Arabische Pferde IN THE FOCUS 3/2022 (Vol. 31) - public
Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde
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A
RABIAN
HORSES
Arabische
Pferde
3/2022 (VOL. 31) • 6,50 €
IN THE FOCUS
GESTÜT AMURATH - SHAGYA-ARABER -
IM WANDEL DER ZEIT
JUBILÄUMS-SCHAU
www.in-the-focus.com/magazine
www.in-the-focus.com
DER VZAP ZU GAST
IN MARBACH
Edelmänner.
Arabisches Vollblut
Nabor El Masan
Fuchs, *2000, 150 cm
v. Masan u.d. Zayla v. Fazay
Stutenlinie: Murana I Or. Ar. 1808, Fam. Dinarsad
Hengstlinie: Saklawi I Or. Ar. 1886
Nabor el Masan führt das wertvolle Blut der Weiler
Stute Dinarsad (1928) gleich vierfach im Pedigree.
Sein Vater ist der Hadban Enzahi-Sohn Masan aus
der Stutenlinie der Moheba I. In Frankreich geboren,
hat der im Distanzsport geprüfte Hengst mehrere
Nachkommen mit Erfolgen in nationalen und
internationalen Distanzritten.
Nabor El Masan wird in der Decksaison 2023 auf der
Servicestation Marbach im Natursprung decken.
Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands
72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-000 | www.gestuet-marbach.de
Editorial
DER RICHTIGE
ZEITPUNKT
THE RIGHT
MOMENT
Editorial
Tiere bereichern unser Leben, keine Frage. Und die Freude, die sie
uns bereiten, überwiegt bei weitem die emotionalen Sorgen und
Nöte. Doch bringen Tiere zwar viel Glück, aber leider auch viel Kummer.
Denn wer Tiere hält, und diese liebt, der wird früher oder später
auch mit diesem unausweichlichen Moment konfrontiert, wenn
das geliebte Tier stirbt, denn die meisten Tiere haben eine kürzere
Lebenserwartung als der Mensch. Früher, als auf einem Bauernhof
viele Tiere herumliefen, war auch der Tod der Tiere allgegenwärtig –
ob nun gewollt durch den Schlachter, oder ungewollt durch Unfall
oder Krankheit. Der Tod war ein Thema, das gegenwärtig war.
Heute wird der Tod – ob bei Mensch oder Tier – gerne zur Seite geschoben
und verdrängt. Das aber scheint mir der falsche Umgang
mit diesem wichtigen Thema. Die gedankliche Auseinandersetzung
mit dem „Wann, Wie und Warum“ hilft im entscheidenden Moment,
den richtigen Zeitpunkt, ja, auch den richtigen Ort und die richtige
Methode zu finden. Dies betrifft vor allem jene Fälle, bei denen
wir aktiv werden müssen, und nicht von der Situation überrannt
werden. Wenn ein Pferd nach einem Unfall oder mit einer Kolikoperation
in der Klinik ist und der Tierarzt erkennt, dass eine Heilung
nicht mehr möglich ist, wird jeder eine rasche Entscheidung treffen,
um seinem geliebten Tier weiteres Leid zu ersparen. Anders ist es,
wenn ein Pferd durch Alter oder Krankheit langsam in eine Situation
kommt, aus der es kein Zurück mehr gibt. Dann den richtigen
Zeitpunk zu erkennen, wo das Leiden die Freuden des Lebens überwiegt,
ist schwierig und jeder wird dies aufgrund eigener Lebenserfahrungen
anders bewerten, denn es gibt keine allgemeingültigen
Anzeichen dafür, dass gestern zu früh war, aber heute der richtige
Zeitpunkt ist. Erfahrungsgemäß warten die meisten Menschen eher
zu lange, als dass sie zu früh zur Euthanasierung schreiten, weil wir
das geliebte Tier nicht gehen lassen wollen, weil ein Leben ohne das
Tier nicht vorstellbar scheint. Das aber sind egoistische Gedanken.
Es ist nicht meine Aufgabe, Ihnen zu sagen, wie Sie mit der Situation
am Lebensende ihres Pferdes umgehen sollen. Ich möchte Sie lediglich
dazu auffordern, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen
und sich dabei vor allem von der Frage leiten zu lassen: „Was ist in
seinem besten Interesse?“
Animals enrich our lives, no question. And the joy they bring us far
outweighs the emotional worries and hardships. Animals bring a lot
of happiness, but unfortunately also a lot of sorrow. Because anyone
who keeps animals and loves them will sooner or later be confronted
with this inevitable moment when the beloved animal dies, because
most animals have a shorter life expectancy than humans. In the
past, when there were many animals running around on a farm, the
death of the animals was also omnipresent - whether intentionally by
the butcher, or unintentionally through accident or illness. Death was
a topic that was present.
Today, death - whether in humans or animals - is often pushed aside
and repressed. But that seems to me to be the wrong way of dealing
with this important topic. The mental examination of the "when, how
and why" helps at the decisive moment to find the right time, even the
right place and the right method. This applies above all to those cases
in which we have to take action and are not overwhelmed by the
situation. When a horse is in hospital after an accident or with colic
surgery and the vet realizes that a cure is no longer possible, everyone
will make a quick decision to spare their beloved animal further suffering.
It is different when a horse, due to age or illness, slowly finds
itself in a situation from which there is no turning back. Then recognizing
the right time when the suffering outweighs the joys of life
is difficult and everyone will evaluate this differently based on their
own life experiences, because there are no universal signs that yesterday
was too early, but today is the right time. Experience has shown
that most people wait too long rather than proceed to euthanasia too
early because we do not want to let the beloved animal go because
life without the animal seems unimaginable. But these are selfish
thoughts.
It is not my job to tell you how to deal with your horse's end-of-life
situation. I just want to encourage you to think about it in a timely
manner, guided mainly by the question, "What is in his best interest?"
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Gudrun Waiditschka
Chefredakteurin / Chief Editor
3
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Gesucht und gefunden - Kissy & Pollux - 42
ARTIKEL
Gestüt Amurath -
Im Wandel der Zeit 6
50 Jahre ÖAZV -
Auf die nächsten 50 Jahre 12
VZAP-Körung in Marbach -
Vor großem Publikum 18
Stuten- und Fohlenprämierungen 21
Schweizer Beständeschau - getrübte Freude 30
Nationales Championat - gelungenes Comeback 32
Araberfestival - Vielfalt als Programm 34
Von Kunst und Künstlern - Otto Eerelmann 38
INHALTSVERZEICHNIS
DM der Distanzreiter 44
ANC-Turnier in Aachen - Erfolgreicher Neustart 46
Ehrung für Sportliche Leistung -
Soris Abschied vom Sport 50
Europa-Championat der Sport-Araber -
Sport und Spaß 52
Wissenschaft und Medizin -
Schreckgespenst Knochenzyste 60
RUBRIKEN
News 24
Regenbogenbrücke 28
Termine, Impressum, Vorschau 61-62
Seit 30 Jahren züchten Gabi und Bernd Zimmermann arabische
Pferde, und wie viele vor ihnen haben auch sie ihre ersten Pferde
in Marbach gefunden. Doch in den letzten Jahren zogen mehr und
mehr internationale Blutlinien im Gestüt Amurath ein. Wir werfen
einen Blick darauf, warum und weshalb sie teilweise ihren
ursprünglichen Weg verlassen haben.
Zum 50. Jahr seines Bestehens hatte der Österreichische Araber-Zucht-
Verband (ÖAZV) zu einer besonderen Jubiläumsschau nach Stadl Paura
eingeladen, um den Shagya-Araber zu feiern.
For their 50th anniversary, the Austrian Arabian Breeding Association
(ÖAZV) invited to a special anniversary show in Stadl Paura to celebrate
the Shagya-Arabian
Unser Titelbild
Challime RB (Don El Chall /
Kalimera RB) *2002,
Züchter / breeder: De Moura /
BRZ, Besitzer / owner: Gestüt
Amurath, G. u. B. Zimmermann
Leider hat sich diese
Ausgabe durch technische
Probleme in der
Herstellung verzögert.
Wir bitten dies zu entschuldigen!
4
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Content
ARTICLES
TABLE OF CONTENT
Shagya-Arabian breeding in Austria -
Here's to the next 50 years! 17
Over the Rainbowbridge -
Piaff, Krushinka, Loubna 28
European Championships for Sports-Arabians -
Sports and Fun 56
MISCELLANEA
Shows & Events 2022 61
Mast Head 61
Preview 62
Table of Content
Ein Hengst aus modernen internationalen Linien und ein Hengst
des "alten Typs" wurden dieses Jahr gleichwertig gestellt und mit
einer "Silberschleife" ausgezeichnet. Jeder hatte seine Stärken
und Schwächen, aber es ist erfreulich, dass der Typ dieses Mal
nicht über alle anderen Qualitäten dominierte.
Nach zweijähriger Corona-Pause und viel Unsicherheit,
ob das ANC-Turnier überhaupt durchgeführt werden kann,
fand am ANC-Wochenende ein gelungener Neustart statt.
Dazu hat auch beigetragen, dass die Vollblutaraber durch
eigene Klassen mehr in den Mittelpunkt gerückt sind, und
ein Nationales Championat stattfand - mit Geldpreisen.
Das Fehlen einiger Pferde der „alten Garde“, aber auch viele neue
Nachwuchspferde zeichneten die diesjährige Europameisterschaft
der Sport-Araber aus. Und Erasmos gelang dieses Jahr der Hattrick:
3 x Gold in Dressur, Hunter und Classic Pleasure!
The absence of some horses of the "old guard", but also many new
young horses characterized this year's European Championships of the
Sport Arabs. And Erasmos managed the hat-trick this year: 3 x gold in
dressage, hunter and classic pleasure!
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GESTÜT AMURATH
IM WANDEL
DER ZEIT
Zucht
Seit 30 Jahren züchten Gabi
und Bernd Zimmermann
arabische Pferde, und wie
viele vor ihnen haben auch
sie ihre ersten Pferde in Marbach
gefunden. Doch in den
letzten Jahren zogen mehr
und mehr internationale
Blutlinien im Gestüt Amurath
ein. Wir werfen einen
Blick darauf, warum und
weshalb sie teilweise ihren
ursprünglichen Weg verlassen
haben.
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Amurath Moneera (Fadi Al Shaqab / Amurath
Mofeedah) *2014 verkörpert die M-Linie in
dritter Generation im Gestüt Amurath.
Alle Fotos: G. Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Dass sich ein Schulbub für Pferde interessiert,
ist ja eher ungewöhnlich.
Aber Bernd Zimmermann hatte Spaß
daran, mit einem befreundeten Warmblutzüchter
auf Pferdeveranstaltungen wie die
Marbacher Hengstparaden, Galaabende
oder Körungen zu fahren. Dort schulte er
schon früh sein Auge und bald fiel ihm auf,
dass die Gharib-Kinder, selbst wenn sie aus
Warmblutstuten stammten, einen ganz
anderen Bewegungsablauf hatten als die
Warmblüter – arabisch eben, leichtfüßig
und elastisch! Von da an ließen ihn die Araber
nicht mehr los.
LEHR- UND WANDERJAHRE
Nachdem er dann seinen Führerschein in
der Tasche hatte, ging es auch bald zusammen
mit Gabriele, seiner Kindergartenliebe,
auf Arabergestütsreisen – das war Mitte der
1980er Jahre. Damals nahm die Araberzucht
in Deutschland gerade so richtig ihren Aufschwung.
Eines der Gestüte, das sie sich ansahen
war das Gestüt Mashallah der Familie
Dieplinger, über die sie in die Araberszene
eingeführt wurden. Diese züchteten multifunktionale
Pferde zum Reiten und für Schauen
– davon ließen sich die Zimmermanns inspirieren.
Andere Gestütsbesuche folgten – es
ist wichtig, einen Überblick über die Zucht zu
erhalten, bevor man seine erste eigene Zuchtstute
kauft. „Wichtig ist“, sagt Bernd Zimmermann
im Rückblick, „gleich mit einer wirklich
guten Zuchtstute anzufangen – das ist auch
der wichtigste Tip, den ich einem Jungzüchter
geben kann. Lieber noch ein Jahr warten,
bis die richtige Stute den Weg kreuzt, oder
man noch etwas mehr Geld angespart hat.
Das zahlt sich auf lange Sicht aus!“
Eine solche qualitätsvolle Stute fanden die
Zimmermanns dann in Mahara (Gharib /
Magda) *1980, einem „Scheidungskind“. Erst
kam sie nur zur Pacht zu Zimmermanns, aber
schon bald nannten sie sie ihr Eigen. Als Gharib-Tochter
erinnerte sie Bernd Zimmermann
auch an seine ersten Erfahrungen mit dieser
Rasse und er hat es bis heute nicht bereut, sie
zu übernehmen. „Mahara erfüllte all unsere
Erwartungen“, erklärt Bernd Zimmermann.
„Die Stute hatte zwar einige Mängel, aber
sie hatte auch Stärken! Diese Stärken konnten
wir bis heute in dieser Linie erhalten,
während wir daran gearbeitet haben, ihre
Schwächen züchterisch zu „beheben“. Sie war
uns ein guter Lehrmeister in vielerlei Hinsicht
- züchterisch, aber auch im Umgang. Im Charakter
war sie souverän, und sie war das Reitund
Lehrpferd von meiner Frau Gabi.“
WEIL-MARBACHER LINIENZUCHT
Züchterisch wurde versucht, über die Hengste
Monrad (Hadban Enzahi / Molawa) *1974
und Dahab (Monrad / Dawa) *1984 das Blut
von Maharas Großmutter Molawa auch auf
der Vaterseite zu festigen, wodurch sich dann
die M-Linie des Gestüts Amurath herausbildete.
Zeitweise war diese die stärkste Familie
im Gestüt und lieferte gute Zuchtstuten –
aber durch den Tod einiger Stuten oder auch
3/2022 - www.in-the-focus.com
Amurath Mofeedah (El Sid / Amurath Morgana) *2007, die Mutter von Amurath Moneera hat bislang
überwiegend Hengstfohlen gebracht. Ihre vielleicht beste Tochter ist leider jung gestorben,
ohne Nachzucht zu hinterlassen.
zu frühzeitigen Verkauf ist die Familie heute
auf drei Stuten geschrumpft, wovon die älteste,
Amurath Mofeedah (El Sid / Morgana)
*2007, noch immer die Beste ist. Bereits mit
dem Vater von Amurath Mofeedah haben
die Zimmermanns den Genpool der „Marbacher“
verlassen. „Weil-Marbacher Hengste
sind rar und in der Privatzucht eigentlich
kaum mehr vorhanden. Ich glaube, wir haben
mit HS Dagash und den Ismer Hengsten
alle verfügbaren Hengste mit Weil-Marbach
genutzt. Bis auf Dschehim. Der Marbacher
Beschäler Dschehim war für mich keine Option,
da er genetisch zu eng verwandt ist und
mir persönlich die weißen Augenränder und
die schmale Stirn von vorne betrachtet nicht
gefallen haben. Marbach hat es damals leider
versäumt, eine breitere Palette von Weil-Marbacher
Hengsten aufzustellen, sodass viele
Privatzüchter ohne eigene Hengsthaltung
sich von diesen Linien verabschiedet haben.“
Daher sind auch die Väter der derzeit im Gestüt
stehenden Stuten Amurath Moneera (v.
Fadi Al Shaqab) *2014 und Amurath Mahara
(v. Borsalino K) *2020 Hengste aus internationalen
Blutlinien.
7
Wie es mit der M- Linie im Gestüt weitergeht,
ist leider im Moment nicht so ganz klar.
Amurath Mofeedah ist noch immer in der
Zucht aktiv, da kann man noch auf ein gutes
Stutfohlen hoffen, denn leider hat Amurath
Moneera durch Zysten nur eine eingeschränkte
Fruchtbarkeit, sodass dieses Jahr
erstmals Embryotransfer zum Einsatz kam.
„Ich bin eigentlich kein Freund dieser modernen
Reproduktionsmethoden, aber in diesem
Fall geht es nicht anders. Wir machen das
auch nur, weil wir dies durch die enge Zusammenarbeit
mit Marbach relativ stressfrei für
die Stute arrangieren können. Die Stute fährt
an einem Tag nach Marbach, wird gespült
und ist am Abend wieder zuhause“, erklärt
Bernd Zimmermann. „Die Empfängerstute ist
eine der Marbacher Vollblutaraber-Zuchtstuten
– für mich käme nie eine Warmblutstute
oder andere Rasse in Betracht, denn sowohl
die Versorgung des Embryos im Mutterleib
als auch später die Erziehung des Fohlens ist
sehr prägend für das Fohlen und sollte unbedingt
innerhalb der Rasse erfolgen. Leider ist
in diesem Fall der Embryo nicht angewachsen,
dafür aber Moneera aktuell doch selbst
Zucht
Zucht
Nora El Ludjin (Ludjin El Jamaal / Nihrah JM)
*2013 gehört zu einer Gruppe von brasilianischen
Stuten, die in den letzten Jahren im
Gestüt Amurath Einzug hielten.
tragend von Parys K. Um die Linie zu stärken,
ist Embryotransfer weiterhin eine Option.
Mofeedah hat bisher leider überwiegend
Hengstfohlen bekommen.“
RÜCKSCHLÄGE GEHÖREN DAZU
Die zweite Stammstute des Gestüts Amurath
war Dagi (Hadban Enzahi / Hamdi) *1976
aus Marbach, die die Zimmermanns im Alter
von 22 Jahren übernommen hatten. Sie
brachte noch ein Fohlen, Amurath Damirah
(v. Penthagonn) *1999. Deren beide Töchter
von Madkours Impuls konnten nicht so recht
überzeugen und so haben sich die Zimmermanns
entschlossen, sich von der D-Linie zu
trennen. „Aus derselben Linie konnten wir
bei der Auflösung des Gestüts Wagner noch
die Stute Bint Dawa (Monrad / Dawa) *1986
übernehmen, die uns Amurath Diandra (v.
Deria) brachte. Von ihr fielen zwei Fohlen von
Marjan Albidayer. Aber innerhalb von drei
Jahren hatten wir diese Linie aufgrund von
Melanomen, Sarkoiden und Kniegelenkszysten
verloren. Auch bei der Linie über Dagi
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mußten wir uns nach drei Generationen eingestehen,
dass wir die Mängel der D-Linie,
wie einen kurzen Hals und eine spitze Kruppe
nicht wirklich beheben konnten“, gibt Bernd
Zimmermann mit Bedauern zu. „Wir hatten
das Gefühl, nicht mehr lange genug zu leben,
um diese Linie fehlerfrei zu bekommen“, fügt
er lachend hinzu. Auch das gehört zur Zucht:
Die Einsicht, dass man sich gegebenenfalls
von einer Linie trennen muß, wenn man keinen
Zuchtfortschritt in der gewünschte Richtung
erkennen kann.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Die dritte, ursprünglich aus Weil stammende
Linie ist die S-Linie, die heute durch Amurath
Suhaila (Dominic M / Amurath Shalina) *2020
vertreten wird. Auch sie geht auf Ingeborg
Wagners Zucht zurück und ersetzte die im
Gestüt Amurath ausgestorbene S-Linie, die
mit Samia II (Saher / Senitza) *1982 ins Gestüt
kam. Für Amurath Suhaila sind derzeit Überlegungen
im Gange, wie sie züchterisch genutzt
werden könnte. Sie zeichnet sich durch
ausgezeichnete Gänge aus, was sie kürzlich
bei der Marbacher Prämienstutenschau auch
unter Beweis stellte, als sie zur Prämienstute
ernannt wurde.
KEIN GERADER WEG
Seit einigen Jahren – und man sieht dies ja
auch an den Vätern von Amurath Suhaila und
Amurath Moneera – wurden auch Hengste
aus internationalen Blutlinien eingesetzt. „Es
ist nicht die Aufgabe von uns Privatzüchtern,
Erhaltungszucht zu betreiben und Linien vor
dem Aussterben zu bewahren“, erklärt Bernd
Zimmermann. „Diese Aufgabe gebührt den
Staatsgestüten, die dann den Privatzüchtern
geeigente Hengste zur Verfügung stellen.
Ein Privatzüchter muß vielmehr Produkte
für den Markt liefern. Der Freizeitreiter fragt
eher selten nach den Blutlinien, er will ein
reitbares, leicht handhabbares Pferd, das
obendrein noch hübsch ist. Hier ist auch ein
gesellschaftlicher Wandel bemerkbar, und
die Züchter tun gut daran, darauf zu reagieren.
Deshalb kommen bei mir noch immer
alle selbstgezogenen Zuchtstuten unter den
Sattel, denn nur durch Reiten kann man erkennen,
ob die Pferde nie nötige Einstellung
zur Arbeit haben.“
„Der züchterische Weg ist selten ein gerader
– zeitweise gehen die Bewegungen verloren,
dafür hat sich der Typ verbessert – oder umgekehrt“,
fährt Bernd Zimmermann fort. „Bei
3/2022 - www.in-the-focus.com
der Hengstwahl mache ich durchaus Kompromisse,
aber die Fohlen müssen korrekt
sein, mit guten Hufen, Fundamenten und
genügend Substanz, Rumpfigkeit und Kaliber.
Meine Pferde haben meist ein Röhrbein
von 19 cm. Meiner Erfahrung nach hat das
vor allem mit der Aufzucht und Fütterung zu
tun. Kontinuierliche Bewegung auf großen
Flächen sorgt für kräftige Pferde, ganz unabhängig
von den Blutlinien. Die Stutfohlen,
die als Zuchtstuten bleiben sollen, schicken
wir nach Marbach zur Aufzucht, denn dort
sind diese Gegebenheiten gewährleistet.
Ansonsten achten wir auf eine individuelle
Fütterung, Mineralien, viel Heu und wenig
Jungstuten aller Couleur tummeln sich auf den Weiden des Gestüts Amurath - vorne die Fuchsstute
mit hellem Behang Amurath Aliha (Ajman Moniscione / EA Arielle El Lawrence) *2019 und die
Braune Heddah OS (Cyclone OS x El Lucina OS) 2019.
Amurath Suhaila (Dominic M / Amurath Shalina) *2019 geht auf die Weiler Stute Sarolta zurück
und verkörpert als einzige Vertreterin derzeit die S-Linie. Sie errang in Marbach eine Stutenprämie,
nicht zuletzt aufgrund ihrer überragenden Gänge.
9
Kraftfutter.“ Die Stutfohlen, die für den Verkauf
bestimmt sind, bleiben meist am Hof,
denn es ist zu umständlich, mit Käufern auf
die Marbacher Weiden zu fahren, um dort ein
Pferd anzuschauen.
NEUZUGÄNGE AUS BRASILIEN
Da die Zimmermanns also mit den Weil-Marbacher
Linien nicht ihr Zuchtziel erreichen
konnten, haben sie sich bereits seit längerem
nach Alternativen umgeschaut. Bereits vor
10-15 Jahren kam die eine oder andere Stute
aus anderen Blutlinien ins Gestüt, beispielsweise
die Ekstern-Tochter Malaga J. Auch
eine Panarea-by-Palawan-Tochter, aus der
Bernd Zimmermann die Amurath Palmyra
(von Pallaton K) *2017 gezogen hat – beide
Stuten haben das Gestüt wieder verlassen.
Auch das gehört dazu – Ausprobieren und
für gut oder eben nicht gut genug befinden,
und sich dann wieder von diesen Pferden zu
trennen.
2018 kam dann die erste Brasilianerin ins Gestüt,
FT Ingrid (Yllan El Jamaal / India Reyna)
*2003, die leider zwischenzeitlich gestorben
ist. Sie hat zwei Töchter hinterlassen, die vorerst
im Gestüt bleiben sollen, Amurath Isabella
(v. Pallaton K) *2020 und Amurath Inaya
(v. Ajman Moniscione) *2021.
Etwas später kamen durch einen glücklichen
Zufall weitere Pferde aus Brasilien ins
Gestüt. „Es wird sich zeigen, welche Linien
sich hier etablieren können“, meint Bernd
Zimmermann ganz selbstkritisch. Da ist zum
Beispiel Challime RB (Don El Chall / Kalimera
RB) *2002, eine kalibrige, tiefrumpfige Fliegenschimmelstute,
die in Marbach zur Siegerstute
der Prämienschau ernannt wurde.
Obwohl sie aus Brasilien kommt, entstammt
sie im Grunde altpolnischen Linien und verkörpert
diese auch im Exterieur. „Ihre Typvererbung
ist leider nicht zeitgemäß“, gibt Bernd
Zucht
Zucht
Die Brasilianerin Johara Morab (Cullinan El
Lethyf / Joia Fly NVC) *2010 hat dieses Jahr
ein Fohlen von RD Harenaado (v. Hariry Al
Shaqab).
Zimmermann zu bedenken, „und es gelingt
kaum, auch nicht mit sehr guten Hengsten,
hier in einer Generation mehr Typ zu erreichen.
Daher sind ihre Produkte leider bislang
züchterisch nicht gut genug – es sind zwar
tolle, charakterlich exzellente Freizeitpferde,
aber ich denke nicht, dass sich ihre Linie
hier etablieren läßt – zumal sie bislang nur
Hengstfohlen geliefert hat!“ fügt er hinzu.
Mehr Hoffnung hat er für Johara Morab (Cellinian
El Lethyf / Joya Fly) *2010. „Die Stute
soll langfristig hierbleiben, zum einen, weil
sie viel in ihrem Leben durchgemacht hat
und wir ihr einen weiteren Wechsel ersparen
wollen. Aber auch, weil wir mit ihrem Fohlen
von RD Harenaado sehr zufrieden sind.“
Die Dritte im Bunde ist die schneeweiße
Schönheit Nora El Ludjin (Ludjin El Jamaal /
Nihrah JM) *2013, die ganz nach ihrem Vater
kommt, dabei aber sehr feminin im Ausdruck.
Ihr wurde nicht zuletzt aufgrund ihrer Gänge
der 1. Reservesieger an der Marbacher Stutenschau
zugesprochen.
Jüngst hinzugekommen – aber dieses Jahr
10
noch ohne Fohlen – ist noch Elysia (Nijinskiy
K / Endevra) *2007, von der sich Bernd Zimmermann
viel verspricht, hat sie mit Nabucco
K doch bereits einen international erfolgreichen
Vererber gebracht.
Alle drei erstgenannten Stuten waren für
2022 von RD Harenaado (Hariry Al Shaqab /
DM Endless Romance) *2016 gedeckt, der jedoch
in den Fohlen nicht unbedingt wiederzufinden
ist, da diese doch sehr – zumindest
im Typ – von den Müttern geprägt wurden.
„Ich kenne Harenaado seit er Jährling ist und
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
schätze an ihm, dass er ein sehr komplettes
Pferd mit einem sehr guten Fundament ist. Er
ist in nichts extrem, aber in allen Punkten solide.
Alle seine Fohlen haben sein gutes Fundament
geerbt, sie sind charakterstark und
brav. Die Bewegungen sind zwar vorhanden,
aber für meinen Geschmack fehlt die Bewegungsfreude,
sie sind eher faul. Etwas mehr
Typ, insbesondere bei dem Fohlen der Challime,
wäre schön gewesen“, meint Bernd Zimmermann.
DIE QUAL DER WAHL
Ein Züchter ohne eigenen Hengst hat natürlich
jedes Jahr aufs Neue die Qual der
Wahl. Für 2023 sind Fohlen von Akram OS
(Ajman Moniscione / Arcadya OS) *2018, Exagon
OS (Cyclone OS / Strastya OS) *2019,
AJ Marzan (AJ Portofino / Hed Ab Maria)
*2013 und Parys K (WH Justice / Pocahontas
K) *2012 geplant. Die per Frisch- und Gefriersamen
weltweit verfügbaren Hengste
auch tatsächlich zu nutzen, ist jedoch mit
viel Aufwand und Arbeit verbunden, denn
es müssen Follikelsprung und Samentransport,
Besamung und Trächtigkeitsuntersuchungen
synchronisiert und durchgeführt
werden können. Das ist, wenn man dafür
einen Tierarzt bestellen oder das Pferd in
eine Klinik bringen muß, kein billiges Vergnügen.
Bernd und Gabi Zimmermann
haben sich daher eigens dafür zum Eigenbestandsbesamer
ausbilden lassen und
haben ihren eigenen Untersuchungsstand
eingerichtet. So können sie die nötigen Ultraschalluntersuchungen
und Besamungen
selbst vornehmen und sind weniger auf die
Verfügbarkeit eines entsprechenden Tierarztes
angewiesen. „Auf diese Art haben
unsere Stuten auch wesentlich weniger
Stress, denn alle Untersuchungen können
3/2022 - www.in-the-focus.com
hier in vertrauter Umgebung durchgeführt
werden. Außerdem trennt sich auch hier
die Spreu vom Weizen. Für uns ist auch das
Verhalten der Stute im Untersuchungsstand
ein wichtiges Zuchtkriterium. Wenn eine
Stute trotz Ruhe und guter Vorbereitung
nicht anständig ist, hat sie als Zuchtstute für
uns keinen Wert“, erläutert der Züchter, und
fährt fort: „Das alles gehört zum Gesamtbild
einer Zuchtstute: Fruchtbarkeit, Verhalten
als Mutterstute, problemlos zu verladen
und transportieren, brav und unkompliziert
beim Anreiten, rittig und willig unter
dem Sattel und eben auch charakter- und
Bernd und Gabi Zimmermann sind Eigenbestandsbesamer und haben ihren eigenen Untersuchungsstand
eingerichtet. So können sie Ultraschalluntersuchungen und Besamungen selbst
vornehmen - das spart Zeit und Geld.
Der Umgang mit den Fohlen ist der besondere Reiz des Züchtens, hier Amurath Jamillah (RD
Harenaado / Johara Morab) *2022 mit Bernd Zimmermann.
11
nervenstark, was man u.a. auch im Untersuchungsstand
beobachten kann.“
STRATEGIEWECHSEL
Züchterisch wurden hier im Gestüt Amurath
die verschiedensten Strategien versucht, um
das eigene Zuchtziel, das eigene Ideal zu erreichen.
Von der Linienzucht, wie sie in den
Anfangszeiten mit Hengsten der Weil-Marbacher
Linie praktiziert wurde, ist man weggekommen,
und hat Hengste anderer Linien
als Väter für die bewährten und bekannten
Stuten ausgewählt. Mit den brasilianischen
Stuten ist man noch einen Schritt weiter
gegangen, hat sich gänzlich auf neue Blutlinien
eingelassen und sich von der eigenen
züchterischen Vergangenheit gelöst. Ist
es nicht schwierig, für Pferde, deren Vererbung
man (noch) nicht kennt, geeignete
Hengste zu finden? „Ich habe mich bei den
Züchtern über die Eltern, vor allem die Mütter,
erkundigt, habe mir, soweit es geht, die
Verwandtschaft angeschaut und analysiert,
wo es Ähnlichkeiten gibt. Auf diese Weise
kann man die fehlende eigene Erfahrung
etwas kompensieren“, erläutert Bernd Zimmermann.
„Welche der Stuten letztendlich
jedoch bleiben wird und sich hier etablieren
kann, ist im Moment natürlich noch offen.
Aber wir haben vor, noch einige Jahre weiterzuzüchten,
und haben auch entsprechende
Investitionen getätigt, um uns die Arbeit
hier und da etwas zu erleichtern. So haben
wir während Corona die Koppelzäune mit
Metallrohren erneuert, und haben jetzt die
Wasserversorgung für die Pferde durch einen
eigenen Brunnen mit entsprechenden
Leitungen vereinfacht.“
Die Weichen für die Zukunft sind also gestellt,
denn ein Leben ohne Pferde können sich die
Zimmermanns nicht vorstellen.
Gudrun Waiditschka
Zucht
50 JAHRE ÖAZV
AUF DIE
Shagya-Araber
Zucht
NÄCHSTEN
50 JAHRE!
Senioren-Champion Jussuf-911 (Jelzin)
(Jussuf A1-42 / Rapina) *2009, Z. u. B.: Familie
Hoppenberger / AT
alle Fotos: Gudrun Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
12
Zum 50. Jahr seines Bestehens hatte der Österreichische
Araber-Zucht-Verband (ÖAZV) zu einer besonderen
Jubiläumsschau nach Stadl Paura eingeladen.
Aus bescheidenen Anfängen im Jahr 1972 entwickelte sich
über die Jahre eine aktive Züchtergemeinschaft, die
insbesondere die Zucht des Shagya-Arabers pflegt.
Durch die Nähe Österreichs und Ungarns
kamen immer wieder Shagya-Araber ins
Land. So auch 1967, als das Landstallamtsministerium
im Burgenland den Hengst
Shagya XX aus Topolcianky als Landbeschäler
aufstellte, der dort zur Veredelung der Landespferdezucht
diente. Es folgten weitere Hengste,
auch aus Rumänien und Jugoslawien, und 1971
kamen mit dem aus Deutschland zugereisten
Gustl Eutermoser die ersten Vollblutaraber ins
Land. Wenig später siedelte auch Familie Mosch
von Deutschland ins Burgenland über.
Am 19. März 1973 trafen sich dann 14 Freunde
des arabischen Pferdes in Leoben und gründeten
den „Araber-Zuchtverband Österreich“
(AZVÖ), der sieben Hengste, zwei Wallache und
31 Stuten zählte. Es wurden die Stutbücher Bd. I
für Vollblutaraber und Band II für Shagya-Araber
herausgegeben. Fünf Jahre später spalteten
sich die Vollblutaraberzüchter ab, und gründeten
ihren eigenen Verband, den „Verband der
Vollblutaraberzüchter Österreichs“ (VVÖ). Der
weiterhin bestehende AZVÖ betreute die Rassen
Shagya-Araber, Partbred- und Anglo-Araber
und war auf 28 Züchter mit 13 Hengsten, 35
Stuten und 31 Jungpferde angewachsen. Der
AZVÖ war 1983 auch Gründungsmitglied der
Internationalen Shagya-Araber-Gesellschaft
(ISG). Interne Schwierigkeiten sorgten aber erneut
für eine Abspaltung und so wurde 1986
aus dem AZVÖ der ÖAZV (Österreichischer
Araber-Zuchtverband), der nun die arabischen
Rassen (außer Vollblutaraber) betreut.
Anfang Juli hatte nun der ÖAZV zum 50-jährigen
Jubiläum eingeladen. Leider hielt sich die
internationale Beteiligung in engen Grenzen,
aber die österreichischen Züchter folgten
der Einladung ins schöne Stadl Paura gerne.
Gleichzeitig wurde am Freitag und Samstag
vor der eigentlichen Schau auch eine Stutbuchaufnahme
und Hengstanerkennung
durchgeführt (s. S. 16), und so trafen sich
über 50 Pferde auf der großzügigen Anlage.
VOM HÄSSLICHEN ENTLEIN ...
Wie so oft bei den Shagya-Arabern entwickeln
sie sich von „häßlichen Entlein“ zu
„schönen Schwänen“ – und so kam es, dass
die Noten der Junioren weit unter denen der
Senioren lagen. Mit einer Ausnahme: Kuhaylan
Zaid-115 (Gina) (Kuhaylan Zaid-111
(Kohekon) / Saklawi I-470 (Grace)) *2021 aus
der Zucht und im Besitz von Walter Fahrnleitner
erhielt mit 7,76 Punkten mit Abstand die
höchste Wertnote der Junioren und siegte
in der Jährlingsklasse. Sie ist eine sehr harmonisch
entwickelte Jährlingsstute, die den
Hengst Kohekon zum Vater hat. Der Hengst
stellt eine züchterische Rarität dar, denn der
Hengststamm des Kuhaylan Zaid galt als erloschen
und konnte nur durch Glück und viel
Mühe wieder zum Leben erweckt werden.
Aber die Mühen haben sich gelohnt, Kohekon
wurde gekört, hat seine HLP abgelegt
und ist mittlerweile im Distanzsport aktiv -
dieses Jahr hat er bereits einen 120-km- und
Junioren Champoinesse Kuhaylan Zaid-115
(Gina) (Kuhaylan Zaid-111 (Kohekon) / Saklawi
I-470 (Grace)) *2021 aus der Zucht und im
Besitz von Walter Fahrnleitner.
einen 140-km-Ritt bewältigt. Die Klasse der
2-jährigen Stuten stellte mit Dahoman-002
(Daria) (Daru / Shagya Remiza) *2020 die
Siegerin. Sie ist aus der Zucht und im Besitz
von Bernadette Avramov und erhielt mit 7,37
die zweithöchste Note aller Junioren. Auch
der Dahoman-Stamm gehört zu den eher
seltenen Hengststämmen in der Shagya-Araber-Zucht.
Wie man anhand dieser Namen
erkennt, erhalten die österreichischen Shagya-Araber
den Namen vom Hengststamm
plus einer dreistelligen Nummer, in Klammer
kommt der Trivial- oder Rufname. Damit folgt
man (mit Abwandlung) dem ungarischen Namensgebungssystem.
Mit fünf Stuten und vier Hengsten waren
die Juniorenklassen insgesamt leider etwas
dünn besetzt. Als Sieger bei den Junghengsten
– es gab nur eine Klasse – ging der aus
Deutschland angereiste J´Amour (D’Amour
/ Shagya-064 (Janina)) *2021 aus der Zucht
und im Besitz von Alfred Sommer hervor. Es
wird sich zeigen, ob er die Strahlkraft seines
Vaters D’Amour, den wir später zu sehen bekommen
sollten, erreichen wird. Der Zweitplazierte
Shagya-129 (Laraan) (Latigo-129
/ Shagya-103 (Rajaana)) *2021 konnte die
7,0-Marke nicht knacken. Die Championatsvergabe
erfolgte in derselben Reihenfolge.
Zucht
3/2022 - www.in-the-focus.com
13
Junioren Reserve-Championesse Dahoman-002
(Daria) (Daru / Shagya Remiza)
*2020 aus der Zucht und im Besitz von Bernadette
Avramov.
Reserve-Championesse Kuhaylan Zaid-616
(Katara) (a.d. Saklawi I-124 (Gahwary)) *2016
aus der Zucht und im Besitz der Familie Hemmer.
Shagya-Araber
Zucht
... ZUM SCHÖNEN SCHWAN
Mit zunehmendem Alter der Pferde stiegen
auch die Noten – oder waren die Richter
großzügiger? Insgesamt waren elf Stuten
in drei Klassen angetreten. In der Klasse der
4- bis 6-jährigen Stuten siegte mit 7,8 Punkten
eine weitere Tochter von Kohekon: Kuhaylan
Zaid-616 (Katara) (a.d. Saklawi I-124
(Gahwary)) *2016 aus der Zucht und im Besitz
der Familie Hemmer. Die Stute erhielt 2020
eine Prämie bei der Stuteneintragung und ist
nun wie ihr Vater im Distanzsport aktiv, wo
sie 2021 den 3. Platz im Shagya-Araber Distanz-Cup
erreichte – so soll das sein, Leistung
und korrektes Exterieur! Auf Platz 2 in dieser
Klasse rangierte Hadban-811 (Mahira) (Maluk
/ Hedia) *2018 aus der Zucht und im Besitz
von Franz Hoppenberger, dem Präsidenten
des ÖAZV. Die noch unreife Dreijährige zeichnet
sich besonders durch ihre elegante, feine
Halsung aus.
Bei den 7- bis 10-jährigen Stuten siegte mit
Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 (Jelzin) / Raida)
*2013 eine weitere Stute aus der Zucht
von Franz Hoppenberger. Sie entstammt dem
Jussuf-Hengststamm, auch dieser kehrte erst
in den 2000er-Jahren mit Joska und Joshua
aus Dänemark wieder zurück nach Österreich
und Ungarn. Mit deutlichem Abstand folgte
ihr Gazal-224 (Gashima) (Gilgamesch II / Badia)
*2012 auf Platz 2; ihr Vater geht auf den
kapitalen Hengst Balaton v. Gazal VII zurück.
In der Klasse der 7-jährigen und älteren Stuten
siegte wieder Saklawi I-124 (Gahwary)
(Geydan / Gazmene) *2011 der Familie Hemmer,
die Junioren Europa Reserve-Championesse
von 2013 in Marbach. Sie führt über
Geydan den russischen Hengst Gips ox als
Großvater und hat dadurch relativ viel Vollblutaraberanteil,
zumal ihr Pedigree auch u.a.
die Hengste Ibn Galal I und Tobrok aufweist.
Dennoch ist sie eine großrahmige Stute, edel,
ohne zu fein zu wirken und mit vorzüglichem
Gangwerk ausgestattet. Auf Platz 2 fand sich
Shagya-103 (Rajaana) (Ranus / Kuja) *2011,
die über ihren Vater Ranus auf Raon zurückgeht,
der für sein Springtalent bekannt war
und eine HLP mit über 125 Punkten in Medingen
ablegte.
Im Championat konnte sich Jarida im Besitz
von Regina Ortmayer vor Gahwary setzen.
Die Hengste werden von den Züchtern und
Zuschauern natürlich immer mit größter
Spannung erwartet. Leider traten nur fünf
Pferde in 2 Klassen an. Bei den 4- bis 6-Jährigen
siegte Shagya-613 (Bastello) (Shagya
Burla / Shagya XXV-38) *2016 aus der Zucht
und im Besitz von Franz Kögl. Auch er hat
Raon als Großvater väterlicherseits im Pedigree
und hatte im Vorjahr seine 30-Tage-Stationsprüfung
in Stadl Paura absolviert.
Er ist ein ausdrucksstarker Hengst mit leider
nicht ganz optimaler Oberlinie. Daher konnte
er im Senioren-Championat der Hengste
auch keine Rolle spielen. Dieses machten
letztendlich die Sieger und der Zweitplazierte
der Klasse der 11-jährigen und älteren
Hengste unter sich aus. Hier siegte Jussuf-911
(Jelzin) (Jussuf A1-42 / Rapina) *2009 der Familie
Hoppenberger, der Vater von Jarida. Ein
beeindruckender Hengst mit viel Ausdruck,
mit dem Vorführer Patrick Wimmer alle Hände
voll zu tun hatte. Hinter ihm wurde der aus
Deutschland angereiste 17-jährige D’Amour
(Saramour / Daika) *2005 der Familie Sommer
plaziert, der älteste Teilnehmer der Schau.
Auch er ein ausdrucksstarker Hengst, eher
kurz und kompakt mit kräftigem Fundament.
Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt
werden, dass auch sieben Partbreds in eigenen
Klassen antraten, auf die hier aber aus
Platzgründen nicht weiter eingegangen werden
soll.
Mit dem Championat ging eine schöne
Schau zu Ende, der man letztendlich etwas
mehr Teilnehmer hätte wünschen mögen.
Hoffen wir, dass sich im nächsten Jahr, wenn
sich die Shagya-Araber-Züchter in Bábolna
zum ISG-Europa-Championat treffen, wieder
mehr Züchter aufraffen können, ihre Pferde
einem breiten Publikum zu zeigen!
Reserve-Champion, der bereits 17-jährige
D’Amour (Saramour / Daika) *2005 der Familie
Sommer, das älteste Pferd der Schau.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
14
50 JAHRE ÖAZV - JUBILÄUMSSCHAU
SHAGYA-ARABER-STUTEN - 1-JÄHRIG
1. Kuhaylan Zaid-115 (Gina) (Koheilan Zaid-111 / Salkawi I-470) *2021, B: W. Fahrnleitner / AT
2. Siglavy-125 (Fatiha) (Siglavy-611 / Shagya-102) *2021, B: W. u. S. Kalchgruber / AT
SHAGYA-ARABER-STUTEN - 2-JÄHRIG
1. Dahoman-002 (Daria) (Daru [ex Taru] / Shagya Remiza) *2020, B: B. Avramov / AT
2. Hadban-001 (Malina) (Maluk [Hadban] / Alien) *2020, B: B. Avramov / AT
3. Gazal-020 (Nefteta) (4964 Gazal XIX-4 / Gazal-707) *2020, B: Fam. Hemmer / AT
SHAGYA-ARABER-HENGSTE - 1- UND 2-JÄHRIG
1. J'Amour (D'Amour / Shagya-064) *2021, B: A. Sommer / DE
2. Shagya-129 (Laraan) (Latigo-129 / Shagya-103) *2021, B: K. Aberer / AT
3. Kuhaylan Zaid-004 (Fabio) (Kuhailan Zaid-906 / Shagya-212) *2021, B: M. Kiegerl / AT
SHAGYA-ARABER-STUTEN - 4- BIS 6-JÄHRIG
1. Kuhaylan Zaid-616 (Katara) (Kuhailan Zaid-111 / Saklawi I-124) *2016, B: Fam. Hemmer / AT
2. Hadban-811 (Mahira) (Maluk [Hadban] / Hedia) *2018, B: A. u. F. Hoppenberger / AT
3. Koheilan Holly (5724 Koheilan XV (Bab) /O'Bajan Hamu) *2018, B: G. Ringhofer
SHAGYA-ARABER-STUTEN - 7- BIS 10-JÄHRIG
1. Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 / Raida) *2013, B: R. Ortmayr / AT
2. Gazal-224 (Gashima) (Gilgamesch II / Badia) *2012, B: S. Janko / AT
3. Gazal-518 (Samira) (El Kalu-29 / Sulaika) *2015, B: H. J. Grandits / AT
SHAGYA-ARABER-STUTEN - 11-JÄHRIG UND ÄLTER
1. Saklawi I-124 (Gahwary) (Geydan / Gazmene) *2011, B: Fam. Hemmer / AT
2. Shagya-103 (Rajaana) (Ranus / Kuja) *2011, B: K. Aberer / AT
3. Kuhaylan Zaid-907 (Shadova) (Fram / Shanta) *2009, B: F. Kögl / AT
SHAGYA-ARABER-HENGSTE - 4- BIS 6-JÄHRIG
1. Shagya-613 (Bastello) (Shagya Burla / Shagya XXV-38) *2016, B: F. Kögl / AT
2. Kuhaylan Zaid Spectar (21 Kuhaylan Zaid Sokol / 12 Salina) *2016, B: U. Adensamer / AT
SHAGYA-ARABER-HENGSTE - 11-JÄHRIG UND ÄLTER
1. Jussuf-911 (Jelzin) (Jussuf A1-42 / Rapina) *2009, B: A. u. F. Hoppenberger / AT
2. D´Amour (Saramour / Daika) *2005, B: A. Sommer / DE
3. O´Bajan Grando (4553 O'Bajan XVIII-7 / Ibn Galal-960) *2008, B: H. J. Grandits / AT
JUNIOREN-STUTEN CHAMPIONAT
Champion: Kuhaylan Zaid-115 (Gina)(Koheilan Zaid-111 / Salkawi I-470) *2021
Res.-Champion: Dahoman-002 (Daria) (Daru [ex Taru] / Shagya Remiza) *2020
JUNIOREN-HENGSTE CHAMPIONAT
Champion: J'Amour (D'Amour / Shagya-064) *2021
Res.-Champion: Shagya-129 (Laraan) (Latigo-129 / Shagya-103) *2021
SENIOREN-STUTEN CHAMPIONAT
Champion: Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 / Raida) *2013
Res.-Champion: Saklawi I-124 (Gahwary) (Geydan / Gazmene) *2011
SENIOREN-HENGSTE CHAMPIONAT
Champion: Jussuf-911 (Jelzin) (Jussuf A1-42 / Rapina) *2009
Res.-Champion: D´Amour (Saramour / Daika) *2005
Junioren-Champion
J'Amour (D'Amour / Shagya-064) *2021, B: A.
Sommer / DE
Junioren-Reserve Champion
Shagya-129 (Laraan) (Latigo-129 / Shagya-103)
*2021, B: K. Aberer / AT
1. Platz der 4- bis 6-jährigen Stuten
Kuhaylan Zaid-616 (Katara) (Kuhailan Zaid-
111 / Saklawi I-124) *2016, B: Fam. Hemmer/AT
2. Platz der 4- bis 6-jährigen Stuten
Hadban-811 (Mahira) (Maluk [Hadban] / Hedia)
*2018, B: A. u. F. Hoppenberger / AT
Zucht
Senioren-Championesse
1. Platz der 4- bis 6-jährigen Hengste
Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 / Raida) *2013, Shagya-613 (Bastello) (Shagya Burla / Shagya
B: R. Ortmayr / AT
XXV-38) *2016, B: F. Kögl / AT
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2. Platz der 11-jährigen und älteren Stuten
Shagya-103 (Rajaana) (Ranus / Kuja) *2011, B:
K. Aberer / AT
Shagya-Araber
Zucht
ÖAZV-HENGSTANERKENNUNG
Im Rahmen der ÖAZV-Jubiläums-Veranstaltung
fand auch eine Hengstanerkennung für
Shagya-Araber, Partbred- und Vollblutaraber
statt. Von vier vorgestellten Shagya-Araber-Hengsten
konnte leider keiner vor den
gestrengen Augen der Körkommission bestehen.
Peter Zechner, der Zuchtleiter des ÖAZV
kommentierte die beiden Partbreds (sinngemäß)
wie folgt:
Sandokhan Ibn Sauda Zahra (Sauda Zahra
/ Piruleta) *2018, Z: A. Platzer / AT, B: La Frontera
Arabian Horse Stud / IT.
Der Hengst hat an der Hartplatzmusterung
sehr gut gefallen. Er ist typvoll, sehr edel und
verfügt über ein ansprechendes Exterieur.
Viellelicht hat er etwas wenig Hinterrippe, da
hätte man sich noch etwas mehr Kapazität
gewünscht. Ansonsten ist die Körperanlage
gut, das Fundament ist korrekt gestellt, vielleicht
dürften die Gelenke etwas stärker sein,
aber die Knochenstärke passt zum Pferd. Im
Schritt hat er leider nicht die entsprechende
Ruhe gefunden, um einen klaren 4-Takt zu
zeigen. Der Trab im Freilauf war ansprechend,
die Galoppade war gut gesprungen. Der
Hengst hat eine Wertnote von 7,27 und ist
damit gekört.
GP Touchof Dandi (Hnds Shock n Awe /
GP Kassidora) *2010, Z: USA, B: K. Weitensfelder
/ AT
Ein 12-jähriger Hengst, demnach auch voll
ausgereift, der im Geschlechtstyp gut gefallen
hat. Er hat einen ausdrucksstarken Kopf
und eine genügend lange, gut geschwungene
Halsung. Das Gebäude ist gut angelegt,
vielleicht etwas lang in der Mittelhand. Das
Fundament ist sehr trocken mit guter Gelenksstärke
und korrekter Stellung. Im Schritt
hat er gut gefallen, er hat sich fallen lassen,
ist durch den Körper gegangen und war auch
raumgreifend. Den Trab und Galopp hätte
sich die Kommission raumgreifender, kraftvoller
und durch den Körper schwingender
gewünscht. Aber aufgrund der anderen sehr
guten Noten hat er gesamt eine Wertnote
von 7,55 erhalten und ist damit gekört und
prämiert.
Von den drei Vollblutarabern konnten zwei
die Anerkennung / Körung erhalten, Peter
Zechner kommentierte wie folgt:
Dahab styr-eha (Daless / Khalida styr-eha)
*2018, Z. u. B.: H. Hubmann / AT
Ein Hengst, der maskulin ist und über genügend
Geschlechtstyp verfügt. Die Kommission
hätte sich vielleicht etwas mehr arabischen
Überguß gewünscht, trotzdem hat er
einen ausdrucksstarken Kopf. Das Gebäude
ist gut angelegt, er ist auch ausreichend korrekt
gestellt. Im Schritt hat er genügend Ruhe
gezeigt, konnte einen taktsicheren Schritt
zeigen mit entsprechendem Raumgriff. Gut
gefallen hat im Freilauf die Trabmechanik,
er hat sich sehr schön getragen und der Trab
war raumgreifend. Die Galoppade war gut
gesprungen, aber etwas vorhandslastig. Der
Hengst hat die Wertnote 7,0 erhalten und ist
damit gekört.
Ojinegro Qahira (Ghandour / Bel Princess)
*2005, Z. u. B.: M. Minhard, Al Qahira Arabians
/ AT
Ein spanisch gezogener Hengst, der mit 17
Jahren schon älter ist und derzeit noch im
Sporteinsatz bis CCI** (Vielseitigkeit) steht,
wo er auch eine gute Springmanier zeigt –
etwas, worauf man beim arabischen Pferd
sein Augenmerk richten muß, denn eine gute
Springmanier ist nicht immer gegeben.
Der Hengst ist typvoll, altersgemäß auch in
einem guten Zustand, zwar mit einem leicht
vorgetieften Rücken, aber das kann man ihm
aufgrund des Alters verzeihen. Die Kruppe
könnte etwas länger ausgestaltet sein. Das
Fundament ist noch immer sehr trocken und
korrekt gestellt. Er hat einen guten Schritt gezeigt,
taktsicher und raumgreifend. Im Trab
konnte er sich im Freilauf etwas entwickeln
und hat sich besser gezeigt als an der Hand.
Im Galopp ist er gut durchgesprungen, die
Galoppade könnte vielleicht ein bisschen
mehr bergauf sein, aber trotzdem hat er immer
schön im Rücken geschwungen. Der
Hengst hat eine Wertnote von 7,44 und ist
damit gekört.
Gudrun Waiditschka
Sandokhan Ibn Sauda Zahra (Sauda Zahra / Piruleta) *2018, , Z: A.
Platzer / AT, B: La Frontera Arabian Horse Stud / IT
GP Touchof Dandi (Hnds Shock n Awe / GP Kassidora) *2010, Z: USA, B:
K. Weitensfelder / AT
Dahab styr-eha (Daless / Khalida styr-eha) *2018, , Z. u. B.: H. Hubmann
/ AT
Ojinegro Qahira (Ghandour / Bel Princess) *2005, Z. u. B.: M. Minhard, Al
Qahira Arabians / AT
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16
50TH ANNIVERSARY OF THE ÖAZV
HERE'S TO THE
NEXT 50 YEARS!
For their 50th anniversary, the Austrian Arabian Breeding
Association (ÖAZV) invited to a special anniversary show
in Stadl Paura. From humble beginnings in 1972, an active
breeding community developed, which cultivates the
breeding of the Shagya Arabian in particular.
Senior Champion Stallion Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 (Jelzin) / Raida) *2013, bred and owned
by A. & F. Hoppenberger.
Due to Austria's proximity to Hungary,
Shagya Arabs kept coming to the
country,e.g. in 1967, when the stallion
Shagya XX from Topolcianky served to improve
local Austrian breeds in Burgenland.
Other stallions followed, also from Romania
and Yugoslavia, and in 1971 the first purebred
Arabians came to the Austria with Gustl
Eutermoser and the Mosch family, both came
from Germany.
On March 19, 1973, 14 friends of the Arabian
horse founded the "Arabian Breeding Association
Austria" (AZVÖ), which numbered
seven stallions, two geldings and 31 mares.
Stud Book I for purebred Arabians and Volume
II for Shagya Arabians were published.
Five years later, the purebred Arabian breeders
split off and founded their own association,
the "Association of purebred Arabian
3/2022 - www.in-the-focus.com
Breeders in Austria" (VVÖ). The still existing
AZVÖ looked after the breeds Shagya-Arabian,
Partbred- and Anglo-Arabian and included
28 breeders with 13 stallions, 35 mares
and 31 young horses. In 1983, the AZVÖ was
also a founding member of the International
Shagya Arabian Society (ISG). However, internal
difficulties caused another split and so in
1986 the AZVÖ became the ÖAZV (Austrian
Arabian Breeding Association), which now
looks after the Arabian breeds (except purebred
Arabians).
THE HIGHLIGHTS AT THE SHOW
At the beginning of July, the ÖAZV invited
to the 50th anniversary. Unfortunately, the
international participation was limited, but
the Austrian breeders gladly accepted the invitation
to come to the beautiful Stadl Paura.
17
At the same time, on Friday and Saturday before
the actual show, a studbook registration
and stallion licensing were carried out, and
so more than 50 horses met in the spacious
facility.
The highlights of the show were the yearling
filly Kuhaylan Zaid-115 (Gina) bred and
owned by Walter Fahrnleitner, which received
by far the highest score of the juniors with
7.76 points and won in the yearling class. She
is sired by the stallion Kohekon. The stallion is
a rarity in breeding, because his sire line Kuhaylan
Zaid was considered extinct and could
only be brought back to life through luck and
a lot of effort. But the effort was worth it, Kohekon
was licensed, passed his performance
test and is now active in breeding and in endurance
sports - this year he has already completed
a 120 km and a 140 km ride.
A total of eleven mares competed in three
classes. Another daughter by Kohekon won
the class for 4- to 6-year-old mares with 7.8
points: Kuhaylan Zaid-616 (Katara) (out of
Saklawi I-124 (Gahwary)) *2016 bred and
owned by the Hemmer family. The mare
received a premium in 2020 and is now active
in endurance sport like her sire, where she
achieved 3rd place in the Shagya Arabian Endurance
Cup in 2021 - that's how it should be,
performance and correct conformation!
Jussuf-301 (Jarida) (Jussuf-911 (Jelzin) / Raida)
*2013 won the class of 7- to 10-year-old mares.
She comes from the Jussuf sire line, which also
only returned to Austria and Hungary in the
2000s with Joska and Joshua from Denmark.
In the class of 7-year-old and older mares,
Saklawi I-124 (Gahwary) (Geydan / Gazmene)
*2011 of the Hemmer family won again. She
was Junior European Reserve Champion in
2013 at Marbach,. She has the Russian stallion
Gips ox as a grandfather via Geydan and
therefore has a relatively large proportion of
purebred Arabian blood, especially since her
pedigree also includes the stallions Ibn Galal
I and Tobrok. Nevertheless, she is a large-framed
mare, noble without appearing too fine
and equipped with excellent movements.
The stallions are of course always eagerly
awaited by breeders and spectators. Unfortunately,
only five horses competed in two classes.
The oldest stallions finally were the winners
and later champions: Jussuf-911 (Jeltsin)
(Jussuf A1-42 / Rapina) *2009 of the Hoppenberger
family won. He is an impressive stallion
with a lot of expression. Behind him was
the 17-year-old D'Amour (Saramour / Daika)
*2005 of the Sommer family from Germany;
he was the oldest participant in the show. He
is also an expressive stallion, rather short and
compact with a strong legs.
With the championships, a nice show came
to an end, which one would have wished
for some more participants. Let's hope that
next year, when the Shagya Arabian breeders
meet in Bábolna for the ISG European Championships,
more breeders will be willing to
show their horses to a wide audience!
(For the the results please see page 15)
Gudrun Waiditschka
Zucht
VOR
GROSSEM
VZAP-KÖRUNG IN MARBACH 2022
PUBLIKUM
Zucht
Ein Hengst aus modernen
internationalen Linien und
ein Hengst des "alten Typs"
wurden dieses Jahr gleichwertig
gestellt und mit einer
"Silberschleife" ausgezeichnet.
Jeder hatte seine Stärken
und Schwächen, aber es
ist erfreulich, dass der Typ
dieses Mal nicht über alle
anderen Qualitäten dominierte.
Der aus Frankreich importierte Nabor El
Masan (Masan / Zayla) *2000, P: HuL Marbach,
erhielt die Silberne Schleife.
Foto: Oliver Seitz
Die diesjährige Hengsteintragung und Körung des VZAP fand
Mitte Juli im Rahmen des „Festivals für Arabische Pferde“ im
Haupt- und Landgestüt Marbach statt. Auch wenn damit der
Austragungsort für manche zu weit im Süden lag, so hatte es doch
den Vorteil, dass sich die Hengste vor einem größeren Publikum zeigen
konnten, als dies beispielsweise bei einer rein internen Veranstaltung
in Alsfeld der Fall ist, denn Marbach zieht an einem schönen
Sommerwochenende „automatisch“ Tausende von Pferdeliebhabern
an. Da nur acht Hengste zur Beurteilung anstanden, konnte die Veranstaltung
auf einen Tag verkürzt werden und auch noch eine Fohlenund
Stutenprämierung stattfinden. Dazwischen hatte auch noch ein
zweistündiges Schauprogramm des Gestüts Marbach vor nahezu ausverkaufter
Halle Platz und wurden die Stuten und diesjährigen Fohlen
des Gestüts vorgestellt. Ein volles Programm also!
Von den acht Hengsten waren fünf Vollblutaraber. Insgesamt standen
sechs Hengste zur Körung und zwei zur Eintragung an, die Kommentierung
übernahm Zuchtleiterin Anja Daniels, woraus die folgenden
Beurteilungen entnommen sind.
EINTRAGUNG
Farid El Assuad (Major / Fiazah M) *2017, Z: Otto Schmidt, B: Paulina
Vogelgsang.
Ein 5-jähriger Vollblutaraberhengst aus internationalen Linien, der
zur Eintragung vorgestellt wurde. Der Hengst ist gut aufgemacht und
zeigte sich in einem sehr schönen Seitenbild. Er ist sehr typvoll mit einem
sehr gut angesetzten Hals und einem sehr schönen Gesicht. Der
Eintragungskommission gefiel seine sehr gute Dreiteilung [in Vor-,
Mittel- und Hinterhand] und auch sein schön geformtes Fundament
mit einer sehr guten Röhrbeinstärke, sodass er durchaus auf einem
starken Fundament steht. Allerdings lagen wohl seine Nerven etwas
blank, sodass der Schritt nicht so gut geklappt hat. Er zeigte leider
gar keine Losgelassenheit und kam auch nicht richtig zum Schreiten,
sodass hier nur ein „befriedigend“ vergeben werden konnte. Auch der
Trab hätte etwas elastischer und energischer sein dürfen, da er aber
dennoch Takt und Raumgriff mitgebracht hat, war es noch ein „ziemlich
gut“, ebenso im Galopp. Das Pferd war sehr aufgeregt und sehr
verspannt, das zeigte sich dann auch im Freispringen, wo es gar nicht
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Farid El Assuad (Major / Fiazah M) *2017, B: P. Vogelgsang
so recht zum Absprung kam, sodass auch hier nur ein „befriedigend“
vergeben werden konnte. Insgesamt aber steht er für einen 5-jährigen
Hengst sehr schön da, mit sehr viel Ausdruck, gut entwickelt und
in gutem Zustand, sodass er die Silberne Schleife erhalten konnte.
Nabor El Masan (Masan / Zayla) *2000, Z: Haras de la Majorie,
Frankreich, Pächter: Haupt- und Landgestüt Marbach
Ein bereits 22-jähriger Vollblutaraberhengst aus Weil-Marbacher Linien
mit 12,5 % tunesischer Blutführung, der in seiner Heimat Frankreich
im Distanzsport eingesetzt worden ist, auch auf der langen Strecke
unterwegs war und Ritte bis 120 km absolviert hat.
Ein Hengst, der – im Seitenbild betrachtet – einen nicht sofort anspricht;
er ist eher ein praktisches Pferd. Er hat jedoch einen gut angesetzten
Reitpferdehals, eine Oberlinie, die trotz des Alters und der
Verwendung noch genügend Festigkeit hat, und auch die Anbindung
an die Kruppe ist noch sehr schön vorhanden. Er steht auf einem einigermaßen
soliden Fundament, jedoch könnte er etwas korrekter
sein. Er zeichnet sich im Schritt durch Losgelassenheit, Raumgriff und
Schulterfreiheit aus, aber er glänzt insbesondere im Freilauf. Hier gewinnt
er extrem, er hat Imponiergehabe, er zeigt sich, aber er ist dennoch
nicht verspannt und zeigte sich sehr locker trotz dieser Imponiererei.
Er zeigte sich im Trab mit einem „gut“ und auch die Galoppade
war schön gesprungen, mit sehr viel Kraft aus der Hinterhand, insbesondere
wenn man sein Alter berücksichtigt. Ein sehr bewegliches
Pferd, das sich in vielen Partien noch sehr schön zeigt. Dieser Hengst
erhielt ebenfalls eine Silberne Schleife.
BB Nadim Ibn Narym (Narym / Jamunah) *2019, Z. und B.: Barbara
Braun
Ein noch junger, erst dreijähriger Vollblutaraberhengst aus russisch/
altdeutschen Linien, der zur Körung vorgestellt wurde. Er zeigte sich
altersgemäß entwickelt, verfügt über ein sehr schönes Gesicht und
auch über eine gute Halsung. Die Oberlinie und auch die Körperaufteilung
gaben wenig Anlaß zur Kritik, er hat eine gute Dreiteilung, die
Oberlinie ist gut angelegt, auch der Schluß zur Hinterhand ist vorhanden.
Leider ist er im Fundament etwas fein und auch nicht ganz
korrekt. Auch in der Bewegung konnte er die Körkommission leider
nicht überzeugen, er wirkte in den Grundgangarten gebunden. Im
Freispringen ist er dann wieder mit „ziemlich gut“ bewertet worden,
aber er erreichte am heutigen Tage seine Punktzahl für die Körung
nicht, sodass der Hengst nicht gekört ist, aber auf Antrag eingetragen
wurde.
Farid El Assuad (Major / Fiazah M) *2017, B: P. Vogelgsang
Nabor El Masan (Masan / Zayla) *2000, P: HuL Marbach
BB Nadim Ibn Narym (Narym / Jamunah) *2019, B: B. Braun
Zucht
KÖRUNG
Moses GW (Marib GW / Salalah GW) *2017, Z: Gisela Wegener, B:
Patrick Rudolph.
Ein 5-jähriger, rein ägyptisch gezogener Vollblutaraberhengst, der
gut aufgemacht ist und über viel Ausdruck und auch maskuline Ausstrahlung
verfügt. Er hat eine sehr schöne Halsung und ein schönes
Gesicht. Vor allem hat er auch ein großes Auge, etwas, das wir in der
Araberzucht heutzutage öfter einmal vermissen. Er verfügt über
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Moses GW (Marib GW / Salalah GW) *2017, B: P. Rudolph
Zucht
Vlacq Fadl Nadir (Princeton Mariner / Dunkeld Mairi) *2014, B: A. Klein
Nadir Ibn Nafida (Sameon Silver S (APb) / Nafida ox) *2014, B: Hahn & Harms
Bakar DKG (Bazar (ShA) / Unique Fleur BP (Holst)) *2010, B: Marbach
SH Secret Gamble (Dakota Gambler / SH War Bonnet) - nicht gekört
eine gute Sattellage, einen Widerrist, der weit in den Rücken geht,
und verfügt auch über einem guten Anschluß an die Hinterhand. Im
Fundament zeigte er einige Schwächen, auch in der Korrektheit der
Gänge, er konnte dies aber durch einen guten raumgreifenden und
gelassenen Schritt wieder wettmachen. Im Galopp fehlte ihm jedoch
etwas der Raumgriff, er war etwas gebunden, da hätte sich die Körkommission
ein stärkeres Ausgreifen der Vorhand gewünscht. Der
Trab ist mit „befriedigend“ beurteilt worden.
Im Springen hat er seinen Willen und seine Lernfähigkeit bewiesen,
eine Eigenschaft, die ja an den Vollblutarabern so geschätzt wird, denn
sie lassen sich auf den Menschen ein und versuchen immer, ihr Bestes
zu geben. Moses GW war im Freispringen erst etwas unsicher, hat dann
aber nach zwei Durchläufen verstanden, worum es geht, und hat sich
danach sehr gut gezeigt, mit gutem Vermögen und einer sehr schönen
Manier. Er machte das Vorderbein schnell weg, hat also sehr gut dazugelernt
in dieser kurzen Zeit, daher wurde das Freispringen mit einem
„gut“ beurteilt. Dieser Hengst ist aufgrund der Gesamtnote „gekört“.
Vlacq Fadl Nadir (Princeton Mariner / Dunkeld Mairi) *2014, Z:
Laura Pyke, Großbritannien, B: Andrea Klein
Ein 8-jähriger asiler Vollblutaraberhengst mit viel Babson-Blut, ein
maskulines Pferd mit gut angelegter Halsung und guter Sattellage.
Der Körper ist harmonisch und er stellt insgesamt ein stimmiges
Pferd dar. Er hat ein paar Schwächen in der Korrektheit, zeigte sich
aber hier auf dem Schlußring sehr schön gelassen im Schritt. Man
konnte auch bei ihm deutlich sehen, dass die Pferde erst zum Schluß
hier in der Halle angekommen waren und sich dann im Schritt noch
einmal deutlich verbessern konnten. Insgesamt aber hatte dieser
Hengst nicht die Schulterfreiheit, die man sich gewünscht hätte. Im
Gesamteindruck und in der Entwicklung gibt es nichts auszusetzen.
Im Freispringen zeigte er sehr viel Vermögen, er war dabei einer der
Besten des gesamten Lots. Aufgrund seiner erreichten Punktzahl ist
der Hengst „gekört“.
Nadir Ibn Nafida (Sameon Silver S (APb) / Nafida ox) *2014, Z:
Frauke Hesse, B: Hahn u. Harms GbR
Ein Arabisch-Partbred-Hengst in der Palomino-Farbe, der hier mit einem
sehr, sehr schönen Rasse- und Geschlechtstyp vorgestellt wurde
und der mit einer sehr guten Halsung und einem sehr schönen Gesicht
ausgestattet ist. Die Sattellage, die Hinter- und Vordergliedmaßen
sind alle mit „gut“ bewertet worden, ein insgesamt sehr ausgeglichenes
Pferd, das sich hier auch sehr korrekt gezeigt hat. Im Schritt
hätte man sich gewünscht, dass er etwas mehr ausschreitet, von der
Schulter her ist er etwas zurückgefallen, aber im Trab und Galopp war
er sehr ergiebig. Im Gesamteindruck und in der Entwicklung steht er
so da, wie man es fast hätte nicht besser machen können.
In der Springanlage war er auch sehr gut, und hat im Laufe der Zeit
noch dazugewonnen – er sprang zum Abschluß mit guter Technik
und Vermögen. Der Hengst ist „gekört“ und erhält aufgrund seiner
hohen Gesamtpunktzahl auch die Prämie.
Bakar DKG (Bazar (ShA) / Unique Fleur BP (Holst)) *2010, Z: Dr.
Klaus Gumpert, B: Haupt- und Landgestüt Marbach
Ein 12-jähriger Holsteiner-Hengst mit dem Shagya-Araber Bazar als
Vater, in einer gelungenen Anpaarung mit einer Holsteiner-Stute.
Dieser Hengst hat seinen 70-Tage-Test bereits abgelegt und ist erfolgreich
bis Klasse S* international im Springsport unterwegs.
Ein schön aufgemachtes Pferd, das vor Kraft strotzend dasteht. Er
verfügt über sehr schöne Partien und läßt gerade in Bezug auf Hals,
Widerrist und Sattellage keine Wünsche offen. Auch das Fundament
ist passend zum Pferd, vielleicht ein paar Abstriche in der Korrektheit.
Er zeigte sich hier im Schritt und im Trab mit viel Fleiß, im Trab vielleicht
nicht mit einem spektakulären Raumgriff, aber sehr dynamisch.
Seinen Höhepunkt hat er als Springpferd im Galopp, dieser ist sehr
gesetzt und dementsprechend auch bewertet worden. Die Bewertung
der Springanlage wurde aus seiner vorangegangenen Körung
mit einer 8,0 übernommen. Dieser Hengst ist gekört, er erhält die Prämie
und hat auch die höchste Punktzahl dieser Veranstaltung – er ist
somit der Siegerhengst der diesjährigen Körung. G. Waiditschka
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DIE STUTEN IM
STUTEN- UND FOHLENPRÄMIERUNGEN
SPOTLIGHT
Nora El Ludjin (Ludjin El Jamaal / Nihrah JM)
*2013
Über das ganze Land verstreut
fanden auch dieses
Jahr wieder verschiedene
Stuten- und Fohlenprämierungen
statt, manche
Ausrichter nahmen auch die
Gelegenheit wahr und
organisierten noch zusätzlich
ein Seminar oder einen
Stammtisch.
Zucht
IN MARBACH
Im Rahmen des „Festivals für Arabische Pferde“
fand in Marbach auch eine Stuten- und
Fohlenprämierung statt. Zwölf Stuten und
sechs Fohlen traten vor die Richter, die insgesamt
13 Prämientitel verteilten.
Zur Siegerstute wurde die bereits 20-jährige
Challime RB (Don El Chall / Kalimera RB)
*2002 auserkoren, die für ihr Alter wirklich
Nurashaan (Cerasus Nurashaan / Lianca)
*2009 aus der Zucht und im Besitz von Dagmar
Wötzel.
Bei den Fohlen ging HA Scarlett Silvers Stutfohlen,
Magic Sikari (v. A Magic Man of Kossack),
als Siegerin hervor. Ihre 3/4-Schwester
Magic Arany (v. A Magic Man of Kossack) wurde
ebenfalls prämiert. Die Fohlen sind sich
zum Verwechseln ähnlich!
Fotos: G. Waiditschka (4)
Challime RB (Don El Chall / Kalimera RB) *2002
3/2022 - www.in-the-focus.com
HA Scarlett Silver (GG Midnight Silver / Inspired
Alisarah) *2014
„top“ dasteht! Sie ist feminin im Ausdruck,
steht im „alt-polnischen“ Typus und kann sich
bewegen! Ursprünglich stammt die Stute aus
Brasilien, ist aber seit einiger Zeit im Gestüt
Amurath der Familie Zimmermann zuhause.
Bernd Zimmermann stellte auch die erste
Reservesiegerin, die ebenfalls aus Brasilien
stammt: Nora El Ludjin (Ludjin El Jamaal /
Nihrah JM) *2013. Eine Stute mit hoher Aufrichtung,
sehr schönem, aufmerksamem
Gesicht, langen Linien und sehr guten Bewegungen,
leider war sie etwas nervös in dieser
ungewohnten Umgebung.
Der zweite Reservepreis ging an HA Scarlett
Silver (GG Midnight Silver / Inspired Alisarah)
*2014 aus der Zucht und im Besitz von Edith
Lipp. Eine tiefrumpfige schwarzbraune Stute,
die sich dem Publikum mit guten Bewegungen
präsentierte.
Fünf weitere Stuten erhielten eine Prämie, darunter
auch die Mutter von HA Scarlett Silver,
Inspired Alisarah (Dubai Pasha / Anouschka)
*2010, zwei Marbacher Jungstuten, WM
Neferet (Naoufil / Nagawa) *2017 und WM
Dibajeh (Musab / Dukna) *2018, Bernd Zimmermann’s
Amurath Suhaila (Dominic M /
Amurath Shalina) *2019 sowie Lailaa Bint
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Magic Sikari (A Magic Man of Kossack / HA
Scarlett Silver) *2022
Marbach hatte vier Fohlen ins Rennen geschickt,
von denen drei prämiert wurden, es
waren dies ein Stutfohlen des in Janow Podlaski
stehenden Almanzor aus der Dafina, ein
Hengstfohlen von dem "neuen Ägypter" in
Marbach, Nasheed Al Amal Hoor aus der Namije,
und ein Hengstfohlen von Naoufil aus
der Mardschana Bint Mahra.
Gudrun Waiditschka
Shagya-Araber
Zucht
AUF DER KAUBER PLATTE
Die von Toni Baumann und seinem Team
bestens organisierte Prämienstutenschau
wurde durch ein zusätzliches
Juniorenchampionat, verbunden mit einem
Tag der offenen Tür im Gestüt Kauber Platte,
noch attraktiver. So fanden sich über 100 Besucher
ein, um die zwar wenigen, dafür aber
besonders qualitätsvollen Pferde zu sehen.
Es war etwas schade, dass die Schau trotz des
herrlichen Wetters in der Halle stattfand, wo
nur wenig Platz für Zuschauer ist; der Vorstellung
der Pferde kam es aber sicher zugute.
Der hohe Standard wird daran deutlich, dass
die Richter, Zuchtleiterin Anja Daniels und
Walter Fath, alle vorgestellten 9 Fohlen und
2 Stuten mit einer Prämie auszeichnen konnten.
Das ist alles andere als alltäglich!
JUNIORENCHAMPIONAT AUF DER KAUBER PLATTE
Das anschließende Juniorenchampionat
war zwar für alle arabischen Rassen
offen, doch es kamen (wie bei der
Prämienschau) nur Vollblutaraber. Anstelle
einer Rangierung in den einzelnen Klassen
wurden je nach Punktzahl goldene, silberne
und weiße Schleifen vergeben, wobei sich
die Goldschleifen automatisch für das Championat
qualifizierten. Dass auch hier die Qualität
hoch war, sieht man daran, dass nur eine
weiße Schleife vergeben wurde!
Champion bei den Hengsten wurde der
dreijährige WW Batal (KP Al Nahim / WW
Priscilla), dessen Mutter kurz zuvor die Stutenprämie
erhalten hatte. Er stammt wie sie
aus der Distanz-orientierten Zucht von Dr.
von Alexandra Gerhard. Der Champion-Titel
ging wiederum an die Dreijährige, und
die war sicherlich das Highlight der Schau.
IS Wia Appia (Poseidon OS / IS Wasabi),
gezogen im Gestüt Ismer und im Besitz der
Schwestern Stephanie und Ann Hutarew,
begeisterte in jeder Hinsicht – exquisiter
Typ, harmonisches und korrektes Exterieur,
großes Gangvermögen, was will man mehr?
Dabei ist sie, auch wenn sie aus sogenannten
Show-Linien kommt, keineswegs ein
„Showpüppchen“; man kann sie sich gut
unter dem Sattel vorstellen (was auch geplant
ist). Das gab verdient die Höchstnote
der gesamten Veranstaltung.
Ein weiterer Pluspunkt der Schau war, dass
Fotos: Martin Kubat(2)
GG Midnight Kigalih (GG Midnight Silver /
Fermina) *2022
KP Hadiya (KP Maryoom / KP Hoorya) *2022
Zum Siegerfohlen ernannten die Richter das
Stutfohlen GG Midnight Kigalih, vorgestellt
von Alexandra Gerhard. Sie stammt von dem
selbstgezogenen Hengst GG Midnight Silver,
der bis M erfolgreich im Springen ging.
Knapp dahinter rangierte die rein ägyptische
KP Hadiya (KP Maryoom/ KP Hoorya) von
der Kauber Platte. Ebenfalls prämiert wurden
zwei Hengstfohlen von der Kauber Platte, ein
Hengstfohlen aus der Zucht von Dr. Olms, ein
Hengstfohlen von GG Midnight Silver, und
die „rein russische“ Balerina R (Kamerton /
Borodina), Z./B.: Dr. Friedemann Reichert.
Mit der Stutenprämie ausgezeichnet wurden
die 5-jährige Ägypterin Hamasa Luh (Ghamin
/ Hamasa Lobna), Z./B.: Dr. Olms, sowie
die 11-jährige ägyptisch-spanisch gezogene
WW Priscilla (Ahad Ibn Scha Ze Man / Primadonna
III), Z./.B: Dr. Weckenmann, die mit
ihrer auffälligen Zeichnung für zusätzliche
Aufmerksamkeit sorgte. Ihre Abstammung
ist praktisch „rein Om El Arab“, was man heute
auch nicht mehr oft sieht. Betty Finke
WW Batal (KP Al Nahim / WW Priscilla) *2019 IS Wia Appia (Poseidon OS / IS Wasabi) *2019
Ulrike Weckenmann und ist ägyptisch-spanisch
gezogen. Ihm dürfte auch bei der
Hengsteintragung eine Schleife sicher sein.
Reservechampion wurde der sehr typvolle
Jährling KP Nayim (KP Maryoom / KP Naima),
ein vielversprechender Vollbruder des
Prämienhengstes KP Noury.
Bei den Stuten war die Verteilung ähnlich.
Auch hier ging der Reservetitel an einen
Jährling, und zwar GG Akanshy (Nadi Al
Khalediah / Fermina), eine Halbschwester
des Siegerfohlens, ebenfalls aus der Zucht
Auch Reinhard und Monika Sax hatten
eine Stuten- und Fohlenprämierung
auf ihrem Gestüt ausgerichtet, wovon
allerdings nur eine Ausstellerin von „außerhalb“
Gebrauch machte: Christine Röckl war
mit dem Stutfohlen AR Aliya (LF Aarmaan
Vittorio / Bariya Bint Malik) angetreten und
konnte auch prompt die begehrte Fohlenprämie
mit nach Hause nehmen. Das Gestüt
Sax stellte den Richtern Anja Daniels (ZL),
Sonja Bock und Stefanie Eberlein insgesamt
10 Fohlen und 13 Stuten vor, von denen alle
bis auf eine Stute und ein Fohlen auch die
Prämie erhielten.
Unter den prämierten Fohlen des Jahrgangs
2022 waren vier von LF Aarmaan Vittorio (eines
davon die oben genannte AR Aliya), vier
vom selbstgezogenen Hengst Lamandro (EKS
Alihandro / Lamana) *2015 und zwei von AJ
Yas. Von den vorgestellten Stuten hatten drei
den Hengst Marshan zum Vater: Elisha Bint
jedes Pferd von den Richtern detailliert mit
Noten besprochen wurde. So waren die Bewertungen
transparent und nachvollziehbar.
Dazu kommt, dass alle Pferde an der
Hand normal und ohne extreme Posen sowie
im Freilauf vorgestellt wurden. So etwas
dürfte es ruhig öfter geben. Dann könnten
auch „kleine“ Züchter/Besitzer wieder Spaß
daran bekommen, ihre Pferde vorzustellen
und dabei wertvolle Hinweise erhalten
– was ja ursprünglich der Sinn von Zuchtschauen
war! Text und Fotos: Betty Finke
PRÄMIENSTUTENSCHAU IM GESTÜT SAX/ALTFRAUNHOFEN
Al Justyra (Al Justice / Amyra Bint Khidar)
*2012
Marshan, die Nationale Championesse von
2019, Marshani und Elara Bint Esskhija. Die
anderen verteilten sich auf Lamandro, Khidar,
Al Justice, Martice, Psytadel und Ajman Monisicione.
MS/-gw-
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
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Fotos: privat (1)
WER BEKOMMT EINE VERBANDSPRÄMIE?
BAD OLDESLOE
Verbandsprämien sind Auszeichnungen des Verbandes für herausragende Zuchttiere
und werden nur auf Sammelveranstaltungen vergeben, damit die Vergleichbarkeit besser
gewährleistet ist.
Die Stuten, die zur Prämienschau angemeldet werden, müssen entweder im Leistungsstutbuch
AV oder im Stutbuch AV eingetragen und dreijährig oder älter sein. In der Beurteilung
des Exterieurs und der Bewegung müssen sie mindestens die Durchschnittsnote
7,0 erreichen und dürfen in keinem Teilkriterium die Note 5 unterschreiten (lt. Satzung des
VZAP, Stand 27.04.2019). Die im April 2022 von der Mitgliederversammlung beschlossene
Anhebung der Noten von 7,0 auf 7,5 bzw. von 5,0 auf 6,0 ist noch nicht in Kraft.
Zur Fohlenprämierung vorgestellt werden können Fohlen ab 4 Wochen bis zum Alter
von 5 Monaten bei Fuß der Mutter, danach auch ohne Mutter. Beurteilt wird der Gesamteindruck
des Fohlens anhand von Exterieur- und Bewegungsqualität. Prämiert werden
Fohlen, deren Gesamteindruck über dem Mittel des Fohlengeburtsjahrgangs liegt. Eine
Benotung von Fohlen findet nicht statt.
PRÄMIENSTUTENSCHAU IN COSWIG (ANHALT)
Oceania AA (Feeling xx / Fedora AA) *1988
erhielt den Elitetitel
Zucht
Fotos: privat (2)
ZM Magic Rose (Klintz Magic Design / Naimah)
*2022
Auch in diesem Jahr hatten die Züchter
wieder die Möglichkeit, ihre Stuten und
Fohlen zur Eintragung und Prämierung
auf dem Hof von Sirid Hahn & Volker Harms in
Coswig (Anhalt) vorzustellen. Das Programm
war dahingehend erweitert worden, dass
alle Anwesenden zu einem anschließenden
Stammtisch mit kleinem Workshop zur Pferdebeurteilung
eingeladen waren.
Etwa 20 Aussteller und Gäste waren auf den
liebevoll vorbereiteten Hof mit Reitplatz gekommen.
Die Anzahl der zu bewertenden
Pferde hielt sich mit zwei Stuten, zwei Fohlen
und einem Hengst, der ins Basisbuch eingetragen
wurde, in sehr beschaulichen Grenzen.
Vermutlich spiegelt sich in den allgemein geringen
Zahlen an gefallenen Fohlen 2022 die
gegenwärtige Unsicherheit unter den Züchtern
wider. Auffallend ist aber die Qualität der
vorgestellten Pferde. Hier scheint es, dass der
Einsatz von Hengsten und Stuten doch sehr
zielgerichtet erfolgt.
So konnten auch in Coswig (Anhalt), unter
der Leitung von Zuchtleiterin Anja Daniels
zwei Prämien vergeben werden. Eine Prämie
ging an das Stutfohlen der Zuchtgemeinschaft
Menzel aus Magdeburg. Die braune,
frohwüchsige ZM Magic Rose von Klintz Magic
Design aus der BS Naimah überzeugte vor
allem durch ihren lockeren, raumgreifenden
Bewegungsablauf im Trab. Auch das zweite
vorgestellte Fohlen von Om El Shampane aus
der MIB Meekana der ZG Sirid Hahn & Volker
Harms hätte sicherlich eine Prämie verdient.
3/2022 - www.in-the-focus.com
Pandora KB (Ascot DD / Pepina) *2018
Leider hatte sich die sehr typvolle, von ihrem
Vater geprägte Stute wohl in der Nacht etwas
verlegen und ging lahm.
Bei den Stuten überzeugte die vierjährige
Pandora KB (Ascot DD / Pepina) *2018. Gezogen
von Elisabeth und Walther Kremer und
im Besitz von Michaela Leßig-Arndt zeigte
sich hier eine Stute mit großen Linien, sehr
viel Adel und Ausstrahlung und einem hervorragenden
Bewegungsablauf im Trab.
Anja Daniels besprach alle vorgestellten Pferde
ausführlich vor den Gästen und demonstrierte
auch noch einmal, worauf bei der Bewegung
und den Gangkorrektheiten ganz
genau geschaut werden sollte.
Im Anschluss gab es einen kleinen Imbiss
und danach stellte die ZG Hahn und Harms
einen Teil ihrer Pferde für die öffentliche Beurteilung
und Besprechung durch die Zuchtleiterin
zur Verfügung. Hiervon stammte der
überwiegende Teil aus eigener Zucht. Dies
wurde von allen mit Interesse verfolgt. Daraus
ergaben sich schon die ersten Diskussionen
in der Runde und bei Kaffee und Kuchen
wurden auch noch weitere Themen angesprochen,
wie beispielsweise die Möglichkeit,
zu prüfen, ob das Distanzfahren als Leistungsprüfung
aufgenommen werden kann.
Auch für das kommende Jahr wurden schon
Pläne gemacht. So soll die Prämienschau
dann bei Familie Poppitz in Thüringen stattfinden
und mit dem 30-jährigen Gestütsjubiläum
verbunden werden.
Cordula Schladitz
23
Camar Donna Diva (Gabun / Doniana xx) *2015
Auf dem Gelände des Gestütes Camelot
Arabians fand zum wiederholten Male die
zentrale Eintragung für die nördlichen Bundesländer
statt. Leider fanden sich nur 8
Pferde ein - erfreulicherweise alle in sehr
guter Qualität - sodass nahezu alle Pferde
eine begehrte Prämie mit nach Hause nehmen
durften. Lediglich eine Stute wurde zurückgestellt
mit der Empfehlung, sie erneut
vorzustellen, wenn sie gereifter ist.
Siegerstute wurde die hoch im Blut stehende,
sportliche Camar Donna Diva, eine
7-jährige Scheckstute vom Elitehengst Gabun
aus Elitestute Doniana xx (v. Alkalde xx).
Siegerfohlen wurde das Fuchsscheck-Stutfohlen
Camar Qashmira, ebenfalls von Gabun
aus der Elitestute Camar Qalifa ox (v.
Moshai).
Außerdem wurden auch zwei Elitetitel vergeben:
Den einen erheilt Heliodoro Ramos-Arzate
für Oceania AA (Feeling xx /
Fedora AA) *1988 aufgrund ihrer züchterischen
und sportlichen Leistungen. Zum
Zweiten freut sich Corinna Knaack-Lindemann
über den Titel für ihre Stute Camar
Qalifa ox (Moshai / Camar Qajari), die mit
zwei prämierten Töchtern und einem gekörten
Sohn aufwarten kann.
Der Tag wurde abgerundet durch einen
Fachvortrag zum Thema „Zuchthygiene -
Probleme der Fruchtbarkeit bei Stuten“,
durch die Fachtierärztin Dr. Katharina Ehlers.
Corinna Knaack-Lindemann
Fotos: Melanie Groger (2)
PRÄMIENSTUTENSCHAU IM GESTÜT ENSERHOF / WEIDENBACH
Bei idealen Bedingungen fand eine kleine,
aber feine VZAP-Prämienstutenschau
bei Familie Bär auf dem Enserhof in Weidenbach
statt. Eine ganze Reihe interessierter
Zuschauer hatte sich in der geschmückten
und mit Sitzgelegenheiten ausgestatteten
Reithalle eingefunden. Bei Kaffee und Kuchen
konnten die Zuschauer die Vorstellung und
Kommentierung der Pferde verfolgen.
Insgesamt stellten sich 5 Stuten , 3 Hengstfohlen
und 3 Stutfohlen den Richtern Anja Daniels,
Walter Kampmann und Stefanie Eberlein.
Zur Siegerstute unter den prämierten Stuten
wurde EH Malinka (TM Lopez / Maljanka)
*2015 erkoren. Sie stammt aus der Zucht von
C. Bär und ist noch immer in deren Besitz.
Weitere Prämien gingen an: Graziana B (TM
Aikor / Ghyna O) *2019, Z. + B.: Sonja Bock,
Gloria el Assuad (Al Marid / Gamilla) *2013,
Z. + B.: Otto Schmidt und EH Marijana (TM
Lopez / Malisja) *2011, Z.: C. Bär, B.: Bianca
Weeger.
Eine Fohlenprämie erhielten: Zalou Zunaira
(Fugmanns Navarin / EH Zula Diva), Z. + B.:
Tanja Leitermann, die auch "bestes Stutfohlen"
war; EH Ashani (EH Ethos / EH Aspirine
), Z.: C. Bär, B.: Katrin Frick und EH Arosa
(T.M.Lopez / EH Avira ), Z. + B.: C. Bär
Bei den Hengstfohlen wurde keine Prämie
vergeben.
Bleibt zu hoffen, dass diese schönen Veranstaltungen
des VZAP wieder mehr von den
Züchtern genutzt werden, als Gelegenheit,
das Arabische Pferd zu präsentieren, aber
auch, um sich wieder einmal zu treffen und
auszutauschen.
C. Bär
News
EH Malinka (TM Lopez / Maljanka) *2015
Zalou Zunaira (Fugmanns Navarin / EH Zula
Diva) *2022
Gloria el Assuad (Al Marid / Gamilla) *2013
Fotos: privat (2)
STUTENLEISTUNGSPRÜFUNG DES ZSAA IM GESTÜT RHÖN
Am 11. September 2022 fand der „Tag
der Zucht“ auf dem Arabergestüt Rhön
in Mittelkalbach statt. Hauptbestandteil
der Veranstaltung war eine Stutenleistungsprüfung
des ZSAA.
Die wunderbar helle Reithalle des Arabergestüts
Rhön bot für die auftretenden Edelblüter
die perfekte Bühne. Organisation und
Abwicklung lagen wieder in den bewährten
Händen des Gestütsleiters und Pferdewirtschaftsmeisters
Jonathan Marquardt. Mit seinem
Team schickte er die Pferde im Freilauf
professionell und genau passend für die Richter
durch die Halle.
Die aus einer Partbred-Farbzucht stammende
Falbstute Champagners Dream avancierte
mit ihrer lebhaften Art und Weise, die Sprünge
anzugehen, zum Publikumsliebling. Bei
der Überprüfung der Grundgangarten imponierte
sie besonders mit ihren hervorragenden
Trabbewegungen, mit großem Raumgriff
und enormem Schwung durch den ganzen
Körper. Ihre Trabnote 8,5 war die höchste
Note der gesamten Prüfung! Unter dem Reiter
zeigte sie sich größtenteils gut an den Hilfen.
Unter der Fremdreiterin, die 9 Stuten zu
reiten hatte, war sie vollkommen gelöst und
setzte die Reiterhilfen passend um. Einziger
Helena AA (Hamit / Taurina) *2015
Santa Fiamma (In Versuchung / Santa Arabica)
*2019
Bereits zum 5. Mal fand diese offenen Stutenleistungsprüfung
statt. Dieses Jahr nahmen
neun Stuten teil, eine erfreuliche Steigerung
der Teilnehmerzahlen. Zur Eintragung am
Nachmittag kamen ebenfalls deutlich mehr
Fohlen in den Ring als in den Vorjahren.
Die Beurteilung und Bewertung der vorgestellten
Pferde übernahmen für die LPO Herr Dieter
Schmiedel aus dem benachbarten Thüringen
sowie Frau Dr. Sylvia Hagen für den ZSAA.
Besonders erfreulich: Die ersten beiden Plätze
belegten Pferde arabischen Blutes bzw.
mit vorherrschendem arabischen Blut (Apb).
Mit 7,7 die höchste Wertnote erhielt die souveräne,
mit viel Vermögen ausgestattete Anglo-Araber-Stute
Helena AA (Hamit / Taurina)
*2015, Z: Dr. Sylvia Hagen, B: Paul Hagen. Die
anfangs geringe Höhe der Stangen im Freispringen
schien sie gänzlich zu verachten.
Erst nach dreimaliger Erhöhung kam sie in
Fahrt, legte im Tempo zu und brillierte durch
Vermögen gepaart mit Technik und Gelassenheit,
was die Richter mit einer „8“ bewerteten.
Auch unter dem Reiter beeindruckte sie die
Anwesenden durch ihre Coolness. Losgelassen,
raumgreifend, mit genügend Fleiß, dabei
stets im Takt sah man sie im Schritt, für den zu
Recht ebenfalls die 8 vergeben wurde. Der ergiebige
Trab war bei ihr klar abgegrenzt zum
Schritt und Galopp, voller Schwung und weit
untertretend, ohne für den Reiter unbequem
zu werden. Im Galopp blieb sie stets im Takt,
mit schöner Bergauf-Tendenz und konstant an
den Reiterhilfen. Keine der Noten liegt bei ihr
unter 7,5. Ein Leistungspferd in arabischer Anmut
und Eleganz.
Tahmi (Farid / Tamina) *2016
Kritikpunkt für die Richter war ihre etwas kurze
Kruppe. Die Summe der Einzelnoten ergibt
als Endnote 7,53 für die mit Abstand Kleinste
dieses Feldes.
Auch die Drittstärkste in der Bewertung, die
Trakehnerstute Santa Fiamma (In Versuchung
/ Santa Arabica) *2019 aus der Zucht und im
Besitz von Peter Richterich, hat arabische
Vorfahren: Mit dem Pamir-Sohn Dschehim
ox (1996-2016) auf der Mutterseite, der als
Marbacher Hauptbeschäler starke Akzente
Fotos: Peter Richterich
24
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
setzte, hat sie einen leistungsbetonten sowie
charakterlich herausragenden Großvater mit
hoher Rittigkeit. Er wurde neben seinem Einsatz
in der Araber- und Ponyzucht vom Trakehnerverband
als Veredler anerkannt, wenige
Jahre später auch vom Hannoverschen
Zuchtverband.
Santa Fiamma zeigte in schöner Losgelassenheit
Bewegungen mit aktiver Hinterhand,
großer Schulterfreiheit und weitem Raumgriff,
die im Trab sowie im Freisprung mit einer
8 belohnt wurde.
Die beiden Shagya-Araberstuten gerieten
schon beim Freilauf zum Hingucker durch
ihre Auftritte. Aus der Zucht von Sabine Körber
zeigte sich Haana Gazal A (Nahat / Hamala)
*2017 mit schönem Kaliber in lackschwarzer
Jacke. Große, gut getragene Bewegungen
mit schöner Schwungentfaltung zeigte sie
im Ring, wenngleich sie unter dem Reiter
stellenweise ihrer Anspannung Luft machte.
Ihr Besitzer Stefan Kehrmann freut sich über
das Potential dieser Stute, deren Großmutter
mütterlicherseits bereits eine Tochter auf
der SLP hier stellte: Havanna A, ebenfalls im
Besitz von Stefan Kehrmann, die für ihr imponierendes
Freispringen 2020 die 9 erhielt.
Haana Gazal A machte ebenfalls eine gute Figur
über den Sprüngen mit hervorragender
Flugkurve und schöner Bascule, was ihr eine
7,5 einbrachte.
Es folgte mit Tahmi (Farid / Tamina) *2016
eine rahmige, dunkelbraune Shagya-Araber-Stute
in eleganter Aufmachung mit einer
Oberlinie wie gezeichnet, einem elegant
geformten, genügend langen Hals, guten
Widerrist sowie einer breiten, tiefen Brust
mit guter Rippenwölbung. Ihre Galoppade
ist schön nach vorn gesprungen mit viel
Raumgriff, der Trab federnd mit genügend
Schub und auch der Schritt kein schlechter.
Ihr Großvater Bahadur war reiterlich bis
L-(Vielseitigkeit-) bzw. M-(Dressur-)Niveau
mit hohen Platzierungen unterwegs. Die
Stute verfügt über eine gute Leistungsveranlagung,
Springvermögen – 7,5 im Freispringen
– sowie gute Rittigkeit. Jonathan
Marquardt, der sie auch für die Prüfung vorbereitet
hatte, zeigte sie in seiner ruhigen
und feinen Art, aber auch der Fremdreiterin
gefiel Thami unter dem Sattel mit ihren großen,
jedoch fließenden Bewegungen.
Last but not least ist die gut aufgemachte
braune Samiya bint Samal (APb) (Samal ox
/ El Mira) *2014 zu nennen, eine Verbandsprämienstute
mit überdurchschnittlichen
Grundgangarten, die für ihren Trab die 8 erhielt.
Auch in allen anderen Bewertungskriterien
gab die Stute kaum Anlässe zur Kritik.
Richter Dieter Schmiedel bescheinigte dem
bewerteten Gesamtlot zum Abschluss eine
„überdurchschnittliche Qualität“ – mit diesen
Worten konnte jeder den Tag gut abschließen.
Fenicio B. Kettel-Symann
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SPORT UNTERWEGS
Der von Heliodoro Ramos-Arzate gezogene
Anglo-Araber-Hengst Haskar del
Chapulin (Askar AA / Pedra ox) *2005 ist
schon seit etlichen Jahren im Vielseitigkeitssport
in Frankreich unterwegs, wo er seit 2018
von Sandra Simon geritten wird. Mittlerweile
haben sich die beiden bis CCI***S hochgearbeitet.
Im August startete er nun im „Le Grand
Complet“ im Haras du Pin, einer der größten
Vielseitigkeitsveranstaltungen Frankreichs.
20 Strafpunkte im Gelände und 8 im Springparcours
reichten zwar nicht für eine Platzierung
in dem starken Starterfeld, aber Platz 72
von 118 (90 davon in Wertung) ist auf diesem
Niveau trotzdem eine fantastische Leistung
für den mittlerweile 17-jährigen, nur 155 cm
großen Hengst!
-gw-
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News
Fotos: © M.Groger, K.Unger
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Zucht News
PRIDE-OF-POLAND-AUKTION 2022
Name Abstammung geb. Verkäufer Preis (EUR) verkauft nach
ESMERALDIA QR Marc / Emandoria 2013 SK Michałów 400.000 € Frankreich
POGANINKA El Omari / Pentra 2015 SK Michałów 220.000 € Frankreich
EUZONA Om El Belissimo / Euzetia 2011 SK Janów Podlaski 220.000 € Frankreich
ATAKAMA Empire / Atma 2015 SK Janów Podlaski 175.000 € Polen
WARANGA QR Marc / Wilga 2009 SK Michałów 165.000 € Schweiz
EGIRIA Esparto / Egira 2011 SK Białka 115.000 € Frankreich
KABSZTAD Poganin / Kwestura 2006 SK Michałów 75.000 € Belgien
ETIFFANI Justify / Ekstera 2011 Wojciech Parczewski 52.000 € Libanon
EL MEDIARA Eryks / El Emeera 2010 SK Michałów 41.000 € Niederlande
EL FARIDA RFI Farid / Esmeta 2018 Alicja Najmowicz 34.000 € Saudi Arabien
CZARO Poganin / Cedora 2019 SK Janów Podlaski 30.000 € Großbritannien
BASILIA Pogrom / Binduga 2018 SK Janów Podlaski 30.000 € Polen
GINEGRA Ajman Moniscione / Ginerva 2015 Waldemar Bąk 27.000 € Israel
PINITO EKS Alihandro / Pinata 2018 SK Janów Podlaski 12.000 € Belgien
ELWIMIA Ascot DD / Elwina 2017 SK Białka nicht verkauft
EMANDILLA Om El Shahmaan / Espadrilla 2010 SK Michałów nicht verkauft
BASKONIA Palatino / Belissa 2015 SK Janów Podlaski nicht verkauft
ELOIZA Ascot DD / El Fathaa 2016 SK Janów Podlaski nicht verkauft
LAMBADA Emerald J / Lawinia 2016 SK Michałów nicht verkauft
PIRENO Shanghai EA / Pirana K.A. 2017 Paweł Redestowicz nicht verkauft
ESPERANA Morion / Elerta 2019 Jan Głowacki zurückgezogen
verkauft 14 (10) von 21
Gesamterlös:
Durchschnittspreis
offiziell: 1.596.000 €
bereinigt: 641.000 €
offiziell: 114.000 €
bereinigt: 64.100 €
DDie diesjährige Polish Prestige Auktion
in Janow Podlaski hat mit einer
Gesamtsumme von 1,56 Mio Euro abgeschlossen.
Bei 14 von 21 verkauften Pferden
ergibt dies einen Durchschnittspreis von
114.000 €. Das hohe Auktionsergebnis geht
vor allem auf das Konto eines Bieters aus
Frankreich.
Shirley Watts hat sich den Junghengst Czaro
(Poganin / Cedora) *2019 für 30.000 € gesichert,
während Helen Henneken-van Nes
den Kwestura-Sohn Kabsztad (von Poganin)
*2006 für 75.000 € gekauft hat, den sie schon
zuvor zur Pacht in Belgien stehen hatte.
Schon während der Auktion hatten einige
Insider Bedenken, was den „Bieter aus Frankreich“
anbetraf. Es stellte sich heraus, dass es
sich um Thierry Barbier handelte, der in der
Szene einen zweifelhaften Ruf hat. Er trieb
den Preis für Egira relativ schnell mit einem
Sprung von 16.000 € auf 100.000 € in die
Höhe und kaufte die Stute für 115.000 €. Spätenstens
als er bei der Auktionierung von Poganinka
mit seinem Gebot von 200.000 € den
Reserve-Preis erreicht hatte und dann sein
eigenes Gebot ohne Gegengebot nochmals
um 20.000 € überbot auf 220.000 €, hätte bei
den Organisatoren ein Warnlampe angehen
müssen. Aber er erhielt auch den Zuschlag
für Euzona bei 220.000 € und für Esmeraldia
fiel der Hammer bei 400.000 €. Gemäß einem
Zeitungsbericht von Piotr Kozlowski in
der „Lublin Wyborcza“ bot Barbier am etwas
bescheideneren Summer Sale online mit. Er
registrierte sich als Zwischenhändler aus Österreich
und ersteigerte die Stute Tartina aus
Janow für 35.000 €, was seine „Gesamtinvestition“
auf 990.000 € anwachsen läßt.
Die „Pride of Poland“-Auktion fand am Sonntag,
dem 14. August, statt. Gemäß dem
Auktions-Reglement müssen die Käufer innerhalb
von zwei Wochen das Geld auf die
Konten der Gestüte einzahlen. Die überwiegende
Mehrheit und im Grunde fast alle Kunden
hatten dies bis Ende August getan. Einige
hatten sogar die Pferde bereits abgeholt.
Während die Organisatoren der diesjährigen
Auktion das Ergebnis von 1,59 Mio Euro als
großen Erfolg feiern, ist auch vier Wochen
nach der Auktion noch kein Geld aus Frankreich
für die vier Stuten eingetroffen. Somit
müsste das offizielle Auktionsergebnis drastisch
nach unten korrigiert werden, denn die
Erlöse für die vier Stuten (markiert in rot in
unserer Tabelle) betrugen 955.000 € und somit
rund 60 % des Gesamterlöses. -gw-
(unten) Screenshot der Videoaufzeichnung der
Pride of Poland-Auktion, als Thierry Barbier die
Stute Esmeraldia für 400.000 € ersteigert hat.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
26
ARABER AUF DER EUROCHEVAL 2022
Nach der Corona-Zwangspause findet
dieses Jahr vom 25. bis 28. August
2022 wieder die Eurocheval in Offenburg
statt. Der ZSAA (Zuchtverband für
Sportpferde arabischer Abstammung) und
die ISG (Internationale Shagya-Araber Gesellschaft)
präsentieren sich auf dieser Pferdemesse
zusammen mit dem Shagya-Arabergestüt
‚samarrastud‘ der Familie Al Samarraie.
Der ZSAA und ‚samarrastud‘ können beide
dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern.
Täglich um 13 Uhr in der TOP-Show stellen
sich in voll durchtrainierter Kondition die
15-jährige Warsana AA (v. Komet Sha a.d.
Wittka AA) unter Nayla Al Samarraie, die
10-jährige Shadiia al Samarra Sha (v. Komet
Sha a.d. Shagyra Sha) unter Moira al Samarraie
sowie die 14-jährige Saiide al Samarra
Sha (v. Komet Sha a.d. Shagyra Sha) unter
Klaudia Al Samarraie vor.
In einer 20-minütigen Präsentation wird
den Zuschauern täglich um 15 Uhr der Distanzsport
und der Ablauf eines Distanzrittes
vorgestellt. Laut FEI (Fédération Equestre
International) steht der Distanzsports weltweit
an 2. Stelle nach dem Springreiten, wie
Ahmed Al Samarraie berichtete. Den zahlreichen
Zuschauern wurde der Ablauf vor,
während und nach einem Distanzritt an den
Pferden demonstriert. Von der Vorabendkontrolle
vor dem Start durch den Tierarzt über
die verschiedenen Kontrollen der Pferde
durch den Tierarzt an den vorgeschriebenen
Stoppstellen während des Rittes (Puls, Darmgeräusche,
Hautfalte, Schleimhäute im Maul,
Augenkontrolle, Rücken und Beine) bis zur
Nachkontrolle durch den Tierarzt nach dem
Ritt. Selbstverständlich dürfen die Trosser
nicht fehlen, die dafür verantwortlich sind,
dass genügend Wasser für Pferd und Reiter
an den Stopps zur Verfügung steht, ebenso
wie das Futter und anderes Equipment, das
es Pferd und Reiter ermöglicht, sich für den
weiteren Ritt zu erholen.
Die vorgestellten Pferde und ihre Reiterinnen
sind alle erfolgreich im Distanzsport unterwegs.
Deutsche Meister Senior und Junior,
erfolgreiche Teilnahmen an Europa- und
Weltmeisterschaften mit selbstgezogenen
Pferden. Ein großer Erfolg für ‚samarrastud‘
der Familie Al Samarraie.
Bei der Gastland-Show haben die Shagya-Araber
einen weiteren Auftritt in Verbindung
mit Lipizzanern. Siglavy, ein Originalaraber,
gründete 1810 einen Hengststamm
bei den Lipizzanern und auch bei den Shagya-
Arabern [Anm. d. Red.: Nach neuesten genetischen
Untersuchungen, waren es vermutlich
zwei Hengste mit dem Namen Siglavy, die
getrennte Stämme in der Shagya- und Lipizzaner-Zucht
begründeten, siehe AP 1/2022
„Araber-Hengstlinien aus genetischer Sicht“)
Text und Fotos: Birgitta Frosch
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In gute Hände
abzugeben:
Vollblutaraber aus dem Hauptgestüt!
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OVER THE RAINBOWBRIDGE ...
Foto: G. Waiditschka
PIAFF 1997-2022
Mit Piaff (Eldon / Pipi) *1997 ist Mitte Juli
ein bedeutender Hauptbeschäler in Janow
Podlaski gestorben. Er hat die „rein polnische“
Araberzucht wie kaum ein anderer
heute noch verkörpert, denn er lief auf der
Rennbahn (2/20 (2-4-0-2-3)), hatte bedeutende
Schauerfolge, nicht nur in Polen (Nat.
Champion 2005), sondern auch in den USA
(Top Ten US Champion Stallion 2006) und
war auch unterm Sattel „ein Bild von einem
Pferd“!
Zum Glück hat er etliche Stuten hinterlassen,
sowie drei Söhne, Alert und Albedo in
Europa sowie Kalaloch in den USA, die in
der Zucht eingesetzt werden - Alert in Janow
Podlaski, Albedo bei Vineyard Arabians.
Piaff gehörte der eher selten gewordenen
Hengstlinie des Ilderim db an. -gw-
With Piaff (Eldon / Pipi) *1997, an important
chief sire died in Janow Podlaski in mid-July.
He embodied the "purely Polish" Arabian
breeding program like no other today, because
he ran on the racetrack for two seasons
and 20 races (2-4-0-2-3), had significant
show successes, not only in Poland (Nat.
Champion 2005), but also in the USA (Top
Ten US Champion Stallion 2006), and was
also under the saddle "a true Polish Arabian"!
Luckily he left several mares and three sons,
Alert and Albedo in Europe and Kalaloch in
the USA, who are used in breeding - Alert in
Janow Podlaski, Albedo at Vineyard Arabians.
Piaff belonged to the Ilderim db stallion line,
which has become rather rare.
-gw-
Im August starb die letzte rein russisch gezogene
Stute des Gestüt Sax Arabians, Krushinka
(Kubinec / Menascha) *1996. Nachdem sie
nicht mehr aufstehen konnte, mußte sie erlöst
werden.
Ihr erstes Fohlen war Al Amrya (v. BJ Thee
Mustafa) – und sie war gleich einer der größten
und bedeutendsten Zuchterfolge für das Gestüt,
denn sie wurde ihrerseits eine hocherfolgreiche
Zuchtstute. Insgesamt hatte Krushinka
13 Fohlen, die in den Mittleren Osten und innerhalb
Deutschlands verkauft wurden, so auch
ihre letzte Tochter Marnaya (v. Marnay Al Justice)
*2016, die in der Nähe von München ein
neues Zuhause fand. Krushinka war eine Vollschwester
zu Meshan Ibn Kubinec, von dem es
noch Gefriersamen gibt, sodass auf dieses Blut
noch zurückgegriffen werden kann. MS/-gw-
Foto: G. Waiditschka
KRUSHINKA 1996-2022
In August, the last pure Russian mare of the
Sax Arabians stud, Krushinka (Kubinec /
Menascha) *1996, died. When she couldn't
get up, it was time to let her go to greener
pastures.
Her first foal was Al Amrya (by BJ Thee
Mustafa) - and she was immediately one of
the greatest and most important breeding
successes for the stud, as she herself became
a highly successful broodmare. In total,
Krushinka had 13 foals that were sold to the
Middle East and within Germany, including
her last daughter Marnaya (by Marnay Al
Justice) *2016, who found a new home near
Munich. Krushinka was a full sister to Meshan
Ibn Kubinec, of whom there is still frozen
semen, so this blood can still be used.
MS/-gw-
LOUBNA 1997-2022
Very few pure Egyptian mares have made it
as far in the show ring as Loubna (Imperial
Imdal / Imperial Kalatifa) *1997. She has
now died at the age of 25 in her homeland,
Sheikh Ammar's Ajman Stud.
Born in Israel to Ariela Arabians, she was a
3/4 sister to Laheeb who died in early March
this year aged 26. In addition to her duties
as a broodmare - she had at least 10 foals -
Loubna also had countless show ring successes,
only the most important ones are mentioned
here: World Champion Mare 2004 (see
photo), Dubai Champion Mare, All Nations
Cup Champion Mare, European Champion
Mare, always at the hand of Frank Spönle.
None of her foals could hold a candle to her,
she was - as so often - an end product.
-gw-
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
28
Nur wenige rein ägyptische Stuten haben es
im Schauring so weit gebracht wie Loubna (Imperial
Imdal / Imperial Kalatifa) *1997. Nun ist
sie im Alter von 25 Jahren in ihrer Heimat, dem
Gestüt Ajman von Sheikh Ammar, gestorben.
Geboren in Israel bei Ariela Arabians, war sie
eine 3/4-Schwester zu Laheeb, der Anfang
März dieses Jahres im Alter von 26 Jahren
starb. Neben ihren Pflichten als Zuchtstute –
sie hatte wenigstens 10 Fohlen –, hatte Loubna
auch unzählige Schauring-Erfolge, es seien
hier nur die wichtigsten genannt: World Champion
Mare 2004 (siehe Foto), Dubai Champion
Mare, All Nations Cup Champion Mare, European
Champion Mare, immer an der Hand von
Frank Spönle. Keines ihrer Fohlen konnte ihr
das Wasser reichen, sie war – wie so oft – ein
Endprodukt.
-gw-
Foto: Sax Arabians
MARBACHER ARABER FÜR TOPOLCIANKY
Im Juni 2022 trafen die beiden Vollblutaraberstuten
Nida (Insh Allah / Nureddina)
*2008 und Nayana (Al Lahab / Napirai)
*2012) im Nationalgestüt Topolcianky in der
Slowakei ein. Beide braunen Stuten stammen
aus der väterlichen Linie von Saklawi I (1886)
und gehören mütterlicherseits zur Familie El
Dahma (1880). Beide Stuten sind tragend von
dem ägyptischen Hengst Nasheed Al Amal
Nida (Insh Allah / Nureddina) *2008
Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah) *2010. Er
ist ein bewährter Vererber aus der Gamil-El-
Kebir-Hengstlinie, aus dem auch der berühmte
Marbacher Hengst Gharib stammte, der ein
direkter Sohn von Anter (Vater des Hengstes
Tobrok, der lange Jahre in Topolcianky wirkte)
war. Auffallend ist auch die Ähnlichkeit dieses
Hengstes mit Tobrok. Sein langer Name kann
mit „Gedicht der Hoffnung“ übersetzt werden.
Der Hengst Gharib findet sich auch in den
Pedigrees der beiden importierten Stuten
wieder, was für Topolčianky im Hinblick auf
die Konsolidierung seltener Gene wichtig ist.
Die Geschichte der Vollblutaraberzucht in der
Slowakei wurde inoffiziell ab den siebziger Jahren
des letzten Jahrhunderts geschrieben. 1973
importierte das Gestüt Topolčianky aus dem
Staatsgestüt El Zahraa in Ägypten für mehr als
3,5 Millionen Kronen arabische Vollblüter. Ziel
der Importe damals war es, die Qualität der
Rasse des Shagya-Arabers sowie des Vollblutarabers
weiter zu verbessern. Vier Hengste und
sechs Zuchtstuten wurden importiert.
Der Hengst Tobrok (Anter / Tanta), *1966,
Hengstlinie Gamil El Kebir (1870), hinterließ
140 Nachkommen im Gestüt. Sein Sohn
Hamadan (Tobrok / Felfela) *1980 wurde
Vater von hervorragenden Zuchtstuten, die
auf internationalen Championaten ausgezeichnet
wurden, aber er war auch Vater des
Zuchthengstes Unikát (Hamadan / El Hamza)
*1989, der in der Gestütszucht tätig war.
Andere importierte Hengste wie Watani
(Sharkasi / Bedour) *1968, Kasr El Nil (Tuhotmos
/ Bint El Nil) *1971 und Hosam (Wadi /
Wasila) *1973 wurden ebenfalls eingesetzt.
Importierte Stuten beteiligten sich aktiv an
der erforderlichen Blutrekonstruktion der
Shagya-Araber-Herde. Bis heute ist ihr Blut in
den Ursprüngen der in Topoľčianki geborenen
Shagya-Araber und arabischen Vollblutpferde
vertreten.
Fast ein halbes Jahrhundert nach den ersten
Importen, die die Vollblutaraberzucht
in der Slowakei etablierten, entschied sich
das Nationalgestüt aufgrund der erfolgreichen
Zusammenarbeit mit dem Haupt- und
Nayana (Al Lahab / Napirai) *2012
Landgestüt Marbach für den Kauf von zwei
Vollblutaraberstuten. Ihre Ursprünge gehen
mütterlicherseits auf die nach Marbach importierte
Stute Nadja (Nazeer / Nefisa) *1955
und andere Vertreter aus El Zahraa zurück.
Direktor Michael Horny äußerte die Hoffnung,
dass nächstes Jahr noch zwei bis drei
weitere Stuten aus Marbach folgen werden.
Sportliche News Araber
ERINNERUNGEN AN DIE QUEEN
Es war im Mai 1965, und
ich war gerade mal vier
Jahre alt, als Queen Elizabeth
II nach Deutschland,
genauer gesagt nach Stuttgart,
kam. Ich kann nicht
behaupten, dass ich mich
wirklich an sie erinnere, aber
ich erinnere mich noch, dass
wir am Hauptbahnhof in einer
großen Menschenmenge
entlang der Straße standen
und ich einem Konvoi aus
Staatskarossen mit meinem
Papier-Fähnchen in den Farben
des Union Jack zuwinkte.
Sie besuchte auf dieser Reise quer durch Deutschland auch Marbach
– am Neckar –, die Schillerstadt. Hartnäckig hält sich die Legende,
dass sie, die Pferdenärrin, eigentlich nach Marbach bei Münsingen, ins
Haupt- und Landgestüt wollte und dann ganz erstaunt beim Rundgang
durch das Schillermuseum fragte: „And where are the horses?“
Dennoch wurde viel später indirekt eine Verbindung zum Haupt- und
Landgestüt Marbach – und auch zur Araberzucht – hergestellt, als
nämlich der Trakehner Verband und Prinz Donatus von Hessen der
Queen zu ihrem 60. Thronjubiläum die Trakehnerstute Dolce Luciana
(Lord Luciano / Dolce Vita III) *2007 zum Geschenk überreichten.
Diese geht über Dongola auf die Murana I db zurück, die 1808 geboren
und 1816 aus Syrien ins Königliche Gestüt Weil importiert wurde.
Dongola wurde bei der Auflösung Weils 1932 an Marbach übergeben,
das die Stute aber 1935 an Trakehnen verkaufen mußte.
Nun ist Queen Elizabeth II gestorben, möge sie in Frieden ruhen.
Gudrun Waiditschka
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Joleen
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27. BESTÄNDESCHAU UND NAT. CHAMPIONAT
GETRÜBTE
FREUDE
Schauen
Die Freude, anläßlich
der Beständeschau alte
Freunde und Bekannte
wiederzusehen und mit
schönen Pferden den Tag
zu genießen, wurde durch
die geringe Starterzahl und
das unflätige Verhalten
eines Ausstellers getrübt.
Die Stute Al Guwa Azida (Altis / Al Guwa
Mukowa) *2015 überzeugte durch Typ und
Charme und holte sich das Gold-Championat.
Alle Fotos: G. Waiditschka
Leider war das Nennergebnis mit 19 Pferden
eh schon niedrig, aber dass dann letztendlich
nur 13 Pferde von den Richtern
bewertet werden konnten, lag an der frühen
Abreise einiger Aussteller, die sich ungerecht
benotet fühlten (siehe „Am Rande bemerkt ...“).
Das soll aber den Erfolg derjenigen, die sich
nicht durch diesen Vorfall haben beirren lassen,
nicht schmälern. Und so war dann die
„Abräumerin des Tages“ die 7-jährige Stute Al
Guwa Azida (Altis / Al Guwa Mukowa) *2015
im Besitz von Nicole Kottmann. Nicht nur war
sie „Best in Show“, sie geht auch in der Dressur
bis GA03 (entspricht Kl. A), war die letzten
Jahre fleißig auf den „Chrystal Challenge“-
Araberturnieren unterwegs, und hat somit
auch den Preis für das „beste Sportpferd“
erhalten. Sie kann in ihrem Typ ihren Großvater
WH Justice nicht verleugnen und konnte
daher vor allem in den Kriterien „Kopf“ und
„Hals“ punkten, aber auch in „Trab“ und „Galopp“,
sowie im „Gesamteindruck“. Am Ende
konnte sie damit das Gold-Championat der
Stuten für sich entscheiden.
Besonders harmonisch im Gesamtbild zeigte
sich Shaheerah Bint Eternity (Eternity Ibn
Navarrone-D / Shamaliah) *2017 im Besitz
von Mavis Morf-Williams. Auch bei dieser
Der Hengst Dance Mephisto (Psytadel / Kymara)
*2017, Gold-Champion und Hengstkategorisierung
"B"
5-jährigen Stute gefiel die gut aufgesetzte
Halsung, die in schöner Selbsthaltung
im Bogen getragen wurde, sowie ihr ausgezeichneter
Trab, für den sie dann auch
punktgleich mit Al Guwa Azida als Pferd mit
den besten Bewegungen (Best Movements)
ausgezeichnet wurde. Einen anderen Typus
verkörperte die 11-jährige Al Azirah (LA
Tamerlan / Al Aisha) *2011 im Besitz von
Vanessa Herzig. Sie ist eher kompakt und
gedrungen, aber mit einem zauberhaften,
sanften Stutengesicht ausgestattet – und
der Schein trog nicht, denn sie war auch im
Umgang mit dem kleinen Sohn der Besitzerin
die Sanftmut in Person. Auch sie wurde
bis vor wenigen Jahren im Sport eingesetzt,
hier war es der Distanzsport bis 62 km.
NUR EIN HENGST ANWESEND
Leider wurde zur Schau nur ein einziger
Hengst genannt: Dance Mephisto (Psytadel
/ Kymara) *2017 im Besitz von Madeleine Fischer,
der dann automatisch Gold-Champion
wurde. Er wurde später ein 2. Mal vorgestellt,
diesmal zur „Hengstkategorisierung“, die er
mit einem „B“ abschloß, d.h. „gute Zuchteignung“.
Der Hengst wird sowohl geritten als
30
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
AM RANDE BEMERKT ...
Silber-Championesse Shaheerah Bint Eternity
(Eternity Ibn Navarrone-D / Shamaliah) *2017
auch gefahren, womit er außerdem seine
vielseitige Veranlagung unter Beweis stellt.
Das Wallach-Championat wurde dann sozusagen
„gemischt“ unter den Junioren und Senioren
ausgetragen. Gold-Champion wurde
hier JS Basheer (JS Badari Ibn Bolero EM / Helena)
*2018 von Doris Kottmann und an der
Hand von Sepp Zurkirchen, der als „offizieller
Vorführer der Veranstaltung“ die meisten
der Pferde vorstellte. JS Basheer zeigte sich
mit gutem Körperbau und schöner Schulter
und erhielt insbesondere im Gesamteindruck
gute Noten. Ein „alter Bekannter“ ist MW
Calipo (WH Justice / WA Carisma) *2009 im
Besitz von Laila Diserens. Dieser 13-jährige
Wallach, der sich hier in alter Frische präsentierte,
wurde bereits sechs Mal an der Beständeschau
vorgestellt und war vier Jahre
lang im Distanzsport bis 62 km unterwegs.
Der Wallach zeigte sich im Seitenbild sehr
schön, überzeugte die Richter aber vor allem
durch seinen Typ und erhielt letztendlich das
Silber-Championat zugesprochen. Auf dem
Bronzeplatz landete der jüngste im Bunde,
der noch sehr unreif und schlacksig wirkende
EA Eragon Ibn Shayan (Shayan de Magnifique
/ Elandria El Aziz) *2020 aus der Zucht und im
Besitz von Samira Gianotti, der vor allem im
Trab überzeugte.
Auch wenn er letztendlich leer ausging, so
soll auch noch der vielseitigste „Sportler“
erwähnt werden, der hier vorgestellt wurde:
Es ist Emeran El Aziz (EKS Amir / MM Etienne)
*2017, der letztes Jahr sowohl im Springen
als auch in der Dressur und auf einem Einsteiger-Distanzritt
gestartet ist – ein Wallach
ist eben doch „the girls best friend“!
Gudrun Waiditschka
SCHWEIZER NATIONALES CHAMPIONAT UND BESTÄNDESCHAU
SENIOREN-STUTEN CHAMPIONAT
Gold: Al Guwa Azida (Altis / Al Guwa Mukova) *2015, B: Nicole Kottmann
Silber: Shaheerah Bint Eternity (Eternity Ibn Nav.-D / Shamaliah) *2017, B: M. Morf-Williams
Bronze: Al Azirah (LA Tamerlan / Al Aisha) *2011, B: Vanessa Herzig
SENIOREN-HENGSTE CHAMPIONAT
Gold: Dance Mephisto (Psytadel / Kymara) *2017, B: Madeleine Fischer
WALLACHE-CHAMPIONAT
Gold: JS Basheer (JS Badari Ibn Bolero EM / Helena) *2018, B: Doris Kottmann
Silber: MW Calipo (WH Justice / WA Carisma) *2009, B: Laila Diserens
Bronze: EA Eragon Ibn Shayan (Shayan de Magnifique / Elandria El Aziz) *2020, B: S. Gianotti
Beste Stute der Schau:
Al Guwa Azida
Best Movement:
Shaheerah Bint Eternity und Al Guwa Azida
Bestes Sportpferd:
Al Guwa Azida
Bestes in der Schweiz gezogenes Pferd: Shaheerah Bint Eternity und Al Guwa Azida
Best in Show:
Al Guwa Azida
Gold-Champion der Wallache: JS Basheer (JS
Badari Ibn Bolero EM / Helena) *2018
Bronze-Championesse Al Azirah (LA Tamerlan
/ Al Aisha) *2011
Silber-Champion der Wallache: MW Calipo
(WH Justice / WA Carisma) *2009
3/2022 - www.in-the-focus.com
31
Eine Beständeschau in der Schweiz ist mit
einer Stuten- und Fohlenprämierung in
Deutschland vergleichbar, zusätzlich können
aber auch Wallache und Hengste daran
teilnehmen. Im Vergleich zu den Vorjahren
hatte die diesjährige Beständeschau leider
weniger Nennungen zu verzeichnen. Vielleicht
ist es für so ein kleines Land wie die
Schweiz einfach „zu viel“, jedes Jahr eine
Veranstaltung durchzuführen. Ein Modus
alle zwei Jahre wäre vermutlich besser,
denn bei nur etwa 20 Fohlen pro Jahr gibt
es auch entsprechend wenig „neue“ Pferde,
die gezeigt werden können - und üblicherweise
sind es ja gerade die Juniorenklassen,
die besonders gut gefüllt sind. Hier jedoch
hatten die Senioren-Stuten die meisten
Nennungen.
Für einen Eklat sorgte ein Aussteller, der sich
den Richtern gegenüber im Ton vergriff. Da
wurde quer durch die Halle geschrien, dass
es jetzt reiche mit Traben, schließlich wäre
es heiß und man müsse noch weitere Pferde
vorführen. Dabei lassen die Richter in aller
Regel die Vorführer und Pferde ja nicht aus
„Jux und Tollerei“ noch eine Runde traben,
sondern weil sie sich weitere Klarheit für die
Notengebung erhoffen.
Und natürlich waren einmal mehr auch die
Noten Anlass für Kritik, sie erschienen zwei
Ausstellern als zu niedrig. Offenbar hatten
diejenigen den letztjährigen „Ausreißer“,
als alle Pferde eine Durchschnittsnote
zwischen 7,0 und 8,3 Punkten erreichten,
als die neue „Norm“ betrachtet (wir haben
darüber berichtet, siehe Arabische
Pferde 3/2021, S. 38). Diese hohen Noten
waren aber – wenn man die letzten 10 Beständeschauen
(2009-2021) herannimmt
– eben nicht „normal“, sondern lagen um
0,7 Punkte zu hoch. Und natürlich darf
man nicht den Fehler machen, diese Noten
mit einer „ECAHO-Show“ und dem 5-Kriterien-Richtsystem
zu vergleichen. Bei der
Beständeschau werden die Pferde nach 11
Kriterien bewertet, damit ergibt sich eine
andere Gewichtung zwischen „Typ“- und
„Gebäude“-Merkmalen als beim üblichen
5-Kriterien-Richtsystem, wo der „Typ“ in
der Endnote ein weit höheres Gewicht erhält.
Daher steht beim 5-Kriterien-Richtsystem
ein Pferd mit einem hübschen Kopf
meist auch vorne, bei der Beständeschau
muß es auch gute Gebäudemerkmale aufweisen,
sonst kann dies nicht gelingen.
Nach 27 Jahren „Beständeschau“ sollte allerdings
auch der letzte Schweizer Züchter
verstanden haben, dass diese Beständeschau
eben keine „Show“ ist. Wer denkt,
dass diese Form der Bewertung vom Zeitgeist
überholt wurde, der kann ja an der
Jahreshauptversammlung einen Antrag
auf Änderung des Reglements stellen. Die
Abreise zweier Besitzer mit ihren Pferden,
weil sie mit den Noten nicht einverstanden
waren, zeugte dagegen von wenig „Sportsmanship“.
-gw-
Schauen
GELUNGENES
DEUTSCHES NATIONAL-CHAMPIONAT 2022
COMEBACK
Schauen
Junioren Gold-Championesse
CBA INDIYANA (Wadee Al Shaqab / Ilena El Aryes) *2019
alle Fotos: G. Waiditschka
Die großen „Abräumer“ am
Nationalen Championat
waren dieses Jahr Hanaya,
Bouché, Sax und Nile Dawn
Arabians, leider war aber
die Teilnahmerzahl mit 32
Pferden sehr „übersichtlich“.
Aachen hat sich 2022 wieder mit dem
"vollen Programm" zurückgemeldet –
also Nationales Championat am Freitag,
All Nations Cup am Wochenende und
parallel dazu das ANC Turnier. Leider traten
von den ursprünglich 40 Pferden, die im Katalog
genannt waren, schlußendlich nur 32
(incl. Fohlen) am Nationalen Championat
tatsächlich an. Damit waren zwar die Zahlen
identisch mit dem „Vor-Corona-Jahr“ 2019,
bedenkt man aber, dass zwei Jahrgänge von
Jungpferden bislang keine Möglichkeit hatten,
an einem National-Championat gezeigt
zu werden, so ist das Nennergebnis eher
enttäuschend. Insgesamt gehörten die 32
Pferde 19 verschiedenen Besitzern.
Allgemein hatte man den Eindruck, dass die
Musik etwas gedämpfter und der Umgang
mit den Pferden insgesamt etwas besser
war. Da hat sicher auch die Tatsache dazu
beigetragen, dass nur ein Helfer erlaubt war,
der sich auch nur am Eingangsbereich aufhalten
durfte. Dennoch schienen insbesondere
die Fohlen – obwohl alle älter als sechs
Monate waren – von der Situation überfordert
und man sollte dringend überlegen, ob
Fohlenklassen in dieser Umgebung wirklich
nötig sind.
Züchterisch interessant war dann, dass
drei bekannte Züchter den Pfad der „Ägypter-Zucht“
verlassen haben, und ihre ägyptischen
Stuten mit modernen Schaupferde-Hengsten
angepaart oder aber gleich
Pferde aus internationalen Schaupferde-Linien
eingekauft haben. Ist das ein Hinweis
darauf, dass die Ägypter-Zucht ihren Zenit
überschritten hat?
DIE JUNIOREN
Für die Fohlenklassen gab es nur vier Nennungen
und drei Starter, sodass sie zusammengelegt
werden mußten und es gemäß
Ausschreibung zu keinem Fohlenchampionat
kam. Hanaya Arabians hatte zwei HL-El-
Ganador-Kinder ins Rennen geschickt, von
denen HA Vencedor – nomen est omen – die
Klasse gewann. Bouchés CBA Millias (CBA
Illias / Maharani CF) kam auf den zweiten
Platz. Interessant war, dass man sowohl HA
Vencedors Mutter AJ Tiran als auch CBA Illias
später noch zu sehen bekam.
Bei den jungen Stuten legte IS Pialuna (Ascot
DD / IS Piniata) *2021 mit 90,5 Punkten
die Meßlatte relativ hoch. Umso unverständlicher,
warum sie dann im Championat völlig
leer ausging und zwei Drittplazierte vor
ihr lagen. An der Siegerin der dreijährigen
Stuten aber führte kein Weg vorbei – auch
wenn sie „nur“ 90,0 Punkte erreichte: CBA
Indiyana (Wadee Al Shaqab / Ilena El Aryes)
*2019 erhielt im Championat die Goldmedaille
zugesprochen. Eine dunkelbraune
Schönheit mit einer sehr guten Oberlinie,
guter Dreiteilung und Gesamtharmonie
des Körpers. Die drittplazierte Maraya Samjad
(v. AJ Elaf) der 1- und 2-jährigen Stuten
erhielt dann das Silber-Championat zugesprochen,
die drittplazierte Princess Marga
(v. Lamandro) aus der Klasse der 3-jährigen
Stuten das Bronze-Championat. Durch das
sogenannte „offene Richtsystem“ ist dieses
möglich, auch wenn es den Besitzern der
beiden zweitplazierten Pferde, die in den
Klassen ja weiter vorne lagen, schwer vermittelbar
ist.
In der Klasse der Jährlingshengste traten zwei
Pferde an, aber einer wurde wegen Lahmheit
wieder nach Hause geschickt. Somit war CBA
Ismael, ein Vollbruder zur Junioren-Championesse
CBA Indiyana, Klassensieger – aber er
wäre es auch mit der Konkurrenz geworden.
Ismael kommt zwar nicht an die Qualität seiner
Schwester heran, aber er wurde dennoch von
den Richtern einstimmig zum Champion erkoren.
Auch bei den Zweijährigen traten nur zwei
Pferde an, sie wurden im Championat entsprechend
ihrer Reihenfolge in der Klasse platziert:
Pyramid Naseeb El Kahileh der Familie Wagner
wurde Silber-Champion und NDA Sameer Al
Shams der Familie Tabler erhielt Bronze.
32
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
DIE SENIOREN
Mit 90,83 Punkten erzielte AJ Tiran (AJ Mardan
/ Amyra Bint Khidar) *2017 im Besitz
von Nayla Hayek die höchste Punktzahl der
Schau und natürlich den Klassensieg bei
den 4- bis 7-jährigen Stuten und anschließend
auch das Gold-Championat. Sie ist die
Mutter des siegreichen Hengstfohlens HA
Vencedors.
Senioren Silber-Champion
LAMANDRO
(EKS Alihandro / Lamana) *2015
Auch Familie Sax konnte sich über diesen
Sieg freuen, ist sie doch eine Tochter ihrer
selbstgezogenen Amyra Bint Khidar,
die Ajman Stud gepachtet hatte. Auf Platz
zwei kam die Ägypterin NDA Saida Jamil
(DF Malik Jamil / NDA Sabah El Dahma) aus
der Zucht und im Besitz von Familie Tabler.
Sie konnte sich im Championat noch die
Bronze-Medaille sichern. Auch die Klasse
der 8-jährigen und älteren Stuten gewann
ein Pferd aus dem Besitz von Nayla Hayek:
Jasmine Love NA (WH Justice / JFN Captive
Love) *2012, aus den USA importiert.
Leider traten nur vier der gemeldeten sieben
Hengste an. Sie waren alle in einer
Klasse und diese wurde mit Vorsprung von
Safeer by Sibilla gewonnen. Über diesen
Ägypter-Hengst mit viel Ansata-Blut konnte
man geteilter Meinung sein, denn er ist mit
1,48 m für einen Hengst eher klein und kompakt
– aber er hat Ausstrahlung und ist auch
aus der Entfernung als Araber erkennbar. Ein
klares Kontrastprogramm bot der hochgewachsene
Lamandro mit 1,60 m Stockmaß
und großem Rahmen aus der Zucht und
im Besitz vom Gestüt Sax Arabians. Er hat
Junioren Bronze-Championesse
PRINCESS MARGA
(Lamandro / Princess Marenga) *2019
bereits einige Championtitel als Junior erreicht,
unter anderem war er Junioren-Reserve
National-Champion 2016 und konnte
diesen Erfolg nun als Senior wiederholen!
An dritter Stelle kam El Geronimo (v. SMA
Magic One) *2016, der mit 1,62 m auch eher
ein Riese ist und 2020 bei der Hengsteintragung
eine Goldene Schleife erhielt.
Insgesamt betrachtet hat der Veranstaltung
die „Abspeckungskur“ in Bezug auf Glitzer
und Special Effects nur gut getan, und es
gelang mit dem Aachener National-Championat
ein gelungenes Comeback nach der
Corona-Pause, der man nur etwas mehr
Teilnehmer, aber auch Zuschauer wünschen
würde.
Gudrun Waiditschka
AM RANDE BEMERKT ...
Einige Kritik war zu hören, dass ausländische
Gestüte wie Hanaya Arabians und
Samjad Stud am deutschen nationalen
Championat teilnehmen dürfen, zumal mit
Pferden, die international erfolgreich und/
oder teuer eingekauft wurden. Dazu muß
man sagen, dass dies nach der Ausschreibung
durchaus regelkonform geschah, die
(verkürzt) besagt, dass Junioren bei Geburt
und bei Nennschluss beim VZAP registriert
sein müssen und deren Züchter zum
Zeitpunkt der Geburt und Besitzer/Eigentümer
zum Zeitpunkt des Nennschlusses
Mitglied in einem deutschen Zuchtverband
sein müssen. Senioren müssen erst ab dem
1.1.2022 im VZAP registriert sein (damit
auch Importpferde zugelassen sind), und
die Besitzer/Eigentümer müssen zum Nennschluss
Mitglied in einem deutschen verband sein.
Wem diese Regelung nicht gefällt, der kann
einen Antrag an die Mitgliederversammlung
stellen, damit dies geändert wird.
Zucht-
Denn die ECAHO läßt ausdrücklich den Nationalen
Verbänden (also dem VZAP) weitgehend
freie Hand – lediglich die Pferde
müssen im nationalen Verband eingetragen
sein, weitere Regelungen (auch andere
als oben genannt), beispielsweise Nationalität
oder Wohnsitz der Besitzer betreffend,
oder die (Über-)Qualifikation der Pferde
wären durchaus denkbar und zulässig. Aber
seien wir doch ehrlich: Es betrifft dies sechs
Pferde – die allerdings sechs Championate
abgeräumt haben – aber ohne diese sechs
Pferde wäre die Teilnehmerzahl am nationalen
Championat auf einen Tiefstand von
26 Pferden gefallen. Ob das der richtige
Weg ist?
-gw-
Schauen
DEUTSCHES NATIONAL-CHAMPIONAT, AACHEN
23. SEPTEMBER 2022
JUNIOR FEMALE CHAMPIONSHIP
Gold: CBA INDIYANA (Wadee Al Shaqab / Ilena El Aryes) *2019, B: Bouché Arabians / DE
Silber: MARAYA SAMJAD (AJ Elaf / Atouch of Magic Ora) *2021, B: Samjad Stud / DE
Bronze: PRINCESS MARGA (Lamandro / Princess Marenga) *2019, B: Sax Arabians /DE
SENIOR FEMALE CHAMPIONSHIP
Gold: AJ TIRAN (AJ Mardan / Amyra Bint Khidar) *2017, B: Hanaya Arabians / DE
Silber: JASMINE LOVE NA (WH Justice / JFN Captive Love) *2012, B: Hanaya Arabians /DE
Bronze: NDA SAIDA JAMIL (DF Malik Jamil / NDA Sabah El Dahma) *2016, B: Nile Dawn
Arabians / DE
Senioren Gold-Championesse
AJ TIRAN
(AJ Mardan / Amyra Bint Khidar) *2017
JUNIOR MALE CHAMPIONSHIP
Gold: CBA ISMAEL (Wadee Al Shaqab / Ilena El Aryes) *2021, B: Bouché Arabians / DE
Silber: PYRAMID NASEEB EL KAHILEH (Naseem El Rashediah / Pyramid Kahileh) *2020, B:
Pyramid Stud / DE
Bronze: NDA SAMEER AL SHAMS (Jyar Meia Lua / NDA Sabah El Dahma) *2020, Nile Dawn
Arabians / DE
SENIOR MALE CHAMPIONSHIP
Gold: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla) *2010, B: Hanaya Arabians / DE
Silber: LAMANDRO (EKS Alihandro / Lamana) *2015, B: Sax Arabians / DE
Bronze: EL GERONIMO (SMA Magic One / Giulietta) *2016, B: J.G. Liefers-Vriendts / DE
3/2022 - www.in-the-focus.com
33
Junior Bronze-Champion
NDA SAMEER AL SHAMS
(Jyar Meia Lua / NDA Sabah El Dahma) *2020
VIELFALT ALS
12. ARABER-FESTIVAL STADL PAURA
PROGRAMM
Amateure
Zum fünften Mal berichten
wir über das Araber-Sommerfestival
in Stadl Paura.
Eine vielseitige Veranstaltung
mit bester Stimmung
unter den Teilnehmern.
So soll das sein!
DA El Patron (MS El Tamano / MS La Luna) *2007 ein rein spanischer Hengst in nahezu
perfektem Seitenbild wurde Gold-Champion der Senioren-Hengste.
Alle Fotos: G. Waiditschka
Das 12. Araber-Sommerfestival ist zu
Ende, und man konnte einmal mehr
eine Steigerung zum Vorjahr beobachten
– eine Entwicklung, die heutzutage keinesfalls
selbstverständlich ist! Meinen Bericht
vom letzten Jahr hatte ich mit dem Satz beendet:
„Das Pendel schlägt eindeutig in Richtung
Sport aus – ist das also der Vorbote für eine
Trendwende? Schön wäre es!“ Dieses Jahr nun
hat sich der Trend bestätigt, denn die Reitklassen
haben die Schauklassen bei Weitem überflügelt:
54 Starts in den Schauklassen (davon
18 in der Liberty) in diesem Jahr standen 41
(davon 13 in der Liberty) im Vorjahr gegenüber,
das ist ein Plus von 31 %. Bei den Reitklassen
war der Zuwachs noch weit deutlicher
ausgefallen: 283 Starts in 2022 gegenüber 172
im Vorjahr, ein Plus von 66 %. Von so einem
Erfolg hatten wohl selbst die Organisatoren
nicht zu träumen gewagt, denn sie hatten
die Veranstaltung entgegen den beiden Vorjahren
nicht mehr auf drei, sondern nur auf
zwei Tage geplant. Das schlägt sich natürlich
in einer günstigeren Hallenmiete nieder, und
ist daher nur zu verständlich, aber leider hatte
es auch zur Folge, dass der Sport zu großen
Teilen parallel zur Schau lief, und wer sich für
beides interessierte, mußte sich „zweiteilen“.
DIE AMATEUR-SCHAU
Bleiben wir voerst bei der Amateur-Schau,
wo die sehr unterschiedliche Qualität der
Pferde eine relativ einfache Rangierung erlaubte.
Auffallend war, dass keines der Pferde
ein „Seepferdchengesicht“ hatte, selbst
wenn im Pedigree der eine oder andere Mode-Schauhengst
zu finden war. Einige der
Pferde hatten dafür reelle, gute Gänge und
die Vorführer zeigten sie auch oft in einer
Weise, von der sich die Profis eine Scheibe
abschneiden könnten: Es wurde kaum gezirkelt,
dafür aber zwei Runden im Trab gelaufen,
dass einem das Herz aufging. Eine
Besonderheit dieser Schau ist es auch, dass
man sein Pferd frei laufen lassen kann, wenn
der Vorführer nicht schnell genug ist – somit
haben alle Pferde eine Chance. Auch ist es
dem Vorführer überlassen, ob er seine zwei
Runden an der Hand sofort bei Eintritt in die
Halle beginnt, oder ob er sein Pferd erst im
Schritt und Stand zeigt und dann die Trabrunden
absolviert. Mit diesen Variationsmöglichkeiten
ist für jedes Pferd das passende
Modell vorhanden, und man sah wirklich
gelungene Vorführungen. Wenn es einen
Preis gegeben hätte für den besten Vorführer,
so hätte ich ihn an Steffi Nagl vergeben,
34
die fünf Pferde vorführte und jedes von seiner
besten Seite zeigte.
Zu Championatsehren kamen bei den jungen
Stuten Graziana B (TM Aikor / Ghyna O) 2019,
die aber leider – ganz die Stute – etwas zickig
war. Sie konnte sich dennoch mit 2 x 8 an die
Spitze traben und erhielt die goldene Schärpe.
Silber ging an Finja Elu (RP Geronimo /
Moldavia) *2021, ein elegantes Stütchen aus
einer soliden russischen Mutterlinie, die sich
überraschenderweise im Championat vor
Heavens Daylight AB (Sharaf Fareed AB / Heart
of Fire) *2019 setzen konnte, obwohl sie
deutlich weniger Punkte in der Klasse hatte,
denn Heavens Daylight AB zeigte die besseren
Gänge.
Beim Junghengst-Championat lag die Qualität
der vier qualifizierten Pferde recht eng beieinander
und auch hier entschieden sich die
Richter für eine andere Reihenfolge als durch
die Punktzahl der Klasse vorgegeben (was ihr
gutes Recht ist). Es siegte Ari (Cyclone OS / Dominga
El Justice) *2019, der sich in einem sehr
schönen Seitenbild zeigte, in den Bewegungen
aber dem Silber-Champion Epoch (Albedo
/ Epitome) *2021 deutlich unterlegen war.
Bronze ging an BP Ey’men Vittorio (LF Aarmaan
Vittorio / GG Scherapee) *2020.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
ARABER-FESTIVAL STADL PAURA - EUROPEAN AMATEUR SHOW
JUNIOREN-STUTEN CHAMPIONAT
Gold:
Silber:
Bronze:
Graziana B (T.M. Aikor / Ghyna O) *2019, B: Sonja Bock, DE
Finja Elu (RP Geronimo / Moldavia) *2021, B: Christine Steindler, AT
Heavens Daylight AB (Sharaf Fareed AB / Heart of Fire) *2019, B: A. Bruckner, DE
JUNIOREN-HENGSTE CHAMPIONAT
Gold:
Silber:
Bronze:
Ari (Cyclone OS / Dominga El Justice) *2019, B: N. & E. Pichler, AT
Epoch (Albedo / Epitome) *2021, B: Vineyard Arabians, SI
BP Ey’men Vittorio (LF Aarmaan Vittorio / GG Scherapee) *2020, B: M. Lotter, AT
SENIOREN-STUTEN CHAMPIONAT
Gold:
Silber:
Bronze:
Naphis Sephora (Eden C / Sorella el Hadiyah) *2017, B: A. Lechner, AT
Bescara (Hamra Alimaar / Babina el Bey) *2006, B: E. Großschartrner, AT
Ann Margret Umm (Borsalino K / M.M. Anita) *2016, B: Epulari Arabians, AT
SENIOREN-HENGSTE CHAMPIONAT
Gold:
Silber:
Bronze:
DA El Patron (MS El Tamano / MS La Luna) *2007, B: Birgit Bichler, AT
Simply the Best AB (GT Shardh / Heart of Fire) *2016, B: Angelika Bruckner, DE
Aahir Ibn Essteema (Baahir El Marwan / Essteema) *2016, B: Adjuvense Arabians, AT
LIBERTY STUTEN
1. Naphis Sephora (Eden C / Sorella el Hadiyah) *2017, B: Alois Lechner, AT
2. Panghea (Gilly J / JV Pristine) *2018, B: Vineyard Arabians, SI
3. Dschamila AB (Angels Dream AB / Djordjia) *2014, B: Claudia Windbühler, DE
LIBERTY HENGSTE
1. Ari (Cyclone OS x Dominga El Justice) *2019, B: Norbert & Elke Pichler, AT
2. Epoch (Albedo / Epitome) 2021, B: Vineyard Arabians, SI
3. Psyches Kubar Bey (BA Psyche Bey / CG Kubana) *2021, B: VA-Gestüt Barta, AT
Masheer Ibn Marshan (Marshan / Lamera)
*2012, Sieger des Kombipreises Klassisch
und VVÖ-Cup 2022 Klasse A
Psyches Nyara (BA Psyche Bey / Khen Saabis
Nashita) *2009, Siegerin VVÖ-Cup 2022 Kl. L
und 2. Platz Kl. LM
Amateure
LIBERTY WALLACHE
1. M.M. Amayani (RFI Farid / M.M. Enaya) *2015, B: Cornelia Wimmer, AT
2. HAG-Latou (BS Black Lover / SW Nabila Bint Sheetan) *2005, B: Manuela Kainsner, AT
3. Aijad AB (Angels Dream AB / Alia Bint Nasaa AB) *2014, B: Stefanie Nagl, DE
ARABER-FESTIVAL STADL PAURA - REITKLASSEN
SIEGER DER KOMBIPREISE KLASSISCH
Novice: Masheer Ibn Marshan (Marshan / Lamera) *2012, R: L. Woisetschläger
Advanced: AClass Kossack (Pristice Kossack / Abapana Kossack) *2013 R: Th. Altenberger
Master: Erasmos (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011, R: D. Entner
SIEGER DER KOMBIPREISE WESTERN
Novice: GFH Ella Saphia (Muscateals Saphir / Enaam) *2015, R: K. Wirth
Advanced: HAG-Latou (BS Black Lover / SW Nabila Bint Sheitan) *2005, R: M. Kainsner
Master: Pajan (BR Black Flag / Palestyna) *2005, R: S. Kittel
VVÖ-CUP 2022 - KLASSE A
1. Masheer Ibn Marshan (Marshan / Lamera) *2012, R: L. Woisetschläger
2. Mahasin (Shawahin Ibn Chebaan / Mahira B. Mameluck) *2009, R: A. Kriechbaumer-Wagner
3. Zhingal (Mamoun / Rahbina) *2012, R: T. Kirisits
VVÖ-CUP 2022 - KLASSE L
1. Psyches Nyara (BA Psyche Bey / Khen Saabis Nashita) *2009, R: T. Reikl
VVÖ-CUP 2022 - KLASSE LM
1. Erasmos (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011, R: D. Entner
2. Psyches Nyara (BA Psyche Bey / Khen Saabis Nashita) *2009, R: T. Reikl
3. HAG-Latano (BS Black Lover / Kasharahni) *2005, R: W. Rabeder
Stival M (Shaklan Ibn Bengali / PR Tia Sangria)
*2011, mit vier 1. und zwei 2. Plätze einer der
erfolgreichsten ausländischen Starter.
GFH Ella Saphia (Muscateals Saphir / Enaam)
*2015, Siegerin im Kombipreis Western Novice
HAG-Latou (BS Black Lover / SW Nabila Bint Pajan (BR Black Flag / Palestyna) *2005, Sieger
Sheitan) *2005, Sieger Kombi-Pr. Advanced im Kombipreis Western Master
3/2022 - www.in-the-focus.com 35
Etzel (Etat / Evita) *2009 absolvierte mit 11
Prüfungen die meisten Starts.
Schauen
Amateure
AM RANDE BEMERKT...
Es gab und gibt zahlreiche Versuche, den
„kleinen Züchtern“ wieder die Freude an
Schauen zurückzugeben – wobei unter
dem Begriff „kleine Züchter“ ganz pauschal
all jene zusammengefasst sein sollen, die ihr
Pferd (aus Tierschutzgründen) nicht in fremde
(Trainer-)Hände geben wollen oder dies
(aus finanziellen Gründen) nicht können.
Darunter fallen auch all jene, die einfach nur
Freude daran haben, ihr Pferd selbst vorzustellen,
u.a. weil sie stolz darauf sind, welch
innige Verbundenheit sie mit ihrem Pferd haben
und wie gut die Zusammenarbeit klappt.
Dieser gesamte Personenkreis wird dann
gerne als „Amateure“ bezeichnet, wobei bei
diesem Wort oftmals ein „wollen, aber nicht
können“ mitschwingt, das bei genauerer Betrachtung
jedoch unfair ist, denn es bezeichnet
eigentlich nur jemanden, der kein „Profi“
ist, also damit nicht seinen Lebensunterhalt
verdient. Es hat nichts mit dem eigentlichen
„Können“ oder der „Fachkenntnis“ zu tun. In
jedem Fall aber bezieht es sich auf den Vorführer.
Schauen aber stellen das Pferd in den Mittelpunkt,
denn sie haben sich aus „Zuchtschauen“
entwickelt, also der Beurteilung
von Zuchtpferden. „Amateur-Schauen“ sind
für mich daher ein Widerspruch in sich selbst,
denn der Begriff vermischt das „Vorführen“
und die „Pferdebeurteilung“ – wenngleich
hier in Stadl Paura das Vorführen nicht bewertet
wurde. Die Aljassimiya-Challenge
hatte den richtigen Ansatz, indem auch der
Vorführer beurteilt wurde, aber diese Beurteilung
floß mit in die Endnote ein, womit
diese eine Mischung aus Vorführen und Pferdequalität
wurde. Damit hat man sich von
der „Zuchtschau“ entfernt, bei der es ja um
die Qualität des Pferdes geht. Aber für die
Aljassimiya-Challenge stand ja auch eine andere
Idee Pate, nämlich junge Leute für die
„Shows“ zu begeistern und junge Trainer zu
„rekrutieren“.
Wie also kann man erreichen, dass sowohl
der Pferdebeurteilung Rechnung getragen
wird, als auch die Vorführung als solche bewertet
wird? Die (Pferde-)Richter fühlen sich
in aller Regel nicht dazu berufen, auch die
Vorführung zu beurteilen. Also sollten sie
bei ihrem Handwerk bleiben, und die Vorführung
von einer weiteren Person gerichtet
werden. Diese muß Pferde „lesen“ können,
ihr Verhalten in Bezug auf den Menschen
interpretieren können und dann diese Beobachtungen
in Noten ausdrücken. Somit
hätte man bei einer Vorstellung zwei voneinander
getrennte Beurteilungen – und
natürlich auch zwei voneinander getrennte
Ranglisten: In der einen stehen die Pferde
im Mittelpunkt, in der anderen die Vorführer,
denn die Beurteilung der Pferdequalität in
Hinsicht auf dessen Verwendungszweck als
Zucht- und Reitpferd hat primär nichts mit
der Art und Weise der Vorführung zu tun,
wenngleich diese dem Richter die Beurteilung
erleichtern oder erschweren kann. -gw-
Die Klasse der 4- bis 7-jährigen Stuten war
das Highlight der Schau, mit sechs Teilnehmerinnen
war sie auch die größte Klasse. Es
siegte im Championat Naphis Sephora (Eden
C / Sorella el Hadiyah) *2017, die insgesamt
gleichmäßig hoch benotet wurde und gemeinsam
mit dem späteren Gold-Champion
der Hengste die höchste Note in der Klasse
erzielte. Bescara (Hamra Alimaar / Babina
El Bey) *2006 konnte sich dann im Championat
auf den „Silber-Platz“ schieben, sie
punktete durch Kopf und Hals, uneins waren
sich die Richter über ihr Fundament. Das
Bronze-Championat holte sich Ann Margret
UMM (Borsalino K / MM Anita) *2016.
Im Hengst-Championat traf man dann alte
Bekannte wieder: Der reine Spanier und
Stadl-Paura-Champion von 2018, DA El Patron
(MS El Tamano / MS La Luna) *2007, trat
gegen den letztjährigen Silber-Champion
Aahir Ibn Essteema (Baahir El Marwan / Essteema)
*2016 an und konnte sich durchsetzen.
DA El Patron zeigt sich im Seitenbild
nahezu ideal, er hätte jedoch sicher noch
mehr Gang zeigen können. Ein „Newcomer“
in Stadl Paura konnte sich auf den dritten
Championatsplatz vorarbeiten: Simply the
Best AB (GT Shardh / Heart of Fire) *2016, der
die besten Gangnoten aller Senioren hatte.
DIE REITKLASSEN
Bei den Reitklassen gab es einige Neuerungen,
die sehr gut angenommen wurden.
So gibt es seit wenigen Jahren einen „Trailin-hand“,
zum einen als Junior-Klasse nach
ECAHO-Regeln und zum anderen altersoffen
als VVÖ-Cup. Dieser Prüfung ist eigentlich
für junge Pferde gedacht, da man hier
bereits mit einem Jährling teilnehmen kann.
Sie ist aber auch ideal für unerfahrene Pferde
jeden Alters – und auch für unerfahrene
Vorführer, die mal Turnierluft schnuppern
und Erfahrungen sammeln wollen. Mit 16
Startern war der Trail-in-hand dann auch die
größte Klasse der gesamten Veranstaltung!
Die Prüfung ist natürlich auch ein idealer
Einstieg in den gerittenen Trail, eine Prüfung,
die sich ebenfalls großer Beliebtheit
erfreute und gerade im Novice (Einsteiger-)
Bereich 10 bzw. 11 Starter zählte.
Das erste Mal mit dabei war „Type & Conformation“,
als Teil des Kombi-Preises, unterteilt
nach Klassisch und Western, wo jeweils 12
Teilnehmer zu verzeichnen waren. Für den
Kombi-Preis konnten in der Sparte „Klassisch“
Dressur, Classic Pleasure und Type &
Conformation (T&C) kombiniert werden, im
Western-Bereich Trail, Western Pleasure und
T&C – und das auf jedem Level (Novice, Advanced
und Master). Sieger in Klassisch Novice
wurde Masheer Ibn Marshan (Marshan /
Lamera) *2012 unter Lisa Woisetschläger, ein
Paar, das schon seit einigen Jahren regelmäßig
hier teilnimmt und sich über die Jahre
kontinuierlich verbessert hat. Sieger in der
Advanced-Gruppe wurde AClass Kossack
(Pristice Kossack / Abapana Kossack) *2013
mit Theresa Altenstrasser, ein Wallach, der
auch unter seiner Besitzerin Nicole Schmied
im Western-Bereich gestartet ist und so auf
10 Starts gekommen ist – da lohnt sich der
Weg! In der Master-Klasse wurde die „Luft
recht dünn“, d.h. die Teilnehmerzahl war
überschaubar und es siegte der erfahrene
Erasmos (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011
unter seiner Besitzerin Daniela Entner, der
dritte Wallach im Bunde und ein Pferd, das
bereits im vorigen Jahr Vize-Europameister
in der Dressur war. Im Western-Bereich ging
der Sieg auf Novice-Niveau an GFH Ella Saphia
(Muscateals Saphir / Enaam) *2015
unter Kathrin Wirth, eine Stute aus der bewährten
Sportpferdezucht des Fronleitenhofs.
In „Advanced“ ging der Sieg an HAG
Latou (Sheetan) (BS Black Lover / SW Nabila
Bint Sheitan) *2005 unter Manuela Kainsner,
und „Master“ ging an Pajan (BR Black Flag /
Palestyna) *2005, das Verlasspferd von Sonja
Kittel. Die letzten beiden Pferde beweisen,
dass ein Araber mit 17 Jahren noch lange
nicht zum „alten Eisen“ gehört und über viele,
viele Jahre aktiv im Reitsport eingesetzt
werden kann.
AUSBLICK
Das Araber-Sommerfestival hat sich über
die letzten 12 Jahre insbesondere durch
seine Vielseitigkeit einen guten Namen unter
den Araber-Veranstaltungen in Europa
gemacht und lockte damit auch Aussteller
und Reiter aus Deutschland und Slovenien
an! Wo sonst gibt es Schau, Liberty, Western
und klassischen Reitsport unter einem Dach
und in einem so schönen Ambiente – und
im Vorjahr war auch noch ein Distanzritt
dabei. Die Mischung aus (Zucht-)Schau und
Sport hat auch den Vorteil, dass „Erzeuger“
und „Verbraucher“ – also Züchter und Reiter
– zusammenkommen. Die Veranstaltung
bietet eine ideale Plattform, seine Pferde
auch potentiellen Käufern zu zeigen, zumal
die Wege kurz sind und man leicht von der
Schau in der Halle zum Reitplatz wechseln
kann. Ein weiteres Plus ist, dass das Veranstalterteam
unter Franz Hagmair auf die
Wünsche der Teilnehmer eingeht und Ideen
aufgreift. Was funktioniert, wird beibehalten,
wo es keine Starter gibt, wird sich
etwas Neues überlegt – es gibt kein starres
Programm. Denn hier weiß man, dass man
die Araberbesitzer und -reiter dort abholen
muß, wo sie stehen, und nicht versuchen
sollte, sie durch ein von idealistischen Ideen
geprägtes Angebot zu „erziehen“. Und last
but not least ist es die Stimmung unter den
Teilnehmern, die äußerst kameradschaftlich
ist, und viele nehmen die Veranstaltung zum
Anlaß, Freunde wieder zu treffen. Die steigende
Teilnehmerzahl in einer Zeit, wo auch
renommierte Veranstaltungen zu kämpfen
haben, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass
man hier auf dem richtigen Weg ist – und somit
freuen wir uns auf die nächsten 12 Jahre!
Gudrun Waiditschka
Alle Ergebnisse von Schau und Sport finden
Sie auf www.araberfestival.at
36
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Amateure
Shows
LIBERTY -
FREI WIE DER WIND
1 - Simply the Best AB (GT Shardh / Heart of Fire) *2016 - Silber Champion
Senioren-Hengste und 4. Platz Liberty-Hengste
2 - Graziana B (TM Aikor / Ghyna O) *2019 - Gold-Championesse
Junioren-Stuten und 4. Platz Liberty-Stuten
3 - Epoch (Albedo / Epitome) *2021 - Silber-Champion Junioren-Hengste
und 2. Platz Liberty-Hengste
4 - Naphis Sephora (Eden C / Sorella el Hadiyah) *2017 - Gold-Championesse
Senioren-Stuten und 1. Platz Liberty-Stuten
5 - Ari (Cyclone OS / Dominga El Justice) *2019 - Gold-Champion Junioren-Hengste
und 1. Platz Liberty-Hengste
6 - Panghea (Gilly J / JV Pristine) *2018 - 2. Platz Liberty-Stuten
3/2022 - www.in-the-focus.com 37
Von Kunst und Künstlern
Eerelman
OTTO
VON KUNST UND KÜNSTLERN
Das arabische Pferd
Otto Eerelman (1839-1929) war ein niederländischer
Maler, Graveur und Lithograf und
galt als der bekannteste Hunde- und Pferdemaler
der Niederlande. Geboren in Groningen,
entschied er sich gegen den Willen seiner
Eltern, Künstler zu werden. 1860 beginnt
er sein Studium an der Minerva-Akademie in
Groningen, wo er Zeichen- und Malunterricht
bei Johannes Egenberger erhält. 1864 setzte
er sein Studium für ein weiteres Jahr an der
Königlichen Akademie der Schönen Künste
in Antwerpen fort. Nach kurzer Zeit in Paris
kehrt Eerelman nach Groningen zurück und
bekommt 1867 eine Stelle als Lehrer an der
Minerva-Akademie. Nebenbei portraitiert
er auch viele Menschen aus Groningen, wodurch
er seine Frau Anna Frederica Braak kennenlernt,
die er 1870 heiratet. 1874 kündigte
er seine Tätigkeit bei der Minerva-Akademie
und das Paar zog nach Brüssel. Dieser Aufenthalt
war nur von kurzer Dauer, ein Jahr später
ließen sich die Eerelmannen in Den Haag nieder,
wo sie die nächsen 25 Jahre lebten. Hier
entdeckte er auch sein Talent zur Pferdemalerei:
Pferde vor der Kutsche, vor dem Schlitten,
aber auch im Zirkus. 1880 erhielt er den Auftrag,
die Jugend von Prinzessin Wilhelmina
festzuhalten, die er auch später als Königin
noch portraitiert.
In dieser Zeit entsteht auch sein 41 Gemälde
umfassendes Werk über die verschiedenen
Pferderassen, das 1898 in Form von Chromolithografien,
mit Text des Tierarztes Quadekker,
erschien. Es war vielleicht sein größter kommerzieller
Erfolg, denn das Werk erlangte große
Verbreitung und war das Standardwerk zu
den Pferderassen der Welt in seiner Zeit. Noch
heute erscheinen Nachdrucke, der letzte
2013. Eerelman ist der erste niederländische
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Art and Artists
Das persische Pferd
Künstler, der das Spezialgebiet der Tierporträts,
der berühmte Schimmelhengst Tabor II, ein
ein beliebtes und lukratives Genre in Orlow-Traber, obwohl bereits jahrelang tot,
Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
wurde darauf an vorderster Stelle verewigt.
auf ein hohes Niveau gehoben hat. In den folgenden Jahren litt Eerelman zuneh-
1919 erhielt er den Auftrag, ein großes Gemälde
mend unter „rheumatischen Nervenschmer-
zu Ehren des Groninger „Ontzet“ am zen“ und mied das öffentliche Leben. Denmend
28. August 1672 anzufertigen. Eerelman noch fertigte er immer noch Stillleben und
entscheidet sich für eine Darstellung der Hundeporträts für Verlosungen und wohltätige
traditionellen jährlichen Feierlichkeiten mit
Zwecke an, was bedeutet, dass er nach
Trabrennen und Pferdeprämierung. Auf wie vor äußerst beliebt ist. Eerelman stirbt
dem Gemälde porträtierte Eerelman mehrere
sechs Jahre nach Beendigung seines Auf-
lebende und verstorbene Groninger, trags für die Stadt Groningen, seine Frau ging
die dem Pferdesport viel bedeuteten. Auch ihm 1921 voraus. Das Paar hatte keine Kinder
3/2022 - www.in-the-focus.com
39
und nach seinem Tod wurden sein Inventar
und die vielen Gemälde, die er noch besaß,
versteigert.
Der Name Otto Eerelman war in den Niederlanden
so sehr mit dem Pferd verbunden,
dass der Journalist und Schriftsteller Ab Visser
einmal über den Maler schrieb: „Seine
Popularität war so groß, dass wir als Kinder
dachten, er sei als Künstler unmittelbar nach
Rembrandt einzuordnen, nur um dann im
höheren Alter festzustellen, dass die Menschen
außerhalb der Stadt noch nie von ihm
gehört hatten.“
Gudrun Waiditschka
Von Kunst und Künstlern
Eerelman
OTTO
Der Orlow-Traber (oben) ist eine russische
Pferderasse. Mit seiner Zucht wurde Ende des
18. Jahrhunderts im Gestüt des Grafen Alexei
Orlow-Tschesmenski begonnen. Einer der
Gründerhengste war der arabische Schimmelhengst
Smétanka, den Graf Orlow für 60.000
Rubel erworben haben soll.
Auch die Lipizzaner (rechts) haben arabische
Wurzeln. Einer der Gründerhengste der Rasse
ist der arabische Hengst Siglavy, der eine
eigene Hengstlinie begründen konnte.
40
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
(links) Der Trakehner, auch in dieser Rasse finden sich arabische Vorfahren.
(unten) Woyko, das Lieblingsreitpferd von Königin Wilhelmina der
Niederlande (Wilhelmina Helena Pauline Maria von Oranien-Nassau
(1880-1962), Prinzessin von Oranien-Nassau, war von 1890 bis 1948
Königin der Niederlande). Woyko war eine Kreuzung von einem arabischen
Hengst mit einer ungarischen Stute.
Art and Artists
Das Pferdealbum von Eerelmann zeigt die hochstehende Zucht
deutscher Zuchtgebiete zum ausgehenden 19. Jahrhundert:
(links) Mecklenburger, (Mitte) Hannoveraner, (rechts) Oldenburger
Diese beiden Ölgemälde entstammen nicht dem Pferdealbum. Sie
... und einen Schimmelhengst im Stall, auch er dürfte arabisches Blut
zeigen einen Araberhengst mit seinem Pfleger ...
führen.
3/2022 - www.in-the-focus.com
41
Freizeit-AraberKissy &
GESUCHT UND GEFUNDEN
Gute Distanzpferde findet man nicht an jeder Hausecke – aber wer sucht und
sich mit Aufzucht, Haltung und Blutlinien auskennt, findet auch entsprechende
Pferde. Allerdings nicht zum Schnäppchenpreis.
EINMAL ARABER - IMMER ARABER (II)
her. Doch wollte ich nicht so lange warten,
bis ich mit Reiten anfangen konnte. So fiel
die Entscheidung auf Ghanim.“
Mit Ghanim ist Frédérique dann die ersten
Distanzritte gegangen und hat sich bis CEI
2* hochqualifiziert – und gleich bei ihrem
ersten CEI** über 120 km wurde sie 2014
Schweizer Vize-Meisterin im Distanzreiten!
Doch im Jahr darauf ist Ghanim mit nur 10
Jahren tödlich verunglückt. „Das war’s – ich
wollte alles hinschmeißen. Aber dann habe
mich dennoch entschieden, noch einmal
von vorne anzufangen und bin durch Empfehlung
an Peter Baumann und Anke Kehl
gelangt. Denn für mich stand fest, dass ich
wieder einen Russen wollte!“
Pollux unter Frédérique Ernst und Kissy mit Flurina Hammer auf dem EVG 2 Distanzritt Längerenalp,
den sie ex aequo auf dem ersten Platz abschlossen.
Foto: Lea Styger
Frédérique Ernst aus der Schweiz ist eine
typische „Wiedereinsteigerin“. Nach langem
Bearbeiten der Eltern hat sie als
Kind mit dem Reiten angefangen, mit 16
oder 17 Jahren änderten sich ihre Prioritäten
und neben der Ausbildung fehlte die Zeit
und das Geld fürs Reiten. Losgelassen aber
haben sie die Pferde nie so richtig und so hat
sie mit 30+ entschieden, wieder anzufangen
und sich eine Reitbeteiligung gesucht.
Irgendwann fiel ihr dann ein Artikel über
das Distanzreiten in die Hände und da
stand es für sie fest: Diesen Sport will ich
auch mal ausprobieren. Gesagt, getan,
Frédérique buchte eine Reitwoche bei einer
Distanzreiterin. „Zurück aus dieser Woche,
war ich völlig fasziniert. Mir war klar,
ich wollte ein eigenes Pferd haben und mit
dem Sport beginnen. Es stand außer Frage,
dass es ein Vollblutaraber sein sollte - im
Reittyp stehend. Doch wo und wie fängt
man mit der Suche an, wenn man keine
Ahnung und Verbindungen hat? Über die
Inserate konnte ich mir kein richtiges Bild
machen. Ich begann die verschiedenen
Zuchtrichtungen und Linien zu googeln
und bin dabei auf die Crabbets gestoßen,
die mir vom Typ Pferd sehr gut gefielen.
Auf meiner Suche nach Schweizer Züchtern,
die Crabbets in ihren Zuchtlinien aufführten,
wurde ich auf Thievents aufmerksam
und entdeckte durch sie die Russen.
Ich hatte mir damals nur zwei Pferde bei
zwei Züchtern angesehen. Einen schicken
Jährling bei Elke Theobald und später den
3-jährigen Ghanim (Gips / Keshma) *2005
bei Thievents. Beide Pferde gefielen mir
sowohl vom Exterieur wie auch vom Wesen
DIE QUAL DER WAHL
Bei Peter Baumann und Anke Kehl hat sich
Frédérique dann Pollux und 4 Stuten angeschaut,
Miss Kiss war eine davon. Pollux
(Towaresh / Pepia) *2010 und Miss Kiss (Towaresh
/ Miss Andina) *2010 gefielen ihr am
besten. „Es fiel mir sehr schwer, mich zwischen
den beiden zu entscheiden. Ich bin
dann noch ein zweites Mal den langen Weg
nach Norddeutschland gefahren und habe
mich letztendlich für Pollux entschieden.
Etwa ein Jahr später wurde Kissy (Miss Kiss)
an eine Distanzreiterin nach Holland verkauft
und so war die Sache für mich erledigt. Irgendwann
sah ich auf Facebook, dass Kissy
verkauft wird. Mein Bauch sagte mir: 'Jetzt
oder nie …' Kurzerhand wurden die nötigen
Abklärungen getroffen und ein Flug nach
Amsterdam gebucht. Eine befreundete Tierärztin
begleitete mich und führte auch gleich
die Ankaufsuntersuchung durch. Zwei Wochen
später war sie bei mir in der Schweiz.“
Nun hatte Fréderique zwei Pferde vom
gleichen Vater, dem Russen Towaresh. Sind
sich die beiden Halbgeschwister denn auch
ähnlich? „Nein, sie sind charakterlich und
42
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
PolluxMiss Kiss (Towaresh / Miss Andina) *2010
reiterlich total verschieden. Pollux ist sehr
geerdet, gelassen und cool (und manchmal
innerlich doch ein wenig am Flattern),
ausgeglichen und besonnen. Ein Showman,
witzig und für alles zu haben. Kissy ist originell,
etwas flatterhaft, immer in Bewegung
und zeigt sich gerne auch etwas eigenwillig,
kann sehr nervös sein und braucht einen
klaren Rahmen. Im Rennen oder wenn
sie eine Aufgabe hat, ist sie voll fokussiert,
nervenstark und ehrgeizig, was man nicht
vermutet würde“, verrät Frédérique, und
fügt hinzu: „Gemeinsam ist beiden sicher
ihr Leistungswille, das Sportlermindset, ihr
Ehrgeiz, das verspielte, neugierige und sehr
dem Menschen zugewandte, jedoch auch
durchaus selektive Wesen.“ Und sie lieben
es, gemeinsam um die Wette zu laufen!
KRITERIEN FÜR DEN PFERDEKAUF
Als Pollux 5-jährig zu ihr kam, war er quasi
noch roh, er kannte Sattel, Trense und longiert
werden. Kissy folgte erst 3 Jahre später.
Sie war zwar geritten, aber nicht regelmäßig
im Training und eher in Weidekondition. Was
die beiden Pferde also können, haben sie
von Frédérique gelernt und ihr Ziel, mit den
beiden auf Distanzritte zu gehen, hat sich
voll und ganz erfüllt, denn zwischenzeitlich
ist sie mit Pollux bis CEI 3* qualifiziert (hat
aber bis dato noch keinen absolviert) und
mit Kissy steht der zweite CEI-2*-Ritt an. Sie
hat also beim Pferdekauf alles richtig gemacht
– aber worauf genau hat Frédérique
geachtet? „Für mich war wichtig, wie die
Aufzucht der Pferde aussah und die Haltungsbedingungen
in den Jahren bis zum
Verkauf. Und natürlich die Abstammung“,
erläutert sie. „Wenn man Qualität möchte,
findet man diese Pferde nicht unbedingt in
der Schnäppchen-Ecke und muß je nach Alter
und Ausbildungsstand mit 10.000 € aufwärts
rechnen. Aber wenn alles passt, ist der
Preis sekundär, finde ich, solange er sich in
einem gewissen Rahmen bewegt.“
Gudrun Waiditschka
Kurz vor Drucklegung erreichte uns die
traurige Nachricht, dass Pollux bei einem
Weideunfall tödlich verunglückt ist.
Dieser Beitrag ist ihm posthum gewidmet.
3/2022 - www.in-the-focus.com
Fotos: Evelyne Haustein-Frei (2)
POLLUX
SCH., *2010
TOWARESH
FUCHS., *1996
PEPIA
SCH., *1988
43
DRAKON
F., *1985
TOLA
F., *1976
PRIZRAK
SCH., *1970
PARIJANKA
SCH., *1978
PRIZRAK
PRIKHOT
ELFUR
TESEMKA
KANKAN
PTASHKA
ASWAN
PREKRASNAJA
Pollux (Towaresh / Pepia) hat leistungsmäßig
gehalten, was Pedigree und Exterieur
versprochen haben.
Freizeit-Araber
DM DER DISTANZREITER 2022
DIE NEUEN MEISTER
MEISTER SIND
GEKÜRT
Distanzsport
Foto: Barbara Schwarz
Eine hohe Ausfallquote trennte die Spreu vom Weizen, denn nur wer mit Köpfchen
geritten ist, kam mit der durchaus anspruchsvollen Strecke zurecht.
Die neuen deutschen Meister, Tanja Kraft und Genoveva von und zu Gilsa
können daher stolz auf ihre Leistungen sein.
Die diesjährige Deutsche Meisterschaft
der Distanzreiter (Junioren und Senioren)
wurde Ende Juli rund um das
Vollblutaraber-Gestüt Ismer im niedersächsischen
Ströhen bei Wagenfeld ausgetragen.
Es wurden Strecken von 63, 86, 108, 120 und
160 km angeboten. Da die Ritte zum Teil national
und international ausgeschrieben wurden
und die 63 km und die 108 km sowohl
am Freitag als auch am Samstag geritten
werden konnten, war es teilweise nicht ganz
einfach, den Überblick zu behalten.
DIE DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN
Am Freitag wurden 120 km angeboten, die
international als CEI-YJ** (mit 6 Startern),
als CEI** (mit 6 Startern) oder national als
CEN-LDR (4 Startern) geritten wurden. In
diesem Wettkampf wurde gleichzeitig um
die Deutsche Meisterschaft der Junioren
geritten, wofür sich sieben Reiterinnen aus
Deutschland qualifiziert hatten. Zwei der Reiterinnen
erreichten nach 31 km gegen 8:24 h
das erste Außen-Gate, von denen dann eine
Teilnehmerin wegen Gangunregelmäßigkeit
(„Gait“) nicht weiter reiten durfte. Die anderen
erreichten das Gate gegen 8:45 h. Auf
der weiteren Strecke zog sich das Feld dann
auseinander und im Ziel gab es zwei weitere
Ausfälle wegen „Gait“. Damit stand fest: Die
neue deutsche Meisterin der Junioren heißt
Genoveva von und zu Gilsa auf Olympia Al
Samarra, die das Ziel um 16:04 h erreichten.
Sie war gleichzeitig auch für den CEI-YJ**
eingeschrieben und lag hier international
auf Platz 2. In der Wertung um die Deutsche
Junioren-Meisterschaft kam Daria Rosenthal
auf dem Traber Classic Hope mit 42 Minuten
Abstand auf den zweiten Platz, vor der drittplatzierten
Lara Schulze auf dem Arabermix
Courage, die rund eineinhalb Stunden nach
der Siegerin das Zeil passierte. Lena Brandt
auf Moonshadow folgte als Viertplatzierte in
Wertung.
Am Samstag starteten die Reiter frühmorgens
um 5:00 h auf die 160 km, dieser Ritt war
als CEI*** (mit 8 Startern) und als CEN-LDR
(mit 11 Startern) ausgeschrieben.
Eine große Gruppe von neun Reitern, darunter
die späteren drei Erstplatzierten, kam
nach 30 km um kurz vor 7:00 h im ersten Außen-Gate
an. Hier gab es bereits die ersten
Ausfälle, denn zwei Pferde wurden aus der
Wertung genommen. Einen weiteren Ausfall
gab es nach weiteren 35 km, die zurück zum
zentralen Gate führten. Zwei Pferde schieden
im 3. Gate aus, zwei weitere im 4. Gate.
Im letzten Gate, bevor es auf die finalen 21
km an der Aue entlang ging, wurden noch
mal 3 Pferde aus der Wertung genommen.
Bis auf ein Pferd mussten alle wegen „Gait“
aufhören, einmal lautete der Grund „Lame &
Metabolic“.
Vier Reiter blieben bis zum 4. Gate zusammen.
Sabine Wippermann mit Belissima ließ
es danach ruhiger angehen und sich auf den
5. Platz zurückfallen. Sie wurde erst auf der
letzten Runde an der Aue entlang von Nayla
al Samarraie mit Warsana überholt.
Es wurde dann sehr spannend, die Entscheidung
fiel erst ganz zum Schluss. Deutsche
Meisterin der Senioren wurde Tanja Kraft auf
Atoum’Re (um 17:50:01 h) vor Alexandra Lange
auf Angurion (um 17:51:33 h) und Bernhard
Dornsiepen auf Bekele de Djem (um
17:52:52 h). Als letzte Reiterin in der Wertung
erreichte die sechstplatzierte Tatjana Stammen
auf B Black Vision um 20:09 h das Ziel.
Der Best-Condition-Preis (BC) bei den Junioren
wurde international an Olympia al Samarra
und national an Classic Hope vergeben. Bei
den Senioren erhielt Bekele de Djem den BC
der internationalen Wertung, national wurde
dieser an Angurion verliehen.
44
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
STRECKE, WETTER UND CO.
Die Strecke führte über insgesamt 6 Runden
mit Streckenlängen zwischen 21 und 35 km
durch die ansprechende Landschaft rund um
Ströhen. Die 160-km- und die 120-km-Reiter
ritten als erstes 30 km zum Außen-Gate und
35 km wieder zurück. Alle anderen Runden
führten zurück zum zentralen Vet-Gate im
Gestüt Ismer. Die Runden durch das Moor
gingen teilweise durch das Naturschutzgebiet,
wofür die Veranstalter eine Sondergenehmigung
erhalten hatten. Viele Wege waren
herrliche, naturbelassene Wiesenwege,
manchmal gab es auch sandige Abschnitte,
die aber nicht tief waren. Einige Abschnitte
führten auch über Schotter oder Asphalt,
auf letzteren stand teilweise leider kein bereitbarer
Seitenstreifen zur Verfügung. Die
wahrscheinlich schönste Runde waren die
21 km an der Aue, diese Runde führte fast
ausschließlich über gemähte Wiese direkt am
Fluss entlang und war flott und flüssig zu reiten.
Alle Strecken waren überwiegend eben,
aber trotzdem anspruchsvoll und mussten
„mit Köpfchen“ geritten werden.
Das Wetter war insgesamt sehr erfreulich.
Donnerstagabend regnete es stark, es schüttete
wie aus Eimern, und auch Freitag früh
regnete es erneut. Morgens war es jeweils
recht frisch und als die 160-km-Reiter am
Samstag um 5:00 h starteten, war es auch
noch leicht neblig und dämmrig. Im Laufe
des Tages wurde es jeweils wärmer, es war
sonnig bei 23° und leichtem Wind.
Leider trocknete die vorgesehene Resting-Area
nach dem Regen am Donnerstag
und Freitag nicht vollständig ab, sodass diese
zum Teil verlegt wurde. Erfreulicherweise
bietet das Gestüt Ismer viel Platz, sodass auf
dem weitläufigen Gelände flexibel reagiert
werden konnte.
WIEDERHOLUNG ERWÜNSCHT
Insgesamt war es eine großartige Veranstaltung.
Mit insgesamt 60 Teilnehmern (die teilweise
mit verschiedenen Pferden an beiden
Tagen starteten), 16 Reitern für die DM und
7 Reitern für die DJM war die Veranstaltung
sehr gut besucht. Auch wenn im Vorfeld
kurzfristig noch viel zu erledigen war, funktionierte
die Organisation durch das bewährte
Team rund um Lisa Falk sehr gut. Das Gestüt
Ismer bietet ein wundervolles Ambiente und
hat eine sehr gute Infrastruktur zur Verfügung
gestellt. Die Life-Übertragung der Zwischenergebnisse
funktionierte überwiegend
sehr gut, nur im Außen-Gate gab es Übertragungsprobleme,
sodass diese Ergebnisse leider
immer verspätetet im Internet verfügbar
waren. Dieser kleine Mangel kann aber den
insgesamt hervorragenden Eindruck der Veranstaltung
nicht mindern. Die FEI-Offiziellen
haben die Veranstaltung sehr gelobt und
würden sich über eine Wiederholung freuen.
Barbara Schwarz
Informationen zu der Veranstaltung finden
sich auch auf der Webseite:
https://dm2022-distanzreiten.de
3/2022 - www.in-the-focus.com
DJM 2022 - GENOVEVA VON UND ZU GILSA MIT OLYMPIA AL SAMARRA
Die neue deutsche Juniorenmeisterin im Distanzreiten
ist Genoveva von und zu Gilsa aus
45
Kassel, die mit der Anglo-Araberstute Olympia
al Samarra (Olymp (ShA) / Zaynap) *2010
unterwegs war. Die 2007 geborene Genoveva
bestritt dieses Jahr ihre erste Deutsche Jugendmeisterschaft.
Mit Olympia al Samarra, die ihr
für die 2022er-Saison von Moira Al Samarraie
zur Verfügung gestellt wurde, hatte sie bereits
zwei internationale Ritte in Schildau und Buch
über 100 bzw. 120 km mit einem vierten und
einem ersten Platz beendet.
Olympia Al Samarra läuft schon seit 2007 international
und war auch 2019 bei der Junioren-Weltmeisterschaft
in San Rossore (Pisa,
Italien) dabei, wo sie mit Moira Al Samarraie
den 37. Platz belegte.
-gw-
DM 2022 - TANJA KRAFT AUF ATOUM'RE
Die neue deutsche Meisterin im Distanzreiten
heipt Tanja Kraft. Die 46-Jährige ist seit 2017
mit ihrem Pferd Atoum’Re international erfolgreich
unterwegs.
Atoum’Re (Kerbella / Edwina) *2008 kam 2014
mit sechs Jahren direkt von der Rennbahn zu
Tanja Kraft. Von ihr wurde er auf Distanzritte
vorbereitet und konnte national bereits 2015
den ersten Ritt über 50 km in Marbach gewinnen.
Von da an ging es immer weiter, 2017
dann die ersten internationalen Ritte und 2018
der erste 160er, den er mit einem 5. Platz beendete.
-gw-
WELTMEISTERSCHAFT IM DISTANZREITEN KURZFRISTIG VERSCHOBEN
Am 8. September 2022 bestätigte die
FEI, dass die „FEI Endurance World
Championships 2022“, die vom 19. bis
23. Oktober in Verona (ITA) hätten stattfinden
sollen, gecancellt wurde. Die Entscheidung
beinhaltet auch, dass das Bewerbungsverfahren
wieder aufgenommen wird, um einen
neuen Gastgeber für die Weltmeisterschaft
zu finden.
Die FEI hatte im Dezember 2020 die Weltmeisterschaft
nach Verona/Italien vergeben. Zwischenzeitlich
aber kamen der FEI aufgrund
der Berichte ihrer technischen Delegierten
Bedenken, die sich vor allem, aber nicht nur,
am Zustand der Strecke, an der Sicherheit der
Athleten und am Fehlen detaillierter Pläne
im Vorfeld der Meisterschaft entzündeten.
Daher wurde dem Organisationskomitee 10
Tage Zeit gegeben, um Abhilfe zu schaffen
und die angesprochenen Probleme zu lösen.
„Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig
getroffen, da wir die Auswirkungen,
die sie haben wird, voll und ganz verstehen,
aber wir mussten unsere Verantwortung
übernehmen und die Einschätzung unserer
technischen Experten respektieren“, sagte
FEI-Präsident Ingmar De Vos. „Wir haben bis
jetzt gewartet, weil wir wirklich gehofft hatten,
dass die Probleme, die zuvor mit dem Organisationskomitee
angesprochen worden
waren, nach mehreren Besuchen vor Ort gelöst
worden wären, aber leider war dies nicht
der Fall. “
„Reiter auf der ganzen Welt haben sich auf
diese Meisterschaft vorbereitet, und wir sind
uns der Auswirkungen der Absage auf ihre
Pläne sehr bewusst. Die bisherigen Erfahrungen
haben uns jedoch gelehrt, dass es beim
Wohlergehen von Sportler und Pferd keinen
Platz für Kompromisse gibt.“
Der FEI-Vorstand entschied, dass die neu angesetzte
Meisterschaft spätestens bis zum
30. April 2023 stattfinden sollte. Organisatoren
aus aller Welt sind eingeladen sich zu
bewerben. Andere FEI-Distanzmeisterschaften
finden erst später im Jahr 2023 statt. Die
erreichte Qualifikation für die Weltmeisterschaft
2022 bleibt gültig.
Kritik von Seiten der Teilnehmer wurde laut,
dass über diese Absage erst 40 Tage vor der
Veranstaltung entschieden wurde, da die
Vorbereitungen bei den Reitern, Grooms und
allen anderen Beteiligten schon so weit fortgeschritten
sind, dass enorme Kosten auflaufen.
Nach dem Desasster in Tryon zeige diese
kurzfristige Entscheidung einmal mehr, dass
die FEI sich nicht ernsthaft um den Distanzsport
bemühe.
FEI/-gw-
Distanzsport
ANC-TURNIER AACHEN 2022
ERFOLGREICHER
NEUSTART
Sport
Nach einer zweijährige
Corona-Pause und viel Unsicherheit,
ob das ANC-Turnier
überhaupt durchgeführt
werden kann, fand am ANC-
Wochenende ein gelungener
Neustart statt. Dazu hat auch
beigetragen, dass die Vollblutaraber
durch eigene Klassen
mehr in den Mittelpunkt
gerückt sind, und mit der Anerkennung
des Turniers durch
die ECAHO auch ein Nationales
Championat stattfinden
konnte – mit Geldpreisen.
Das erfolgreichste Pferd des Turniers war Padrons Must
(Padrons Immage / Bint Pustinia) *2002 unter Tove Roy aus
Dänemark.
Alle Fotos: G. Waiditschka
46
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Das diesjährige ANC-Turnier in Aachen
war geprägt von großen Vollblutaraber-Klassen,
die bis zu 17 Starter hatten
(Dressur Kl. L), von alten Hasen, die für
qualitätsvolle Ritte sorgten, und von jungen
Pferden und Nachwuchsreitern, die ihr Bestes
gaben, aber wo es manchmal vielleicht noch
nicht ganz reichte, denn das Dressurstadion
in der Aachener Soers ist für ein junges Pferd
durchaus „beeindruckend“. Insgesamt aber
konnte man mit den gezeigten Leistungen zufrieden
sein, denn über 43 % der Dressur-Starts
erhielten eine Wertnote von 7,0 oder besser!
Die neuen Teilnahmebeschränkungen bezüglich
der arabischen Rassen haben sich
ebenfalls bewährt: Statt der 29 Deutschen
Reitponys wie beim letzten Turnier 2019, die
weder mit dem ausrichtenden Verband noch
mit der arabischen Rasse etwas gemein hatten,
waren dieses Jahr nur zwei Reitponys
dabei, die aber 50 % ox-Anteil aufweisen
konnten. Auch die Anzahl verbandsfremder
Arabisch Partbreds wurde durch die neue
Regelung drastisch eingeschränkt, statt 29
Partbreds waren es nur noch fünf, denen
man den Araber dafür meist auch ansah. Der
Anteil der Vollblutaraber konnte zwar nur um
drei Pferde gesteigert werden (von 23 auf
26), aber angesichts dessen, dass das Turnier
kaum beworben wurde, weil es lange Zeit
nicht sicher war, ob es überhaupt stattfinden
kann, ist dies schon als Erfolg zu verzeichnen.
Erfreulich ist auch, dass wieder zahlreiche
Teilnehmer aus den Niederlanden (7), aus Dänemark
(8) und Belgien (1) kamen, eine Reiterin
war aus der Ukraine und ritt Pferde des
Gestüts Agmal Arabians in Südafrika, die bei
Johanna Ullström in Frankreich stehen. Also
an „Internationalität“ mangelte es nicht.
DIE HIGHLIGHTS
Das Highlight des Turniers war sicherlich
Padrons Must unter Tove Roy aus Dänemark.
Deutscher Vize-Meister in der Dressur wurde Elbes (Kahil Al Shaqab / Elfuria) *2013 aus der Zucht
von Janow Podlaski, geritten von Naila Al-Wawi.
Die beiden sind bestens bekannt als Europameister
der Sport-Araber in der Dressur 2017.
Padrons Must ist mittlerweile 20-jährig, vielleicht
nicht mehr ganz so elastisch und auch
im Raumgriff könnte er besser sein, aber er
hat alle Lektionen punktgenau und sauber
ausgeführt, was von den Richtern mit 8,2
(M*) und 7,9 (M**) belohnt wurde. Aber Tove
Roy hatte auch noch ein „Nachwuchspferd“
dabei, den bereits 11-jährigen Zox Suspect,
ein Sohn von Zonyx, der auch hier in Aachen
schon am Start war und überragend gewonnen
hatte. Zonyx war dann auch folgerichtig
Europameister der Sport-Araber in der Dressur
2016. „Zox Suspect war der erste Sohn
von Zonyx in Dänemark“, erklärt Tove Roy. „Er
war als junges Pferd verletzt, daher hat man
ihn bei Kirk Arabians (der Züchter) nochmals
1,5 Jahre auf die Weide gestellt. Anschließend
habe ich ihn 7-jährig gekauft, und er hatte
nie mehr irgendwelche Probleme.“ Die beiden
sind seit 2018 regelmäßig auf Turnieren
in Dänemark unterwegs – und die Routine
merkt man. Auch wenn Zox Suspect hier in
Aachen immer hinter Padrons Must plaziert
war, ist er vom Bewegungspotential sicher
der bessere Kandidat.
Zum letzten Mal hatte Haifi El Sorrento unter
Susanne Hoyler seinen Auftritt in Aachen – er
ist eigentlich bereits seit eineinhalb Jahren
im Ruhestand und dient nun jungen Reitern
als Lehrpferd, aber er wurde nochmals
„reaktiviert“ um seine Ehrung als bester
Dressur-Araber des VZAP (nach Ranglistenpunkten)
entgegenzunehmen (siehe „Soris
Abschied“). Ein paar Pünktchen hat er sich
hier in Aachen noch dazuverdient, aber man
merkte, dass er nicht mehr voll im Training
stand. Jeweils dritte Plätze in der M* und M**
waren ihm dennoch sicher.
Ein Neuling in Aachen war FA Monaco (MM
Sergio / Princess Odessa) *2014 unter Lotte
Lenaerts aus Belgien, die auf Anhieb den 2.
Rang in der M* erringen konnten.
Sport
Ein Neuling in Aachen war FA Monaco (MM Sergio / Princess Odessa) *2014 unter Lotte Lenaerts
aus Belgien, die auf Anhieb den 2. Rang in der M* erringen konnten.
3/2022 - www.in-the-focus.com
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NATIONALES CHAMPIONAT DRESSUR
Die L-Trense hatte dieses Jahr 17 Vollblutaraber
am Start – das gab es wohl noch nie und
gibt berechtigte Hoffnung für die Zukunft,
denn hier waren auch etliche neue Reiter
bzw. Nachwuchspferde dabei. So hatte Lise
Frandsen, die früher mit Fair Orkan hier in
Aachen startete, ihr Nachwuchspferd AF My-
Rock (AF Umoyo / Mirtasza) *2017 gesattelt.
Dieser rein russisch gezogene Wallach zeigte
für seine fünf Jahre eine gute Leistung,
mußte sich in beiden L-Dressuren nur von
den oben genannten „alten Hasen“ geschlagen
geben und gewann dafür dann aber die
L-Kür!
Sport
Diese Prüfung wurde auch als ECAHO Nationales
Championat ausgetragen, denn dieses
Jahr klappte zum ersten Mal die Kooperation
mit der ECAHO Sport-Kommission, das
ist beiden Seiten hoch anzurechnen. Damit
konnte also erstmalig ein Nationales Championat
nach ECAHO-Regeln ausgetragen
werden – und dafür gab es dann auch für den
Erst- bis Drittplazierten jeweils 200 € aus dem
European Breeders Fund der ECAHO. Außerdem
zählt das Turnier (bzw. die Vollblutaraberklassen)
auch zum High-Point Award-System,
wofür es Punkte gibt, die dann in bare
Münze umgerechnet werden (das Thema
wurde bereits verschiedentlich in zurückliegenden
Ausgaben behandelt).
Bester deutscher Teilnehmer war dann auch
Haifi El Sorrento unter Susanne Hoyler, der
seine Karriere damit auch mit dem Nationalen
deutschen Meister-Titel in der Dressur abschließen
konnte. Der hübsche Elbes (Kahil Al Shaqab
/ Elfuria) *2013 aus der Zucht von Janow Podlaski
wurde mit Naila Al-Wawi Vize-Meister, und
Maracana (Mefisto / Navara) *2014 unter Lena
Ihle konnte sich ebenfalls über 200 € freuen.
Auch für das Springen war eine A**-Prüfung
als Nationales Championat ausgeschrieben,
aber da keine Vollblutaraber daran teilnahmen
konnte der Titel dieses Jahr auch nicht
vergeben werden.
Im Stilspringen A** konnte sich Jonathan Marquardt auf Ismael AA (v. Marek AA) mit einer sensationellen
Stilnote von 9,0 auf den ersten Platz setzen.
WENIGE TEILNEHMER IM SPRINGEN
Das Springen war insgesamt etwas mager
besetzt, nur 36 der 150 Starts entfielen auf
diese Disziplin. Aus Deutschland war es unter
den Vollblutarabern nur FA Dajan (Kanz
Albidayer / FA Dafina) *2015, der sich in den
Parcours wagte. Mit seiner erst 17-jährigen
Reiterin war er außerdem einer der ganz
wenigen, die sowohl Springen als auch Dressur
gingen. FA Dajan kennen wir von seiner
Hengstleistungsprüfung 2021, die er damals
unter Miriam Conrad mit Bravour ablegte.
Seine jetzige Reiterin Karla Stanko war vielleicht
nicht energisch genug, sodass er im
Springen nicht immer die Beine anzog, aber
dennoch konnte er das E-Springen für sich
entscheiden. In der Dressur gaben die beiden
in jedem Fall ein gutes Bild ab und konnten
sich damit in der A* an die Spitze setzen!
Die anderen Springen machten die Pferde der
anderen Rassegruppen unter sich aus. Aber
das Limit war klar beim L-Springen erreicht,
das nur noch von drei Pferden in Angriff genommen
wurde, von denen keines fehlerfrei
blieb. Im Stilspringen A** konnte sich Jonathan
Marquardt auf Ismael AA (v. Marek AA)
mit einer sensationellen Stilnote von 9,0 auf
den ersten Platz setzen, gefolgt von dem
Anglo-Araber Diether von Ludwigsburg (v.
Ocamonte xx) unter Eike Seehrich. Auch über
0,95 m war Ismael AA mit Jonathan Marquardt
stilistisch das beste Paar. Dieses Mal folgte der
Shagya-Araber-Hengst Bahrain von Ludwigsburg
unter Ina-Charlotte Seerich auf Platz 2.
DOPPELTER PALTRA-CUP
Die Dressurprüfungen der „anderen Rassegruppen“,
d. h. der Shagya-Araber, Anglo-Araber
und Partbreds, waren ebenfalls „dünner“
besetzt als bei den Vollblutarabern. Die M**
gewann der Schecke Camar Gabun mit Isa
Lindemann im Sattel mit einer Wertnote von
6,8 – vergleicht man dies mit der Vollblutaraber-Abteilung,
so müssen sich diese wirklich
nicht verstecken, denn dort war die beste
Note eine 7,9! In der M* gewann dann wieder
Ismael, in der L-Dressur GEKE Equigrip's Casino
du Delt unter Ann-Carolin Schwarz. Hier
gab es dann im PALTRA-Cup, der jedes Jahr
für eine Kombi-Prüfung vergeben wird (L*
und L**), ein ungewöhnliches Patt, denn sowohl
Ann-Carolin Schwarz mit Casino du Delt
wie auch Tove Roy mit Padrons Must hatten
die gleichen Ergebnisse – und somit wird der
Preis dieses Jahr zweimal vergeben!
AUSBLICK
Es soll nicht verschwiegen werden, dass es
auch weniger erfreuliche Darbietungen gab,
insbesondere in der Dressur. Diese Reiter
wurden folgerichtig von den Richtern aufgefordert,
auf eine Benotung zu verzichten.
Hier hatten sich offensichtlich einige Reiter
überschätzt, vielleicht aufgrund ihrer Erfolge
in der Classic und Hunter Pleasure. Nun sind
diese Prüfungen erst der Einstieg in die Reiterei
und können nicht als Dressurprüfung
gelten – da gilt es eben noch weitere Stufen
im Ausbildungsweg zu absolvieren.
Insgesamt aber hat der positive Eindruck
überwogen und es ist zu hoffen, dass es in
diesem Sinne – Förderung für den Vollblutaraber
– weitergeht. Einige richtige und wichtige
Weichen sind mit diesem Turnier gestellt
Die anspruchsvollste Dressurprüfung, die Dressur M**, gewann der Schecke Camar Gabun mit Isa worden.
Lindemann im Sattel.
Gudrun Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
48
1 - Zox Suspect mit Tove Roy
(DEN)
2 - FA Dajan mit Klara
Stanko (GER)
3 - AF MyRock mit Lise
Frandsen (DEN)
4 - MS Madrass mit Susanne
Giese (GER)
5 - Maracana mit Lena Ihle
(GER)
6 - Padrons Must mit Tove
Roy (DEN)
7 - Haifi El Sorrento mit
Susanne Hoyler (GER)
Sport
49
49
3/2022 - www.in-the-focus.com
EHRUNG FÜR SPORTLICHE LEISTUNG
SORIS
ABSCHIED
Sport
VOM SPORT
50
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Während des All-Nations-Cups wurde Haifi El Sorrento in
seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er ist der
erfolgreichste Vollblutaraber in der Dressur in Deutschland.
Von nun an ist er Lehrpferd für junge Reiter, denn zum alten
Eisen gehört er noch lange nicht!
Am 20. Februar 2005 brachte Haifi Dinjah ein
ganz dunkles, auffällig gezeichnetes Hengstfohlen
von BS Specific zur Welt: Haifi El Sorrento.
Wer hätte damals geahnt, dass mit ihm
ein großes Abenteuer, ein Ausflug in die internationale
Turnierwelt beginnen würde!
„Sori“ oder „Bubesle“, wie Haifi El Sorrento bei
seinen Züchtern, der Familie Lipp in Bittelbronn
bei Horb, genannt wurde, entwickelte
sich prächtig und wuchs, und wuchs ..., bis er
bei 1,65 m Stockmaß haltmachte. Aber für ein
künftiges Reitpferd ist das ja kein Nachteil.
Die erste Grundausbildung erfolgte nach der
Parelli-Methode, danach begann seine Karriere
als Reitpferd. Er durfte in alle möglichen
Disziplinen „hineinschnuppern“ – Distanzreiten
machte ihm Spaß, Springen nicht so sehr,
da war er zu sehr der „Herr Hasenfuß“, letztendlich
aber stellte sich die Dressur als sein
Talent heraus.
Fünfjährig startete er auf seinem ersten Turnier,
weitere folgten. Bis zum Jahr 2020 waren
75 Einträge bei der FN registriert – und
weitere Starts bei WBO- oder Auslandsturnieren
kommen noch hinzu. Insgesamt hat er
nicht weniger als 4750 FN-Ranglistenpunkte
über die Jahre gesammelt und 2262 € „verdient“.
Diese Erfolgsbilanz setzt sich unter
anderem aus 11 Siegen in M*-, 3 Siegen in
M**- und 2 Siegen in S*-Prüfungen unter
seiner langjährigen Ausbilderin und Reiterin
Susanne Hoyler zusammen.
Unzählige Auszeichnungen hat er über
die Jahre bekommen – von Sportpferdeplaketten
bis zur WAHO-Trophy war alles
dabei. Aber der Höhepunkt eines jeden
Jahres war die Reise nach Wiener Neustadt
zum Europa-Championat der Sport-Araber.
2017 waren Haifi El Sorrento und sein
Fan-Club das erste mal dabei – 2 x Gold,
1 x Silber brachten sie mit nach Hause.
2018 war ein denkwürdiges Jahr, denn Edith
Lipp, Soris Züchterin, hatte einen schweren
Unfall und lag im Koma. Als sie aufwachte,
war ihr erster Gedanke, dass Haifi El Sorrento
trotz allem in Wiener Neustadt antreten
sollte! Trotz dieser erschwerten Bedingungen
holten sich Sori und Susanne 3 x Gold in Classic
Pleasure, Mounted Native Costume und
Classic Allround und Bronze in der Dressur
– „für Edith“. Im Jahr 2019 hat es dann auch
in der Dressur geklappt: 3 x Gold in Dressur,
Classic Pleasure und Classic Allround – besser
geht nicht! Ein letztes Mal reisten die Lipps
mit Tross 2020 nach Wiener Neustadt, und
Sori holte 2 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze.
Seit letztem Jahr ist Sori im Ruhestand und
dient einer jungen Reiterin als Lehrpferd. Er
trägt sie gemütlich durch die Führzügelklasse
und hoffentlich auch bald durch eine E-Dressur.
Mit 17 Jahren gehört er noch lange nicht
zum alten Eisen, aber er hat alles erreicht,
was er erreichen konnte – und schließlich
soll man aufhören, wenn es am schönsten
ist! Daher hat er bzw. seine Züchter und Besitzer,
die Familie Lipp, jetzt eine Ehrenplakette
erhalten für seine Verdienste im Sport,
als Botschafter der Rasse auch auf offenen
Warmblutturnieren, die er selbstverständlich
neben den Araberturnieren auch bestritten
hat. Denn von nichts kommt nichts!
G. Waiditschka
Sport
3/2022 - www.in-the-focus.com
51
EUROPAMEISTERSCHAFT DER SPORT-ARABER 2022
SPORT
UND
SPASS
Sport
Das Fehlen einiger Pferde
der „alten Garde“, aber
auch viele neue Nachwuchspferde
zeichneten die
diesjährige Europameisterschaft
aus. Und Erasmos,
der 2020 zum ersten Mal
in Wiener Neustadt dabei
war, gelang dieses Jahr
der Hattrick: 3 x Gold in
Dressur, Hunter und Classic
Pleasure!
Erasmos (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011 holte sich mit Daniela
Entner dreimal Gold. - Erasmos with rider Daniela Entner
took gold three times.
alle Fotos: Gudrun Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
52
Dieses Jahr mußte die deutsche Equipe
auf etliche „alte Kämpfer“ wie Haifi El
Sorrento (17 Jahre), Mosri Al Dahab
(18 Jahre) und CH Silverlight (18 Jahre), drei
treue und erfolgreiche Teilnehmer am Europa-Championat,
verzichten, denn alle drei
sind mittlerweile im Ruhestand. Zum Glück
aber gibt es auch Nachwuchspferde, so beispielsweise
die 7-jährige Queen Alayah, die
unter Sabrina Pauli auf Anhieb vier Medaillen
holte: die Goldmedaille im Western Allround,
zweimal Silber in Western Pleasure und Native
Costume und Bronze in Ranch Riding. Sie
ist eine Tochter von Mouammar, der ebenfalls
an diesem Sport-Championat dabei
war. Und noch einer fiel auf, da er bereits in
Stadl Paura dabei war: Stival M (v. Shaklan
Ibn Bengali) *2011 unter Stephanie Schiller
errang auf Anhieb einen guten Platz im Mittelfeld
des Allround Classic. Die Pechvögel
der Veranstaltung waren Katharina Dorn mit
Mamlakee, der sich wohl auf dem Transport
eine Muskelverhärtung zugezogen hatte und
somit wegen Lahmheit ausfiel.
DIE ERFOLGREICHSTEN PFERDE
Unter den erfolgreichsten Teilnehmern muß
man an erster Stelle Erasmos nennen, der mit
11 Jahren zwar auch kein ganz Junger mehr
ist, aber im dritten Jahr seiner Teilnahme am
Europa-Championat bereits im Zenit seines
Erfolges steht: Er gewann unter seiner Reiterin
und Ausbilderin Daniela Entner dreimal
Gold in Dressur, Hunter und Classic Pleasure
für Österreich - das ist fast nicht mehr zu toppen!
Erasmos wurde in Deutschland von Annegret
Steinhard aus französischen und polnischen
Linien gezüchtet. Sein Vater Ainhoa St. Faust
kommt aus dem bekannten Gestüt „Ainhoa“
von Jean-Marc Valerio, dem Erfinder des
„Arabissimo“, das wiederum Vorläufer des
Europa-Championats für Sport-Araber war.
Beide Elternteile liefen einst auf der Rennbahn
und verfügen außerdem über ein überdurchschnittliches
Exterieur mit guten Bewegungen
– somit waren also für Erasmos alle
Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche
Turnierkarriere gelegt. Zum Glück kam er in
die fördernden Hände von Daniela Entner,
die ihn letztendlich zum Europa-Champion
formte – und das Paar ritt den Prix St. Georges
auf Wassertrense, ein nicht alltägliches
Bild! 2020 waren sie das erste Mal auf dem
Europa-Championat dabei und holten sich
auf Anhieb Gold in der Hunter Pleasure. Im
Folgejahr wieder Gold in der Hunter Pleasure,
Silber in der Dressur und Bronze in der Classic
Pleasure. Dieses Jahr nun dreimal Gold und
einmal Silber im Classic Allround – das nenne
ich eine Karriere! Erasmos und Daniela Entner
waren mit dieser Leistung natürlich auch das
erfolgreichste Paar der Veranstaltung.
Auf dem zweiten Platz der erfolgreichsten
Teilnehmer muß FA Moonshadow mit seiner
jungen, 17-jährigen Reiterin Helena Jodie
Byrne aus Dänemark genannt werden. Sie
errangen zwei Goldmedaillen in Mounted
Native Costume und Classic Allround sowie
3/2022 - www.in-the-focus.com
Queen Alaya (Mouammar / Angel Afrikhan Queen) *2015 holte sich Bronze in der Ranch Riding
sowie zweimal Silber (W. Pleasure und Native Costume) und einmal Gold im Western Allround. -
Queen Alaya won Bronze in Ranch Riding, as well as two Silver and one Gold medal.
zwei Silbermedaillen in Dressur und Classic
Pleasure. FA Moonshadow hat den Junioren-Welt-Champion
von 2007, Marajj, zum
Vater, die Mutter GF Kavadis stammt aus dem
Gestüt Fischer und geht auf russische Linien
zurück.
Die dritte Medaille in der Dressur ging an einen
Neuling in Wiener Neustadt, Emis (Haytham
Al badeia / Emrida) *2013 aus der Zucht
des Staatsgestüts Bialka und im Besitz der
Familie Stankiewicz. Emis, der sich rund und
kompakt präsentierte, war mit seiner Reiterin
Nicola Stankiewicz eine sehr positive Überraschung
– doch um ein Haar hätte es nicht
geklappt, da die Reiterin im Qualifikationslauf
eine falsche Dressurprüfung ritt, die auswendig
geritten wurde! Die Richter zeigten
Nachsicht und sie konnte nochmals als letzte
Starterin die Prüfung wiederholen – in der
Zwischenzeit hatte sie die richtige Prüfung
gelernt, und konnte sich mit einem dritten
Platz für das Finale qualifizieren.
Ein Wort zu den Pleasure-Klassen: Auch wenn
man der Ansicht sein kann, dass die Anforderungen
in der Pleasure nicht an eine (höhere)
Dressur heranreichen, so erfreuen sich diese
Prüfungen doch großer Beliebtheit, was
sich an Starterzahlen von 15 Teilnehmern im
Qualifikationslauf der Classic Pleasure, 13 in
der Hunter Pleasure und 12 in der Western
Pleasure zeigte. Daher sollten diese Prüfungen
auf keinem Araberturnier fehlen, denn
sie sind eine gute Möglichkeit, den Reitern
die Turnieratmosphäre näherzubringen und
bieten einen „Einstieg“. Außerdem trennt
sich auch hier die Spreu vom Weizen, denn
es ist nicht jedermanns (oder jedes Pferds)
53
Sache, mit 14 weiteren Paaren im Viereck zu
traben und galoppieren, wobei man ja entsprechend
der Veranlagung seines Pferdes
schneller oder langsamer unterwegs sein
darf, und überholen ausdrücklich erlaubt ist!
In der Classic Pleasure gingen die Gold- und
Silbermedaillen wie schon oben erwähnt an
Erasmos und FA Moonshadow, Bronze konnte
sich Touch of Gold (v. MCA Magnum Gold)
*2012 unter Sabrina Heiligenbrunner sichern,
die auch vom Araberfestival in Stadl Paura
bestens bekannt sind und dieses Jahr ihr Debut
am Europa-Championat hatten.
Gold in der Hunter Pleasure, die vorwiegend
im leichten Sitz geritten wird, ging wie bereits
erwähnt an Erasmos. Ebenfalls nach Österreich
ging auch die Silbermedaille, die sich
Valerie (v. Dormane) *2005 unter Isabel Bartlechner
holte. Bronze ging nach Polen an den
Wallach Wasali (v. Good Boy) *2016, geritten
von Anastasiya Mazurkina.
Und natürlich gab es auch wieder die Kostümklassen
(Mounted Native Costume oder
Traditional Arabian Riding) – hier siegte wie
erwähnt FA Moonshadow, die Silbermedaille
errang FE’s Princess (v. Lamar) *2005 unter
Simone Auinger, die wir auch aus Stadl Paura
kennen, und Bronze ging an Zhingal (v.
Mamoun) *2012, einem „alt-deutsch“ gezogenen
Wallach aus Österreich unter Teresa
Kirisits.
Leider konnten dieses Jahr weder Titel im
Springen noch im Fahren vergeben werden.
Während es um den Fahrsport mit Arabern
leider schon immer sehr dürftig bestellt ist, so
waren dieses Jahr auch die Springreiter nicht
zu motivieren, nach Wiener Neustadt zu kom-
Sport
Sport
men – das ist sehr schade, denn auch diese
Disziplin gehört zu einem „Allrounder“, wie es
der Araber einer ist.
Die Western Disziplinen
In der Reining gelang dann Martin Pauli ein
Doppelsieg, denn in der Königsdiziplin der
Westernreiter konnte er mit seinem selbstgezogenen
Zahims Navii (endlich!) den ersehnten
Europameister-Titel in der Reining
erzielen und mit WAS Tajshan Ibn Taraszena
aus der Zucht und im Besitz von Evelyn und
Dieter Ruess holte er sich die Silbermedaille!
Wie der Vater so die Söhne könnte man sagen,
denn der Vater von beiden Pferden ist
Zid Ibn El Zahim, der selbst Europameister
in der Reining 2008 und 2009 war – gezielte
Sportpferdezucht zahlt sich halt doch aus!
Zahims Navii folgt seines Vaters Hufspuren
nicht nur im Sport, er wird mittlerweile auch
als einer der wenigen Deckhengste mit HLP
in Western in der Zucht eingesetzt.
Ein „New Kid on the Block“ war dann der
7-jährige Wallach Batist (ZT Shakfantasy / Batista)
*2015, geritten von Reinhard Hochreiter.
Im Qualifikationslauf lag er sogar knapp
vor Tajshan, mußte sich aber dem erfahreneren
Pferd im Finale dann doch geschlagen
geben.
Im Trail konnte dann der „altgediente“ Pajan
wieder punkten, der schon fast im Ruhestand
war, während sich seine Reiterin Sonja Kittel
ihrer eigenen „Nachzucht“ widmete. Er ist
eines der frühen Zuchtprodukte der Familie
Dries vom Fronleitenhof in Österreich,
stammt noch vom Gründerhengst BR Black
Flag und ist das Reitpferd von Tochter Sonja.
Beim Qualifikationslauf lief es für die beiden
nicht so rund und sie mußten mit einem
„Null-Score“ die Bahn verlassen, aber da es
weniger als 10 Starter waren, waren sie dennoch
fürs Finale qualifiziert. Hier konnten sie
dann ihren Erfolg von 2015 wiederholen, als
sie bereits damals Europa-Champion im Trail
wurden.
Noch ein Nachkomme von Zid Ibn El Zahim
konnte sich eine Medaille holen: WAS Zahims
Zarina unter Sabrina Pauli holte sich Silber
im Trail, nachdem sie im Qualifikationslauf
mit weitem Abstand an der Spitze lagen.
Die Bronzemedaille ging an El Trocadero (v.
Psyrasic) *2008, ein Wallach, der mit seiner
WAS Tajshan Ibn
Taraszena (Zid Ibn El
Zahim / Taraszena)
*2009 gewann mit
Martin Pauli Silber in der
Reining. -
WAS Tajshan Ibn
Taraszena won silver in
the reining with Martin
Pauli.
Reiterin Karin Lenhard auch schon viele Jahre
erfolgreich am Europa-Championat dabei
ist. Dieses Jahr war er der „ewig Dritte“, denn
er holte sich außerdem noch die Bronzemedaillen
in Western Pleasure und Western
Allround.
Ranch Riding ist eine Disziplin, die sich zunehmender
Beliebtheit erfreut. Sie kombiniert
Elemente aus der Reining wie Stopps,
Rückwärtsrichten und Turns mit flott vorwärts
gerittenen Grundgangarten. Hier können
auch Pferde mit raumgreifenden Bewegungen
– was sonst im Westernsport eher
nicht gezeigt wird – punkten, insbesondere
im verlängerten Trab. Sieger dieser Prüfung
wurde GFH Saguaro – oder auch „Kaktus“, wie
er liebevoll genannt wird – unter Doris Pfann.
Auch er war zum ersten Mal auf dem Europa-Championat
und stammt aus der bewährten
Westernpferdezucht des Fronleitenhofs.
Sein Vater Baikal ist noch gut aus früheren
Europameisterschaften bekannt, als er dreimal
Gold und zweimal Silber in der Reining
holte. Hier nun also Gold im Ranch Riding,
gefolgt von WAS Zahims Zarina und Queen
Alaya, beide geritten von Sabrina Pauli, die
damit auch einen Doppelerfolg einholte. Alle
drei Pferde stammen von bewährten Vätern,
die ihr Können unter dem Sattel zeigten, darauf
kann nicht genug hingewiesen werden.
Zwei Pleasure-Klassen sind abschließend
noch zu nennen: Western Pleasure wurde von
MM Sandrine (v. QR Marc) *2010 unter Mario
Matt gewonnen – hier sitzt der Präsident des
Araberzuchtverbandes persönlich im Sattel!
Queen Alayah holte sich Silber und El Trocadero
Bronze, wie oben bereits erwähnt. Im
„Kostümreiten“ gewann El Trocadero, Queen
Alayah holte Silber und ein Newcomer, Rasikh
El Nafeesah mit Andrea Puffler holte sich
Bronze – jedoch waren nur drei Teilnehmer
angetreten ...
LEUCHTENDE KINDERAUGEN
Die beste Idee an der diesjährigen Europameisterschaft
war die Klasse für „Children on
Lead“ oder Führzügelklasse für die Jüngsten.
Die kleinen Reiter waren gerademal 2,5 bis
7 Jahre alt und strahlten über das ganze Gesicht
– und mit ihnen die stolzen Eltern. Und
alle Pferde benahmen sich vorbildlich und
gaben auf ihre kleinen Reiter acht – die je
nach Alter natürlich von einer Begleitperson
festgehalten wurden. Eine bessere Werbung
für das Arabische Pferd ist kaum denkbar!
Vor 20 Jahren wurde das Europa-Championat
für arabische Sportpferde aus der Taufe
gehoben. Es ist das Verdienst von Sissi Chat,
die auch dieses Jahr wieder verantwortlich
zeichnete, dass es dieses Championat überhaupt
noch gibt und es auch während der
Corona-Jahre stattfinden konnte. Es bleibt zu
hoffen, dass dieses Schaufenster des gerittenen
Arabers noch lange Jahre erhalten bleibt!
Gudrun Waiditschka
Geritten von Sabrina Pauli holte sich WAS Zahims Zarina, die 3/4-Schwester zu WAS Tajshan Ibn
Taraszena, Silber in der Ranch Riding. - Ridden by Sabrina Pauli, WAS Zahims Zarina, the 3/4 sister
of WAS Tajshan Ibn Taraszena, took silver in the Riding Ranch.
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
History
Sport
1 - GFH Saguaro (Baikal / Sonora) *2014 mit
Doris Pfann
2 - El Trocadero (Psyrasic / Kashida) *2008 mit
Karin Lenhard
3 - Pajan (BR Black Flag / Palestyna) *2005 mit
Sonja Kittel
4 - Batist (ZT Shakfantasy / Batista) *2015 mit
Rinhard Hochreiter
5 - MM Sandrine (QR Marc / Sayonara) *2010
mit Mario Matt
3/2022 - 55
www.in-the-focus.com
EUROPEAN CHAMPIONSHIPS FOR SPORT-ARABIANS 2022
SPORTS
AND
Sport
FUN
The absence of some horses
of the "old guard", but also
many new young horses
characterized this year's
European Championships.
And Erasmos, who was in
Wiener Neustadt for the
first time in 2020, managed
the hat trick this year: 3 x
gold in dressage, hunter
and classic pleasure!
Zahims Navii (Zid Ibn El Zahim / India) *2010 won Gold in
Reining under Martin Pauli. - Zahims Navii gewann mit
Martin Pauli Gold in der Reining.
all photos: Gudrun Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
56
This year, the German team had to do
without a number of "old fighters" such
as Haifi El Sorrento (17 years old), Mosri
Al Dahab (18 years old) and CH Silverlight
(18 years old), three loyal and successful participants
in the European Championships,
because all three are now retired. Luckily, there
are also youngsters, such as the 7-year-old
Queen Alayah, who immediately won four
medals under Sabrina Pauli in her first European
championship: the gold medal in Western
Allround, two silvers in Western Pleasure
and Native Costume and bronze in Ranch Riding.
She is a daughter of Mouammar, who
also took part in this sport championship.
And another one caught my eye because he
was already there in Stadl Paura: Stival M (by
Shaklan Ibn Bengali) *2011 under Stephanie
Schiller immediately achieved a good middle
place in the Allround Classic. Unlucky at the
event were Katharina Dorn and Mamlakee,
who had contracted a muscle hardening during
transport and was therefore lame.
THE MOST SUCCESSFUL HORSES
Among the most successful participants,
Erasmos has to be named first. At the age of
11, he is not quite young anymore, but in the
third year of his participation in the European
Championships he is already at the zenith of
his success: he won under his rider and trainer
Daniela Entner three times gold in dressage,
hunter and classic pleasure for Austria - that's
almost unbeatable!
Erasmos was bred in Germany by Annegret
Steinhard from French and Polish lines. His
sire Ainhoa St. Faust comes from the wellknown
Ainhoa stud of Jean-Marc Valerio, the
inventor of the "Arabissimo", which in turn
was the forerunner of the European Championships
for Sports Arabians. Both parents
were once at the race track and also have an
above-average conformation with good movements
- so Erasmos had all the basic requirements
for a successful tournament career.
Luckily he came into the supporting hands
of Daniela Entner, who ultimately made him
European Champion - and the couple rode
FA Moonshadow (Marajj / GF Kavadis) *2011 took 2 x Gold and 2 x Silver with young rider Helena
Byrne from Denmark. - FA Moonshadow gewann 2 x Gold und 2 x Silber unter seiner jungen
Reiterin Helena Byrne aus Dänemark.
the Prix St. Georges test on snaffle bits – not
an everyday sight! In 2020 they took part in
the European Championships for the first
time and immediately won gold in the Hunter
Pleasure. The following year they again won
gold in Hunter Pleasure, silver in dressage
and bronze in Classic Pleasure. This year three
gold medals and one silver in the classic allround
– that's what I call a career! With this
performance, Erasmos and Daniela Entner
were of course also the most successful couple
of the event.
FA Moonshadow and his young, 17-year-old
rider Helena Jodie Byrne from Denmark took
second place among the most successful
participants. They earned two gold medals
in Mounted Native Costume and Classic Allround,
and two silver medals in Dressage and
Classic Pleasure. FA Moonshadow's sire is the
2007 Junior World Champion Marajj, his dam
GF Kavadis comes from Gestüt Fischer in Germany
and goes back to Russian lines.
The third dressage medal went to a newcomer
in Wiener Neustadt, Emis (Haytham Al badeia
/ Emrida) *2013 bred by the Bialka State Stud
and owned by the Stankiewicz family. Emis
was a positive surprise with his rider Nicola
Stankiewicz - but it almost didn't work out,
because the rider rode a wrong dressage test
in the qualifying run, which had to be ridden
by heart! The judges showed leniency and she
was able to repeat the test as the last starter
Sport
European Championships for Sport Arabians 2022
Medal
Dressage
Classic
Pleasure
Hunter
Pleasure
M. Native
Costume
Classic
Reining
Trail
Western
Pleasure
Ranch
Riding
M. Native
Costume
Western
Classic
Allround
Western
Allround
Gold
Erasmos Erasmos Erasmos
FA Moonshadow
Zahims Navii Pajan MM Sandrine GFH Saguaro El Trocadero
FA Moonshadow
Queen Alayah
AUT AUT AUT DEN GER AUT AUT AUT AUT DEN GER
Silver
FA Moonshadow
FA Moonshadow
Valerie
FE's Princess
WAS Tajshan
Ibn Taraszena
WAS Zahims
Zarina
Queen Alayah
WAS Zahims
Zarina
Queen Alayah Erasmos Zahims Navii
DEN DEN AUT AUT GER GER GER GER GER AUT GER
Bronze
Emis Touch of Gold Wasali Zhingal Batist El Trocadero El Trocadero Queen Alayah
Rasikh El
Nafeesah
Emis
El Trocadero
POL AUT POL AUT AUT AUT AUT GER AUT POL AUT
3/2022 - www.in-the-focus.com
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Sport
- in the meantime she had learned the correct
test and was able to qualify for the final with
a third place.
A word about the Pleasure classes: Even if one
can be of the opinion that the requirements in
the Pleasure classes do not come close to (higher)
dressage, these tests are still very popular,
which is reflected in the number of starters: 15
participants in the qualifying run of the Classic
Pleasure, 13 in Hunter Pleasure and 12 in
Western Pleasure. Therefore, these tests should
not be missing at any Arabian competition,
because they are a good way to bring the tournament
atmosphere closer to the riders and
offer an "entry". In addition, the wheat is separated
from the chaff here, because it is not for
everyone (or for every horse) to trot and gallop
with 14 other couples in the arena, whereby
you can be faster or slower depending on the
disposition of your horse and overtaking is expressly
allowed!
As mentioned above, the gold and silver medals
in the Classic Pleasure went to Erasmos
and FA Moonshadow, while Touch of Gold (by
MCA Magnum Gold) *2012 and Sabrina Heiligenbrunner,
who is also well known from
the Arabian Festival in Stadl Paura, secured
bronze; they had their debut at the European
Championships this year.
As already mentioned, gold in the Hunter
Pleasure, which is mainly ridden in a light
seat, went to Erasmos. The silver medal also
went to Austria, won by Valerie (by Dormane)
*2005 under Isabel Bartlechner. Bronze went
to Poland for the gelding Wasali (by Good Boy)
*2016, ridden by Anastasiya Mazurkina.
And of course there were also the costume
classes (Mounted Native Costume or Traditional
Arabian Riding). As mentioned, FA Moonshadow
won here, the silver medal was taken
by FE's Princess (by Lamar) *2005 under Simone
Auinger, who we also know from Stadl Paura,
and Bronze went to Zhingal (by Mamoun)
*2012, a gelding bred from “old german lines”
in Austria under Teresa Kirisits.
Unfortunately, neither jumping nor driving
titles could be awarded this year. While the
driving sport with Arabian horses has unfortunately
always been very poor in numbers, this
year the show jumpers could not be motivated
to come to Wiener Neustadt either - that's a
shame, because this discipline also belongs to
an "all-rounder" like it the Arab is one.
THE WESTERN DISCIPLINES
Martin Pauli then achieved a double victory
in the reining: In this supreme discipline of
western riders he was able to (finally!) achieve
the longed-for European champion title
in reining with his homebred Zahims Navii
and with WAS Tajshan Ibn Taraszena, bred
and owned by Evelyn and Dieter Ruess in
Germany, he won the silver medal, too! Like
father, like sons, you could say, because the
sire of both horses is Zid Ibn El Zahim, who
was himself European champion in reining in
2008 and 2009 – targeted sport horse breeding
pays off after all! Zahims Navii not only
follows his sire’s hoofprints in sport, he is
Emis (Haytham Albadeia / Emrida) *2013 took 2 x Bronze in Dressage and Allround Classic with
his rider Nikola Stankiewicz from Poland. - Emis holte sich 2 x Bronze in Dressur und Allround
Classic unter seiner Reiterin Nikola Stankiewicz aus Polen.
now also used in breeding as one of the few
stallions with a stallion performance test in
Western.
A "New Kid on the Block" was the 7-year-old
gelding Batist (ZT Shakfantasy / Batista)
*2015, ridden by Reinhard Hochreiter. In the
qualifying run he was just ahead of Tajshan,
but had to admit defeat to the more experienced
horse in the finals.
In the trail, the "veteran" Pajan, who was almost
retired while his rider Sonja Kittel devoted
herself to her own "offspring", was able to
score again. He is one of the early breeding
products of the Dries family from the Fronleitenhof
in Austria. He is a son of the founding
stallion BR Black Flag, and is the riding horse
of daughter Sonja. Things didn't go so smoothly
for the two of them in the qualification
run and they had to leave the track with a
"zero score", but since there were fewer than
10 starters, they were still qualified for the
final. Here they were able to repeat their success
from 2015, when they became European
Champion in Trail back then.
And yet another offspring of Zid Ibn El Zahim
was able to win a medal: WAS Zahims
Zarina under Sabrina Pauli took silver in the
trail after leading the qualification run by
a wide margin. The bronze medal went to
El Trocadero (by Psyrasic) *2008, a gelding
who has been successfully at the European
Championships for many years with his rider
Karin Lenhard. This year he was the "eternally
third" because he also got the bronze medals
in Western Pleasure and Western Allround.
Ranch riding is a discipline that is growing
in popularity. It combines elements from
reining such as stops, backwards and turns
with basic gaits that are ridden briskly forwards.
Horses that are good at extended
movements – which are not usually shown in
Western sports – can also score points here,
especially in the extended trot. The winner of
this test was GFH Saguaro - or "cactus", as he
is affectionately known - under Doris Pfann.
He was also at the European Championships
for the first time and comes from the proven
western horse breeding of the Fronleitenhof.
His father Baikal is well known from previous
European Championships, when he won
three gold and two silver medals in reining.
So here is gold in Ranch Riding for GFH Saguaro,
followed by WAS Zahims Zarina and
Queen Alaya both ridden by Sabrina Pauli,
who thus achieved a double success. All three
horses come from proven sires who have
shown their skills under saddle, a fact which
cannot be stressed enough.
Finally, two Pleasure classes should be mentioned:
Western Pleasure was won by MM Sandrine
(by QR Marc) *2010 under Mario Matt
– here the President of the Arabian Breeding
Association rides himself! Queen Alayah took
silver and El Trocadero took bronze, as mentioned
above. In "Costume Riding" El Trocadero
won, Queen Alayah took silver and a newcomer,
Rasikh El Nafeesah with Andrea Puffler
took bronze - but only three participants
competed...
SHINING CHILDREN'S EYES
The best idea at this year's European Championships
was the Children on Lead class. The
little riders were just 2.5 to 7 years old and beamed
all over their faces - and with them the
proud parents. And all the horses behaved in
an exemplary manner and took care of their
little riders - who, depending on their age,
were of course held by an attendant. A better
advertisement for the Arabian horse is hard
to imagine!
The European Championship for Arabian
Sport Horses was launched 20 years ago. It is
thanks to Sissi Chat, who was again responsible
as organiser this year that this championship
still exists and even took place during
the Corona years. It is to be hoped that this
showcase of the ridden Arabian will remain
for many more years to come!
Gudrun Waiditschka
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
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History
Sport
LEUCHTENDE
KINDERAUGEN
1 - Lucas Böck (3 Jahre) auf GFH Shanti Saphira
2 - Mavie Kittel (2,5 Jahre) auf GFH Sajala
3 - Jakob Kittel (5 Jahre) auf GFH Sajala
4 - Aurelia Matt (5 Jahre) auf MM Sandrine
5 - Leonie Schöne (7 Jahre) auf Touch of Gold
3/2022 - www.in-the-focus.com
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SCHRECK
SCHRECKGESPENST
WISSENSCHAFT UND MEDIZIN
Wissenschaft
Auch beim arabischen Pferd hört man immer wieder von Lahmheiten, die durch Knochenzysten
hervorgerufen werden. Mittlerweile gibt es jedoch einige Behandlungsmöglichkeiten,
die insbesondere bei Jungpferden vielversprechend sind.
Betrachtet man einen typischen Knochen
der Extremitäten, so ist dies eine
lange Röhre, die am unteren und oberen
Ende mit Knorpelmaterial bedeckt ist,
also an den Stellen, wo der Knochen mit
einem anderen Knochen artikuliert, d.h. ein
Gelenk bildet. Knochen sind kein „totes Gewebe“,
sondern lebende Strukturen – sonst
könnte ein Knochenbruch ja auch nicht
heilen. Knochen können sich also verändern
und sie sind schmerzempflindlich. Im
Gegensatz dazu hat der Knorpel keine Blutversorgung
und heilt bei einer Verletzung
auch entsprechend schlecht bzw. gar nicht.
ENTSTEHUNG
Knochenzysten sind ganz allgemein gesprochen
rundliche bis ovale Hohlräume im Knochen.
Sie entstehen vielfach in Gelenksnähe,
unterhalb der Knorpelschicht, und häufig ist
eine Wachstumsstörung die Ursache, daher
sind auch vielfach Jungpferde betroffen.
Dies passiert, wenn es während der Entwicklung
des Gelenkknorpels beim Fohlen
(jünger als 5 Monate) zu Störungen in der
Blutversorgung in diesem Bereich kommt.
Durch diese Mangelversorgung entsteht
ein Loch im Knochen (d.h. Zyste). Bei älteren
Pferden bilden sich Zysten oftmals aufgrund
von Verletzungen, wie beispielsweise einem
Haarriss im Knochen. Diese subchondralen
Knochenzysten (subchondral = unter dem
Knorpel liegend) sind sowohl bei Jungtieren
als auch bei erwachsenen Pferden ein bekannter
Grund für Lahmheiten.
SYMPTOMATISCHE BEHANDLUNG
Ist die Diagnose erst einmal durch einen
Tierarzt gestellt – meist mittels Röntgenaufnahmen,
Computertomographie oder
durch Magnetresonanztomographie (MRT)–,
stellt sich die Frage nach den Behandlungsmöglichkeiten.
Die symptomatische
Behandlung reicht von Cortison (Entzündungshemmer)
bis zu Benzopyronen – beide
Methoden haben den Nachteil, dass die
Zyste bleibt, und die Beschwerden (Lahmheit)
wiederkehren können.
KNOCHENZYSTE
Das Fesselgelenk im Röntgenbild von hinten
betrachtet. Die Pfeile markieren eine Knochenzyste,
die sich als runder, dunkler Fleck zeigt.
Sie ist nach unten mit Knorpelmaterial gegen
den Gelenkspalt abgegrenzt.
CHIRURGISCHE THERAPIE
Ein anderer Ansatz ist die chirurgische Therapie,
mit der man erreichen will, dass sich
die Zyste wieder mit Knochenmaterial füllt.
Dazu ist es notwendig, in die Zyste chirurgisch
einzudringen und diese auszuräumen
und zu spülen. Der Zugang kann hierzu
durch das Gelenk erfolgen oder von außen.
Letzteres hat den Vorteil dass die Knorpelschicht
nicht eröffnet werden muß, da diese
ja – wie oben beschrieben – sehr schlecht
bis gar nicht heilt. Besser ist es daher, von
„außen“ einen Zugang durch den Knochen
zum Hohlraum der Zyste zu bohren. Wenn
die Zyste ausgeräumt ist, wird der Hohlraum
mit Substanzen gefüllt, die die Knochenheilung
fördern. Auch in Hinblick auf das Füllmaterial
gibt es verschiedene Möglichkeiten,
z.B. Knochentransplantat (aufwendig),
künstliches Knochenersatzmaterial (Tricalciumphosphat,
dauert lange bis zur Heilung)
oder Knorpelzellen mit Wachstumsfaktoren
(erfolgreich, aber sehr kompliziert).
NEUE KNOCHENSCHRAUBE
An der Vetsuisse Fakultät Zürich wird mit
BMP-2 gearbeitet (Bone Morphogenetic
Protein-2), das auch in der Humanmedizin
verwendet wird. Es ist ein körpereigenes
Protein, das die Knochenheilung stimuliert,
für therapeutische Zwecke wird es künstlich
hergestellt. Die Behandlung ist nach
Angaben der Vetsuisse Zürich sehr erfolgreich,
von 40 behandelten Pferden waren
67,5 % wieder im Sport einsetzbar, weitere
17,5 % waren reitbar, aber nicht mehr für
den Sport geeignet. Eine weitere (neue)
Behandlungsmöglichkeit ist eine aus der
Humanmedizin stammende resorbierbare
Schraube aus Hydroxyapatit, die im Körper
vollständig absorbiert wird und mit neugebildetem
Knochenmaterial ersetzt wird.
Mittlerweile wurden über 100 Pferde erfolgreich
behandelt.
Gudrun Waiditschka
Auf der Website der Universität Zürich finden
sich einführende und weiterführende
Beiträge zu dem Thema:
"Hektors spätes Glück"
https://www.news.uzh.ch/de/articles/2012/hectors-spaetes-glueck.html
"Knochenzysten"
https://www.tierspital.uzh.ch/de/
Pferde/pferdechirurgie/Dienstleistungen/01-Knochenzysten.html#Wissenswertes_zur_Behandlung_von_Knochenzysten
sowie ein Video-Beitrag von Dr. Michelle
Jackson, Vetsuisse Fakultät Zürich zum
Thema Knochenzysten:
https://scientifica.ch/event/knochenzysten-beim-pferd-optimal-behandeln/
der als Vorlage zu diesem Beitrag diente.
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
TERMINE 2022/2023 / SHOWS & EVENTS 2022/2023
29.-30. Okt. 2022 Europa-Championat "Show" 2022 Azelhof, Lier / BEL www.ecaho.org
17.-19. Nov. 2022 Welt-Championat "Show" 2022 Paris - Le Bourget / FRA www.ecaho.org
8.-11. Feb. 2023
Katara International Arabian Horse
Festival
Doha / QAT
www.ecaho.org
16.-26. Feb. 2023 Scottsdale Arabian Horse Show Scottsdale / USA www.scottsdaleshow.com
9.-11. Juni 2023 Arabische Pferde in Westfalen Lage-Hörste / GER www.arab-horses.org
24.-25. Juni 2023
Mediterranean and Arab countries
show
Menton / FRA
www.ecaho.org
1.-2. Juli 2023 Araber-Sommerfestival Stadl Paura / AUT www.araberfestival.at
19.-20. Aug. 2023 Prague Intercup Prag / CZE www.ecaho.org
Impressum
19.-24. Aug. 2023 Europa-Championat "Sport" Wiener Neustadt / AUT www.ecaho.org
27.-28. Aug. 2023 UKIAHS GBR www.ecaho.org
11.-16. Sept. 2023 US Sport Horse Nationals
World Equestrian Center
Wilmington, Ohio
www.arabianhorses.org
14.-16. Sept. 2023 Middle East Championships Amman / JOR www.ecaho.org
22.-24. Sept. 2023 All Nations Cup Aachen / GER www.ecaho.org
November 2023 Europa-Championat "Show" 2023 ITA www.ecaho.org
6.-9. Dez. 2023 Welt-Championat "Show" 2023 Doha / QAT www.ecaho.org
IMPRESSUM - MAST HEAD
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Übersetzungen / Translations:
Gudrun Waiditschka
Mitarbeiter dieser Ausgabe /
Contributors to this issue:
Betty Finke, Monika Sax, Cordula Schladitz,
Corinna Knaack-Lindemann, Caroline Bär,
61
Fenicio B. Kettel-Symann, Birgitta Frosch,
Barbara Schwarz
Fotografen / Photographers:
Martin Kubat, Betty Finke, Birgitta Frosch,
Melanie Groger, Peter Richterich, Lea Styger,
Evelyn Haustein-Frei, Barbara Schwarz
Die mit Namen des Autors gekennzeichneten
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen
Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge
müssen frei von Rechten Dritter sein. Für unverlangt
eingesandte Beiträge und Fotos übernimmt
der Verlag / Redaktion keine Haftung.
Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen
Nachdrucks, der fotomechanischen
oder digitalen Wiedergabe und der Übersetzung
in andere Sprachen. Ausnahmen nur mit
schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.
© 2022 IN THE FOCUS, G. Waiditschka
Vorschau - Preview
VORSCHAU - PREVIEW
Ausgabe 4/2022 - erhältlich Ende Dezember 2022
Issue 4/2022 - available at the end of Dezember 2022
Im Oktober fand in Jordanien die WAHO-Konferenz 2022 statt.
Wir berichten über die aktuellen Zahlen, Daten, Fakten und über
einen Besuch der Royal Stables in Amman. -
In October, the WAHO Conference 2022 took place in Jordan. We
report on the current numbers, data, facts and a visit to the
Royal Stables in Amman.
Im Oktober fanden in Deutschland und Österreich die verschiedenen
Hengstleistungsprüfungen statt - wir stellen ihnen die geprüften
Hengste vor!
Freuen Sie sich auf ein ausführliches Interview mit Dorothee
Baumann-Pellny, in dem wir auch ihr neues Buch vorstellen.
Sie ist Egon-von-Neindorff-Schülerin und hat auch etliche Vollblutaraber
in der klassischen Dressur ausgebildet.
In der nächsten Ausgabe beleuchten wir die Schauszene mit ihren
Auswüchsen - wie konnte es soweit kommen?
In our next issue, we will cast a glance at the show scene with all its
excesses - how could we get there?
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Der Apfel fällt
nicht weit vom Stamm
Angels Heartbreaker AB
Simply the Best AB
Heart of Fire
Sharaf Fareed AB
Heavens Daylight AB
BAVARIA Pferdesport
Wilmerting 20, 94113 Tiefenbach
Handy: 0171-7494947, Tel: 08509-934572
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Heavens Fire AB
Bavaria Pferdesport
Sax