ANC-TURNIER AACHEN 2022ERFOLGREICHERNEUSTARTSportNach einer zweijährigeCorona-Pause und viel Unsicherheit,ob das ANC-Turnierüberhaupt durchgeführtwerden kann, fand am ANC-Wochenende ein gelungenerNeustart statt. Dazu hat auchbeigetragen, dass die Vollblutaraberdurch eigene Klassenmehr in den Mittelpunktgerückt sind, und mit der Anerkennungdes Turniers durchdie ECAHO auch ein NationalesChampionat stattfindenkonnte – mit Geldpreisen.Das erfolgreichste Pferd des Turniers war Padrons Must(Padrons Immage / Bint Pustinia) *2002 unter Tove Roy ausDänemark.Alle Fotos: G. Waiditschka46© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 3/2022
Das diesjährige ANC-Turnier in Aachenwar geprägt von großen Vollblutaraber-Klassen,die bis zu 17 Starter hatten(Dressur Kl. L), von alten Hasen, die fürqualitätsvolle Ritte sorgten, und von jungenPferden und Nachwuchsreitern, die ihr Bestesgaben, aber wo es manchmal vielleicht nochnicht ganz reichte, denn das Dressurstadionin der Aachener Soers ist für ein junges Pferddurchaus „beeindruckend“. Insgesamt aberkonnte man mit den gezeigten Leistungen zufriedensein, denn über 43 % der Dressur-Startserhielten eine Wertnote von 7,0 oder besser!Die neuen Teilnahmebeschränkungen bezüglichder arabischen Rassen haben sichebenfalls bewährt: Statt der 29 DeutschenReitponys wie beim letzten Turnier 2019, dieweder mit dem ausrichtenden Verband nochmit der arabischen Rasse etwas gemein hatten,waren dieses Jahr nur zwei Reitponysdabei, die aber 50 % ox-Anteil aufweisenkonnten. Auch die Anzahl verbandsfremderArabisch Partbreds wurde durch die neueRegelung drastisch eingeschränkt, statt 29Partbreds waren es nur noch fünf, denenman den Araber dafür meist auch ansah. DerAnteil der Vollblutaraber konnte zwar nur umdrei Pferde gesteigert werden (von 23 auf26), aber angesichts dessen, dass das Turnierkaum beworben wurde, weil es lange Zeitnicht sicher war, ob es überhaupt stattfindenkann, ist dies schon als Erfolg zu verzeichnen.Erfreulich ist auch, dass wieder zahlreicheTeilnehmer aus den Niederlanden (7), aus Dänemark(8) und Belgien (1) kamen, eine Reiterinwar aus der Ukraine und ritt Pferde desGestüts Agmal Arabians in Südafrika, die beiJohanna Ullström in Frankreich stehen. Alsoan „Internationalität“ mangelte es nicht.DIE HIGHLIGHTSDas Highlight des Turniers war sicherlichPadrons Must unter Tove Roy aus Dänemark.Deutscher Vize-Meister in der Dressur wurde Elbes (Kahil Al Shaqab / Elfuria) *2013 aus der Zuchtvon Janow Podlaski, geritten von Naila Al-Wawi.Die beiden sind bestens bekannt als Europameisterder Sport-Araber in der Dressur 2017.Padrons Must ist mittlerweile 20-jährig, vielleichtnicht mehr ganz so elastisch und auchim Raumgriff könnte er besser sein, aber erhat alle Lektionen punktgenau und sauberausgeführt, was von den Richtern mit 8,2(M*) und 7,9 (M**) belohnt wurde. Aber ToveRoy hatte auch noch ein „Nachwuchspferd“dabei, den bereits 11-jährigen Zox Suspect,ein Sohn von Zonyx, der auch hier in Aachenschon am Start war und überragend gewonnenhatte. Zonyx war dann auch folgerichtigEuropameister der Sport-Araber in der Dressur2016. „Zox Suspect war der erste Sohnvon Zonyx in Dänemark“, erklärt Tove Roy. „Erwar als junges Pferd verletzt, daher hat manihn bei Kirk Arabians (der Züchter) nochmals1,5 Jahre auf die Weide gestellt. Anschließendhabe ich ihn 7-jährig gekauft, und er hattenie mehr irgendwelche Probleme.“ Die beidensind seit 2018 regelmäßig auf Turnierenin Dänemark unterwegs – und die Routinemerkt man. Auch wenn Zox Suspect hier inAachen immer hinter Padrons Must plaziertwar, ist er vom Bewegungspotential sicherder bessere Kandidat.Zum letzten Mal hatte Haifi El Sorrento unterSusanne Hoyler seinen Auftritt in Aachen – erist eigentlich bereits seit eineinhalb Jahrenim Ruhestand und dient nun jungen Reiternals Lehrpferd, aber er wurde nochmals„reaktiviert“ um seine Ehrung als besterDressur-Araber des VZAP (nach Ranglistenpunkten)entgegenzunehmen (siehe „SorisAbschied“). Ein paar Pünktchen hat er sichhier in Aachen noch dazuverdient, aber manmerkte, dass er nicht mehr voll im Trainingstand. Jeweils dritte Plätze in der M* und M**waren ihm dennoch sicher.Ein Neuling in Aachen war FA Monaco (MMSergio / Princess Odessa) *2014 unter LotteLenaerts aus Belgien, die auf Anhieb den 2.Rang in der M* erringen konnten.SportEin Neuling in Aachen war FA Monaco (MM Sergio / Princess Odessa) *2014 unter Lotte Lenaertsaus Belgien, die auf Anhieb den 2. Rang in der M* erringen konnten.3/2022 - www.in-the-focus.com47NATIONALES CHAMPIONAT DRESSURDie L-Trense hatte dieses Jahr 17 Vollblutaraberam Start – das gab es wohl noch nie undgibt berechtigte Hoffnung für die Zukunft,denn hier waren auch etliche neue Reiterbzw. Nachwuchspferde dabei. So hatte LiseFrandsen, die früher mit Fair Orkan hier inAachen startete, ihr Nachwuchspferd AF My-Rock (AF Umoyo / Mirtasza) *2017 gesattelt.Dieser rein russisch gezogene Wallach zeigtefür seine fünf Jahre eine gute Leistung,mußte sich in beiden L-Dressuren nur vonden oben genannten „alten Hasen“ geschlagengeben und gewann dafür dann aber dieL-Kür!