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AUSGABE 36 3. September <strong>2022</strong> € 4,90 EUROPEAN MAGAZINE AWA R D WINNER <strong>2022</strong> POLITICS & SOCIETY /// INFOGRAPHIC<br />
Herr Scholz,<br />
wer soll<br />
das bezahlen?<br />
Die Energiekrise,<br />
die Hilfspakete und die<br />
Schuldenfrage<br />
Danke,<br />
Gorbi!<br />
Abschied von einem<br />
Jahrhundertmann,<br />
den Deutschland nie<br />
vergessen wird<br />
BAUSTELLE<br />
BAHN<br />
Zugausfälle, Finanznot, Chaos ums 9-Euro-Ticket<br />
Wie der Staatskonzern entgleiste – und wann<br />
es wieder besser wird
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E-PAPER LESEN:
EDITORIAL<br />
Vorm Winter der Wahrheit<br />
Von Robert Schneider, Chefredakteur<br />
Foto: Peter Rigaud/<strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
zu den Lieblingsanekdoten von Olaf Scholz<br />
gehört derzeit diese: „Ich habe schon im<br />
Dezember vergangenen Jahres den Wirtschaftsminister<br />
und meine ökonomischen<br />
Berater im Kanzleramt gefragt: Was passiert,<br />
wenn z. B. die Gaslieferungen aus<br />
Russland plötzlich ausbleiben?“ Respekt,<br />
das zeugt von Weitsicht, denn damals<br />
glaubte niemand in Berlin (ausgenommen<br />
Botschafter Melnyk) an einen Überfall<br />
Russlands auf die Ukraine mit den<br />
bekannten Folgen für den Energiemarkt.<br />
Vor Beginn der Klausur seines Kabinetts<br />
diese Woche in Meseberg gab Scholz diese<br />
Anekdote erneut zum Besten, baute<br />
sie aber zum satten Eigenlob aus: „Weil<br />
wir so früh angefangen haben, haben wir<br />
sehr schnell und in großem Tempo die<br />
notwendigen Entscheidungen getroffen,<br />
damit wir gut durch diesen Winter und<br />
den nächsten Winter kommen können.“ In<br />
bemerkenswertem Gegensatz dazu standen<br />
die Ergebnisse von Meseberg: Olaf<br />
Scholz traute sich nach der Klausur nicht<br />
einmal, einen Zeitpunkt dafür zu benennen,<br />
wann das „wuchtige Paket“ zur<br />
Entlastung der Bürger von den Rekord-<br />
Energiepreisen denselben zur Kenntnis<br />
gebracht werden soll. Beim Tempo ist da<br />
noch Luft nach oben. Diebisch gefreut<br />
hat den Kanzler, dass aus der Klausur so<br />
wenig an die Öffentlichkeit gedrungen ist.<br />
Das mache ihn „professionell stolz“, gab<br />
er den Journalisten einen mit.<br />
Schade auch, dass der Kanzler seinen<br />
Klima- und Wirtschaftsminister Robert<br />
Habeck im Dezember nicht darüber aufgeklärt<br />
hat, dass ein Ausbleiben des russischen<br />
Erdgases unabwendbar zu steigenden<br />
Gaspreisen und in der Folge zu<br />
steigenden Strompreisen am Spotmarkt<br />
führen wird. Denn dann hätte Habeck vielleicht<br />
schon im März oder doch im April,<br />
auf jeden Fall aber mit mehr Nachdruck<br />
damit begonnen, die Verstromung von<br />
Gas zu beenden und es durch zusätzliche<br />
Kohlekraftwerke zu ersetzen. Und<br />
dann würde die Regierung nicht<br />
nur „in sagenhaftem Tempo“<br />
(Scholz) Terminals für Flüssiggas<br />
an der Nordseeküste errichten, sondern<br />
dann hätte Habeck vielleicht längst grünes<br />
Licht für die Weiternutzung der drei<br />
sich noch im Betrieb befindlichen Atomkraftwerke<br />
über das Jahresende hinaus<br />
gegeben.<br />
In der tristen Regierungsrealität ist es<br />
leider so, dass der Wirtschaftsminister<br />
erst im Juni den Weg frei gemacht hat<br />
für die Zuschaltung zusätzlicher Kohlekraftwerke,<br />
dass der Stresstest für den<br />
Strommarkt, der den Grünen einen Ausweg<br />
aus dem Kernkraft-Dilemma weisen<br />
soll, noch immer läuft und der Minister<br />
die Gaskunden mit einer Umlage traktiert,<br />
die diese Energie weiter verteuert. Wenn<br />
dem Kanzler und damit seiner Regierung<br />
seit Dezember klar war, dass man sich<br />
auf ein Ausbleiben des russischen Erdgases<br />
einstellen muss, dann hätte doch<br />
alles geschehen müssen, um möglichst<br />
schnell und möglichst viel Ersatzenergie<br />
zu beschaffen. Doch so kam es nicht, und<br />
deshalb verstromen wir derzeit mehr Gas<br />
als im vergangenen Sommer.<br />
Bei Habeck klingt das Selbstlob vom<br />
frühen Anfang deutlich zurückhaltender:<br />
Man könne deshalb, so der Minister<br />
nach der Klausur, „gerüstet in den Winter<br />
gehen“. Habe man diesen erst einmal<br />
„überstanden“, werde man die Zukunft<br />
selbstbewusst gestalten. Ich frage mich,<br />
ob die Ampel tatsächlich glaubt, mit<br />
solchen Reden die Bürger beruhigen zu<br />
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Widerrufsrecht.<br />
können, oder ob es sich um den Versuch<br />
der Selbstberuhigung durch Autosuggestion<br />
handelt.<br />
Wenn Deutschland für den ersten Winter<br />
mit erheblich weniger oder gar keinem<br />
Gas aus Russland tatsächlich gut gerüstet<br />
wäre, dann könnte sich die Politik ihre<br />
guten Ratschläge z. B. für ein Umsteigen<br />
von der Dusche auf Waschlappen-Reinigung<br />
sparen. Dann wäre es verfrüht,<br />
Beleuchtung und Lichtwerbung in den<br />
Städten auf ein Minimum zu reduzieren<br />
und „Frieren für den Frieden“ zu propagieren.<br />
Es ist ohnehin völlig unangemessen,<br />
wenn man bedenkt, dass in den kommenden<br />
Monaten und Jahren das Wirtschafts-<br />
und Wohlstandsmodell unseres<br />
Landes auf dem Spiel steht. Da hilft nur<br />
eine Rückbesinnung auf die Gesetze der<br />
Marktwirtschaft, die schon von der Großen<br />
Koalition unter Angela Merkel sträflich<br />
missachtet wurden. Für Gas und Strom<br />
heißt das: Nicht staatliche Eingriffe in die<br />
Preisfindung führen zu nachhaltig niedrigeren<br />
Preisen, sondern ausschließlich die<br />
Erhöhung des Angebots an Energie.<br />
Und da die Energiepreise zugleich ein<br />
wesentlicher Treiber der Inflation sind,<br />
spricht alles dafür, das Energieangebot<br />
zu erhöhen. Schnell geht das nur über<br />
heimische Energieträger wie Kohle und<br />
auch Atom. Zusätzliches Erdgas, zum Beispiel<br />
aus Katar, bekommen wir nur gegen<br />
langfristige Lieferverträge (mindestens<br />
20 Jahre). Das aber würde die Ampelziele<br />
für den Verzicht auf fossile Brennstoffe<br />
sprengen.<br />
Wenig ist in der deutschen Politik derzeit<br />
so gewiss wie die Selbstgewissheit<br />
von Olaf Scholz, der richtige Kanzler zur<br />
richtigen Zeit zu sein. Das erinnert ein<br />
wenig an Oskar Lafontaine, der 1995 seiner<br />
damaligen Partei, der SPD, zugerufen<br />
hatte: „Wenn wir selbst begeistert sind,<br />
können wir auch andere begeistern.“ Vielleicht<br />
klappt das ja wieder.<br />
Herzlich Ihr<br />
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<strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong> 3
Abschied<br />
auf Russisch<br />
Wir gedenken dem<br />
Weltpolitiker Michail<br />
Gorbatschow. Hier<br />
mit Ronald Reagan<br />
1992 in Kalifornien<br />
Seite 22<br />
Mediterraner Gruß<br />
Ottolenghi kombiniert<br />
ganz sommerlich<br />
Sardellen und etwas<br />
Zitrone auf Reis<br />
Seite 98<br />
Wiedersehen<br />
in Mittelerde<br />
Amazon legt „Der Herr<br />
der Ringe“ neu auf<br />
und beeindruckt vor<br />
allem mit absurden<br />
Produktionskosten<br />
Seite 76<br />
Servus aus Bayern<br />
Mit dem Jungstar<br />
Jamal Musiala erfindet<br />
sich der Münchner<br />
Dauermeister<br />
gerade ganz neu<br />
Seite 102<br />
Motorradfahren auf E Seite 105<br />
4 <strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong>
INHALT NR. 36 | 3. SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Titelthema<br />
Wirtschaft<br />
Kultur<br />
56 Kreis. Lauf. Wirtschaft.<br />
Die Schweizer Laufschuhmarke On verkauft<br />
Sneakers aus Bohnen – im Abomodell.<br />
Wie kommt man auf so etwas?<br />
76 Ringelpiez mit Abschlachten<br />
Amazons Tolkien-Variation ist die teuerste<br />
Fernsehserie aller Zeiten. Und meidet wohl<br />
schon deshalb jedes künstlerische Risiko<br />
62 Geldmarkt<br />
Wissen<br />
84 Es kommt in den besten Familien vor<br />
Unsere Kulturempfehlungen der Woche erkunden<br />
die Keimzelle des alltäglichen Horrors<br />
Titel: Shutterstock; Yousuf Karsh/Camera Press/ddp<br />
Fotos: AP Photo/Bob Galbraith, Ben Rothstein/Amazon, MAtthias Schrader/dpa, Andrea Bonfanti/Alamy, Louise Hagger/<br />
Photography, Emily Kydd/Food Styling, Jennifer Kay/Prop Styling, Katy Gilhooly/Food Stylist Assistant<br />
46 Baustelle Bahn<br />
Gesperrte Strecken, Zugausfälle, Verspätungen:<br />
Das Staatsunternehmen erlebt das<br />
größte Chaos seiner Geschichte. Wie konnte<br />
es so weit kommen? Eine Reise durch den<br />
Maschinenraum eines entgleisten Konzerns<br />
53 Die Deutsche Bahn in Zahlen<br />
Trotz aller Probleme ist das Unternehmen<br />
der größte Arbeitgeber des Landes, befördert<br />
täglich Millionen und verdient Milliarden<br />
Agenda<br />
22 Danke, Gorbi!<br />
Er kam aus der Kälte und brach das Eis:<br />
Michail Gorbatschow war der Mann der Einheit,<br />
ein Mensch des Friedens. Er veränderte<br />
die Welt, weil sein Geist keine Mauern<br />
kannte. Erinnerungen an ein großes Leben<br />
Politik<br />
28 Wer soll das bezahlen?<br />
Die Ampel beschließt auf Schloss Meseberg<br />
recht leichtfertig Entlastungen. Für<br />
alle. Dabei warnen Stimmen aus der Finanzwelt<br />
vor einem überlasteten Haushalt<br />
36 Die Altkanzlerin und andere Altlasten<br />
Wer oder was ist die CDU? Beim Parteitag<br />
müssen sich die Christdemokraten neu<br />
erfinden. Psychogramm einer Fraktion, die<br />
wieder mehr sein will als ein Scheinriese<br />
40 Gleichheit in einer ungleichen Welt<br />
Warum wir uns darum bemühen sollten,<br />
gesellschaftliche Schieflagen abzumildern<br />
42 Politischer Datenstrudel<br />
Markus Söder planscht, Ursula von der<br />
Leyen plädiert und Andrij Melnyk pöbelt<br />
44 Mein langer Marsch<br />
Unser Reporter brauchte 30 Tage und 14 PCR-<br />
Tests, um wieder in seine Heimat China<br />
einreisen zu dürfen. Chronik einer Odyssee<br />
64 Triumph über die Mücke<br />
Noch tötet das Tropenfieber Malaria<br />
jedes Jahr Hunderttausende. Doch neue<br />
Impfstoffe, darunter einer von Biontech,<br />
könnten die Krankheit bald besiegen<br />
70 Völker und Gene<br />
Sie erforschen, woher unser Erbgut stammt:<br />
Die junge Disziplin der Paläogenetik beweist,<br />
wie falsch das Konzept von Rasse ist<br />
72 Titan der Urmeere<br />
Forschende fanden eine Echse der<br />
Superlative<br />
Willkommen in Italien<br />
Die Stadt Siena ist ein<br />
toskanischer Traum<br />
und Kulisse des<br />
berühmtesten Pferderennens<br />
des Landes<br />
Seite 92<br />
86 Der englische Patient<br />
Wie der Musikdirektor Antonio Pappano<br />
das 300 Jahre alte Royal Opera House in<br />
London aus dem Pandemie-Blues holen will<br />
Leben<br />
92 Bellissima!<br />
Auf dieser Toskana-Reise verschmelzen<br />
Schlossromantik und asiatische Ruhe. Ein<br />
paar Tipps für Dolce Vita mit Zen-Touch<br />
98 Reis ist heiß<br />
Das internationale Korn macht in Yotam Otto -<br />
lenghis zitroniger Komposition bella figura<br />
100 Genuss-Cocooning<br />
Für den gepflegten Eskapismus daheim:<br />
15 Ideen für Küche, Herd und Weinkeller<br />
102 Münchner Freiheit<br />
Der FC Bayern hat sich mit wildem Spaßfußball<br />
von Robert Lewandowski emanzipiert.<br />
Aber reicht das für die Champions League?<br />
105 Batman auf Batterie<br />
Mit Elektrokrafträdern lässt sich der Kern<br />
des Motorradfahrens neu entdecken<br />
106 Die unsichtbare Gefahr<br />
Im Meer, in der Nahrung, in unseren Körpern:<br />
Schädliches Mikroplastik ist überall. Doch<br />
wie können wir die Entstehung verhindern?<br />
3 Editorial<br />
6 Kolumne von<br />
Jan Fleischhauer<br />
9 Nachrichten<br />
10 Fotos der Woche<br />
16 Grafik der Woche<br />
München<br />
18 Menschen<br />
72 Echt irre<br />
81 Bestseller<br />
Rubriken<br />
81 Impressum<br />
85 Salon<br />
110 Die Einflussreichen<br />
112 Leserbriefe<br />
113 Nachrufe<br />
113 Servicenummern<br />
114 Tagebuch<br />
Titelthemen sind rot markiert<br />
<strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong> 5
AGENDA<br />
Der Staatsmann Gorbatschow war ein Jahrhundertpolitiker, der das freie Europa ermöglichte und doch zu Hause umstritten blieb<br />
Foto: Sally Soames/News Licensing/ddp images, Daniel Biskup/BILD<br />
22
NACHRUF<br />
Danke!<br />
Michail Gorbatschow, 1931–<strong>2022</strong><br />
Er kam aus der Kälte und brach das Eis – mit seiner Wärme, Menschenliebe,<br />
mit seinem Lächeln. Er veränderte die Welt, weil sein Geist<br />
keine Mauern kannte. Für uns Deutsche war er einfach nur Gorbi.<br />
Erinnerungen an ein großes Leben<br />
Der Freund Sie führten eine zerrissene Welt zusammen und blieben selbst verbunden. Gorbatschow und Kohl 2001 an der einstigen Berliner Mauer<br />
<strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong> 23
WIRTSCHAFT<br />
BLINDBLIND<br />
Baustelle Bahn<br />
Das Staatsunternehmen erlebt das größte Chaos seiner Geschichte.<br />
Wie kam es dazu? Und wann wird es besser? Eine Sommerreise durch<br />
den Maschinenraum eines entgleisten Konzerns<br />
TEXT VON THOMAS TUMA<br />
46
TITEL<br />
See you later<br />
Wer die Frau auf<br />
dieser Baustelle ist,<br />
lesen Sie auf Seite 50.<br />
Da sehen Sie Nicole<br />
Kumpfmüller-Böhm<br />
wieder<br />
Foto: Sebastian Lock für <strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />
Großbaustelle<br />
Das Projekt VDE 8.1 soll<br />
die ICE-Trasse zwischen<br />
Nürnberg und Bamberg<br />
modernisieren und erweitern.<br />
Aktuelles Budget:<br />
3,5 Milliarden Euro.<br />
Ob das am Ende reichen<br />
wird, weiß niemand<br />
<strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong><br />
47
Olivier Bernhard<br />
Der frühere Triathlonprofi<br />
ließ aufgeschnittene<br />
Gartenschläuche<br />
unter seine Schuhe kleben<br />
und schuf so die<br />
revolutionäre Sohle<br />
David Allemann<br />
Der ehemalige<br />
McKinsey-Berater war<br />
Marketingchef bei Vitra.<br />
Das merkt man dem Interior<br />
Design des neuen Zürcher<br />
On Labs auch an<br />
Caspar Coppetti<br />
Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler<br />
war Bernhards Manager<br />
und Allemanns Kollege<br />
bei McKinsey sowie<br />
bei Young & Rubicam<br />
Läuft Die On-Gründer und Kollegen, Freunde und Fans joggen stilecht zum Börsengang ihrer Marke an die Wall Street<br />
Kreis. Lauf. Wirtschaft.<br />
Von der Gründung bis zum sieben Milliarden schweren Börsengang in nur elf Jahren:<br />
Die Schweizer Laufschuhmarke On ist eines der innovativsten Unternehmen Europas.<br />
Jetzt präsentiert es einen Schuh aus Bohnen im Abomodell. Wie kommt man auf so was?<br />
Ein Besuch im neuen Zürcher Hauptquartier, das New Work auf ein neues Level hebt<br />
TEXT VON MARKUS GÖTTING<br />
56 <strong>FOCUS</strong> 36/<strong>2022</strong>