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Arabische Pferde IN THE FOCUS 3/2022 (Vol. 31) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

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Zum 50. Jahr seines Bestehens hatte der Österreichische

Araber-Zucht-Verband (ÖAZV) zu einer besonderen

Jubiläumsschau nach Stadl Paura eingeladen.

Aus bescheidenen Anfängen im Jahr 1972 entwickelte sich

über die Jahre eine aktive Züchtergemeinschaft, die

insbesondere die Zucht des Shagya-Arabers pflegt.

Durch die Nähe Österreichs und Ungarns

kamen immer wieder Shagya-Araber ins

Land. So auch 1967, als das Landstallamtsministerium

im Burgenland den Hengst

Shagya XX aus Topolcianky als Landbeschäler

aufstellte, der dort zur Veredelung der Landespferdezucht

diente. Es folgten weitere Hengste,

auch aus Rumänien und Jugoslawien, und 1971

kamen mit dem aus Deutschland zugereisten

Gustl Eutermoser die ersten Vollblutaraber ins

Land. Wenig später siedelte auch Familie Mosch

von Deutschland ins Burgenland über.

Am 19. März 1973 trafen sich dann 14 Freunde

des arabischen Pferdes in Leoben und gründeten

den „Araber-Zuchtverband Österreich“

(AZVÖ), der sieben Hengste, zwei Wallache und

31 Stuten zählte. Es wurden die Stutbücher Bd. I

für Vollblutaraber und Band II für Shagya-Araber

herausgegeben. Fünf Jahre später spalteten

sich die Vollblutaraberzüchter ab, und gründeten

ihren eigenen Verband, den „Verband der

Vollblutaraberzüchter Österreichs“ (VVÖ). Der

weiterhin bestehende AZVÖ betreute die Rassen

Shagya-Araber, Partbred- und Anglo-Araber

und war auf 28 Züchter mit 13 Hengsten, 35

Stuten und 31 Jungpferde angewachsen. Der

AZVÖ war 1983 auch Gründungsmitglied der

Internationalen Shagya-Araber-Gesellschaft

(ISG). Interne Schwierigkeiten sorgten aber erneut

für eine Abspaltung und so wurde 1986

aus dem AZVÖ der ÖAZV (Österreichischer

Araber-Zuchtverband), der nun die arabischen

Rassen (außer Vollblutaraber) betreut.

Anfang Juli hatte nun der ÖAZV zum 50-jährigen

Jubiläum eingeladen. Leider hielt sich die

internationale Beteiligung in engen Grenzen,

aber die österreichischen Züchter folgten

der Einladung ins schöne Stadl Paura gerne.

Gleichzeitig wurde am Freitag und Samstag

vor der eigentlichen Schau auch eine Stutbuchaufnahme

und Hengstanerkennung

durchgeführt (s. S. 16), und so trafen sich

über 50 Pferde auf der großzügigen Anlage.

VOM HÄSSLICHEN ENTLEIN ...

Wie so oft bei den Shagya-Arabern entwickeln

sie sich von „häßlichen Entlein“ zu

„schönen Schwänen“ – und so kam es, dass

die Noten der Junioren weit unter denen der

Senioren lagen. Mit einer Ausnahme: Kuhaylan

Zaid-115 (Gina) (Kuhaylan Zaid-111

(Kohekon) / Saklawi I-470 (Grace)) *2021 aus

der Zucht und im Besitz von Walter Fahrnleitner

erhielt mit 7,76 Punkten mit Abstand die

höchste Wertnote der Junioren und siegte

in der Jährlingsklasse. Sie ist eine sehr harmonisch

entwickelte Jährlingsstute, die den

Hengst Kohekon zum Vater hat. Der Hengst

stellt eine züchterische Rarität dar, denn der

Hengststamm des Kuhaylan Zaid galt als erloschen

und konnte nur durch Glück und viel

Mühe wieder zum Leben erweckt werden.

Aber die Mühen haben sich gelohnt, Kohekon

wurde gekört, hat seine HLP abgelegt

und ist mittlerweile im Distanzsport aktiv -

dieses Jahr hat er bereits einen 120-km- und

Junioren Champoinesse Kuhaylan Zaid-115

(Gina) (Kuhaylan Zaid-111 (Kohekon) / Saklawi

I-470 (Grace)) *2021 aus der Zucht und im

Besitz von Walter Fahrnleitner.

einen 140-km-Ritt bewältigt. Die Klasse der

2-jährigen Stuten stellte mit Dahoman-002

(Daria) (Daru / Shagya Remiza) *2020 die

Siegerin. Sie ist aus der Zucht und im Besitz

von Bernadette Avramov und erhielt mit 7,37

die zweithöchste Note aller Junioren. Auch

der Dahoman-Stamm gehört zu den eher

seltenen Hengststämmen in der Shagya-Araber-Zucht.

Wie man anhand dieser Namen

erkennt, erhalten die österreichischen Shagya-Araber

den Namen vom Hengststamm

plus einer dreistelligen Nummer, in Klammer

kommt der Trivial- oder Rufname. Damit folgt

man (mit Abwandlung) dem ungarischen Namensgebungssystem.

Mit fünf Stuten und vier Hengsten waren

die Juniorenklassen insgesamt leider etwas

dünn besetzt. Als Sieger bei den Junghengsten

– es gab nur eine Klasse – ging der aus

Deutschland angereiste J´Amour (D’Amour

/ Shagya-064 (Janina)) *2021 aus der Zucht

und im Besitz von Alfred Sommer hervor. Es

wird sich zeigen, ob er die Strahlkraft seines

Vaters D’Amour, den wir später zu sehen bekommen

sollten, erreichen wird. Der Zweitplazierte

Shagya-129 (Laraan) (Latigo-129

/ Shagya-103 (Rajaana)) *2021 konnte die

7,0-Marke nicht knacken. Die Championatsvergabe

erfolgte in derselben Reihenfolge.

Zucht

3/2022 - www.in-the-focus.com

13

Junioren Reserve-Championesse Dahoman-002

(Daria) (Daru / Shagya Remiza)

*2020 aus der Zucht und im Besitz von Bernadette

Avramov.

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