.<br />

54 x 73 cm.<br />

Signed “F. du Puigaudeau” lower left.<br />

€ 40.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler studierte an verschiedenen Internaten<br />

von Paris bis Nizza. 1882 reiste du Puigaudeau nach<br />

Italien, dann nach Tunesien und brachte sich das Malen<br />

selbst bei. Das erste Werk, das du Puigaudeau<br />

mit Sicherheit zugeschrieben werden kann, stammt<br />

aus dem Jahr 1886, dem Jahr, in dem er Pont-Aven<br />

besuchte, wo er sich mit Charles Laval und Paul Gauguin<br />

anfreundete. Er heiratete 1893, und 1895 ließ er<br />

sich für drei Jahre in Pont-Aven nieder. Seine Werke<br />

sind heute in diversen Museen zu finden, u.a. in Indianapolis,<br />

Madrid, Morlaix, Nantes. (1320451) (18)<br />

104 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JACQUES MAJORELLE<br />

1886 Nancy – 1962 Paris<br />

695<br />

JACQUES MAJORELLE,<br />

1886 NANCY – 1962 PARIS<br />

Der Künstler war ein französischer Maler des 20.<br />

Jahrhunderts, dessen Werk zumeist dem Orientalismus<br />

zugerechnet wird. 1903 zog er nach Paris, wo er<br />

der Académie Julian angehörte. Reisen führten ihn<br />

nach Spanien, Italien und Ägypten (1910), wo seine<br />

Leidenschaft für das Licht, die Farben, die Formen<br />

und die Themen der islamischen Welt erwachte. 1917<br />

reiste er nach Marokko und ließ sich in Marrakesch<br />

nieder. 1926 erbaute er sich eine Villa außerhalb der<br />

von Stadtmauern umgürteten Medina von Marrakesch,<br />

wo er sich auch ein Atelier einrichtete.<br />

GEBEL EL TARIF, ÄGYPTEN 1914<br />

Öl auf Holz.<br />

60 x 46 cm.<br />

Links unten betitelt, ortsbezeichnet, datiert „1914“<br />

und signiert.<br />

Hinter Glas in dekorativem Rahmen.<br />

JACQUES MAJORELLE,<br />

1886 NANCY – 1962 PARIS<br />

GEBEL EL TARIF, EGYPT, 1914<br />

Oil on panel.<br />

60 x 46 cm.<br />

Titled, with place name, dated “1914” and signed.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Blick auf den in Beige und sandtonfarben wiedergegebenen<br />

Berg im Nordosten des ägyptischen Sinai, in<br />

strahlendem Sonnenlicht unter wolkenlosem hellblauem<br />

Himmel. Er ist einer von mehreren vorgeschlagenen<br />

Orten des biblischen Berges Sinai. Pastose<br />

Malerei in vielen differenzierten, teils ins Gelbliche<br />

und Weiße übergehende sandfarbene und beige<br />

Farbtöne. Gekonnt werden einige kleinere Partien<br />

verschattet. (1321673) (18)<br />

106 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


696<br />

CHARLES JOHANN PALMIÉ,<br />

1863 ASCHERSLEBEN – 1911 MÜNCHEN<br />

MÜNCHENER MARIENPLATZ MIT RATHAUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 94 cm.<br />

Rechts unten signiert, datiert und ortsbezeichnet<br />

„Charles J Palmier München 07“.<br />

In profiliertem Rahmen.<br />

In violetten und beigen Tönen das Rathaus dessen<br />

hervorspringende Architekturelemente mit Schneebedeckt<br />

sind, sowie die im Osten des Marienplatzes<br />

abschließenden Architekturen und der davor stehenden<br />

Mariensäule, die 1638 von Kurfürst Maximilian<br />

errichtet lassen worden ist und im gleichen Jahr geweiht.<br />

Die Übersetzung der lateinischen Inschrift<br />

lautet: Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen<br />

Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und<br />

hochmögenden Schutzpatronin Bayerns hat wegen<br />

Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner<br />

selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses<br />

bleibende Denkmal für die Nachkommen dankbar<br />

und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein,<br />

Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen<br />

Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter<br />

ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.<br />

CHARLES JOHANN PALMIÉ,<br />

1863 ASCHERSLEBEN – 1911 MUNICH<br />

MARIENPLATZ WITH TOWN HALL IN MUNICH<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 94 cm.<br />

Signed, dated, place name “Charles J Palmier<br />

München 07” lower right.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war Gründungsmitglied der „Neuen<br />

Künstlervereinigung München“ am 22. Januar 1909.<br />

(1321922) (13)<br />

108 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


697<br />

EMMANUEL DE LA VILLÉON,<br />

1858 FOUGÈRES – 1944 PARIS<br />

Der Maler war einer der letzten der französischen<br />

Impressionisten. Werke seiner Hand im Musée Emmanuel<br />

de la Villéon, Fougères, Musée de Grenoble,<br />

Musée Fournaise, Chatou.<br />

NEIGE ET GIVRE, UM 1910<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80,7 x 100 cm.<br />

Rechts unten signiert „de la Villéon“.<br />

Verso mit Stempel eines Malmittelherstellers.<br />

In Montparnasse-Rahmen.<br />

Weite Winterlandschaft mit einer Figur an einem<br />

Bachlauf stehend, der von schneebedeckten Bäumen<br />

gesäumt wird, die in fast pointilistischer Auffassung<br />

die ruhige Stimmung zum Vibrieren bringt.<br />

Provenienz:<br />

Galerie de la Nouvelle France, Paris.<br />

Privatsammlung Paris (1974).<br />

EMMANUEL DE LA VILLÉON,<br />

1858 FOUGÈRES - 1944 PARIS<br />

NEIGE ET GIVRE, CA. 1910<br />

Oil on canvas.<br />

80.7 x 100 cm.<br />

Signed “de la Villéon” lower right.<br />

Provenance:<br />

Galerie de la Nouvelle France, Paris.<br />

Private collection, Paris (1974).<br />

Literature:<br />

Catalogue raisonné of watercolours, gouaches,<br />

pastels and drawings, foreword by Michel Cointat,<br />

Paris 1986, p. 607.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Catalogue raisonné der Aquarelle, Gouachen, Pastelle<br />

und Zeichnungen, Vorwort von Michel Cointat, Paris<br />

1986, S. 607. (1321923) (13)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

109


DIRK SMORENBERG<br />

1883 Alkmaar – 1960 Oud-Loosdrecht<br />

698<br />

DIRK SMORENBERG,<br />

1883 ALKMAAR – 1960 OUD-LOOSDRECHT<br />

IMPRESSIONISTISCHES BLUMENSTILLLEBEN<br />

MIT ZWEI VASEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

122,4 x 72 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „D. Smorenberg 12“.<br />

Auf einem kleinen Tisch mit gestreifter Decke eine<br />

hohe Glasvase mit einem Blumenstrauß aus Astern<br />

mit grünen Zweigen. Daneben stehend eine kleine<br />

blau-grüne Kugelvase, die einen großen Strauß enthält.<br />

Prachtvolles impressionistisches Blumenbild, teils<br />

mit Weiß gemischten Farbtönen und kräftigem pastosen<br />

Farbauftrag, bei dem die Farben Blau und Grün in<br />

vielen differenzierten Farbabstufungen überwiegen.<br />

(1322008) (18)<br />

DIRK SMORENBERG,<br />

1883 ALKMAAR – 1960 OUD-LOOSDRECHT<br />

IMPRESSIONIST FLOWER STILL LIFE<br />

WITH TWO VASES<br />

Oil on canvas.<br />

122.4 x 72 cm.<br />

Signed and dated “D. Smorenberg 12” lower left.<br />

€ 45.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

110 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


GIORGIO DE CHIRICO<br />

1888 Volos – 1978 Rom<br />

699<br />

GIORGIO DE CHIRICO,<br />

1888 VOLOS – 1978 ROM<br />

ETTORE E ANDROMACA, 1970<br />

Höhe: 49 cm.<br />

Seitlich auf der Basis signiert und nummeriert „8/9“,<br />

hinten betitelt und mit Gießereistempel versehen<br />

„Bond. Rustic: Gi.Bi. Esse Verona Italy“.<br />

Bronzeguss, poliert. Achtes von neun nummierierten<br />

Exemplaren, neben denen noch zwei Künstlerexemplare<br />

gegossen wurden. Wie auch schon in dem<br />

gleichnamigen Gemälde von 1917, das sich heute in<br />

der Galeria d‘<strong>Art</strong>e <strong>Modern</strong>a in Rom befindet, sind die<br />

dargestellten Figuren keine realen Gestalten, noch<br />

sind sie authentische, maßgeschneiderte Schaufensterpuppen;<br />

sie ähneln der Form von Schaufensterpuppen,<br />

weil die konstituierenden Elemente auf diese<br />

Weise zusammengesetzt sind, aber diese einzelnen<br />

Elemente sind abstrakte geometrische Figuren, so<br />

wie das Ganze abstrakt ist. Die Szene zeigt, dass sich<br />

die Liebenden bewusst sind, dass dies die letzte Umarmung<br />

vor einem blutigen und unerbittlichen Tod<br />

ist. Was an diesem Werk zweifelsohne fasziniert, ist<br />

das Gefühl der Liebe und der Resignation, das allein<br />

durch den Anblick der beiden gesichtslosen Schaufensterpuppen<br />

entsteht und vom Betrachter verstanden<br />

und geteilt wird, und vor allem die <strong>Art</strong> und Weise,<br />

wie Andromache, in diesem Fall ihrer Arme beraubt,<br />

den verzweifelten Wunsch ausdrückt, ihren Geliebten<br />

Hektor zu behalten. In der Geschichte der modernen<br />

Kunst wurde die Szene einer Umarmung zwischen<br />

zwei Liebenden von vielen großen Künstlern dargestellt,<br />

wie zum Beispiel von Klimt oder von Chagal.<br />

In Hektor und Andromache gelingt es De Chirico,<br />

durch die mystische Stimmung, die er der Szene verleiht,<br />

sowie durch die Haltung der Köpfe der Puppen<br />

und die spannungsvolle Gegenüberstellung und<br />

gleichzeitige Verflechtung ihrer Körper die gleiche<br />

Ausdrucksintensität wie seine Kollegen zu vermitteln.<br />

(†)<br />

GIORGIO DE CHIRICO,<br />

1888 VOLOS – 1978 ROME<br />

ETTORE E ANDROMACA, 1970<br />

Height: 49 cm.<br />

Signed and numbered “8/9” on the side of the base,<br />

titled and foundry mark on the back “Bond. Rustic:<br />

Gi.Bi. Eat Verona Italy”.<br />

Bronze casting, polished. Eighth of nine numbered<br />

copies, in addition to two cast artist's editions. (†)<br />

Provenance:<br />

Private collection, New York (purchased from the<br />

artist in the 1970s).<br />

Auction, Sotheby’s, London, 19 October 1988,<br />

lot 362.<br />

Auction, Sotheby’s, London, 27 February 2019,<br />

lot 134.<br />

Literature:<br />

Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo Generale di Giorgio<br />

de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Milan 1976,<br />

vol. VI, no. 1002.<br />

€ 90.000 - € 130.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, New York (vom Künstler in den<br />

1970er-Jahren erworben).<br />

Auktion, Sotheby‘s, London, 19. Oktober 1988,<br />

Lot 362.<br />

Auktion, Sotheby‘s, London, 27. Februar 2019,<br />

Lot 134.<br />

Literatur:<br />

Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo generale di Giorgio<br />

de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Mailand 1976,<br />

Bd. VI, Nr. 1002. (1290147) (13)<br />

112 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


114 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.<br />

zum Größenvergleich


PABLO PICASSO<br />

1881 Málaga – 1973 Mougins<br />

700<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

KERAMIKSCHALE<br />

Keramik.<br />

31,5 x 38,5 cm.<br />

An der Unterseite in Mangan eingebrannte Aufschrift:<br />

Legiertes Monogramm CR, daneben „Madoura/<br />

d‘après Picasso/ Nouvelle Edition“.<br />

Querovale Schale mit hochgezogener Fahne, schwarz<br />

glasiert, im Spiegel weiße Taube nach links, leicht im<br />

gravierten Relief, auf der Fahne ochsenblutrote Pinselstriche.<br />

(†) (13013134) (11)<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

CERAMIC BOWL<br />

Ceramic.<br />

31.5 x 38.5 cm.<br />

Burnt-in inscription in manganese on underside:<br />

monogram CR, in ligature alongside “Madoura /<br />

d’après Picasso / Nouvelle Edition”. (†)<br />

€ 10.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

115


PABLO PICASSO<br />

1881 Málaga – 1973 Mougins<br />

701<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

PLATTE MIT ZIEGENKOPF<br />

Breite: 51,2 cm.<br />

Rückwärtig Signaturstempel der Manufaktur Madoura.<br />

Rötlicher Scherben, weiß glasiert bzw. polychrom<br />

staffiert. Alters- und Gebrauchssp. (1321995) (13)<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

PLATE WITH GOAT’S HEAD<br />

Width: 51.2 cm.<br />

Signature stamp of the “Madoura” manufactory<br />

on the reverse.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

116 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

117


PABLO PICASSO<br />

1881 Málaga – 1973 Mougins<br />

702<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

LES DEMOISELLES D‘AVIGNON<br />

Farblithografie.<br />

49,5 x 46,5 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Im Passepartout, hinter Glas gerahmt.<br />

Exemplar 16/100.<br />

Anmerkung:<br />

Das original Gemälde von Picasso befindet sich im<br />

Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>, New York. (1321672) (18)<br />

PABLO PICASSO,<br />

1881 MÁLAGA – 1973 MOUGINS<br />

LES DEMOISELLES D’AVIGNON<br />

[THE YOUNG LADIES OF AVIGNON]<br />

Colour lithography.<br />

49.5 x 46.5 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Framed with mount behind glass.<br />

Limited edition no. 16/ 100.<br />

Notes:<br />

The original painting by Picasso is held at<br />

the Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>, New York.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

118 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

119


ANNE-PIERRE DE KAT<br />

1881 – 1968<br />

703<br />

ANNE-PIERRE DE KAT,<br />

1881 – 1968<br />

De Kat studierte in Den Haag an der Royal Academy<br />

und fortan in Brüssel. Zunächst beschäftigte er sich<br />

mit Skulpturen, bevor er sich gänzlich der Malerei<br />

widmete. Ab 1938 erwarb der belgische Staat zahlreiche<br />

Objekte von ihm.<br />

EVE, 1924<br />

Öl auf Leinwand.<br />

204 x 122 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In schlichtem profiliertem Rahmen. (1321541) (13)<br />

ANNE-PIERRE DE KAT,<br />

1881 – 1968<br />

EVE, 1924<br />

Oil on canvas.<br />

204 x 122 cm.<br />

Signed lower right.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

120 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


BERNARD BUFFET<br />

1928 Paris – 1999 Tourtour/ Südfrankreich<br />

704<br />

BERNARD BUFFET,<br />

1928 PARIS – 1999 TOURTOUR/ SÜDFRANKREICH<br />

TRÉBOUL, LE CLOCHER ET LE RUE VIEILLE<br />

(FINISTÈRE), 1975<br />

Öl auf Leinwand.<br />

89,5 x 130,2 cm.<br />

Oben links signiert und rechts datiert.<br />

Verso betitelt und vermerkt „AH66“.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von der Galerie Maurice<br />

Garnier, Paris.<br />

Aussicht auf eine Weggabelung im Viertel Finistère<br />

mit der Chapelle Saint-Jean im Hintergrund. Buffet<br />

nutzt die langen Schatten der Häuser und Mauern,<br />

um seine Kontraste, für die er bekannt ist, auf Leinwand<br />

zu bannen. Doch überwiegen freundliche Töne<br />

der bretonischen Hafenstadt, von der er auch reizvolle<br />

Hafenszenen – auch als Tapisserie – entwarf. (†)<br />

Provenienz:<br />

Galerie Martal Ltée., Montréal.<br />

Privatsammlung Montréal (vom Vorgenannten 1984<br />

erworben). (1321134) (13)<br />

BERNARD BUFFET,<br />

1928 PARIS – 1999 TOURTOUR/ SOUTHERN<br />

FRANCE<br />

TRÉBOUL, LE CLOCHER ET LA RUE VIEILLE<br />

(FINISTÈRE), 1975<br />

Oil on canvas.<br />

89.5 x 130.2 cm.<br />

Signed top left and dated lower right.<br />

Titled and note “AH66” on reverse.<br />

Accompanied by an expert´s report by Galerie Maurice<br />

Garnier, Paris. (†)<br />

Provenance:<br />

Galerie Martal Ltée., Montréal.<br />

Private collection, Montréal (purchased from aforementioned<br />

in 1984).<br />

€ 175.000 - € 200.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

122 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JEAN-PIERRE CASSIGNEUL<br />

geb. 1935 Paris<br />

705<br />

JEAN-PIERRE CASSIGNEUL,<br />

GEB. 1935 PARIS<br />

Der in Frankreich wirkende Maler wurde besonders<br />

durch seine Frauenbildnisse bekannt, in denen er die<br />

Leichtigkeit sommerlicher Stimmungen zu erzeugen<br />

wusste, häufig junge Mädchen mit Strohhut, meist in<br />

mediterranem Umfeld. Sein Stil setzt die ehemalige<br />

Avantgarde der Nabis-Künstler fort, mit Reminiszenzen<br />

an Maler wie Édouard Vuillard (1868-1940) oder Pierre<br />

Bonnard (1867-1947), zuweilen zeigen seine Bilder<br />

die Nähe zu Kees van Dongen (1877-1968). Der Maler<br />

veranstaltete bereits 17-jährig seine erste private Ausstellung<br />

in der Galerie Lucy Krohg in Paris. Zwei Jahre<br />

später besuchte er die Academie Charpentier und<br />

studierte dort unter Jean Souverbie (1891-1981), Professor<br />

an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in Paris. 1958 veranstaltete<br />

er seine erste Ausstellung und wurde daraufhin<br />

Mitglied des Salon d‘Automne. Neben weiterer<br />

Ausbildung durch Roger Chapelain-Midy (1904-1992)<br />

beteiligte er sich an mehreren Ausstellungen in Paris<br />

und anderen französischen Städten und stand anschließend<br />

unter Vertrag bei der Galerie Belle Choses<br />

in Paris. Ab 1965 stellte er international aus, wie etwa<br />

in der Galerie Tamenaga in Japan oder der Wally Findlay<br />

Galerie in New York. In den letzten Jahren von der<br />

Galerie Smith Davidson repräsentiert, war er in den<br />

Jahren 2015 bis 2017 auf mehreren internationalen<br />

Ausstellungen vertreten.<br />

LES TROIS PARAPLUIES, 1969<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80,5 x 60,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „CASSIGNEUL“, verso auf<br />

Leinwand bezeichnet, datiert „1969“ und betitelt.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

JEAN-PIERRE CASSIGNEUL,<br />

BORN 1935 PARIS<br />

LES TROIS PARAPLUIES, 1969<br />

Oil on canvas.<br />

80.5 x 60.5 cm.<br />

Signed “Cassigneul” lower right, inscribed on canvas<br />

on the reverse, dated “1969” and titled. (†)<br />

Literature:<br />

cf. Martin Gaël, Jean-Pierre Cassigneul. Peintures,<br />

Paris 2019.<br />

€ 40.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Unter regnerischem grau-blauem Himmel, der nach<br />

links leicht aufklart, auf einem hölzernen Steg am<br />

Ufer in Rückenansicht vier schlanke, wohl weibliche<br />

Figuren in dunkler Kleidung stehend, den Blick auf<br />

das bewegte Meer gerichtet und einen gelben, roten<br />

sowie schwarzen Regenschirm haltend. Eingerahmt<br />

werden sie von zwei hohen dünnen, in den Himmel<br />

ragenden Fahnenmasten sowie einer hohen Beleuchtung.<br />

Auf dem Wasser selbst ist lediglich linksseitig<br />

ein kleines Segelschiff in schwarz-grauer Farbigkeit zu<br />

erkennen. Malerei mit den für den Künstler typischen<br />

großen schlanken Figuren; besonders auffallend die<br />

horizontale Linienführung, wie die Holzbohlen des<br />

Weges, die Abgrenzung gegenüber dem Sandstrand<br />

und dem Meer sowie der Trennungslinie zwischen<br />

dem Meer und hohen Horizont. Vertikal die Figuren<br />

selbst sowie die in den Himmel reichenden Masten.<br />

Malerei in zurückhaltender, fast monochromer beiger<br />

und grünlicher Farbgebung, bei der die drei Schirme<br />

besonders herausgestellt werden. (†)<br />

Literatur:<br />

Vgl. Martin Gaël, Jean-Pierre Cassigneul. Peintures,<br />

Paris 2019. (1301313) (18)<br />

124 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CHARLES GEORGES<br />

DUFRESNE<br />

1876 – 1938<br />

706<br />

CHARLES GEORGES DUFRESNE,<br />

1876 – 1938<br />

JUNGE DAME IM BADE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 81,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „Dufresne“".<br />

In bronziertem Profilrahmen.<br />

Anmerkung:<br />

Ein gut vergleichbares Gemälde, welches das Urteil<br />

des Paris und ebenfalls einen sitzenden Frauenakt<br />

zeigt, von 1925, wird unter der Inv.Nr. 1963.10.140 in<br />

der National Gallery of <strong>Art</strong> Washington USA verwahrt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Jean-Luc Dufresne, Charles Dufresne. Hommage<br />

de son pays d‘origine, Ausstellungskatalog, Musée<br />

d‘<strong>Art</strong> et d‘Histoire, Granville 1988. (1320453) (13)<br />

CHARLES GEORGES DUFRESNE,<br />

1876 – 1938<br />

YOUNG LADY BATHING<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 81.5 cm.<br />

Signed “Dufresne” lower right.<br />

Notes:<br />

A comparable painting, which shows the Judgment<br />

of Paris and a seated female nude as well, from 1925,<br />

is held at the National Gallery of <strong>Art</strong> in Washington,<br />

USA under inv. no. 1963.10.140.<br />

Literature:<br />

cf. Jean-Luc Dufresne, Charles Dufresne, Hommage<br />

de son pays d’origine, exhibition catalogue, Musée<br />

d’<strong>Art</strong> et d’Histoire, Granville 1988.<br />

€ 17.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

126 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


FERNANDO BOTERO<br />

geb. 1932 Medellín<br />

707<br />

FERNANDO BOTERO,<br />

GEB. 1932 MEDELLÍN<br />

DAS TROJANISCHE PFERD<br />

35 x 29 x 19,5 cm.<br />

Signiert auf Plinthe „F.Botero“. Ed. 3/ 9 auf hinterem<br />

Rand der Plinthe.<br />

Bronze, gegossen, dunkel patiniert. Leichte<br />

Gebrauchs sp. (†) (13211316) (10)<br />

FERNANDO BOTERO<br />

BORN 1932 MEDELLÍN<br />

THE TROJAN HORSE<br />

35 x 29 x 19.5 cm.<br />

Signed on plinth „F.Botero“. Limited edition no. 3/ 9<br />

on the back edge of the plinth. (†)<br />

€ 100.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

128 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

129


MARIO NEGRI<br />

1916 Tirano – 1987 Mailand<br />

708<br />

MARIO NEGRI,<br />

1916 TIRANO – 1987 MAILAND<br />

PICCOLA CATTEDRALE, 1980<br />

Bronze.<br />

19,5 x 15,2 x 12,5 cm.<br />

Verso auf Sockel Signatur,<br />

Stempel und Exemplar 2/6.<br />

Beigegeben eine Echtheitsbestätigung der Erben des<br />

Künstlers.<br />

Literatur:<br />

Anna Finocchi (hrsg.), Mario Negri. Catalogo delle<br />

sculture, Bergamo 1995, Abb. 344, S. 213.<br />

(1320822) (18)<br />

MARIO NEGRI,<br />

1916 TIRANO – 1987 MILAN<br />

PICCOLA CATTEDRALE, 1980<br />

Bronze.<br />

19.5 x 15.2 x 12.5 cm.<br />

Verso signature on base, stamp,<br />

and limited ed. no. 2/6.<br />

Accompanied by certificate of authenticity by the<br />

heirs of the artist.<br />

Literature:<br />

Anna Finocchi (ed.), Mario Negri, Catalogo delle sculture,<br />

edizioni Bolis, 1995, ill. 344, p. 213.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

130 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MARIO NEGRI<br />

1916 Tirano – 1987 Mailand<br />

709<br />

MARIO NEGRI,<br />

1916 TIRANO – 1987 MAILAND<br />

SPIRITUAL, 1981<br />

Bronze.<br />

Höhe: 110 cm.<br />

Auf der Rückseite des Sockels signiert, Siegel und<br />

Exemplar 2/6 (mit Variante Kopf aufrecht). Im Sockel<br />

zusätzlich mit Filzstift signiert, Originaltitel und datiert<br />

„1981“.<br />

Beigegeben eine Echtheitserklärung der Erben des<br />

Künstlers.<br />

Literatur:<br />

Abgebildet in: Anna Finocchi (hrsg.), Mario Negri.<br />

Catalogo delle sculture, Bergamo 1995, Nr. 347,<br />

S. 214. (1320821) (18)<br />

MARIO NEGRI,<br />

1916 TIRANO – 1987 MILAN<br />

SPIRITUAL, 1981<br />

Bronze.<br />

Height: 110 cm.<br />

Signed on the back of the base, seal, and limited ed.<br />

no. 2/6 (with variant head upright).Additionally signed<br />

in felt-tip pen on the base, original title and dated<br />

“1981”.<br />

Accompanied with an authenticity statement by the<br />

heirs of the artist.<br />

Literature:<br />

Illustrated in: Anna Finocchi (ed.), Mario Negri, catalogo<br />

delle sculture, edizioni Bolis, 1995, no. 347, p.<br />

214.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

132 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


ALBERTO GIACOMETTI<br />

1901 – 1966<br />

710<br />

ALBERTO GIACOMETTI,<br />

1901 – 1966<br />

LA FEMME QUI MARCHE<br />

Höhe: 130 cm.<br />

Auf dem Sockel signiert: „Alberto Giacometti<br />

933/34“.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Mme Caroline Tamagno,<br />

in Kopie.<br />

Statisch, hieratisch und säulenhaft steht diese Bronze<br />

vor uns, auch wenn der Titel gegenteiliges suggeriert.<br />

Es ist eher ein Körper einer Frau, der in seiner Sanftheit<br />

und Eleganz soeben eine Bewegung gestoppt<br />

hat, um mit beiden Füßen am Boden verankert zu<br />

sein. Der Körper ist zu einer zeitlosen, essentiellen<br />

Silhouette sublimiert, die auf Kopf und Arme verzichtet,<br />

um die Form zusammenzufassen. Ihre schlichte<br />

Haltung geht auf antike Zeiten zurück, auf das pharaonische<br />

Ägypten ebenso wie auf den archaischen<br />

Kouros oder kykladische Idole, deren Formensprache<br />

sich in dieser Plastik wiederfindet. Die Frau ist vor allem<br />

das Ergebnis einer Epoche, des Surrealismus, in<br />

der Träume und Zufälle eine große Rolle spielten. Mit<br />

dieser Skulptur gelingt Alberto Giacometti eine Tour<br />

de Force zwischen Figuration und Abstraktion. Die<br />

Bronze mit ihrer dunklen, glänzenden Farbigkeit verleiht<br />

dem Werk ein monumentales Aussehen und<br />

reiht es ein in eine Genealogie von Bildwerken, in der<br />

das Erbe der Tradition mit der radikalsten <strong>Modern</strong>ität<br />

konkurriert. Von dem ursprünglichen Werk aus dem<br />

Jahr 1932, das aus Gips gefertigt wurde, wurden<br />

mehrere Abzüge in Gips und dann in Bronze angefertigt,<br />

die unter anderem in der Giacometti-Stiftung und<br />

im Guggenheim-Museum in Venedig ausgestellt wurden.<br />

Einige wenige Bronzeexemplare wurden schließlich<br />

in den 1960er Jahren gegossen, wie das Exemplar<br />

für die Tate <strong>Modern</strong> in London und unser Exemplar,<br />

das für Peggy Guggenheim angefertigt wurde. Alberto<br />

Giacometti (1901-1966) war ein Schweizer Bildhauer,<br />

Maler und Grafiker, der als einer der bedeutendsten<br />

Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt. Sein Werk,<br />

das stark vom Kubismus und Surrealismus beeinflusst<br />

ist, ist geprägt von philosophischen Fragen<br />

über das menschliche Dasein, wie dem Existentialismus<br />

und der Phänomenologie. 1922 ging er nach Paris,<br />

um an der Académie de la Grande-Chaumière zu<br />

studieren, wo er von Antoine Bourdelle (1861-1929)<br />

unterrichtet wurde und den kubistischen Einfluss von<br />

Jacques Lipchitz und Fernand Léger erlebte. 1926<br />

wurde Giacomettis Werk durch die Entdeckung der<br />

afrikanischen und ozeanischen Skulptur geprägt. Seine<br />

beiden Werke La Femme-cuillère und Le Couple,<br />

die 1927 im Salon des Tuileries ausgestellt wurden,<br />

zeugen von der Umwälzung, die diese Begegnung<br />

mit sich brachte. 1928 begann Giacometti mit einer<br />

Serie von Frauen und Flachköpfen, deren Neuartigkeit<br />

ihm Aufmerksamkeit und einen ersten Vertrag mit der<br />

Galerie Pierre Loeb einbrachte, die die Surrealisten<br />

ausstellte. Giacometti schloss sich der Bewegung von<br />

André Breton an, deren surrealistische Verfahren in<br />

seinem Schaffen eine kontinuierliche Bedeutung hatten:<br />

Traumvision, Montage und Zusammenbau, metaphorisch<br />

funktionierende Objekte, magische Behandlung<br />

der Figur. Die Femme qui marche von 1932, die<br />

für die wichtige Surrealistenausstellung von 1933 anhand<br />

einer Schaufensterpuppe entworfen wurde, war<br />

in ihrer aktuellen Version ohne Arme und Kopf 1936<br />

auf der Surrealistenausstellung in London zu sehen.<br />

Ein zu einer Collage erweitertes Werk von 1933 zeigt<br />

170 cm großes Werk in Gips und dunkel gefasstem<br />

Holz mit Armen und einem Kopf als Cellokopf. Als aktives<br />

Mitglied von Bretons Gruppe setzte sich Giacometti<br />

dort schnell als einer der wenigen Bildhauer<br />

durch. Um 1935 gab er jedoch seine surrealistische<br />

Arbeit auf und widmete sich den „Kompositionen mit<br />

Figuren“, die zwischen 1938 und 1944 maximal sieben<br />

Zentimeter maßen, um die Entfernung widerzuspiegeln,<br />

aus der er seine Modelle sah. Die bekanntesten<br />

Werke Giacomettis entstehen in der Nachkriegszeit.<br />

Seine Skulpturen werden extrem schlank, mit seinem<br />

ikonischen Werk im Jahr 1948: L‘Homme qui marche,<br />

eine späte Antwort auf seinen weiblichen Vorläufer,<br />

die 1960 in drei Versionen, I, II und III, aufgelegt wird.<br />

Auf der Grundlage seiner subjektiven visuellen Erfahrung<br />

schuf Giacometti die Skulptur nicht als physische<br />

Nachbildung im realen Raum, sondern als ein imaginäres<br />

Bild in seinem Raum, der zugleich real und imaginär,<br />

greifbar und ungreifbar ist. Bronze, gegossen,<br />

braun patiniert. (†)<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Peggy Guggenheim.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Yves Bonnefoy, Giacometti, Paris 2001, S. 212f.<br />

(13211313) (13)<br />

ALBERTO GIACOMETTI<br />

1901 – 1966<br />

LA FEMME QUI MARCHE<br />

Height: 130 cm.<br />

Signed on base “Alberto Giacometti 933/34“.<br />

Accompanied in copy by an experts report by Mme<br />

Caroline Tamagno. (†)<br />

Provenance:<br />

Collection Peggy Guggenheim.<br />

Literature:<br />

cf. Yves Bonnefoy, Giacometti, Paris 2001, p. 212f.<br />

€ 550.000 - € 700.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

134 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


AMEDEO MODIGLIANI<br />

1884 Livorno – 1920 Paris<br />

711<br />

AMEDEO MODIGLIANI,<br />

1884 LIVORNO – 1920 PARIS, NACH<br />

MÄDCHEN MIT PONY / TÊTE À LA FRANGE<br />

47 x 16 x 23 cm.<br />

Rückseitig signiert „Modigliani“ und nummeriert<br />

„6/9“. Gießereistempel „C.VALSUANI CIRE PERDUE“.<br />

Posthumer Guss.<br />

Braun patinierter Bronze Kopf einer jungen Frau mit<br />

stark in die Länge gestreckten Gesichtszügen. Konische<br />

Gesichtsform mit übernatürlich langer und<br />

schmaler Nase und Kinn. Der Abstand zwischen den<br />

mandelförmigen Augen vergleichsweise gering und<br />

der Hals lang und schlank. Das Gesicht gerahmt von<br />

einem kurzen Pony und stark stilisiertem Haar oder<br />

Haarband. Die raue Oberfläche des Hinterkopfes und<br />

der Schläfen lässt auf die von Modigliani aus Sandstein<br />

gefertigte originale Kopf-Skulptur von 1911-12<br />

schließen, die als Vorlage für diesen Guss diente. (†)<br />

AMEDEO MODIGLIANI,<br />

1884 LIVORNO – 1920 PARIS, AFTER<br />

GIRL WITH FRINGE / TÊTE À LA FRANGE<br />

47 x 16 x 23 cm.<br />

Signed “Modigliani” and numbered “6/9” on the reverse.<br />

Foundry stamp “C.VALSUANI CIRE PERDUE”.<br />

Posthumous casting. (†)<br />

Literature:<br />

J. Lanthemann, Modigliani, Catalogue raisonné,<br />

Barcelona 1970, no. 633, p. 317 (cf. ill. of the original<br />

sandstone head sculpture).<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Unter dem Einfluss von Brancusi und afrikanischer<br />

Kunst widmete sich Amedeo Modigliani zwischen<br />

1909 und 1914 fast ausschließlich der Bildhauerei.<br />

Seine Kopf-Skulpturen, die er als „Säulen der Zärtlichkeit“<br />

bezeichnete, zeigen idolhaft und ikonenartig<br />

ausgearbeitete Züge und strahlen eine majestätische<br />

Würde und Ruhe aus. Um diese Wirkung in der Präsentation<br />

der Köpfe noch zu steigern, entwickelte<br />

Modigliani ein eigenes Beleuchtungskonzept und<br />

präsentierte seine Kopf-Skulpturen auf kubischen<br />

Sockeln aus Stein.<br />

Literatur:<br />

J. Lanthemann, Modigliani, Catalogue raisonné, Barcelona<br />

1970, Nr. 633, S. 317 (Vgl. Abb. der originalen<br />

Sandstein Kopf-Skulptur). (13211319) (10)<br />

136 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CAMILLE CLAUDEL<br />

1864 Fere-en-Tardenois – 1943 Montdevergues<br />

712<br />

CAMILLE CLAUDEL,<br />

1864 FERE-EN-TARDENOIS<br />

– 1943 MONTDEVERGUES<br />

L’HOMME PENCHÉ<br />

Höhe: 83 cm.<br />

Signiert auf Sockelrückseite „C. Claudel“. Darunter auf<br />

Sockelrückseite unten bezeichnet „REPRODUCTION<br />

AGRANDISSEMENT“. Gießerstempel, nummeriert<br />

1/8.<br />

Beigegeben ein Fotozertifikat von François de Massary,<br />

Großneffe der Künstlerin.<br />

Bronze, gegossen, patiniert. Das Modell zu dieser beeindruckenden<br />

Bronze entstand 1886, also drei Jahre<br />

nachdem Camille und der 24 Jahre ältere Bildhauer<br />

Auguste Rodin zusammentrafen. Claudel stellte 1885<br />

selbst zum ersten Mal aus und arbeitete seit 1885<br />

zusammen mit Jessie Lipscomb in Rodins Atelier.<br />

Am 12. Oktober 1886 setzte Rodin einen Vertrag auf,<br />

in dem er sich verpflichtete, Camille als einzige Schülerin<br />

zu unterrichten und mit allen Mitteln zu unterstützen<br />

und sich auch bis Mai 1887 mit keiner anderen<br />

Frau einzulassen. In diese Zeit fällt also die<br />

Entstehung unserer Bronze. Seit 2017 wird Camille<br />

Claudel ein eigenes Staatliches Museum in Nogentsur-Seine<br />

gewidmet, wo Claudel einen Teil ihrer Mädchenjahre<br />

verbrachte, allein hier sind 39 Skulpturen<br />

aus Claudels Hand zu bestaunen. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Das Gipsmodell zu dieser Bronze ist von 1886 und<br />

wird im Musée d‘Orsay in Paris verwahrt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Barbara Krause, Camille Claudel. Ein Leben in<br />

Stein, Berlin 1990.<br />

Vgl. Reine-Marie Paris, Camille Claudel. 1864-1943,<br />

Frankfurt am Main 2007.<br />

Vgl. Josef A. Schmoll, Rodin und Camille Claudel,<br />

München 2000. (13211318) (10)<br />

CAMILLE CLAUDEL,<br />

1864 FERE-EN-TARDENOIS<br />

– 1943 MONTDEVERGUES<br />

L’HOMME PENCHÉ<br />

Height: 83 cm.<br />

Signed on the back of the base “C. Claudel”. Inscribed<br />

“REPRODUCTION AGRANDISSEMENT” below on<br />

the reverse of the base. Foundry mark, limited ed. no.<br />

1/8.<br />

Accompanied by a photo certificate from François de<br />

Massary, great-nephew of the artist.<br />

Bronze; cast and patinated. The model for this impressive<br />

bronze was created in 1886, three years after<br />

Camille and the 24-year-old sculptor Auguste Rodin<br />

met. Claudel first exhibited in 1885 and from 1885<br />

she worked with Jessie Lipscomb in Rodin’s studio.<br />

On 12 October 1886, Rodin drew up a contract in<br />

which he undertook to teach Camille as his only student<br />

and to support her in any way he could, and not<br />

to get involved with any other woman until May 1887.<br />

The bronze on offer for sale in this lot was created<br />

during this time. In 2017, The French National Museum<br />

Musée Camille Claudel opened in Nogent-sur-<br />

Seine, where she spent part of her childhood and it<br />

celebrates and honours the artist with 39 of her<br />

sculptures. (†)<br />

Notes:<br />

The plaster model of this bronze from 1886 is held at<br />

the Musée d’Orsay in Paris.<br />

€ 100.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

138 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


FRANÇOIS POMPON<br />

1855 Saulieu – 1933 Paris<br />

713<br />

FRANÇOIS POMPON,<br />

1855 SAULIEU – 1933 PARIS<br />

GORET, 1924-1930 („SCHWEINCHEN“)<br />

Höhe: 17,5 cm.<br />

Breite: 24 cm.<br />

Tiefe: 8,9 cm.<br />

An der Basis-Längsseite signiert „POMPON“.<br />

In gelblichem, schwach geädertem Siena-Marmor vom<br />

Typus des Giallo Antico gearbeitet, mit glatt geschliffener<br />

Oberfläche, die Äuglein graviert.<br />

Pompon ist erst im vorgerückten Lebensalter öffentlich<br />

zu Ruhm gekommen, obschon er nach seinem<br />

Studium an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s und an der École<br />

nationale supérieure des arts décoratifs mit Arbeiten<br />

am Hôtel de Ville beteiligt war und alsbald seinen<br />

eigenen Stil fand. Zunächst war er beeinflusst von<br />

dem Bildhauer Pierre-Louis Rouillard (1820-1881). Die<br />

Jury des Salon de Paris wurde auf seine meist kleineren<br />

Objekte aufmerksam.<br />

Bald wurde er Mitarbeiter bei keinem geringeren als<br />

Auguste Rodin. Er leitete dessen Werkstatt drei Jahre<br />

lang und prägte sie wesentlich. Ab 1896 wirkte er zusammen<br />

mit René de Saint-Marceaux (1845-1915).<br />

Seinen Durchbruch erlangte er erst 67-jährig mit der<br />

völligen Hinwendung und der stilistischen Mitformung<br />

des <strong>Art</strong> déco. Seine erste Arbeit war ein Polarbär,<br />

wiederholt ausgeführt in unterschiedlichen Materialien<br />

wie Gips und Marmor. Davon steht ein Exem plar<br />

im Metropolitan Museum of <strong>Art</strong> in New York, weitere<br />

im Museum von Luxemburg und im Musée d´Orsay<br />

in Paris.<br />

Die Stilistik seiner Werke zeichnet sich durch eine<br />

ebenso strenge, wie charakteristische Reduktion der<br />

Körperform aus. Dabei ist ein Verzicht auf Kantigkeit<br />

oder Schärfe in der Kontur wie im plastischen Körper<br />

das wesentliche Merkmal.<br />

Pompon wurde mit der Aufnahme in die Ehrenlegion<br />

ausgezeichnet. In seiner Geburtsstadt Saulieu befindet<br />

sich das François-Pompon-Museum. 2005 hat die<br />

Französische Republik anlässlich seines 150. Geburtsjahres<br />

eine Briefmarke zu seinen Ehren herausgegeben,<br />

mit Darstellung seines Polarbären – „Urs blanc“.<br />

Tadelloser Zustand.<br />

FRANÇOIS POMPON,<br />

1855 SAULIEU – 1933 PARIS<br />

GORET, 1924-1930 (“PIGLET”)<br />

Height: 17.5 cm.<br />

Width: 24 cm.<br />

Depth: 8.9 cm.<br />

Signed on long side of the base “POMPON”<br />

In yellowish, faintly veined Giallo Antico type Siena<br />

marble, with a smooth polished surface; the little<br />

eyes engraved.<br />

Literature:<br />

Catalogue raisonné, Catherine Chevillot, Liliane Colas,<br />

Anne Pingeot, Laure de Margerie, François Pompon,<br />

1855-1933, Paris 1994, no. 41 p. 190 (further comparative<br />

examples).<br />

Eric Knowles, <strong>Art</strong> Deco. Shire Collections, Oxford<br />

2014, p. 135.<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

zum Größenvergleich<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Werkverzeichnis, Catherine Chevillot, Liliane Colas,<br />

Anne Pingeot, Laure de Margerie, Francois Pompon.<br />

1855-1933, Paris 1994, N. 41, S. 190 (sowie weitere<br />

Vergleichsbeispiele).<br />

Eric Knowles, <strong>Art</strong> Deco, Oxford 2014, S. 135.<br />

(1320394) (11)<br />

714<br />

ENTFÄLLT<br />

715<br />

ENTFÄLLT<br />

140 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


ANDRÉ BRASILIER<br />

geb. 1929 Saumur<br />

716<br />

ANDRÉ BRASILIER,<br />

GEB. 1929 SAUMUR<br />

Der Künstler war der Sohn des symbolistischen Malers<br />

Jacques Brasilier und dessen Ehefrau Alice<br />

Chaumont. Er studierte ab 1949 an der École des<br />

Beaux- <strong>Art</strong>s in Paris, wurde im Alter von 23 Jahren<br />

mit dem prestigeträchtigen Premier Prix de Rome<br />

für Malerei ausgezeichnet. Die Faszination seiner<br />

Werke liegt im Spiel der leuchtenden und frischen<br />

Farben sowie dem Einsatz nur weniger Konturen.<br />

Die Themen innerhalb seines Werkes sind oft Pferde,<br />

Kavalkaden und Blumen. 2005 zeigte das Museum<br />

der Eremitage in Sankt Petersburg eine große Retrospektive<br />

seines Werks.<br />

DEUX CHEVAUX AU PRINTEMPS, 2006<br />

Öl auf Leinwand.<br />

33 x 46 cm.<br />

Rechts unten signiert, verso auf Keilrahmen monogrammiert,<br />

datiert „A.B. 2006“ und betitelt.<br />

ANDRÉ BRASILIER,<br />

BORN 1929 SAUMUR<br />

DEUX CHEVAUX AU PRINTEMPS, 2006<br />

Oil on canvas.<br />

33 x 46 cm.<br />

Signed lower right, monogrammed on the back of the<br />

stretcher, dated “A.B. 2006” and titled.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Brasilier's Gemälde vermischen Abstraktion und Expressionismus;<br />

seine eleganten Pferde voller Stärke<br />

und Schönheit finden sich oft in kühlen Wäldern oder<br />

vor Sonnenuntergängen wieder. (1300061) (18)<br />

142 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

143


ROY LICHTENSTEIN<br />

1923 New York – 1997 ebenda<br />

717<br />

ROY LICHTENSTEIN,<br />

1923 NEW YORK – 1997 EBENDA<br />

CRYING GIRL, 1963<br />

Offsetlithografie.<br />

43,8 x 59,1 cm.<br />

Rechts unten signiert, mittig unten Widmung „To<br />

Harry Abrams“. Verso Aufkleber mit Künstler- und<br />

Titel nennung.<br />

Im Passepartout, in Glaskastenrahmen.<br />

Mit ihren scharlachroten Lippen und den wallenden<br />

goldenen Haarsträhnen gehört Roy Lichtensteins<br />

„Crying Girl“ zu einem der ikonischsten Motive im<br />

Kunstkanon des 20. Jahrhunderts. Das „Crying Girl“<br />

ist eines der frühsten Werke des amerikanischen Pop<br />

<strong>Art</strong>-Künstlers Roy Lichtenstein. Die Offsetlithografie<br />

aus dem Jahr 1963 reiht sich in eine Motivserie von<br />

Frauendarstellungen ein, in der Roy Lichtenstein<br />

zwischen 1961 und 1965 Comicszenen adaptierte.<br />

„Crying Girl“ wurde 1963 als Plakat anlässlich einer<br />

Ausstellung in der Leo Castelli Gallery in New York<br />

hergestellt. Während der Ausstellung wurden weitere<br />

von Lichtenstein signierte Drucke des Motivs in der<br />

Leo Castelli Gallery verkauft und an besondere Kunden<br />

verschenkt. Das „Crying Girl“ war das erste Bildmotiv<br />

des Künstlers, das der Galerist Leo Castelli für<br />

Werbezwecke nutzte. Heute ist ihr Antlitz weltbekannt<br />

und nicht nur Kunstliebhabern ein Begriff.<br />

Lichtensteins „Crying Girl“ geht über seinen Wunsch<br />

hinaus, comicartige Kunstwerke zu schaffen. Hier untersucht<br />

er die geschlechtsspezifischen Aspekte der<br />

weiblichen Identität. Der Fokus des Betrachters liegt<br />

sofort auf den Emotionen der Dargestellten, die das<br />

Bild beherrschen. Sowohl ihr Blick als auch ihre körperliche<br />

Haltung sind von Stress geprägt. Der extreme<br />

Close-up des Bildausschnitts betont den melodramatischen<br />

Ausdruck der weinenden Frau. Im<br />

Unterschied zu späteren Arbeiten verwendete Lichtenstein<br />

hier ein monotones Punkteraster. Die Farbpalette<br />

ist sehr reduziert und die schwarzen Konturen<br />

treten dominant hervor. Dadurch wirkt ihre Attraktivität<br />

durch das monotone Punktraster glatt und oberflächlich.<br />

Ein Spannungsverhältnis zwischen der unpersönlichen<br />

Gestaltungsweise und der übertriebenen<br />

kitschigen Mimik und Gestik wird deutlich. Eingerahmt<br />

von ihrem makellos frisierten blonden Haarschopf<br />

ist Lichtensteins Portraitierte in einem Moment<br />

offensichtlicher Verletzlichkeit gefangen. Werke<br />

mit scheinbar einfachen Comicmotiven wie „Crying<br />

Girl“ wurden zumeist als Verbildlichung einer künstlerischen<br />

Gegenposition zu der damals vorherrschenden<br />

Strömung des Action Painting gedeutet. Lichtenstein<br />

zeigt die verklärte Idealisierung des amerikanischen<br />

Mädchens. Äußerlich scheint sie schön und zufrieden<br />

zu sein, aber die Emotionen in diesem Bild brechen<br />

hervor und zeigen, dass sie unter der Perfektion wirklich<br />

zu kämpfen hat. “Crying Girl“ wurde von einem<br />

Comicstrip mit dem Titel „Secret Hearts“ inspiriert,<br />

der das Innere der Beziehungen jener Zeit enthüllte.<br />

Warum weint sie, wer hat sie verärgert und was wird<br />

als nächstes passieren? Der Blick auf die ursprüngliche<br />

Bildvorlage macht die Erzählung klar. „Die Nacht<br />

schien mit tausend leeren Ewigkeiten gefüllt zu<br />

sein...“, heißt es in der Eröffnungsszene, während die<br />

Sprechblase der Heldin verkündet: „Ich... ich kann es<br />

nicht ertragen... ich werde mich morgen entschuldigen...<br />

es war schließlich sein erster Erfolg... er war<br />

aufgeregt... vergesslich...“ (vgl. Phyllis Read (Hrsg.),<br />

Secret Hearts #88, Juni 1963). In „Crying Girl“ entfernt<br />

Lichtenstein den gesamten Text und indem er<br />

die Erzählung zurückhält, gelingt es ihm, das Gefühl<br />

der Dramatik zu verstärken. Dieses bleibt eines von<br />

Lichtensteins berühmtesten Werken, weil es immer<br />

viel mehr bedeuten wird als ein hübsches weinendes<br />

Mädchen. Seine Absicht war es, den Kampf hinter<br />

der Perfektion zu zeigen. Diese fünf ursprünglichen<br />

Werke von Frauen dienten als Auftakt zu den Gemälden<br />

von 1964, die unschuldige „Mädchen von nebenan“<br />

in einer Vielzahl von schwachen emotionalen<br />

Zuständen zeigten. Diese Reihe beinhaltet neben<br />

dem „Crying Girl“ von 1964 die wichtigsten Gemälde,<br />

die Lichtenstein in den frühen 1960er-Jahren<br />

schuf, wie z.B. „Hopeless“, 1963 (Kunstmuseum Basel),<br />

„Drowning Girl“, 1963 (Museum of <strong>Modern</strong> <strong>Art</strong>,<br />

New York) und „Hello“, 1963 (Los Angeles County Museum<br />

of <strong>Art</strong>), die alle eine einsame junge Frau zeigen,<br />

die unter einer Form von emotionaler Not leidet. Vorbild<br />

für seine Arbeiten waren insbesondere die Werke<br />

der Comiczeichner Tony Abruzzo, John Romita und<br />

Bernhard Sachs. Die Mädchen, welche in extremen<br />

Nahaufnahmen eingefangen wurden, wie beispielsweise<br />

das „Crying Girl“, übernahm Lichtenstein meist<br />

von Abruzzo, der seine Comicgirls mit leicht geöffneten<br />

Lippen, in einem Zustand klischeehafter Emotionen<br />

eingefangen hat: Spannung, Begierde, Angst und<br />

Trauer kommen zum Ausdruck. Auch Picassos Darstellungen<br />

weinender Frauen könnten Lichtenstein<br />

beeinflusst haben, Darstellungen von verletzlichen<br />

Frauen zu schaffen.<br />

Ein weiterer möglicher Einfluss auf seine Betonung<br />

der Darstellung verzweifelter Frauen war, dass seine<br />

erste Ehe zu dieser Zeit in die Brüche ging. Lichtensteins<br />

erste Ehe mit Isabel Wilson, aus der zwei<br />

Söhne hervorgingen, dauerte von 1949 bis 1965.<br />

Lichtensteins Bildauswahl und sein reduktiver Stil<br />

verdeckten seine Absichten auf eine Weise, die seine<br />

Werke sowohl für die breite Öffentlichkeit zugänglich<br />

machte als auch die Kritiker irritierte, die ihn als Banausen<br />

betrachteten. Aber genau diese Spannung zwischen<br />

Stil und Thema war die Grundlage seiner Praxis.<br />

Er wählte Comics, weil sie kulturell einfach und emotional<br />

heiß waren, und verwandelte sie in etwas kulturell<br />

Hochwertiges und emotional Cooles. „Zu dieser<br />

Zeit“, erinnert sich Lichtenstein, „war ich an allem interessiert,<br />

was ich als Thema verwenden konnte, das<br />

emotional stark war – normalerweise Liebe, Krieg<br />

oder etwas, das hochgradig aufgeladen war und ein<br />

emotionales Thema darstellte, das im Gegensatz zu<br />

den entfernten und bewussten Maltechniken stand“.<br />

Das Paradoxe an seinem Werk war und ist, dass die<br />

äußere Umarmung alltäglicher Bilder die innere Beschäftigung<br />

mit der Kunst als Arrangement von Farben<br />

und Formen verdeckt. Es ist, als ob er Mondrians Betonung<br />

der inhärenten Flachheit der Bildebene mit<br />

dem Konzept des Readymade von Duchamp kombiniert<br />

hätte. Mit diesen täuschend einfachen Signifikanten<br />

zaubert Lichtenstein ein Bild voller Dramatik und<br />

Intrigen; ein Bild, das ebenso viele Fragen aufwirft<br />

wie es Antworten gibt und zu hinterfragen versucht,<br />

wie wir unsere zunehmend visuelle Welt verstehen,<br />

indem es die universelle Sprache, die zu ihrer Kodifizierung<br />

beigetragen hat, unterläuft. Doch statt etwas<br />

Trockenes und Zerebrales zu produzieren, hat er eine<br />

Malerei geschaffen, die sinnlich, ironisch-witzig und<br />

voller Energie ist.<br />

Zweifellos ist dies das berühmteste oder zumindest<br />

eines der am besten zertifizierten „Crying Girls“ von<br />

Roy Lichtenstein. Es war ursprünglich ein Geschenk<br />

an den ersten großen Kunstverleger Harry N. Abrams,<br />

der auch Bücher für Warhol herausgab. Daher ist dieses<br />

Exemplar Harry N. Abrams gewidmet. Obwohl es<br />

schätzungsweise etwa 300 dieser Offsetlithografien<br />

gibt, ist der Großteil der Auflage verloren oder in einem<br />

schlechten Zustand, da die Farben verblassen.<br />

Dieses Werk zeichnet sich durch seinen neuwertigen<br />

Zustand aus. Von Harry S. Abrams wurde dieses Werk<br />

für eine irischen Kunstgalerie versteigert an private<br />

Kunstsammler im Süden Deutschlands.<br />

Harry N. Abrams war ein Pionier in der Popularisierung<br />

und Veröffentlichung von hochwertigen Kunstbüchern<br />

und der bekannteste Kunstverleger der 1960er-Jahre.<br />

Er starb am 27.11.1979 in seinem Haus in New York.<br />

Er wurde 74 Jahre alt. Als Leiter des Verlags, der seinen<br />

Namen trug und den er 1950 gründete, verband<br />

Harry N. Abrams ein Gespür für die Vermarktung von<br />

Kunstbüchern mit einer großen Verantwortung für die<br />

Qualität der Reproduktionen und der dazugehörigen<br />

Texte. Abrams war auch ein eifriger Kunstsammler,<br />

der sich auf die Realisten der 1930er-Jahre (Raphael<br />

Soyer, Philip Evergood, Jack Levine), die modernen<br />

französischen Meister (Picasso, Matisse, Rouault) und<br />

die Avantgarde-Künstler der 1960er-Jahre (Roy Lichtenstein,<br />

Marisol, Tom Wesselmann) konzentrierte.<br />

Provenienz:<br />

Leo Castelli.<br />

Collection Harry Abrams.<br />

Phillips, New York.<br />

Galerie Inception, Paris.<br />

Privatsammlung Süddeutschland.<br />

(1321391) (1) (18)<br />

144 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

145


ROY LICHTENSTEIN,<br />

1923 NEW YORK – 1997 IBID.<br />

CRYING GIRL, 1963<br />

Offset lithograph.<br />

43,8 x 59,1 cm.<br />

Signed lower right, dedication “To Harry Abrams” at<br />

lower centre. Verso label with artist‘s name and title.<br />

In a passepartout, in a glass case frame.<br />

With her scarlet lips and flowing strands of golden hair,<br />

Roy Lichtenstein‘s Crying Girl is one of the most iconic<br />

subjects in the <strong>20th</strong> century art canon. Crying Girl is one<br />

of the earliest works by American Pop-art artist Roy<br />

Lichtenstein. The 1963 offset lithograph joins a series<br />

of motifs depicting women in which Roy Lichtenstein<br />

adapted comic book scenes between 1961 and 1965.<br />

“Crying Girl” was produced in 1963 as a poster on the<br />

occasion of an exhibition at the Leo Castelli Gallery in<br />

New York. During the exhibition, other prints signed<br />

by Lichtenstein were sold at the Leo Castelli Gallery<br />

and given to special customers. The Crying Girl was<br />

the first motif of the artist that the gallery owner Leo<br />

Castelli used for advertising purposes. Today, her visage<br />

is world-famous and known not only to art lovers.<br />

Lichtenstein‘s “Crying Girl” goes beyond his desire<br />

to create comic-like works of art. Here he explores<br />

the gendered aspects of female identity. The viewer‘s<br />

focus is immediately on the women’s emotions, which<br />

dominate the image. Both her gaze and physical posture<br />

are marked by stress. The extreme close-up of<br />

the cropped image emphasizes the melodramatic expression<br />

of the weeping woman. In contrast to later<br />

works, Lichtenstein used a monotonous dot grid here.<br />

The color palette is very reduced and the black contours<br />

stand out dominantly. As a result, her attractiveness<br />

appears smooth and superficial through the<br />

monotonous dot grid. A tension between the impersonal<br />

design style and the exaggerated, kitschy facial<br />

expressions and gestures becomes apparent. Framed<br />

by her immaculately coiffed shock of blonde hair,<br />

Lichtenstein‘s sitter is caught in a moment of obvious<br />

vulnerability.<br />

Works with seemingly simple comic motifs such as<br />

“Crying Girl” were mostly interpreted as illustrations<br />

of an artistic counter-position to the prevailing genre<br />

of action painting at the time. Lichtenstein shows<br />

the transfigured idealization of the American girl. Outwardly<br />

she seems beautiful and content, but the<br />

emotions in this painting burst forth and show that<br />

she is really struggling under perfection. “Crying Girl”<br />

was inspired by a comic strip titled “Secret Hearts”<br />

that revealed the inner workings of relationships of<br />

the time. Why is she crying, who has upset her, and<br />

what will happen next? Looking at the original picture<br />

template makes the narrative clear. “The night seemed<br />

filled with a thousand empty eternities...” reads the<br />

opening scene, while the heroine‘s speech bubble<br />

proclaims, “I.... can‘t stand it... i‘ll apologize tomorrow...<br />

it was his first success, after all... he was excited... forgetful...”<br />

(see Phyllis Read (ed.), Secret Hearts #88,<br />

June 1963). In Crying Girl, Lichtenstein removes all the<br />

text, and by holding back the narrative, he succeeds<br />

in heightening the sense of drama. This remains one<br />

of Lichtenstein‘s most famous works because it will<br />

always mean much more than a pretty girl crying. His<br />

intention was to show the struggle behind perfection.<br />

These five original works, of women served as a prelude<br />

to the 1964 paintings that depicted innocent<br />

“girls next door” in a variety of weak emotional states.<br />

This series, in addition to 1964‘s Crying Girl, includes<br />

the most important paintings Lichtenstein created in<br />

the early 1960s, such as Hopeless, 1963 (Kunstmuseum<br />

Basel), Drowning Girl, 1963 (Museum of <strong>Modern</strong><br />

<strong>Art</strong>, New York), and Hello, 1963 (Los Angeles County<br />

Museum of <strong>Art</strong>), all of which depict a lonely young<br />

woman suffering from some form of emotional distress.<br />

His work was particularly modeled on the works<br />

of comic book artists Tony Abruzzo, John Romita, and<br />

Bernhard Sachs. The girls captured in extreme close-up,<br />

such as the Crying Girl, Lichtenstein mostly took from<br />

Abruzzo, who captured his comic girls with slightly<br />

parted lips, in a state of clichéd emotion: tension, desire,<br />

fear and sadness are expressed. Picasso‘s depictions<br />

of crying women may also have influenced<br />

Lichtenstein to create depictions of vulnerable women.<br />

Another possible influence on his emphasis on depicting<br />

desperate women was that his first marriage was<br />

on the rocks at the time. Lichtenstein‘s first marriage<br />

to Isabel Wilson, which produced two sons, lasted<br />

from 1949 to 1965.<br />

Lichtenstein‘s choice of images and reductive style<br />

obscured his intentions in a way that both made his<br />

works accessible to the general public and irritated<br />

critics. But this very tension between style and subject<br />

was the foundation of his practice. He chose<br />

comics because they were culturally simple and emotionally<br />

hot, and turned them into something culturally<br />

highbrow and emotionally cool. “At that time,”<br />

Lichtenstein recalls, “I was interested in anything I<br />

could use as a subject that was emotionally powerful-usually<br />

love, war, or something that was highly<br />

charged and presented an emotional theme that was<br />

at odds with distant and deliberate painting techniques”.<br />

The paradox of his work was, and still is, that<br />

the outer embrace of everyday images obscures the<br />

inner preoccupation with art as an arrangement of<br />

colors and shapes. It is as if he combined Mondrian‘s<br />

emphasis on the inherent flatness of the picture plane<br />

with Duchamp‘s concept of the readymade. With<br />

these deceptively simple signifiers, Lichtenstein conjures<br />

an image full of drama and intrigue; an image<br />

that raises as many questions as it answers, seeking<br />

to question how we understand our increasingly visual<br />

world by subverting the universal language that has<br />

helped codify it. But instead of producing something<br />

dry and cerebral, he has created a painting that is<br />

sensual, ironically witty, and full of energy.<br />

Undoubtedly, this is the most famous, or at least one<br />

of the best certified “Crying Girls” by Roy Lichtenstein.<br />

It was originally a gift to the first great art publisher<br />

Harry N. Abrams, who also published books for<br />

Warhol. Therefore, this copy is dedicated to Harry N.<br />

Abrams. Although it is estimated that there are about<br />

300 of these offset lithographs, the majority of the<br />

edition is lost or in poor condition as the colors fade.<br />

This work is notable for its mint condition. This work<br />

was auctioned by Harry S. Abrams for an Irish art<br />

gallery: private art collectors in Southern Germany.<br />

Harry N. Abrams was a pioneer in the popularization<br />

and publication of quality art books and the best known<br />

art publisher of the 1960s. He died Sunday night,<br />

Nov. 27, 1979, at his home in New York. He was 74<br />

years old. As head of the publishing house that bore<br />

his name and that he founded in 1950, Harry N.<br />

Abrams combined a flair for marketing art books with<br />

a great responsibility for the quality of the reproductions<br />

and the accompanying texts. Mr. Abrams was<br />

also an avid art collector, focusing on the realists of<br />

the 1930s (Raphael Soyer, Philip Evergood, Jack Levine),<br />

the modern French masters (Picasso, Matisse,<br />

Rouault), and the avant-garde artists of the 1960s<br />

(Roy Lichtenstein, Marisol, Tom Wesselmann).<br />

Provenance:<br />

Leo Castelli.<br />

Collection Harry Abrams.<br />

Phillips, New York.<br />

Galerie Inception, Paris.<br />

Private collection, Southern Germany.<br />

€ 120.000 - € 160.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

146 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

147


ROY LICHTENSTEIN<br />

1923 New York – 1997 New York<br />

718<br />

ROY LICHTENSTEIN,<br />

NEW YORK 1923 – 1997 EBENDA<br />

STUDY FOR A TEMPLE (1968)<br />

Zeichnung, Farbstift und Bleistift auf Papier.<br />

23 cm x 17,5 cm.<br />

Vorderseitig signiert und datiert.<br />

Eine antike Tempelfront bestehend aus dorischen Säulen,<br />

ist durch Risse vom Verfall gezeichnet. Lichtenstein<br />

versteht es den Kontrast zwischen Motiv und Medium<br />

zu überwinden. Durch seine knallbunten Gemälde und<br />

Graphiken, die Comic-Strips gleichen, kreierte Roy<br />

Lichtenstein eine völlig neue Ästhetik und dies zu der<br />

Zeit, in welcher der Abstrakte Expressionismus in der<br />

Kunstwelt vorherrschte. Lichtenstein betonte bewusst<br />

die Künstlichkeit seiner Bilder und benutzte flache, einfarbige<br />

Punkte, die er per Hand mit Hilfe von Farbe und<br />

Schablonen herstellte, so dass der Eindruck einer<br />

Rasterung entsteht. In der klassischen Perfektion des<br />

vorliegenden Werks schwelgt Lichtenstein in der dramatischen<br />

Manipulation des Raums, denn das Nebeneinander<br />

von Flächigkeit und Tiefe führt unseren Blick<br />

auf der Bildebene durch den flächigen blauen und gelben<br />

Hintergrund hinauf zur trotzigen skulpturalen Plastizität<br />

des Tempels. In seiner konkreten Silhouette hebt<br />

sich die grafische Kühnheit des Bauwerks mit entschlossener<br />

Klarheit von der hypnotischen Energie<br />

der hinteren Bildebene ab.<br />

Lichtenstein untersuchte in seinem Werk die Beziehung<br />

zwischen Kunst und Populärkultur und verwandelte<br />

sorgfältig ausgewählte Bilder aus zeitgenössischen<br />

Magazinen, Zeitungen und dem Stadtdtbild in<br />

monumentale Ikonen. Der Künstler sagte dazu, dass er<br />

seine Bilder wie programmiert aussehen lassen möchte.<br />

Die Fähigkeit eines Bildes, zu kommunizieren, übte<br />

eine große Faszination auf Lichtenstein aus. Sein Werk<br />

basiert auf einer umfassenden Erforschung dessen,<br />

was ein Bild für den Künstler und den Betrachter ausmacht,<br />

was sich in dem von ihm verwendeten Vokabular<br />

und den von ihm gewählten Formen ausdrückt.<br />

Seine künstlerische Sprache ist von universeller, unmittelbarer<br />

Anziehungskraft: eine kühle und mechanische<br />

Ästhetik, die sich durch graphische Präzision und<br />

kompositorische Klarheit auszeichnet. Lichtenstein<br />

wollte darauf hinweisen, wie wichtig es für den modernen<br />

Menschen ist, den Unterschied zwischen Bild und<br />

Wirklichkeit zu kennen.<br />

Im Laufe seiner langen Karriere hat der Künstler nur<br />

sehr wenige fertige Zeichnungen angefertigt. Diese<br />

Studie ist der Vorläufer der Lithographie Temple, die<br />

im Rahmen der Tempel und Ruinen Reihe entstanden<br />

ist. Lichtenstein war ein Bewunderer von Gesimsen<br />

– horizontale architektonische Strukturen auf Säulen –<br />

ursprünglich aus der klassischen griechischen Architektur<br />

stammend. In den 1970er Jahren entdeckte Lichtenstein<br />

Gebälk an Gebäudefassaden rund um die<br />

Wall Street und Lower Manhattan. Diese Beobachtungen<br />

inspirienten den Künstler und wurden der Ursprung<br />

der Gebälkserie, die für seine Arbeitspraxis<br />

einzigartig war. Anders als in den 1960er Jahren, als<br />

Lichtenstein sich auf Comics, Cartoons und Werbung<br />

bezog, schuf er in diesen späteren Fällen sein eigenes<br />

Quellenmaterial, indem er lokale Beispiele der<br />

New Yorker Architektur fotografierte. 1970, als er die<br />

Spiegelserie fortsetzte, begann er, sich mit dem Thema<br />

des Gebälks zu beschäftigen. Das Gebälk ist ein architektonisches<br />

Element, das einem Band oder einer<br />

Leiste ähnelt, die waagerecht über den Säulen eines<br />

Gebäudes liegt. Ursprünglich stammt das Motiv aus<br />

der Architektur des antiken Griechenlands und war<br />

auch in Amerika im Beaux-<strong>Art</strong>s- und griechisch-römischen<br />

Revival-Stil des frühen zwanzigsten Jahrhunderts,<br />

der für öffentliche Gebäude wie Museen und<br />

Bibliotheken verwendet wurde, weit verbreitet.<br />

Provenienz:<br />

Leo Castelli, New York.<br />

Privatsammlung, New York.<br />

Kunsthandel Deutschland.<br />

Deutsche Privatsammlung. (1321651)<br />

ROY LICHTENSTEIN,<br />

NEW YORK 1923 – 1997 IBID.<br />

STUDY FOR A TEMPLE (1968)<br />

Drawing, coloured pencil and pencil on paper<br />

23 cm x 17.5 cm<br />

Signed and dated on the front<br />

An ancient temple front consisting of Doric coloumns<br />

is marked by cracks from decay. Lichtenstein knows<br />

how to unite the contrast between motif and medium.<br />

Through his brightly colored paintings and graphics<br />

that resemble comic strips, Roy Lichtenstein created<br />

a completely new aesthetic at the time when<br />

Abstract Expressionism was dominant in the art<br />

world. Lichtenstein deliberately emphasized the artificiality<br />

of his paintings, using flat, monochromatic dots<br />

that he made by hand using paint and stencils, creating<br />

the impression of a grid. In the classical perfection<br />

of the present work, Lichtenstein revels in the dramatic<br />

manipulation of space, as the juxtaposition of flatness<br />

and depth leads our eye up the picture plane through<br />

the flat blue and yellow background to the defiant<br />

sculptural plasticity of the temple. In its concrete silhouette,<br />

the graphic boldness of the structure stands<br />

out with determined clarity against the hypnotic energy<br />

of the back picture plane.<br />

Lichtenstein‘s work explored the relationship between<br />

art and popular culture, transforming carefully<br />

selected images from contemporary magazines and<br />

newspapers into monumental icons. In the artist‘s<br />

words, “I want my pictures to look as if they have<br />

been programmed, I want to hide the traces of my<br />

hand.” The ability of an image to communicate held a<br />

great fascination for Lichtenstein. His work is based on<br />

an extensive exploration of what constitutes an image<br />

for the artist and the viewer, expressed in the vocabulary<br />

he uses and the forms he chooses. His artistic<br />

language has a universal, immediate appeal: a cool and<br />

mechanical aesthetic characterized by graphic precision<br />

and compositional clarity. Lichtenstein wanted to<br />

point out how important it is for modern man to know<br />

the difference between image and reality.<br />

Throughout his long career, the artist made very few<br />

finished drawings. This study is the precursor to the<br />

Temple lithograph, which was created as part of the<br />

Temples and Ruins series. Lichtenstein was an admirer<br />

of cornices – horizontal architectural structures<br />

on columns – originally derived from classical Greek<br />

architecture. In the 1970s, Lichtenstein discovered<br />

entablatures on building facades around Wall Street<br />

and lower Manhattan. These observations inspired the<br />

artist and became the origin of Gebälkserie, which was<br />

truly unique to his working practice. Unlike the 1960s,<br />

when Lichtenstein referenced comics, cartoons, and<br />

advertisements, in these later cases he created his<br />

own source material by photographing local examples<br />

of New York architecture. In 1970, as he continued<br />

the mirror series, he began to explore the theme<br />

of entablature. The entablature is an architectural element<br />

that resembles a band or molding that lies horizontally<br />

across the columns of a building. The entablature<br />

is an architectural element that resembles a band<br />

or ledge that lies horizontally above the columns of a<br />

building. The motif originated in the architecture of<br />

ancient Greece and was also widely used in America<br />

in the Beaux-<strong>Art</strong>s and Greco-Roman Revival styles of<br />

the early twentieth century, which were used for public<br />

buildings such as museums and libraries.<br />

Provenance:<br />

Leo Castelli, New York.<br />

Private Collection, New York.<br />

<strong>Art</strong> Trade, Germany.<br />

German Private Collection.<br />

€ 180.000 - € 220.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

148 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

149


RICHARD H. PETTIBONE<br />

geb. 1938 Los Angeles<br />

719<br />

RICHARD H. PETTIBONE,<br />

GEB. 1938 LOS ANGELES<br />

Richard H. Pettibone zählt zu den Hauptvertretern der<br />

„Appropriation <strong>Art</strong>“ und war auch Wegbereiter dieser<br />

neuen Kunstrichtung. Dabei ging es dieser Gruppe<br />

um bewusste Einbeziehung anderer, bekannter Werke,<br />

die nun in eine eigene, neue Sichtweise gestellt werden.<br />

Vertreter dieser Richtung, wie Mike Bidio, Sherrie<br />

Levine, Yasumaso Morimura oder Cindy Sherman – um<br />

nur einige zu nennen – verwendeten in den 1970er-Jahren<br />

Motive von Warhol, Lichtenstein, Jasper Johns<br />

oder Frank Stella, und veränderten durch Manipulation<br />

den Blick auf diese Werke. Pettibone schloss sein<br />

Studium am Otis <strong>Art</strong> Insitue 1962 ab. Schon früh am<br />

Modellbau interessiert, schuf er Schaukasten-Assemblagen.<br />

Erstmals 1964 verwendete er Andy Warhols<br />

berühmte „Campbell Soup Can“ für seine verkleinerte<br />

und farblich veränderte Version.<br />

MINIATURSTAFFELEI MIT MINIATURVERSION VON<br />

ROY LICHTENSTEINS „ THE DANCE“ 1974<br />

Acryl und Seide auf feiner Leinwand. Staffelei in<br />

Weichholz.<br />

14,8 cm x 19,5 cm.<br />

Staffelei Höhe: 30 cm.<br />

Verso bezeichnet, oben auf dem Spannrahmen<br />

„Lichtenstein, The <strong>Art</strong>ist´s Studio: The Dance, 1974“.<br />

Unten Signatur „Richard Pettibone 1975“.<br />

Beigegeben: Katalog: Ian Berry and Michael Duncan,<br />

Pettibone, A Retrospective, Saratoga Springs 2005. Mit<br />

Abb. des Werkes, S. 78. In vorliegendem Werk hat<br />

Pettibone das von Lichtenstein geschaffene Bild „The<br />

<strong>Art</strong>ist´s Studio: The Dance“ von 1974 ein Jahr später<br />

in verkleinertem Format mit feinem Leistenrähmchen<br />

auf eine Staffelei gestellt. A.R.<br />

„The <strong>Art</strong>ist‘s Studio: The Dance, 1974“ ist ein hervorragendes<br />

Beispiel für amerikanische Appropriations-<br />

Kunst. Die Vorlage – Lichtensteins “The <strong>Art</strong>ists Studio:<br />

The Dance“ – ist in eine größere Serie eingebettet.<br />

Durch die bewusste Wahl der Farben zitiert Lichtenstein<br />

Matisse und stellt sich durch seine eigene Interpretation<br />

des Werks „The Dance“ in die Tradition des<br />

Fauvisten.<br />

Appropriation-art definiert das Konzept andere Kunstwerke<br />

zum Zweck der Hommage oder Kritik zu kopieren.<br />

Pettibone war einer der Pioniere dieses Genres.<br />

Seit mehr als 40 Jahren fertigt er präzise postkartengroße<br />

Gemälde, Kopien bekannter Meisterwerke zeitgenössischer<br />

Künstler an. Zu seinen Werken gehören<br />

winzige Versionen von Warhols Suppendosen, Lichtensteins<br />

Cartoon-Tafeln und Mondrians rechten Winkeln.<br />

In seiner Kunst, die Kunst repräsentiert, versucht Pettibone,<br />

Fragen zur Urheberrschaft und Originalität zu<br />

stellen. Seine Kunst hat eine wichtige Rolle in der Mischung<br />

aus Inspiration und Anleihen gespielt, welche<br />

die postmoderne Kunst ausmacht. Pettibone begann<br />

1964 mit der Herstellung exakter Kopien bestehender<br />

Kunstwerke im Miniaturformat. Er orientierte sich bei<br />

der Größe der Werke an Bildern, die er in Magazinen<br />

wie <strong>Art</strong> Forum gesehen hatte, und reproduzierte sie<br />

dann mit pedantischer Genauigkeit, indem er den Prozess<br />

des ursprünglichen Künstlers nachstellte und die<br />

Leinwände dann auf Rahmen montierte. Richard Pettibone<br />

hat seine Karriere der Herstellung kleiner Reproduktionen<br />

von Werken von Brancusi, Warhol, Lichtenstein,<br />

Stella und anderen Künstlern gewidmet,<br />

die weitaus berühmter waren als er. Künstler, die mit<br />

Appropriation <strong>Art</strong> arbeiten, kopieren bewusst bestehende<br />

Bilder und Kunstwerke, um sie in ihre eigene<br />

Kunst zu verwandeln. Dabei handelt es sich nicht um<br />

Diebstahl oder Plagiat, da sie nicht behaupten, die Urheber<br />

dieser Bilder zu sein. Sie wollen vielmehr, dass<br />

das Publikum die von Ihnen nachgebildeten Bilder<br />

wiedererkennt und den Kontext und die Assoziationen,<br />

die sie mit diesem Thema verbinden, auf das neue<br />

Werk überträgt, ganz gleich, ob es sich um ein Gemälde,<br />

eine Skulptur, eine Collage, ein Objekt oder eine<br />

ganze Installation handelt.<br />

Provenienz:<br />

Leo Castelli, New York.<br />

Sammlung Peter und Susan MacGill (Angabe Werkverzeichnis).<br />

Hollis Taggart Galleries.<br />

Privatsammlung Deutschland. (1321393) (1) (11)<br />

150 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

151


RICHARD H. PETTIBONE,<br />

BORN 1938 LOS ANGELES<br />

MINIATURE EASEL WITH MINIATURE VERSION OF<br />

ROY LICHTENSTEIN’S “THE DANCE”, 1974<br />

Acrylic and silkscreen on fine canvas in the artist’s<br />

original frame. Softwood easel.<br />

14.8 cm x 19,5 cm.<br />

Height of easel: 30 cm.<br />

Inscribed on the reverse, on top of the stretcher<br />

“Lichtenstein, The <strong>Art</strong>ist’s Studio: The Dance, 1974”<br />

and signed below: “Richard Pettibone 1975”.<br />

Enclosed: Ian Berry and Michael Duncan, Pettibone, A<br />

Retrospective, catalogue, 2005, with illustration of<br />

the work p. 78. In the work on offer for sale in this lot,<br />

Pettibone has placed the picture titled “The <strong>Art</strong>ist’s<br />

Studio: The Dance” created by Lichtenstein in 1974 on<br />

an easel in a reduced format and set in a simple, thin<br />

frame one year later.<br />

”The <strong>Art</strong>ist’s Studio: The Dance, 1974” is an excellent<br />

example of American appropriation art. Lichtenstein’s<br />

work “The <strong>Art</strong>ists Studio: The Dance” is part of a larger<br />

series. Through the deliberate choice of colors<br />

Liechtenstein quotes Matisse and places himself in<br />

the tradition of the Fauvist through his own interpretation<br />

of the work “The Dance“.<br />

Appropration-art is the concept of copying other artworks<br />

as a critic or hommage. Pettibone was one of<br />

the pioneers of this genre. For more than 40 years,<br />

he has produced precise postcard-sized paintings,<br />

copies of familiar masterworks by contemporary artists.<br />

His works include tiny versions of Warhol’s soup<br />

tins, Lichtenstein’s cartoon panels and Mondrian’s<br />

right angles. In his art that represents art, Pettibone<br />

seeks to ask questions such as: Who owns an artistic<br />

idea? What is originality? His art has played a major<br />

role in the mix of inspiration, borrowing and citing<br />

that makes up postmodernist art. Pettibone started<br />

producing exact copies of existing works of art in<br />

miniature format in 1964. He based the size of the<br />

work on pictures he had seen in magazines, such as<br />

<strong>Art</strong> Forum, and then reproduced them with pedantic<br />

accuracy, recreating the process of the original artist<br />

and then mounting the canvases on frames. Richard<br />

Pettibone has devoted his career to making small reproductions<br />

of works by Brancusi, Warhol, Lichtenstein,<br />

Stella and other artists whose fame far exceeded<br />

his. <strong>Art</strong>ists who work with appropriation art<br />

deliberately copy existing images and works of art to<br />

transform them into their own art. This is not theft or<br />

plagiarism as they do not claim to be the originators<br />

of these pictures. Instead appropriation artists want<br />

the audience to recognize the pictures they have recreated<br />

and transfer the context and their associations<br />

from this subject to the new work, whether this is a<br />

painting, a sculpture, a collage, an object or an entire<br />

installation.<br />

Provenance:<br />

Leo Castelli, New York.<br />

Collection of Peter and Susan MacGill (information<br />

Catalogue raisonné).<br />

Hollis Taggart Galleries.<br />

Private Collection, Germany.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

152 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JEAN-MICHEL BASQUIAT<br />

1960 New York – 1988 ebenda<br />

720<br />

JEAN-MICHEL BASQUIAT,<br />

1960 NEW YORK – 1988 EBENDA<br />

HORN PLAYERS, 1984<br />

Lithografie.<br />

70 x 60 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert und datiert „84“, links<br />

unten Exemplarangabe „H.C.“<br />

Im breitem teilvergoldetem schwarzem Rahmen,<br />

hinter Glas gerahmt.<br />

Nach dem Gemälde „Horn Players“ von 1983. Dieses<br />

weist alle wichtigen stilistischen Merkmale auf, die<br />

wir von diesem berühmten amerikanischen Künstler<br />

erwarten. Zusätzlich zu den Portraits in halber Länge<br />

auf der linken und rechten Tafel dieses Triptychons<br />

(das in der Lithografie zusammengefasst ist) hat der<br />

Künstler mehrere Zeichnungen und Wörter eingefügt<br />

– viele davon hat Basquiat gezeichnet und dann durchgestrichen.<br />

Auf jeder Tafel sind auch große weiße<br />

Farbflächen zu sehen, die den schwarzen Hintergrund<br />

zu betonen und gleichzeitig die Zeichnungen und/<br />

oder Wörter darunter zu verdecken scheinen. Am auffälligsten<br />

ist vielleicht das Übergewicht an sich wiederholenden<br />

Wörtern wie „DIZZY“, „ORNITHOLOGY“,<br />

„PREE“ und „TEETH“, die der Künstler über alle drei<br />

Tafeln dieses Werks verstreut hat. (†) (1320602) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

153


THÉO TOBIASSE<br />

1927 Jaffa/ Palästina – 2012 Cagnes-sur-Mer<br />

721<br />

THÉO TOBIASSE,<br />

EIGENTLICH TOBIAS EIDESAS,<br />

1927 JAFFA/ PALÄSTINA – 2012 CAGNES-SUR-MER<br />

JE PORTE AVEC MOI L‘ENFANT DE L‘HOMME,<br />

1966<br />

Öl auf Papier, auf Holz.<br />

60 x 50 cm.<br />

Links unten signiert „theo tobiasse“.<br />

Datiert mittig rechts „66“.<br />

In mit Wellenprofil verziertem Goldrahmen.<br />

Der Sohn litauischer Eltern wurde in einer jüdischen<br />

Siedlung in Palästina geboren und zog mit seinen<br />

Eltern über Litauen nach Paris. Während der Besetzung<br />

von Paris durch die Nazis fertigte er in Abgeschiedenheit<br />

eine Vielzahl von Zeichnungen an, wurde<br />

aber erst 1960 in Nizza auf einer Ausstellung entdeckt<br />

und widmete sich fortan ausschließlich der Malerei,<br />

deren Thematik häufig in jüdischem Zusammenhang<br />

zu sehen ist. (†) (1320601) (13)<br />

THÉO TOBIASSE,<br />

ACTUALLY TOBIAS EIDESAS,<br />

1927 JAFFA/ PALESTINE – 2012 CAGNES-SUR-MER<br />

JE PORTE AVEC MOI L’ENFANT DE L’HOMME,<br />

1966<br />

Oil on paper, laid on panel.<br />

60 x 50 cm.<br />

Signed „theo tobiasse” lower left.<br />

Dated „66“ centre right. (†)<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

154 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CHRISTO<br />

eigentlich Christo Javacheff<br />

1935 Gabrovo – 2020 New York<br />

722<br />

CHRISTO, EIGENTLICH CHRISTO JAVACHEFF,<br />

1935 GABROVO – 2020 NEW YORK<br />

RUNNING FENCE, PROJECT FOR SONOMA<br />

COUNTY AND MARIN COUNTY (1975)<br />

Grano Lithographie auf Fabriano mit<br />

Collage auf Papier.<br />

56 x 72 cm.<br />

Vorderseitig signiert und datiert „Christo 1975“.<br />

Mit einer Höhe von 5,5 m und einer Ausdehnung von<br />

über 39 km über die sanften Hügel Nordkaliforniens<br />

war er imposant und majestätisch. Der weiße Stoff<br />

blähte sich im Wind auf und reflektierte das Licht in<br />

einer Vielzahl von Winkeln und Schattierungen, so<br />

dass blendende, schimmernde Konturen entstanden,<br />

die das Land in weichen und zugleich scharfen Linien<br />

durchschnitten. Der Running Fence war das lyrischste<br />

der epischen Projekte von Christo und Jeanne-Claude.<br />

Die schiere Schönheit des Licht- und Wetterspiels auf<br />

dem Zaun stand in scharfem Kontrast zu dem Thema<br />

der Trennung und Begrenzung, das Zäune im Allgemeinen<br />

vermitteln. Für Christo und Jeanne-Claude<br />

verkörperte der Zaun ein größeres Thema, nämlich die<br />

menschliche Freiheit und Beschränkung.<br />

Running Fence gilt als eines der wichtigsten frühen<br />

Kunstprojekte im öffentlichen Raum und war bei<br />

seiner Installation 1976 das ehrgeizigste Werk von<br />

Christo und Jeanne-Claude seit ihrer Ankunft in den<br />

Vereinigten Staaten 1964. Als es während der Zweihundertjahrfeier<br />

der USA enthüllt wurde, erregte es<br />

die Phantasie der Öffentlichkeit. Die Planung, das<br />

Design, die Installation und die kritischen Reaktionen<br />

auf den Running Fence sollten alle folgenden Arbeiten<br />

nachhaltig prägen. Christo betonte in seinen Äußerungen,<br />

dass er Running Fence in seiner sozialen,<br />

rechtlichen und technischen Dimension betrachte.<br />

Über seine visuelle Pracht hinaus ist der Zaun bemerkenswert,<br />

weil er eine Flut von Interpretationen und<br />

Reaktionen auslöst. Er wirft Fragen nach der Vergänglichkeit,<br />

der Absicht, der Freiheit, dem Eigentum und<br />

der Begrenzung auf, nach dem, was die Bezeichnung<br />

„Kunst“ verdient, und nach dem kreativen Prozess.<br />

Doch trotz aller künstlerischen Verdienste des Zauns<br />

als fertiges Werk war es für Christo und Jeanne-Claude<br />

nicht die auffällige visuelle Präsenz, die aus der Landschaft<br />

herausragt, oder die theoretische Analyse, die<br />

sie ausgelöst haben mag, die ihn zur Kunst machte.<br />

Die künstlerische Vision von Running Fence liegt nicht<br />

nur in dem Zaun selbst, sondern auch in dem langen<br />

und mühsamen Prozess seiner Entstehung. In Paris<br />

(und auf mehreren Reisen nach Deutschland) begegnet<br />

Christo auch den Protagonisten der europäischen<br />

und amerikanischen Avantgarde, darunter Karlheinz<br />

Stockhausen, John Cage, Joseph Beuys und Nam June<br />

Paik. Unter dem Einfluss einer progressiven, alle Konventionen<br />

sprengenden Kunstszene, begann Christo<br />

sich alltägliche Gegenstände „anzueignen“, sie ihrer<br />

Funktion zu berauben und sie durch ihre Verhüllung<br />

dauerhaft für die Nachwelt zu bewahren. Auch wenn<br />

die ersten Werke als zufällige künstlerische Experimente<br />

entstanden, erkannte Christo bald, dass dies<br />

der Beginn einer künstlerischen Laufbahn war, in der<br />

die Verwandlung von Alltagsgegenständen und -orten<br />

zum zentralen Thema werden sollte. Sein Ansatz war<br />

direkt, unmittelbar und radikal. Wie Arman verwendete<br />

Christo, der sich Anfang der 1960er Jahre der Kunstbewegung<br />

des Nouveau réalisme angeschlossen hatte,<br />

anfänglich kleinere gefundene Objekte. Er verhüllte<br />

erst Autos oder Möbel und bewegte sich mit Jeanne-<br />

Claude dann auf großformatige Installationen zu.<br />

Running Fence gilt als eines der wichtigsten Frühwerke<br />

des berühmten Duos. Alle Kosten wurden<br />

durch den Verkauf von Studien, vorbereitenden Zeichnungen<br />

und Collagen, maßstabsgetreuen Modellen<br />

und Originallithografien getragen. In diesem Prozess<br />

ist auch auch diese Originalzeichnung entstanden.Von<br />

frühen verhüllten Objekten bis hin zu monumentalen<br />

Projekten für den Außenbereich überschreiten Christo<br />

und Jeanne-Claude mit ihren Werken die traditionellen<br />

Grenzen von Malerei, Skulptur und Architektur. In ihren<br />

beeindruckende monumentale Installationen sehen<br />

sich Christo und Jeanne-Claude als Umweltarchitekten<br />

verwirklicht. Die Bedeutung der Kunst<br />

liegt der Gesamtheit der Reise und der Realisierung.<br />

Provenienz:<br />

Künstleratelier.<br />

Italienische Privatsammlung.<br />

Galleria Accademia, Italien.<br />

Kunsthandel, Deutschland. (1321392) (1)<br />

156 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

157


CHRISTO, ACTUALLY CHRISTO JAVACHEFF,<br />

1935 GABROVO – 2020 NEW YORK<br />

RUNNING FENCE, PROJECT FOR SONOMA<br />

COUNTY AND MARIN COUNTY (1975)<br />

Grano lithograph on fabriano with collage on paper.<br />

56 x 72 cm.<br />

Signed on the front and dated “Christo 1975”.<br />

Standing 5.5m tall and stretching over 39km across<br />

the rolling hills of Northern California, it was imposing<br />

and majestic. The white fabric billowed in the wind,<br />

reflecting light at a variety of angles and shades, creating<br />

dazzling, shimmering contours that cut across<br />

the land in soft yet sharp lines. The Running Fence<br />

was the most lyrical of Christo and Jeanne-Claude‘s<br />

epic projects. The sheer beauty of the play of light<br />

and weather on the fence contrasted sharply with<br />

the theme of separation and boundary that fences<br />

generally convey. For Christo and Jeanne-Claude, the<br />

fence embodied a larger theme of human freedom<br />

and limitation.<br />

Running Fence is considered one of the most important<br />

early public art projects and, when installed in<br />

1976, was Christo and Jeanne-Claude‘s most ambitious<br />

work since their arrival in the United States in<br />

1964. When it was unveiled during the U.S. Bicentennial,<br />

it captured the public‘s imagination. The planning,<br />

design, installation, and critical responses to Running<br />

Fence would have a lasting impact on all subsequent<br />

works. Christo‘s statements emphasized that he considered<br />

Running Fence in its social, legal, and technical<br />

dimensions. Beyond its visual splendor, the<br />

fence is remarkable for triggering a flood of interpretations<br />

and reactions. It raises questions about impermanence,<br />

intention, freedom, ownership, and limitation,<br />

about what deserves the label “art”, and<br />

about the creative process. Yet for all the artistic merits<br />

of the fence as a finished work, for Christo and<br />

Jeanne-Claude it was not the striking visual presence<br />

that stands out from the landscape, or the theoretical<br />

analysis that may have prompted it, that made it art.<br />

The artistic vision of Running Fence lies not only in<br />

the fence itself, but also in the long and arduous process<br />

of its creation. In Paris (and on several trips to<br />

Germany), Christo also encountered the protagonists<br />

of the European and American avant-garde, including<br />

Karlheinz Stockhausen, John Cage, Joseph Beuys,<br />

and Nam June Paik. Under the influence of a progressive<br />

art scene that broke all conventions, Christo began<br />

to „appropriate“ everyday objects, depriving<br />

them of their function and permanently preserving<br />

them for posterity by covering them. Even though<br />

the first works were created as random artistic experiments,<br />

Christo soon realized that this was the beginning<br />

of an artistic career in which the transformation<br />

of everyday objects and places would become the<br />

central theme. His approach was direct, immediate,<br />

and radical.Like Arman, Christo, who had joined the<br />

Nouveau réalisme art movement in the early 1960s,<br />

initially used smaller found objects. He first covered<br />

cars or furniture and then, with Jeanne-Claude,<br />

moved toward large-scale installations.<br />

Running Fence is considered one of the most important<br />

early works by the famous duo. All costs were<br />

borne by the sale of studies, preparatory drawings<br />

and collages, scale models and original lithographs.<br />

This original drawing was also created in this process.From<br />

early shrouded objects to monumental<br />

outdoor projects, Christo and Jeanne-Claude‘s works<br />

transcend the traditional boundaries of painting,<br />

sculpture, and architecture. In their impressive monumental<br />

installations, Christo and Jeanne-Claude see<br />

themselves realized as environmental architects. The<br />

meaning of art lies in the totality of the journey and<br />

the realization.<br />

Provenance:<br />

The <strong>Art</strong>ist Studio.<br />

Italian private collection.<br />

Gallerie Accademia, Italy.<br />

<strong>Art</strong> Trade, Germany.<br />

Sistrix<br />

€ 150.000 - € 200.000 INFO | BID


THEODOROS STAMOS<br />

1922 – 1997<br />

723<br />

THEODOROS STAMOS,<br />

1922 – 1997<br />

Seine Werke werden unter anderem in den Bayerischen<br />

Staatsgemäldesammlungen verwahrt sowie in<br />

50 weiteren Museen weltweit.<br />

INFINITY FIELD, CRETAN SERIES<br />

Acryl und Metallpigmente auf Leinwand.<br />

200 x 100 cm.<br />

Auf der Rückseite signiert und datiert. Verso auf dem<br />

Keilrahmen betitelt.<br />

In profilierter Goldleiste.<br />

Anbei ein technischer Report von Dimitris Papastamos,<br />

in griechischer und englischer Sprache, vom 30. November<br />

1989, Athen.<br />

THEODOROS STAMOS,<br />

1922 – 1997<br />

INFINITY FIELD, CRETAN SERIES<br />

Acrylic and metal pigments on canvas.<br />

200 x 100 cm.<br />

Signed and dated on the reverse.<br />

Accompanied by a technical report by Dimitris<br />

Papastamos, in Greek and English, dated 30 November<br />

1989, Athens.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Blaue, schwarze und rote Farbfelder, von unterschiedlichen<br />

Abtönungen in informeller Weise nebeneinander<br />

geschichtet. (1321421) (13)<br />

160 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

161


HERBERT ZANGS<br />

1924 Krefeld – 2003 ebenda<br />

724<br />

HERBERT ZANGS,<br />

1924 KREFELD – 2003 EBENDA<br />

KNÜPFUNG 22 KIESELSTEINE, 1979<br />

Kieselsteine, Schnur, Stoff.<br />

160 x 100 cm.<br />

Rechts oben signiert und datiert „ZANGS 79“.<br />

Beigegeben ein Zertifikat der Galerie Rottloff, Karlsruhe,<br />

vom 27.06.2020, über die Echtheit des Werkes<br />

(im Original vorliegend).<br />

Bei dem Werk wurden 22 Kieselsteine mit Schnur in<br />

ein Bettlaken eingeknüpft. Die Arbeit wurde nicht mit<br />

weißer Farbe übermalt. Stoff etwas unfrisch. Am<br />

Rand unten links in Rot zweifach gesticktes Monogramm<br />

„E.B.“. Verso an den Ecken Klebereste.<br />

(1320931) (18)<br />

HERBERT ZANGS,<br />

1924 KREFELD – 2003 IBID.<br />

KNÜPFUNG 22 KIESELSTEINE, 1979<br />

Pebbles, string, fabric.<br />

160 x 100 cm.<br />

Signed and dated „ZANGS 79“ top right.<br />

Accompanied by a certificate by Galerie Rottloff,<br />

Karlsruhe, dated 27 June 2020 regarding the painting’s<br />

authenticity (original enclosed).<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

162 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


MAGDALENA JETELOVA<br />

geb. 1946<br />

725<br />

MAGDALENA JETELOVA,<br />

GEB. 1946<br />

TIME PRESENT AND TIME PAST ARE BOTH PRE-<br />

SENT IN TIME FUTURE, TIME FUTURE CONTAINED<br />

IN TIME PAST, 1989<br />

Mischtechnik auf Leinwand.<br />

107 x 76 cm.<br />

Verso mit Galerieetikett der Galerie Walter Storms<br />

und Datierung „1989“.<br />

Verglast in einfachem Rahmen.<br />

Rußzeichnung mit Schriftzug im unteren Drittel der<br />

geschwärzten Fläche. (13009610) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

163


ROMEO TAMANTI<br />

1940 – 1997<br />

726<br />

ROMEO TAMANTI,<br />

1940 – 1997<br />

FRAUENKOPF<br />

72 x 79 x 83 cm.<br />

Signiert und ortsbezeichnet „Romeo Tamanti, Roma“.<br />

Interessante Kombinationsskulptur in der für Tamanti<br />

typischen <strong>Art</strong> mit hohem Holzanteil, der raumgreifend<br />

zum Einsatz kommt. (1320563) (2) (13)<br />

ROMEO TAMANTI,<br />

1940 – 1997<br />

FEMALE HEAD<br />

72 x 79 x 83 cm.<br />

Signed with place name “Romeo Tamanti, Roma”.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

164 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

165


KAREL APPEL<br />

1921 Amsterdam – 2006 Zürich<br />

727<br />

KAREL APPEL,<br />

1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH<br />

Karel Appel zählt neben Asger Jorn (1914-1973),<br />

Constant (1920-2005), Corneille (1922-2010) u.a. zu<br />

den Begründern der Künstlergruppe CoBrA, die sich<br />

dem Ziel verschrieben hatte, den Expressionismus<br />

in der Malerei noch einmal im Sinne einer neuen<br />

künstlerischen Position umzudeuten und ihn mit den<br />

Mitteln des emporkommenden Informel zu vereinen.<br />

Karel Appel formte ab 1950 aus farbintensiven, im<br />

Verhältnis großen Flächen und kräftigen Linien Kompositionen<br />

fernab der akademischen Kunst dieser<br />

Epoche.<br />

KOMPOSITION, 1975<br />

Mischtechnik mit Öl, Gouache und Wachsmalkreide<br />

auf Papier, auf Leinwand.<br />

48,3 x 61 cm.<br />

Links unten signiert „Appel 75“.<br />

Freigestellt in dekorativem Rahmen.<br />

KAREL APPEL,<br />

1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH<br />

KOMPOSITION, 1975<br />

Mixed media with oil, gouache, and wax crayons<br />

on paper, laid on canvas.<br />

48.3 x 61 cm.<br />

Signed “Appel 75” lower left.<br />

Provenance:<br />

Sid Deutsch Gallery, New York.<br />

Fabian Carlson Gallery, London.<br />

Galleria Poleschi Casa d’Aste, Milan.<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Sid Deutsch Gallery, New York.<br />

Fabian Carlson Gallery, London.<br />

Galleria Poleschi Casa d‘Aste, Mailand.<br />

(1321515) (1) (18)<br />

166 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


GEORGES MATHIEU<br />

1921 Boulogne-sur-Mer – 2012 Paris<br />

728<br />

GEORGES MATHIEU,<br />

1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS<br />

Mathieu gehört zu den Hauptvertretern des Tachismus.<br />

Angelehnt an die japanische Kalligrafie sind seine<br />

abstrakten Werke von der Schnelligkeit des Malvorgangs<br />

geprägt.<br />

COURCAY<br />

Tempera/ Mischtechnik auf Karton.<br />

Sichtmass: 54 x 75 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „(19)69“,<br />

verso betitelt.<br />

Im Passepartout, hinter Glas gerahmt. (†)<br />

(12821020) (18)<br />

GEORGES MATHIEU,<br />

1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS<br />

COURCAY<br />

Tempera/ mixed media on card.<br />

Visible size: 54 x 75 cm.<br />

Signed and dated “(19)69” lower right,<br />

titled on reverse.<br />

Framed with mount under glass. (†)<br />

€ 12.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

729<br />

CARSTEN NICOLAI,<br />

GEB. 1965<br />

KOPF, 1994/95<br />

Mischtechnik/ Öl/ Papier auf Leinwand.<br />

113 x 77 cm.<br />

Links unten signiert und datiert. Verso mit Etiketten.<br />

In schwarzem Holzrahmen.<br />

Provenienz:<br />

Galerie Eigen + <strong>Art</strong>.<br />

Süddeutsche Privatsammlung. (13009611) (13)<br />

€ 2.800 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

168 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

169


FERNANDEZ ARMAN<br />

1928 Nizza – 2005 New York<br />

730<br />

FERNANDEZ ARMAN,<br />

1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />

GUITAR PORTUGAISE, 2003<br />

Höhe: 61 cm.<br />

Nummeriert 6/20, signiert „Arman“.<br />

Bronze, goldfarben patiniert. Auf gestuftem original<br />

Rundsockel. (13100320) (1) (13)<br />

FERNANDEZ ARMAN,<br />

1928 NICE – 2005 NEW YORK<br />

GUITARE PORTUGAISE, 2003<br />

Height: 61 cm.<br />

Limited edition no. 6/20, signed "Arman".<br />

Bronze, golden patina. On original round stepped<br />

base.<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

170 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


731<br />

ROBERTO MATTA, EIGENTLICH<br />

„ROBERTO SEBASTIAN MATTA ECHAUREN“,<br />

1911 SANTIAGO DE CHILE – 2002 CIVITAVECCHIA<br />

Der Künstler studierte in Chile Architektur und ging<br />

ab 1933 nach Paris, wo er im Atelier von Le Corbusier<br />

(1887-1965) arbeitete. Ab 1938 wandte er sich der<br />

Malerei zu. Er reiste viel durch Europa und wurde mit<br />

zahlreichen Künstlern, darunter Salvador Dalí (1904-<br />

1989), Henry Moore (1898-1986) und Alvar Aalto<br />

(1898-1976) bekannt. Ausschlaggebend für seine künstlerische<br />

Entwicklung waren jedoch die Begegnung<br />

und Freundschaft mit André Breton (1896-1966). Die<br />

Jahre des Zweiten Weltkriegs verbrachte er ab Herbst<br />

1938 in New York, kehrte aber 1948 nach Europa zurück<br />

und ließ sich 1958 in Rom nieder. Seine Arbeiten<br />

werden dem Surrealismus zugeschrieben.<br />

MES DESSINS<br />

Farbserigrafie.<br />

Ca. 117 x 124 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Exemplar 30/50.<br />

Nicht geöffnet.<br />

Anmerkung:<br />

Herausgegeben durch: Atelier Dupont Visat, Paris.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Werk abgebildet in: 23 <strong>Art</strong>istes pour médecins<br />

du monde, Editions de la Tempête, Paris 1994, S. 39.<br />

(12914213) (1) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

171


WOLFGANG GÄRTNER<br />

geb. 1940 Berlin<br />

732<br />

WOLFGANG GÄRTNER,<br />

GEB. 1940 BERLIN<br />

An der Akademie der Bildenden Künste, München, unter<br />

Prof. Heinrich Kirchner (1902-1984) ausgebildeter<br />

Bildhauer.<br />

O.T. (URFISCH), 1969<br />

Skulptur: 37,2 x 106,5 x 49,5 cm.<br />

Sockel: 23 x 120 x 29 cm.<br />

Seitlich unterhalb der kreisförmigen Durchbrechung<br />

signiert „W.G.“<br />

Bronzehohlguss, patiniert. Bei der angebotenen Bronze<br />

handelt es sich um die Abschlussarbeit des Künstlers,<br />

die er, im Hohlgussverfahren gegossen, 1969 an der<br />

Akademie in München einreichte.<br />

Elegante Formensprache. Der dynamisch geschwungene<br />

Körper in biomorpher Abstraktion.<br />

(1301901) (10)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

172 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


HORST ANTES<br />

geb. 1936 Heppenheim<br />

zum Größenvergleich<br />

733<br />

HORST ANTES,<br />

GEB. 1936 HEPPENHEIM<br />

Horst Antes gehörte zu den Ersten der jüngeren<br />

Malergeneration, die das Informel und den Tachismus<br />

der 1940er-Jahre hinter sich ließen und eine neue figurative<br />

Bildsprache entwickelten. Die Erfindung des<br />

„Kopffüßlers“ wurde für Antes Kunst zum Erkennungszeichen.<br />

Er studierte von 1957-1959 bei HAP<br />

Grieshaber (1909-1981) an der Akademie der bildenden<br />

Künste in Karslruhe. Dort war er schließlich seit<br />

1967 Professor und leitete eine Malerklasse. Seit<br />

1983 ist er zudem Mitglied der Freien Akademie der<br />

Künste in Hamburg. Er war zudem mehrfach Teilnehmer<br />

der documenta in Kassel.<br />

FIGUR 1000, 1987<br />

Gesamthöhe mit Sockel: 221 cm.<br />

Sockelmaße: 90 x 67 cm.<br />

Eine von 1000 Exemplaren.<br />

Stahl mit beidseitig eingraviertem Auge und Mund<br />

sowie natürlicher Rostpatina. (1301173) (1) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

173


JEFF KOONS<br />

geb. 1955 York/ Pennsylvania<br />

734<br />

JEFF KOONS,<br />

GEB. 1955 YORK/ PENNSYLVANIA<br />

GOAT: A TRIBUTE TO MUHAMMAD ALI<br />

Buch mit Hardcover in einer Schlagkassette.<br />

50 x 50 cm.<br />

Gewicht: 34 kg. 800 Seiten.<br />

Signiert „Muhammad Ali Berrien Springs Michigan,<br />

2001“ sowie „J. Koons, New York, 2001“.<br />

Verpackt in original Pappkarton.<br />

Mit Fotolithografie von Jeff Koons „This G.O.A.T. is<br />

copy number 05915 of a worldwide edition of 10 000<br />

copies“. Buch mit Goldschnitt.<br />

Dazu dünnere unnummerierte Ausgabe mit Signaturen<br />

von Muhammad Ali und Jeff Koons. (1301171) (1)<br />

(18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Buch mit 800 Seiten,<br />

34 kg Gewicht.<br />

174 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CAMILLE BOMBOIS<br />

1883 – 1970<br />

735<br />

CAMILLE BOMBOIS,<br />

1883 – 1970<br />

GAYOLE-TOR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 82 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Verso durch Sicherheitsab deckung verschlossen.<br />

In partiell vergoldetem, ornamental verziertem<br />

Holzrahmen.<br />

Provenienz:<br />

Süddeutsche Kunstsammlung.<br />

Literatur:<br />

Susanne Grimm, Authentische Naive. Das Erlebnis<br />

des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, S. 63.<br />

Ausstellungen:<br />

Musée International d'<strong>Art</strong> Naif Anatole Jakovsky,<br />

Nizza, 1984.<br />

Galerie Berri-Raspail, Paris. (1280392) (13)<br />

CAMILLE BOMBOIS,<br />

1883 – 1970<br />

GAYOLE GATE<br />

Oil on canvas.<br />

60 x 82 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Provenance:<br />

<strong>Art</strong> collection, Southern Germany.<br />

Literature:<br />

Susanne Grimm, Authentische Naive. Das Erlebnis<br />

des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, p. 63.<br />

Exhibitions:<br />

Musée International d'<strong>Art</strong> Naïf Anatole Jakovsky,<br />

Nice, 1984.<br />

Galerie Berri-Raspail, Paris.<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

736<br />

FRANCISCO BORES,<br />

1898 MADRID – 1972 PARIS<br />

Der Stil von Bores wurde nach seinem engen Kontakt<br />

mit den größten Malern der ersten Avantgarde geschmiedet:<br />

Pablo Picasso (1881-1973) und Henri<br />

Matisse (1869-1954). Beide hatten Einfluss auf sein<br />

Werk und sogar darüber hinaus. Seine Werke werden<br />

im Museo de <strong>Art</strong>e Contemporáneo in Madrid ausgestellt.<br />

NATURE MORTE AU NUAGE, 1939<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54 x 65 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „Bores 39“.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

Provenienz:<br />

Aufkleber verso auf Keilrahmen „Svensk-franska<br />

konstgalleriet 61453 Francisco Bores“ mit Titel und<br />

Datumsangabe.<br />

Niederländische Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Hélène Dechanet Bores, Francisco Bores. Catalogue<br />

raisonné de l‘œuvre peint, Bd. 1, Madrid 2003, S. 373.<br />

(1321553) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

176 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


LUDWIG BEMELMANS<br />

1898 Meran – 1962 New York City<br />

737<br />

LUDWIG BEMELMANS,<br />

1898 MERAN – 1962 NEW YORK CITY<br />

DAS RATHAUS IN MÜNCHEN<br />

Mixed Media mit Gouache/ Tinte auf Papier<br />

58,5 x 74 cm.<br />

Rechts unten signiert, links unten betitelt<br />

„Rathaus Munich“.<br />

Ungerahmt.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf den Marienplatz<br />

mit fahrender Tram, zwei Autos, dem Rathaus, der<br />

Mariensäule und im Hintergrund den beiden in rotbrauner<br />

Farbigkeit wiedergegebenen Türmen der<br />

Frauenkirche.<br />

Provenienz:<br />

Das Gemälde wurde 1948 von der Hammer Gallery<br />

in New York erworben. Derzeit aus europäischem<br />

Privatbesitz.<br />

Anmerkung:<br />

Ludwig Bemelmans war ein Schriftsteller und Illustrator<br />

europäischer Herkunft. 1914 ging er zu seinem<br />

in den USA lebenden Vater. 1935 unternahm er eine<br />

Deutschlandreise. Das vorliegende Werk soll aus<br />

der Zeit vor dem Krieg stammen. In seinen späten<br />

Lebensjahren als erfolgreicher Autor und Illustrator<br />

erhielt er den Auftrag, das Kinderzimmer der Yacht<br />

„Christina“ des Reeders Aristoteles Onassis auszumalen.<br />

Literatur:<br />

Das Werk ist abgebildet in: Ludwig Bemelmans, The<br />

best of times. An account of Europe revisted, with<br />

50 color and 110 black illustrations by the author,<br />

New York 1948, S. 90. (1320541) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

178 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


GÜNTHER UECKER<br />

geb. 1930 Wendorf/ Mecklenburg<br />

738<br />

GÜNTHER UECKER,<br />

GEB. 1930 WENDORF/ MECKLENBURG<br />

Lebt und arbeitet in Düsseldorf und Sankt Gallen.<br />

UECKER-SCHUH, 1972<br />

Gips, gegossen. Nägel.<br />

Länge: 32 cm.<br />

Auf der Unterseite signiert und datiert „Uecker 72“<br />

sowie nummeriert 55/100. Prägestempel „Uecker &<br />

Fongi“.<br />

Erschienen bei Edition Denise René und Hans Mayer,<br />

Düsseldorf. (1321394) (1) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

179


739<br />

FERNANDEZ ARMAN,<br />

1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />

PAAR FIGÜRLICHE LEUCHTER<br />

Höhe: 22,8 cm.<br />

Auf der Sockeloberfläche signiert „Arman“ sowie mit<br />

Gießereivermerk und Nummerierung „HC 2/20“.<br />

Im Louis XV-Stil gestaltete Gelbgussleuchter mit<br />

segmentiertem Puttodekor. (1301176) (1) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

740<br />

FERNANDEZ ARMAN,<br />

1928 NIZZA – 2005 NEW YORK<br />

VIOLINEN<br />

Radierung/ Rives.<br />

43,5 x 37,3 cm.<br />

Rechts unten signiert, Ed. 57/100.<br />

Hinter Glas gerahmt. (1310032) (1) (18)<br />

FERNANDEZ ARMAN,<br />

1928 NICE – 2005 NEW YORK<br />

VIOLINS<br />

Etching/ Rives paper.<br />

43.5 x 37.3 cm.<br />

Signed lower right, limited edition no. 57/ 100.<br />

Framed behind glass.<br />

€ 400 - € 600<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

180 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


741<br />

MIGUEL BERROCAL,<br />

1933 VILLANUEVA DE ALGAIDAS –<br />

2006 ANTEQUERA<br />

MANOLETE, 1976<br />

13 x 7 x 3,5 bzw. 6,4 cm.<br />

Sockelplatte mit Signaturstempel. Ex. 1732/10000.<br />

Demontierbare Bronzeplastik aus 24 Elementen.<br />

(13100333) (1) (13)<br />

MIGUEL BERROCAL,<br />

1933 VILLANUEVA DE ALGAIDAS –<br />

2006 ANTEQUERA<br />

MANOLETE, 1976<br />

13 x 7 x 3.5 or 6.4 cm.<br />

Signature stamp on base plate. Limited edition<br />

no. 1732/10000.<br />

Bronze sculpture made of 24 elements that can<br />

be disassembled.<br />

€ 1.200 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

181


742<br />

OSKAR MULLEY,<br />

1891 KLAGENFURT – 1949 GARMISCH<br />

Der Künstler war ein österreichischer akademischer<br />

Landschaftsmaler und Absolvent der Akademie der<br />

bildenden Künste Wien. Er gehört zu den führenden<br />

Vertretern der „Tiroler Kunst der Zwischenzeit“ (u.a.<br />

Albin Egger-Lienz (1868-1926), Alfons Walde (1891-<br />

1959)). In seiner Kufsteiner Periode herrschen Gebirgsmotive<br />

vor, die stets frei von Figuren sind. Seine<br />

heroischen Landschaften mit pastosem Farbauftrag in<br />

Spachteltechnik waren seit Mitte der 1920er-Jahre<br />

sehr geschätzt und erzielen auch heute noch hohe<br />

Preise.<br />

JAGDSTILLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73,5 x 55 cm.<br />

Rechts oben signiert und ortsbezeichnet: Mulley /<br />

Garmisch. Verso signiert O. Mulley und datiert 1935.<br />

In breitem Holzrahmen.<br />

Der für seine zerklüfteten Berglandschaften mit alpiner<br />

Architektur bekannte Maler fertigte in seltenen<br />

Fällen auch Stillleben an, die nur selten auf dem<br />

Kunstmarkt angeboten werden. So ist es ein Glücksfall,<br />

dass wir aus einer österreichischen Sammlung<br />

dieses Jagdstillleben mit Auerhahn, Hut und Gewehr<br />

anbieten dürfen. (1321924) (13)<br />

€ 5.500 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

743<br />

OTTO MODERSOHN,<br />

1865 SOEST – 1943 ROTENBURG<br />

TORFABBAULANDSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

23,2 x 32 cm.<br />

Links unten signiert „O Modersohn“. (†)<br />

(12821010) (13)<br />

OTTO MODERSON<br />

1865 SOEST – 1943 ROTENBURG<br />

PEAT CUTTING LANDSCAPE<br />

Oil on wood.<br />

23,2 x 32 cm.<br />

Signed “O Modersohn“ lower left. (†)<br />

€ 10.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


744<br />

ANTAL BERKES,<br />

1874 BUDAPEST – 1938 EBENDA<br />

Studierte an der Kunstgewerbeschule in Budapest,<br />

war Schüler von Jozsef Feichtinger (1840-1907) und<br />

Gründungsmitglied des Nationalsalons in Budapest.<br />

Er malte auch in Paris und Wien.<br />

DARSTELLUNG EINES BELEBTEN BOULEVARDS<br />

IN DEN ABENDSTUNDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

154 x 200 cm.<br />

Rechts unten signiert „Berkes A.“<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Berkes liebte die Darstellung von belebten Boulevards<br />

wie diesem, nicht nur in Paris sondern auch in Budapest,<br />

wo auch die vorliegende Darstellung zu verorten<br />

vermutet werden kann. Seine impressionistisch<br />

aufgefassten Stadtansichten waren sehr gefragt.<br />

(1321551) (13)<br />

ANTAL BERKES,<br />

1874 BUDAPEST – 1938 IBID<br />

DEPICTION OF A BUSY BOULEVARD<br />

IN THE EVENING HOURS<br />

Oil on canvas.<br />

154 x 200 cm.<br />

Signed “Berkes A.” lower right.<br />

€ 12.000 - € 17.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

183


184 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


19TH/20TH CENTURY<br />

P A I N T I N G S<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

185


745<br />

FRANS VERVLOET,<br />

1795 MECHELEN – 1872 VENEDIG<br />

BLICK AUF DIE BEIDEN SÄULEN AM EINGANG<br />

DER PIAZZA SAN MARCO, VENEDIG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

33,5 x 25,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „Vervloet Venice 18“.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Im weichen Licht der Sonne, Blick auf die Piazza San<br />

Marco mit den beiden Säulen, die Venedigs Stadtheiligen<br />

Markus und Theodorus gewidmet sind. Auf<br />

den Säulen befinden sich daher der Markuslöwe bzw.<br />

die San Teodoro Statue. Im Hintergrund, unter hellblauem<br />

Himmel, die Lagune mit diversen Gebäuden.<br />

Auf der Piazza sind einige Händler und auch Besucher<br />

zu sehen. Feine Malerei in stimmungsvollem Licht.<br />

Minimale Rahmenschäden. (13220018) (18)<br />

FRANS VERVLOET,<br />

1795 MECHELEN – 1872 VENICE<br />

VIEW OF THE TWO COLUMNS AT THE ENTRANCE<br />

OF SAINT MARK’S SQUARE, VENICE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

33.5 x 25.5 cm.<br />

Signed “Vervloet Venice 18” lower right.<br />

In decorative gilt frame.<br />

View of the Saint Mark´s Square with the two columns<br />

dedicated to the patron saints of Venice, Saint Mark<br />

and Saint Theodore, bathed in soft sunlight. Fine painting<br />

with atmospheric light. With minimal damage to<br />

the frame.<br />

€ 35.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

186 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


188 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


746<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 19. JAHRHUNDERTS, NACHFOLGE DES<br />

FRANCESCO GUARDI, 1712 – 1793<br />

Gemäldepaar<br />

ANSICHTEN VON VENEDIG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 30 x 40 cm.<br />

Jeweils in dekorativen goldenen Rahmen.<br />

Auf beiden Gemälden ist jeweils der ruhig fließende<br />

Canal Grande wiedergegeben, mit diversen Gondeln<br />

und Booten sowie Staffagefiguren. Auf dem ersten<br />

Gemälde fällt der Blick auf die Punta della Dogana und<br />

der dahinterliegenden großen Kirche Santa Maria della<br />

Salute mit ihren großen Kuppeln. Auf dem Platz davor<br />

viele kleine Staffagefiguren. Das zweite Gemälde zeigt<br />

einen Nebenarm des Canal Grande, über den eine<br />

steinerne Brücke führt, jeweils links und rechts flankiert<br />

von den großen fensterreichen Häusern der Stadt.<br />

Unter hohem hellblauem Himmel mit weißen, teils<br />

leicht rötlich verfärbten Wolkenformationen.<br />

(1320134) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

19TH CENTURY, FOLLOWER OF<br />

FRANCESCO GUARDI, 1712 – 1793<br />

A pair of paintings.<br />

VIEWS OF VENICE<br />

Oil on canvas.<br />

30 x 40 cm each.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

189


747<br />

JULIUS EDUARD WILHELM HELFFT,<br />

1818 – 1894<br />

MALERISCHER BLICK VOM CANAL GRANDE AUF<br />

UFERANLAGE MIT DEM DOGENPALAST<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 98 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „Helfft 1858“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Die Vedute zeigt von der Hauptwasserstraße Venedigs<br />

aus den prachtvollen Dogenpalast im warmen Sonnenlicht<br />

mit seiner rötlichen Fassade, hinter dem der Campanile<br />

hervorragt, dann die reich bevölkerte Piazetta<br />

mit den beiden berühmten Monolithen, sowie durch<br />

das Wasser getrennt auf der linken Bildseite die bereits<br />

im Schatten liegende, grau weiße Kirche Santa<br />

Maria della Salute unter hohem, blauen Himmel mit<br />

wenigen weißen Wolken. Auf dem Kanal selbst mehrere<br />

große Segelschiffe und einige Gondeln. Am rechten<br />

Bildrand haben bereits einige Boote und Schiffe<br />

angelegt. Die Gebäude spiegeln sich in vielen, fast<br />

flimmernden Farbtönen im ruhigen, impressionistisch<br />

wiedergegebenen Wasser. Qualitätvolles, stimmungsvolles<br />

Gemälde im warmen Licht der untergehenden<br />

Sonne eines Sommertages voller Farbenvielfalt. Rest.<br />

JULIUS EDUARD WILHELM HELFFT,<br />

1818 – 1894<br />

VIEW FROM CANAL GRANDE TO DOGE’S PALACE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 98 cm.<br />

Signed and dated “Helfft 1858” lower right.<br />

€ 60.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Verso alter Aufkleber aus Brüssel. (13220012) (18)<br />

190 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

191


CLAUDE ANTOINE<br />

PONTHUS-CINIER<br />

1812 – 1885<br />

748<br />

CLAUDE ANTOINE PONTHUS-CINIER,<br />

1812 – 1885<br />

Der 1812 in Lyon geborene Künstler war Schüler von<br />

Paul Delaroche und besuchte die Hochschule für Bildende<br />

Künste seiner Stadt. Seine Karriere nahm<br />

1841 eine Wendung, als er mit einem Werk, das eine<br />

historische Landschaft mit Adam und Eva, die aus<br />

dem Garten Eden verbannt wurden, darstellt, den<br />

zweiten Platz beim Prix de Rome gewann. Er reiste<br />

zwei Jahre lang durch Italien und malte nicht nur in<br />

der Hauptstadt, sondern auch in Florenz und Neapel,<br />

bevor er nach Frankreich zurückkehrte und eine lange<br />

Reihe von Landschaften schuf, die unter dem Begriff<br />

des italienischen Neoklassizismus zusammengefasst<br />

werden können und fast immer von kleinen Figuren<br />

mit einem besonderen Geschmack belebt werden. Er<br />

arbeitete in der Dauphiné, in der Provence, in den<br />

Alpen, in den Pyrenäen und in Savoyen. 1841 schickte<br />

er seine Bilder in den Pariser Salon, aber zuvor (ab<br />

1838) nahm er auch am Salon von Lyon teil, wo er<br />

bis zu seinem Tod 1885 blieb. Schon zu Lebzeiten<br />

bekannt und geschätzt, wurde ihm vorgeworfen, zu<br />

sehr dem Dekorativen und Pittoresken zu frönen,<br />

was der Frische und Unmittelbarkeit seiner Malerei<br />

abträglich sei. Seine Gemälde befinden sich in den<br />

Museen von Lyon, Chalon-sur-Saône, Besançon, Brou<br />

und Chambery.<br />

VEDUTE DES BACINO DI SAN MARCO ÜBER DIE<br />

RIVA DEGLI SCHIAVONI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 141 cm.<br />

Links unten signiert „PONTHUS CINIER“ und rechts<br />

unten datiert „1871“.<br />

In vergoldetem, mit Lorbeerblattfries dekoriertem<br />

Rahmen.<br />

Die schöne Ansicht zeigt das Markusbecken von der<br />

Riva degli Schiavoni aus. Aus dieser Perspektive ist<br />

links die Basilika Santa Maria della Salute zu sehen,<br />

während die Punta della Dogana den Eingang zum<br />

Canal Grande markiert. Das in zarten Rosatönen getauchte<br />

Licht, das allmählich in Gelb und Blau übergeht,<br />

erzeugt zusammen mit dem Wolkenspiel über<br />

der Salute einen romantischen Effekt, bei dem die Gebäude<br />

in Licht getaucht und in festen Formen skizziert<br />

werden, die durch den geschickten Einsatz von scharfen<br />

Schatten definiert sind. Auf der rechten Seite wird<br />

der Himmel immer klarer und die warme Farbpalette<br />

beleuchtet die Reihe von Gebäuden, die zu dem kleinen<br />

Platz mit dem Dogenpalast, der Libreria Marciana,<br />

führen, wo einige Boote noch ihre Segel aufgerichtet<br />

haben und teilweise den Blick auf das Gebäude verdecken.<br />

Auf der rechten Seite sind einige Marktszenen<br />

zu sehen, bei denen die verstreuten Figuren entlang<br />

imaginärer Diagonalen arrangiert sind. Im Vordergrund<br />

rechts führt der Pier mit der vorbeifahrenden Gondel<br />

die Komposition auf eine eigentümliche und theatralische<br />

Weise ein.<br />

Das Werk kann als hervorragendes Beispiel für den<br />

Stil von Ponthus-Cinier angesehen werden, der sehr<br />

auf das Spiel des Lichts und den dekorativen Geschmack<br />

im Gesamtkontext bedacht ist. (†)<br />

Provenienz:<br />

Französische Privatsammlung.<br />

Ausstellung:<br />

Société des Amis des <strong>Art</strong>s de Lyon, 1872, Nr. 461.<br />

(1320124) (13)<br />

194 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


CLAUDE ANTOINE PONTHUS-CINIER,<br />

1812 – 1885<br />

VENICE VEDUTA OF THE BACINO DI SAN MARCO<br />

FROM THE RIVA DEGLI SCHIAVONI<br />

Oil on canvas.<br />

80 x 141 cm.<br />

Signed “PONTHUS CINIER” lower left and dated<br />

“1871” lower right.<br />

In gilt frame with laurel leaf frieze.<br />

The beautiful view shows the St Mark’s Basin from<br />

the Riva degli Schiavoni. From this perspective, the<br />

Basilica of Santa Maria della Salute can be seen on<br />

the left, while the Punta della Dogana marks the entrance<br />

to the Grand Canal. The light bathed in soft<br />

pink hues, gradually fading into yellow and blue, together<br />

with the play of clouds over the Salute, create<br />

a romantic effect in which the buildings are bathed in<br />

light and outlined in solid forms, defined by the clever<br />

use of sharp shadows. To the right, the sky is clearing,<br />

and the warm colouration illuminates the row of<br />

buildings leading to the small square with the Doge's<br />

Palace, the Biblioteca Marciana, where some boats<br />

still have their sails raised and are partially obscuring<br />

the view of the building. There are market scenes on<br />

the right where the scattered figures lead along imaginary<br />

diagonal lines. In the foreground on the right,<br />

the pier with the passing gondola introduces the<br />

composition in a unique and theatrical way.<br />

The work can be considered an excellent example of<br />

Ponthus- Cinier’s style, which is very sensitive to the<br />

play of light and the decorative taste in the overall<br />

context. (†)<br />

Provenance:<br />

French private collection.<br />

Exhibitions:<br />

Société des Amis des <strong>Art</strong>s de Lyon, 1872, no. 461.<br />

€ 95.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

195


GIOVANNI GRUBACS<br />

1829 – 1919<br />

749<br />

GIOVANNI GRUBACS,<br />

1829 – 1919<br />

Mit Giovanni Grubacs entwickelte sich die Vedutenmalerei<br />

in Venedig fort, welche bereits Jahrhunderte<br />

vorher begann. Grubacs hatte sich auf gemalte Ansichten<br />

Venedigs spezialisiert und wurde dafür gefeiert.<br />

Geprägt wurde er vor allem durch Maler wie Francesco<br />

Guardi (1712-1793) und Canaletto (1697-1768)<br />

und übersetzte die Vedutenmalerei seiner Vorgänger<br />

in den Geschmack des 19. Jahrhunderts.<br />

GROSSE VENEDIGVEDUTE: BLICK AUF DOGEN-<br />

PALAST MIT LIBRERIA UND CAMPANILE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 90 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

GIOVANNI GRUBACS,<br />

1829 – 1919<br />

LARGE VENICE VEDUTA: VIEW OF THE DOGE’S<br />

PALACE WITH LIBRERIA, COLUMNS AND<br />

CAMPANILE<br />

Oil on canvas.<br />

70 x 90 cm.<br />

Signed lower right.<br />

€ 80.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Der Maler war Sohn des Carlo Grubacs (1812/40 -<br />

1870), der sich in Venedig wie dessen beiden Söhne<br />

Giovanni und Marco (1839-1910) bereits als Vedutist<br />

bekannt machte. Giovanni GrubacS hat es verstanden,<br />

die alte Tradition der Venezianischen Vedutenmalerei<br />

nach den Vorbildern der hervorragendsten Vertreter<br />

dieser Gattung, wie Canaletto und Guardi, ein neues,<br />

Aufmerksamkeit für dieses Genre weckendes Interesse<br />

zu schaffen. Seine meist großformatigen Bilder<br />

widmen sich thematisch den bekanntesten Ansichten<br />

der Lagunenstadt und fassen die Leistungen der Vorbilder<br />

in durchdachten Neudarstellungen in feindetaillierter<br />

Malweise zusammen. In gewisser Weise ist<br />

hier von einem Historismus der Vedutenmalerei zu<br />

sprechen. Entsprechend akkurat sind die architektonischen<br />

Details auch in den großen Formaten berücksichtigt.<br />

Die Ansichten klar und imposant, in nahezu<br />

fotografisch genauer Wiedergabe. A.R.<br />

(1321383) (11)<br />

196 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

197


750<br />

MARCO GRUBACS,<br />

1839 – 1910<br />

VENEDIG, CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA<br />

DELLA SALUTE UND BLICK AUF DIE DOGANA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

68 x 107 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Im Empire-Rahmen.<br />

Der Maler war Sohn des Carlo Grubacs (1812/40 -<br />

1870), der sich in Venedig wie auch dessen beiden<br />

Söhne Giovanni (1829 - 1919) und Marco bereits als<br />

Vedutist bekannt machte. Wie sein Bruder Giovanni<br />

hat sich auch Marco diesem Genre gewidmet, und<br />

die Tradition der Venezianischen Vedutenmalerei nach<br />

den Vorbildern wie Canaletto oder Guardi weitergeführt.<br />

Im Gegensatz zu Giovanni ist in Marcos Werk<br />

jedoch weniger die akribische Exaktheit im Detail,<br />

dafür umso mehr die Weichheit einer barocken Stilauffassung<br />

zu finden.<br />

So ist der Pinselstrich locker, die Farben der Fassaden<br />

zeigen sich eher in flimmerndem Licht. Wie bei seinem<br />

Bruder Giovanni finden wir nicht selten das große<br />

Format, besonders bei den Ansichten der bedeutenden<br />

Partien Venedigs, was als imposante Erinnerungsdokumente<br />

der Lagunenstadt große Beliebtheit erfuhr.<br />

A.R. (1321333) (11)<br />

MARCO GRUBACS,<br />

1839 – 1910<br />

VENICE, GRAND CANAL WITH SANTA MARIA<br />

DELLA SALUTE AND VIEW OF THE DOGANA<br />

Oil on canvas.<br />

68 x 107 cm.<br />

Signed lower left.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

198 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


751<br />

ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

VEDUTE VON VENEDIG MIT DER PIAZZETTA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

39 x 54 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vom ruhigen, türkis und gelblich schimmernden Canal<br />

Grande aus der Blick auf die Piazzetta mit den zwei<br />

bekannten Säulen und dem Dogenpalast sowie der<br />

Biblioteca Nazionale Marciana. Zahlreiche kleine Figuren<br />

bevölkern den Platz oder schauen von diversen<br />

Balkonen herab. Im Hintergrund links die Punta della<br />

Dogana und die großen Kuppeln der Kirche Santa<br />

Maria della Salute. Besonders auffallend, dass weder<br />

Schiffe noch Gondeln auf dem Canal Grande zu erkennen<br />

sind. Malerei unter hohem blau-grauem Himmel<br />

in diffusem Licht bei zurückhaltender Farbgebung.<br />

Kleine Retuschen. (1321332) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 19TH CENTURY<br />

VEDUTA OF VENICE WITH PIAZZETTA<br />

Oil on canvas.<br />

39 x 54 cm.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

199


752<br />

PIETER VAN LOON,<br />

1801 – 1873<br />

DIE MARINELLA-KÜSTE IN NAPOLI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 93 cm.<br />

Auf einem am Boden liegenden Ruder bezeichnet<br />

„Strada della porta Capua a Napoli“ und datiert<br />

„(18)45“.<br />

Rechts unten signiert und ortsbezeichnet "Napoli".<br />

Mit hoher Häuserzeile links am Ufer, rechs hinten der<br />

rauchende Vesuv, im Vordergrund ans Ufer gezogene<br />

Fischerboote. (†)<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist beschrieben und abgebildet in:<br />

Massimo Riccardi, Paesaggisti stranieri in Campania<br />

nell'Ottocento, Abb. S. 148 mit Angabe der Provenienz<br />

„Privatsammlung Como“. (1322007) (10)<br />

PIETER VAN LOON,<br />

1801 – 1873<br />

THE MARINELLA COAST IN NAPLES<br />

Oil on canvas.<br />

61 x 93 cm.<br />

Inscribed “Strada della porta Capua a Napoli” and<br />

dated “(18)45” on a rudder lying on the ground.<br />

Signed and place name “Napoli” lower right.<br />

A tall row of houses on the left side of the shore with<br />

fishing boats pulled to the shore in the foreground.<br />

Smoking mount Vesuvius in the background on the<br />

right. (†)<br />

Literature:<br />

The painting is described and pictured in: M. Riccardi,<br />

Paesaggisti stranieri in Campania nell’Ottocento, ill.<br />

p. 148 with provenance reference “Private Collection,<br />

Como”.<br />

€ 45.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

200 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


753<br />

FRANS VERVLOET,<br />

1795 MECHELEN – 1872 VENEDIG<br />

ANSICHT VON VENEDIG<br />

Öl auf Holz.<br />

30 x 25 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „F. Vervloet Venezia<br />

1855“.<br />

Durch einen hohen Arkadenbogen fällt der Blick auf<br />

die gut besuchte Piazetta mit dem Dogenpalast und<br />

weiteren Gebäuden entlang des Canal Grande. Im<br />

Hintergrund geht langsam die Sonne hinter einer<br />

großen Wolkenformation unter; ihre letzten Sonnenstrahlen<br />

beleuchten harmonisch die Stadtansicht von<br />

Venedig und das Wasser, auf dem zahlreiche Boote<br />

und Gondeln schippern. Im Vordergrund einige Händler<br />

beim Tragen von Paketen und Körben sowie eine<br />

Frau mit rotem Kopftuch und einem Hund, die unter<br />

dem Bogen sitzt, der zur Biblioteca Marciana gehört.<br />

Stimmungsvolle Wiedergabe mit gekonnter Lichtführung.<br />

(12821041) (18)<br />

FRANS VERVLOET,<br />

1795 MECHELEN – 1872 VENICE<br />

VIEW OF VENICE<br />

Oil on panel.<br />

30 x 25 cm.<br />

Signed and dated “F. Vervloet Venezia 1855” lower<br />

right.<br />

Archway belonging to the Biblioteca Marciana. Atmospheric<br />

painting with masterful direction of light.<br />

€ 22.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

201


754<br />

HERMANN SALOMON CORRODI,<br />

1844 FRASCATI – 1905 ROM<br />

Der Künstler arbeitete zusammen mit seinem Bruder<br />

Arnoldo in Rom, Paris, England und Venedig. Zahlreiche<br />

Werke gelangten in englischen Adelsbesitz,<br />

1900 nahm der Künstler an der Weltausstellung in<br />

Paris teil.<br />

BLICK ÜBER DEN TIBER AUF DIE ENGELSBURG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

43 x 83 cm.<br />

Links unten signiert und ortsbezeichnet „H. Corrodi<br />

Roma“ (übergangen oder später).<br />

In vergoldetem gekehltem Rahmen.<br />

HERMANN SALOMON CORRODI,<br />

1844 FRASCATI – 1905 ROME<br />

VIEW ACROSS THE TIBER TOWARDS CASTEL<br />

SANT’ANGELO<br />

Oil on canvas.<br />

43 x 83 cm.<br />

Signed with place name “H. Corrodi Romea” lower<br />

left (retouched or later).<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Corrodi, der zwar in Genf studierte und seinen Abschluss<br />

in Paris machte, wirkte vorwiegend in seiner<br />

Heimat. Zahlreiche stimmungsvolle Romansichten von<br />

ihm sind uns überliefert, wie diese ruhige Abendstimmung,<br />

welche die Schatten der Engelsbrücke sich auf<br />

dem Tiber brechen lässt, während sich die Stadtsilhouette<br />

vor dem changierenden Himmel mit seinen<br />

flachen Wolkenbändern absetzt. (12901448) (13)<br />

202 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

203


755<br />

JOHANN GEORG GMELIN,<br />

1810 ROM – 1854<br />

MALERISCHE ANSICHT DER BUCHT VON NEAPEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

71 x 98 cm.<br />

Rechts unten auf Stein signiert und datiert „G Gmelin<br />

1851“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Von erhöhtem Standpunkt Blick über den Golf von<br />

Neapel im romantischen Licht der untergehenden<br />

Sonne. Im Vordergrund das breite, teils verschattete<br />

Ufer mit zahlreichen Figuren, darunter einige Fischer,<br />

die ihre Netze aus dem Wasser einholen und bereits<br />

mehrere auf Holzgestellen aufgespannt haben; dahinter<br />

im Wasser ein ankerndes Segelboot. Linksseitig<br />

eine rastende Familie in einem durch die Sonne erhelltem<br />

Uferstück und in der linken Bildecke einige<br />

stilllebenhaft präsentierte Objekte, zu denen zwei Holzfässer<br />

und mehrere Keramiken gehören. Im Hintergrund<br />

die Stadt Neapel mit der auf dem Vomero­<br />

Hügel liegenden Festung Sant´Elmo und dem darunter<br />

liegenden Klosterkomplex San Martino mit Kirche. Im<br />

optischen Mittelpunkt des Gemäldes jedoch der Vesuv,<br />

dessen Rauch in den hohen türkisblau schimmernden<br />

Himmel steigt. Qualitätvolle, stimmungsvolle Malerei<br />

in der typischen Manier des Künstlers. Teils Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler wurde als Sohn des Zeichners und<br />

Kupferstechers Wilhelm Georg Gmelin geboren. Zur<br />

Ausbildung ging er mit 14 Jahren nach Wiesbaden<br />

und Karlsruhe. Nach seiner Rückkehr nach Rom waren<br />

seine Veduten vor allem bei Italienreisenden sehr<br />

begehrt. Zu seinen Auftraggebern zählte u.a. der Zar<br />

von Russland. (12901449) (18)<br />

JOHANN GEORG GMELIN,<br />

1810 ROME – 1854<br />

PICTURESQUE VIEW OF THE BAY OF NAPLES<br />

Oil on canvas.<br />

71 x 98 cm.<br />

Signed and dated “G Gmelin 1851” on stone lower<br />

right.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

204 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


756<br />

SILVESTR SHCHEDRIN,<br />

AUCH „SILVESTER SCHEDRIN“,<br />

1791 MOSKAU – 1830 EBENDA<br />

POSILLIPO VOM STRAND VON SERMONETA AUS,<br />

UM 1825<br />

Öl auf Leinwand.<br />

40 x 60 cm.<br />

Rechts unten signiert „Sil. Schedrin.“.<br />

In vergoldetem Originalrahmen.<br />

Blick vom Uferstrand über das ruhige Wasser auf die<br />

malerisch gelegenen Häuser von Posillipo, teils mit<br />

Balkonen, sowie einem hinter einer Mauer liegendem<br />

Garten mit Palmen und Zypressen, unter hohem hellblauem<br />

Himmel im sommerlich hellem, diffusen Licht<br />

eines späten Nachmittags. Dahinter ein hochziehendes,<br />

bewachsenes Gebirge. Eine große Wäscheleine<br />

nimmt fast die Hälfte der rechten Uferseite ein. Im<br />

Vordergrund am Strand einige Männer und Frauen im<br />

Gespräch sowie am rechten Rand zwei am Ufer liegende<br />

große Boote. Weitere sind auf dem schimmernden<br />

Wasser zu finden sowie ein angelnder Junge auf einem<br />

größeren Stein am Uferrand. Stimmungsvolle<br />

harmonische Malerei in der typischen Manier des<br />

Malers. Minim. rest., Craquelé, vereinzelt Kratzspuren.<br />

SYLVESTER SHCHEDRIN,<br />

ALSO KNOWN AS “SILVESTER SCHEDRIN”,<br />

1791 MOSCOW – 1830 IBID.<br />

POSILLIPO FROM THE BEACH OF SERMONETA,<br />

CA. 1825<br />

Oil on canvas.<br />

40 x 60 cm.<br />

Signed “Sil. Schedrin.” lower right.<br />

Provenance:<br />

From important private collection, France and Italy.<br />

€ 35.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Aus bedeutender Privatsammlung, Frankreich und<br />

Italien. (1321961) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

205


757<br />

CHARLES HENRI JOSEPH LEICKERT,<br />

1816 BRÜSSEL – 1907 MAINZ<br />

Der Maler zählt neben seinen Lehrern Andreas Schelfhout<br />

(1787-1870), Wijnand Jan Joseph Nuyen (1813-<br />

1839) oder Bartholomäus van Hove (1850-1914) zu den<br />

bekanntesten Landschaftsmalern Hollands im 19. Jahrhundert.<br />

Seine Küstenansichten, Straßenveduten oder<br />

Flusslandschaften, nicht selten mit Windmühlen, und<br />

reicher Figurenstaffage haben ihn weit über sein Wirkungsgebiet<br />

hinaus bekannt gemacht. Seine Feinmalerei<br />

gibt den Bildgegenstand jeweils minutiös wieder,<br />

was gerade im heutigen zeitlichen Abstand zur Entstehung<br />

der Gemälde als bedeutende Dokumentation<br />

gewürdigt werden muss. Neben seinen bekannten<br />

holländischen Winterlandschaften finden sich nicht wenig<br />

authentische Stadtansichten seiner Heimat, aber<br />

vor allem auch der Niederlande. In Den Haag lebte und<br />

arbeitete er in den Jahren 1841 und 1848, um danach<br />

seinen langen Aufenthalt von 1849 bis 1883 zu nehmen.<br />

1856 wurde er mit der Mitgliedschaft der Königlichen<br />

Akademie von Amsterdam geehrt. In der Folge<br />

bereiste er Frankreich, Deutschland und Italien.<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT STADT BEI ABENDLICHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

38 x 54,2 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert.<br />

Das brillant leuchtende und fein gemalte Gemälde<br />

zeigt eine Uferlandschaft mit Booten, Schiffen, ein Gebäude<br />

im Vordergrund sowie einigen Personen im<br />

Boot und auf einem Wanderweg. In der Ferne, in das<br />

zarte Rosé des Abends getaucht, erhebt sich die<br />

Silhouette einer Stadt mit zwei charakteristischen<br />

Gebäuden, einer Kirche und einem Turm direkt am<br />

Wasser. Zusammen mit den zart leuchtenden Wolken<br />

am Himmel vereinen die Bildbestandteile die charakteristischen<br />

Elemente der Werke von Charles Leickert.<br />

(†) (12821026) (11)<br />

CHARLES HENRI JOSEPH LEICKERT,<br />

1816 BRUSSELS – 1907 MAINZ<br />

RIVER LANDSAPE WITH CITY AT SUNSET<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

38 x 54.2 cm.<br />

Signed and dated lower right. (†)<br />

€ 25.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

206 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


758<br />

ÉDOUARD BERNARD SWEBACH,<br />

1800 – 1870, ZUG.<br />

GROSSE LANDSCHAFT MIT REITERN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

248 x 180 cm.<br />

In schmaler Profilleiste gerahmt.<br />

In warmem mediterranen Licht der aufgehenden<br />

Sonne wird eine Waldlichtung erhellt. Dahinter öffnet<br />

sich ein tiefer liegendes hügeliges Tal, das noch ganz<br />

vom Dunst der Nacht erfüllt ist. Es sind uns von<br />

Swebach vorwiegend Landschaften mit Jagden oder<br />

Jagdtieren bekannt. Er war zunächst an der Pariser<br />

Akademie und bereiste 1818 – 1820 Russland. 1822,<br />

1824, 1835 und 1838 nahm er an Ausstellungen in<br />

Paris Teil. Neben seinem malerischen Œuvre ist auch<br />

sein Druckgrafisches Werk von Bedeutung, in dessen<br />

Zentrum ebenso wie in den Gemälden das Pferd steht,<br />

das er stets anatomisch genau wiederzugeben versteht.<br />

Rest. (1320885) (1) (13)<br />

ÉDOUARD BERNARD SWEBACH,<br />

1800 – 1870, ATTRIBUTED<br />

VAST LANDSCAPE WITH RIDERS<br />

Oil on canvas.<br />

248 x 180 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

207


759<br />

PETRUS VAN SCHENDEL,<br />

1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRÜSSEL<br />

DIENSTMÄDCHEN AN EINEM GEFLÜGELSTAND<br />

Öl auf Holz.<br />

39,5 x 32,7 cm.<br />

Auf einem nächtlichen städtischen Marktplatz bieten<br />

einige Händler ihre Ware an. Im Vordergrund stehend<br />

eine junge Frau mit einem kupfernen Korb in ihrer<br />

rechten Armbeuge, vor einem überdachten Verkaufsstand,<br />

an dem an einem Seil, an einer Stange befestigt,<br />

ein Huhn herabhängt sowie am rechten Bildrand ein<br />

aufgehängter Hase. Auf dem Tisch selbst weiteres<br />

Geflügel, eine brennende, leicht flackernde Kerze, die<br />

den Stand und auch das feine weiche Gesicht und die<br />

Arme der jungen Frau beleuchtet. Hinter der Kerze<br />

zudem ein großer geflochtener Korb zum Transport<br />

von Geflügel. Mit ihrem feinen Gesicht, den geröteten<br />

Wangen und den glänzenden Augen schaut die Dargestellte<br />

interessiert aus dem Bild heraus. Im dunklen<br />

Hintergrund, nur schemenhaft erkennbar, weitere Gebäude,<br />

aus deren Fenster teils weiches gelbliches<br />

Licht fällt. Am linken Rand, hinter der jungen Frau, die<br />

Gesichter zweier Männer erkennbar. Malerei in der<br />

für den Künstler typischen qualitätvollen feinen Malweise,<br />

bei zurückhaltender Farbgebung mit bravourös<br />

gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung. Minimale Retuschen.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung Deutschland.<br />

Literatur:<br />

M.A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus<br />

van Schendel 1806-1870, Sankt Petersburg 2018,<br />

Abb. S. 88. (1321443) (18)<br />

PETRUS VAN SCHENDEL,<br />

1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRUSSELS<br />

MAID AT A POULTRY STALL<br />

Oil on panel.<br />

39.5 x 32.7 cm.<br />

Provenance:<br />

German private collection.<br />

Literature:<br />

M. A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus<br />

van Schendel 1806 – 1880, Saint Petersburg 2018,<br />

ill. p. 88<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

208 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


760<br />

PETRUS VAN SCHENDEL,<br />

1806 BREDA – 1870 BRÜSSEL<br />

DER LIEBESBRIEF<br />

Öl auf Holz.<br />

63,2 x 47 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1840“.<br />

Verso auf der Malplatte mehrerem Ausstellungsaufkleber,<br />

wie Etikett der Galerie Guillaume Campo in Antwerpen,<br />

ferner Aufkleber „Hizkia van Kralingen“ mit<br />

Bezeichnung „Musée Villa Vauban“ einer Petrus van<br />

Schendel-Ausstellung mit entsprechenden Inventarnummerierungen,<br />

weiterhin Aufkleber der Schendel-<br />

Austellung „Breda´s Museuum“, November 2012 –<br />

Februar 2013.<br />

Van Schendel war ab 1834 Mitglied der Royal Academy<br />

of Fine <strong>Art</strong>s in Amsterdam. Er ist berühmt für<br />

seine Genrebilder in Kerzenbeleuchtung. Das vorliegende<br />

Gemälde ist als eines der hervorragenden Beispiele<br />

von Schendels Kunst anzusehen, Genreszenen<br />

im Kerzenlicht oder wie hier im Licht einer Spirituslampe<br />

wiederzugeben.<br />

Dargestellt ist ein Mädchen, das in weißem Seidenkleid<br />

mit rosafarbenen Schleifen an einen Tisch gelehnt<br />

sitzt und in einen Brief, wohl Liebesbrief, vertieft<br />

ist, den sie in der linken Hand hält. Hinter ihrem<br />

Rücken steht ein weiteres Mädchen, möglicherweise<br />

Schwester oder Freundin, die durch den Spiegel versucht,<br />

den Inhalt des Briefes zu erkunden. Beide<br />

Mädchen äußerst anmutig wiedergegeben. Besonderer<br />

Reiz liegt darin, dass das Mädchen im Hintergrund<br />

sowohl vom Profil, als auch in der Spiegelfläche en<br />

face zu sehen ist. Die Beleuchtung erfolgt durch eine<br />

am Tisch stehende Spirituslampe, deren Schirm abgenommen<br />

daneben auf der Tischfläche liegt. Dahinter<br />

der Biedermeier-Toilettekasten mit dem halbrund geschlossenen<br />

Spiegel. Im Halbdunkel des Innenraums<br />

ist an der Tapetenrückwand ein Halbschrank zu sehen,<br />

darauf ein Paar chinesische Vasen, ein weiteres chinesisches<br />

Väschen links am Bildrand auf dem Tisch hinter<br />

einem grünen Vorhang, der mit goldener Kordel<br />

nach links zurückgebunden ist. Im Vordergrund vor<br />

dem dunklen Schatten des Tisches ein Wäschekorb,<br />

gefüllt mit roten und grünen Stoffen. Die Hauptfigur,<br />

im Bild von links beleuchtet, ist entsprechend dem<br />

Flammenlicht in Sfumato wiedergegeben. Das Thema<br />

einer belauschten Brieflektüre findet sich in der Kunstgeschichte<br />

in dieser Zeit mehrfach, zuerst wohl in der<br />

französischen Malerei, dann alsbald in der gesamten<br />

europäischen Biedermeier-Malerei. (†)<br />

(12901414) (11)<br />

PETRUS VAN SCHENDEL,<br />

1806 BREDA – 1870 BRUSSELS<br />

THE LOVE LETTER<br />

Oil on panel.<br />

63.2 x 47 cm.<br />

Signed and dated “1840” lower right.<br />

Several adhesive labels of exhibitions on the reverse<br />

of the panel, such as label of the Guillaume Campo<br />

Gallery in Antwerp, “Hizkia van Kralingen” with inscription<br />

“Musée Villa Vauban” of a Petrus van<br />

Schendel exhibition with respective inventory numbers.<br />

Furthermore labels of a Schendel exhibition<br />

“Breda´s Museum”, November 2012 - February<br />

2013. (†)<br />

€ 70.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

210 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


761<br />

JAN VAN OS,<br />

1744 MIDDELHARNIS – 1808 DEN HAAG<br />

GROSSES STILLLEBEN MIT BLUMEN, FRÜCHTEN<br />

UND EINEM VOGELNEST<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

84,1 x 65,3 cm.<br />

Links unten signiert „J. van. Os. fecit“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor landschaftlichem grünem Hintergrund, der rechtsseitig<br />

den Blick auf den hohen Himmel frei gibt, eine<br />

beige Vase mit ovalem Medaillon, auf einer Platte aus<br />

Marmor stehend. Darin ein prachtvolles Gebinde aus<br />

Blumen und Obst, dazu gehören rosafarbene und gelbe<br />

Rosen, gelb-rote Narzissen, leuchtend roter Klatschmohn<br />

sowie eine dunkelrote Stockrose, ein kleiner<br />

Zweig mit Pflaumen sowie ein Ast mit dunklen Weintraubenrispen.<br />

Rechts der Vase stehend ein Korb mit<br />

Früchten, darunter Weintrauben, Pfirsiche, Äpfel und<br />

eine Feige. Links vor der Vase liegend helle Weintraubenrispen,<br />

ein Maiskolben, zwei rötliche Pflaumen,<br />

eine nach rechts ragende Ananas und schließlich ein<br />

kleines gefülltes Vogelnest. Rechtsseitig im Korb zudem<br />

ein großer Kürbis. Belebt wird das Bild zusätzlich<br />

durch eine große Fliege, die auf dem Vasenkorpus<br />

sitzt, sowie eine kleine weitere auf einem orange<br />

leuchtenden Pfirsich im daneben stehenden geflochtenen<br />

Korb. Qualitätvolle feine Malerei in harmonischer<br />

Farbgebung. Vereinzelt Retuschen.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung Belgien.<br />

Anmerkung:<br />

Der niederländische Maler wurde durch seine Stillleben<br />

mit Blumen und Früchten im Stil von Jan van<br />

Huysum (1682-1749) bekannt, mit denen er sich international<br />

einen Namen machte. Auf diesen Werken<br />

finden sich mehrfach auch eine liegende Ananas und<br />

ein Vogelnest wieder. (1321459) (18)<br />

JAN VAN OS,<br />

1744 MIDDELHARNIS – 1808 THE HAGUE<br />

LARGE STILL LIFE WITH FLOWERS, FRUIT,<br />

AND BIRD’S NEST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

84.1 x 65.3 cm.<br />

Signed “J. van. Os. Fecit” lower left.<br />

Provenance:<br />

Private collection Belgium.<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

212 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


JEAN-LÉON GÉROME<br />

1824 – 1904<br />

762<br />

JEAN-LÉON GÉROME,<br />

1824 – 1904<br />

LA JOUEUSE DE BOULES, 1902<br />

52,9 x 25 x 16 cm.<br />

Signiert ‚J.L. Gérome“. Der Guss von 1902-1905.<br />

Auf gekehltem achteckigem Onyxsockel, schauseitig<br />

signiert, auf der rechten Seite mit Gießerstempel<br />

„Siot Decauville Fondeur Paris“.<br />

JEAN-LÉON GÉROME,<br />

1824 – 1904<br />

LA JOUEUSE DE BOULES, 1902<br />

52.9 x 25 x 16 cm.<br />

Signed “J.L. Gérome”. Casting dating to 1902-1905.<br />

On a fluted octagonal onyx base. signed on the front,<br />

with the founder´s stamp “Siot Decauville Fondeur<br />

Paris” on the side.<br />

Bronze, gegossen, vergoldet. Zwischen Maskarons,<br />

von denen zwei eine Kugel im Mund liegen haben,<br />

eine stehende nackte Frau mit verschränkten Armen,<br />

wobei eine Hand eine Kugel beinhaltet, die wohlmöglich<br />

für das dritte Maskaron vorgesehen ist und somit<br />

der Figur eine zeitliche Dimension gibt.<br />

(1320393) (13)<br />

Bronze; cast and gilt.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

zum Größenvergleich<br />

Detailabbildung<br />

214 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


763<br />

ANTONIETTA BRANDEIS,<br />

1849 MISCOCON, GALIZIEN – 1910 VENEDIG<br />

Antonietta Brandeis studierte in Prag und ab 1867 als<br />

erste Frau an der Akademie in Venedig bei Michelangelo<br />

Grigoletti. Sie blieb in Italien wohnen und<br />

malte überwiegend Veduten verschiedener italienischer<br />

Städte.<br />

PAAR ANSICHTEN VON VENEDIG<br />

Jeweils Öl auf Holz.<br />

Je ca. 13 x 23 cm<br />

Jeweils links unten signiert „ABrandeis“.<br />

Jeweils in vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt von erhöhtem Standpunkt<br />

den Blick über die von der Sonne beschienene Piazetta<br />

mit dem prächtigen Dogenpalast auf der linken Seite<br />

und der rechts verschattet liegenden Bibliotheca Nazionale<br />

Marciana, die teils Schatten auf den Platz wirft.<br />

In der Mitte der Platz mit mehreren Staffagefiguren<br />

und den Säulen des Hl. Theodor und dem Markuslöwen<br />

vor dem Canal Grande. Auf dem zweiten Gemälde<br />

die Punta della Dogana, die sich an der Spitze<br />

der Insel Dorsoduro befindet. Gut erkennbar der<br />

Turm, an dessen Spitze die Skulptur der Erdkugel<br />

steht. Dahinter die Kirche Santa Maria della Salute<br />

mit ihrer mächtigen Kuppel. An der Anlage selbst haben<br />

– auf dem ruhigen Wasser des Canal Grande mit<br />

zahlreichen Spiegelungen – einige wenige Boote angelegt.<br />

Harmonische Malerei in weicher Farbgebung<br />

unter hohem, sommerlich hellblauem Himmel, in der<br />

typischen Manier des Künstlers. (1320291) (18)<br />

ANTONIETTA BRANDEIS,<br />

1849 MISCOCON, GALICIA – 1910 VENICE<br />

A PAIR OF VISTAS OF VENICE<br />

Both oil on panel.<br />

Ca. 13 x 23 cm each.<br />

Each signed “ABrandeis” lower left.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

764<br />

CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />

1802 – 1859<br />

PORTRAIT EINER ODALISKE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

129 x 97 cm.<br />

Rechts unten signiert „Ch. Bazin“.<br />

In stark plastisch verziertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein die Authentizität des vorliegenden<br />

Werkes bestätigender Schriftverkehr des Einlieferers<br />

mit Noé Willer.<br />

Auf einer Chaiselongue in komplizierter Drehung die<br />

Darstellung einer Odaliske neben einem Tisch mit japanischer<br />

Vase in Imarifarben, Schmuck und Saliere.<br />

Minimal besch. (1290275) (13)<br />

CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />

1802 – 1859<br />

PORTRAIT OF ODALISQUE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

129 x 97 cm.<br />

Signed lower right “Ch. Bazin”.<br />

Accompanied by the correspondence between the<br />

consignor and Noé Willer confirming the authenticity<br />

of the present work.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

216 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


765<br />

BRITISCHE SCHULE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

NACH FRANZ XAVER WINTERHALTER<br />

PORTRAIT DER JUNGEN QUEEN VICTORIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

129 x 97 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In bewaldeter Landschaft vor abendlichem Himmel,<br />

die im unteren Bildteil die letzten gelb-rötlichen<br />

Strahlen der untergehenden Sonne aufweist, das Dreiviertelportrait<br />

der Monarchin nach links. Sie trägt ein<br />

edles helles Seidendamastkleid mit weitem Dekolleté,<br />

das zudem mit Spitze verziert ist, eine dunkelblaue<br />

Schärpe über ihrer linken Schulter, einen Orden<br />

und eine dünne Goldkette mit Anhänger um ihren<br />

Hals. Ihre Arme hat sie leicht überkreuzt und hält in<br />

ihrer Hand, mit goldenem Ehering am Finger, eine<br />

rote und eine weiße Rose nach unten. Der Ring<br />

dient hier als Verweis auf ihre 1840 geschlossene<br />

Ehe mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. In Ihrem<br />

wohlfrisierten Haar mit Mittelscheitel ist auf<br />

dem Hinterkopf ihre Krone in die Haare eingearbeitet.<br />

Sie hat ein zartes feines Inkarnat, vollere gerötete<br />

Wangen, einen leicht geöffneten roten Mund und mit<br />

ihren glänzenden blauen Augen blickt sie voller Anmut<br />

und Würde aus dem Bild heraus. Repräsentative,<br />

einfühlsame Darstellung der jungen Queen Victoria.<br />

Teils Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Das Originalgemälde von Franz Xaver Winterhalter<br />

(1805- 1873) stammt aus dem Jahr 1842, und befindet<br />

sich heute im Schloss von Versailles. 1842 fertigte<br />

der Künstler ebenfalls das Portrait von Albert von<br />

Sachsen-Coburg und Gotha an.<br />

Die beiden Rosen dürften eine Anspielung auf die<br />

weiße Rose des Hauses York und die rote Rose des<br />

Hauses Lancaster sein. (1320432) (1) (18)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

766<br />

MAXIMILIAN ALBERT HAUSCHILD,<br />

1810 DRESDEN – 1895 NEAPEL<br />

DER DOM ZU REGENSBURG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

51,5 x 42 cm.<br />

Verso auf Leinwand bezeichnet und datiert<br />

„Hauschild p. 1883.“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im sommerlichen Licht bei blauem Himmel mit strahlenden<br />

großen weißen Wolken der prachtvolle Regensburger<br />

Dom, einer der bedeutendsten gothischen<br />

Kathedralen in Deutschland. Auf dem großen Kirchplatz<br />

davor zahlreiche Figuren in biedermeierlicher<br />

Kleidung der Zeit, teils mit ihren Hunden, teils mit Pferden<br />

unterwegs. Rechtsseitig weitere alte Gebäude<br />

der Stadt. Der Platz malerisch von rechts von der Sonne<br />

beschienen, die teils Schatten wirft. Qualitätvolle,<br />

feine Malerei bei der insbesondere die Kirchenfassade<br />

hervorgehoben wird. Teils rest., kleine Retuschen.<br />

(1321086) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

INFO | BID<br />

218 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


767<br />

RUSSISCHE SCHULE UM 1800<br />

PORTRAIT EINES ELEGANTEN MÄDCHENS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

63,5 x 52 cm.<br />

In vergoldetem dekorativem Rahmen.<br />

Vor hellbraunem Hintergrund das Halbportrait eines<br />

Mädchens nach rechts in weißem Empire-Kleid mit<br />

Spitzenbesatz, rotem Gürtel sowie rotem Umhang,<br />

der ihre linke Schulter bedeckt. Sie hat hochgestecktes<br />

geflochtenes Haar mit einem Golddiadem, und<br />

einige Schillerlocken bedecken ihre Stirn sowie die<br />

Stirnseiten. Sie hat ein feines, leicht gerötetes Gesicht,<br />

einen rötlichen Mund und mit ihren glänzenden<br />

braunen Augen schaut sie liebevoll aus dem Bild heraus.<br />

Feines charakterisierendes Portrait. Minimal rest.,<br />

im Bereich des roten Schals kleine Retuschen.<br />

(1301401) (18)<br />

€ 2.500 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

768<br />

THOMAS LAWRENCE,<br />

1769 BRISTOL – 1830 LONDON,<br />

WERKSTATT/ KREIS DES<br />

PORTRAIT EINES GENTLEMAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 64 cm.<br />

Halbportrait eines vornehmen Herren, der in einem<br />

Innenraum in einem Sessel vor einem zur linken Seite<br />

gerafften roten Vorhang mit goldenen Fransen sitzt.<br />

Er trägt einen schwarzen, zweireihig geknöpften Gehrock,<br />

darunter eine graue Weste und ein weißes<br />

Hemd mit Stehkragen. Seinen linken Ellenbogen hat<br />

er auf die Sessellehne abgestützt, sodass seine<br />

schmale Hand im Vordergrund sichtbar ist. Er hat ein<br />

feines weiches Gesicht, eine große Nase und mit seinen<br />

braunen glänzenden Augen schaut er aufmerksam<br />

aus dem Gemälde heraus. Würdevolle, repräsentative<br />

Darstellung in harmonischer Farbgebung. Verso<br />

Unterlegungen, kleine Retuschen. (1321021) (18)<br />

THOMAS LAWRENCE,<br />

1769 BRISTOL – 1830 LONDON,<br />

WORKSHOP/ CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 64 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

220 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

221


BAREND CORNELIS<br />

KOEKKOEK<br />

1803 Middelburg – 1862 Kleve<br />

769<br />

BAREND CORNELIS KOEKKOEK,<br />

1803 MIDDELBURG – 1862 KLEVE<br />

Der Künstler war ein niederländischer Landschaftsmaler,<br />

der 1834 nach Kleve kam. 1841 gründete er dort<br />

eine Zeichenakademie. Das Wirken Koekkoeks und<br />

seiner Schüler begründete die Klever Romantik. Er<br />

war Mitglied der Königlichen Akademie der bildenden<br />

Künste in Amsterdam und wurde mehrfach mit Medaillen<br />

und Orden ausgezeichnet.<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT PFERDESCHLITTEN<br />

AUF DEM EIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

43,5 x 59 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert<br />

„B. C. Koekkoek f 1824“.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Unter hohem Himmel mit großen Wolkenformationen,<br />

im rötlich-orangen Licht der untergehenden Sonne,<br />

ein zugefrorener Fluss mit mehreren Figuren. Im Zentrum<br />

ein stehender Pferdeschlitten, der gesammeltes<br />

Holz und Reisig beinhaltet. Zwei Männer und ein<br />

Junge sind gerade beim Entladen des Holzes.<br />

Rechtsseitig fährt ein Schlitten mit zwei Figuren an<br />

ihnen vorbei, während am linken Uferrand ein Mann<br />

dabei ist Holz zu zerhacken. Im Hintergrund am Ufer<br />

zwischen den hohen, malerisch in den Himmel ragenden<br />

kahlen Eichenbäumen ein Gehöft mit einer davor<br />

stehenden Frau. In der Bildmitte ist zudem im Hintergrund<br />

ein Schlittschuhläufer und die Silhouette einer<br />

Windmühle zu erkennen. Stimmungsvolle harmonische<br />

Malerei mit gekonnter Lichtführung.<br />

BAREND CORNELIS KOEKKOEK,<br />

1803 MIDDELBURG - 1862 KLEVE<br />

WINTER LANDSCAPE WITH HORSE-DRAWN<br />

SLEIGH ON THE ICE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

43.5 x 59 cm.<br />

Signed and dated “B. C. Koekkoek f 1824” lower<br />

right.<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s Amsterdam, 15 December 2019, lot 23.<br />

Note:<br />

Authenticity of the painting formerly confirmed by<br />

Guido de Wird.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s Amsterdam, 15. Dezember 2019, Lot 23.<br />

Anmerkung:<br />

Authentizität vormals bestätigt durch Guido de Wird.<br />

(1321453) (18)<br />

222 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


ANDREAS SCHELFHOUT<br />

1787 Den Haag – 1870<br />

770<br />

ANDREAS SCHELFHOUT,<br />

1787 DEN HAAG – 1870<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT ZUGEFRORENEM<br />

FLUSSLAUF UND FIGUREN<br />

Öl auf Holz.<br />

53,2 x 71 cm.<br />

Links unten signiert „A. Schelfhout f.“.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Unter hohem Himmel mit großen, grau-weißen Wolken,<br />

eine verschneite Landschaft mit einem zugefrorenen<br />

Fluss, der sich vom breiten Vordergrund in den<br />

Hintergrund zum Horizont schlängelt. In der Mitte am<br />

Ufer versuchen zwei Männer ein Weinfass in einem<br />

Schlitten mit Hund zu transportieren, während ein weiterer<br />

sich Schlittschuhe anzieht und auf einen Schlittschuhläufer<br />

mit einem Bündel Reisig blickt. Linksseitig,<br />

umgeben von hohen kahlen Eichenbäumen auf<br />

sonnenbestrahlten, Schnee bedecktem Boden, zwei<br />

alte, mit Reet gedeckte Häuser. Stimmungsvolle Malerei,<br />

die Atmosphäre eines sonnigen Wintertages<br />

vermittelnd. Das Gemälde wohl um 1815-1820 entstanden.<br />

Teils rest.<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s, Amsterdam, 24. April 2006, Lot 149.<br />

Kunsthandel Rococo, Gulpen.<br />

Niederländische Privatsammlung. (1321456) (18)<br />

ANDREAS SCHELFHOUT,<br />

1787 THE HAGUE – 1870<br />

WINTER LANDSCAPE WITH FROZEN RIVER AND<br />

FIGURES<br />

Oil on panel.<br />

53.2 x 71 cm.<br />

Signed “A. Schelfhout f.” lower left.<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s, Amsterdam, 24 April 2006, lot 149<br />

Kunsthandel Rococo, Gulpen.<br />

Dutch private collection.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

224 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


771<br />

ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

DER CANAL GRANDE IN VENEDIG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 92 cm.<br />

Rechts unten undeutlich signiert.<br />

Vom Canale Grande aus Blick auf die Punta della<br />

Dogana und die dahinter liegende Kirche Santa Maria<br />

della Salute mit ihren großen weißen Kuppeln. Jeweils<br />

links und rechts am Ufer zahlreiche Boote mit<br />

Segeln und einige Gondeln. Auf dem Ufer selbst zahlreiche<br />

Figuren erkennbar. Wiedergabe in diffusem<br />

Licht mit sommerlich blauem Himmel mit weißen<br />

Wolken und gelblichem Horizont, der sich im ruhigen<br />

Wasser widerspiegelt. Stimmungsvolle Malerei in<br />

weicher Farbgebung in raschem Pinselduktus. Minimale<br />

Retuschen, teils Rahmenschäden.<br />

(1321033) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

226 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


772<br />

ITALIENISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

PSEUDO-SENECA<br />

Kohle und Tusche auf Papier.<br />

Sichtmaß: 29 x 22,5 cm.<br />

Im textilen Passepartout, hinter Glas in blattvergoldetem<br />

Rahmen.<br />

Der Pseudo-Seneca ist eine römische Bronzebüste<br />

aus dem späten 1. Jahrhundert v. Chr., die 1754 in der<br />

Papyrusvilla in Herculaneum entdeckt wurde und das<br />

schönste Beispiel von etwa zwei Dutzend Exemplaren<br />

ist, die dasselbe Gesicht darstellen. Ursprünglich<br />

glaubte man, dass es Seneca den Jüngeren, den<br />

bedeutenden römischen Philosophen, darstellte, da<br />

seine abgemagerten Gesichtszüge seine stoische<br />

Philosophie widerspiegeln sollten. <strong>Modern</strong>e Gelehrte<br />

sind sich jedoch einig, dass es sich wahrscheinlich<br />

um ein fiktives Portrait handelt, das entweder für<br />

Hesiod oder Aristophanes bestimmt war. Man geht<br />

davon aus, dass das Original eine verlorene griechische<br />

Bronze aus der Zeit um 200 v. Chr. war. Die<br />

Büste wird im Museo Archeologico Nazionale in<br />

Neapel aufbewahrt und diente dem Künstler unserer<br />

fein aufgefassten ausdrucksvollen Zeichnung als Vorbild.<br />

Zur Beschreibung nicht geöffnet.<br />

(1300825) (13)<br />

€ 100 - € 200<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

773<br />

AUGUST EDUARD SCHLIECKER,<br />

1833 – 1911<br />

BELEBTE STRASSE IN ANDERNACH AM RHEIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72,5 x 62,5 cm.<br />

Verso auf Etikett bezeichnet „Andernach am Rhein“<br />

sowie rechts unten signiert „Aug. Schliecker“.<br />

In kanneliertem blattverziertem Rahmen.<br />

Belebte Szene in der historischen Altstadt von Andernach<br />

mit dem Runden Turm im Hintergrund. Dieser<br />

wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente zur<br />

Stadtbefestigung an der Nordwestecke der mittelalterlichen<br />

Stadtmauer. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

sollte im Zuge einer Mauerniederlegung der<br />

Turm abgerissen werden, dies konnte jedoch verhindert<br />

werden. Im Jahre 1880 wurden die an dem Turm<br />

angebrachten Stadtwappen ausgetauscht, jedoch<br />

nicht schräg, sondern senkrecht eingesetzt, sodass<br />

dieses Gemälde vor 1880 entstanden sein muss.<br />

Rahmen minimal besch.<br />

Provenienz:<br />

Auktion, Ketterer, 23. November 2012, Lot 227.<br />

(1321084) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

227


774<br />

CONSTANTINOS VOLANAKIS,<br />

1837 KRETA – 1907 PIRÄEUS<br />

FISCHER IM KAHN IM SARONITISCHEN GOLF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

51,5 x 73 cm.<br />

Verso alter Papieraufkleber, dreizeilig griech. beschriftet,<br />

mit Wappenstempel. Rechts unten signiert.<br />

Beigegeben ein Echtheitszertifikat (2008, Dr. Nelly<br />

Missirli, Eurocert).<br />

Blick aufs offene Meer in heller Lichtstimmung, mit<br />

hellen und grauen Wolken. Im Bildzentrum ein Fischerkahn,<br />

besetzt mit drei Männern, von denen einer das<br />

Ruder hält, auf dem Kopf eine rote, wohl der Landestracht<br />

gehörigen Mütze. Rechts seitlich weitere Segler<br />

in der Ferne vor rötlich beleuchteter Sandbank, links am<br />

leuchtend hellen Horizont ein Mastsegler. Fliegende<br />

Möwen beleben die ansonsten ruhige, wie lautlose<br />

Stimmung.<br />

Der Stil des Gemäldes verrät seine Schulung an der<br />

Akademie in München, die er ab 1864 besuchte. Er<br />

wurde dort Schüler des bekannten Prof. Carl Theodor<br />

von Piloty, neben vielen weiteren griechischen Maler,<br />

wie etwa Nikolaus Gysis, Theodoros Vryzakis oder<br />

Georgios Iakovidis. In den folgenden Jahren nahm er<br />

an Ausstellungen der Münchner Künstlergenossenschaft<br />

teil. 1867 schuf er die „Seeschlacht von Lissa“,<br />

ein Gemälde, das er gelegentlich des Wettbewerbes<br />

der Wiener Kunstausstellung präsentiert hatte und<br />

sogleich von Kaiser Franz Joseph erworben wurde.<br />

1883 in seiner Heimat zurück, lehrte er bis 1903 an<br />

der Hochschule der Bildenden Künste in Athen sowie<br />

am Kunstzentrum in Piräus, das er gegründet hatte.<br />

Unverkennbar ist in seinem Werk die Prägung des<br />

Realismus der Münchner Schule, wobei seine Bildthemen<br />

jedoch wesentlich den Eindrücken seiner Heimat<br />

galten. Vor allem durch seine Marinebilder wurde er<br />

alsbald – und bis heute – der „Vater der Marinemalerei“<br />

genannt. 2008 erzielte sein Bild „Karaiskakis Landung<br />

bei Phaliro“ auf einer Auktion nahezu zwei Millionen<br />

Euro. A.R. (1320851) (11)<br />

CONSTANTINOS VOLANAKIS,<br />

1837 CRETE – 1907 PIRAEUS<br />

FISHER IN A BARGE IN THE GULF OF SARONITE<br />

Oil on canvas.<br />

51.5 x 73 cm.<br />

Verso old paper label, inscribed in three lines in Greek,<br />

with coat-of-arms stamp. Signed lower right.<br />

Accompanied by a certificate of authenticity (2008,<br />

Dr Nelly Missirli, Eurocert).<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

228 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


775<br />

ÉDOUARD CREMIEUX,<br />

1856 – 1944<br />

LE PORT MARSEILLE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65 x 102 cm.<br />

Links unten signiert. Verso mit verschiedenen<br />

Nummerierungen und Etiketten, darunter ein<br />

Ausstellungsetikett der Stadt Mâcon mit Künstlernennung<br />

und Betitelung.<br />

In gold gefasstem Rahmen.<br />

Abendliche Sommerstimmung mit der Stadtsilhouette<br />

von Marseille, vom Wasser aus gesehen, in dunstigem<br />

Licht mit dem Widerschein der Sonne mit sich<br />

spiegeln den Booten in dem ruhigen Gewässer. In impressionistischer<br />

Farbauffassung. (1321093) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

776<br />

FRANCESCO GUARDI,<br />

1712 VENEDIG – 1793 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />

ANSICHT VON VENEDIG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

25 x 31,5 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Laut dem Experten Dario Succi, Goriza, ist das Gemälde<br />

ein Werk eines Nachfolgers von Francesco Guardi.<br />

Über den mit Booten und Gondeln belebten Canale<br />

Grande fällt der Blick auf die Piazetta mit zahlreichen<br />

Staffagefiguren, dem Dogenpalast, den beiden großen<br />

Säulen mit dem Markuslöwen bzw. mit der San-Todaro-<br />

Statue und auf die Biblioteca Nazionale Marciana. Im<br />

Hintergrund links der hohe Campanile, der in den<br />

hell blauen Himmel ragt. Am Ufer vor der Piazetta einige<br />

ankernde Boote und Schiffe. Qualitätvolle malerische<br />

Ansicht in lockerem leichten Pinselduktus in<br />

weicher Farbgebung. Minim. Rest., kl. Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Verso auf Rahmen alter Aufkleber mit Datierung vom<br />

Juli 1929. (1321031) (18)<br />

FRANCESCO GUARDI,<br />

1712 VENICE – 1793 IBID., FOLLOWER OF<br />

VEDUTA OF VENICE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

25 x 31.5 cm.<br />

According to the expert’s report by Dario Succi, Goriza,<br />

the painting was created by a follower of Francesco<br />

Guardi.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

229


777<br />

LUDOVIC ALLEAUME,<br />

1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />

Alleaume studierte an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in<br />

Paris bei Eugène Brunclaire. Von 1883-1938 zeigte er<br />

seine Werke auf dem Salon des <strong>Art</strong>istes Français. Ab<br />

1888 entstanden seine orientalisierenden Gemälde,<br />

welchen Reisen nach Palästina vorrausgingen. Sein<br />

Schaffen war vielfältig, so schuf er Holzschnitte, Gemälde,<br />

Lithografien und Glasmalereien. Einige Bilder<br />

zeigen eine präzise Konturenschärfe, während andere<br />

verschwommen wirken.<br />

UNTER DEM KASTANIENBAUM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 55 cm.<br />

Links unten signiert „Ludovic Alleaume“, verso auf<br />

Keilrahmen Etikett mit Vermerk „Sous le Marronnier“<br />

sowie weiteres Etikett mit Signatur.<br />

In einer großen Parkanlage, unter einem weiß blühenden<br />

Kastanienbaum, ein elegantes Paar, er in dunklem<br />

Anzug und sie in einem langen altrosafarbenen Kleid,<br />

zärtlich aneinander geschmiegt stehend bei einem<br />

Kuss. Rechts im Hintergrund, umgeben von einer<br />

runden Buchsbaumhecke, ein Podest mit einer weiblichen<br />

nackten knienden Skulptur. Harmonische, wie<br />

im Nebel verschwommene Darstellung in ausgewogener<br />

zurückhaltender Farbgebung.<br />

Provenienz:<br />

Nachlassbesitz, Großbritannien. (1321441) (18)<br />

LUDOVIC ALLEAUME,<br />

1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />

UNDER THE CHESTNUT TREE<br />

Oil on canvas.<br />

46 x 55 cm.<br />

Signed “Ludovic Alleaume” lower left, verso on strecher<br />

label with note “Sous le Marronnier” and further<br />

label with signature.<br />

Provenance:<br />

Estate, Great Britain.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

230 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


778<br />

LUDOVIC ALLEAUME,<br />

1859 ANGERS – 1941 PARIS<br />

Alleaume studierte an der École des Beaux-<strong>Art</strong>s in<br />

Paris bei Eugène Brunclaire. Von 1883-1938 zeigte er<br />

seine Werke auf dem Salon des <strong>Art</strong>istes Français. Ab<br />

1888 entstanden seine orientalisierenden Gemälde,<br />

welchen Reisen nach Palästina vorrausgingen. Sein<br />

Schaffen war vielfältig, so schuf er Holzschnitte, Gemälde,<br />

Lithografien und Glasmalereien. Einige Bilder<br />

zeigen eine präzise Konturenschärfe, während andere<br />

verschwommen wirken.<br />

PARADIS NOCTURNE – DECLARATION<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 55,1 cm.<br />

Rechts unten signiert „Ludovic Alleaume“. Verso auf<br />

Keilrahmen und Etikett betitelt.<br />

Unter nächtlichem Sternenhimmel eine große Parkanlage,<br />

die wohl vom Mondlicht beschienen wird. Auf<br />

einer steinernen Bank sitzend eine junge Frau in elegantem<br />

barockem Kleid, vor ihr in schwarzem Anzug<br />

und weißer Perücke mit gebundenem Zopf ein eleganter<br />

Herr, der seinen Kopf in ihren Schoß gelegt hat<br />

und wohl gerade eine Liebeserklärung gemacht hat.<br />

Sein Dreispitz liegt sichtbar links von ihm am Boden.<br />

Rechtsseitig eine freie Anlage mit zwei großen steinernen<br />

Kratervasen auf einem abgestuften Podest,<br />

jeweils gefüllt mit prachtvollen Blumen. Harmonische<br />

stimmungsvolle Malerei in der für den Künstler typischen,<br />

leicht verschwommenen Manier, in zurückhaltender<br />

Farbgebung. (1321442) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

231


779<br />

MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

ZUGFAHRT MIT EINGESCHLAFENEM TÜRKISCHEM<br />

HERRN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54 x 67 cm.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

In einem Zugabteil mit großer roter Sitzaustattung ist<br />

ein beim Fenster sitzender, elegant gekleideter Herr<br />

mit rotem Fes eingeschlafen und schmiegt sich dabei<br />

an den Rücken einer jungen Frau in grauem Kostüm,<br />

ohne es zu bemerken. Diese blickt ihn missmutig an,<br />

während die sitzende ältere Dame rechts der beiden<br />

mit ihrem Kneifer ungläubig und leicht empört auf den<br />

so Schlafenden schaut. Humorige Genredarstellung<br />

in harmonischer Farbgebung mit feinen Details. Teils<br />

Retuschen. (1320613) (1) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

780<br />

MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

DIE ZIGARETTE IM ZUG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54,2 x 67,1 cm.<br />

In bronziertem Rahmen.<br />

In einem Zugabteil, über dessen rückwärtigem Abschluss<br />

sich neugierig zwei Jungen zeigen, sitzen<br />

drei männliche Personen, wobei die linke Person am<br />

Fenster eine Zigarette raucht und seine eine Hand<br />

auf einen neben ihm stehenden Koffer legt, während<br />

das Rauchen – heute kaum noch denkbar – von den<br />

Mitreisenden kritisch beäugt wird. (1320614) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

232 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


781<br />

KASPAR KALTENMOSER,<br />

1806 HORB AM NECKAR – 1867 MÜNCHEN<br />

BAUERNFAMILIE IN DER STUBE MIT KLEINKIND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

70 x 85 cm.<br />

Rechts unten signiert, ortsbezeichnet und datiert<br />

„C. Kaltenmoser pinx 18 München 64“.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Im Inneren einer großen bäuerlichen Stube mit Holzdecke<br />

sitzt unterhalb des Herrgottswinkels ein kleines<br />

Kind mit blonden Haaren und einem hellen Hemdchen<br />

auf einer mit weißer Decke belegter Tischplatte.<br />

Liebevoll wird es von seinen etwas größeren beiden<br />

Geschwistern betrachtet, während die dahinter in<br />

Tracht stehende Großmutter dem Kleinen gerade ein<br />

Glas mit Saft einschenkt. Linksseitig vor dem teils<br />

geöffneten Fenster sitzend die junge Mutter, die voller<br />

Interesse ihre Kinder betrachtet. Rechtsseitig vor<br />

einem großen, grün gekachelten hohen Ofen stehend<br />

der Vater, ein Pfeifchen rauchend und ebenfalls seine<br />

Kinder am Tisch aufmerksam beobachtend. Auf dem<br />

Fußboden rechts unten ein kleiner Hund, der aus<br />

dem Bild schaut. Lebendig komponierte Darstellung,<br />

in harmonischer Farbgebung mit vielen feinen Details<br />

und gekonnter Lichtführung. (1321082) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

233


782<br />

ARNOLDO CORRODI,<br />

1846 – 1874<br />

Der Sohn Salomon Corrodis (1810-1892), der ab 1860<br />

in Genf u.a. im Atelier von Alexandre Calame (1810-<br />

1864) lernte, war ab 1866 Mitglied der Kunstakademie<br />

San Luca in Rom und machte dort u.a. Bekanntschaft<br />

mit Arnold Böcklin (1827-1901), Hans Makart<br />

(1840-1884) und dem spanischen Maler Mariano<br />

Fortuny y Madrazo (1871-1949). Von diesen wurde er<br />

hinsichtlich seiner romantischen Genregemälde stark<br />

beeinflusst. Später reiste er nach Venedig und Paris.<br />

Sein gesamter Nachlass wurde 1892 bei einem Brand<br />

des Hauses seines Bruders zerstört, was die Seltenheit<br />

seiner Werke unterstreicht.<br />

PREDIGT IN EINEM ITALIENISCHEN DORF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 130 cm.<br />

Links unten signiert „Arnold Corrodi Rom 1868“. Auf<br />

einer Rahmenplakette dem Künstler zugewiesen sowie<br />

betitelt „Street preaching in Rome“.<br />

In bronziertem lorbeerblattreliefiertem Rahmen.<br />

ARNOLDO CORRODI,<br />

1846 – 1874<br />

SERMON IN AN ITALIAN VILLAGE<br />

Oil on canvas,<br />

90 x 130 cm.<br />

Signed “Arnold Corrodi Rom 1868” lower left. Attributed<br />

to the artist on a frame plaque and titeld “Street<br />

preaching in Rome”.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor einer Häusergruppe auf einer kleinen Anhöhe stehend<br />

ein gestikulierender Priester, hinterfangen von<br />

einem Kruzifix sowie mehreren Geistlichen. Vor ihm<br />

eine große Anzahl von Figuren in historischem Habit,<br />

hinterfangen von einer für Rom in dieser Zeit typischen<br />

Architektur, ins Licht der spätnachmittäglichen<br />

Abendsonne getaucht. (1321002) (3) (13)<br />

234 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


783<br />

AUGUST RIEDEL,<br />

1799 BAYREUTH – 1883 ROM, ZUG.<br />

NEAPOLITANISCHE FISCHERFAMILIE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 92 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Am Golf von Neapel am Ufer mit ankerndem Boot sitzend<br />

ein Fischer auf einer Mandoline spielend, neben<br />

ihm tiefer am Boden sitzend die Frau, die Hände über<br />

die Knie genommen, sowie die kleine Tochter, die sich<br />

an die Mutter schmiegt, mit ihrer Hand an der Schulter<br />

der Mutter und dem Vater beim Musizieren zublickend.<br />

Im Vordergrund rechts ein zusammengekauerter, friedlich<br />

schlafender Hund. Im Hintergrund das ruhige blaue<br />

Meer unter hohem Himmel. Wiederholung eines beliebtes<br />

Motivs des Künstlers, hier jedoch statt eines<br />

Obstkorbes ein liegender Hund. Verso zwei kleine Unterlegungen<br />

AUGUST RIEDEL,<br />

1799 BAYREUTH – 1883 ROME, ATTRIBUTED<br />

NEAPOLITAN FISHERMAN FAMILY<br />

Oil on canvas.<br />

74.5 x 92 cm.<br />

Notes:<br />

The motif can also be found in the 1834 painting by<br />

August Riedel in the Neue Pinakothek in Munich.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Das Motiv findet sich auch auf dem Gemälde aus dem<br />

Jahr 1834 von August Riedel in der neuen Pinakothek<br />

München wieder. (1321036) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

235


784<br />

GIUSEPPE GABANI,<br />

1846 – 1900 ROM<br />

FEUER IM PFERDESTALL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

106 x 180 cm.<br />

Links unten signiert und ortsbezeichnet<br />

„G.Gabani Roma“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Blick in einen Pferdestall mit schwarzen Rappen, Braunen<br />

und Schimmeln, festgebunden vor einem großen<br />

Futtertrog. Im Hintergrund rechts sind die hohen gelbroten<br />

lodernden Flammen eines großen Feuers und<br />

die aufsteigenden grauen Rauchschwaden zu sehen,<br />

die sich bereits im ganzen Stall verteilt haben. Voller<br />

Verzweiflung und mit aufgerissenen Augen versuchen<br />

sich die Pferde loszureißen, um fliehen zu können.<br />

Einigen ist dies gelungen, jedoch stehen sie in Aufregung<br />

links vor einem verschlossenen großen Holztor<br />

und hoffen auf Auslass. Dramatische Darstellung in<br />

zurückhaltender Farbigkeit, die Tiere und deren Verhalten<br />

und Entsetzen hervorragend wiedergegeben.<br />

Eine Kratzspur.<br />

Anmerkung:<br />

Gabani studierte zunächst bei Cesare Maccari und<br />

Giuseppe Raggio und spezialisierte sich dann hauptsächlich<br />

auf Historienmalerei sowie Landschaften,<br />

Tiere und insbesondere Pferde. Er ist auch bekannt<br />

für seine orientalistischen Themen, von denen die<br />

meisten Pferdethemen umfassen. (1321255) (18)<br />

GIUSEPPE GABANI,<br />

1846 – 1900 ROME<br />

FIRE IN THE HORSE STABLE<br />

Oil on canvas.<br />

106 x 180 cm.<br />

Signed with place name “G. Gabani Roma”<br />

lower left.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

236 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


785<br />

OSWALD ACHENBACH,<br />

1827 DÜSSELDORF – 1905 EBENDA<br />

(ABB. LINKS)<br />

Zusammen mit seinem Bruder Andreas Achenbach<br />

(1815-1910) gehört der Künstler zu den bedeutensten<br />

Landschaftsmalern dieser Zeit.<br />

STUDIE AUS MONTEALLEGRO, 1855<br />

Öl auf Platte.<br />

34 x 22 cm.<br />

Oben links ortsbezeichnet, datiert und signiert<br />

„Monteallegro 5.8.1855 Osw. Achenbach“. Verso<br />

bezeichnet.<br />

In Louis XV-Stil-Rahmen. (1320111) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

786<br />

ROBERT ZÜND,<br />

1827 LUZERN – 1909 EBENDA, ZUG.<br />

ALPENLANDSCHAFT MIT FLUSSLAUF<br />

Öl auf Leinwand, auf Platte.<br />

46 x 56 cm.<br />

Rechts unten Signatur in Rot „Robert Zünd“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf eine weite Landschaft<br />

mit Gebirge und einem breiten Fluss mit einer<br />

Kaskade, an dessen linkem Ufer ein großes Bauernhaus<br />

mit Holztreppe und Balkon steht. Vor dem Gebäude<br />

ein Mann, ein hochgehaltenes Horn blasend.<br />

Im Hintergrund auf einer grünen Wiese ein Paar mit<br />

seinen Schafen. Vom Haus führt ein steiniger Weg<br />

zum Flussufer hinab. Während in der linken unteren<br />

Bildhäfte zwei Stümpfe abgebrochener Nadelbäume<br />

zu sehen sind, ragen hinter dem Haus, mit erkennbarem<br />

weiterem Gebäude, zwei hohe Tannen, stark nach<br />

rechts geneigt, in den hohen, leicht diesigen blauockerfarbenen<br />

Himmel. Derartig geneigte Baumpaare<br />

lassen sich auch auf weiteren Landschaften mit Fluss<br />

des Künstlers finden. Vereinzelt Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Zünd besuchte das Atelier von Jakob Josef Zelger,<br />

der ihm empfahl, nach Genf zu ziehen (er war damals<br />

21 Jahre alt), wo er Schüler von Francois Diday (1802-<br />

1877) und Alexandre Calame (1810-1864) wurde.<br />

Dieses Gemälde ist wohl von dieser Zeit beeinflusst.<br />

1851 reiste er nach München. Beginn einer langen<br />

Freundschaft mit Rudolf Koller. In Paris studierte er<br />

1852 die Alten Meister im Louvre. Nach einem Aufenthalt<br />

in Dresden (1860) ließ er sich in Luzern (1863)<br />

nieder. (1320381) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

237


787<br />

ANTON DOLL,<br />

1826 MÜNCHEN – 1887 EBENDA<br />

WINTERLANDSCHAFT AN EINEM FLUSS<br />

MIT HOHER BURG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46,5 x 62,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „A. Doll“. Verso mit altem<br />

Vergolderetikett aus Winterthur.<br />

In vergoldetem Louis XV-Rahmen.<br />

(1321081) (13)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

788<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES 18./ 19. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES BLUMENSTÜCK MIT PENDULE<br />

UND KERZENSTÄNDER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

104 x 83 cm.<br />

In teilvergoldetem ebonisiertem Rahmen.<br />

Auf einer angedeuteten Steinplatte steht eine mit weit<br />

auskragendem Blumenbouquet gefüllte Balustervase<br />

mit Doppelhenkeln, daneben eine Pendule sowie ein<br />

figürlicher Kerzenleuchter. Zur Linken ein Zinnteller,<br />

eine Tazza und eine Karaffe, vor der Vase ein Büchlein<br />

mit Taschenuhr. Das Gemälde orientiert sich kompositionell<br />

und farblich an Vorbildern des niederländischen<br />

Goldenen Zeitalters und lässt stilistische Formen des<br />

späten 18. und 19. Jahrhunderts einfließen.<br />

(1320471) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

238 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

239


240 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


789<br />

LEOPOLD CARL MÜLLER,<br />

1834 DRESDEN – 1892 WEIDLENGAU, HEUTE<br />

WIEN, ZUG.<br />

Der Maler war Österreichs bedeutendster<br />

Orientmaler.<br />

NUBIER MIT GELBEM TURBAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85 x 70,5 cm.<br />

Verso mit drei Nachlassstempeln auf<br />

der Leinwand und dem Keilrahmen.<br />

In gekehltem, ornamental plastisch<br />

verziertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund, in breitem Pinselduktus,<br />

eine sich vor schwarzem Fond abzeichnende<br />

sitzende Halbfigur eines nach rechts gerichteten<br />

Mannes mit weißem Gewand, das durch einen Textilgurt<br />

zusammengehalten wird. Der Blick leicht gegen<br />

den Betrachter gewandt. Aufgrund der Thematik seiner<br />

Darstellung war der Maler auch als Orient-Müller<br />

oder Ägypten-Müller bekannt. (1321083) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

790<br />

ADDISON THOMAS MILLAR,<br />

1860 OHIO – 1913 SOUTH NORWALK,<br />

CONNECTICUT<br />

BLICK AUF EINEN BAZAR IN ALGIER, 1911<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

35,8 x 46 cm.<br />

Links unten signiert „Addison T. Millar“, sowie Daumenabdruck.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Durch die enge Straße eines orientalischen Bazars<br />

fällt das Sonnenlicht auf einen kleinen Händlerladen,<br />

dessen Inhaber hinter der offenen Brüstung einem<br />

Kunden gerade Ware präsentiert. Zu Seiten des Geschäftes<br />

und über der Ladenbrüstung werden prachtvoll<br />

geknüpfte, überwiegend rot-blaue Teppiche präsentiert.<br />

Malerei mit vielen Details in teils pastosem<br />

Farbauftrag in typischer Manier des bekannten amerikanischen<br />

Künstlers.<br />

Provenienz:<br />

Berko Fine <strong>Paintings</strong>, Paris, Brüssel, Knokke.<br />

Anmerkung:<br />

Auf der Rückseite der Leinwand befindet sich der<br />

gleiche Fingerabdruck mit den vier Initialen „A“, „T“,<br />

„M“ und der Nummer „II“. Das letzte Zeichen muss<br />

wohl das Datum sein und bezieht sich auf das Jahr<br />

1911. (1320618) (1) (18)<br />

ADDISON THOMAS MILLAR,<br />

1860 OHIO – 1913 SOUTH NORWALK,<br />

CONNECTICUT<br />

VIEW OF A BAZAAR IN ALGIERS, 1911<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

35.8 x 46 cm.<br />

Signed “Addison T. Millar” lower left, and thumbprint.<br />

In decorative frame.<br />

Provenance:<br />

Berko Fine <strong>Paintings</strong>, Paris, Brussels, Knokke.<br />

Notes:<br />

The back of the canvas shows the same fingerprint<br />

with the four initials signs “A”, “T”, “M” and “II”. The<br />

last character probably is the date and refers to the<br />

year 1911.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

241


THÉODORE GÉRICAULT<br />

1791 – 1824<br />

791<br />

THÉODORE GÉRICAULT,<br />

1791 – 1824<br />

Théodore Géricault (1791-1824) war der erste französische<br />

Maler der Romantik. Er wurde im Atelier von<br />

Carle Vernet ausgebildet und studierte bei Guérin.<br />

Obwohl er beim Wettbewerb um den Prix de Rome<br />

nicht erfolgreich war, reiste er 1816 nach Italien, um<br />

die Maler der Renaissance für sich zu entdecken. Er<br />

war von den Werken Michelangelos stark beeindruckt,<br />

dessen Einfluss sich in den kraftvollen Anatomien seines<br />

Hauptwerkes Das Floß der Medusa manifestierte.<br />

Die im Salon von 1819 ausgestellte Erzählung dieser<br />

wahren Begebenheit, die durch ihr monumentales<br />

Format in den Rang eines Historiengemäldes erhoben<br />

wurde, löste einen Skandal aus und spaltete die<br />

Kritiker. Der Schrecken des Themas faszinierte und<br />

löste teils Abscheu für den als zu realistisch empfundenen<br />

„Leichenhaufen“ aus, teils aber auch Bewunderung<br />

für ein modernes Gemälde mit einem politischen<br />

und aktuellen Thema. Verdrossen beschloss<br />

Géricault, mit seinem Gemälde nach England zu gehen,<br />

wo er die Landschaften von Turner und Constable entdeckte,<br />

die ihn dazu einluden, die Register seiner Malerei<br />

zu erweitern. Géricault, der sich leidenschaftlich<br />

für die Welt des Reitsports interessierte, war auch ein<br />

Maler von Pferden – aber auch von Katzen –, denen er<br />

zahlreiche Bilder widmete, bis er schließlich veritable<br />

Porträts von ihnen schuf, in denen die Tiere fast wie<br />

Menschen aussahen. Er starb an den Folgen eines<br />

Sturzes vom Pferd.<br />

ZWEI LÖWEN EINEN WAGEN ZIEHEND,<br />

1811 – 1812<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

45,8 x 55,2 cm.<br />

Auf der Rückseite, auf dem Keilrahmen, roter Wachsstempel<br />

der Sammlung Pierre Dubaut.<br />

In gekehltem Empirerahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Bruno Chenique, bestätigend,<br />

dass das Gemälde in das in Vorbereitung<br />

befindliche Werkverzeichnis aufgenommen wird.<br />

Ebenfalls anbei eine technische Untersuchung von<br />

Lumière Technology, Juni 2009.<br />

Wie zwei Pferde, die vor einen Wagen gespannt sind,<br />

zeigen die beiden Löwen ein ähnliches Verhalten: Der<br />

eine streckt seine Pfote wie zur Parade vor, während<br />

der andere zu wiehern scheint. Das Gespann, von<br />

dem man nur die Vorderseite des Wagens sieht, ist in<br />

der Tat unpassend, da es allegorischer Natur ist. Im<br />

Originalgemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640)<br />

trifft Heinrich IV. als Jupiter auf Maria de Medici als<br />

Juno in der Stadt Lyon, die durch eine junge Frau in<br />

einem von den beiden gleichnamigen Löwen gezogenen<br />

Wagen angedeutet wird. Auf dem Gemälde von<br />

Rubens konzentrierte sich Géricault auf die Raubkatzen<br />

und verzichtete auf die Putten, die ursprünglich<br />

auf ihrem Rücken angebracht waren. Géricault, der<br />

sowohl Tier- als auch Porträt- oder Historienmaler war,<br />

malte sein Bestiarium nicht nur gerne aus dem Leben,<br />

sondern kopierte es auch nach den großen<br />

Meistern, wobei er vor allem den Louvre als unerschöpfliche<br />

Quelle der Inspiration nutzte. Von Rubens<br />

übernimmt er hier den Stil, die Farbtöne und die Lebendigkeit,<br />

aber er bringt seine eigene Erfahrung mit<br />

einer freieren Pinselführung ein, die an die Löwen erinnert,<br />

die er nach der Natur im Jardin des plantes<br />

beobachtet hatte. (†)<br />

Provenienz:<br />

Laut Philippe Grunchec und Germain Bazin: Catalogue<br />

des tableaux anciens & modernes par ou attribués<br />

à Bastien-Lepage, [.], Géricault, [.], aquarelles et<br />

gouaches, dessins [.] ayant composé la collection de<br />

Monsieur F. Funck-Brentano, Henri Baudoin, commissaire-priseur,<br />

Marignane, expert, Paris, Hôtel Drouot,<br />

salle n° 1, 29 avril 1921, n° 179 : „Géricault. Copie<br />

d‘après Rubens des lions de la Vie de Henri IV, au<br />

Louvre. / Peinture. / Toile. Haut., 50 cent. ; larg., 61<br />

cent“.<br />

Paris, Sammlung Pierre-Olivier Dubaut, Maler und<br />

Sammler, (1886-1968), zweifellos bereits 1937.<br />

Paris, Sammlung Maxime Dubaut (1920-1991), Maler.<br />

Paris, Sammlung Jacqueline Dubaut-Bellonte (1926-<br />

2012), Galerist.<br />

Ausstellungen:<br />

Künstlerkopien, Basel, Kunsthalle, 18. September -<br />

17. Oktober 1937, Nr. 78. Katalogtext: Géricault, Kopie<br />

nach Rubens. Aus der Geschichte der Maria von<br />

Medici/. Detail aus der Vermählung Heinrichs IV mit<br />

Maria von Medici (Louvre). / Verkäuflich.<br />

Literatur:<br />

Philippe Grunchec, L‘inventaire posthume de Théodore<br />

Géricault (1791-1824) , in: Bulletin de la Société de<br />

l‘Histoire de l‘art français, Jahrgänge 1976, 1978,<br />

S. 415, als Géricault.<br />

Philippe Grunchec, Tout l‘œuvre peint de Géricault,<br />

Vorwort von Jacques Thuillier, Paris 1978, S. 88,<br />

Nr. 18, mit Abbildung, als Géricault.<br />

Germain Bazin, Théodore Géricault. Étude critique,<br />

documents et catalogue raisonné, Bd. II, L‘œuvre,<br />

période de formation, Paris 1987, S. 434, Nr. 320, mit<br />

Abbildung, als unbekannter Künstler.<br />

Philippe Grunchec, Tout l‘œuvre peint de Géricault,<br />

Vorwort von Jacques Thuillier, Paris 1991, S. 88,<br />

Nr. 18, mit Abbildung, als Géricault: „Géricault, Deux<br />

lions, d‘après Rubens, 1808-1812, huile sur toile, 45<br />

x 55 cm, Paris, collection particulière. Germain Bazin,<br />

qui admet n‘avoir pas vu le tableau, préfère réserver<br />

son avis“.<br />

Bruno Chenique, Théodore Géricault, Deux lions,<br />

copie d‘après Rubens, Tableaux et sculpture XIXe<br />

et XXe siècle. Collection Pierre Dubaut, <strong>Art</strong>curial-<br />

Deauville, James Fattori et Bernard de Reviers,<br />

commissaires-priseurs, Cabinet Turquin-Mauduit,<br />

Deauville, 22. August 2009, S. 14-16, Nr. 17.<br />

Das hier angebotene Gemälde wird in das von Bruno<br />

Chenique in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis<br />

zu den Gemälden von Théodore Géricault aufgenommen.<br />

(1321138) (13)<br />

THÉODORE GÉRICAULT<br />

1791 – 1824<br />

TWO LIONS PULLING A CHARIOT,<br />

1811 - 1812<br />

Oil on canvas. Old relining<br />

45,8 x 55,2 cm.<br />

On the reverse, on the stretcher, red wax stamp of<br />

the Pierre Dubaut Collection.<br />

Enclosed an expert’s report by Bruno Chenique, confirming<br />

the inclusion of the painting in the catalogue<br />

raisonné in preparation. Also enclosed a technical examination<br />

by Lumière Technology, June 2009. (†)<br />

Provenance:<br />

According to Philippe Grunchec and Germain Bazin :<br />

Catalogue des tableaux anciens & modernes par ou<br />

attribués à Bastien-Lepage, [.], Géricault, [.],<br />

aquarelles et gouaches, dessins [.] ayant composé<br />

la collection de Monsieur F. Funck-Brentano, Henri<br />

Baudoin, commissaire-priseur, Marignane, expert,<br />

Paris, Hôtel Drouot, salle n° 1, 29 avril 1921, n° 179 :<br />

“Géricault. Copie d’après Rubens des lions de la<br />

Vie de Henri IV, au Louvre. / Peinture. / Toile. Haut.,<br />

50 cent.; larg., 61 cent“.<br />

Paris, Collection Pierre-Olivier Dubaut, painter and<br />

collector, (1886-1968), no doubt as early as 1937.<br />

Paris, Collection Maxime Dubaut (1920-1991), painter.<br />

Paris, Collection Jacqueline Dubaut-Bellonte (1926-<br />

2012), gallery owner.<br />

Literature:<br />

Philippe Grunchec, L’inventaire posthume de Théodore<br />

Géricault (1791-1824), in: Bulletin de la Société de<br />

l’Histoire de l’art français, Years 1976, 1978, p. 415,<br />

as Géricault.<br />

Philippe Grunchec, Tout l’œuvre peint de Géricault,<br />

foreword by Jacques Thuillier, Paris 1978, p. 88,<br />

no. 18, with illustration, as Géricault.<br />

Germain Bazin, Théodore Géricault. Étude critique,<br />

documents et catalogue raisonné, vol. II, L’œuvre,<br />

période de formation, Paris 1987, p. 434, no. 320,<br />

with illustration, as unknown artist.<br />

Philippe Grunchec, Tout l’œuvre peint de Géricault,<br />

foreword by Jacques Thuillier, Paris 1991, p. 88, no.<br />

18, with illustration, as Géricault: “ Géricault, Deux<br />

lions, d’après Rubens, 1808-1812, huile sur toile, 45<br />

x 55 cm, Paris, collection particulière. Germain Bazin,<br />

qui admet n’avoir pas vu le tableau, préfère réserver<br />

son avis”.<br />

Bruno Chenique, Théodore Géricault, Deux lions,<br />

copie d’après Rubens, Tableaux et sculpture XIXe et<br />

XXe siècle. Collection Pierre Dubaut, <strong>Art</strong>curial-Deauville,<br />

James Fattori et Bernard de Reviers, commissaires-priseurs,<br />

Cabinet Turquin-Mauduit, Deauville,<br />

22 August 2009, p. 14-16, no. 17.<br />

The painting offered here will be included in the<br />

catalogue raisonné of the paintings of Théodore<br />

Géricault being prepared by Bruno Chenique.<br />

€ 250.000 - € 350.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

242 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

243


792<br />

FÉLIX ZIEM,<br />

1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />

Der Künstler unternahm nach seinem erfolgreichen<br />

Studium der Architektur mehrere Studienreisen nach<br />

Italien zwischen 1845 und 1848 und machte die Malerei<br />

schließlich zu seinem Beruf. In Venedig fand er<br />

Inspriation für seine Werke, insbesondere Stillleben,<br />

Portraits und Landschaftsbilder. Er kann der Schule von<br />

Barbizon zugerechnet werden. 1857 ernannte ihn die<br />

französische Regierung zum Ritter der Ehrenlegion.<br />

KÜSTENSTÜCK IN ISTANBUL<br />

Öl auf Holz.<br />

38,5 x 58,5 cm.<br />

Rechts unten in den Wellen signiert „Ziem“.<br />

In bronziertem vegetabil reliefiertem Rahmen.<br />

FÉLIX ZIEM,<br />

1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />

COASTAL SCENE IN ISTANBUL<br />

Oil on panel.<br />

38.5 x 58.5 cm.<br />

Signed “Ziem” beneath the waves on the right. (†)<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Der Sohn einer französischen Mutter und eines kroatischen<br />

Vaters wurde in Beaune, Burgund, geboren<br />

und studierte Architektur, bevor er sich ganz der Malerei<br />

und dem Reisen widmete. Sein Markenzeichen<br />

sind die Ansichten von Venedig und Istanbul, mit ihrer<br />

charakteristischen Verschmelzung von Stadtlandschaft<br />

und Wasser in intensiven, manchmal leuchtenden<br />

Farben. Besonderes Augenmerk legte Ziem auf die<br />

Wiedergabe der wechselnden Lichtverhältnisse zu verschiedenen<br />

Tageszeiten, was ihn zu einem der Vorläufer<br />

des Impressionismus machte. In unserer Ansicht<br />

von Istanbul sieht man kurz den Bosporus mit der in<br />

sommerlichem Dunst getauchten Hagia Sophia, die<br />

von kleinen Wölkchen umspielt wird. Eine Ansicht in<br />

der Sammlung des Petit Palais in Paris zeigt eine sehr<br />

ähnliche Ansicht, jedoch mit röterem Himmel. Die<br />

Komposition an sich kennen wir von mehreren Gemälden<br />

von Félix Ziem, wobei sich die Lichtregie und<br />

die Repoussoir-Architektur unterscheiden kann. (†)<br />

(1320603) (13)<br />

244 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


793<br />

EMILIO VASARRI,<br />

1862 – 1928<br />

SAMSON, DER DAZU VERURTEILT IST<br />

DEN MÜHLSTEIN ZU DREHEN, WIRD VON<br />

DEN PHILISTERN VERSPOTTET<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 130 cm.<br />

Links unten signiert sowie auf einer Plakette des<br />

Rahmens dem Künstler zugewiesen und Ausstel lungshistorie.<br />

Verso mit Ausstellungsetikett aus Monte­ Carlo<br />

mit Künstlernennung und Betitelung.<br />

In bronziertem Louis XV-Stilrahmen.<br />

Wie auch Jean-Léon Gérome (1824-1904) und Ernest<br />

Meissonier (1815-1891) spezialisierte sich Emilio Vasarri<br />

auf Genreszenen, die in Bezug auf die griechischrömische<br />

Periode der Antike stehen. In einigen seiner<br />

Gemälde werden Sklaven dargestellt, in diesem Fall<br />

ist es der gefesselte Samson, auf dem Mühlstein<br />

sitzend, in einem antiken Innenraum mit ihn umringenden<br />

und verspottenden Figuren. Dieser hatte angeblich<br />

eintausend Philister mit einem Eselskinnbacken<br />

erschlagen, nachdem diese Israel besetzt hatten. Delia<br />

hatte seine Haare, die ihm eine ungeheuerliche<br />

Kraft verliehen und ihn unbesiegbar werden ließen,<br />

abgeschnitten, sodass die Philster ihn gefangen nehmen<br />

konnten. Anlässlich eines Freudenfestes wurde<br />

Samson nun aus seinem Gefängnis geführt und dem<br />

Spott der Philister Preis gegeben.<br />

EMILIO VASARRI,<br />

1862 – 1928<br />

SAMSON, CONDEMNED TO TURN THE<br />

MILLSTONE, RIDICULED BY PHILISTINES<br />

Oil on canvas.<br />

74.5 x 130 cm.<br />

Signed lower left, and on a frame plaque attributed to<br />

the artist and exhibition history. Verso with exhibition<br />

label from Monte-Carlo with artist´s name and title.<br />

Exhibitions:<br />

First prize awarded at the Florence Academy and<br />

bronze medal awarded at the 1900 Universal Exhibition.<br />

€ 40.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Ausstellungen:<br />

Erster Preis bei der Akademie Florenz sowie Bronzemedaille<br />

bei der Weltausstellung 1900. (1320444)<br />

(1) (13)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

245


794<br />

GIACOMO CAMPI,<br />

1846 MAILAND – 1921 EBENDA<br />

FESTLICH GESCHMÜCKTES BOOT MIT FIGUREN<br />

VOR ORIENTALISCHER HAFENKULISSE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

59 x 74 cm.<br />

Rechts unten signiert „G. Campi“.<br />

Ungerahmt.<br />

Auf ruhigem Wasser ein großes, mit Blumenranken<br />

geschmücktes Boot, an dessen rechten Ende eine<br />

junge Frau mit rotem Schirm sitzt, die sich auf einem<br />

wertvollen Teppich über den Bootsrand gelehnt hat.<br />

Vor ihr sitzend mehrere verschleierte Frauen und eine<br />

kleine Kapelle, die aufspielt. Am anderen Ende des<br />

Bootes eine bereits eingerollte Flagge und ein junger<br />

Mann, der das große Boot steuert. Im Hintergrund die<br />

Silhouette einer orientalischen Stadt mit Minaretten,<br />

unter hohem hellblauem Himmel mit weißen Wolkenformationen.<br />

(1321229) (4) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

246 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


795<br />

HERMANN DAVID SOLOMON CORRODI,<br />

1844 FRASCATI – 1905 ROM<br />

Corrodi war neben seinen italienischen Ansichten für<br />

seine orientalischen Veduten und Szenen berühmt, die<br />

er stets in einen luftigen landschaftlichen Zusammenhang<br />

führte und Staffagefiguren selten fehlen ließ.<br />

FIGUREN UNTER EINEM BAUM VOR<br />

DEN RUINEN EINES TEMPELS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 134,6 cm.<br />

Trägt links unten Signatur und Ortsbezeichnung<br />

„H. Corrodi Roma“.<br />

In breitem geprägtem, ornamental verziertem<br />

vergoldetem Rahmen. (†) (13013115) (13)<br />

HERMANN DAVID SALOMON CORRODI,<br />

1844 FRASCATI – 1905 ROME<br />

FIGURES BENEATH A TREE IN FRONT<br />

OF THE RUINS OF A TEMPLE<br />

Oil on canvas.<br />

74.5 x 134.6 cm.<br />

Signed and place name lower left: “H. Corrodi Roma”.<br />

(†)<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

247


796<br />

VINCENZO GIOVANNINI,<br />

1816 – 1868<br />

BLICK ÜBER DAS FORUM IN ROM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

93 x 165 cm.<br />

Aus erhöhtem Standpunkt des Kapitolshügels, wird<br />

hier der Blick über das Forum geboten. Das betonte<br />

Breitformat erlaubt hier einen Panoramablick, in dem<br />

die einzelnen Bauten in akribischer Genauigkeit wiedergegeben<br />

werden. Hier dominieren die erhaltenen<br />

Bauten und Säulen der römischen Tempel, wie des<br />

Castor- und des Vestatempels, aber auch der Triumphbogen<br />

des Septimus Severus links im Bild. Weiter<br />

hinten die in hellem Licht stehende Säulenfront des<br />

ehemaligen Tempels des Antoninus Pius, in den die<br />

Kirche San Lorenzo in Miranda eingebaut wurde. In<br />

weiterer Ferne ist das Colosseum nur noch im blauen<br />

Lichtdunst zu sehen. So liefert das raumbeherrschende<br />

Panoramagemälde eine Erinnerung an Rom in<br />

sonnigem Licht unter blauem Himmel. Die Figurenstaffage<br />

gibt die Kostüme des 19. Jahrhunderts wieder,<br />

Indiz für die frühe Entstehungszeit des Bildes.<br />

Der Maler hat sich in die Tradition der römischen<br />

Vedutisten eingereiht. Bereits früh aus Umbrien nach<br />

Rom gezogen, begann er sein Studium an der Accademia<br />

di San Michele. Später wurde er Mitglied der<br />

Accademia di San Luca. In einer Zeit der „Grand Tour“<br />

erhielt der Maler zahlreiche Aufträge, wobei er vor allem<br />

die Ansichten Roms und des Forums besonders<br />

beliebt waren. Giovanninis Veduten zeigen sich sehr<br />

abwechslungsreich, denn er erfasste sie aus den verschiedensten<br />

Perspektiven. A.R.<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde publiziert in:<br />

P. A. de Rosa, P. E. Trastulli: Vincenzo Giovannini<br />

(1817-1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto<br />

delle Opere, Rom 2002. (1301324)<br />

VINCENZO GIOVANNINI<br />

1816 – 1868<br />

VIEW OVER THE FORUM IN ROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

93 x 165 cm.<br />

Literature:<br />

The painting published in:<br />

P. A. de Rosa, P. E. Trastulli: Vincenzo Giovannini<br />

(1817-1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto<br />

delle Opere, Rome 2002.<br />

€ 55.000 - € 75000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

248 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


797<br />

PIETRO GABRINI,<br />

1856 ROM – 1926 EBENDA<br />

GESELLSCHAFT VOR RÖMISCHER VILLA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 180 cm.<br />

Links unten signiert, ortsbezeichnet und datiert<br />

„P.GABRINI ROMA MXMXVI“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im offenen Vorraum einer prachtvollen römischen Villa<br />

mit Säulen und einem in den Fussboden eingelegtem<br />

Mosaik auf einem Teppich mit drei Hockern, der sitzende<br />

Hausherr in weißer Tunika, neben ihm eine stehende<br />

Frau in hellblauem Gewand mit rotem Mantel<br />

und goldenem Haarschmuck und eine weitere sitzende<br />

Dame. Hinter ihnen weitere Figuren in römischantiker<br />

Kleidung, wohl den Ausführungen des linksseitig<br />

stehenden Mannes aufmerksam und bewundernd<br />

lauschend. Dieser weist mit Handgestus auf eine<br />

übergroße figurenreiche Skulptur mit einem Pferd hin,<br />

die außerhalb des Raumes auf einem rechteckigen<br />

Sockel steht. Im Vordergrund links am Boden stehend<br />

eine goldene Schale, gefüllt mit rosafarbenen und<br />

roten Rosen, von denen einige wenige am Boden liegen.<br />

Im Hintergrund links, vorbei an einer Vase mit<br />

einer Agave auf der Hausbrüstung, fällt der Blick auf<br />

eine Landschaft mit hochragenden Pinienbäumen, die<br />

gerade von der Sonne beschienen werden. Detailreiche<br />

Malerei mit reicher Interieurausstattung, die<br />

auf ein wohlhabendes römisches Ehepaar hinweist.<br />

Wenige kl. Retuschen. (1301328) (18)<br />

PIETRO GABRINI,<br />

1856 ROME – 1926 IBID.<br />

PARTY OUTSIDE A ROMAN VILLA<br />

Oil on canvas.<br />

110 x 180 cm.<br />

Signed lower left, with place name and dated<br />

“P. GABRINI ROMA MXMXVI”.<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

249


798<br />

ETTORE FORTI,<br />

ITALIENISCHER KÜNSTLER DES<br />

19./ 20. JAHRHUNDERTS<br />

DER VASENHÄNDLER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 74 cm.<br />

Rechts unten signiert und ortsbezeichnet<br />

„E. Forti Roma“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im offenen Innenraum eines römischen Hauses bietet<br />

ein Vasenhändler seine wertvollen Waren zwei elegant<br />

gekleideten Damen in der Mitte des Raumes an. Die<br />

Hausherrin sitzt wohl auf einem Stuhl mit rotem Kissen,<br />

in einem langen weißen Gewand, das reich mit<br />

goldenem Schmuck verziert ist. Neben ihr stehend<br />

eine weitere junge Frau in grün-rotem Gewand, beide<br />

gerade skeptisch die Vase in den Händen des Händlers<br />

begutachtend. Vor ihm, auf dem weiß-blauen<br />

Mosaikboden, auf dem auch zwei Delfine zu erkennen<br />

sind, weitere Gefäße. Darunter auch eine schmale<br />

Amphore sowie weitere Vasen am Eingang, auf einem<br />

großen Absatz zur Straße hin stehend. Der Innenraum<br />

wertvoll ausgestattet mit roter Wand und goldenen<br />

Malereien. Dazu in der Ecke stehend, auf einem<br />

Marmorrundsockel, eine große wertvolle Skulptur.<br />

Nach rechts fällt der Blick auf eine Straße mit Figuren<br />

und Häusern unter hellblauem Himmel. Detailreiche<br />

Malerei des für seine realistischen neopompejianischen<br />

Darstellungen, mit Szenen des antiken römischen<br />

Lebens bekannten Künstlers. (1321761) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

250 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


799<br />

MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

ODALISKEN IN EINEM HAREM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 99,5 cm.<br />

Links unten signiert „P. Dumont“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einem prachtvollen farbenfrohen Interieur eines<br />

Harems eine Gruppe von edel gekleideten Odalisken.<br />

Im Mittelpunkt eine halb liegende schwarzhaarige<br />

Schönheit in einem weißen, fast durchsichtigen Kleid<br />

mit weißem Schleier und reichem Schmuck. Sie hält<br />

ihren rechten Arm hochgestreckt, auf dem sie einen<br />

weißen Kakadu sitzen hat. Ihre Begleiterinnen beobachten<br />

das Geschehen. Auf der linken Seite hat sich<br />

eine Musikantengruppe auf einem wertvollen Perserteppich<br />

niedergelassen. Zu ihrer Musik eine junge Frau<br />

mit weißem Rock und freiem Oberkörper, ein lindgrünes<br />

langes Tuch in ihren Händen haltend, beim<br />

Bauch tanz. Im Hintergrund wertvolle braun-rote und<br />

grünliche Teppiche. Durch eine Türöffnung kann man<br />

in den Innenraum einer Kirche blicken. Im Vordergrund<br />

ein weiterer großer wertvoller Teppich, auf dem ein<br />

kleines mehreckiges maurisches Tischchen mit einer<br />

Flasche steht. Am rechten seitlichen Bildrand ein weiteres<br />

Tischchen mit einer Schale mit Früchten. Das<br />

Gemälde in der Malerei des Orientalismus des 19.<br />

Jahrhunderts stellt ein beliebtes Sujet dar, wobei die<br />

jungen Frauen meist mit durchscheinenden Schleiern<br />

oder mit freiem Oberkörper dargestellt werden. Teils<br />

rest., teils Retuschen. (13218832) (18)<br />

€ 7.500 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

251


800<br />

CHARLES THÉODORE FRÈRE,<br />

1814 PARIS – 1888 EBENDA<br />

1869 begleitete der Künstler Kaiserin Eugenie, die<br />

Ehefrau Napoleons III, bei ihrer Fahrt auf dem Nil und<br />

führte in ihrem Auftrag zahlreiche Aquarelle der dortigen<br />

Gegenden aus, ehe er sich in Kairo niederließ.<br />

DER TEMPEL VON PHILAE<br />

Öl auf Holz.<br />

26,5 x 48 cm.<br />

Links unten signiert „TH. FRÈRE.“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick vom Ufer über das Wasser auf die Insel mit dem<br />

großen Tempelkomplex, in dessen Zentrum der Tempel<br />

der Göttin Isis steht. Rechtsseitig davon weitere kleinere<br />

Bauwerke, links ragen mehrere große Palmen in<br />

den hellblauen, teils vom Licht der untergehenden<br />

Sonne gelblich verfärbten Himmel. Im ruhigen, die Insel<br />

umgebenden Wasser spiegeln sich die Tempelanlagen<br />

harmonisch wieder. Im Vordergrund, am Ufer, drei sitzende<br />

Frauen in langen blauen Gewändern sowie eine<br />

stehende Frau, in ihrer rechten erhobenen Hand eine<br />

Vase tragend. Zudem sind am Ufer einige antike Ruinen<br />

stücke zu erkennen. Prachtvolle stimmungsvolle<br />

Malerei in teils diesigem Licht, die Ruhe und Würde<br />

ausstrahlt. Minimale Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Der hier gezeigte Tempelkomplex liegt in Oberägypten,<br />

etwa acht Kilometer südlich von Assuan. Er steht jetzt<br />

auf der Insel Agilkia, nachdem er Ende der 1970er-<br />

Jahre auf der heute überfluteten Insel Philae abgebaut<br />

und auf dem höheren Gelände von Agilkia neu<br />

errichtet wurde. (1321605) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

252 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


801<br />

HENRI DUVIEUX,<br />

UM 1855 – 1902<br />

(ABB. LINKS UNTEN)<br />

BLICK AUF VENEDIG MIT DEM DOGENPALAST<br />

IM STIMMUNGSVOLLEN LICHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

41 x 65 cm.<br />

Links unten signiert "Duvieux".<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick über den ruhig fließenden Canal Grande mit einer<br />

besetzten Gondel auf das berühmte Ufer mit dem<br />

Dogenpalast, der Piazzetta mit den beiden Säulen,<br />

der linksseitig wiedergegebenen Biblioteca Marciana,<br />

dem Torre dell‘ Orologio und schließlich der hohe, im<br />

Licht der untergehenden Sonne leuchtend gelb und<br />

rötlich strahlende Himmel. Linksseitig am Rand einige<br />

ankernde Boote mit farblich unterschiedlichen Segeln,<br />

die sich zusammen mit den berühmten Gebäuden<br />

der Stadt im stillen Wasser wiederspiegeln. Impressionistische<br />

Wiedergabe der Venedigansicht, in der typischen<br />

Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Der französische Künstler besuchte mehrfach Venedig<br />

und auch Konstantinopel. Die meisten dieser entstandenen<br />

Ansichten beinhalteten Aspekte des Sees<br />

oder Meeres, in der Tradition des im 18. Jahrhundert<br />

tätigen Künstlers Canaletto (1697-1768); auch erinnern<br />

seine Arbeiten an Félix Ziem (1821-1911). Duvieux<br />

verwendete impressionistische Farben, die an Turners<br />

Seestücke erinnern, mit brillianten Lichtstimmungen.<br />

(1321617) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

802<br />

CHARLES GLEYRE,<br />

1808 CHEVILLY – 1874 PARIS,<br />

WERKSTATT/ NACHFOLGE DES<br />

DIE VERLORENEN ILLUSIONEN ODER DER ABEND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

138 x 245 cm.<br />

Im warmen Licht der untergehenden Sonne ein Boot,<br />

an einem Ufer ankernd, mit jungen Frauen in langen<br />

Gewändern, teils musizierend und mit geflochtenen<br />

Kränzen auf ihren Haaren. Ein kleiner nackter Putto<br />

sitzt am Bootsrand neben einem Blütenkranz, auch<br />

eines der Ruder festhaltend. Links ein hohes gesetztes<br />

weißes Segel. Besonders auffallend rechts im Vordergrund<br />

ein älterer Mann mit langem Bart in antikisierendem<br />

Gewand mit gesenktem Kopf und niedergeschlagenem<br />

Blick. Am Boden neben ihm liegend<br />

ein Musikinstrument. Am hohen Himmel, in rötlichgelber<br />

und hellblauer Farbgebung, neben einem kleinen<br />

Vogelschwarm, rechtsseitig die Mondsichel erkennbar.<br />

Malerei in weicher zurückhaltender Farbgebung, die<br />

Darstellung ganz im Stil der Nazarener. Vereinzelt<br />

rest., teils Retuschen, teils Rahmenschäden.<br />

Anmerkung:<br />

Das Originalgemälde von Charles Gleyre von 1843<br />

befindet sich im Louvre in Paris. (1320861) (18)<br />

CHARLES GLEYRE,<br />

1808 CHEVILLY – 1874 PARIS,<br />

WORKSHOP/FOLLOWER OF<br />

THE LOST ILLUSIONS OR THE EVENING<br />

Oil on canvas.<br />

138 x 245 cm.<br />

Notes:<br />

The original painting by Charles Gleyre from 1843<br />

is held at The Louvre in Paris.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

253


803<br />

ABRAHAM HULK D. Ä.,<br />

1813 LONDON – 1897 ZEVENAAR,<br />

Der in London geborene Maler erhielt seine künstlerische<br />

Ausbildung u.a. an der Rijksakademie in Amsterdam.<br />

In den Jahren 1833 und 1834 reiste er nach<br />

Amerika und besuchte New York und Boston. 1934<br />

kehrte wieder nach Amsterdam zurück, 1870 ließ er<br />

sich für den Rest seines Lebens in England nieder. Er<br />

wurde zu einem der großen Marinemaler, da er die<br />

Fähigkeit zu haben schien das Meer und seine Schiffe<br />

auf eine besondere <strong>Art</strong> und Weise zu malen.<br />

BOOTE AUF BEWEGTER SEE NAHE EINER KÜSTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

30 x 45,5 cm.<br />

Rechts unten signiert „A. Hulk.“<br />

In original vergoldetem Prunkrahmen mit zweifachem<br />

Blattdekor.<br />

Auf weiter See im Vordergrund ein beflaggtes Segelboot<br />

mit einem angehängten Beiboot, sowie rechtsseitig<br />

ein im Schatten liegendes weiteres Boot vor<br />

flacher Küstenlandschaft mit großem Gehöft mit roten<br />

Dächern. Im Hintergrund der flache sonnenbeschienene<br />

Horizont mit weiteren kleinen Segelbooten, darüber<br />

der hohe blaue Himmel mit weiß-rosafarbenen wie<br />

auch großen grauen Wolken, durch die nur vereinzelt<br />

das Licht auf die gischtig brausende See fällt. Am<br />

unteren linken Rand eine kleine Ecke des Ufers mit<br />

Gesteinsbrocken sichtbar. Stimmungsvolle Malerei in<br />

der typischen Manier des bekannten Künstlers. Teils<br />

rest. (1321616) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

804<br />

DEUTSCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

PROFILBILDNIS EINES MANNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

52,5 x 42 cm.<br />

In ovalem bronziertem, plastisch mit Blüten verziertem<br />

Rahmen.<br />

Vor Wolkengrund das Brustbildnis eines Mannes mittleren<br />

Alters mit tiefsinnigem Blick und schwarzer<br />

fezähnlicher Fellkopfbedeckung. (1321462) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

805<br />

LOUIS SMETS,<br />

BELGISCHER LANDSCHAFTSMALER,<br />

TÄTIG UM 1852 – 1868<br />

HOLLÄNDISCHE WINTERLANDSCHAFT<br />

MIT WINDMÜHLEN UND FIGUREN AUF DEM EIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

45,5 x 64,5 cm.<br />

Rechts unten Restsignatur.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick auf das kleine Gebäude einer Hafenanlage mit<br />

seitlich und dahinter, im gefrorenen Wasser liegenden<br />

Mehrmastern. Links die weite vereiste Polderlandschaft<br />

mit zahlreichen Staffagefiguren. Im Vordergrund<br />

drei Figuren im Gespräch, ein Schlittschuh laufendes<br />

Paar, ein Schlitten schiebender Mann sowie ein an<br />

der linken Seite gelegener Verkaufsstand, wohl für<br />

Getränke. Rechtsseitig ein breiterer Weg, der zum<br />

Wasser führt, eine Anhöhe mit den dahinter sichtbaren<br />

Dächern eines Ortes und zwei große, in den hohen<br />

Himmel ragende Windmühlen. Malerei in harmonischer<br />

Farbgebung mit vielen Details, durch den hohen<br />

gelben und rötlichen Himmel und die gekonnte Lichtführung<br />

mit Schattensetzung, die Stimmung eines<br />

schönen Wintertages vermittelnd. Kleine Retuschen.<br />

(13216116) (18)<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

254 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


806<br />

JACOB VAN STRIJ,<br />

1756 DORDRECHT – 1815 EBENDA, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT RUINE, KÜHEN UND REISENDEN<br />

Öl auf Holz.<br />

38,4 x 49,3 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Unter hohem Himmel, teils gelblich verfärbt durch<br />

das Licht eines späten Sommernachmittags, auf einem<br />

Hang eine Ruine und im Bildvordergrund mehrere,<br />

teilweise im Gras liegende Kühe. Linksseitig auf einem<br />

Esel, in Rückansicht sitzend eine junge Frau, begleitet<br />

von einem Mann mit dunklem Hut. Harmonische<br />

stimmungsvolle Landschaft in der <strong>Art</strong> des bekannten<br />

Künstlers. Kleine Restaurierung, kleine Retuschen.<br />

(13206122) (1) (18)<br />

€ 1.500 - € 2.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

807<br />

CHARLES VENNEMAN,<br />

1802 GENT – 1875 ST.-JOSSE-TEN-NOODE<br />

INTERIEUR MIT FAMILIE BEIM TISCHGEBET<br />

Öl auf Holz.<br />

62 x 70,5 cm.<br />

Links unten signiert "CH Venneman 1843".<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einer bäuerlichen Stube mit Steinfußboden ein einfacher<br />

Holztisch mit weißer Decke, auf der eine große<br />

gefüllte Schüssel, ein Löffel und ein großes angeschnittenes<br />

Brot liegen. Um diesen Tisch herum ein<br />

sitzendes Ehepaar beim Gebet mit gesenktem Kopf,<br />

ein älterer Mann mit gefalteten Händen und mit glänzenden<br />

Augen auf die Frau blickend. Vor dem Tisch<br />

schließlich ein Kind in türkisfarbenem Kleidchen mit<br />

Schürze, andächtig ebenfalls die Hände vor der Brust<br />

zum Gebet gefaltet. Rechts des Tisches ein alter<br />

Schemel, während im Hintergrund rechts ein kleines<br />

Feuer zu erkennen ist, über dem an einem langen<br />

Haken ein großer gefüllter Kessel hängt. Links daneben<br />

ein geöffneter Vorratsschrank und schließlich in<br />

der linken Ecke die Bettstatt, von einem Vorhang flankiert.<br />

In der linken Ecke des Vordergrunds werden<br />

still lebenhaft mehrere Küchenutensilien gezeigt, darunter<br />

ein brauner Tontopf und eine Tonschale, ein liegender<br />

glänzender Kupferkessel, ein geflochtener<br />

Korb mit Gemüse sowie diverse Gemüsesorten am<br />

Boden liegend, wie Kohl, Kartoffeln und Zwiebeln.<br />

Dahinter auf einem Brett stehend Keramikgefäße und<br />

an der Holzwand, an einem Haken hängend, ein Hut<br />

und ein Kleidungsstück. Zudem ist im Hintergrund<br />

der Mitte ein kleines Fenster erkennbar. Malerische<br />

Genredarstellung des Künstlers mit gekonnter Lichtführung.<br />

Wenige kleine Retuschen.<br />

(1321516) (1) (18)<br />

CHARLES VENNEMAN,<br />

1802 GHENT – 1875 SAINT-JOSSE-TEN-NOODE<br />

A FAMILY SAYING GRACE IN AN INTERIOR<br />

Oil on panel.<br />

62 x 70.5 cm.<br />

Signed “CH Venneman 1843” lower left.<br />

€ 10.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

255


808<br />

ANTOINE VOLLON,<br />

1833 LYON – 1900 PARIS<br />

STILLLEBEN MIT MANDARINEN UND<br />

EINER IMARI-DECKELVASE<br />

Öl auf Holz.<br />

26,6 x 35,1 cm.<br />

Links unten signiert „A. Vollon“.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

In einem Innenraum vor rotbrauner Wand ein Tisch,<br />

dessen Platte links zur Hälfte mit einem grünen Tuch<br />

bedeckt ist. Auf diesem sorgsam arrangiert eine flache<br />

Schale mit wenigen Mandarinen, rechts davon<br />

ein Messer und eine teils geschälte Mandarine sowie<br />

hinter der Schale eine weitere höhere aus Glas mit<br />

Goldrand. Linksseitig auf dem Stoff stehend die<br />

prachtvolle Imari-Deckelvase sowie ein Glas, eine<br />

dunkle bauchige Vase mit langem Hals und eine Glasdeckelschale.<br />

Malerei in teils lockerem Pinselduktus.<br />

Teils Retuschen. (1321457) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

809<br />

MICHAEL WUTKY,<br />

1739 KREMS/ DONAU – 1822 WIEN, NACHFOLGE<br />

DER AUSBRUCH DES VESUV<br />

Öl auf Leinwand.<br />

39 x 63 cm.<br />

Verso betitelt und datiert „Eruption du Vesuve du<br />

mois de Mai 1855“.<br />

Im Zentrum der Vulkan mit großer, leuchtend gelboranger<br />

Feuerwolke vor dem nächtlichen Himmel,<br />

der rechtsseitig durch den Mond teils hell beleuchtet<br />

wird. Die glühende Lava bahnt sich ihren Weg bis ins<br />

weite Tal im Vordergrund des Bildes. Zahlreiche Schaulustige<br />

sind hier vor und seitlich des Lavastromes auf<br />

Anhöhen zu erkennen: Meist Männer mit Fackeln<br />

oder langen Stangen in ihren Händen wohnen voller<br />

Interesse diesem Ereignis bei. Darstellungen von<br />

Vesuv-Ausbrüchen wurden vor allem in der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig im Sinne von<br />

Grand Tour-Erinnerungen geschaffen. Verso drei kleine<br />

Unterlegungen, teils Retuschen. (1321466) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

256 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.


810<br />

MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

BLUMENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Holz.<br />

32 x 27 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Vor dunklem olivgrünem Hintergrund auf einer Platte<br />

stehend eine bauchige Glasvase mit Spiegelung eines<br />

Fensters, darin das frische Blumenarrangement, bestehend<br />

u.a. aus: gefüllten Rosen, blauer Hyazinthe<br />

und Primel. Auf der Platte links zudem ein liegender<br />

Zweig einer altrosafarbenen Rose mit Knospe, auf der<br />

sich ein kleiner gelber Falter niedergelassen hat. Feine<br />

Malerei mit den farbenfrohen, im Zentrum weißen<br />

Blumen, die sich besonders hervorheben. Teils Rahmenschäden.<br />

(1321469) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

811<br />

HENRIETTE HERMINIE GUDIN,<br />

1825 PARIS – 1876<br />

(ABB. LINKE SEITE)<br />

PAAR KÜSTENSTÜCKE<br />

Öl auf Holz.<br />

14 x 21 cm.<br />

Jeweils unten links signiert.<br />

In breitem gekehltem, mit Perlband verziertem Rahmen.<br />

Jeweils ein Küstengewässer darstellend mit Fischerbooten,<br />

deren Segel sich einmal vor rötlich erleuchtetem<br />

Morgenhimmel abzeichnen, einmal vor einem<br />

Figurenstaffage. (13216114) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

257


CATALOGUE VI<br />

HAMPEL LIVING<br />

Please click here to browse the next catalogue:<br />

ONE OF THE LEADING<br />

AUCTION HOUSES<br />

IN EUROPE<br />

CATALOGUE VI<br />

LIVING: GOLD BOXES & OBJECTS OF VIRTUE,<br />

RUSSIAN ART, FURNITURE & INTERIOR,<br />

OLD MASTER & 19TH CENTURY PAINTINGS,<br />

ART NOUVEAU & MODERN ART FOR THE YOUNG COLLECTOR,<br />

JEWELLERY, PARK DECORATIONS, VARIA<br />

Auctions: Thursday, 30 June 2022<br />

Exhibition: Saturday, 25 June – Tuesday, 28 June 2022

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!