19th C. Furniture & 19th/20th C. Paintings
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ONE OF THE LEADING<br />
AUCTION HOUSES<br />
IN EUROPE<br />
CATALOGUE V<br />
19TH CENTURY FURNITURE &<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
Auctions: Thursday, 22 September 2022<br />
Exhibition: Saturday, 17 September – Tuesday, 20 September 2022
19TH CENTURY<br />
F U R N I T U R E
590<br />
SEKRETÄR IM LOUIS XVI-STIL MIT DARSTELLUNG<br />
EINER SZENE DER COMMEDIA DELL‘ ARTE<br />
(WEITERE ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Höhe: 142 cm.<br />
Breite: 68 cm.<br />
Tiefe: 40 cm.<br />
Gestempelt „CH Winckelsen“ für Charles-Guillaume<br />
Winckelsen (1812-1871) sowie „G. Trollope & Sons“.<br />
Paris, um 1866.<br />
Über konisch auslaufenden, Ormolu-beschlagenen<br />
Füßen, die zusammengeführt werden durch ein<br />
Knotentableau, welches von einer Vase überhöht<br />
wird, der einschübige, durch Druckmechanismus<br />
auszulösende Korpus, über kannelierten und Ormoluverzierten<br />
Beinen ruhend. Darüber ein eintüriger<br />
Korpus mit Klapptüre, dahinter vierschübige Inneneinrichtung<br />
sowie geöffnete Kompartiments und grün<br />
gefärbte Lederschreibplatte. Durch Druckmechanismus<br />
zu öffnende Gesimsschublade mit überkragender<br />
gestufter, grün-weiß geäderter Marmordeckplatte<br />
mit umlaufender Ormolu-Balustergalerie. Den Korpus<br />
flankierend kannelierte und genodete sowie mit plastischen<br />
Tierfüßen verzierte Säulchen. Die Seiten mit<br />
aufwändiger Instrumentenmarketerie, schauseitig mit<br />
einer Szene aus der Commedia dell‘Arte nach Januarius<br />
Zick (1730-1797). Ein Schlüssel vorhanden.<br />
Detailabbildung der Marketerie: Commedia dell’Arte<br />
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Anmerkung zur Marketerie:<br />
Dargestellt ist eine Szene aus der Commedia dell‘Arte,<br />
welche in gleicher Weise seit Jahrhunderten in Theater-Aufführungen<br />
zu sehen ist: Harlequin, Columbine<br />
und Anselmo mit seinem Stock und Dreispitz auf dem<br />
Kopf.<br />
Ursprünglich wurde diese Art der Marketerie vom<br />
Maler Januarius Zick (1730 München-1797), für David<br />
Roentgen (1743-1807), entworfen. Januarius Zick<br />
arbeitete häufig mit David Roentgen zusammen, um<br />
die Fronten von Kommoden zu schmücken, die in der<br />
Werkstatt von Roentgen hergestellt wurden.<br />
Die Schablonenzeichnungen für die Marketerien<br />
und Intarsien wurden von dem Künstler Elie Gervais<br />
(1721-1791) und dessen Werkstatt erstellt.<br />
Eine der bekanntesten Roentgen-Kommoden mit<br />
diesem Commedia dell‘Arte-Motiv befand sich ehemals<br />
im Schloss von Versailles. Im 19. Jahrhundert<br />
gelangte diese Kommode in die Sammlung von Baron<br />
Mayer de Rothschild, dem Kopf des großen Bankhauses.<br />
Er verwahrte das Stück im Schloss Mentmore.<br />
Nach der Versteigerung von Mentmore gelangte die<br />
Kommode in die Sammlung Thyssen und von der<br />
Jack und Belle Linsky Collection dann weiter in das<br />
Metropolitan Museum, New York.<br />
Weitere Kommoden aus der Roentgen-Werkstatt mit<br />
dem gleichen Motiv der Commedia dell‘Arte befinden<br />
sich im Bayerischen Nationalmuseum München, dem<br />
Victoria & Albert Museum, London und dem Metropolitan<br />
Museum of Art, New York.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Möbel von David Roentgen mit dem Commedia<br />
dell'Arte-Motiv sind abgebildet in:<br />
Josef Maria Greber: Abraham und David Roentgen,<br />
Möbel für Europa, Bd.2 ,1980, S. 276, Abb. 540, 543<br />
und 545.<br />
Vgl. Dietrich Fabian: Abraham und David Roentgen, Von<br />
der Schreinerwerkstatt zur Kunstmöbel-Manufaktur,<br />
1992, S. 27, Abb. 48.<br />
Vgl. Hans Huth, Roentgen, Abraham und David Roentgen<br />
und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, S. 73,<br />
Tafel III und Abb. 178. (1330137) (13)<br />
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17
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Detailabbildung des Gefäßes<br />
mit den Faunsköpfen
SECRETARY IN LOUIS XVI STYLE<br />
WITH DEPICTION OF A SCENE FROM<br />
THE COMMEDIA DELL’ ARTE<br />
Height: 142 cm.<br />
Width: 68 cm.<br />
Depth: 40 cm.<br />
Stamped “CH Winckelsen” for Charles-Guillaume<br />
Winckelsen (1812 -1871) and “G. Trollope & Sons”.<br />
Paris, ca. 1866.<br />
Over conically tapering feed with ormolu fittings,<br />
brought together by a knot tableau surmounted by<br />
a vase, the single-drawer structure, which can be released<br />
by a pressure mechanism, rests over fluted<br />
legs with ormolu décor. Surmounted by a single-door<br />
structure with a folding door, with a four-drawer interior<br />
and open compartments and a leather writing surface<br />
dyed in green. Push-to-open cornice drawer with<br />
overhanging tiered green and white veined marble<br />
tabletop with surrounding ormolu baluster gallery. The<br />
structure is flanked by fluted and nodal columns and<br />
nodal columns decorated with three-dimensional<br />
animal feet.<br />
Notes regarding the marquetry:<br />
The sides with elaborate instrument marquetry, the<br />
front decorated with a scene from the Commedia<br />
dell’Arte, as shown in theatre performances in the<br />
same way for centuries: Harlequin, Columbine and<br />
Anselmo with a cane and tricorne on his head.<br />
This type of marquetry was originally designed by the<br />
painter Januarius Zick (1730 Munich - 1797) for David<br />
Roentgen (1743 - 1807). Januarius Zick frequently<br />
worked with David Roentgen to decorate the fronts<br />
of commodes made in Roentgen’s workshop. The<br />
stencil drawings for the marquetry and inlays were<br />
created by the artist Elie Gervais (1721 - 1791) and<br />
his workshop.<br />
One of the most famous Roentgen commodes with<br />
this Commedia dell’Arte motif was formerly held at<br />
the Palace of Versailles. In the <strong>19th</strong> century, this<br />
commode ended up in the collection of Baron Mayer<br />
de Rothschild, the head of the big banking group.<br />
He kept the piece in Mentmore Castle. After the<br />
Mentmore auction, the commode was acquired by<br />
the Thyssen Collection, then from the Jack and Belle<br />
Linsky Collection to the Metropolitan Museum,<br />
New York.<br />
Further commodes from the Roentgen workshop<br />
with the same Commedia dell’Arte motif are held<br />
at the Bayerische Nationalmuseum in Munich, the<br />
Victoria & Albert Museum, London and the Metropolitan<br />
Museum of Art, New York. With one key.<br />
Literature:<br />
For illustrations of pieces of furniture by David Roentgen<br />
with Commedia dell’Arte scenes see:<br />
cf. Josef Maria Greber, Abraham und David Roentgen,<br />
Möbel für Europa, vol. 2, 1980, p. 276, ill. 540, 543<br />
and 545.<br />
cf. Dietrich Fabian, Abraham und David Roentgen, Von<br />
der Schreinerwerkstatt zur Kunstmöbel-Manufaktur,<br />
1992, p. 27, ill. 48.<br />
cf. Hans Huth, Roentgen, Abraham und David Roentgen<br />
und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, p. 73, plate III<br />
and ill. 178.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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591<br />
HENRY DASSON,<br />
1825 – 1896<br />
SEKRETÄR MIT CHINOISERIEDEKOR<br />
IM LOUIS XVI-STIL<br />
HENRY DASSON,<br />
1825 – 1896<br />
SECRETARY WITH CHINOISERIE DÉCOR<br />
IN LOUIS XVI STYLE<br />
145 x 99 x 41 cm.<br />
Gestempelt „HENRY DASSON 1886“:<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Auf vier konischen Füßen stehende, leicht konisch<br />
auslaufende und kannelierte Beine mit zwischengelegtem,<br />
vorne eingebuchtetem Marmortableau. Darüber<br />
der eintürige Korpus mit risalitartig hervortretender<br />
Mitte. Daraus ergeben sich schauseitig drei<br />
hochrechteckige Bildfelder, diese, wie auch die Seiten<br />
links und rechts, mit Goldlackmalerei im chinoisen Stil<br />
auf schwarzem Fond Gänse, Architekturen und Landschaften<br />
zeigend. Flankiert durch Rundsäulchen mit<br />
tordierendem Bronzeblattwerk. Die vergoldeten Bronzen<br />
auch im Gesims als antikisierende Fauns- und<br />
Widderreliefs inmitten von Weinlaub- und Fruchtdekor<br />
auftretend. Leicht überkragende Deckplatte mit à jour<br />
gearbeiteter vegetabiler Galerie und antikisierendem<br />
Blattfries. Ein Schlüssel vorhanden. Die Zarge mit<br />
einem duchlaufendem Schub.<br />
(1330136) (13)<br />
145 x 99 x 41 cm.<br />
Stamped “HENRY DASSON 1886”.<br />
France, <strong>19th</strong> century.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Detailabbildung der feinsten vergoldeten<br />
Bronzearbeiten
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Detailabbildungen der Lackarbeiten<br />
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25
592<br />
CHINOISER SCHREIBSEKRETÄR<br />
Höhe: 121 cm.<br />
Breite: 65 cm.<br />
Tiefe: 37 cm.<br />
Rückwärtig gestempelt „DH“ für Henry Dasson<br />
(1825-1896).<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Über Füßchen mit Akanthusblattdekor stehende, konisch<br />
auslaufende gekantete und kannelierte Beine,<br />
die in plastischen vergoldeten Hermen enden und<br />
mittig durch einen Schlaufensteg verbunden sind. Einschübige<br />
Zarge mit hervorspringendem Mittelrisalit,<br />
der durch eine liegende chinoise Goldlackkartusche<br />
auf schwarzem Fond dekoriert ist. Darüber eine Kehlung<br />
mit Frontschreibplatte, diese ebenfalls mit passiger<br />
chinoiser Lackkartusche und vierschübigem Inneneinbau<br />
sowie blauem Textilbezug als Schreibplatte.<br />
Überfangender Schub mit Druckknopfmechanismus<br />
und den Dekor des unteren Schubes wiederholend.<br />
Deckplatte in violett-gelb geädertem Marmor mit<br />
Ormolu Feston und à jour gearbeiteter Bronzegalerie.<br />
Ein Schlüssel vorhanden.<br />
Anmerkung:<br />
Henry Dasson war ein erfolgreicher Pariser Ebenist<br />
für durch vergoldete Bronzen montierte Möbel. 1878<br />
und 1889 nahm er an den Weltausstellungen in Paris<br />
teil und zeigte Möbel im Louis XV- und Louis XVI-Stil.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Denise Ledoux-Lebard, Les Ébénistes du XIXe<br />
siècle, Paris 1984, S. 146-151. (1320581)<br />
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CHINOISERIE WRITING DESK<br />
Height: 121 cm.<br />
Width: 65 cm.<br />
Depth: 37 cm.<br />
Stamped “DH” on the back for Henry Dasson<br />
(1825-1896).<br />
France, <strong>19th</strong> century.<br />
Notes:<br />
Henry Dasson was a successful Parisian ebonist for<br />
furniture with gilt mounts. In 1978 and 1889 he participated<br />
in the Expositions Universelle in Paris, exhibiting<br />
furniture in the Louis XV and Louis XVI<br />
styles.<br />
Literature:<br />
cf. Denise Ledoux-Lebard, Les Ébénistes du XIXe<br />
siècle, Paris 1984, p. 146-151.<br />
€ 28.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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Perfekte Ausarbeitung und Vergoldung<br />
aller Bronzen
Detail Lot 593
593<br />
PAAR ENCOIGNUREN IM STIL LOUIS XVI<br />
(WEITERE ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Höhe: 102 cm.<br />
Tiefe: 62 cm.<br />
Gestempelt. Ebenist: Maison Grohé à Paris.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Kontrastreich dekorierte Körper mit dunklem Furnier<br />
und symmetrisch gesetzten ziselierten und vergoldeten<br />
Bronzen Musikinstrumente und Trophäen darstellend.<br />
Den Zügen des Möbels folgende Marbre<br />
Sarrancolin-Deckplatte. Zwei Schlüssel vorhanden.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Eugène Kucharski, Marquis de La<br />
Madelena e de L‘Ayre. (1330134) (13)<br />
PAIR OF ENCOIGNURES IN LOUIS XVI STYLE<br />
(FURTHER ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
Height: 102 cm.<br />
Depth: 62 cm.<br />
Stamped. Ebenist: Maison Grohé à Paris.<br />
France, <strong>19th</strong> century.<br />
Provenance:<br />
Collection Eugène Kucharski, Marquis de La Madelena<br />
e de L‘Ayre.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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31
594<br />
ANRICHTE IM LOUIS XVI-STIL<br />
112 x 124 x 54 cm.<br />
Gestempelt „GROHE A PARIS“.<br />
Paris, 19. Jahrhundert.<br />
Elegante Anrichte mit vergoldeten und ziselierten<br />
Empire-Bronzen sowie den Zügen des Möbels folgender<br />
Marmordeckplatte. Risalitartig hervorspringender<br />
eintüriger Mittelbau mit eleganten feingegossenen<br />
Bronzen. Sechs Schlüssel vorhanden.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Eugène Kucharski, Marquis de La<br />
Madelena e de L‘Ayre. (13301317) (13)<br />
SIDEBOARD IN LOUIS XVI STYLE<br />
112 x 124 x 54 cm.<br />
Stamped “GROHE A PARIS”.<br />
Paris, <strong>19th</strong> century.<br />
Provenance:<br />
Eugène Kucharski collection, Marquis de La Madelena<br />
e de L’Ayre.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Feinste Ausarbeitung und Vergoldung<br />
der Bronzen
Seitenansicht und Sicht auf<br />
die Marmorplatte<br />
Detailabbildung der Front mit aufwendig<br />
gestalteten Bronzen<br />
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Sechs Schlüssel vorhanden<br />
Ebenisten-Stempel<br />
Grohe à Paris<br />
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37
595<br />
HANDARBEITSTISCH IM LOUIS XVI-STIL<br />
76 x 51 x 32 cm.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Vier Wangenbeine werden in einer durch quadratische<br />
Zierelemente dekorierte hochrechteckige Wange<br />
zusammengeführt und zentral durch eine Strebe mit<br />
Ormolu-Korb verbunden. Einschübige Zarge mit dreiseitg<br />
umlaufender à jour gearbeiteter Galerie. Schmalseiten<br />
mit vergoldetem Zierband. Ein Schlüssel vorhanden.<br />
(13305012) (1) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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Feinste Ausarbeitung des<br />
seltenen Möbels
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596<br />
KLEINES SCHRANKMÖBEL IM LOUIS XVI-STIL<br />
92 x 96 x 25 cm.<br />
Gestempelt "J.F. LELEU" und "JME".<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
In der Art eines niedrigen Pilasters gestaltetes Möbel<br />
mit einer nach rechts aufschwingenden zentralen quadratischen<br />
Tür mit umlaufendem tordiertem Ormolu-<br />
Band mit Eckrosetten. Die Ecken mit von Ormolu<br />
akzentuierten Kanneluren begleitet. Überkragende<br />
Breche d'alep-Platte, den Zügen des Möbels folgend,<br />
mit Kehlungen. Ein Schlüssel vorhanden.<br />
(1330138) (13)<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Stempelung des Ebenisten J. F. LELEU<br />
und der Kontrollstempel JME der<br />
Pariser Tischlerzunft „Jurés Menuisiers<br />
Ebenistes“
597<br />
ELEGANTER SCHRANK IM LOUIS XVI-STIL<br />
167,5 x 109 x 50 cm.<br />
Signiert „MILLET“ (Théodore Millet).<br />
Frankreich, um 1890.<br />
Auf vier konisch auslaufenden Füßen mit Bronzezierrat<br />
der kastenförmige zweitürige Korpus über von<br />
Lorbeerkranz gezierter Zarge. Die Türen von über Eck<br />
stehenden Lisenen gerahmt und mit kartuschierten<br />
Füllungen in kontrastierender Marketerie ein dichtes<br />
Geflecht von Rautenmuster darstellend. Konisch zulaufendes<br />
Gesims mit Ormolu-Reliefs.<br />
Anmerkung:<br />
Théodore Millet gründete sein Unternehmen 1853<br />
in Paris in der rue Jacques-Cœur und zog 1902 in<br />
die 23 Boulevard Beaumarchais. Er gewann die Goldmedaille<br />
auf der Weltausstellung in Paris 1889 und<br />
den Grand Prize auf der Weltausstellung 1900.<br />
(13305011) (1) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Ebenisten-Stempel<br />
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598<br />
SECRÉTAIRE EN CABINET<br />
Höhe: 132 cm.<br />
Breite: 56 cm.<br />
Tiefe: 33,5 cm.<br />
Ebénist: Gervais-Maximilien-Eugène Durand (1839-<br />
1920).<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Über vier konisch auslaufenden, mit Ormolu-Beschlag<br />
versehenen Füßen der kastenförmige Korpus mit zwei<br />
übereinanderliegenden kubischen Kompartiments die<br />
durch eine ausziehbare, gold punzierte Lederschreibplatte<br />
getrennt werden. Die Türen nach rechts zu öffnen<br />
und mit Trellismuster in Marketerie versehen,<br />
mit eingestellten Nelkenblüten und umlaufendem ornamentalem<br />
Band. Überkragende, den Zügen des<br />
Möbels folgende, weiß-grau geäderte Marmordeckplatte<br />
mit dreiseitig geschlossener, à jour gearbeiteter<br />
Galerie. Zwei Schlüssel vorhanden.<br />
(13301315) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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599<br />
LOUIS XVI-STIL CONSOLE DESSERTE<br />
76 x 90 x 35 cm.<br />
Frankreich, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Über rechteckigem Grund mit risalitartig hervorspringender<br />
Front vier Bronzesabots mit kannelierten<br />
Beinchen. Darüber offenes, horizontal geteiltes und<br />
rückwärtig geschlossenes Kompartiment. Darüber eine<br />
Zarge mit durchlaufendem Schub und Laufender<br />
Hund- Ornament in Ormolu. Überkragende den Zügen<br />
des Möbels folgende ormoluumrandete Marmordeckplatte.<br />
Ein Schlüssel vorhanden.<br />
(1330139) (13)<br />
€ 6.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
600<br />
BEDEUTENDES ESSZIMMER<br />
IM EMPIRE-STIL<br />
Maße des Tisches: 77 x 129 x 119 cm.<br />
Tischlänge im ausgezogenen Zustand: 327 cm.<br />
Jede der vier Einlegeplatten: 129 x 52 cm.<br />
Maße der Kredenz: 163 x 145 x 45 cm.<br />
Maße des Buffets: 180 x 161 x 55 cm.<br />
Mercier Frères, zug.<br />
Frankreich, um 1895.<br />
Das beeindruckende Ensemble besteht aus zehn<br />
Stühlen und zwei Armlehnstühlen, einem Ausziehtisch,<br />
einer Kredenz und einem Buffet. Jeweils in warmem<br />
Holz furniert mit vergoldeten und ziselierten Empire-<br />
Bronzen. Das zweiteilige Buffet mit verspiegelter<br />
Rückwand und teilverglastem Aufsatz, applizierten<br />
Genien und dem Retour d‘Egypte entsprechenden<br />
ägyptisierenden Dekorelementen, die sich ebenso bei<br />
der Kredenz mit der verspiegelten Rückwand wiederfinden.<br />
Mehrere Schlüssel vorhanden. Minimal besch.<br />
Anmerkung:<br />
Claude Mercier (geboren 1803) wirkte erst in der<br />
15 rue Beauttreillis in Paris und zog dann 1828 in die<br />
100 rue du Faubourg Saint-Antoine, wo seine Firma<br />
bis heute zu finden ist. Auf den großen Ausstellungen,<br />
die er mit seinen Möbeln beschickte, gewann die<br />
Firma häufig Medaillen.<br />
IMPORTANT DINING ROOM SUITE<br />
IN EMPIRE STYLE<br />
Table dimensions: 77 x 129 x 119 cm.<br />
Length of table extended (with four extension leafs):<br />
327 cm.<br />
Dimensions of each leaf: 129 x 52 cm.<br />
Sideboard dimensions: 163 x 145 x 45 cm.<br />
Dimensions of buffet table: 180 x 161 x 55 cm.<br />
Mercier Frères, attributed.<br />
France, ca. 1895.<br />
This impressive dining room suite comprises ten chairs<br />
and two armchairs, an extending dining table, a sideboard,<br />
and a buffet table.<br />
Literature:<br />
cf. Denise Ledoux-Lebard, Les ébénistes du XIXe<br />
siècle, Paris 1984, pp. 478-479.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Denise Ledoux-Lebard, Les ébénistes du XIXe<br />
siècle, Paris 1984, S. 478-479. (1330507) (1) (13)<br />
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Der Tisch im ausgezogenen Zustand<br />
mit Rollfüßen<br />
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49
Lot 600
Lot 600
Detailabbildungen<br />
Lot 601<br />
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601<br />
HOCHQUALITATIVES SCHLAFZIMMERENSEMBLE<br />
Bett: 145 x 215 x 178 cm.<br />
Nachttische: 135 x 53 x 34 cm.<br />
Kleiderschrank: 246 x 230 x 53,5 cm.<br />
Antoine Krieger, zug.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Jeweils hochwertig furniert und weitestgehend dem<br />
Stil Louis XVI entsprechend mit ziselierten vergoldeten<br />
Bronzen, konisch auslaufenden Füßen und<br />
eingelegten Porzellanplaketten im Wedgwood-Stil.<br />
Kleiderschrank mit einem Schlüssel und vierschübiger<br />
Inneneinrichtung. Das Bett mit zentralem großem<br />
Biskuitporzellantondo an Louis XVI-Schleife, die Ecken<br />
mit Flammenaufsätzen. Die Nachttische mit facettierten<br />
Spiegeln und Marmordeckplatten sowie Flügeltüren.<br />
(1330505) (1) (13)<br />
HIGH-QUALITY BEDROOM SUITE<br />
Bed: 145 x 215 x 178 cm.<br />
Bedside tables: 135 x 53 x 34 cm.<br />
Wardrobe: 246 x 230 x 53.5 cm.<br />
Antoine Krieger, attributed.<br />
France, ca. 1880.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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53
602<br />
PAAR KONSOLEN MIT GLASPERLEN-BESATZ<br />
111,5 x 51 x 84 cm.<br />
Italien, 19./ 20. Jahrhundert.<br />
Konische, in Streben gearbeitete Beine mit kreuzförmiger<br />
Stegverbindung. Zarge und Deckplatte verspiegelt<br />
mit vorgeblendeten geometrischen Textilfeston<br />
oder Rautenmustern. Allseits mit Glasperlenbesatz.<br />
Minimal besch.<br />
(1330251) (4) (13)<br />
A PAIR OF CONSOLES WITH GLASS DÉCOR<br />
111.5 x 51 x 84 cm.<br />
Italy, <strong>19th</strong>/ <strong>20th</strong> century.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
603<br />
SALONTISCH MIT PIETRA DURA-PLATTE<br />
SALON TABLE WITH PIETRA DURA PANEL<br />
Höhe: 79 cm.<br />
Durchmesser der Deckplatte: 84 cm.<br />
Frankreich oder Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Auf drei Löwentatzenfüßen stehende dreistrahlige<br />
Basis mit zentraler Säule und umliegenden geschnitzten<br />
Voluten. Die Zarge in ornamental intarsiertem Holz<br />
mit aufliegender runder weißer Deckplatte in Marmor<br />
mit eingelegten Pietra dura-Elementen, die radial angeordnet<br />
sind.<br />
(1331816) (13)<br />
Height: 79 cm.<br />
Diameter of tabletop: 84 cm.<br />
France or Italy, <strong>19th</strong> century<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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604<br />
ELEGANTER HALBSCHRANK<br />
MIT PIETRA DURA-EINLAGEN<br />
ELEGANT CABINET<br />
WITH PIETRA DURA INLAYS<br />
Höhe: 111 cm.<br />
Breite: 48,5 cm.<br />
Tiefe: 43,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Hochrechteckiger Korpus mit abgeschrägten Ecken<br />
und Lambrequinzarge. Der Korpus in Eiche, ebonisiert<br />
und mit Messingeinlagen sowie vergoldeten, gegossenen<br />
und ziselierten Zierbronzen versehen. Die Tür<br />
nach rechts aufschwingend und mit hochovaler Lorbeerblattkartusche,<br />
mit Louis XVI-Schleife verziert. Auf<br />
dem schwarzen Fond in polychrom gesetzter Pietra<br />
dura-Technik verschiedene Früchte wie Kirschen, Birnen<br />
und Pfirsiche um einen zentralen, in einem Ast sitzenden<br />
Vogel angeordnet. Darüberliegende Rechteckkartuschen<br />
mit vorgeblendeten Lorbeerblattreliefs in<br />
Ormolu. Die Ecklösungen mit Volutenrollwerk und<br />
daraufsitzenden Büsten in Bronze. Ein Schlüssel vorhanden.<br />
Ein Einlagebrett. Den Zügen des Möbels<br />
folgende schwarze Marmordeckplatte. Rest.<br />
(1320033) (10)<br />
Height: 111 cm.<br />
Width: 48.5 cm.<br />
Depth: 43.5 cm.<br />
France, <strong>19th</strong> century.<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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605<br />
UNGEWÖHNLICHE SÈVRES-VASE<br />
Höhe: 56,5 cm.<br />
Bodenseitige eisenrote Manufakturmarke sowie<br />
unterglasurblaue Jahresmarke für 1884.<br />
Porzellan, gegossen, polychrom staffiert mit auf der<br />
Schulter sitzendem Goldcamaieuband eine weite<br />
mit Figuren staffierte Landschaft. Restlicher Balusterkorpus<br />
mit schwarzweißen Ornamenten auf pflaumenfarbenem<br />
Fond.<br />
(13301314) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
606<br />
PAAR ELEGANTE VASENKANDELABER<br />
IM STIL LOUIS XVI<br />
Höhe: 120 cm.<br />
Durchmesser: 58 cm.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Ganz dem Stil von Sèvres folgendes Vasenpaaar mit<br />
tiefblauer Glasur über balustriertem Korpus. Montiert<br />
in vergoldeter und ziselierter Bronze, dem Stil Louis<br />
XVI entsprechend. Über vier Akanthusblattfüßen der<br />
plastisch ornamentalisierte Fuß den Vasenkorpus aufnehmend.<br />
Dieser mit zwei seitlich ansetzenden Blattwerkhandhaben<br />
mit Festons. Der Kandelaberaufsatz<br />
zweistufig mit Vasentüllen, reichem Prismenbehang<br />
und Elektrifizierung. Minimal besch.<br />
(1330503) (1) (13)<br />
A PAIR OF ELEGANT CANDELABRA VASES<br />
IN LOUIS XVI STYLE<br />
Height: 120 cm.<br />
Diameter: 58 cm.<br />
France, ca. 1880<br />
A pair of baluster-shaped vases with a deep blue glaze<br />
in the style of Sèvres. With gilt and chased bronze<br />
mounts in the style of Louis XVI.<br />
€ 20.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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607<br />
BOUDOIR-FAUTEUIL<br />
80,5 x 64 x 50 cm.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Auf vier aus Rollwerk mit Akanthusblattrelief gebildeten<br />
gebogten Beinen die leicht trapezförmige Zarge<br />
mit Laufendem Hund-Fries und offen gearbeiteten<br />
gepolsterten Armlehnen. Runde Rückenlehne mit<br />
fruktalen Aufsätzen. Feiner vegetablil dekorierter Seidenbezug.<br />
Anmerkung:<br />
Eine vergleichbare Chaise à la Reine, gestempelt<br />
„G. Jacob“ in: G. Janneau, Les Soèges, 1794, Nr. 249.<br />
(13305015) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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608<br />
PAAR REPRÄSENTATIVE VASEN<br />
MIT MARITIMEM DEKOR<br />
(WEITERE ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Höhe: 65 cm.<br />
Durchmesser: 32 cm.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Porzellan, gegossen, polychrom staffiert und gold<br />
gehöht, montiert in ziselierter vergoldeter Bronze.<br />
Über quadratischem Stand mit eingezogenen Ecken<br />
der gefußte ovoide Korpus mit umlaufender Darstellung<br />
von Neptun, Venus und Nereiden auf weißem<br />
Fond, inmitten des hellblauem Fonds mit ornamentaler<br />
Goldhöhung. Die Mündung mit à jour gearbeiteter<br />
Ormolu-Galerie. Ascheanflugspuren.<br />
(1330504) (1) (13)<br />
A PAIR OF REPRESENTATIVE VASES<br />
WITH MARITIME DÉCOR<br />
(FURTHER ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
Height: 65 cm.<br />
Diameter: 32 cm.<br />
France, ca. 1880.<br />
Porcelain; cast with polychromy and heightened<br />
in gold; with chase bronze mounts.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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63
609<br />
BUREAU PLAT IM STIL LOUIS XV<br />
154 x 145 x 64 cm.<br />
Gestempelt „G. Durand“.<br />
Paris, 19. Jahrhundert.<br />
In ziselierten und vergoldeten Bronzesabots stehende<br />
geschweifte und gekantete Beine den spiegelfurnierten<br />
Korpus tragend mit dreischübiger Zarge und einer<br />
bewegten Wandvorlage, der zwei Kompartimentfächer<br />
vorgelagert sind. Diese und die Wandvorlage sowie<br />
die Zarge mit vergoldeter Bronzezier. Eingelegte Lederschreibplatte.<br />
Zwei Schlüssel vorhanden.<br />
Anmerkung:<br />
G. Durand lieferte zahlreiche Möbel an die Paläste<br />
Trianon, Saint-Cloud, war Ebeniste du Rois und belieferte<br />
auch die königlichen Paläste. Er war 1834-<br />
1878 an vielen Ausstellungen beteiligt und erlangte<br />
1855 eine Bronzemedaille sowie 1889 auf der Weltausstellung<br />
eine Silbermedaille.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Denise Ledoux-Lebard, Les ébénistes du XIXe<br />
siècle, Paris 1984,S. 181-185. (13301316) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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610<br />
PAAR FIGÜRLICHE KANDELABER<br />
IM LOUIS XVI-STIL<br />
Höhe: 45,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, brüniert und vergoldet.<br />
Über quadratischer Basis mit Akanthuszier die kniende<br />
Figur jeweils eines brünierten Putto mit drei<br />
Brennstellen aus Blattwerkzweigen hervorwachsend.<br />
Jeweils mit kannelierten Traufschalen und Tüllen.<br />
Ehemals elektrifiziert.<br />
(13301311) (13)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
611<br />
HENRI VIAN,<br />
1860 – 1905, ZUG.<br />
LÜSTER „PANIER FLEURI“<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Durchmesser: 36 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet und gefasst,<br />
Porzellanblüten naturalistisch polychrom staffiert und<br />
montiert.<br />
In Form eines à jour gearbeiteten filigranen Flechtkorbes<br />
stellt sich dieser Lüsterkorpus dar, dessen<br />
Ormolu-Aufhängung einen textilen Charakter nachahmt.<br />
Inwandig mit brünierter Bronze, dergestalt auch<br />
die teils in sich verwobenen Pflanzenstiele, an deren<br />
Enden die Blüten montiert sind und von Leuchterarmen<br />
mit Korbtüllen begleitet werden. Das Gestänge<br />
in einer Blütenform umspielt von weiteren Porzellanblüten.<br />
Rest.<br />
Anmerkung:<br />
Henri Vian war auf Gegenstände des Interieurs<br />
spezialisiert, fertigte Kaminumrandungen, vergoldete<br />
Vasen und Kandelaber – alles in vorzüglicher Qualität.<br />
Sein Geschäft war in der 5 rue de Thorigny in Paris<br />
ansässig. (1330501) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Detailabbildung<br />
Lot 610<br />
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612<br />
BEISTELLTISCH IM LOUIS XV-STIL<br />
77 x 50 x 35 cm.<br />
Etikett „A. Chevrié“ (Alexandre Chevrié).<br />
Frankreich, um 1890.<br />
In bronzenen Blattwerksabots stehende gekantete<br />
wie geschweifte vier Beine, die in die bewegte einschübige<br />
Zarge mit Ormolu-Bronzen übergehen. Den<br />
Zügen des Möbels folgende von Ormolu-Profil begleitete<br />
„Fleur de pêcher“-Marmordeckplatte.<br />
Anmerkung:<br />
Alexandre Chevrié gründete sein Unternehmen<br />
1878 in der 11 rue Portefoin und zog 1886 in die 7<br />
rue Braque. Er nahm an den Ausstellungen 1878<br />
und 1889 teil, wo er eine Silbermedaille gewann.<br />
Viermal war er Teil der Jury und der Ehrenlegion<br />
und starb 1894.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Denise Ledoux-Lebard, Les ébénistes du XIX<br />
siècle, Paris 1984, S. 126-127. (13305010) (1) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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613<br />
BUREAU PLAT IM LOUIS XV-STIL<br />
81 x 183 x 96 cm.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Frei stellbares Möbel nach dem berühmten „Choiseul<br />
Bureau Plat“ von Jacques Dubois, das um 1750 entstand<br />
und erst im Château du Raincy stand und sich<br />
nun im Louvre in Paris befindet (Inv.Nr. OA6083).<br />
In bronzenen Volutenfüßen stehen die vier gekanteten<br />
wie geschweiften Beine des allansichtigen Möbels<br />
mit reichem bewegtem, aus vegetabilen Formen bestehendem<br />
Bronzebeschlag. Die Zarge dreischübig<br />
mit traditionell erhöhtem Mittelschub, die Zuggriffe<br />
aus Ormolu-Astwerk gebildet. Den Zügen des Möbels<br />
folgende Deckplatte mit Bronzeprofil und eingelegter,<br />
gold punzierter roter Lederschreibplatte. Ein Schlüssel<br />
vorhanden.<br />
(1330509) (1) (13)<br />
BUREAU PLAT IN LOUIS XV STYLE<br />
81 x 183 x 96 cm.<br />
France, ca. 1880.<br />
Free-standing piece of furniture based on the famous<br />
“Choiseul Bureau Plat” by Jacques Dubois, which<br />
was created in ca. 1750. It initially stood in the Château<br />
du Raincy and is now held at the Louvre in Paris<br />
(inv. no. OA6083).<br />
€ 65.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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Detailabbildungen<br />
Lot 613<br />
Feinste Ausarbeitung der Marketerie,<br />
der Bronzen und der Punzierung<br />
der Lederplatte.<br />
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614<br />
CLODION,<br />
EIGENTLICH „CLAUDE MICHEL“,<br />
1738 – 1814, NACH<br />
ALLEGORIE DES SOMMERS<br />
77 x 40 cm im Oval.<br />
Mitgegossener ovaler vergoldeter Rahmen.<br />
Frankreich, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, dunkel patiniert und vergoldet.<br />
Hochovale Darstellung einer angedeuteten Landschaft<br />
mit darin befindlichen Putti mit Ähren und Früchten.<br />
Mit zwei Befestigungsstegen.<br />
(13301312) (13)<br />
€ 8.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
615<br />
ELEGANTER TISCH IN HERZFORM<br />
Höhe: 72 cm.<br />
Breite 38 cm.<br />
Antoine Krieger, zug.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
In vergoldeten und ziselierten Blattwerksabots drei<br />
stehende geschweifte wie gekantete Beine in die<br />
symmetrisch geschweifte Zarge übergehend. Leicht<br />
überkragende, durch ein Bronzeprofil gerahmte Deckplatte.<br />
Knie mit Blattwerk- und Maskaronbronzen. Herzförmige<br />
Deckplatte mit polychromen Holzein lagen<br />
locker gestreute Blumen zeigend inmitten einer symmetrischen<br />
Blattwerkkartusche in kontrastierenden<br />
Hölzern.<br />
Anmerkung:<br />
Antoine Krieger (1804-1869) gründete seine Firma<br />
in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die bis 1945 in<br />
Betrieb war und zeitweise 1000 Angestellte versorgte.<br />
1851 gewann die Firma bei Weltausstellung<br />
in London eine Medaille zweiter Klasse.<br />
(1330508) (1) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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77
19TH/20TH CENTURY<br />
P A I N T I N G S
616<br />
MARCO GRUBAS,<br />
1839 VENEDIG – 1910<br />
VENEDIG, DIE PIAZZETTA MIT DEM DOGENPALAST<br />
IM MALERISCHEN MONDLICHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80 x 100,3 cm.<br />
Links unten signiert „M Grubas“.<br />
Ungerahmt.<br />
Blick über die große Piazzetta, die vom Mond beschienen<br />
wird, welcher sich hinter dem links ins Bild ragenden<br />
prachtvollen Dogenpalast verbirgt. Ein großer<br />
Schatten fällt auf den breiten Platz auf dem zwei Damen<br />
schreiten und linksseitig vor dem Gebäude drei<br />
Männer im gelblich rötlichen Schein einer großen Straßenlaterne<br />
im Gespräch sind. Auf dem Platz selbst ragt<br />
die große Markussäule mit dem Löwen nach oben,<br />
während am Ufer mehrere ankernde Boote, Gondeln,<br />
einige Staffagefiguren und erneut leuchtende Laternen<br />
erkennbar sind. Über das ruhige, teils hellblau-weiß<br />
schimmernde Wasser fällt der Blick auf die andere<br />
Uferseite mit beleuchteten Gebäudefenstern und teils<br />
beleuchtetem Ufer mit schemenhaft erkennbaren Booten.<br />
Prachtvolles qualitätvolles Gemälde mit hohem<br />
blauem Himmel und mächtigen, teils vom Mond beschienen<br />
großen Wolkenformationen. Das Werk des<br />
bekannten Künstlers strahlt Würde und Ruhe aus, bei<br />
harmonischer zurückhaltender Farbgebung. Kleine<br />
Rest., kleine Retuschen. (†)<br />
MARCO GRUBAS,<br />
1839 VENICE – 1910<br />
VENICE, THE PIAZZETTA WITH DOGE´S PALACE<br />
IN PICTURESCQUE MOONLIGHT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
80 x 100.3 cm.<br />
Signed “M Grubas” lower left. (†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby´s, New York, 31 January 2019, lot 301.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, New York, 31. Januar 2019, Lot 301.<br />
(1322018) (18)<br />
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81
617<br />
LUIGI QUERENA<br />
1820 – 1887 VENEDIG<br />
Der Künstler trat in die Fußstapfen seines Vaters Lattanzio<br />
Querena (1768-1853), ein Maler historischer<br />
und religiöser Werke. Luigi schrieb sich im Alter von<br />
zwölf Jahren an der Akademie der schönen Künste in<br />
Venedig ein, studierte bei Federico Moja (1802-1885)<br />
und profilierte sich als Vedutenmaler. 1857 wurde er<br />
Ehrenmitglied der Akademie der schönen Künste von<br />
Venedig, war an deren Ausstellungen regelmäßiger<br />
Teilnehmer und präsentierte seine Arbeiten auch auf<br />
den Ausstellungen der Brera-Akademie in Mailand sowie<br />
auf Ausstellungen in Neapel, Turin und Mailand.<br />
PANORAMABLICK VON DER RIVA DEGLI<br />
SCHIAVONI AUF VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
66 x 130 cm.<br />
Signiert unten links „L. Querena“.<br />
Ohne Zweifel kann das Gemälde als ein Hauptwerk<br />
des Malers gesehen werden, darüber hinaus auch als<br />
ein Meisterwerk der Vedutenmalerei Venedigs, wie<br />
sie im 19. Jahrhundert zu einem neuen Höhepunkt<br />
gebracht wurde. Hier steht der Maler wohl an erster<br />
Stelle. Seine Bildauffassung von der Venezianischen<br />
Vedute wird hier zu einer bis dahin nie gesehenen<br />
realistischen Aussage gebracht. Dies zeigt sich auch<br />
in dem im Jahrhundert sich neu entwickelten italienischen<br />
Realismus, wie sie die „Macchiaioli“ gepflegt<br />
haben, darunter etwa Silvestro Lega (1826-1895). Nicht<br />
nur die nahezu fotografische Erfassung der Stadtvedute,<br />
die den Panoramablick von der Isola di San<br />
Giorgio – über die Kuppelkirche Santa Maria della Salute<br />
– und dann rechts folgend zum Dogenpalast mit<br />
Campanile und zur Biblioteca führt, wirkt faszinierend,<br />
sondern vor allem die Gesamtauffassung, bei<br />
der die einzelnen Hauptwerke der Stadt in einer geschichtsdistanzierenden<br />
Sicht nebeneinander gereiht<br />
erscheinen. Im Gegensatz zu Veduten des 18. Jahrhunderts<br />
wird hier kein einzelner Bau besonders hervorgehoben.<br />
Vielmehr wird die Stadt als Ganzheit dokumentiert.<br />
Das über der Stadt liegende diesige<br />
Licht, der lockere Wolkenhimmel, all das vermittelt<br />
Venedigs südliches Fluidum. Der Unterschied zu Veduten<br />
des 18. Jahrhunderts ist auch in der realistischen<br />
Wiedergabe der Staffagefiguren zu sehen. Waren sie<br />
etwa bei Bellotto oder Marieschi beliebig eingefügt,<br />
wird hier ein Bild realer sozialer Gegebenheiten geliefert:<br />
Auf Brücke und Uferstraße begegnen sich<br />
Menschen unterschiedlichster Schichten. Ein alter<br />
Geiger mit Zylinder hält sich an der Brüstung fest. Gut<br />
gekleidete Damen mit Schirmen und Kindern neben<br />
ärmlichen Hausierern oder Arbeitern. Ein Altwarenhändler<br />
ruft seine Ware aus, bepackt mit Stiefeln,<br />
Hüten und einer Uhr. Auch in den weiteren seiner<br />
Bilder nimmt die zeitgenössische Figurendarstellung<br />
eine prominente Bedeutung ein. Dieser Stilwandel<br />
des Malers ist erstaunlich, hat er doch zunächst bei<br />
seinem Vater Lattanzio Querena (1768-1853) gelernt,<br />
der noch im Stil der religiösen Barockmalerei gearbeitet<br />
hat. Bereits 12-jährig ging er an die Akademie Venedig<br />
zu dem Architekturmaler Federico Moja (1802-<br />
1885). Zunächst hatte er noch Veduten mit historischen<br />
Themen geschaffen, was ihm den Ruf einbrachte,<br />
Canaletto neu populär gemacht zu haben. 1848 nahm<br />
er an den Aufständen für die Unabhängigkeit Italiens<br />
teil. In diesem Zusammenhang schuf er bereits 1850<br />
Panoramagemälde. 1857 stellte er in der Academia di<br />
Brera in Mailand aus, dort nochmals 1881, in Genua,<br />
Neapel (1877) und Turin (1880). So ist es verständlich,<br />
dass Gemälde, insbesondere solche mit Darstellungen<br />
Venedigs, in letzter Zeit höchste Rekordpreise<br />
erzielt haben. (†)<br />
Provenienz:<br />
Venedig, Imperial Regia Accademia Veneta di Belle<br />
Arti, 1862 (hier vermutlich).<br />
Piazzola sul Brenta, Villa Contarini, L‘armonia del vero.<br />
Vita e paesaggi tra terre e acque 1842-1932, 11. September<br />
– 30. November 2015.<br />
Venedig, Palazzo Querini, Venezia in Chiaro, dialoghi<br />
e silenzi nella pittura tra Ottocento e Novecento,<br />
1. November 2018 - 13. Januar 2019.<br />
Literatur:<br />
Elenco degli oggetti d‘arte ammessi all‘Esposizione<br />
nelle sale della I. R. Accademia Veneta di Belle Arti,<br />
Venedig 1862.<br />
Luisa Turchi, Ausstellungskatalog L‘armonia del vero.<br />
Vita e paesaggi tra terre e acque 1842-1932, Turin,<br />
Allemandi, 2015, S. 29, 128-129, Nr. 38.<br />
Luisa Turchi und Stefano Cecchetto, Ausstellungskatalog,<br />
Venezia in Chiaro, dialoghi e silenzi nella pittura<br />
tra Ottocento e Novecento, Venedig, S. 102, 209-210,<br />
Nr. 28.<br />
Vgl. Laura Casone, Luigi Querena, online catalogue<br />
Artgate by Fondazione Cariplo, 2010.<br />
(1330513)<br />
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83
LUIGI QUERENA,<br />
1820 – 1887 VENICE<br />
PANORAMIC VIEW OF VENICE FROM THE RIVA<br />
DEGLI SCHIAVONI.<br />
Oil on canvas.<br />
66 x 130 cm.<br />
Signed lower left “L. Querena”. (†)<br />
Provenance:<br />
Venice, Imperial Regia Accademia Veneta di Belle<br />
Arti, 1862 (probably here).<br />
Piazzola sul Brenta, Villa Contarini, L’armonia del<br />
vero. ita e paesaggi tra terre e acque 1842-1932,<br />
11. September - 30. November 2015.<br />
Venice, Palazzo Querini, Venezia in Chiaro, dialoghi<br />
e silenzi nella pittura tra Ottocento e Novecento,<br />
1. November 2018 - 13. January 2019.<br />
Literature:<br />
Elenco degli oggetti d’arte ammessi all’Esposizione<br />
nelle sale della I. R. Accademia Veneta di Belle Arti,<br />
Venice 1862.<br />
Luisa Turchi, Ausstellungskatalog L’armonia del vero.<br />
Vita e paesaggi tra terre e acque 1842-1932, Turin,<br />
Allemandi, 2015, p. 29, 128-129, no. 38.<br />
Luisa Turchi und Stefano Cecchetto, exhibition catalogue,<br />
Venezia in Chiaro, dialoghi e silenzi nella pittura<br />
tra Ottocento e Novecento, Venedig, pp. 102, 209-210,<br />
no. 28.<br />
cf. Laura Casone, Luigi Querena, online catalogue<br />
Artgate by Fondazione Cariplo, 2010.<br />
€ 75.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
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618<br />
FRANZ RICHARD UNTERBERGER,<br />
1838 INNSBRUCK – 1902 NEUILLY<br />
Der Künstler war ein Tiroler Landschaftsmaler. Nach<br />
seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste<br />
in München war er von 1860-1864 Schüler der Düsseldorfer<br />
Akademie unter Andreas Achenbach (1815-<br />
1910) und später Privatschüler von Oswald Achenbach<br />
(1827-1905). Gegen Ende der 1860er-Jahren bereiste<br />
er auch das südliche Italien, wo er zahlreiche Gemälde<br />
schuf. Die sonnigen Küstenlandschaften der Adria,<br />
aber auch Venedig, wurden für Unterberger bald zum<br />
Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens.<br />
VENEDIG, SONNNENUNTERGANG ÜBER DER<br />
BASILIKA SANTA MARIA DELLA SALUTE<br />
Öl auf Leinwand, teils doubliert.<br />
58 x 111 cm.<br />
Rechts unten signiert „F R Unterberger“.<br />
Ungerahmt.<br />
FRANZ RICHARD UNTERBERGER,<br />
1838 INNSBRUCK – 1902 NEUILLY<br />
VENICE, SUNSET OVER BASILICA SANTA MARIA<br />
DELLA SALUTE<br />
Oil on canvas, partially relined.<br />
58 x 111 cm.<br />
Signed “F R Unterberger” lower right.<br />
Veduta of the crowded shore near the Biblioteca<br />
Nazionale Marciana in Venice. Two elegant ladies and a<br />
mother with her child feeding the numerous pigeons<br />
are depicted in the foreground. Behind them are<br />
several strolling figures and a garden is hidden behind<br />
a wall to the right, over which some trees are protruding.<br />
(†)<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Blick auf das reich bevölkerte Ufer nahe der Biblioteca<br />
Nazionale Marciana in Venedig. Zu sehen im Vordergrund<br />
zwei elegante Damen und eine Mutter mit Kind<br />
beim Füttern der zahlreichen Tauben. Dahinter mehrere<br />
flanierende Figuren, nach rechts eine Mauer mit dahinterliegendem<br />
Garten, von dem Bäume teils über die<br />
Mauer ragen. Am linken Uferrand eine Frau im Gespräch<br />
mit einem Fischer, sowie ankernde Boote und<br />
Gondeln. Nach links erstreckt sich der Blick auf die<br />
Punta della Dogana an der Spitze der Dorsoduro-Insel<br />
mit dem alten Zollgebäude und dessen goldener Kugel.<br />
Dahinter verschattet liegen die große Basilika<br />
Santa Maria della Salute mit ihren mächtigen Kuppeln.<br />
Darüber der hohe Himmel mit untergehender Sonne,<br />
in teils flirrender weiß-gelber und rötlicher Farbigkeit.<br />
Malerische, äußerst stimmungsvolle Darstellung in<br />
teils raschem Pinselduktus bei teils pastosem Farbauftrag.<br />
(†)<br />
(1322013) (18)<br />
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87
619<br />
FRANZ RICHARD UNTERBERGER,<br />
1838 INNSBRUCK – 1902 NEUILLY<br />
Der Künstler war ein Tiroler Landschaftsmaler. Nach<br />
seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste<br />
in München war er von 1860-1864 Schüler der Düsseldorfer<br />
Akademie unter Andreas Achenbach (1815-<br />
1910) und später Privatschüler von Oswald Achenbach<br />
(1827-1905). Gegen Ende der 1860er-Jahren bereiste<br />
er auch das südliche Italien, wo er zahlreiche Gemälde<br />
schuf. Die sonnigen Küstenlandschaften der Adria,<br />
aber auch Venedig, wurden für Unterberger bald zum<br />
Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens.<br />
BLICK AUF DIE SOMMERLICHE AMALFIKÜSTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
82,5 x 70,5 cm.<br />
Links unten „F. R. Unterberger“ signiert.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Auf einer hellen Steinterrasse, zu der ein schmaler, von<br />
Palmen und Kakteen gesäumter Weg über einige Treppenstufen<br />
führt, drei elegant gekleidete Damen mit<br />
Hut, eine davon einen Sonnenschirm haltend und den<br />
Blick, teils über die Brüstung, auf die malerische Amalfiküste<br />
gerichtet. Das Meer in zahlreichen Pastelltönen,<br />
von Weiß über zartem Rosa bis hin zu sanftem Türkis<br />
Grün leuchtend. Daneben die am Ufer liegende Stadt<br />
mit überwiegend weißen und rosafarbenen Häusern,<br />
unterhalb eines hohen Gebirgszuges in zurückhaltenden,<br />
zarten beige-braunen und rötlichen Farbtönen. Der<br />
Himmel ganz in Hellblau mit aufgetupften weißen<br />
kleineren und größeren Wolkenflecken, die sich teils<br />
im Wasser wiederspiegeln. Stimmungsvolle italienische<br />
Sommerimpression in zarten Pastelltönen, bei<br />
meist lockerem pastosem Farbauftrag.<br />
(1331378) (18)<br />
FRANZ RICHARD UNTERBERGER,<br />
1838 INNSBRUCK – 1902 NEUILLY<br />
VIEW OF SUMMERY AMALFI COAST<br />
Oil on canvas.<br />
82.5 x 70.5 cm.<br />
Signed “F. R. Unterberger” lower left.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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620<br />
FRIEDRICH NERLY D. J.,<br />
1842 – 1919<br />
ANSICHT DES CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA<br />
DELLA SALUTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
85 x 177 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In vergoldetem Holzrahmen.<br />
Als Sohn von Friedrich Nerly d. Ä. war Friedrich Paul<br />
Nerly d. J. stets mit seiner Geburtsstadt Venedig verbunden,<br />
und so zählen Motive wie das hier vorliegende<br />
zu den persönlichsten Ergebnissen seines künstlerischen<br />
Schaffens. Überhaupt waren italienische Motive<br />
ein steter Quell der Inspiration für den Maler, dessen<br />
Werke oft in ein sanftes Abendrot getaucht sind.<br />
(1321762) (13)<br />
FRIEDRICH NERLY THE YOUNGER,<br />
1842 – 1919<br />
VEDUTA OF THE GRAND CANAL WITH SANTA<br />
MARIA DELLA SALUTE<br />
Oil on canvas.<br />
85 x 177 cm.<br />
Signed lower right.<br />
As Friedrich Nerly the Elder’s son, Friedrich Paul Nerly<br />
was always connected to his native city of Venice, and<br />
so motifs like the present one are among the most<br />
personal results of his artistic work.<br />
€ 27.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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621<br />
MALER DER ERSTEN HÄLFTE DES<br />
19. JAHRHUNDERTS<br />
VEDUTE VON ROM MIT DEM PETERSDOM UND<br />
DER ENGELSBURG<br />
PAINTER OF THE FIRST HALF OF THE<br />
19TH CENTURY<br />
VEDUTA OF ROME WITH SAINT PETER’S BASILICA<br />
AND CASTEL SANT’ANGELO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45 x 57 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
In warmen gelb-rötlichen Licht der untergehenden<br />
Sonne Blick über den ruhig fließenden Tiber auf die<br />
Engelsbrücke mit der Engelsburg und dem im Hintergrund<br />
liegenden Petersdom mit seiner rötlichen, in<br />
den Himmel ragenden großen Kuppel. Im Vordergrund<br />
hat am Ufer ein Fischerboot angelegt, während linksseitig<br />
einige alte Häuser zu erkennen sind sowie am<br />
Ufer einige Figuren, darunter ein Dudelsack spielender<br />
Mann. Harmonische Malerei, die Stimmung eines<br />
sich zu Ende neigenden Sommertages vermittelnd.<br />
(1330392) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
45 x 57 cm.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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93
622<br />
JOHANN GEORG GMELIN,<br />
1810 ROM – 1854<br />
Der Künstler wurde als Sohn des Zeichners und Kupferstechers<br />
Wilhelm Georg Gmelin geboren. Zur Ausbildung<br />
ging er mit 14 Jahren nach Wiesbaden und Karlsruhe.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Rom waren seine<br />
Veduten vor allem bei Italienreisenden sehr begehrt. Zu<br />
seinen Auftraggebern zählte u.a. der Zar von Russland.<br />
MALERISCHE ANSICHT DER BUCHT VON NEAPEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 98 cm.<br />
Rechts unten auf Stein signiert und datiert<br />
„G Gmellin 1851“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
JOHANN GEORG GMELIN,<br />
1810 ROME – 1854<br />
PICTURESQUE VIEW OF THE BAY OF NAPLES<br />
Oil on canvas.<br />
71 x 98 cm.<br />
Signed and dated “G Gmelin 1851” on stone lower<br />
right.<br />
€ 28.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Von erhöhtem Standpunkt Blick über den Golf von<br />
Neapel im romantischen Licht der untergehenden<br />
Sonne. Im Vordergrund das breite, teils verschattete<br />
Ufer mit zahlreichen Figuren, darunter einige Fischer,<br />
die ihre Netze aus dem Wasser einholen und bereits<br />
mehrere auf Holzgestellen aufgespannt haben; dahinter<br />
im Wasser ein ankerndes Segelboot. Linksseitig<br />
eine rastende Familie in einem durch die Sonne erhelltem<br />
Uferstück und in der linken Bildecke einige<br />
stilllebenhaft präsentierte Objekte, zu denen zwei<br />
Holzfässer und mehrere Keramiken gehören. Im Hintergrund<br />
die Stadt Neapel mit der auf dem Vomero-<br />
Hügel liegenden Festung Sant´Elmo und dem darunter<br />
liegenden Klosterkomplex San Martino mit Kirche. Im<br />
optischen Mittelpunkt des Gemäldes jedoch der Vesuv,<br />
dessen Rauch in den hohen türkisblau schimmernden<br />
Himmel steigt. Qualitätvolle, stimmungsvolle Malerei in<br />
der typischen Manier des Künstlers.<br />
(12901449) (18)<br />
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623<br />
VINCENZO GIOVANNINI,<br />
1816 – 1868<br />
BLICK ÜBER DAS FORUM ROMANUM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 165 cm.<br />
Aus erhöhtem Standpunkt des Kapitolshügels, wird<br />
hier der Blick über das Forum geboten. Das betonte<br />
Breitformat erlaubt hier einen Panoramablick, in dem<br />
die einzelnen Bauten in akribischer Genauigkeit wiedergegeben<br />
werden. Hier dominieren die erhaltenen<br />
Bauten und Säulen der römischen Tempel, wie des<br />
Castor- und des Vestatempels, aber auch der Triumphbogen<br />
des Septimus Severus links im Bild. Weiter hinten<br />
die in hellem Licht stehende Säulenfront des ehemaligen<br />
Tempels des Antoninus Pius, in den die Kirche<br />
San Lorenzo in Miranda eingebaut wurde. In weiterer<br />
Ferne ist das Colosseum nur noch im blauen Lichtdunst<br />
zu sehen. So liefert das raumbeherrschende<br />
Panoramagemälde eine Erinnerung an Rom in sonnigem<br />
Licht unter blauem Himmel. Die Figurenstaffage<br />
gibt die Kostüme des 19. Jahrhunderts wieder, Indiz für<br />
die frühe Entstehungszeit des Bildes. Der Maler hat<br />
sich in die Tradition der römischen Vedutisten eingereiht.<br />
Bereits früh aus Umbrien nach Rom gezogen,<br />
begann er sein Studium an der Accademia di San Michele.<br />
Später wurde er Mitglied der Accademia di San<br />
Luca. In einer Zeit der „Grand Tour“ erhielt der Maler<br />
zahlreiche Aufträge, wobei er vor allem die Ansichten<br />
Roms und des Forums besonders beliebt waren. Giovanninis<br />
Veduten zeigen sich sehr abwechslungsreich,<br />
denn er erfasste sie aus den verschiedensten Perspektiven.<br />
A.R.<br />
Literatur:<br />
P. A. de Rosa, P. E. Trastulli, Vincenzo Giovannini (1817-<br />
1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto delle<br />
Opere, Rom 2002. (1301324) (11)<br />
VINCENZO GIOVANNINI,<br />
1816 – 1868<br />
VIEW OVER THE FORUM ROMANUM<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
93 x 165 cm.<br />
Literature:<br />
P. A. de Rosa, P. E. Trastulli, Vincenzo Giovannini (1817-<br />
1903). Dipinti di Roma e Campagna. Regesto delle<br />
Opere, Rome 2002.<br />
€ 50.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
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95
624<br />
JACOB JACOBS,<br />
1812 ANTWERPEN – 1879<br />
ANSICHT VON KONSTANTINOPEL BEI<br />
SONNEN UNTERGANG<br />
Öl auf Holz.<br />
61 x 79,5 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Jacob Jacobs 1842“.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt mit einer verschattet liegenden<br />
Ruine eines Turmes, vor der ein Schäfer seine<br />
Herde antreibt, fällt der Blick ins Tal auf die Stadt, das<br />
blaue ruhige Meer mit wenigen Schiffen und auf den<br />
hohen, fast gänzlich gelb glänzenden Himmel und der<br />
sich im Wasser widerspiegelnden Sonne. Auf der linken<br />
Seite des Gemäldes ist im Hintergrund eine massive<br />
Festung mit neu errichteten Minaretten erkennbar,<br />
während im Vordergrund das Stadtzentrum mit der<br />
Hagia Sophia sichtbar ist. Am rechten Bildrand ist auf<br />
der Anhöhe eine weitere Festung im hellen Sonnenlicht<br />
wiedergegeben. Erst auf den zweiten Blick zu<br />
entdecken ist ein bewaffneter alter Mann mit langem<br />
Gewehr vor einer leicht versteckt stehenden großen<br />
Kanone und zwei liegenden Kanonenrohren im verschatteten<br />
linken Vordergrund. Qualitätvolle malerische,<br />
romantische Ansicht von Konstantinopel.<br />
JACOB JACOBS,<br />
1812 ANTWERP - 1879<br />
VIEW OF CONSTANTINOPLE AT SUNSET<br />
Oil on panel.<br />
61 x 79.5 cm.<br />
Signed and dated “Jacob Jacobs 1842” lower right.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Jacob Jacobs war ein belgischer Landschafts- und<br />
Meeresmaler, der hauptsächlich im romantischen Stil<br />
malte, mit einer Vorliebe für nordische und orientalische<br />
Szenen. Jacobs studierte bei Gustaf Wappers<br />
und Ferdinand de Braekeleer an der Königlichen Akademie<br />
der Schönen Künste in Antwerpen. Er setzte<br />
seine Studien in Leuven fort, wo er von den Werken<br />
von Ludolf Bakhuizen und Adriaen van de Velde beeinflusst<br />
wurde. 1838 brach er zu einer langen Seereise<br />
auf, die ihn u.a. nach Gibraltar, nach Konstantinopel<br />
und in die asiatische Türkei führten. Während dieser<br />
Reisen stellte er Zeichnungen und Notizen zusammen,<br />
die ihm als Inspiration dienen sollten. (13307025) (18)<br />
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99
625<br />
CARLO GRUBACS,<br />
1802 – 1878<br />
VEDUTE VON VENEDIG MIT DEM CANAL GRANDE<br />
CARLO GRUBACS,<br />
1802 – 1878<br />
VEDUTA OF VENICE WITH THE GRAND CANAL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43,5 x 65,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „C. Grubacs“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Malerischer Blick über den vielbefahrenen Canal Grande<br />
im warmen rötlich-braunen Licht, der unter dem<br />
hohen Himmel untergehenden Sonne. An den Ufern<br />
links und rechts des Wassers, vor den prachtvollen<br />
Gebäuden, zahlreiche Staffagefiguren erkennbar.<br />
Im Hintergrund links der Campanile und die Kuppeln<br />
des Markusdoms. Stimmungsvolle Malerei in teils<br />
raschem Pinselduktus, in der typischen Manier des<br />
bekannten Künstlers. Vereinzelt Retuschen.<br />
(1330821) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
43.5 x 65.5 cm.<br />
Signed “C. Grubacs” lower right.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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101
626<br />
CARLO CANELLA,<br />
1800 VERONA – 1879 MAILAND<br />
VENEDIGANSICHT IM SCHIMMERNDEN<br />
MONDLICHT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39 x 62 cm.<br />
Rechts unten signiert „C. Canella“.<br />
In dekorativem Prunkrahmen.<br />
Blick auf den durch das Mondlicht schimmernden<br />
Canal Grande mit wenigen Gondeln und zwei größeren<br />
Segelschiffen. Im Vordergrund die breite Uferstraße mit<br />
zahlreichen Staffagefiguren, zwei Hunden und einer<br />
kleinen Brücke, die zur Punta della Dogana und der<br />
Basilika Santa Maria della Salute mit ihren großen<br />
Kuppeln führt. Am Rand des Ufers eine rötlich leuchtende<br />
Straßenlaterne sowie diverse rötliche Lichter<br />
aus den Gebäuden, rund um die prachtvolle Kirche.<br />
Stimmungsvolles Nachtbild mit hoch am Himmel<br />
leuchtendem, weit strahlendem Mond.<br />
(1330822) (18)<br />
CARLO CANELLA,<br />
1800 VERONA – 1879 MILAN<br />
VENICE VEDUTA IN SHIMMERING MOONLIGHT<br />
Oil on canvas.<br />
39 x 62 cm.<br />
Signed “C. Canella” lower right.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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103
627<br />
GIOVANNI BIASIN,<br />
1835 – 1912<br />
PROSPEKT VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
29 x 162 cm.<br />
In plastisch dekoriertem Rahmen.<br />
Weiter Prospekt mit zentraler Darstellung der Basilika<br />
von Santa Maria della Salute sowie des Campaniles<br />
auf dem Markusplatz.<br />
(1331256) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
627A<br />
GIUSEPPE CANELLA D. Ä.,<br />
1788 VERONA – 1847 FLORENZ<br />
VENEDIG, BLICK AUF DEN MARKUSPLATZ<br />
Öl auf Leinwand.<br />
38 x 61 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vom Ufer am Canal Grande malerischer Blick über die<br />
Piazzetta mit den beiden Säulen, die Venedigs Stadtheiligen<br />
Markus und Theodorus gewidmet sind, und<br />
dem sonnenbeschienenen Dogenpalast, sowie der<br />
verschatteten Biblioteca Nazionale Marciana auf den<br />
Markusplatz mit dem Campanile, dem Markusdom<br />
und dem Uhrturm im gleißenden Sonnenlicht unter<br />
hohem, hellblauen Himmel. Mehrere Figuren in meist<br />
eleganter Kleidung flanieren über die beiden Plätze.<br />
Stimmungsvolle Malerei in überwiegend beige-brauner<br />
und hellblauer Farbgebung, bei der die roten und blauen<br />
Kleidungsstücke der Figuren bewusst Akzente<br />
setzen.<br />
(1330775) (3) (18)<br />
INFO | BID € 8.000 - € 10.000<br />
INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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105
628<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,<br />
er studierte in Brescia und war Schüler von Girolamo<br />
Romanino Romani (1484/87-1562). Später zog er<br />
nach Venedig und setzte sein Kunststudium unter Giovanni<br />
Antonio Canal (1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838<br />
unternahm er eine Reihe von Reisen, die ihn u.a. nach<br />
Florenz, Rom, Neapel und Paestum führten. Mit seinen<br />
Venedigveduten begründete Bison ein kommerzielles<br />
Genre um der Nachfrage von Touristen und Sammlern<br />
nachzukommen. Neben zahlreichen Venedigansichten<br />
schuf er auch idyllische Fantasielandschaften. Neben<br />
der Vielfalt seiner Themen ist besonders die hohe<br />
Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.<br />
Malerischer Blick vom Uhrturm aus über den Markusplatz<br />
mit dem Markusdom und den Campanile über<br />
die Piazzetta mit den beiden Säulen auf den Canal<br />
Grande, auf dem neben Gondeln ein großes Segelschiff<br />
erkennbar ist. Zahlreiche Figuren in eleganter<br />
zeitgenössischer Kleidung um 1800 flanieren über die<br />
Plätze. Die Sonne fällt von der rechten Seite auf den<br />
Markusplatz und wirft sichtbare Schatten, insbesondere<br />
von drei hohen Fahnenmasten. Stimmungsvolle<br />
Malerei unter hohem Himmel im warmen weiß-rötlichen<br />
und hellblauen Licht der Sonne. Detaillierte<br />
Feinmalerei in weicher Farbgebung und perfekter<br />
perspektivischer Tiefenräumlichkeit.<br />
Literatur:<br />
Fabrizio Magani, Giuseppe Bernardino Bison,<br />
Soncino 1993, Abb. S. 99.<br />
Giuseppe Pavanello/ Alberto Craievich/ Daniele<br />
D‘Anza, Giuseppe Bernardino Bison, Triest, 2012,<br />
S. 210, Abb.Nr. 69. (1330378) (3) (18)<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA – 1844 MILAN<br />
VISTA OF SAINT MARK’S SQUARE IN VENICE<br />
Tempera on paper.<br />
14.5 x 19.5 cm.<br />
Signed “Bison” lower right.<br />
ANSICHT DES MARKUSPLATZES IN VENEDIG € 10.000 - € 15.000<br />
Tempera auf Papier.<br />
14,5 x 19,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „Bison“.<br />
Hinter Glas in vergoldetem Rahmen.<br />
Literature:<br />
Fabrizio Magani, Giuseppe Bernardino Bison, Soncino<br />
1993, ill. p. 99.<br />
Giuseppe Pavanello, Alberto Craievich, Daniele D’Anza,<br />
Giuseppe Bernardino Bison, Trieste 2012, p. 210, ill.<br />
no. 69.<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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107
629<br />
PIETER VAN LOON,<br />
1801 – 1873,<br />
Vedutenmaler des 19. Jahrhunderts<br />
DIE MARINELLA-KÜSTE IN NEAPEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 93 cm.<br />
Auf einem am Boden liegenden Ruder bezeichnet<br />
„Strada della porta Capua a Napoli“.<br />
Rechts unten signiert und ortsbezeichnet „Napoli“.<br />
Mit hoher Häuserzeile links am Ufer, rechs hinten der<br />
rauchende Vesuv, im Vordergrund ans Ufer gezogene<br />
Fischerboote. (†)<br />
Literatur:<br />
Das Gemälde ist beschrieben und abgebildet in:<br />
Massimo Riccardi, Paesaggisti stranieri in Campania<br />
nell'Ottocento, Abb. S. 148 mit Angabe der Provenienz<br />
„Privatsammlung Como“. (1322007) (10)<br />
PIETER VAN LOON,<br />
1801 – 1873<br />
THE MARINELLA COAST IN NAPLES<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 93 cm.<br />
Inscribed “Strada della porta Capua a Napoli” and<br />
dated “(18)45” on a rudder lying on the ground.<br />
Signed and place name “Napoli” lower right.<br />
A tall row of houses on the left side of the shore with<br />
fishing boats pulled to the shore in the foreground.<br />
Smoking mount Vesuvius in the background on the<br />
right. (†)<br />
Literature:<br />
The painting is described and pictured in: Massimo<br />
Riccardi, Paesaggisti stranieri in Campania nell’Ottocento,<br />
ill. p. 148 with provenance reference “Private<br />
Collection, Como”.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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630<br />
PIETRO GABRINI,<br />
1856 ROM – 1926 EBENDA<br />
GESELLSCHAFT VOR RÖMISCHER VILLA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 180 cm.<br />
Links unten signiert, ortsbezeichnet und datiert<br />
„P. GABRINI ROMA MXMXVI“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im offenen Vorraum einer prachtvollen römischen Villa<br />
mit Säulen und einem in den Fussboden eingelegtem<br />
Mosaik auf einem Teppich mit drei Hockern, der sitzende<br />
Hausherr in weißer Tunika, neben ihm eine stehende<br />
Frau in hellblauem Gewand mit rotem Mantel<br />
und goldenem Haarschmuck und eine weitere sitzende<br />
Dame. Hinter ihnen weitere Figuren in römisch-antiker<br />
Kleidung, wohl den Ausführungen des linksseitig stehenden<br />
Mannes aufmerksam und bewundernd lauschend.<br />
Dieser weist mit Handgestus auf eine übergroße<br />
figurenreiche Skulptur mit einem Pferd hin, die<br />
außerhalb des Raumes auf einem rechteckigen Sockel<br />
steht. Im Vordergrund links am Boden stehend eine<br />
goldene Schale, gefüllt mit rosafarbenen und roten<br />
Rosen, von denen einige wenige am Boden liegen. Im<br />
Hintergrund links, vorbei an einer Vase mit einer Agave<br />
auf der Hausbrüstung, fällt der Blick auf eine Landschaft<br />
mit hochragenden Pinienbäumen, die gerade<br />
von der Sonne beschienen werden. Detailreiche Malerei<br />
mit reicher Interieurausstattung, die auf ein wohlhabendes<br />
römisches Ehepaar hinweist. Wenige kleine<br />
Retuschen.<br />
(1301328) (18)<br />
PIETRO GABRINI,<br />
1856 ROME – 1926 IBID.<br />
PARTY OUTSIDE A ROMAN VILLA<br />
Oil on canvas.<br />
110 x 180 cm.<br />
Signed lower left, with place name and dated<br />
“P. GABRINI ROMA MXMXVI”.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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109
631<br />
JOSEPH COOMANS,<br />
1816 BRÜSSEL – 1889<br />
ANTIKES FAMILIEN-SYMPOSION<br />
Öl auf Leinwand.<br />
83,7 x 127,5 cm.<br />
Künstlerbezeichnung auf einer Fußsohle der linken<br />
unteren Ecke.<br />
Der Maler erhielt seine erste Ausbildung an der Akademie<br />
in Antwerpen bei De Keyser und Gustave<br />
Wappers. Sein Interesse an orientalischen, dann vor<br />
allem antiken Themen resultierte aus seinen Kriegsauf<br />
enthalten in Algerien, Italien, der Türkei und Griechenland.<br />
Sein Besuch der Ausgrabungen in Pompeji<br />
1857 hat wesentlich auf seine Malerei gewirkt. Dies<br />
zeigt auch das vorliegende Gemälde:<br />
In einem geräumigen antiken Innenraum, mit Ausblick<br />
links in das hell erleuchtete Atrium mit Säulen, hat<br />
sich die Familie mit Freunden versammelt. Auf erhöhten<br />
und gepolsterten Klinen liegen drei Männer verschiedenen<br />
Alters, der Hausherr durch seinen Efeukranz<br />
hervorgehoben. Die Patrona des Hauses, weiß<br />
gekleidet, am Tischhaupt in einem Lehnstuhl. Mädchen<br />
musizieren mit Doppel-Aulis und Tamburin. Im Vordergrund<br />
Kinder auf einem Pantherfell, das symbolisch<br />
auf den Dionysoskult verweist. Solche Symposien<br />
sind aus der griechisch-römischen Kultur als Festgelage<br />
nach dem Essen mit Wein, Musik und Kultgesängen<br />
überliefert. Der Raumhintergrund zeigt die<br />
Kenntnis des Malers von den Wandmalereien Pompejis<br />
deutlich.<br />
Ein kleineres Gemälde, das dem vorliegenden entspricht<br />
(56 x 84 cm), kam mit dem Titel „Roman<br />
Banquet, 1876“ in den Handel.<br />
Coomans hatte vor allem in den USA großen Erfolg.<br />
Auch die Töchter des Malers, Diana (1861-1952) und<br />
Heva Coomans (1864-1939), setzten das Malerhandwerk<br />
in den USA fort.<br />
Literatur:<br />
Adrien Jean Joseph Delen: Coomans, Pierre Olivier<br />
Joseph, in: Ulrich Thieme (Hrsg.), Allgemeines Lexikon<br />
der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart,<br />
Bd. 7.<br />
Ekkehard Stärk (Hrsg.), Xenophon: Das Gastmahl,<br />
Stuttgart 1986.<br />
Alfred Schäfer, Unterhaltung beim griechischen<br />
Symposion. Darbietungen, Spiele und Wettkämpfe<br />
von homerischer bis in spätklassische Zeit, Mainz<br />
1997.<br />
Elke Stein-Hölkeskamp, Das römische Gastmahl.<br />
Eine Kulturgeschichte, München 2005.<br />
A.R. (13306413) (1) (11)<br />
JOSEPH COOMANS,<br />
1816 BRUSSELS – 1889<br />
ANTIQUE FAMILY SYMPOSIUM<br />
Oil on canvas.<br />
83.7 x 127.5 cm.<br />
Artist name on sole of the foot lower left corner.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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113
632<br />
FÉLIX ZIEM,<br />
1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />
Der Künstler unternahm nach seinem erfolgreichen<br />
Studium der Architektur mehrere Studienreisen nach<br />
Italien zwischen 1845 und 1848 und machte die Malerei<br />
schließlich zu seinem Beruf. In Venedig fand er<br />
Inspriation für seine Werke, insbesondere Stillleben,<br />
Portraits und Landschaftsbilder. Er kann der Schule von<br />
Barbizon zugerechnet werden. 1857 ernannte ihn die<br />
französische Regierung zum Ritter der Ehrenlegion.<br />
KÜSTENSTÜCK IN ISTANBUL<br />
Öl auf Holz.<br />
38,5 x 58,5 cm.<br />
Rechts unten in den Wellen signiert „Ziem“.<br />
In bronziertem vegetabil reliefiertem Rahmen.<br />
Der Sohn einer französischen Mutter und eines kroatischen<br />
Vaters wurde in Beaune, Burgund, geboren und<br />
studierte Architektur, bevor er sich ganz der Malerei<br />
und dem Reisen widmete. Sein Markenzeichen sind<br />
die Ansichten von Venedig und Istanbul, mit ihrer charakteristischen<br />
Verschmelzung von Stadtlandschaft<br />
und Wasser in intensiven, manchmal leuchtenden<br />
Farben. Besonderes Augenmerk legte Ziem auf die<br />
Wiedergabe der wechselnden Lichtverhältnisse zu<br />
verschiedenen Tageszeiten, was ihn zu einem der Vorläufer<br />
des Impressionismus machte. In unserer Ansicht<br />
von Istanbul sieht man kurz den Bosporus mit<br />
der in sommerlichem Dunst getauchten Hagia Sophia,<br />
die von kleinen Wölkchen umspielt wird. Eine Ansicht<br />
in der Sammlung des Petit Palais in Paris zeigt eine<br />
sehr ähnliche Ansicht, jedoch mit röterem Himmel.<br />
Die Komposition an sich kennen wir von mehreren<br />
Gemälden von Félix Ziem, wobei sich die Lichtregie<br />
und die Repoussoir-Architektur unterscheiden kann.<br />
(1320603) (13)<br />
FÉLIX ZIEM,<br />
1821 BEAUNE – 1911 PARIS<br />
COASTAL SCENE IN ISTANBUL<br />
Oil on panel.<br />
38.5 x 58.5 cm.<br />
Signed “Ziem” beneath the waves on the right.<br />
€ 18.000 - € 24.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
633<br />
CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />
1802 – 1859<br />
PORTRAIT EINER ODALISKE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
129 x 97 cm.<br />
Rechts unten signiert „Ch. Bazin“.<br />
In stark plastisch verziertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein die Authentizität des vorliegenden<br />
Werkes bestätigender Schriftverkehr des Einlieferers<br />
mit Noé Willer.<br />
Auf einer Chaiselongue in komplizierter Drehung<br />
die Darstellung einer Odaliske neben einem Tisch mit<br />
japanischer Vase in Imarifarben, Schmuck und Saliere.<br />
Minimal besch.<br />
(1290275) (13)<br />
CHARLES-LOUIS BAZIN,<br />
1802 – 1859<br />
PORTRAIT OF ODALISQUE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
129 x 97 cm.<br />
Signed lower right “Ch. Bazin”.<br />
Accompanied by the correspondence between the<br />
consignor and Noé Willer confirming the authenticity<br />
of the present work.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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634<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/BRABANT – 1870 BRÜSSEL<br />
DER LIEBESBRIEF<br />
Öl auf Holz.<br />
63,2 x 47 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1840“.<br />
Verso auf der Malplatte mehrerem Ausstellungsaufkleber,<br />
wie Etikett der Galerie Guillaume Campo in<br />
Antwerpen, ferner Aufkleber „Hizkia van Kralingen“<br />
mit Bezeichnung „Musée Villa Vauban“ einer Petrus<br />
van Schendel-Ausstellung mit entsprechenden Inventarnummerierungen,<br />
weiterhin Aufkleber der Schendel -<br />
Austellung „Breda´s Museuum“, November 2012<br />
- Februar 2013.<br />
Dargestellt ist ein Mädchen, das in weißem Seidenkleid<br />
mit rosafarbenen Schleifen an einen Tisch gelehnt<br />
sitzt und in einen Brief, wohl Liebesbrief, vertieft ist,<br />
den sie in der linken Hand hält. Hinter ihrem Rücken<br />
steht ein weiteres Mädchen, möglicherweise Schwester<br />
oder Freundin, die durch den Spiegel versucht, den<br />
Inhalt des Briefes zu erkunden. Beide Mädchen äußerst<br />
anmutig wiedergegeben. Besonderer Reiz liegt<br />
darin, dass das Mädchen im Hintergrund sowohl vom<br />
Profil, als auch in der Spiegelfläche en face zu sehen<br />
ist. Die Beleuchtung erfolgt durch eine am Tisch stehende<br />
Spirituslampe, deren Schirm abgenommen daneben<br />
auf der Tischfläche liegt. Dahinter der Biedermeier-Toilettekasten<br />
mit dem halbrund geschlossenen<br />
Spiegel. Im Halbdunkel des Innenraums ist an der<br />
Tapetenrückwand ein Halbschrank zu sehen, darauf<br />
ein Paar chinesische Vasen, ein weiteres chinesisches<br />
Väschen links am Bildrand auf dem Tisch hinter einem<br />
grünen Vorhang, der mit goldener Kordel nach links<br />
zurückgebunden ist. Im Vordergrund vor dem dunklen<br />
Schatten des Tisches ein Wäschekorb, gefüllt mit roten<br />
und grünen Stoffen. Die Hauptfigur, im Bild von links<br />
beleuchtet, ist entsprechend dem Flammenlicht in<br />
Sfumato wiedergegeben. Das Thema einer belauschten<br />
Brieflektüre findet sich in der Kunstgeschichte in<br />
dieser Zeit mehrfach, zuerst wohl in der französischen<br />
Malerei, dann alsbald in der gesamten europäischen<br />
Biedermeier-Malerei.<br />
Van Schendel war ab 1834 Mitglied der Royal Academy<br />
of Fine Arts in Amsterdam. Er ist berühmt für seine<br />
Genrebilder in Kerzenbeleuchtung. Das vorliegende<br />
Gemälde ist als eines der hervorragenden Beispiele<br />
von Schendels Kunst anzusehen, Genreszenen im<br />
Kerzenlicht oder wie hier im Licht einer Spirituslampe<br />
wiederzugeben. (†)<br />
(12901414) (11)<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/BRABANT – 1870 BRUSSELS<br />
THE LOVE LETTER<br />
Oil on panel.<br />
63.2 x 47 cm.<br />
Signed and dated “1840” lower right.<br />
Several adhesive labels of exhibitions on the reverse<br />
of the panel, such as label of the Guillaume Campo<br />
Gallery in Antwerp, “Hizkia van Kralingen” with<br />
inscription “Musée Villa Vauban” of a Petrus van<br />
Schendel exhibition with respective inventory numbers.<br />
Furthermore labels of a Schendel exhibition<br />
“Breda´s Museum”, November 2012 - February 2013.<br />
(†)<br />
€ 60.000 - € 100.000<br />
Sistrix<br />
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635<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRÜSSEL<br />
DIENSTMÄDCHEN AN EINEM GEFLÜGELSTAND<br />
Öl auf Holz.<br />
39,5 x 32,7 cm.<br />
Beigegeben Echtheitszertifikat von Dr. J. M. M. de<br />
Meere, Verfasser der Monographie über Petrus van<br />
Schendel.<br />
Auf einem nächtlichen städtischen Marktplatz bieten<br />
einige Händler ihre Ware an. Im Vordergrund stehend<br />
eine junge Frau mit einem kupfernen Korb in ihrer<br />
rechten Armbeuge, vor einem überdachten Verkaufsstand,<br />
an dem an einem Seil, an einer Stange befestigt,<br />
ein Huhn herabhängt sowie am rechten Bildrand<br />
ein aufgehängter Hase. Auf dem Tisch selbst weiteres<br />
Geflügel, eine brennende, leicht flackernde Kerze, die<br />
den Stand und auch das feine weiche Gesicht und die<br />
Arme der jungen Frau beleuchtet. Hinter der Kerze<br />
zudem ein großer geflochtener Korb zum Transport<br />
von Geflügel. Mit ihrem feinen Gesicht, den geröteten<br />
Wangen und den glänzenden Augen schaut die Dargestellte<br />
interessiert aus dem Bild heraus. Im dunklen<br />
Hintergrund, nur schemenhaft erkennbar, weitere Gebäude,<br />
aus deren Fenster teils weiches gelbliches<br />
Licht fällt. Am linken Rand, hinter der jungen Frau, die<br />
Gesichter zweier Männer erkennbar. Malerei in der für<br />
den Künstler typischen qualitätvollen feinen Malweise,<br />
bei zurückhaltender Farbgebung mit bravourös gekonnter<br />
Hell-Dunkel-Inszenierung. Minimale Retuschen.<br />
PETRUS VAN SCHENDEL,<br />
1806 TERHEIJDEN/ BRABANT – 1870 BRUSSELS<br />
MAID AT A POULTRY STALL<br />
Oil on panel.<br />
39.5 x 32.7 cm.<br />
Accompanied by certificate of authenticity by Dr J. M.<br />
M. Meere, author of the monograph on Petrus van<br />
Schendel<br />
Provenance:<br />
German private collection.<br />
Literature:<br />
M. A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus van<br />
Schendel 1806-1880, Saint Petersburg 2018, ill. p. 88.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Deutschland.<br />
Literatur:<br />
M.A. Kostyrja, The life and work of the artist Petrus<br />
van Schendel 1806-1870, Sankt Petersburg 2018,<br />
Abb. S. 88. (1321443) (18)<br />
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636<br />
JAN VAN OS,<br />
1744 MIDDELHARNIS – 1808 DEN HAAG<br />
GROSSES STILLLEBEN MIT BLUMEN, FRÜCHTEN<br />
UND EINEM VOGELNEST<br />
JAN VAN OS,<br />
1744 MIDDELHARNIS – 1808 THE HAGUE<br />
LARGE STILL LIFE WITH FLOWERS, FRUIT,<br />
AND BIRD´S NEST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84,1 x 65,3 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „J. van. Os. Fecit“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor landschaftlichem grünem Hintergrund, der rechtsseitig<br />
den Blick auf den hohen Himmel frei gibt, eine<br />
beige Vase mit ovalem Medaillon, auf einer Platte aus<br />
Marmor stehend. Darin ein prachtvolles Gebinde aus<br />
Blumen und Obst, dazu gehören rosafarbene und gelbe<br />
Rosen, gelb-rote Narzissen, leuchtend roter Klatschmohn<br />
sowie eine dunkelrote Stockrose, ein kleiner<br />
Zweig mit Pflaumen sowie ein Ast mit dunklen Weintraubenrispen.<br />
Rechts der Vase stehend ein Korb mit<br />
Früchten, darunter Weintrauben, Pfirsiche, Äpfel und<br />
eine Feige. Links vor der Vase liegend helle Weintraubenrispen,<br />
ein Maiskolben, zwei rötliche Pflaumen,<br />
eine nach rechts ragende Ananas und schließlich ein<br />
kleines gefülltes Vogelnest. Rechtsseitig im Korb zudem<br />
ein großer Kürbis. Belebt wird das Bild zusätzlich<br />
durch eine große Fliege, die auf dem Vasenkorpus sitzt<br />
sowie eine kleine weitere auf einem orange leuchtenden<br />
Pfirsich im daneben stehenden geflochtenen Korb.<br />
Qualitätvolle feine Malerei in harmonischer Farbgebung.<br />
Vereinzelt Retuschen.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Belgien.<br />
Anmerkung:<br />
Der niederländische Maler wurde durch seine Stillleben<br />
mit Blumen und Früchten im Stil von Jan van<br />
Huysum (1682-1749) bekannt, mit denen er sich international<br />
einen Namen machte. Auf diesen Werken<br />
finden sich mehrfach auch eine liegende Ananas und<br />
ein Vogelnest wieder. (1321459) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
84.1 x 65.3 cm.<br />
Signed “J. van. Os. Fecit” lower left.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Belgium.<br />
€ 28.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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637<br />
JEAN FRANÇOIS ELIAERTS,<br />
1761 – 1848, ZUG.<br />
GROSSES BLUMENSTILLLEBEN<br />
JEAN FRANÇOIS ELIAERTS,<br />
1761 – 1848, ATTRIBUTED<br />
LARGE FLOWER STILL LIFE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
117 x 89,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Hoch aufgebauter, großer Blumenstrauß mit Rosen,<br />
Pfingstrosen, Tulpen, Nelken, Narzissen, Schwertlilien,<br />
Primeln, Malven und Mohnblumen sowie weiteren<br />
Frühlings- und Frühsommerblumen in leuchtenden frischen<br />
Farben. Bekrönt wird der Strauß durch eine Kaiserkerze.<br />
Von links oben nähert sich ein gelber Falter<br />
den Blumen; zwei weitere Schmetterlinge sind ebenfalls<br />
zu sehen. Der Strauß stehend in einer kugeligen<br />
roten Vase auf einer Marmorplatte, daneben liegend<br />
eine Ananas, ein Stiefmütterchen und ein Veilchen, vor<br />
grünlichem Hintergrund, der nach links zunehmend<br />
verschattet. Hervorragende prachtvolle Darstellung in<br />
vielen differenzierten Farbtönen in der typischen Manier<br />
des Künstlers, auf dessen Werken die dargestellte<br />
Marmorplatte öfters zu finden ist.<br />
(1330483) (1) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
117 x 89.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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638<br />
FÉLIX HENRI GIACOMOTTI,<br />
1828 – 1909<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN DAME MIT BRAUNEN<br />
HANDSCHUHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
116 x 81,2 cm.<br />
Rechts unten signiert „Giacomotti“. Verso auf Keilrahmen<br />
mit umfangreicher Beschriftung.<br />
In breitem, durch reliefierten Blattzierrat akzentuiertem<br />
Rahmen.<br />
Nachdem Giacomotti, der zwar italienischer Abstammung<br />
war, jedoch in Paris lebte, beim Prix de Rome<br />
1854 den zweiten Platz erreichte, hielt er sich mehrere<br />
Jahre in Rom auf. Um das Stipendium wahrnehmen<br />
und damit mehrere Jahre in Italien verbringen zu dürfen,<br />
legte Giacomotti seine italienische Staatsbürgerschaft<br />
ab und nahm die französische an. 1861 jedoch<br />
kehrte er nach Paris zurück und wandte sich der Portraitmalerei<br />
zu, in der er bei der Darstellung vornehmlich<br />
der Pariser Damenwelt brillierte.<br />
(1330132) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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639<br />
RENÉ ARCHILLE ROUSSEAU-DECELLE,<br />
1881 LA ROCHE-SUR-YON – 1964 PRÉFAILLES<br />
UNE GUINGUETTE À PARIS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 100 cm.<br />
Links unten signiert „R. Rousseau-Decelle“.<br />
Rückwärtige ältere Etiketten.<br />
Um 1900 entstanden die bei den Parisern beliebten<br />
Guinguettes. Dies sind Lokale, welche zunächst in den<br />
Pariser Vororten enstanden und deren Name sich wahrscheinlich<br />
von Guinguet, einem leichten Weißwein von<br />
der Île-de-France ableitet. Die Mauern eines solchen<br />
Gartenlokals spitzen sich zentralperspektivisch zu und<br />
leiten den Blick des Betrachters auf sonnenbeschienene<br />
Häuser und einen Platz, welcher den Hintergrundprospekt<br />
für die figurenreiche Szenerie abgibt.<br />
An einigen Tischen sitzen wohlgekleidete Personen<br />
der feinen Pariser Gesellschaft, teils verschattet, teils<br />
von durch das Blattwerk hindurchdringendem Licht<br />
erleuchtet. (†)<br />
(13306075) (10)<br />
RENÉ ARCHILLE ROUSSEAU-DECELLE,<br />
1881 LA ROCHE-SUR-YON – 1964 PRÉFAILLES<br />
UNE GUINGUETTE À PARIS<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 100 cm.<br />
Signed lower left “R. Rousseau-Decelle”.<br />
Older labels on the reverse. (†)<br />
€ 120.000 - € 180.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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Une guinguette à Paris.<br />
Eine Taverne in Paris.<br />
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127
640<br />
EUGÈNE-ERNEST HILLEMACHER,<br />
1818 – 1887<br />
LA POSTE ENFANTINE<br />
Öl auf Holz.<br />
20 x 25 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „Ernest Hillemacher<br />
1859“.<br />
In einem sommerlich beleuchteten Landschaftsgarten<br />
lässt Hillemacher eine Familie mit vier Kindern diagonal<br />
in den rechten Bildvordergrund spazieren oder vielmehr<br />
tänzeln. Die kindliche Bewegtheit, welche mit<br />
der des Hundes vorn rechts korrespondiert, verleiht<br />
dem Gemälde eine bezaubernde Dynamik, welche<br />
noch durch die Lichtregie betont wird. Während die<br />
Eltern – die Mutter ist schon aufgrund des zu schiebenden<br />
Kinderwagens in ihrer Bewegung eingeschränkt<br />
– durch den sie hinterfangenden Baum verschattet<br />
werden, sind die Kinder in ihrer hellen Kleidung vom<br />
Sonnenlicht erhellt. Das Gemälde ist wieder ein gutes<br />
Beispiel für Hillemachers Kunst, in der er die französische<br />
Genremalerei auf eine neue Ebene hob. Sehr<br />
häufig stellte Hillemacher im Salon de Paris aus und<br />
wurde dreimal mit der Medaille erster Klasse belohnt;<br />
1869 wurde er gar zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.<br />
(†)<br />
EUGÈNE-ERNEST HILLEMACHER,<br />
1818 – 1887<br />
LA POSTE ENFANTINE<br />
Oil on wood.<br />
20 x 25 cm.<br />
Signed and dated lower left “Ernest Hillemacher<br />
1859”. (†)<br />
Provenance:<br />
J. S. Earle & Son, Philadelphia.<br />
Katherine Rudloff, St. Louis, Missouri.<br />
Literature:<br />
C. de Mourgues, Explication des ouvrages de peinture,<br />
sculpture, gravure, lithographie et architecture<br />
des artistes vivant exposés au Palais des Champs-<br />
Élysée, le 1er mai 1861, Paris 1861.<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
J. S. Earle & Son, Philadelphia.<br />
Katherine Rudloff, St. Louis, Missouri.<br />
Anmerkung:<br />
Nach dem hier angebotenen Gemälde existiert eine<br />
Lithographie von Claude Thielley. Solche Vervielfältigungen<br />
seiner Werke, trugen zu seiner Popularität<br />
bei.<br />
Literatur:<br />
C. de Mourgues, Explication des ouvrages de peinture,<br />
sculpture, gravure, lithographie et architecture<br />
des artistes vivant exposés au Palais des Champs-<br />
Élysée, le 1er mai 1861, Paris 1861.<br />
Ausstellungen:<br />
Das hier angebotene Gemälde war im Salon de 1861<br />
mit dem Titel „La poste enfantine“ ausgestellt.<br />
(13309331) (10)<br />
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641<br />
FEDERICO ZANDOMENEGHI,<br />
1841 VENEDIG – 1917 PARIS<br />
RUND UM PARIS, 1878<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 50 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „Zandomeneghi<br />
(18)78“.<br />
Aus dem Schatten der Bäume treten drei Gestalten<br />
hervor, eine Frau und zwei kleine Kinder. Die lange<br />
weiße Schürze der Frau lässt darauf schließen, dass<br />
es sich um ein Kindermädchen handelt, das mit ihren<br />
kleinen Kindern spazieren geht, von denen das Ältere<br />
entschlossen voranzugehen scheint, während das<br />
zweite in den Armen seiner Erzieherin liegt. Sie sind<br />
zu Fuß unterwegs friedlich auf einem Weg, der an<br />
einen Fluss grenzt, dessen Mäander sich in das Meer<br />
ergießen. Am anderen Ufer steht ein verfallenes Gebäude,<br />
das wie eine Ruine aussieht und der Szene ein<br />
rustikales Aussehen verleiht. Das Hochformat bringt<br />
eine gewisse Dynamik, die mit dem Auftauchen der<br />
Wanderer einhergeht. Die Landschaft ist die eines<br />
sonnigen Sommernachmittags, wenn man die Kühle<br />
des Schattens sucht. Der Pinselstrich klar und präzise,<br />
um die Silhouette der Figuren zu zeichnen, er wird<br />
freier, wenn es darum geht, die Lebendigkeit der Natur<br />
wiederzugeben; so werden Gras, Laub oder Spiegelungen<br />
im Wasser mit einem lockeren, fülligen Pinsel<br />
gezeichnet. Die Farbpalette der Farben ist realistisch<br />
und moduliert die Töne je nach Grad der Lichteinwirkung,<br />
oft gedämpft. Malerisch, zwischen Realismus<br />
und Impressionismus, diese Einzigartigkeit zeichnet<br />
den Stil von Zandomeneghi aus. (†)<br />
Anmerkungen:<br />
Federico Zandomeneghi (1841-1917) war ein italienischer<br />
Maler. Er ist in Venedig geboren und aufgewachsen,<br />
stammte aus einer Künstlerfamilie und<br />
wurde ab 1856 an der Akademie von Venedig ausgebildet.<br />
1860 hielt er sich als Anhänger Garibaldis in<br />
Florenz auf, wo er die Gruppe Macchiaioli besuchte,<br />
die seinen Stil nachhaltig beeinflusst haben. In ihrer<br />
Gesellschaft widmete er sich der Landschaftsmalerei,<br />
„en plein air“. Dieser innovative Ansatz, der ihren<br />
Kompositionen einen realistischen Charakter verlieh,<br />
fand zur gleichen Zeit in Frankreich ihre Entsprechung,<br />
mit den Malern der Schule von Barbizon. 1874 ging<br />
Zandomeneghi nach Paris, wo er beschloss, sich hier<br />
niederzulassen. Dort verbrachte er den Rest seines<br />
Lebens. Seine zweite entscheidende Begegnung war<br />
die mit den Impressionisten, die gerade ihre erste<br />
Ausstellung veranstaltet hatten. Zandomeneghi nahm<br />
an vier ihrer Ausstellungen teil (1879, 1880, 1881 und<br />
1886). Zunächst musste er Illustrationen für Modemagazine<br />
anfertigen, um seinen Lebensunterhalt zu<br />
bestreiten, bis seine Begegnung 1878 mit dem Kunsthändler<br />
Paul Durand-Ruel, der ihm die Exklusivrechte<br />
an seinen Werken kaufte, ihm wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
verschaffte. Zu Beginn der 1890er Jahre<br />
fand er neue Impulse in der Pastelltechnik und schuf<br />
zahlreiche Porträts. Seine Bilder wurden bis in die<br />
Vereinigten Staaten verkauft und brachten ihm Ruhm<br />
und finanzielle Sicherheit.<br />
Literatur:<br />
Mario Borgiotti, Incantesimi dell‘Ottocento pittorico<br />
italiano, Mailand 1967.<br />
Enrico Piceni, Zandomeneghi, Ausgabe Bramante,<br />
Mailand 1967, Nr. 29. (13309332) (10)<br />
FEDERICO ZANDOMENEGHI,<br />
1841 VENICE – 1917 PARIS<br />
AROUND PARIS, 1878<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 50 cm.<br />
Signed and dated “Zandomeneghi (18)78” lower left. (†)<br />
Literature:<br />
Mario Borgiotti, Incantesimi dell’Ottocento pittorico<br />
italiano, Milan 1967.<br />
Enrico Piceni, Zandomeneghi, ed. Bramante, Milan<br />
1967, no. 29.<br />
€ 220.000 - € 320.000<br />
Sistrix<br />
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642<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROM – 1933 CESENA<br />
DER AUSTAUSCH VON GEHEIMNISSEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 64 cm.<br />
Rechts unten signiert „F. Soulacroix“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem vornehmen Interieur in einer halbrunden<br />
Nische sitzend, die von zwei Pilastern gerahmt wird<br />
und eine muschelartige Decke aufweist, zwei junge<br />
Frauen in innigem Gespräch, wohl Geheimnisse mitteilend;<br />
eine von ihnen hält dabei einen zartrosafarbenen<br />
Brief. Beide in modischen langen Kleidern aus<br />
glänzenden Seidenstoffen im Stil des Empire. Rechtseitig<br />
zudem ein stehender Schirm und ein liegender<br />
Strohhut mit Blütendekor. Feine Malerei in zurückhaltender<br />
Farbgebung, die das malerische Könnnen des<br />
Künstlers unter Beweis stellt. (†)<br />
Provenienz:<br />
Britische Privatsammlung.<br />
Bonhams, London, 26. September 2018, Lot 27.<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROME – 1933 CESENA<br />
THE EXCHANGE OF SECRETS<br />
Oil on canvas.<br />
80 x 64 cm.<br />
Signed “F. Soulacroix” lower right.<br />
In decorative frame. (†)<br />
Provenance:<br />
Private collection, UK.<br />
Bonhams, London, 26th of September 2018, lot 27.<br />
Notes:<br />
The artist had an extraordinary ability to depict the<br />
texture and appearance of fabrics, silks, satins, and<br />
velvets. His portrayed women were dressed at the<br />
height of fashion in Empire style.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler hatte die außergewöhnliche Fähigkeit,<br />
die Textur und das Aussehen von Stoffen, Seide, Satinen<br />
und Samt darzustellen. Seine dargestellten Frauen<br />
waren auf dem Höhepunkt der Mode im Empire-Stil<br />
gekleidet. (13220127) (18)<br />
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643<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROM – 1933 CESENA<br />
DER ANTRAG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
74 x 84 cm.<br />
Rechts unten signiert „F. Soulacroix“, am unteren<br />
Rahmenrand mit Titel und Künstlernennung.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Auf einer großen Terrasse mit barocker Steinbrüstung,<br />
die die Abgrenzung zu einem teils sonnenbeschienenen<br />
Teich vor südlicher Landschaft bildet, eine junge<br />
Frau in einer Hängematte liegend. Sie trägt ein langes<br />
glänzendes, altrosafarbenes faltenreiches Kleid, das<br />
teils bis zum Boden reicht und hält in ihrer linken Hand<br />
einen Fächer aus weißen Federn. Nachdenklich hört<br />
sie einem elegant gekleideten Kavalier, dem sie den<br />
Rücken zuwendet, zu, der auf einem Stuhl sitzt mit<br />
seinem Hut in der rechten Hand. Er blickt sie mit Handgestus<br />
liebevoll an und scheint ihr gerade einen Antrag<br />
zu machen. Stimmungsvolle Malerei mit vielen<br />
zarten, differenzierten Farbabstufungen und exquisiter<br />
Kleidungswiedergabe in der typischen Art des bekannten<br />
Künstlers. (†)<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROME – 1933 CESENA<br />
THE PROPOSAL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
74 x 84 cm.<br />
Signed lower right “F. Soulacroix”. Plaque with title<br />
and artist´s name at the lower edge of the frame. (†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby´s, New York, 5 May 1999, lot 107.<br />
Private collection, UK.<br />
Bonhams, London, 6th of September 2018, lot 29.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, New York, 05. Mai 1999, Lot 107.<br />
Britische Privatsammlung.<br />
Bonhams, London, 6. September 2018, Lot 29.<br />
Anmerkung:<br />
Frédéric Soulacroix war der Sohn von Charles Joseph<br />
Frédéric Soulacroix (1825-1899), einem in Montpellier<br />
geborenen Bildhauer und Maler, der an der École des<br />
Beaux-Arts in Paris studierte und nach seinem Erfolg<br />
an der École 1850 nach Rom reiste. Dort heiratete er<br />
Giacinta Diofebo und 1858 wurde Frédéric geboren.<br />
(13220126) (18)<br />
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135
644<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROM – 1933 CESENA<br />
EIN INTERESSANTES GESPRÄCH<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 82,5 cm.<br />
Links unten signiert „F. Soulacroix“, auf unterem<br />
Rahmenrand betitelt „An Interesting Conversation“<br />
und Künstlernennung.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
In einem mit wertvollen Möbeln und Objekten ausgestatteten<br />
Zimmer ein junges Paar. Sie in einem feinen<br />
langen, teils bestickten Kleid, auf einer Chaiselongue<br />
sitzend, hat ihren rechten Oberarm auf einem Kissen<br />
abgestützt und ihren ausgestreckten Zeigefinger zur<br />
Stirnseite geführt. Leicht verlegen mit geröteten Wangen<br />
blickt sie aus dem Augenwinkel heraus auf einen<br />
Kavalier in edler gold-grüner Kleidung, der sich auf die<br />
Sofalehne abgestützt hat und sie liebevoll anschaut.<br />
Harmonische Darstellung mit besonderer Hervorhebung<br />
der feinen Kleidung und der exklusiven Raumausstattung<br />
in der typischen Manier des Künstlers. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, London, 16. März 1983, Lot 141.<br />
Britische Privatsammlung.<br />
Bonhams, London, 26. September 2018, Lot 28.<br />
FRÉDÉRIC SOULACROIX,<br />
1858 ROME – 1933 CESENA<br />
AN INTERESTING CONVERSATION<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
73 x 82.5 cm.<br />
Signed “F. Soulacroix” lower left, titled on the bottom<br />
margin “An Interesting Conversation” and artist´s name.<br />
(†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby´s, London, 16 of March 1983, lot 141.<br />
Private collection, UK.<br />
Bonhams, London, 26th of September 2018, lot 28.<br />
Notes:<br />
The artist was even commissioned to paint Queen<br />
Margherita of Italy thanks to his special skill in rendering<br />
figures in precious clothing and fabrics and<br />
the success of his works.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Durch sein besonderes Können in der Wiedergabe von<br />
Figuren in edler Kleidung und Stoffen und durch den<br />
Erfolg seiner Werke wurde der Künstler sogar damit<br />
beauftragt, Königin Margherita von Italien zu malen.<br />
(13220128) (18)<br />
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137
645<br />
PIERRE JOSEPH REDOUTÉ,<br />
1759 SAINT HUBERT – 1840 PARIS, UMKREIS<br />
PRACHTVOLLES STILLLEBEN MIT BLUMEN<br />
UND FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 59 cm.<br />
Trägt Signatur links unten „Redouté 182(7)“.<br />
Gerahmt.<br />
Vor grünlichem Hintergrund, der sich von rechts nach<br />
links leicht verdunkelt, die prachtvolle Komposition. In<br />
einer bauchigen Glasvase das feine Arrangement u.a.<br />
mit Rosen, Primeln, blauer Iris und rot leuchtender<br />
Kaiserkrone. Die Vase auf einer Steinplatte, auf der<br />
rechtsseitig ein geöffneter Granatapfel und eine blaue<br />
Traubenrispe liegen.<br />
(1320731) (18)<br />
PIERRE-JOSEPH REDOUTÉ,<br />
1759 SAINT HUBERT – 1840 PARIS, CIRCLE OF<br />
MAGNIFICENT STILL LIFE WITH FLOWERS<br />
AND FRUIT<br />
Oil on canvas.<br />
71 x 59 cm.<br />
Bears signature and date “Redouté182(7)”.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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646<br />
ANTONIO MANCINI,<br />
1852 ALBANO LAZIALE – 1930 ROM<br />
Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der<br />
italienischen Moderne. Nach lobendem Urteil über<br />
seine Jugendzeichnungen durch Domenico Morelli<br />
(1823-1901) wurde er bereits mit zwölf Jahren an<br />
der Kunstakademie in Napoli aufgenommen. Bereits<br />
18- jährig stellte er unter großem Beifall im Salon du<br />
Paris aus. Mancini war Mitglied der Verismo-Bewegung.<br />
Er begab sich 1877 nach Frankreich, wo er Édouard<br />
Manet (1832-1883) und Edgar Degas (1834-1917)<br />
kennenlernte, später war er eng befreundet mit John<br />
Singer Sargent (1856-1925) in London.<br />
PORTRAIT EINES ITALIENISCHEN JUNGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67 x 50 cm.<br />
Rechts unten signiert „A. Mancini“.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
Vor einem Hintergrund in diversen rötlichen Farbtönen<br />
das Halbbildnis eines Jungen mit schwarzem breitem<br />
Hut, der neben weißen Federn mit goldenen Anhängern<br />
verziert ist. Er trägt eine dunkle Jacke mit<br />
weißem Spitzentuch um den Hals und Spitze am<br />
Armende der Jacke. In seiner linken Hand hält er eine<br />
Art Bambusstock. Er hat ein gebräuntes Gesicht, einen<br />
leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden<br />
dunklen Augen schaut er seitlich aus dem Bild heraus.<br />
Das Bildnis vorgeführt in virtuoser, stark pastoser,<br />
dem Impressionismus naher Pinselführung, eine flirrende<br />
Atmosphäre vermittelnd.<br />
(1320843) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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647<br />
EUGÈNE GALIEN-LALOUE,<br />
1854 PARIS– 1941 CHÉRENCE<br />
Der Künstler hatte nicht nur den Namen Jaques Lievin<br />
als Pseudonym, sondern auch weitere Namen, darunter<br />
Louis Dupuy, M. Lenoir oder A. Michel. Der französische<br />
Maler war insbesondere für seine Pariser<br />
Straßenszenen aus der Zeit der Belle Époque bekannt.<br />
PORTE SAINT-DENIS IN PARIS<br />
Feder und Gouache auf Papier<br />
31 x 32,7 cm.<br />
Links unten signiert „E. Galien-Laloue“.<br />
Im Passepartout, hinter Glas gerahmt.<br />
EUGÈNE GALIEN-LALOUE,<br />
1854 PARIS – 1941 CHÉRENCE<br />
PORTE SAINT-DENIS IN PARIS<br />
Pen and ink drawing and gouache on paper.<br />
31 x 32.7 cm.<br />
Signed “E. Galien-Laloue” lower left.<br />
€ 12.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Galien-Laloue war in der Lage, die Atmosphäre besonders<br />
der französischen Hauptstadt um die Jahrhundertwende,<br />
eine Zeit, in der Automobile und Busse eingeführt<br />
wurden, perfekt einzufangen, weshalb er bei<br />
seinen Zeitgenossen äußerst beliebt war. Hier eine<br />
winterliche Szene mit nachmittäglichem Licht und elektrischer<br />
Beleuchtung der Schaufenster.<br />
(1331188) (13)<br />
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141
648<br />
PIERRE RIBERA,<br />
1867 – 1932<br />
BOZZETTO FÜR EIN DECKENGEMÄLDE DES<br />
CASINOS VON MONTE CARLO<br />
PIERRE RIBERA,<br />
1867 – 1932<br />
BOZZETTO FOR A CEILING FRESCO OF THE<br />
CASINO OF MONTE CARLO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
116,5 x 76,5 cm.<br />
Links unten signiert „P. Ribera“.<br />
Im Mittelpunkt dieses Modells für ein Deckengemälde,<br />
ein hell- bis türkisblauer Himmel mit weißen Wolken,<br />
in denen zentral ein goldener Sonnenwagen mit<br />
Schimmeln zu erkennen ist. Daneben gibt es weitere<br />
schwebende weibliche mythologische Gestalten mit<br />
Blütenranken und zwei fliegende Putti. Umrahmt<br />
wird der Himmel von architektonischen Bauten einer<br />
Parkanlage mit Pfeiler- und Säulengängen, sogenannten<br />
Pergolen, die teils bewachsen sind oder von Blüten<br />
und Zweigen umrankt werden. Feine Malerei in vielen<br />
weichen und zarten Farbtönen.<br />
(1290108) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
116.5 x 76.5 cm.<br />
Signed “P. Ribera” lower left.<br />
€ 28.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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649<br />
RAFFAELE CARELLI,<br />
1795 – 1864 NEAPEL<br />
LANDSCHAFT MIT GEWÄSSER UND<br />
FIGURENSTAFFAGE<br />
RAFFAELE CARELLI,<br />
1795 – 1864 NAPLES<br />
LANDSCAPE WITH BODY OF WATER AND<br />
FIGURE STAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 130 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1815“. (†)<br />
Anmerkung:<br />
1809 trat Carelli in das Atelier von W. Huber in Neapel,<br />
wo er mit der Schule von Posilippo bekannt wurde<br />
und sich mit Pitloo (1790-1837) und Gigante (1806-<br />
1876) befreundete. Carelli wurde berühmt für seine<br />
romantischen Landschaften, die ihm eine ehrenamtliche<br />
Lehrstelle in der Accademia delle Belle Arti verhalf.<br />
(13306046) (10)<br />
Oil on canvas.<br />
97 x 130 cm.<br />
Signed lower left and dated “1815”.<br />
(†)<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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145
650<br />
LANCELOT THÉODORE TURPIN DE CRISSÉ,<br />
1782 PARIS – 1859<br />
DIE KINDHEIT DES BACCHUS, UM 1835<br />
Öl auf Leinwand.<br />
129 x 97,5 cm.<br />
In gekehltem und plastisch verziertem Rahmen.<br />
In einer von dramatisch aufragenden Felsen dominierten,<br />
arkadisch anmutenden Landschaft mit kleinem<br />
munterem Flusslauf haben sich einige Faune und<br />
Nymphen zusammengefunden. Ein Faun und eine<br />
Nymphe tanzen am Flussufer leicht abgesetzt von der<br />
Gruppe, die im Schatten vor einer Höhle lagert. Neben<br />
einem älteren Flussgott sind weitere Nymphen und<br />
kleine sowie größere Faunsgestalten zu sehen, die<br />
verschiedenen, sehr ruhigen Tätigkeiten nachgehen.<br />
Im Zentrum des Bildes sitzt eine weibliche Gestalt mit<br />
einem kleinen Kind auf dem Schoß. Es ist der Bacchusknabe.<br />
Dieser stammte aus einer Verbindung von Zeus<br />
mit einer Sterblichen, weshalb die stets eifersüchtige<br />
Hera ihm nach dem Leben trachtete. Von seinem Vater<br />
Zeus wurde er daher an einem verborgenen Ort den<br />
Nymphen zur Erziehung übergeben. Einer Version der<br />
Sage nach wurde eine der Nymphen, Amaltheia, in<br />
eine Ziege verwandelt, um den kleinen Knaben mit<br />
Milch zu versorgen. Mit der neben Nymphe und Kind<br />
lagernden Ziege könnte also Amaltheia gemeint sein.<br />
Mit dieser Geschichte aus der antiken griechischen<br />
Mythologie war der Künstler des vorliegenden eindrucksvollen<br />
Gemäldes sicher vertraut. Bereits zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts war Turpin de Crissé mit<br />
dem französischen Botschafter, dem Comte de Choiseul-Gouffier,<br />
nach Griechenland gereist. Dieser große<br />
Philhellene gab 1782 einen Reisebericht heraus,<br />
die „Voyage Pittoresque de la Grèce“. Als der junge<br />
Künstler von dieser Reise nach Paris zurückgekehrt<br />
war, wurde er zunächst von Napoleons Stieftocher, der<br />
späteren Königin von Holland, Hortense de Beauharnais,<br />
protegiert, bevor er 1809 Kämmerer der bereits<br />
von Napoleon geschiedenen Josephine wurde. Mit ihr<br />
reiste er ein Jahr später durch die Schweiz und Savoyen.<br />
Im Laufe seiner Karriere bekleidete er zahlreiche<br />
Ämter, wurde Mitglied der Académie des Beaux-Arts<br />
und Inspector-General des „Département des Beaux-<br />
Arts“. 1825 wurde er in die Ehrenlegion aufgenommen.<br />
Als überzeugter Legitimist zog er sich jedoch<br />
nach der Juli-Revolution von allen öffentlichen Ämtern<br />
zurück, stellte aber noch bis ca. 1832 im Salon aus.<br />
Das vorliegende feine Gemälde kann damit dem Spätwerk<br />
des Künstlers zugerechnet werden. Einer Zeit, in<br />
der er frei von der Bindung an den öffentlichen Gout<br />
arbeiten konnte. Rahmen minimal besch.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet in: Patrick Le Nouëne, Caroline Chaine,<br />
Lancelot-Théodore Turpin de Crissé. Peintre et collectionneur,<br />
Ausstellungskatalog Musée des Beaux-Arts,<br />
Angers, 16.12.2006-15.04.2007, Paris 2006, S. 114,<br />
Nr. 49. (1331006) (2) (13)<br />
LANCELOT THÉODORE TURPIN DE CRISSÉ,<br />
1782 PARIS – 1859<br />
THE CHILDHOOD OF BACCHUS, CA. 1835<br />
Oil on canvas.<br />
129 x 97.5 cm.<br />
Literature:<br />
Illustrated in: Patrick Le Nouëne, Caroline Chaine,<br />
Lancelot-Théodore Turpin de Crissé. Peintre et collectionneur,<br />
exhibition catalogue Musée des Beaux-<br />
Arts, Angers, 16 December 2006-15 April 2007, p. 114,<br />
no. 49.<br />
€ 70.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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147
651<br />
JAMES BERTRAND,<br />
1823 LYON – 1887 ORSAY<br />
CENDRILLON<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73,5 x 96,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „JAMES-BERTRAND”.<br />
In breitem, stark ornamental mit Akanthusblättern<br />
verziertem Rahmen.<br />
James Bertrand stellte zwei Versionen von „Cendrillon“<br />
im Salon aus, eine 1873 unter der Nr. 109 und die<br />
andere 1886 unter der Nr. 206. Die zweite, uns näherstehende<br />
Version zeigt ein Mädchen, das mit nackten<br />
Füßen vor einem Feuer liegt. Die bekannte Geschichte<br />
aus Perraults Märchen, das in weiten Teilen mit unserem<br />
Aschenputtel übereinstimmt, wird hier von Bert rand<br />
bildnerisch umgesetzt: Wenn sie ihre Arbeit getan hatte,<br />
ging sie in die Ecke des Kamins und setzte sich in die<br />
Asche, so dass sie im Haus allgemein „Cucendron“<br />
genannt wurde. Die Jüngste, die nicht so unehrlich war<br />
wie die Älteste, nannten sie Aschenputtel, aber Aschenputtel<br />
war mit ihren schlechten Kleidern hundertmal<br />
schöner als ihre Schwestern, obwohl sie sehr prächtig<br />
gekleidet waren. Cendrillon oder Aschenputtel liegt<br />
hier in sich gekehrt offensichtlich auf einem Küchenboden<br />
mit vor ihr liegenden Frühlingszwiebeln.<br />
Provenienz:<br />
Christie´s, Paris, 21. Juni 2012, Lot 74. (1330133) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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149
652<br />
JAN JACOB SPOHLER,<br />
1811 – 1866/79<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT WINDMÜHLE<br />
JAN JACOB SPOHLER,<br />
1811 – 1866/79<br />
WINTER LANDSCAPE WITH WINDMILL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
87 x 141 cm.<br />
Links unten signiert „J.J. Spohler“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im winterlichen Sonnenlicht eine vereiste Polderlandschaft<br />
mit sich auf der linken Seite herrschaftlich erhebender<br />
Windmühle, die mit ihren Flügeln das fröhliche<br />
Treiben auf dem Eis überspannt.<br />
(1330486) (1) (13)<br />
Oil on canvas.<br />
87 x 141 cm.<br />
Signed “J.J. Spohler” lower left.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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151
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653<br />
GIUSEPPE PONGA,<br />
1856 CHIOGGIA – 1925 VENEDIG<br />
Gemäldepaar<br />
RUINENCAPRICCI MIT OFFENEM GEWÄSSER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
30 x 43 cm.<br />
In vergoldeten Zierrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Federica Spadotto,<br />
Padua, 11. Juli 2022.<br />
Das vorliegende Gemäldepaar bezieht sich in seiner<br />
Komposition auf Francesco Guardi (1712-1793), dessen<br />
Capricci im Metropolitan Museum of Art in New<br />
York Giuseppe Ponga als Vorlage dienten. Jeweils mit<br />
Küstenabschnitt in flottem Pinselduktus, von Vegetation<br />
heimgesuchten ruinöser Architektur und durch<br />
ihre Polychromität wirkungsvoll herausgestellter Figurenstaffage.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Antonio Morassi, Guardi. I dipinti, Mailand 1973,<br />
Kat. 924-925.<br />
Vgl. Federica Spadotto, Giacomo Guardi, Soncino<br />
2020. (1331163) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
654<br />
LOUIS SMETS,<br />
TÄTIG UM 1852 – 1868<br />
Belgischer Landschaftsmaler<br />
HOLLÄNDISCHE WINTERLANDSCHAFT MIT<br />
WINDMÜHLEN UND FIGUREN AUF DEM EIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45,5 x 64,5 cm.<br />
Rechts unten Restsignatur.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick auf das kleine Gebäude einer Hafenanlage mit<br />
seitlich und dahinter, im gefrorenen Wasser liegenden<br />
Mehrmastern. Links die weite vereiste Polderlandschaft<br />
mit zahlreichen Staffagefiguren. Im Vordergrund<br />
drei Figuren im Gespräch, ein Schlittschuh laufendes<br />
Paar, ein Schlitten schiebender Mann sowie ein an<br />
der linken Seite gelegener Verkaufsstand, wohl für<br />
Getränke. Rechtsseitig ein breiterer Weg, der zum<br />
Wasser führt, eine Anhöhe mit den dahinter sichtbaren<br />
Dächern eines Ortes und zwei große, in den<br />
hohen Himmel ragende Windmühlen. Malerei in harmonischer<br />
Farbgebung mit vielen Details, durch den<br />
hohen gelben und rötlichen Himmel und die gekonnte<br />
Lichtführung mit Schattensetzung, die Stimmung eines<br />
schönen Wintertages vermittelnd.<br />
(13216116) (18)<br />
€ 2.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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153
655<br />
PAWEL ANDREIEVICH FEDOTOV,<br />
1815 – 1852<br />
PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71,5 x 57,5 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1843“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor beige-grünlichem Hintergrund das Halbportrait<br />
einer jungen Frau in silbrig glänzendem seidigem Untergewand<br />
und einem leuchtend roten Umhang, teils bestickt<br />
mit Blüten, zudem mit einer Bordüre versehen.<br />
Sie hat ein feines zartes Inkarnat, einen Mittelscheitel<br />
mit seitlich herabhängenden Locken und hellblaue<br />
glänzende Augen, mit denen sie würdevoll aus dem<br />
Bild herausschaut.<br />
(13311015) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
656<br />
CORNELIS RAAPHORST,<br />
1875 NIEUWKOOP – 1954 WASSENAAR<br />
VIER KATZEN UM EINEM KORB<br />
Öl auf Leinwand.<br />
48 x 58 cm.<br />
Rechts unten signiert „CRaaphorst“.<br />
In weiß gefasstem Rahmen.<br />
Auf einem mit Decken weich gedeckten Tisch steht<br />
ein Handarbeitskorb, an dem sich vier junge Katzen zu<br />
schaffen machen. Ein typisches Gemälde für den<br />
bekannten niederländischen Katzenmaler.<br />
(1330491) (1) (13)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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657<br />
HANS HOLTZBECHER,<br />
1861 BERLIN – 1935 EBENDA<br />
Der Künstler, der den eigentlichen Namen Friedrich<br />
Emmerich Theodor Johann Daniel Holtzbecher trug<br />
aber als Hans Holtzbecher bekannt ist, war ein deutscher<br />
Portrait- und Aktmaler. Er studierte Malerei von<br />
1877-1884 an der Königlich Preußischen Akademie<br />
der Künste in Berlin. Er besuchte mehrmals Paris und<br />
unternahm auch Studienreisen in die Niederlanden<br />
und nach Italien. Hauptsächlich schuf er Frauenportraits<br />
und Frauenakte.<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 52 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „H. Holtzbecher<br />
Berlin 1909“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor rotem Hintergrund das Halbbildnis einer jungen<br />
schönen Frau nach links, in einem eleganten trägerlosen<br />
rot-blauen Gewand und an die Antike erinnernde,<br />
nach hinten verlaufende Steckfrisur mit hellblauem<br />
Band. Sie hat ein feines zartes Inkarnat, rötliche Lippen<br />
und mit ihren Auge schaut sie seitlich aus dem<br />
Bild heraus. Die Beleuchtung fällt aus nicht sichtbarer<br />
Quelle von hinten auf die junge Frau und beleuchtet<br />
die Konturen ihrer Schulter und des Gesichtes, das<br />
ansonsten verschattet bleibt. Qualitätvolle Malerei<br />
in der typischen Manier des Künstlers.<br />
(1330398) (18)<br />
HANS HOLTZBECHER,<br />
1861 BERLIN – 1935 IBID.<br />
PORTRAIT OF A YOUNG WOMAN<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 52 cm.<br />
Signed and dated “H. Holtzbecher Berlin 1909”<br />
lower left.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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155
658<br />
RUSSISCHE SCHULE UM 1800<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN MÄDCHENS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63,5 x 52 cm.<br />
In vergoldetem dekorativem Rahmen.<br />
Vor hellbraunem Hintergrund das Halbportrait eines<br />
Mädchens nach rechts in weißem Empire-Kleid mit<br />
Spitzenbesatz, rotem Gürtel sowie rotem Umhang,<br />
der ihre linke Schulter bedeckt. Sie hat hochgestecktes<br />
geflochtenes Haar mit einem Golddiadem, und<br />
einige Schillerlocken bedecken ihre Stirn sowie die<br />
Stirnseiten. Sie hat ein feines, leicht gerötetes Gesicht,<br />
einen rötlichen Mund und mit ihren glänzenden braunen<br />
Augen schaut sie liebevoll aus dem Bild heraus.<br />
Feines charakterisierendes Portrait.<br />
(1301401) (18)<br />
€ 1.700 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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659<br />
FRANZ XAVER PETTER,<br />
1791 LICHTENTAL/ WIEN – 1866 EBENDA<br />
BLUMENSTILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />
UND INSEKTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
100 x 81 cm.<br />
Links unten Restmonogramm.<br />
Ungerahmt.<br />
In Landschaft vor einem steinernen Sockel ein fein<br />
arrangiertes Blumenstillleben mit Rosen, geflammten<br />
Tulpen, Spraynelken, Primel und tränendem Herz. Davor<br />
am Boden einige Gräser mit gelber Sumpfdotterblume<br />
und blauem Vergissmeinnicht sowie am linken<br />
Bildrand ein kleines Nest, gefüllt mit Eiern. Am rechten<br />
Bildrand weitere grüne Gräser und gelb-weiße Kleinblütler<br />
sowie eine Distel, auf denen sich zwei kleine<br />
Kohlfalter niedergelassen haben. Im oberen Bildteil ein<br />
Sockel mit einem darüber hängendem Zweig eines<br />
Rebstocks mit einer hellen Traubenrispe. Ebenso eine<br />
dunkle Weintraubenrispe auf der Platte liegend, sowie<br />
einige Himbeeren und eine angeschälte Zitrone. Das<br />
Bild wird zusätzlich belebt durch ein rechts vor einem<br />
braunen Felsenstück fliegendes Tagpfauenauge sowie<br />
im unteren Bereich durch eine kleine kriechende<br />
Schnecke. Malerei in überwiegend frischen leuchtenden<br />
Farbtönen. Berieben, insbesondere am unteren<br />
Rand mit kleinen Farbabsplitterungen und kleiner<br />
Durchstoßung.<br />
(1330015) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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660<br />
ARNOLDUS BLOEMERS,<br />
1786/92 AMSTERDAM – 1844 DEN HAAG<br />
PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />
Öl auf Holz.<br />
52,7 x 44 cm.<br />
Links unten in Ligatur monogrammiert „AB“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor beige-braunem Hintergrund, der von links nach<br />
rechts aufhellt, auf einer Steinplatte in einer Schale<br />
stehend der farbenfrohe, locker arrangierte Blumenstrauß.<br />
Dieser besteht unter anderem aus zahlreichen<br />
Dahlien, Primeln, Kornblumen, Chrysanthemen und<br />
einigen Kleinblütlern sowie rechts unten gefüllten rosafarbenen<br />
Rosen, die aus der bräunlichen Schale auf<br />
die Platte ebenso herabhängen wie links daneben<br />
eine blaue Trichterwinde. Feine qualitätvolle Malerei in<br />
vielen frischen, leuchtenden Farbtönen. Kleine Retuschen.<br />
(†)<br />
ARNOLDUS BLOEMERS,<br />
1786/92 AMSTERDAM – 1844 THE HAGUE<br />
MAGNIFICENT FLOWER STILL LIFE<br />
Oil on panel.<br />
52.7 x 44 cm.<br />
Monogrammed “AB” in ligature lower left. (†)<br />
Provenance:<br />
Bonhams, London, 26 September 2018, lot 66.<br />
€ 30.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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Provenienz:<br />
Bonhams, London, 26. September 2018, Lot 66.<br />
(13306049) (18)<br />
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661<br />
FRANZ SERAPH VON LENBACH,<br />
1836 SCHROBENHAUSEN – 1904 MÜNCHEN<br />
1882 geadelt. In seiner Zeit einer der bekanntesten<br />
und gesuchtesten Portraitisten Europas, von dem sich<br />
bedeutende Persönlichkeiten wie Bismarck, die deutschen<br />
Kaiser, aber auch der österreichische Kaiser<br />
Franz Joseph und Papst Leo XIII portraitieren ließen.<br />
PORTRAITBILDNIS PAUL HEYSE<br />
Öl auf Presspappe.<br />
81,5 x 45,5 cm.<br />
Verso Echtheitsbestätigung. Ferner Nummerierung<br />
„184“ in blauer Kreide.<br />
Halbbildnis des berühmten Dichters Heyse (1830-<br />
1914) nach rechts, bärtig, mit weißem Hemdkragen,<br />
der Hintergrund grünfarben angelegt. Lenbach hat den<br />
Dichter weitere Male im Bild festgehalten.<br />
Die Echtheit des unsignierten Bildnisses wird durch die<br />
alte, originale Beschreibung verso bestätigt:<br />
„Diese Skizze (Bild meines Vaters) hat Franz v. Lenbach<br />
/ gemalt. Er hat es 1877 in seinem Atelier mir persönlich<br />
geschenkt. / Leipzig, den 28. III. 05. / Lullu Baumgarten<br />
/ geb. Heyse / als Zeuge: Rechtsanwalt Dr. Böhme /<br />
Vorstehende Unterschrift / bestätige ich / Leipzig 4.4<br />
1946 / Dr. E. Böhme / Rechtsanwalt und Notar.“<br />
Für die Echtheit spricht auch, dass Lenbach Vorstudien<br />
dieser Art oft mit dünner Farbe auf Malkarton schuf,<br />
wobei hier die Struktur des Grundes daher erkennbar<br />
wird.<br />
(1330554) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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662<br />
JEAN ANTOINE THEODORE GUDIN,<br />
1802 PARIS – 1880 BOULOGNE-SUR-SEINE<br />
KÜSTENSZENE IM STIMMUNGSVOLLEN<br />
SONNENLICHT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43 x 60 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „T. Gudin 1875“.<br />
Blick auf das weite Meer mit den zum Ufer hin ruhig<br />
auslaufenden Wellen unter hohem, diesigem Himmel<br />
im Licht der spätnachmittaglichen Sonne. Am Ufer vereinzelt<br />
Boote, einige Fische und Frauen mit Wäschekörben.<br />
Harmonische stimmungsvolle Malerei, typisch<br />
für den Künstler.<br />
Anmerkung:<br />
Gudin galt im 19. Jahrhundert als bedeutender Maler,<br />
der sich schon frühzeitig auf großflächige romantische<br />
und naturalistische Marine- und Seestücke spezialisierte.<br />
(1330709) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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161
663<br />
GIOVANNI FATTORI,<br />
1825 LIVORNO – 1908 FLORENZ<br />
DIE BERITTENE PATROULLIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
29 x 22 cm.<br />
Links unten signiert „Gio Fattori“.<br />
In grünem Passepartout, hinter Glas gerahmt.<br />
Beigegeben ist dem Gemälde eine Authentifikation<br />
Giorgio Nicodemi, datiert 07. September 1967.<br />
In bergiger herbstlicher Landschaft treffen die drei berittenen<br />
Soldaten auf einem steinernen Weg aufeinander.<br />
Rechtsseitig die beiden Soldaten in Rückenansicht<br />
mit Bewaffnung, im Gespräch mit einem weiteren<br />
uniformierten Reiter auf einem Braunen. Über der<br />
niedrigen beigen Wegmauer fällt der Blick auf eine<br />
grün-gelblich schimmernde Landschaft mit Gebirgszug<br />
und einem rechts in die Höhe ragendem Baum<br />
mit bereits gelb-rötlich verfärbten Blättern, unter graublauem<br />
Himmel. Die Sonne fällt von links auf die Reiter<br />
herab und wirft sichtbare Schatten. Stimmungsvolle<br />
Malerei in überwiegend weicher Farbgebung. Rahmenschäden.<br />
GIOVANNI FATTORI,<br />
1825 LIVORNO – 1908 FLORENCE<br />
THE MOUNTED PATROL<br />
Oil on canvas.<br />
29 x 22 cm.<br />
Signed “Gio Fattori” lower left.<br />
Framed with green mount behind glass.<br />
Accompanied by a certificate of authenticity by Giorgio<br />
Nicodemi, dated 7 September 1967.<br />
Literature:<br />
Cf. G. Falossi, C. Orvieto, Le vite et le opere, Aggiornamento<br />
1978 , Editione il Quadratto, colour illustration<br />
on cover and on p. 152.<br />
Exhibitions:<br />
Mostra dei Macchiaioli, Florence, Palazzo Pitti,<br />
14 July – 30 September 1946.<br />
€ 18.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. G. Falossi, C. Orvieto, Le vite et le opere, Aggiornamento<br />
1978, Editione il Quadratto, Farbabbildung<br />
auf dem Cover sowie auf S. 152.<br />
Ausstellung:<br />
Mostra dei Macchiaioli, Florence, Palazzo Pitti,<br />
14. Juli - 30. September 1946.<br />
(1330084) (18)<br />
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664<br />
HENRI LANGEROCK,<br />
1830 GENT – 1915 MARSEILLE<br />
DIE IGUAZU-WASSERFÄLLE IN BRASILIEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 190 cm.<br />
Links unten signiert „Henri Langerock“.<br />
In reliefverziertem Rahmen.<br />
Die vorliegende Ansicht ist ein seltenes Beispiel für<br />
Henri Langerocks Panoramabilder von Brasilien, auf<br />
denen die grandiosen Iguazú-Wasserfälle (an der heutigen<br />
Grenze zwischen Brasilien und Argentinien) als<br />
Hintergrund für die Darstellung eines Dorfes von Indigenen<br />
dienen. Auf der linken Seite ist eine Gruppe<br />
von Männern zu sehen, die den dichten Dschungel<br />
verlässt und möglicherweise von der Jagd zurückkehrt,<br />
während auf der rechten Seite eine andere<br />
Gruppe Essen auf dem Feuer zubereitet. In der Mitte<br />
bewachen mit Pfeil und Bogen bewaffnete Männer<br />
den Eingang des Dorfes. Die Detailgenauigkeit bei der<br />
Darstellung der zahlreichen Ereignisse in der Szene<br />
sowie die Aufmerksamkeit für die tropische Flora zeugen<br />
vom ethnografischen Interesse des Künstlers und<br />
von seinem geschulten Auge als Fotograf. Nach seiner<br />
Ausbildung an der Kunstakademie in Gent, Belgien,<br />
reiste Langerock nach Italien, Afrika und Südamerika.<br />
Zwischen 1881 und 1886 lebte er in Brasilien, wo er<br />
mit dem brasilianischen Maler Victor Meirelles (1832-<br />
1903) an einem Panorama der Stadt Rio de Janeiro<br />
arbeitete. Das 1887 gemalte Panorama de la Ville de<br />
Rio de Janeiro wurde auf der Weltausstellung 1889 in<br />
Paris mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Im selben<br />
Jahr scheint Langerock in Brüssel ein weiteres Gemälde<br />
mit dem Titel „Diorama, Village indien de l‘Amerique<br />
du Sud“ ausgestellt zu haben, das möglicherweise<br />
mit dem vorliegenden Werk identifiziert werden kann.<br />
Rahmen besch. (†)<br />
Ausstellung:<br />
Vermutlich Brüssel, Place Poelaert, 1889 als Diorama,<br />
Village indien de l‘Amerique du Sud. (13306043) (13)<br />
HENRI LANGEROCK,<br />
1830 GHENT – 1915 MARSEILLE<br />
THE IGUAZÙ FALLS IN BRAZIL<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 190 cm.<br />
Signed “Henri Langerock” lower left.<br />
Frame with relief décor.<br />
The present vista is a rare example of Langerock’s<br />
panoramic paintings of Brazil, in which the sublime<br />
Iguazù Falls (located on the present-day border between<br />
Brazil and Argentina) serve as the backdrop<br />
for a depiction of an indigenous village. (†)<br />
Exhibitions:<br />
Probably Brussels, Place Poelaert, 1889 as a diorama,<br />
Village indien de l’Amerique du Sud.<br />
€ 24.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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Detailabbildung<br />
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165
665<br />
HENRI PIERRE LÉON PHARAMOND<br />
BLANCHARD,<br />
1805 LYON – 1873 PARIS<br />
PAUL ET VIRGINIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
40,5 x 61 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „P. Blanchard 1844“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Umgeben von einer subtropischen Landschaft mit<br />
Palmen, Agaven, Kakteen, hohen Bäumen und rot blühenden<br />
Pflanzen ein junges Paar in eleganter Kleidung<br />
des Biedermeier auf einem Wiesenstück. Sie stützt<br />
sich an einem liegenden Baumstumpf ab, während<br />
der vor ihr kniende junge Mann ihr mit dem Schuh<br />
ihres rechten Fußes behilflich ist. Die rechte Bildseite<br />
ganz von der exotischen Pflanzenpracht eingenommen,<br />
während in der oberen Bildmitte nach einem<br />
liegenden Baumstamm der Blick in eine weite Landschaft<br />
mit sonnenbeschienenen Bäumen unter hohem<br />
sommerlichem blauem Himmel fällt. Qualitätvolle<br />
Darstellung mit gekonnter Licht- und Schattenführung.<br />
Der Künstler könnte hier seine Eindrücke von fernen<br />
Ländern wiedergegeben haben, aber diese Pflanzenwelt<br />
auch in großen Gewächs- oder Palmenhäusern<br />
gesehen haben. Vereinzelt Retuschen, kleine Rahmenschäden.<br />
(†)<br />
HENRI PIERRE LÉON PHARAMOND<br />
BLANCHARD,<br />
1805 LYON – 1873 PARIS<br />
PAUL AND VIRGINIA<br />
Oil on canvas.<br />
40.5 x 61 cm.<br />
Signed and dated “P. Blanchard 1844.” lower left. (†)<br />
Provenance:<br />
Private collection, France.<br />
Private collection, New York.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Private Sammlung, Frankreich.<br />
Private Sammlung, New York.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein französischer Lithograf und Maler<br />
von Landschaften und historischen Motiven. Er studierte<br />
bei Antoine-Jean Gros, bereiste viele ferne Länder<br />
und ging mit der französischen Expedition von 1858-<br />
1859 nach Mexiko. 1856 war er in Russland und war<br />
bei der Krönung von Alexander II dabei.<br />
(13306033) (18)<br />
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167
666<br />
FRITS THAULOW,<br />
1847 OSLO – 1906 VOLENDAM<br />
STÄDTCHEN MIT DURCHLAUFENDEM<br />
KLEINEN FLUSS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 55 cm.<br />
Links unten signiert „Frits Thaulow“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Blick von höherem Standpunkt auf einen kleinen Fluss,<br />
der rechtsseitig von einer Kaimauer mit dahinterliegendem<br />
baumbewachsenem Platz flankiert wird.<br />
Linksseitig am Ufer mehrere Häuser, die sich malerisch<br />
in dem hellblauen Gewässer wiederspiegeln. Der<br />
Fluss führt schließlich zu einer kleinen steinernen Brücke<br />
und dahinterliegenden weiteren hellen Häusern<br />
mit roten Dächern; im Hintergrund links ragt unter<br />
dem hellblauen Himmel mit weißen Wolkenformationen<br />
die Spitze eines Kirchturms hervor. Malerei in<br />
der typischen Manier des Künstlers, in überwiegend<br />
frischen leuchtenden und differenzierten Farbtönen.<br />
Teils Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Verso auf Leinwand die Bezeichnung „Dordogne“, die<br />
auf einen Fluss im Südwesten Frankreichs hinweist,<br />
der möglicherweise hier dargestellt sein soll.<br />
(1330473) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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667<br />
ALBERT MARIE LEBOURG,<br />
1849 MONTFORT-SUR-RISLE – 1928 ROUEN<br />
Französischer Impressionist. Er gehörte zum Freundeskreis<br />
von Degas, Monet und Sisley. Bedeutender Maler<br />
der sogenannten Schule von Rouen, Schüler von Gustave<br />
Morin. Stellte bereits 1876 neben Claude Monet,<br />
Alfred Sisley und Renoir aus.<br />
LES BORDS DE L‘ITON À HONDOUVILLE<br />
EN AUTOMNE, UM 1903<br />
Öl auf Leinwand.<br />
51 x 73,5 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Verso Aufkleber „Arthor Tooth & Sons“ mit Bildtitel,<br />
angerissener Aufkleber einer Ausstellung sowie eine<br />
Inv.Nr. „3064“. Bleistiftaufschrift mit Nennung "Hondouville"<br />
auf dem Keilrahmen.<br />
In Paris unterhielt Lebourg sein Atelier am Quai de<br />
Paris 9, ab 1903 am Quai du Havre 9, mit Blick auf die<br />
Seine. Dies mag dazu geführt haben, dass er sich bei<br />
vielen seiner Werke dem Fluss-Thema gewidmet hat.<br />
Doch bereits ab 1892 hatte er ein Haus in Rouen, von wo<br />
er auch Landschaften der näheren und weiteren Umgebung<br />
malte, wie das vorliegende Bild, das den kleinen<br />
Fluss Iton zeigt, nahe dem Städtchen Hondouville.<br />
1903 wurde der Maler Ritter-, 1924 Offizier der Ehrenlegion.<br />
Er war Mitglied der Académie de sciences,<br />
belles-lettres et arts von Rouen.<br />
Die Landschaftsdarstellung betont hellfarbig, trotz<br />
der links dunkler aufziehenden Wolken. Trotz der<br />
Entfernung sind die grasenden Rinder und die Gebäude<br />
jenseits des hellgrünen Ufers zu erkennen, die<br />
Farbpalette zwischen blau-grünen Hügeln, leuchtend<br />
grünen Wiesen und dem Lichtgold der herbstlichen<br />
Bäume in hoher malerischer Meisterschaft.<br />
Literatur:<br />
Léonce Bénédite: Albert Lebourg, Georges Petit,<br />
Paris 1923.<br />
François Lespinasse: L‘École de Rouen, Fernandez,<br />
Sotteville-lès-Rouen 1980.<br />
François Lespinasse: Albert Lebourg 1849-1928,<br />
Rouen 1983.<br />
François Lespinasse: L‘École de Rouen, Lecerf,<br />
Rouen 1995.<br />
(1331291) (11)<br />
€ 9.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
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169
668<br />
EDUARD HILDEBRANDT,<br />
1817/18 DANZIG – 1869 BERLIN<br />
PAAR ITALIENISCHE LANDSCHAFTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52 x 74 cm.<br />
Jeweils links unten signiert.<br />
In bereiten, plastisch verziertem Rahmen.<br />
Einmal mit der im Abendlicht scheinenden Landschaft<br />
vor Rom mit dem Petersdom und einem Tempel an<br />
der Via Appia, einmal mit einer auf einer Anhöhe in<br />
hügeliger Landschaft liegenden Burg mit daran vorbeiführendem<br />
Weg. Rest.<br />
(1330594) (1) (13)<br />
669<br />
FEDERICO CORTESE,<br />
1829 – 1913<br />
SONNENUNTERGANG MIT PAESTUM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75,5 x 151,1 cm.<br />
Rechts unten signiert „F. Cortese” sowie datiert „1813“.<br />
In breitem vergoldetem Rahmen.<br />
Flotter Pinselduktus mit Vegetation und den bekannten,<br />
im Abendlicht schimmernden Ruinenanlagen.<br />
Provenienz:<br />
Palais des Beaux-Artes, Brüssel. (13306415) (1) (13)<br />
EDUARD HILDEBRANDT,<br />
1817/18 DANZIG – 1869 BERLIN<br />
A PAIR OF ITALIAN LANDSCAPES<br />
Oil on canvas.<br />
52 x 74 cm.<br />
Each signed lower left.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
FEDERICO CORTESE,<br />
1829 – 1913<br />
SUNSET AT PAESTUM<br />
Oil on canvas.<br />
75.5 x 151.1 cm.<br />
Signed “F. Cortese” lower right and dated “1813”.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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171
670<br />
HENRIETTE RONNER-KNIP,<br />
1821 AMSTERDAM – 1909 BRÜSSEL<br />
Die niederländisch-belgische Malerin begann schon<br />
früh mit der Darstellung von Tieren, insbesondere von<br />
Hunden und Katzen. Sie war Mitglied der Vereinigung<br />
der Belgischen Künstlerinnen, die von 1888-1893<br />
Gruppenausstellungen mit Werken der Künstlerinnen<br />
veranstaltete.<br />
DIE TIERHANDLUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
28,2 x 24,5 cm.<br />
Links unten signiert „Henriette Ronner-Knip”.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Oftmals sind auf den Gemälden von Henriette Ronner<br />
ausschließlich Tiere und ihr direktes Umfeld zu sehen,<br />
sodass das hier angebotene Werk eine Sonderform<br />
darstellt. Hier ist das Tier nämlich gleichberechtigt mit<br />
dem Menschen abgebildet. Gezeigt wird ein verschatteter<br />
Innenraum, der sich licht öffnet, wobei der Innenraum<br />
räumlich durch einen Verkaufstisch nach außen<br />
begrenzt wird. Hier und im Innenbereich sind zahlreiche<br />
Tiere zu sehen, welche die Spezialität der Malerin<br />
bilden. Ein Tierhändler und eine Kundin sind nah an<br />
den Betrachter gerückt, während ein Menschengetümmel<br />
und ein Fuhrwerk den Mittelgrund beleben.<br />
(1331183) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
172 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
671<br />
WIENER MALER<br />
DER ERSTEN HÄLFTE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IM PROFIL<br />
NACH LINKS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
36,5 x 28 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund die Dargestellte nach links<br />
in weißem Gewand, braunen nach hinten gesteckten<br />
Haaren mit Mittelscheitel, mit zartem Inkarnat, rötlichen<br />
Lippen und bei leicht gesenkten Augenlidern mit ihren<br />
dunklen Augen nach unten, seitlich aus dem Bild herausschauend.<br />
Feine Malerei in zurückhaltender Farbgebung.<br />
(1330921) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
672<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IM PROFIL<br />
NACH RECHTS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 38 cm.<br />
Im dekorativen Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Bildnis der jungen Frau<br />
mit zartem hellem weichem Inkarnat mit leicht geröteten<br />
Wangen, geöffnetem Mund und blauen Augen,<br />
die nach oben blicken. Sie hat schulterlanges braunes<br />
Haar, das sie teils hinter ihr Ohr gelegt hat. Feine einfühlsame<br />
Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast.<br />
Minimale Retuschen.<br />
(1330922) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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673<br />
GERARD PORTIELJE,<br />
1856 ANTWERPEN – 1929 REMISCH<br />
Belgischer Genremaler<br />
DIE KUNSTKRITIKER<br />
Öl auf Holz.<br />
50 x 40,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „Gerard Portielje Anvers 1888”.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In einem Innenhof sitzend, von dem aus eine Treppe<br />
ins dahinter liegende Haus und ein Treppenaufgang<br />
mit grünem Holzgeländer in die obere Etage führt,<br />
drei Männer, kritisch ein gerade gemaltes Werbeschild<br />
begutachtend. Dieses steht auf einem Holzfass,<br />
zeigt einen Schweinekopf und zwei Flaschen,<br />
und wird am oberen Rand von dem älteren Künstler<br />
mit Pinsel in der rechten Hand festgehalten. Zu den<br />
Kunstkritikern gehört ein vor dem Werk sitzender<br />
Postkutscher in Uniform mit umgehängter kleiner<br />
Trompete, der mit der Peitsche auf das Bild weist,<br />
sowie ein stehender Gastwirt mit einem Krug in seiner<br />
Hand, für den das Werk wohl bestimmt ist, sowie ein<br />
weiterer Mann, der sich nachdenklich an sein Kinn<br />
gefasst hat. Rechtsseitig auf und neben einem einfachen<br />
Holztisch sind die Malutensilien zu sehen. Stimmungsvolle<br />
Genremalerei mit vielen Details. Teils<br />
Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ab 1870 Student an der Akademie<br />
der bildenden Künste in Antwerpen; er bereite die<br />
Vogesen, das Elsass und 1898 auch England. Von<br />
1898 bis 1925 war er Zeichenlehrer an der Antwerpener<br />
Gemeentschule. Er spezialisierte sich auf das<br />
Malen von Genreszenen, wie auf dem hier gezeigten<br />
Gemälde. (1290662) (1) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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175
674<br />
GUSTAV JAKOB CANTON,<br />
1813 MAINZ – 1885 MÜNCHEN<br />
Studierte an der Münchner sowie an der Düsseldorfer<br />
Akademie unter Achenbach, Lessing und Schirmer.<br />
Nach zahreichen Reisen lies er sich ab 1864 dauernd<br />
in München nieder, wo er regelmäßig im Kunstverein<br />
ausstellte. Viele seiner Werke sind nach Amerika gekommen,<br />
andere befinden sich in zahlreichen öffentlichen<br />
Einrichtungen wie Hannover, Provinzial-Museum,<br />
Sammlung Castell Wiesbaden oder Kunstverein für<br />
Rheinland und Westfalen.<br />
BLICK ÜBER DIE RÖMISCHE CAMPAGNALAND-<br />
SCHAFT MIT SITZENDEM EINWOHNER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
99 x 182 cm.<br />
Links unten monogrammiert in Ligatur, ortsbezeichnet<br />
und datiert „GJC Roma 1857“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Auf dem gemauerten, flachen oberen Ende eines<br />
Rundbogens sitzend ein bärtiger Mann mit Weste, Hut<br />
und in seiner linken Hand einen langen Stock haltend,<br />
mit nach rechts gewandtem Kopf. Hinter ihm die unendliche<br />
Weite der Campagnalandschaft in einem<br />
grau-blauen Farbenmeer, mit Bäumen bewachsener<br />
grüner Bergkuppe mit großer Burgruine. Der Himmel<br />
nimmt fast zweidrittel des Gemäldes ein und strahlt<br />
in einer Farbenvielfalt, die von einem gelben Farbton<br />
am unteren Horizont über rötlich und hellblau, dazu<br />
weiße Wolken, bis zum dunkleren Blau am oberen<br />
Horizontrand übergeht. Pracht- und stimmungsvolles,<br />
harmonisches Gemälde in qualitävoller Manier.<br />
Canton studierte an der Münchner sowie an der<br />
Düsseldorfer Akademie unter Achenbach, Lessing<br />
und Schirmer. Nach zahreichen Reisen ließ er sich ab<br />
1864 dauernd in München nieder, wo er regelmäßig<br />
im Kunstverein ausstellte. Viele seiner Werke sind<br />
nach Amerika gekommen, andere befinden sich in<br />
zahlreichen öffentlichen Einrichtungen wie Hannover,<br />
Provinzial-Museum, Sammlung Castell Wiesbaden<br />
oder Kunstverein für Rheinland und Westfalen.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet und beschrieben in: Capricci, paesaggi<br />
e vedute. Dal XVII al XIX secolo. Parenza – Roma,<br />
2006, mit Einleitung von Prof. Gian Carlo Sestieri,<br />
S. 68 (in Kopie vorliegend). (13306217) (10)<br />
GUSTAV JAKOB CANTON,<br />
1813 MAINZ – 1885 MUNICH<br />
VIEW OF THE ROMAN CAMPAGNA LANDSCAPE<br />
WITH SEATED CITIZEN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
99 x 182 cm.<br />
Monogrammed in ligature, with place name and date<br />
“GJC Roma 1857” on lower left.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
A bearded man, his head turned to the right is sitting<br />
on the flat top of a built round arch. He is dressed in a<br />
waistcoat and a hat and is holding a long stick in his<br />
left hand. The infinite landscape of the Campagna is<br />
stretching out behind him. Magnificent, atmospheric<br />
and harmonious painting in high-quality manner.<br />
Literature:<br />
Illustrated and described in: Capricci, paesaggi e<br />
vedute. Dal XVII al XIX secolo. Parenza - Roma,<br />
2006, preface written by Professor Gian Carlo Sestieri,<br />
p. 68 (copy on hand).<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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675<br />
AUGUST RIEDEL,<br />
1799 BAYREUTH – 1883 ROM, ZUG.<br />
NEAPOLITANISCHE FISCHERFAMILIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 92 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Am Golf von Neapel am Ufer mit ankerndem Boot<br />
sitzend ein Fischer auf einer Mandoline spielend, neben<br />
ihm tiefer am Boden sitzend die Frau, die Hände<br />
über die Knie genommen, sowie die kleine Tochter,<br />
die sich an die Mutter schmiegt, mit ihrer Hand an der<br />
Schulter der Mutter und dem Vater beim Musizieren<br />
zublickend. Im Vordergrund rechts ein zusammengekauerter,<br />
friedlich schlafender Hund. Im Hintergrund<br />
das ruhige blaue Meer unter hohem Himmel. Wiederholung<br />
eines beliebtes Motivs des Künstlers, hier jedoch<br />
statt eines Obstkorbes ein liegender Hund. Verso<br />
zwei kleine Unterlegungen<br />
AUGUST RIEDEL,<br />
1799 BAYREUTH – 1883 ROME, ATTRIBUTED<br />
NEAPOLITAN FISHERMAN FAMILY<br />
Oil on canvas.<br />
74.5 x 92 cm.<br />
Notes:<br />
The motif can also be found in the 1834 painting by<br />
August Riedel in the Neue Pinakothek in Munich.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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Anmerkung:<br />
Das Motiv findet sich auch auf dem Gemälde aus dem<br />
Jahr 1834 von August Riedel in der neuen Pinakothek<br />
München wieder. (1321036) (18)<br />
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177
676<br />
PAUL JOSEPH CONSTANTIN GABRIËL,<br />
1828 – 1903<br />
BAUMLANDSCHAFT MIT FLUSSBETT UND<br />
FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
81 x 106 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Im schweren vergoldeten Rahmen mit graviertem<br />
Künstlernamensschild.<br />
Weite, leicht hügelige Heidelandschaft unter verschatteten<br />
und durchlichteten Wolken. Unter einer Gruppe<br />
Eichen ein rastender Hirte im Gespräch mit einer Frau,<br />
daneben ein Hund. Im Vordergrund der leicht kaskadig<br />
verlaufende Bach, der durch ansteigendes Geröll zieht.<br />
Im Hintergrund eine Schafherde. Feine, naturalistische<br />
Malweise in guter Qualität. Stilistisch war der Niederländer<br />
vor allem von Mauve und Koekkoek beeinflusst.<br />
(13311014) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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677<br />
MALER DES 20. JAHRHUNDERTS<br />
PARFORCEJAGD<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 100 cm.<br />
Rechts unten Restsignatur.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Zentrum eine Jagdgesellschaft zu Pferde, durch<br />
eine sonnenbeschienene Landschaft, in Begleitung<br />
ihrer Jagdhunde reitend. Malerei in frischen hellen<br />
Farben in raschem Pinselduktus und pastosem Farbauftrag.<br />
(13311022) (18)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
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678<br />
ROBERT ZÜND,<br />
1827 LUZERN – 1909 EBENDA, ZUG.<br />
ALPENLANDSCHAFT MIT FLUSSLAUF<br />
Öl auf Leinwand, auf Platte.<br />
46 x 56 cm.<br />
Rechts unten Signatur in Rot „Robert Zünd“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf eine weite Landschaft<br />
mit Gebirge und einem breiten Fluss mit einer<br />
Kaskade, an dessen linkem Ufer ein großes Bauernhaus<br />
mit Holztreppe und Balkon steht. Vor dem Gebäude<br />
ein Mann, ein hochgehaltenes Horn blasend.<br />
Im Hintergrund auf einer grünen Wiese ein Paar mit<br />
seinen Schafen. Vom Haus führt ein steiniger Weg<br />
zum Flussufer hinab. Während in der linken unteren<br />
Bildhäfte zwei Stümpfe abgebrochener Nadelbäume<br />
zu sehen sind, ragen hinter dem Haus, mit erkennbarem<br />
weiterem Gebäude, zwei hohe Tannen, stark nach<br />
rechts geneigt, in den hohen, leicht diesigen blauockerfarbenen<br />
Himmel. Derartig geneigte Baumpaare<br />
lassen sich auch auf weiteren Landschaften mit Fluss<br />
des Künstlers finden. Vereinzelt Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Zünd besuchte das Atelier von Jakob Josef Zelger, der<br />
ihm empfahl, nach Genf zu ziehen (er war damals 21<br />
Jahre alt), wo er Schüler von Francois Diday (1802-<br />
1877) und Alexandre Calame (1810-1864) wurde.<br />
Dieses Gemälde ist wohl von dieser Zeit beeinflusst.<br />
1851 reiste er nach München. Beginn einer langen<br />
Freundschaft mit Rudolf Koller. In Paris studierte er<br />
1852 die Alten Meister im Louvre. Nach einem Aufenthalt<br />
in Dresden (1860) ließ er sich in Luzern<br />
(1863) nieder. (1320381) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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179
679<br />
HERMANN LUDWIG SEEFISCH,<br />
1816 – 1879<br />
LAGO MAGGIORE MIT ISOLA BORROMEE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67 x 95 cm.<br />
Signiert „H. L. Seefisch“, datiert „1848“. (†)<br />
(13306015) (10)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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680<br />
GIUSEPPE BISI,<br />
1787 GENUA – 1869 VARESE<br />
VEDUTE VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60 x 78,5 cm.<br />
Links unten signiert „G. Bisi“.<br />
Blick über das ruhig fließende Wasser des Canal Grande<br />
auf die im Schatten liegende Punta della Dogana und<br />
auf die dahinter liegende sonnenbeschienene Basilika<br />
Santa Maria della Salute mit ihren großen weißen<br />
Kuppeln vor bedrohlich wirkendem, grau-schwarzem<br />
Himmel eines abziehenden Gewitters. Linksseitig klart<br />
der noch gelbliche Himmel auf und wird am oberen<br />
Rand bereits hellblau. Auf dem Wasser selbst einige<br />
Boote, darunter mittig ein großes Segelboot mit Uniformierten.<br />
Am Ufer zahlreiche Figuren und bereits<br />
angelegte Boote- und Schiffe. Harmonische, romantische<br />
Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Giuseppe Bisi malte hauptsächlich Landschaften im<br />
romantischen Stil. 1829 reiste er nach Rom und malte<br />
dort Landschaften in Latium. Er kehrte nach Mailand<br />
zurück und wurde 1838 zum Professor für Landschaftsmaler<br />
an der Accademia di Brera ernannt.<br />
(1330462) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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681<br />
GIUSEPPE CANELLA D. Ä.,<br />
1788 VERONA – 1847 FLORENZ<br />
VENEZIANISCHE SZENE MIT GONDEL<br />
IN EINER LAGUNE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
31 x 45 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „G. Canella 1840“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In der Lagune von Venedig ein großes teilüberdachtes<br />
Boot mit einer illustren Gesellschaft von Männern und<br />
Frauen. Im vorderen Teil des Bootes ein elegant gekleideter<br />
stehender Herr mit Zylinder, einen leuchtend<br />
roten Schirm haltend, ebenso wie eine Dame am Ende<br />
des Bootes mit einem gelblichen Schirm. Rechtsseitig<br />
ein weiteres kleineres Ruderboot auf dem ruhigen,<br />
türkis schimmernden Wasser unter hohem hellblauem<br />
Himmel mit weißer, teils rötlicher Wolkenformation.<br />
Am linken Bildrand ragt zudem ein Mast<br />
hervor. Dahinter am Horizont zwei weitere kleinere<br />
Segelschiffe erkennbar, während am rechten Horizont<br />
rand die Silhouette der Stadt erkennbar ist.<br />
Stimmungs volle Malerei in der typischen Manier des<br />
Künstlers.<br />
(1330823) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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682<br />
ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />
1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM, UMKREIS DES<br />
MUSIZIERENDE GESELLSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
47,2 x 67 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Begutachtung von Dr. M. Altner,<br />
Berlin, 08. September 2006.<br />
In einem großen Innenraum mit einem Wandspiegel<br />
und einem hohen braunen Schrank im Zentrum des<br />
Hintergrunds sitzen drei Musiker in prachtvoller edler<br />
Kleidung mit Spitzenkrägen zusammen. Rechtsseitig<br />
eine Dame in goldglänzendem Gewand mit grünem<br />
spitzenbesetztem Obergewand, ein Notenheft in ihren<br />
Händen haltend und die beiden Musizierenden gesang<br />
lich begleitend. Hinter ihr an einem rot gedeckten<br />
Tisch mit goldenem Pokal ein Paar, ebenfalls in ein<br />
Notenheft vertieft. Linksseitig vor einem großen Buffet<br />
mit diversen Schalen ein dunkel gekleidetes Ehepaar,<br />
hinter einem Stuhl stehend, auf dem wohl die<br />
Mäntel der Musiker abgelegt sind. Der Mann scheint<br />
die Darbietung zu kommentieren, während die elegante<br />
Dame eher desinteressiert aus dem Bild auf<br />
den Betrachter hinausschaut. Im rechten Vordergrund<br />
ein liegender schwarz-weißer Hund mit stark aufgerichtetem<br />
Kopf, der wohl aufmerksam dem musikalischen<br />
Spiel lauscht. Malerei in der typischen Manier<br />
eine vornehme Gesellschaft mit eleganter Kleidung<br />
darzustellen.<br />
(1331043) (18)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
INFO | BID<br />
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Sistrix<br />
181
683<br />
CONSTANTIN FIDÈLE COENE,<br />
1780 VILVOORDE – 1841 BRÜSSEL<br />
BAUERNKIRMES<br />
Öl auf Holz.<br />
64 x 107 cm.<br />
Links unten auf einem Stein signiert „C. Coene 1839”.<br />
Auf einem großen Dorfplatz die fröhlich feiernden und<br />
tanzenden Bauern. Im Zentrum zwei hohe Bäume,<br />
unter denen drei Musikanten den Feiernden aufspielen.<br />
Rechtsseitig ein Tisch und einige Bänke, auf<br />
denen Männer und Frauen fröhlich beisammensitzen,<br />
darunter ein Offizier mit Uniform und Schwert, der<br />
gerade eine junge Frau in rot-weißem Kleid mit Haube<br />
an Hüfte und Armgelenk ergriffen hat, die sein Begehren<br />
leicht abwehrt. Links daneben ein auf einer<br />
einfachen Holzbank sitzendes Paar, von denen die<br />
Frau aus dem Bild auf den Betrachter herausschaut.<br />
Linksseitig ein weiteres Gebäude und ein den Besuchern<br />
mit einem Becher zuprostender Mann. Im linken<br />
Vordergrund zudem ein elegantes Paar in Biedermeier-<br />
Kleidung, sie mit grünem Hut und er mit Zylinder, zu<br />
ihren Füßen ein Kind, die aus der Masse der feiernden<br />
Figuren besonders herausstechen. In der Ferne scheinen<br />
sich auf einem breiten Weg weitere Besucher<br />
dem Fest zu nähern. Wiedergabe eines fröhlichen<br />
Festtreibens unter hohem Himmel im warmen Licht<br />
der gelblich untergehenden Sonne. Teils rest., teils im<br />
unteren Bereich Retuschen.<br />
(12906610) (1) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
684<br />
HERMAN FREDERIK CAREL TEN KATE,<br />
1822 DEN HAAG – 1891 EBENDA<br />
FAMILIENIDYLL IN VORNEHMEM INTERIEUR<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
25 x 34 cm.<br />
Links unten signiert und datiert„Herman Ten Kate<br />
ff 1856”.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.<br />
In einer edel ausgestatteten Wohnstube sitzt der in<br />
Offiziersuniform mit großem Hut elegant gekleidete<br />
Familienvater auf einem gedrechselten Stuhl und wendet<br />
sich spielerisch den ausgestreckten Händchen<br />
eines seiner kleinen Kinder zu. Seitlich von ihm, an<br />
der Rückenlehne stehend, ein braun gekleideter Junge,<br />
der seine linke Hand zum Vater ausstreckt und den<br />
Blick auf seine Geschwister gerichtet hat. Neben dem<br />
Hausherren, auf einem rot bespannten Stuhl sitzend,<br />
eine junge Frau in langem Gewand mit goldfarbenem<br />
Rock, in ihrem Schoß ein kleines, weiß gekleidetes<br />
Kind haltend. Sie werden von einem Windhung eifrig<br />
beschnuppert. Im Hintergrund eine Kommode mit<br />
darüberhängendem großem Spiegel, ein mit grünem<br />
Stoff und Goldmalerei versehener Paravent und<br />
linksseitig ein Tisch mit grüner Samtdecke und Geschirr,<br />
auf dem auch der Degen des Hausherren liegt. Von<br />
rechts fällt das Sonnenlicht durch ein hohes, mit Butzenscheiben<br />
ausgestattetes Fenster in den Raum<br />
und beleuchtet die friedlich und fröhlich beisammensitzende<br />
Familie. Feine Malerei mit vielen Details.<br />
(1290661) (1) (18)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
685<br />
LOUIS PIERRE VERWEE,<br />
1807 – 1877<br />
WALDIGE LANDSCHAFT MIT FLUSS UND REITER<br />
Öl auf Holz.<br />
31,7 x 41 cm.<br />
Mittig unten signiert„Louis Verwee”.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Blick auf eine kleine, an einem Fluss gelegene Waldlichtung,<br />
in der sich ein Reiter mit seinen Hunden und<br />
auf einem schmalen Weg ein Wanderer befinden.<br />
Über den am Ufer mit Schilf bewachsenen kleinen<br />
Fluss, in dem einige Enten schwimmen, geht der<br />
Blick auf eine flache weite Landschaft im Hintergrund<br />
mit einem Hirten mit seinen Schafen, unter hohem<br />
hellblauem Himmel im Licht der nachmittäglichen<br />
Sonne. Im Wasser ist zudem ein alter dürrer Baumstamm<br />
zu erkennen, der wohl zu einem Baum am<br />
Ufer gehört, von dem nur noch ein Baumstumpf zu<br />
erkennen ist. Stimmungsvolle Malerei in frischer heller<br />
Farbgebung.<br />
(1290664) (1) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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686<br />
HERMAN FREDERIK CAREL TEN KATE,<br />
1822 DEN HAAG – 1891 EBENDA<br />
ELEGANTE GESELLSCHAFT BEIM PICKNICK<br />
IN EINER WALDLICHTUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
17 x 23 cm.<br />
Links unten signiert„Herman Ten Kate (...)“.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Im Inneren eines Waldes, auf einer kleinen Lichtung,<br />
eine fröhliche Runde aus Kavalieren in edler Kleidung<br />
mit Kopfbedeckung und drei elegante Damen mit hell<br />
gepuderten Haaren und langen edlen leuchtenden<br />
Gewändern. Am unteren rechten Rand ein weißes<br />
Tuch mit leeren Tellern und zwei Weinflaschen, die auf<br />
das stattgefundene Picknick hinweisen. In der Mitte<br />
des Hintergrunds Blick auf den hellblauen Himmel mit<br />
weißen Wolkenformationen.<br />
(1290663) (1) (18)<br />
€ 1.200 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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183
687<br />
ELENA PROKHOROVA,<br />
RUSSISCHE MALERIN DES 19./ 20. JAHR<br />
HUNDERTS, IN JEKATERINBURG TÄTIG<br />
Gemäldepaar<br />
PIAZZA NAVONA IN ROM<br />
sowie<br />
PETERSPLATZ IN ROM<br />
ELENA PROKHOROVA,<br />
RUSSIAN PAINTER OF THE 19TH/ 20TH CENTURY,<br />
ACTIVE IN EKATERINBURG<br />
Pair of paintings<br />
PIAZZA NAVONA IN ROME<br />
and<br />
ST. PETER´S SQUARE IN ROME<br />
Jeweils Öl auf Malkarton.<br />
Sichtmaß: je 20 x 41 cm.<br />
Links unten eingeritzte Signatur.<br />
Beide Gemälde betont querformatig, die Veduten in<br />
hellem Licht.<br />
(12821040) (11)<br />
Each oil on cardboard.<br />
Visual size: 20 x 41 cm each.<br />
Signature incised at lower left.<br />
€ 10.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
184 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
688<br />
CAVALIERE IPPOLITO CAFFI,<br />
1809 BELLUNO – 1866 LISSA, ZUG.<br />
Caffi studierte in den Jahren 1827-29 an der Akademie<br />
Venedig, begab sich dann 1832 nach Rom, wo er bis<br />
1848 blieb.<br />
BLICK ÜBER DAS RÖMISCHE FORUM<br />
Gouache und Mischtechnik auf Karton.<br />
45 x 90 cm.<br />
Rechts unten die Signaturbezeichnung „Caffi“.<br />
Mit den Säulen des Jupitertempels im Zentrum, links<br />
der Konstantinsbogen. Auf Wegen und Plätzen Staffagefiguren<br />
in Kleidung des 19. Jahrhunderts.<br />
(13013234) (11)<br />
INFO | BID<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
689<br />
DEUTSCHER MALER<br />
DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
PROFILBILDNIS EINES MANNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52,5 x 42 cm.<br />
In ovalem bronziertem, plastisch mit Blüten<br />
verziertem Rahmen.<br />
Vor Wolkengrund das Brustbildnis eines Mannes mittleren<br />
Alters mit tiefsinnigem Blick und schwarzer<br />
Fellkopfbedeckung.<br />
(1321462) (13)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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185
690<br />
LUIGI QUERENA,<br />
1820 – 1887 VENEDIG<br />
Der Künstler trat in die Fußstapfen seines Vaters Lattanzio<br />
Querena (1768-1853), ein Maler historischer und<br />
religiöser Werke. Luigi schrieb sich im Alter von zwölf<br />
Jahren an der Akademie der schönen Künste in Venedig<br />
ein, studierte bei Federico Moja (1802-1885) und<br />
profilierte sich als Vedutenmaler. 1857 wurde er Ehrenmitglied<br />
der Akademie der schönen Künste von<br />
Venedig, war an deren Ausstellungen regelmäßiger<br />
Teilnehmer und präsentierte seine Arbeiten auch auf<br />
den Ausstellungen der Brera-Akademie in Mailand<br />
sowie auf Ausstellungen in Neapel, Turin und Mailand.<br />
SERIE VON VIER GEMÄLDEN MIT ANSICHTEN<br />
VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 38,5 x 50,5 cm.<br />
Je in vergoldeten dekorativen Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Antonietta Mardegan,<br />
Monselice, in Kopie.<br />
Das erste Gemälde zeigt den Canal Grande am Calcio<br />
di Cannaregio. Mehrere Staffagefiguren sind auf der<br />
linken Uferseite zu finden sowie einige Boote und<br />
Gondeln am Ufer ankernd. Auf dem zweiten Gemälde<br />
ist die Insel San Giorgio in Alga, der Lagune von Venedig,<br />
wiedergegeben. Im Zentrum die Klosteranlage<br />
und der hohe, in den Himmel ragende schmale Campanile.<br />
Im ruhigen Wasser zahlreiche Widerspiegelungen<br />
der Gebäude. Das dritte und vierte Gemälde<br />
schließlich zeigen vom unterschiedlichen Standpunkt<br />
jeweils die Punta della Dogana und dahinter liegend<br />
die prachtvolle Kirche Santa Maria della Salute mit ihren<br />
großen Kuppeln. Malerei in harmonischer Farbgebung,<br />
jeweils unter hohem hellblauem Himmel mit<br />
nur geringen Wolken und dem jeweils ruhig fließenden<br />
Canal Grande mit wenigen Booten und Gondeln.<br />
Vereinzelt kleine Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Laut Expertise lassen sich diese vier Werke des<br />
Künstlers in die 1880er-Jahre datieren, also in die<br />
Zeit der vollen Reife des Malers. (1330381) (3) (18)<br />
186 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
LUIGI QUERENA,<br />
1820 – 1887 VENICE<br />
SERIES OF FOUR PAINTINGS WITH VISTAS<br />
OF VENICE<br />
Oil on canvas.<br />
38.5 x 50.5 cm each.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Antonietta<br />
Mardegan, Monselice, in copy.<br />
Notes:<br />
According to the expert’s report, these four works<br />
by the artist can be dated to the 1880s, the mature<br />
œuvre of the painter.<br />
€ 28.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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187
CATALOGUE VI<br />
IMPRESSIONISTS &<br />
MODERN ART<br />
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE VI<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
Auctions: Thursday, 22 September 2022<br />
Exhibition: Saturday, 17 September – Tuesday, 20 September 2022