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STARK!STROM#32

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Ausgabe #32 April-Mai 2023<br />

gratis<br />

Avatar<br />

Mario Barth<br />

Mind over matter<br />

tygers of pan tang<br />

<strong>STARK</strong>!STROM Partner


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ja, der April, der macht, was er will, heißt es landläufig -<br />

und das machen wir auch - denn das ist eines der<br />

Privilegien dieses schönen Magazins, dass wir uns,<br />

was die Inhalte betrifft, hemmungslos und in alle<br />

Richtungen austoben können.<br />

Im Detail sieht das in dieser Ausgabe so aus: Einen großen Raum<br />

nimmt die mit Sicherheit wieder fantastisch werdende Wildstyle<br />

und Tattoo Messe ein, die mit Attraktionen und Shows einmal<br />

mehr bezaubern wird.<br />

Genauso bezaubernd finden wir das Wiederaufleben der Marke<br />

Mind Over Matter (Zeit wird‘s!) - unter diesem Banner bemüht<br />

man sich ab sofort nach Kräften, neue Talente der härteren<br />

Gangart zu fördern. Da bemühen wir uns natürlich gerne mit!<br />

Dazu gibt es „alte“ Helden wie Tygers Of Pan Tang, neue Bücher,<br />

wie das von Gordon McMichael, Spannendes aus der Welt der<br />

Wrestler und und und ...<br />

Mein Dank geht einmal mehr an die beste Redaktion der Welt<br />

und an Jeff für die hammermäßige Grafik - und nicht zuletzt an<br />

unsere treue Leserschaft!<br />

Viel Spaß beim Schmökern wünscht euch<br />

Claudia Jusits (Herausgeberin)<br />

Jeff Hartlaub<br />

LIVE IM<br />

MO 15.5.<br />

PO PA<br />

SALZBURG<br />

C H U B B Y<br />

EINZIGER ÖSTERREICH TERMIN<br />

SA 17.6.<br />

Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at


Tintenstrom mal anders<br />

© Mumpi Kuenster<br />

© Beliath<br />

© Martin Hausler<br />

7. mai 2023 • wr. neustadt • arena nova 14. mai 2023 • innsbruck • messehalle 21. mai 2023 • wien • stadthalle<br />

22. oktober 2023 • linz • tabakfabrik 29. oktober 2023 • salzburg • messezentrum<br />

Die Welt ist bunt und wild<br />

Es ist wieder so weit:<br />

Vom 6. bis 21. Mai und in weiterer Folge zu den Herbstterminen<br />

14. bis 29. Oktober öffnet die WILDSTYLE UND TATTOO MESSE<br />

wieder ihre Pforten und lädt ein in die wunderbare Welt der Haut- und<br />

Körperkunst in all ihren fantasievollen Schattierungen.<br />

samstag 13. Mai 2023 • Innsbruck • messehalle<br />

sonntag 15. oktober 2023 • kapfenberg • stadthalle<br />

samstag 20. Mai 2023 • wien • stadthalle<br />

Seit mehr als 27 Jahren steht die WILDSTYLE UND<br />

TATTOO MESSE für höchste Qualität in den Bereichen<br />

Tattoos, Piercing, Shops, Aussteller und<br />

Showprogramm und verpflichtet Jahr für Jahr<br />

die größten Stars und Kultfiguren der Tattoo-<br />

Szene. Das macht sie mit rund 2,5 Millionen<br />

enthusiastischen Besuchern zum europaweit<br />

erfolgreichsten Event in dieser Sparte.<br />

Ja, man könnte sogar „weltweit“ ins Treffen führen<br />

und läge damit wahrscheinlich gar nicht<br />

so falsch!<br />

2023 wird ein ganz besonderes Jahr für die WILD-<br />

STYLE, denn diesmal wird wie noch nie aus allen<br />

verfügbaren Rohren gefeuert und ein Show- und<br />

Rahmenprogramm geboten, bei dem kein Auge<br />

trocken und kein Mund zu bleiben wird.<br />

www.wildstyle.at<br />

Unter dem Motto „Tattoos, Freaks und Live-Musik“<br />

wird den Besuchern eine geballte Ladung<br />

an Freakshows, Akrobaten, Attraktionen, Dutzende<br />

Weltklasse-Tätowierer, Livekonzerte u.a.<br />

von DESTRUCTION, U.D.O., BELPHEGOR & LORDI<br />

und natürlich auch sensationelle Stargäste und<br />

Guinness-Weltrekordhalter geboten. Für das<br />

leibliche Wohl sorgt einmal mehr im Außenbereich<br />

und bei freiem Eintritt das EUROPEAN<br />

STREET FOOD FESTIVAL!<br />

Damit nicht genug, denn die jeweiligen Konzerte<br />

sind bereits im Wildstyle-Ticketpreis von<br />

schlanken 20 Euro (+VVK-Gebühr) enthalten<br />

und finden direkt auf der Wildstyle-Bühne statt.<br />

Und es sind echte Gigs, in voller Länge inklusive<br />

aller Hits!<br />

samstag 6. Mai 2023 • wr. neustadt • arena nova<br />

4 5<br />

© Veranstalter<br />

© Veranstalter<br />

14. oktober 2023 • kapfenberg • stadthalle<br />

21. oktober 2023 • linz • tabakfabrik<br />

28. oktober • salzburg • messezentrum


Tintenstrom mal anders<br />

THE ENIGMA - THE PUZZLE MAN<br />

Wem schon bei den angekündigten Gigs das Wasser im Mund<br />

zusammenläuft - wird beim Showprogramm erst recht aus dem<br />

Staunen nicht mehr herauskommen.<br />

Also: Vorhang auf für die „Freaks“!<br />

THE ENIGMA - THE PUZZLE MAN - er ist DIE<br />

Gallionsfigur der Modern Primitives-Szene<br />

und mit seinen Ganzkörper-Tattoos eine absolute<br />

Berühmtheit. Genauso spektakulär wie<br />

sein Äußeres ist seine Show unter anderem als<br />

Schwertschlucker.<br />

Nicht weniger atemberaubend sind die Darbietungen<br />

von KIROS HADGU - THE TWISTED<br />

MAN - er ist seines Zeichens der mit Abstand<br />

elastischste Mensch der Welt. Hier trifft die<br />

Bezeichnung „Schlangenmensch“ zur Gänze<br />

voll auf die Zwölf, wie es so schön heißt, denn<br />

wie sich der Mann zu verbiegen weiß, sucht seinesgleichen<br />

- vergebens.<br />

MAIYA & GEORGIE RAMONE - THE SIN CITY<br />

SIDESHOW - sind wohl das gefährlichste Paar der<br />

Welt. Unter Beweis werden sie das eindrucksvoll<br />

zu stellen wissen, mit einer Sideshow der alten<br />

Schule, die schon die Besucher des Glastonbury<br />

Festivals 2019 in ihren Bann gezogen hat. Was<br />

hier geboten wird, ist auf internationalem<br />

Niveau angesiedelt, ohne Netz und doppeltem<br />

Boden und doch scheinbar nicht von dieser Welt.<br />

Nach einer derartigen Dosis Erstaunlichem<br />

und Unglaublichem ist bei den bezaubernden<br />

WILDSTYLE SHOWGIRLS einfach nur, aber im<br />

besten Sinn des Wortes, Unterhaltung angesagt!<br />

<br />

Claudia<br />

KIROS HADGU - THE TWISTED MAN<br />

MAIYA & GEORGIE RAMONE – THE SIN CITY SIDESHOW<br />

Alle Fotos © Mike Auer<br />

Lasst euch diesen Event auf keinen Fall entgehen, Tickets gibt's an den Tageskassen und bei<br />

www.oeticket.com/artist/wildstyle-tattoo-messe<br />

Alle Infos findet ihr unter<br />

www.wildstyle.at<br />

6 7


Strom-schlag<br />

Traveling_wonder/redit<br />

Idiotie to go –<br />

Ein Leben im Vorbeigehen<br />

Manchmal schlurfe ich unaufgeregt durch das schöne<br />

Wien und sehe Menschen, die sich – quasi im Vorbeigehen<br />

- eine „Hüsn“ einverleiben (und das bereits des<br />

Morgens, aber das ist eine andere Geschichte…), auf der<br />

Rolltreppe fahrend kurz mal Asia-Nudeln in sich reinzuzeln<br />

oder die Pizzaschnitte mal eben auf dem Weg<br />

in die U-Bahn (zwischen Bahnsteig und U-Bahn-Türe,<br />

über dem Spalt) direkt aus dem durchweichten Karton<br />

verzwicken. Dazwischen andere, die videotelefonierend<br />

(die nächste Seuche!), ihrer Umwelt nicht mehr gewahr,<br />

umherirren oder sogar im Spazierengehen ein Buch lesen<br />

oder auf ihrem Laptop tippen. Alles schon gesehen.<br />

Und ich denke mir nur: Was ist verdammt noch mal<br />

los mit euch?<br />

Als vor geraumer Zeit der „Coffee to go“ bei uns eingeführt<br />

wurde, konnte niemand ahnen, dass daraus mal<br />

eine ganze Un-Kultur entstehen würde. Mittlerweile<br />

ist so ziemlich alles „to go“. Oder „drive in“ und „drive<br />

through“. Pause machen? Wozu? In unserem grenzenlosen<br />

Wahn, alles, was aus dem begrenzten Land der<br />

Unmöglichkeiten zu uns rüberschwappt, kommentarund<br />

gedankenlos zu übernehmen, sind wir ein Volk<br />

von stumpfen Dodeln geworden, die keine Zeit mehr<br />

finden, sich für die wesentlichen Dinge des Lebens Zeit<br />

zu nehmen.<br />

sich die Zeit dafür nimmt, es war ein sozio-kulturelles,<br />

intrafamiliäres Ereignis, man hat sich ausgetauscht<br />

und danach Kaffee getrunken. Und das alles im Sitzen!<br />

Verrückt! Und kommt mir bitte nicht mit diesen<br />

„Aber ich habe doch keine Zeit!“-Ausreden. Alles eine<br />

Frage der Organisation. Warum mit einer grauslichen<br />

Blechdose Gerstensaft am Bahnsteig stehen, statt daheim<br />

ein kühles Blondes aus dem Glas auf dem Sofa zu<br />

genießen? Warum sich selber mit Asia-Nudeln in aller<br />

Öffentlichkeit vollsauen anstatt daheim das Esszimmer<br />

(und sich selber)? Eben.<br />

„To go“ ist also keine Philosophie, wie es viele so gerne<br />

hören wollen, es ist eine der größten Unarten des jungen<br />

Jahrtausends. Alles muss und soll überall stattfinden<br />

können. Überall muss alles immer verfügbar sein,<br />

und am besten zum Mitnehmen. Eine Idiotie wie so<br />

viele andere, die wir einfach machen, weil sie eh alle<br />

anderen auch machen. Hinterfragen? Fehlanzeige. Ich<br />

setz mich jetzt zum Wirten am Eck und schieb mir gepflegt<br />

ein Schnitzel ins Getriebe. Danach ein Bier oder<br />

einen Kaffee. Alles im Sitzen. Ich Verrückter! Denn: Ich<br />

nehme mir den einzigen Luxus heraus, der<br />

eigentlich immer verfügbar ist, wenn man<br />

denn nur will: Zeit.<br />

In Wien auf<br />

UKW 104,6<br />

und landesweit<br />

auf DAB+<br />

Radio an!<br />

Zum Beispiel fürs Essen und Trinken. Wir haben als<br />

Kinder noch gelernt, dass man zusammen am Tisch isst,<br />

Prostmahlzeit, euer<br />

Mike<br />

8


Strom!Streit<br />

Von Stefan Mair<br />

Torheit<br />

schützt vor Strafe nicht<br />

Ja, hier kommt ein wahres „Monster“<br />

von einem Text oder feiner ausgedrückt: unser Leitartikel.<br />

In vielen Publikationen üblich – jetzt auch bei Stark!Strom –<br />

Stefan, leg los:<br />

Kann man die Kunst<br />

vom Künstler trennen?<br />

Der US-Rapper Kanye West, der sich neuerdings<br />

schlichtweg Ye nennt, macht momentan mehr<br />

durch negative Schlagzeilen als durch seine Musik<br />

von sich reden. Adidas hat aufgrund von ihm getätigter,<br />

antisemitischer Aussagen kürzlich einen<br />

1,5 Milliarden Dollar schweren Werbedeal mit dem<br />

Musiker aufgekündigt. Einige Wochen später setzte<br />

Ye in einem Podcast mit dem rechtsextremen<br />

Verschwörungstheoretiker Alex Jones dann einen<br />

drauf und erklärte seine Liebe für Adolf Hitler und<br />

die Nazis. Seither geht auf Reddit ein ein Jahr alter<br />

Post viral, in dem scherzhaft suggeriert wurde, dass es<br />

in dem Song „Niggas in Paris“ um Hitlers Einmarsch<br />

1940 in Frankreich geht. Zahlreiche User hinterfragen<br />

nun, ob da nicht doch ein Fünkchen Wahrheit dahintersteckt.<br />

Ein perfektes Beispiel dafür, wie Kunst und<br />

Künstler miteinander verschmelzen können. Viele<br />

Fans fragen sich nun, ob man seine Musik tatsächlich<br />

noch ohne schlechtes Gewissen konsumieren kann.<br />

Kategorie: Politik und Rassismus<br />

Wir schreiben das Jahr 2016, es ist Dimebash. Pantera-<br />

Sänger Phil Anselmo beendet einen Auftritt sichtlich<br />

volltrunken mit erhobener rechter Hand und brüllt<br />

„White Power“. Ein Video dieser Geste geht viral, seine<br />

Musikerkollegen äußern sich in Interviews oder<br />

Reaction-Videos schockiert. In einer ersten Reaktion<br />

behauptete Anselmo, es habe sich um einen Backstage-<br />

Weißwein-Inside-Joke gehandelt, der missverstanden<br />

wurde. In einem (doch etwas selbstgefällig wirkenden)<br />

Video von Robb Flynn behauptet dieser, er hätte<br />

Backstage nicht eine Flasche Weißwein gesehen und<br />

hält das für eine dämliche Ausrede. Flynn sollte recht<br />

behalten, Anselmo entschuldigt sich kurz darauf für<br />

die dämliche Aktion und bietet seiner Band Down sogar<br />

an, dass er seinen Posten freimacht. 2022 angekommen,<br />

hat man das Gefühl, dass der Dimebash nie<br />

passiert wäre. Er ist nach wie vor der Sänger von Down,<br />

Pantera gibt eine Tribute-Reunion-Tour und eröffnet in<br />

den Staaten sogar für Metallica. Warum ist Anselmo mit<br />

einer Aktion durchgekommen, die in Zeiten von Cancel<br />

Culture eigentlich zu einer Verbannung auf Lebzeiten<br />

hätte führen müssen? So dumm, bescheuert, pietätlos<br />

und ekelhaft seine Aktion war, für mich war es eine<br />

b’soffene Gschicht. Viele von uns werden das Gefühl<br />

kennen, wie es ist, wenn man im Vollrausch etwas sagt<br />

oder tut, das man nüchtern nie im Leben gesagt oder<br />

getan hätte. Ob man Anselmo diese Aktion durchgehen<br />

lässt, muss jeder Fan selbst entscheiden - Ich habe ihm<br />

jedoch vergeben und genieße die Musik Panteras wieder<br />

in vollen Zügen.<br />

Die eingangs gestellte Frage ist wie so oft eine, auf die<br />

es keine klare Antwort gibt. Zu unterschiedlich sind<br />

die Verfehlungen, die von Künstlern begangen werden<br />

können. Zu unterschiedlich und Facettenreich<br />

die Toleranzschwellen der Fans, die sich manchmal<br />

entscheiden müssen, welche Dinge sie ihren<br />

Idolen verzeihen und welche so fundamental gegen<br />

den eigenen ethnischen Kompass sprechen, dass<br />

man manch einen Interpreten nur aus der eigenen<br />

CD/Vinyl-Sammlung oder Spotify-Playlist verbannen<br />

kann. Ich habe mir deshalb 3 verschiedene Heikler wird es für mich bei Michale Graves. Der<br />

Kategorien herausgepickt, nach denen ich dahingehend<br />

unterscheide, innerhalb derer ich teilweise und Famous Monsters zu hören ist, machte in den letz-<br />

Ex-Misfits-Sänger, der auf den Alben American Psycho<br />

sogar noch einmal Abstufungen treffen muss und ten Jahren sehr durch sein Engagement für die rechtsextreme<br />

Proud Boys-Bewegung auf sich aufmerksam.<br />

erkläre, welche Künstler ich trotz Verfehlungen weiterhin<br />

genieße und welche nicht.<br />

Bereits in den frühen 2000ern beteiligte er sich als Autor<br />

10 11


Strom!Streit<br />

auf der Website Conservative Punk, einem Outlet, das<br />

konservative Ansichten und Meinungen in der Punk-<br />

Subkultur verbreiten und unterstützen sollte. Später<br />

bezeichnete er seine politischen Ansichten als libertär,<br />

seit ungefähr 2020 unterstützt er Trump, den eingangs<br />

erwähnten Alex Jones und ist mittlerweile auch<br />

offizielles Mitglied der Proud Boys, für die er bereits<br />

private Konzerte gespielt hat. Selbst beim Sturm auf<br />

das Kapitol nach Trumps Wahlniederlage dürfte er<br />

zumindest am Rande dabei gewesen sein und wurde<br />

auch als Augenzeuge vernommen. Wo man also bei Phil<br />

Anselmo meiner Meinung nach noch ein Auge zudrücken<br />

und seine Aktion auf den Alkohol schieben konnte,<br />

so sprechen wir bei Graves dann doch schon von einer<br />

Überzeugung und einer Ideologie, bei der mir - pardon<br />

- a bissl as Speibate kommt. Was den Konsum seiner<br />

Musik angeht, so zählte „Dig Up Her Bones“ über Jahre<br />

zu einer meiner absoluten Lieblingsnummern, die ich<br />

heute allerdings nicht mehr hören kann, ohne zumindest<br />

ein „Warum muss das so ein Fetzenschädel sein?“<br />

von mir geben zu müssen. Seine Soloalben höre ich mir<br />

aber prinzipiell nicht mehr an.<br />

Die kontroversesten Diskussionen zu dem Thema hatte<br />

ich bislang bei Burzum beziehungsweise Varg<br />

Vikernes. Der Mann war nicht nur maßgeblich für die<br />

Entwicklung des Black Metal verantwortlich, er ist leider<br />

auch ein verurteilter Mörder, Brandstifter, Autor rassistischer<br />

Schriften, ehemaliger Betreiber eines mittlerweile<br />

gesperrten rassistischen YouTube-Channels und<br />

Herausgeber eines rassistischen Tabletop-Rollenspiels,<br />

in dem auf manchen Spielkarten sogar Hakenkreuze<br />

abgedruckt sind. Seit den frühen Neunzigern verbreitet<br />

er die krudesten Theorien, die seine Thesen zu einer<br />

weißen Herrenrasse stützen sollen und sympathisiert<br />

offen mit Neonazis und Rechtsextremen. Mittlerweile<br />

lebt er mit seiner Familie zurückgezogen und autark<br />

in Frankreich. Im Gegensatz zu zahlreichen Bands aus<br />

dem Spektrum des NSBM schlägt sich seine politische<br />

Neigung jedoch nicht in seiner Musik nieder, was ihm<br />

neben seiner Vorreiterrolle zumindest Toleranzpunkte<br />

innerhalb der Szene einbringt (von den Wirrköpfen,<br />

die seine Meinung teilen, möchte ich erst gar nicht<br />

sprechen). Da ich durch das Buch Lords Of Chaos als<br />

Teenager bereits vor dem ersten Konsum seiner Kunst<br />

mit seinen politischen Ansichten konfrontiert wurde,<br />

hat sich für mich nie die Frage gestellt, ob ich Burzum<br />

trotzdem hören kann. Ich war nie ein Fan und werde es<br />

auch nie werden. Außerdem hat der Black Metal mehr<br />

als genug andere Bands zu bieten, da kommt es mir auf<br />

eine weniger nicht an.<br />

Kategorie: Verbrechen<br />

Egal, ob Fan oder nicht, die Geschichte von Tim<br />

Lambesis kennt man quer über die Metalszene. Fans<br />

weltweit hielten den Atem an, als bekannt wurde, dass<br />

der As I Lay Dying-Shouter verhaftet wurde, weil er seine<br />

Frau Meggan von einem Auftragskiller ermorden<br />

lassen wollte. Vorausgegangen war ein Rosenkrieg zwischen<br />

dem Ehepaar, bei dem seine Ex-Frau gedroht<br />

haben soll, das alleinige Sorgerecht für die 3 gemeinsam<br />

adoptierten Kinder zu beantragen und ihrem damaligen<br />

Lebenspartner das Besuchsrecht zu verweigern.<br />

Lambesis behauptete später, dass die Angst, seine<br />

Kinder nie wieder zu sehen, ihn zu der Tat gedrängt<br />

hätte. Der Auftragsmord scheiterte glücklicherweise,<br />

da der vermeintliche Hitman ein Undercover-Polizist<br />

war. Im Mai 2013 klickten die Handschellen, Lambesis<br />

wurde zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt, wurde nach 2,5<br />

Jahren jedoch vorzeitig aus der Haft entlassen. Während<br />

sich seine ehemaligen Bandkollegen von ihm distanzierten<br />

und öffentlich ihre Unterstützung für seine Ex-<br />

Frau bekundeten, kam es 2018 zu der doch unerwarteten<br />

Reunion von As I Lay Dying, der Veröffentlichung<br />

einer neuen Single und einem neuen Album. In einem<br />

einstündigen Video erklärten die Bandmitglieder teils<br />

unter Tränen, wie die Versöhnung klappen konnte und<br />

pochten darauf, dass Lambesis sich geändert hatte. Für<br />

mich persönlich war die Sache damit gegessen und ich<br />

konnte die Musik von As I Lay Dying wieder genießen,<br />

bis seit 2020 3 Mitglieder die Band verlassen hatten und<br />

dem Fronter teilweise unterstellten, dass er sich vielleicht<br />

doch nicht groß geändert hätte und die Reunion<br />

seinerseits eine monetäre Entscheidung war. Naja. So<br />

leiwand wars letzte Album zum Glück eh ned…<br />

Während Lambesis nach abgesessener Strafe, jedoch<br />

eventuell unter fragwürdigen Motivationen seine<br />

Karriere wieder aufnehmen konnte, sieht es derzeit<br />

bei einem anderen Künstler eher schlecht aus,<br />

obwohl es noch nicht einmal zu einem Prozess gekommen<br />

ist: Seit Februar 2021 sieht sich Amerikas<br />

liebster Schock-Rocker Marilyn Manson mit<br />

multiplen Missbrauchsvorwürfen konfrontiert,<br />

die bislang Ermittlungen des Los Angeles Country<br />

Sheriff’s Department und eine Zivilklage wegen<br />

Körperverletzung, Vergewaltigung und anderer<br />

Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung der<br />

Game Of Thrones-Darstellerin Esme Bianco nach sich<br />

gezogen haben. Obwohl Manson die Vorwürfe dementiert<br />

und es bislang weder be- noch entlastende Beweise<br />

gibt, scheint seine Karriere bereits beendet. Label und<br />

Agentur haben sich sofort von<br />

dem Künstler getrennt, von<br />

ihm gespielte Szenen in den<br />

Serien American Gods und<br />

Creepshow wurden nachträglich<br />

herausgeschnitten. Sein Fan-Lager ist sehr gespalten<br />

und auf bekannte Unterstützer kann Manson kaum<br />

zählen. Einzig Dita Von Teese unterstützt ihn mit der<br />

Aussage, dass sie in 7 Jahren Beziehung mit ihm kein<br />

einziges Mal Opfer von Missbrauch geworden wäre. Bis<br />

in dieser Sache ein Urteil gefällt wird, kann man wohl<br />

nur nach Bauchgefühl entscheiden, ob man zu Manson<br />

hält oder nicht.<br />

Apropos Bauchgefühl: Wer einmal so richtig kotzen<br />

möchte, der sollte sich die Geschichte von Ian<br />

Watkins zu Gemüte führen. Der Sänger der Emo-<br />

Rocker Lostprophets wurde im Dezember 2012 wegen<br />

Besitz und Vertrieb von Kinderpornographie, „extremer<br />

Tierpornographie“ und der versuchten Vergewaltigung<br />

eines einjährigen (!!!) Mädchens verhaftet. Im Verlauf<br />

des Verfahrens kamen noch weitere Vorwürfe von<br />

Vergewaltigung und versuchtem sexuellen Missbrauchs<br />

Minderjähriger dazu. Die Vorwürfe kommentierte<br />

Watkins mit „Megalolz“, den Damen, deren Babys er<br />

versucht haben soll zu vergewaltigen, soll er „Du gehörst<br />

mir und deshalb gehört dein Kind auch mir!“ entgegnet<br />

haben. Er fasste für seine Taten 35 Jahre Zuchthaus<br />

aus. Ein ermittelnder Beamter bezeichnete Watkins<br />

als „organisiertesten und engagiertesten Pädophilen“<br />

sowie den „gefährlichsten Sexualstraftäter“, den er jemals<br />

gesehen habe. Die Liebe mancher Fans scheint jedoch<br />

ungebrochen, weshalb er nach wie vor Post und<br />

auch Besuch im Gefängnis bekommt, den er schamlos<br />

für seine Zwecke auszunutzen versucht und über junge<br />

Mütter an Material von Kleinkindern heranzukommen<br />

versucht haben soll. Ian Watkins ist die vielleicht<br />

widerwärtigste und abartigste Erscheinung des Rock,<br />

was für mich persönlich einen Konsum seiner Musik<br />

unmöglich machen würde, wenn sie mir denn gefallen<br />

würde. Die restlichen Bandmitglieder haben die Band<br />

Lostprophets aufgelöst, wer sie dennoch unterstützen<br />

möchte, sollte bei ihrer neu formierten Truppe No<br />

Devotion reinhören.<br />

Kategorie: Unsympathler<br />

Ihr kennt das bestimmt. Ihr klickt euch quer durch<br />

YouTube, wollt euch ein Interview mit einem Musiker<br />

aus eurer Lieblingsband ansehen und am Ende denkt<br />

ihr euch „Was für ein Textilhaupt!“. Manchmal kann<br />

man darüber lachen, manchmal ist man aber auch<br />

von den Ansichten solcher Personen so verärgert oder<br />

angewidert, dass man sich eine gewisse Band vielleicht<br />

doch nicht mehr so oft auflegt.<br />

So geschehen bei mir mit Robb Flynn, als Machine<br />

Head Catharsis veröffentlicht hatten. Dieses Album<br />

ist das Einzige seit Through The Ashes Of Empires, das<br />

ich nicht an einem Stück hören kann. Es klingt wie ein<br />

Sampler mit B-Seiten, die nicht einmal irgendwie einen<br />

roten Faden folgen und deren Rap-Anleihen fast<br />

schon peinlich rüberkommen. Das war aber noch nicht<br />

das Problem. Jede Band kann auch mal ein schwaches<br />

Album veröffentlichen. Das Problem war, dass es vor<br />

dem Release bereits von Kritikern so verrissen wurde,<br />

dass sich die Verkaufszahlen doch stark in Grenzen<br />

hielten, was dazu führte, dass Flynn sich dazu genötigt<br />

sah, die Kritiker öffentlich zu beschimpfen. Für<br />

mich persönlich ein absolutes No-Go. Was auch immer<br />

damals mit ihm abging, es dürfte sich entweder auf<br />

das Bandklima ausgewirkt haben oder daraus resultiert<br />

sein, denn relativ bald nach Start der Catharsis-<br />

Tour stellten ihm seine langjährigen Mitstreiter Dave<br />

McClain und Phil Demmel die Flinte ins Korn. Letzterer<br />

sagte sogar nach seinem Ausstieg über Flynn, dass er<br />

nie wieder ein Wort mit ihm reden möchte. Machine<br />

Head haben sich jedoch glücklicherweise gefangen, ein<br />

neues Line-up gefunden, ein Killer Album nachgelegt<br />

und die Interviews sind wieder freundlicher. Soweit hat<br />

die Versöhnung für mich also funktioniert, zwischenzeitlich<br />

war der Konsum von Machine Head allerdings<br />

relativ schwer für mich.<br />

Wo mir aber tatsächlich die letzte Sympathie abhanden<br />

ist und sich auch nach vielen Jahren nicht wieder herstellen<br />

lässt, ist bei Kevin Russel, dem Sänger der<br />

Böhsen Onkelz. Zu Silvester 2009 hat er unter Alkoholund<br />

Drogeneinfluss einen Verkehrsunfall verursacht,<br />

bei dem ein 19-Jähriger und ein 21-Jähriger schwer<br />

verletzt und zu Pflegefällen wurden. Ist passiert und<br />

prinzipiell schon schlimm genug. Er ist allerdings quer<br />

über ein Feld geflüchtet und hat am nächsten Tag einen<br />

Freund dazu überredet, sich bei der Polizei als Fahrer<br />

zu stellen und zu behaupten, er hätte einen Schock gehabt.<br />

Russel wurde trotzdem als Fahrer entlarvt und<br />

musste ins Gefängnis. Nach seiner Freilassung wollte<br />

er sich rehabilitieren, aber ohne, dass er den Kontakt zu<br />

den beiden entstellten Männern gesucht hätte, sondern<br />

hat sich öffentlichkeitswirksam mit einem Onkelz-Fan<br />

ablichten lassen, der durch einen schlimmen Unfall<br />

Gliedmaßen verloren hatte. Des Weiteren hatte er zu<br />

dieser Zeit einen Vlog, in dem er sich auch immer mal<br />

wieder schlecht und unglaubwürdig als Tierschützer<br />

inszenierte. Vermutlich, um die bevorstehende Onkelz-<br />

Reunion nach diesem Unfall halbwegs zu legitimieren.<br />

Früher mochte ich manche Onkelz-Songs, seit 2009 hab<br />

ich mir die aber freiwillig nicht mehr aufgelegt. Es geht<br />

einfach nicht mehr.<br />

Jetzt möchte ich aber das Wort an unsere Leser reichen:<br />

Wo schafft ihr es nicht, die Kunst vom Künstler zu<br />

trennen? Oder wo gelingt euch das ganz gut, anderen<br />

Leuten aber nicht? Wir freuen uns auf eure Zuschriften<br />

unter office@starkstrom.live<br />

12 13


Strom!Tiger<br />

Es ist wohl keineswegs übertrieben, wenn man behauptet,<br />

die NWOBHM-Legende TYGERS OF PAN TANG würde seit geraumer<br />

Zeit ihren sprichwörtlichen „zweiten Frühling“ erleben.<br />

Der hält mittlerweile sogar schon eine gute Dekade an, und wird,<br />

wie es aussieht, so schnell wohl auch kein Ende nehmen.<br />

14<br />

F r i s c h e s B lu t t u t g u t !<br />

Wie auch, veröffentlicht die 1978 gegründete Truppe<br />

dieser Tage mit „Bloodlines“ (Mighty Music / Target /<br />

SPV) doch ein weiteres Hammer-Album.<br />

Das sieht Sänger Iacopo Meille logischerweise genauso,<br />

auch wenn er zu Beginn unseres Gesprächs noch<br />

nicht ganz so sicher wirkt.<br />

Das ist nachvollziehbar, schließlich zählten wir zu<br />

den ersten Interviewpartnern, die ihn zum neuesten<br />

Dreher der mittlerweile nur noch zu 3/5 aus britischen<br />

Musikern bestehenden Formation befragten.<br />

Doch jegliche Unsicherheit war nach den ersten<br />

Sätzen verflogen, als wir den in Florenz lebenden<br />

Sympatikus zum abendlichen Zoom-Meeting in seinem<br />

Wohnzimmer erreichten, und ihm mitteilten,<br />

dass sich die Wartezeit seit „Ritual“ nicht nur gelohnt<br />

hätte, sondern die Band ein wahrlich imposantes<br />

Gerät veröffentlichungsreif gemacht hat, an dem<br />

sich in diesem, wenn auch noch jungen Jahr, die<br />

Konkurrenz wohl messen wird müssen:<br />

Der Veröffentlichungszyklus von drei Jahren scheint sich<br />

bei euch mittlerweile etabliert zu haben. Darf man sich<br />

die Arbeiten an „Bloodlines“ demnach genauso vorstellen<br />

wie zuvor?<br />

Iacopo: Nein! So intensiv wie dieses Mal haben wir<br />

nämlich schon sehr lange nicht an einem Album gearbeitet.<br />

Ehrlich gesagt, überhaupt noch nie, haha.<br />

Allerdings hatten wir auch noch nie so viel Zeit dafür.<br />

Es mag vielleicht komisch klingen, aber ohne der ganzen<br />

Covid- und Pandemie-Geschichte würden wir jetzt<br />

wohl über ein anders klingendes Album sprechen.<br />

Da wir aber regelrecht dazu „verdammt“ waren, zu<br />

Hause zu bleiben, sprich so gut wie gar nichts unternehmen<br />

durften, schon gar nicht gemeinsam, haben<br />

wir uns intern darauf geeinigt, das Songschreiben in<br />

den Vordergrund zu stellen. Daraus resultierte unter<br />

anderem, dass wir noch mehr Augenmerk als sonst<br />

auf die Eingängigkeit der Songs zu legen.<br />

Gutes Stichwort: Einer der wesentlichsten Unterschiede<br />

zu euren letzten Scheiben ist für mich die höhere Anzahl<br />

an Hooks, Melodien und zwingenden Refrains. Das war<br />

Absicht, richtig?<br />

I: Ganz genau! Ein Teil davon geht auf die Kappe unseres<br />

neuen Gitarristen Francesco Marras. Er hat den<br />

Posten von Micky Crystal übernommen, der uns 2020<br />

verlassen hat. Kurz danach, irgendwann im Sommer<br />

2020, begannen wir dann mit dem Schreiben der<br />

Songs. Und da wir eben mehr Zeit denn je hatten,<br />

waren es bald an die 20 Titel, die uns zur Verfügung<br />

standen.<br />

Zehn davon sind nun auf dem Album zu hören, einen<br />

weiteren haben wir vorerst für die japanische<br />

Version als Bonus-Track aufgespart. Da wir aber dermaßen<br />

überzeugt von der Klasse der Tracks sind,<br />

wird es diese irgendwann allesamt zu hören geben.<br />

Wann, und in welcher Form, haben wir jedoch noch<br />

nicht entschieden.<br />

Ist denn der deutlich auffälligere Mehranteil an Melodien<br />

allein Francesco zuzuschreiben?<br />

I: Nicht ganz. Allerdings war es sehr wohl er, der damit<br />

begonnen hat, und sich dadurch auch so richtig<br />

ins Geschehen einbrachte. Es ist definitiv seine<br />

Handschrift, von der Nummern wie etwa ‘Fire On The<br />

Horizon’ geprägt sind.<br />

Doch das allein zeichnet den Kerl nicht aus. Er war<br />

es schließlich auch, der Robb Weir mehr oder weniger<br />

davon überzeugt hat, die immer noch knallharten<br />

Riffs mit einem Mehranteil an Melodik auszustaffieren.<br />

Dabei dachten wir immer, Robb wäre der „Alpha-Tyger“.<br />

Ist er das denn nicht mehr?<br />

I: Doch, doch. Schließlich lenkt er - trotz eines zwischenzeitlichen<br />

Ausstiegs - seit gut 30 Jahre lang die<br />

Geschicke dieser Band. Ohne Robb gäbe es die TYGERS<br />

längst nicht mehr. Francesco hat jedoch einen derart<br />

guten Draht zu ihm finden können, dass die beiden<br />

mehr oder weniger von Beginn an harmonierten.<br />

Und wie du hören kannst, ist ein geradezu sensationelles<br />

Gespann aus den beiden geworden.<br />

Schon sein Einstieg hat uns - allen voran natürlich<br />

Robb - schwer beeindruckt. Der hat in seiner langjährigen<br />

Karriere schließlich schon mit zig Gitarristen<br />

zusammengespielt, noch nie aber jemanden zur Seite<br />

gehabt, der bei einem Soundcheck spontan und unmittelbar<br />

in sein Spiel eingestiegen ist. Dass die beiden<br />

in weiterer Folge daraus einen Song gemacht<br />

haben, dürfte jetzt nicht weiter verwundern, oder?<br />

Nicht mal ansatzweise. Vielmehr scheint es, als ob ihr<br />

durch Francesco eine Art „Frischzellenkur“ verabreicht<br />

bekommen habt. Korrekt?<br />

I: Auf jeden Fall! Man darf sagen, er hat genau jene<br />

Menge „frisches Blut“ mit ins Spiel gebracht, die uns<br />

auf ein noch höheres Level gehievt hat.<br />

15


#SpiderManAcrossTheSpiderverse<br />

AcrossTheSpiderverse.de<br />

Strom!Tiger<br />

Glaub' mir, es macht richtig Spaß unser Gitarren-<br />

Team bei der Arbeit zu beobachten. Und noch mehr<br />

natürlich, in dieses Spiel einzusteigen!<br />

Das passt vor allem mir in den Kram, denn Francesco<br />

hat auch ein verdammt gutes Händchen für<br />

Gesangsmelodien. Nicht zuletzt deshalb kann ich<br />

echt prima mit ihm zusammenarbeiten. Und das<br />

sage ich jetzt nicht bloß, weil ich<br />

nun endlich einen Landsmann in<br />

der Band habe, haha.<br />

Das von dir zitierte „frische Blut“ hat<br />

aber nichts mit dem Albumtitel zu tun?<br />

I: Nicht direkt. Obwohl man es<br />

durchaus so interpretieren kann.<br />

Blut ist schließlich eine der wichtigsten<br />

Quellen des Lebens überhaupt.<br />

Das hat sich auch auf die Texte niedergeschlagen.<br />

Die wurden zwar zugegebenermaßen<br />

vorwiegend von<br />

der Pandemie beeinflusst, doch das<br />

Virus hat ja bekanntermaßen unter anderem auch<br />

Auswirkungen auf das Blutbild. Diese Tatsache, hat<br />

mich zum Text von 'In My Blood' inspiriert. Auch<br />

'Edge Of The World' darf in Richtung Pandemie interpretiert<br />

werden, schließlich fühlten wir uns allesamt<br />

am Abgrund.<br />

Schön für uns, dass ihr nicht völlig resigniert habt. Es<br />

gab doch auch einige Bands, die während der Pandemie<br />

die Segel gestrichen haben.<br />

I: Darüber haben wir nicht einmal nachgedacht. Ich<br />

würde sogar behauptet, die ganze Situation hat uns<br />

noch weiter zusammengeschweißt. Das war in der<br />

Tat sogar gut für uns, weil es ja auch darum ging,<br />

dass sich die beiden neuen Kollegen erst einmal einleben<br />

können. Und nicht nur mit Francesco war es<br />

wunderbar zusammenzuarbeiten, auch unser Basser<br />

Huw Holding, der 2021 zur Band gestoßen ist, hat<br />

gemeint, er hätte sehr viel davon profitiert, dass es<br />

schon bald danach auch im Bandleben nicht mehr<br />

„alltäglich“ zugegangen ist. Bei uns war zwar schon<br />

immer Teamwork angesagt, so deutlich wie bei<br />

„Bloodlines“ war das aber bislang nicht zu spüren.<br />

So soll es auch bleiben!<br />

Arbeiten im Kollektiv dürfte auch bei<br />

deinen anderen Betätigungsfeldern das<br />

Um und Auf sein, oder?<br />

I: Generell schon. Allerdings muss<br />

man dabei doch ein wenig differenzieren.<br />

Bei SAINTED SINNERS konnte ich bislang<br />

nämlich noch nicht allzu viel<br />

beitragen. Zum einen, weil Frank<br />

(Pane, im Moment u.a. auch bei<br />

BONFIRE als Gitarrist tätig, Anm.) der<br />

Chef der Band ist, und zum anderen,<br />

weil ich den Posten am Mikro erst<br />

2020 übernommen habe. Allerdings<br />

ist Frank ein sehr umgänglicher Typ, weshalb ich davon<br />

überzeugt bin, dass wir beim nächsten Album<br />

sehr wohl als Team zusammenarbeiten werden.<br />

Definitiv im Kollektiv funktioniert die Arbeit bei<br />

DAMN FREAKS. Allerdings ist bei diesem Unternehmen<br />

dazuzusagen, dass ich es zusammen mit<br />

einigen Kumpels hier aus der Gegend von Florenz als<br />

Spaßprojekt betreiben. Es ist zwar durchaus professionell,<br />

wie wir arbeiten, allerdings tun wir das nur<br />

dann, wenn alle dafür Zeit haben. Mal sehen, wann<br />

es wieder so weit ist. Die bisherigen beiden Alben kamen<br />

jedenfalls gar nicht schlecht an. Es freut mich,<br />

dass man meine Stimme auch im traditionellen Hard<br />

Rock-Bereich schätzt. Dort liegen nämlich meine<br />

Wurzeln und aus dieser Ecke stammen auch die meisten<br />

meiner Lieblingsbands.<br />

www.tygersofpantang.com<br />

<br />

Walter<br />

© Steve Christie<br />

AB 1. JUNI<br />

NUR IM KINO<br />

is a registered Trademark of IMAX Corporation<br />

16


Strom!Mario<br />

18<br />

mario<br />

barth<br />

Wandelnde Kunstwerke<br />

Unsere jüngste Coop, nämlich die mit ROCK ANTENNE Österreich, hat schön die<br />

ersten Früchte gebracht, sprich, wir haben uns kurzerhand das Interview „gekrallt“,<br />

das Rock Antenne Morning Man Andi Kaspar mit Tattookünstler und Musiker<br />

Mario Barth (nein, nicht der…Anm.) in seiner Show gebracht hat - und ja,<br />

wir sagen „Synergie“ dazu. Danke Niki, Maja, Andi und allen,<br />

die dieses Interview möglich gemacht haben!<br />

Mario, du bist Tattoo Artist und Bandleader - du lebst<br />

deinen Traum! Mario Barth und About Kings sind wohl<br />

Europas härteste Country Rock Band - warum stehst du<br />

auf Country und Rock?<br />

Mario: Country und Rockmusik sind ein wichtiger<br />

Teil meiner musikalischen Sozialisation - ich<br />

bin Mitte der 80er aufgewachsen mit ACDC, ZZ<br />

Top, LYNYRD SKYNYRD aufgewachsen, besonders<br />

Southern Rock hat mich da sehr angesprochen.<br />

Was Country betrifft, hat Garth Brooks ab den 90er-<br />

Jahren einen großen Einfluss auf mich gehabt,<br />

weil er der Erste war, der Country und Rock gemischt<br />

hat - als ich in Amerika gelebt habe, war<br />

dieser Einfluss auf das gesamte Genre ganz deutlich<br />

zu spüren. Kurz gesagt, spiele ich am liebsten<br />

Southern Rock mit Country-Lyrics, das hat sich als<br />

mein Stil herauskristallisiert<br />

Ihr habt euer erstes komplett englisches Album aufgenommen<br />

- aber nicht irgendwo, sondern in Nashville -<br />

wie sind die Aufnahmen gelaufen? Du sagst über dich<br />

selbst, du lebst im Flugzeug?<br />

M: Ja (lacht), ich betreue laufend meine Tattoo-<br />

Studios, nicht nur in Amerika, auch in Österreich -<br />

wenn man also ein ganzes Album aufnimmt, braucht<br />

man da etwas Ruhe! Ich habe mir die Dark Horse-<br />

Studios in Nashville ausgesucht - auch Dolly Parton<br />

hat dort neben vielen Country-Größen aufgenommen,<br />

unser Producer, Kent Wells, arbeitet dort und er<br />

hat sich unser angenommen und hat dieses Album<br />

mit viel Herzblut produziert. Aber zurück zu deiner<br />

Frage, ja, ich verbringe sehr viel Zeit im Flieger!<br />

Am 14.4. spielen Mario Barth und About Kings im Dom<br />

im Berg in Graz - was erwartet uns da?<br />

M. Es erwartet euch eine Rock‘n‘Roll-Country Show,<br />

purer und ungekünstelter Southern Rock. Wir haben<br />

vierzehn neue Lieder im Gepäck, es wird auch die<br />

eine oder andere Überraschung geben. Wir präsentieren<br />

unser neues Album, das Ende Sommer veröffentlicht<br />

wird - zwei der Songs klettern gerade in den<br />

Billboard-Charts ziemlich hoch - um sehr wichtig für<br />

mich ist auch, dieses Album in meiner Heimatstadt<br />

vor meinen Leuten zu präsentieren - und wir haben<br />

IGEL VS. SHARK dabei, eine super Rockband, die uns<br />

die Leute so richtig aufheizen wird.<br />

Wie bist du zum Tätowieren gekommen? Du hast sehr<br />

früh angefangen?<br />

© Mario Barth<br />

M: Ja, richtig ich habe sehr früh angefangen, so in den<br />

späten 70ern und habe dann 1985/86 das Tätowieren<br />

zu meinem Beruf gemacht, hatte damals auch das<br />

erste legale Tattoo-Studio in Österreich, so richtig mit<br />

Gewerbeschein, und ich kann dir sagen, ich kenne<br />

diesen Beruf und alles, was damit zusammenhängt,<br />

in- und auswendig.<br />

Dein erstes eigenes Tattoo?<br />

M: Mein erstes Tattoo habe ich mir in Graz von Conny<br />

stechen lassen - er hat mir den ganzen rechten<br />

Oberarm gemacht, zu sehen ist ein Dämon, der mit einer<br />

Kriegerin kämpft, ein ewig gültiges Motiv (lacht).<br />

Wie wird man der Tätowierer der Stars?<br />

M: Angefangen hat alles 1991 mit<br />

dem ersten Preis bei einem der<br />

größten und prestigeträchtigsten<br />

Tattoo-Wettbewerbe in Amerika, das<br />

hat mir natürlich eine weltweite mediale<br />

Aufmerksamkeit verschafft.<br />

Ich habe dann 1994 in Miami einen<br />

Guest Spot gehabt und im Zuge<br />

dessen die ersten Celebrities tätowiert,<br />

wie zum Beispiel Vanilla Ice<br />

oder Lenny Kravitz und dann ist einer<br />

nach dem anderen zu mir gekommen<br />

- was besonders geschätzt<br />

wird, dass ich keinerlei Bilder dieser<br />

Tätowierungen veröffentliche und<br />

natürlich pünktlich bin!<br />

Welche Stars tragen deine Kunstwerke<br />

auf ihrer Haut?<br />

M. Das ist mittlerweile eine lange<br />

Liste, die von wie erwähnt Lenny<br />

Kravitz über Mötley Crüe, Avril<br />

Lavigne bis Sylvester Stallone reicht und etlichen<br />

anderen, die aber quasi anonym bleiben wollen. Das<br />

respektiere ich natürlich.<br />

Wer war der/die Wehleidigste?<br />

M: Der Wehleidigste bin wohl ich selbst, wenn ich zum<br />

Beispiel eine neue Farbe teste. Da bin ich beim nächsten<br />

Kunden auch viel vorsichtiger, weil ich mich daran<br />

erinnere, wie es ist, tätowiert zu werden (lacht)!<br />

Du bist ja beim Tätowieren sehr lange sehr nahe an den<br />

Stars dran. Wie kann man sich das vorstellen? Worüber<br />

plaudert man da?<br />

M: Dazu kann ich nur sagen, dass Stars trotz allem<br />

auch nur Menschen sind, die dieselben Probleme<br />

haben, wie alle anderen auch. Bei annähernd zehn<br />

Stunden, die wir miteinander verbringen, gibt es natürlich<br />

einiges zu bequatschen, über den aktuellen<br />

Film oder das aktuelle Album oder noch profaner<br />

über Probleme mit der Familie oder Freunden, also<br />

ganz normale Gespräche!<br />

Gibt‘s Stars die gar nicht reden wollen?<br />

M: Ich kann dir nur sagen, wenn die Nadel unter<br />

die Haut fährt, wird jeder gesprächsfreudig (lacht)!<br />

Haben dir Stars schon mal Geheimnisse verraten? Über<br />

ein neues Album oder eine neue Tour, zum Beispiel?<br />

M: Selbstverständlich reden wir auch über so etwas.<br />

Ich wusste zum Beispiel schon lange, dass Mötley<br />

Crüe wieder auf Tour gehen und natürlich erfahre ich<br />

so einiges, höre Songs, die noch nicht veröffentlicht<br />

sind oder Teile von Filmen, die noch nicht heraußen<br />

sind, denn wir sind nicht nur Client<br />

und Artist, sondern ich bin mit vielen<br />

auch wirklich gut befreundet.<br />

Du stehst im Guinness Buch der<br />

Rekorde - gemeinsam mit Tommy Lee<br />

von Mötley Crue - es ging da um ein<br />

Flugzeug, erzähl mal was da los war?<br />

M: Das war so: Tommy Lee wollte eine<br />

neue Tätowierung haben, wir haben<br />

dann herumgewitzelt, wo machen<br />

wir‘s, in Los Angeles oder kommst<br />

du nach Vegas, er musste aber nach<br />

Miami, und da habe ich vorgeschlagen:<br />

Warum machen wir‘s nicht im<br />

Flugzeug - und so ist das dann auch<br />

gewesen, fünfeinhalb Stunden auf<br />

den Knien habe ich Tommy Lee tätowiert<br />

- in einer Höhe von 42.000<br />

Fuß - unerreicht bis heute!<br />

Was ist das Schöne am Tätowierer sein?<br />

M: Ich kann meine Kunst überallhin mitnehmen<br />

und ich habe die Freiheit, mein Leben und meine<br />

Arbeit zu gestalten, durch die ganze Welt zu reisen<br />

und die unterschiedlichsten Menschen kennenzulernen,<br />

Freundschaften zu schließen und nicht zuletzt,<br />

dass jeder Tag eine neue Herausforderung bringt,<br />

der ich mich seit nunmehr 40 Jahren mit großer<br />

Freude stelle.<br />

www.mariobarthtattoo.com<br />

© Mario Barth<br />

© LISCHY 2020<br />

Claudia<br />

19


Stark!e Männer<br />

Wrestling ist Action im Ring. Aber nicht nur das. Ein wichtiger Teil des Sports-Entertainments sind<br />

Kommentatoren und Ringsprecher. Sie erklären uns die Geschichte, die im Ring erzählt wird, und<br />

unterstützen mit ihren Ankündigungen die Dramaturgie der Auseinandersetzung. Ihre Stimmen<br />

verleihen dem Ringgeschehen Würze.<br />

Die Stimmen des Wrestlings<br />

Einer der ersten, der im deutschsprachigen Fernsehen<br />

Wrestling kommentierte, war Carsten Schaefer.<br />

Er arbeitete 1988 für die Sportredaktion des Senders<br />

Tele 5, als eines Tages der Chefredakteur reinkam und<br />

fragte: „Wir haben da dieses Catchen. Wer will das machen?“<br />

Im Gegensatz zu seinen Kollegen war Schaefer<br />

Feuer und Flamme.<br />

Schaefer sah seine Rolle nie als die eines klassischen<br />

Sportkommentators: „Du bist Teil der Show. Du bist<br />

das Bindeglied zwischen der Promotion und den Zuschauern“.<br />

Der Kommentar transportiert die Storyline.<br />

Der Tonfall und die Wortwahl tragen zum Character-Building<br />

des Wrestlers bei. Anders als bei vielen<br />

Sportarten darf der Kommentator im Wrestling keine<br />

längeren Pausen machen „Zehn bis 15 Sekunden sind<br />

bereits zu viel“, erklärt Schaefer.<br />

Präsenz zeigen, lautet Salvas Credo, das er durch abgestimmte<br />

Kleidung (Schuhe und Hemd stets gleichfarbig)<br />

umsetzt. Acht Anzüge, 40 bis 50 Hemden und<br />

zehn Paar Schuhe umfasst seine Garderobe. Seine<br />

Körpergröße von nur 163 cm spielt ihm in die Karten,<br />

weil er Wrestler neben ihm noch hünenhafter<br />

erscheinen lässt. Den Ritterschlag als Ringsprecher<br />

erhielt er von der Wrestling-Legende Tony St. Clair,<br />

der ihm attestierte: „Du hast das Mundwerk und die<br />

Größe eines Ringsprechers.“<br />

Ähnlich wie sein Kollege Salva wurde EWA-Ringsprecher<br />

Robb Steamhammer ebenfalls nie gefragt, ob er<br />

den Job übernehmen möchte. Eigentlich wollte er Interviews<br />

mache, als er 1993 zu einer Show der WWS in<br />

München anreiste. Promoter The Hustler hängte ihm<br />

aber kurzerhand die Aufgabe des Ringsprechers um.<br />

Keine Widerrede und Schluss der Debatte, lautete die<br />

Arbeitsanweisung des Hustlers. Mit mächtigem Bammel<br />

kletterte Steamhammer in den Ring und debütierte<br />

erfolgreich vor 5000 Zusehern in der Münchner<br />

Rudi-Sedlmayer-Halle.<br />

20<br />

Alle Fotos © King of Pics Alex Singer<br />

Ganz wichtig für Schaefer: Es gibt keinen starken oder<br />

schwachen Kämpfer im Ring. „Der eine ist gut, der<br />

andere aber ist supergut.“ Denn wer sich gegen eine<br />

Niete durchsetzt, dessen Sieg hat kein Gewicht, was<br />

wiederum den Charakter des Wrestlers schwächt. Die<br />

kreative Distanz macht die gute Moderation aus: „Du<br />

musst natürlich Fan sein, darfst aber nicht zu sehr<br />

Fan sein.“ Die Erzählung des Matches muss neutral<br />

verklickert werden.<br />

Ohne gefragt worden zu sein, kam Ringsprecher Salvatore<br />

„Salva“ Cofone zu seinem Job. Der Ruhrpott-Italiener<br />

erhielt im Juni 2015 einen Anruf vom befreundeten<br />

Wrestler Murat Kaan. „Ich habe dich als Ringsprecher<br />

für die nächste CUW-Show empfohlen“, lautete Kaans<br />

Ansage. Salva äußerte Zweifel, die jedoch zu spät kamen.<br />

„Du bist auch schon gebucht“, schallte es durchs Telefon.<br />

Salva, der sein flinkes Mundwerk durch berufliche Aktivität<br />

im Vertrieb fit hält, bastelte sich Kärtchen und<br />

begann vor dem Spiegel zu üben, bis die Erkenntnis<br />

in ihm reifte: „Nee, das brauch‘ ich alles nicht!“ Anstatt<br />

eingeübte Floskeln zu reproduzieren, wollte er beim<br />

Sprung ins kalte Wasser einfach so sein, wie er ist. Hochnervös<br />

meisterte er sein Debut bei der CUW mit Bravour<br />

und verlässt sich seitdem auf sein Stehgreif-Talent.<br />

„Catcher sind eitel, wenn es ums Gewicht geht“, weiß<br />

der Mann, der bei der EWA stets im roten Sakko den<br />

Dienst versieht. Vor der Show sucht er daher den Kontakt<br />

zu den Athleten, um sicherzugehen, wie diese<br />

angekündigt werden wollen. Falsche Aussprache des<br />

Namens oder unkorrekte Bezeichnung der Herkunft<br />

sind Fettnäpfchen, die manche Wrestling-Mimose<br />

erzürnen. Alles scheinbar nur Nebensächlichkeiten,<br />

aber selbst ein Ringsprecher will keinen Stunk mit<br />

einem Wrestler provozieren.<br />

Auch Steamhammer ist kein Freund strikter Textvorgaben.<br />

„Wer den Text wortwörtlich aufschreibt, ist<br />

Sklave seiner eigenen Eselsbrücke“. Das geht dann<br />

nicht gut, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Der erfahrene<br />

Mundwerkathlet erinnert sich an eine Schrecksekunde<br />

beim 1998er-Event in der Lugner City. Ein<br />

aufgebrachter Zuseher ging damals auf den Wrestler<br />

Dirty Harry mit einem Messer los. Nachdem glücklicherweise<br />

dabei niemand zu Schaden gekommen war,<br />

entkrampfte Steamhammer die angespannte Situation:<br />

„All jene, die Gotham-City und Entenhausen auf<br />

der Landkarte suchen, bitte ich die Sache hier nicht so<br />

ernst zu nehmen“, lautete der spontane Sager damals.<br />

Mit ihren Stimmen schenken uns Kommentatoren<br />

und Ringsprecher gemeinsam mit den Wrestlern eine<br />

unterhaltsame Zeit. Denken wir vielleicht daran beim<br />

nächsten Event und spenden jenen, die uns mit ihren<br />

Worten begeistern, einen Extra-Applaus.<br />

1 2<br />

3<br />

Bild1: Kommentatoren-Legende Carsten Schaefer als General Manager im Ring der UKWA<br />

Bild2: Ringsprecher Salva trifft den guten Ton in Wort und Farbe bei der PWÖ<br />

Bild3: Robb Steamhammer hat das Sagen im Ring der EWA<br />

<br />

Ronny Raab-Bauki<br />

21


Craft-Strom<br />

Me, Myself and I<br />

Das innere Match wurde mit der Intensität und Emotionalität<br />

eines Derbys der Premier League geführt.<br />

Entschieden wurde es, bildlich gesprochen, erst in der Nachspielzeit,<br />

sprich in letzter Sekunde und nach Redaktionsschluss!<br />

Romantik, Prompter<br />

& noch so einiges<br />

Die Frage, die dieses innere Ringen, und ich habe<br />

wahrlich lange intensiv mit mir gerungen, hervorrief,<br />

war weder im wörtlichen noch im übertragenen<br />

Sinn, welchen Hut ich mir diesmal aufsetze. Beides ist<br />

zumeist in Windeseile geklärt, wiewohl bei der effektiven<br />

Hut-des-Tages-Wahl durchaus die Windstärke in<br />

Betracht zu ziehen ist.<br />

Artificial versus human intelligence, war vielmehr die<br />

Frage, die diesen Zwiespalt hervorrief: Lasse ich diese<br />

Kolumne von künstlicher Intelligenz verfassen oder<br />

verlasse ich mich auf „Me, Myself and I“?<br />

„I don't need anything to get me through the night except<br />

the beat that's in my heart. Yeah, it's keeping me<br />

alive… … 'cause the music fills me good and it gets me every<br />

time”, Lautstärkeregler bis zum Anschlag drehen und<br />

schon sprudeln Ideen und Worte – und die Finger<br />

schlagen – nicht immer im Takt – Purzelbäume<br />

auf der Tastatur. G-Eazy & Bebe Rexha gebührt der<br />

Dank des Kolumnisten für die Inspiration. „Whiskey<br />

in the Jar“ hätte in ausreichender Menge bei der<br />

Entscheidungsfindung vermutlich auch geholfen,<br />

aber manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann<br />

tun muss: nüchtern bleiben und über den rockig-metallischen<br />

Musiktellerrand blicken, auch und gerade,<br />

wenn er für „Das neue österreichische ROCK & METAL<br />

Magazin“ schreibt!<br />

Übrigens und auch auf die Gefahr hin, geneigte<br />

Leser, jetzt euer romantisierendes Bild des im verstaubten<br />

Dachkämmerchen bei Kerzenschein auf<br />

eine Underwood einhämmernden Schriftstellers zu<br />

schreddern wie Banksy sein „Girl with Balloon“, bei<br />

der Letterneingabeeinheit, handelt es sich um eine<br />

durchaus zeitgemäße von Apple – inklusive nerviger<br />

Autokorrektur des weltweit meistgenutzten<br />

Textverarbeitungsprogrammes. Sic est!<br />

Musik verbindet. Und weil Storytelling ihr Postulat<br />

beim Songwriting ist, verwundert es nicht, dass auf<br />

Kassette bei Tape Capitol Music veröffentlicht wird.<br />

Geschichten, besonders die persönlichen, wollen einfach<br />

in mehr als wenigen „schnell mal gestreamten<br />

Sekunden“ erzählt werden.<br />

Nach eigenem Bekunden „wie ein altes Ehepaar mit<br />

einem sehr guten Projektmanagement-Tool“ agieren<br />

die Labelbetreiber von Noise Appeal Records, Dominik<br />

Uhl und Michael Marlovics. Das muss wohl so sein,<br />

wenn man(n) zwanzig Jahre gemeinsam ein Label<br />

betreibt. Dafür braucht es dann auch mehr als eine<br />

Kassette oder einen Longplayer. Da braucht es gleich<br />

drei krachende Chelsea-Nights, um das Jubiläum zu<br />

feiern und das musikalische Schaffen von FUCKHEAD<br />

und DIE BUBEN IM PELZ über LAUSCH und BAITS bis<br />

HECKSPOILER und PHAL:ANGST auch nur in Ansätzen<br />

Revue passieren zu lassen.<br />

Und jetzt, zu guter Letzt, wage ich zu fragen: „Werte Ai,<br />

KI oder wie auch immer Intelligenz, hättest du ebenfalls<br />

obige Gedankensprünge vollzogen? Kämst du darüber<br />

hinaus auf Abwandlungen wie „Haben Sie Wien schon<br />

bei Nacht gesehen? Haben Sie schon Prompter erlebt?“<br />

– Vermutlich noch nicht einmal, wenn ich einen<br />

KI-Prompter, also einen dieser in trendsettenden<br />

Agenturen, Blog- und Schreibwerkstätten mittlerweile<br />

sehr begehrten, der Software effektive und<br />

präszise Kommunikationsanweisungen gebenden<br />

Spezialisten, einen KI-Prompter, beigezogen hätte,<br />

aber wer weiß … … jedenfalls solange wir das nicht<br />

endgültig geklärt haben, wird THE CRAFTMEN`S JOB<br />

weiterhin von einem Schreibwerker verfasst, auch<br />

wenn es hin und wieder eines Kraftakts bedarf!<br />

Part VI<br />

Kälteeinbrüche im Frühling nähren die Sehnsucht<br />

nach Sommer, Sonne, Sand und Meer, bei euch, bei<br />

mir und ganz offensichtlich auch bei den jungen<br />

„Craftswomen“, die sich von der den Himmel in warmes<br />

Licht tauchenden, untergehenden Sonne bei der<br />

Namensgebung inspirieren ließen. Orange Skies, eine<br />

upcoming All-Female-Pop/Rock-Band, die klassischen<br />

Rock-Sound der 70er mit dem Pop-Sound der heutigen<br />

© Privat<br />

Till Philippi<br />

22<br />

23


Strom!Legenden<br />

lucas fox<br />

Mitte März hatte ich die große Ehre, Lucas Fox, Gründungsmitglied<br />

sowie erster Drummer von Motörhead, bei einer Signing Session im<br />

Schallter Records zu treffen. Grund für seinen Wien-Besuch war das<br />

Konzert der Wiener Ur-Goth- Band A WEDDING ANNIVERSARY,<br />

deren „Asylum“-EP (1989) er produziert hatte.<br />

© Gus Stewart<br />

© Ian Dickson<br />

Lucas Fox, der beim Nebenprojekt SISTERHOOD von THE SISTERS OF<br />

MERCY-Frontmann Andrew Eldritch mitwirkte (den Song „Giving<br />

Ground“ haben sie gemeinsam produzierte“), war Drummer bei WARSAW<br />

PAKT, ehe sich diese 1978 auflösten. Aktuell ist er u.a. noch bei den PINK<br />

FAIRIES (mit Ex-Hawkwind- Bassist Alan Davey) dabei. Die Drums von<br />

Lucas Fox sind auf dem Song „Lost Johnny“ des originalen Motörhead-<br />

Debüts „On Parole“ (1975 aufgenommen, 1979 released) zu hören - die<br />

restlichen wurden dann mit denen von Phil Taylor overdubbed.<br />

Ein kleiner Fun Fact: Lucas Fox ist für den markanten, gotisch angehauchten<br />

Motörhead-Schriftzug verantwortlich. Außerdem konnte er<br />

Lemmy davon überzeugen, das Ö auf das zweite O im Bandnamen zu<br />

platzieren, dieser Vorschlag war auf seine guten Deutschkenntnisse<br />

zurückzuführen.<br />

Zu späterer Stunde dieses ereignisreichen Tages konnte ich dann mit<br />

Lucas noch gemeinsam auf Lemmy anstoßen - in klassischer Manier<br />

mit einem Jacky Cola.<br />

In diesem Sinne: Long live Rock’n’roll!<br />

Philipp<br />

© Nathalie Gavariaux<br />

© Tristan Wanecek<br />

24<br />

25


Strom!Chaos<br />

Lese!Strom<br />

CHAOSEUM<br />

The Third Eye<br />

(Eigenproduktion)<br />

Die Schweiz hat definitiv mehr zu bieten als Käse, Schokolade und schöne Berge zum Biken. Zum<br />

Beispiel das 4. Studioalbum „The Third Eye“ der Lausanner Nu-Metal/ Metalcore Formation CHAOSEUM!<br />

© Dietmar Hoscher<br />

Gleich beim Opener „I, Sexy Zombie“ wird klar,<br />

die Herren CK Smile, Loïc Duruz, Valery Veins<br />

und Greg Turini wurden musikalisch eine Spur<br />

härter, aggressiver, düsterer; gleichzeitig melodiöser<br />

und harmonischer, um die stetig wachsende<br />

Fangemeinde aller Genres zu beglücken.<br />

Der Vergleich mit Größen wie KORN oder<br />

MARILYN MANSON liegt nahe, doch sind die<br />

Songs sehr eigenständig und experimentierfreudig<br />

in Sachen Rhythmik und Songaufbau,<br />

jeder Track für sich ein catchy Hit, bei dem die<br />

Herren ihr Talent und Gespür für Finesse unter<br />

Beweis stellen.<br />

CK Smile ist stimmlich breit aufgestellt, von<br />

Growls zu mitreissend cleanem Gesang, jedes<br />

Wort der genialen Lyrics sitzt und geht direkt<br />

unter die Haut.<br />

Das Album hat durchaus einige Highlights zu<br />

bieten! „Unreal“ fesselt von der ersten Sekunde<br />

und liefert sowohl großartige Riffs als auch einen<br />

gefährlichen Ohrwurm-Refrain. „Dance on<br />

my Grave“ überrascht mit Samples, fast schon<br />

rotzigem Rap-Gesang und einer groovigen<br />

Bassline, die eine wuchtige Dynamik erzeugt.<br />

„Welcome Home“ ist ein abwechslungsreiches<br />

Gesamtkunstwerk mit brillant poetischem Text<br />

und fettem Breakdown, und „My Wonderland“<br />

ist die perfekte Kombination aus Härte und epischen<br />

Passagen mit gesanglicher Glanzleistung!<br />

Fazit: KORN meets ERIC DRAVEN meets raw<br />

talent equals refreshing craziness and<br />

wonderful chaos!<br />

www.chaoseum.com Sabina Lorenzetto Der Autor durchleuchtet erneut die Untiefen dessen,<br />

was man im weitesten Sinn „Alltag“ nennt, aber<br />

Achtung, hier liegt die Betonung eindeutig auf „All“, den<br />

nichts weniger, als ein lyrisches Universum ist er bereit,<br />

der geneigten Leserschaft zu Füßen zu legen – diese<br />

braucht es nur aufzuheben und einzutauchen in die<br />

Live zu sehen<br />

am 30. 05.<br />

im Viper Room Vienna,<br />

DO NOT MISS!<br />

Gordon McMichael<br />

Lurche, Lyrik, Meeresgötter<br />

Nach seinem 2021 veröffentlichen gefeierten Erstlingswerk „Live In Front Of An Imaginary Audience“,<br />

einem Tourbuch der besonderen Art, hat Gordon McMichael erneut zugeschlagen und legt mit<br />

„Die Braut und der Akkordeonspieler“ (erscheint am 28.4.2023 als E-Book und erhältlich bei<br />

Amazon, Thalia und in allen guten E-Book Stores) ein weiteres außergewöhnliches Werk vor.<br />

wundersame Welt des Gordon McMichael, wo alles eine<br />

ganz besondere, noch nie gesehene Bedeutung erhält.<br />

Komisch und sehr lustig ist es auf jeden Fall, ausufernd<br />

und gerne auch ins Absurde gesteigert - aber<br />

es findet sich auch Rührendes und ans Herz gehendes,<br />

wie Briefe an die Helden der Gordon‘schen<br />

Sozialisation als Musiker, etwa an Rory Gallagher oder<br />

an Hansi Lang.<br />

Die Adressaten haben diese Briefe nicht erreicht,<br />

umso schöner, dass wir - die Leser - diese zu Gesicht bekommen<br />

und auch zu Gehör, denn Gordon McMichael<br />

ist auch Gründungsmitglied der Ensembles „Reading<br />

Rock“, welches in wechselnder Besetzung (unser Andi<br />

Appel ist immer dabei!) seit 2022 das Publikum mit<br />

einer unterhaltsamen Mischung aus Literatur und<br />

Musik zu begeistern weiß!<br />

Um mit Karl Farkas zu sprechen:<br />

Schauen Sie sich das an!<br />

www.facebook.com/gordonmcmichael1<br />

Claudia<br />

26<br />

27


Steirer!Strom<br />

Der nächste Sommer kommt.<br />

Hier schon mal eine kleine Einstimmung in Form einer Rückschau,<br />

die auch gleich die Geburt eines neuen Subgenres ankündigt!<br />

ist anders<br />

Ganz Wien ist am Donauinselfest.<br />

Ganz Wien?<br />

Nein, eine kleine sehr heterogen zusammengesetzte<br />

Gruppe, angefangen vom typischen<br />

männlichen Metalhead über den<br />

weiblichen Indipendentfan bis hin zu<br />

Hardcore-Technofreaks, zieht es vor, in<br />

die Gefilde des Wiener Escape zu kommen,<br />

um einer L(N)abelschau des Grazer Labels<br />

Grazil Records beizuwohnen, bei dem alle<br />

Bands des heutigen Abends unter Vertrag<br />

stehen. Grazil Records ist seit rund zwei<br />

Jahren aktiv und hat einen durchgängig<br />

starken Katalog an Platten herausgebracht,<br />

mit dem es sich zusehends vom lokalen<br />

Geheimtipp in der Steiermark zum österreichischen<br />

Kultlabel entwickelt, das in den<br />

Fußstapfen des in den 90ern berüchtigten<br />

Amphetamine Reptile Records Label aus<br />

Washington wandelt.<br />

Eröffnet wird von Chorosia mit ihrer sehr<br />

abwechslungsreichen Melange aus Deathund<br />

Thrash Metal, angereichert mit einer<br />

guten Portion an atmosphärischen Doom-<br />

Elementen, die eine sehr solide Performance<br />

bieten und die Zuseher auf die folgenden<br />

beiden Bands gut einstimmen und dabei<br />

den Saal mit Lichtshow und Nebelschwaden<br />

in einen Hexenkessel verwandeln.<br />

Mit Nekrodeus betritt die zweite Band des<br />

Abends das Rampenlicht. Bei ihrem Auftritt<br />

verzichten sie auf die experimentelleren<br />

Passagen ihrer beiden Longplayer und hauen<br />

einen Kracher nach dem anderen hinaus.<br />

Eröffnet wird mit dem Titeltrack des neuen<br />

Albums Asbest. Nekrodeus bedienen sich gekonnt<br />

aus allen Bereichen des Extreme Metal<br />

und entwickeln - vorgetragen im morbiden<br />

Gestus - ihren eigenen unverkennbaren Stil.<br />

Optischer Mittelpunkt ist Sänger Stefan<br />

Rindler, der ganz in der Tradition von Jim<br />

Morrison und Ian Curtis den Gig mit dem<br />

Rücken zum Publikum beginnt, aber mit fortschreitendem<br />

Konzert seine Hemmungen<br />

verliert und mit seinen manisch-depressiven<br />

Verzweiflungsschreien das Publikum in<br />

seinen Bann zieht. Ein magischer Auftritt.<br />

Mit Spannung wurde dann das Stoner/<br />

Sludge Duo Thosar erwartet, und ob sie die<br />

Aufmerksamkeit des Publikums nach den<br />

körperlich auslaugenden Vorgängerbands<br />

halten können. Diese Sorge wischten sie<br />

gleich von der Tanzfläche. Die Zwei-Mann-<br />

Armee aus Bassist Michael Schmuck und<br />

Schlagzeuger Robert Stelzer erzeugten<br />

eine Soundkulisse, hinter der man ein<br />

Bandprojekt bestehend aus Lynyrd Skynyrd<br />

und Motörhead vermuten könnte. Das<br />

Publikum war derart begeistert von der Art,<br />

wie Schmuck seinen Bass als tiefer gestimmte<br />

Gitarre umfunktionierte, dass sich vor der<br />

Bühne ein Moshpit bildete. Thosar war ein<br />

würdiger Finalist des heutigen Abends, der<br />

die letzten Energiereserven des Publikums<br />

mobilisierte, bevor es dann an die wohlverdiente<br />

Biertränke ging.<br />

Der Veranstalter sprach von einem amtlichen<br />

Abriss. Das war es auch. Es war aber<br />

noch mehr. Es war die erste Station des<br />

Siegeszuges der New Wave of Styrian Sludge<br />

Metal (NWoStSM).<br />

www.grazil.at<br />

<br />

Gino<br />

chorosia<br />

thosar<br />

nekrodeus<br />

Alle Fotos © Gino<br />

28<br />

29


Starke!Talente<br />

Alles eine Sache des Willens<br />

Hurra, MIND OVER MATTER ist als Marke wieder da und versteht sich vorab in erster Linie als Talenteschmiede,<br />

Plattform und Sprungbrett für neue Talente im Heavy-Bereich! Da talenteschmieden,<br />

plattformen und sprungbrettern wir von Stark!Strom als Medienpartner natürlich überaus gerne mit<br />

und präsentieren euch den ersten Streich:<br />

COLD YEARS, PLANET OF ZEUS und EMPLOYED TO SERVE am 6. Juni im Chelsea.<br />

Alle drei Band sind quasi gleichberechtigt, was ich<br />

sehr sympathisch finde!<br />

Hier eine kleine Einstimmung:<br />

COLD YEARS kommen aus Aberdeen, Schottland,<br />

und wurden von Sänger Ross Gordon 2014 klassisch<br />

in einem schottischen Pub gegründet - wo sonst? Ihr<br />

Stil schwankt so zwischen Alternative und Punk, die<br />

2022-Scheibe „Goodbye To Misery“ rechnet in großem<br />

Bausch und Boden mit allem ab, was der Band so<br />

richtig sauer aufstößt, aber ein Funken Hoffnung<br />

darf dann doch auch dabei sein.<br />

PLANET OF ZEUS gibt es schon etwas länger,<br />

nämlich seit der Jahrtausendwende und in ihrer<br />

Heimat Griechenland gehören sie mittlerweile zu<br />

den angesagtesten Acts. Musikalisch sind sie dem<br />

Stoner Rock zuzuordnen, das ist jetzt aber nur eine<br />

kleine Orientierungshilfe, im Grunde geht es bei<br />

PLANET OF ZEUS um die Relevanz der Rockmusik,<br />

und diese sei dreckig, gefährlich, roh.<br />

EMPLOYED TO SERVE aus der britischen Arbeiterstadt<br />

Woking zocken vorzugsweise Hardcore und<br />

Artverwandtes. Ausnahmesängerin Justin Jones und<br />

Gitarrist und Lebensgefährte James Urwin teilen die<br />

Vorliebe für Systemkritik, dargeboten mit der nötigen<br />

Härte, um den richtigen Nachdruck zu verleihen<br />

haben sich die Briten eine ansehnliche Fanbase erarbeitet.<br />

So wie‘s aussieht, garantiert dieses 3er-Billing einen<br />

echt heftigen Abend im Chelsea.<br />

Wir werden auf jeden Fall berichten!<br />

https://www.facebook.com/mindovermatterAUT/<br />

Claudia<br />

COLD YEARS<br />

PLANET OF ZEUS<br />

EMPLOYED TO SERVE<br />

© Band<br />

© Petros Poulopoulos<br />

© Band<br />

30


Strom!Ramone<br />

Strom!Ramone, die zweite<br />

MiKe RamoNe<br />

arbeit<br />

ist nur<br />

das halbe Leben<br />

Mike Ramone ist ein hart arbeitender Mann. Warum man das so<br />

lapidar feststellen kann, seht ihr auf den kommenden zwei Seiten.<br />

Es ist wahrlich an der Zeit, euch jemanden vorzustellen,<br />

der bereit ist, einen Gutteil seiner Freizeit<br />

für seine geliebte Musik zu opfern und der nicht<br />

müde wird, seinen Projekten nicht nur die nötige<br />

Aufmerksamkeit, sondern auch eine große Portion<br />

Liebe zum Detail zu widmen. Zudem ist er ein ausgesprochen<br />

verlässliches Mitglied der kreativsten<br />

Redaktion der Welt, nämlich unserer Stark!Strom-<br />

Redaktion und in dieser Funktion auch ein verlässlicher<br />

Distributor unseres herrlichen Magazins.<br />

Seine Leidenschaft gehört unzweifelhaft dem Punk,<br />

er ist aber auch (fast) allen anderen Genres der härteren<br />

Gangart durchaus zugetan. Underground muss<br />

es halt sein, aber ganz so streng ist Mike Ramone<br />

da nicht.<br />

Bereits im dritten Jahr veröffentlicht er den Support<br />

the Underground-Sampler zusammen mit Mars<br />

Music Productions und als Supportpartner sind<br />

wieder Café Carina, Cafe Queer, Rattlesnake,<br />

Recordbag, Stark!Strom, SBÄM, 4400.ironcity<br />

Webradio mit dabei. Bis jetzt sind folgende Bands<br />

bestätigt: Bonfire Punks, Courious, DirtyWink,<br />

Gambler & Co., Generation Breakdown, Go!<br />

Go! Gorillo, Grim Justice, GvH, Journey to<br />

iO, Leberzerroze, Liquid Lunch, Maschin,<br />

Nitrogen, Oh-fi, Traincorn, Woid - und da kommt<br />

sicher noch mehr!<br />

www.facebook.com/people/Musicjunky-Bookings-Records<br />

Claudia<br />

Wie auf der gegenüberliegenden Seite ersichtlich, ist unser Mike Ramone nicht nur ein Musicjunky,<br />

sondern kann auch echt reinbeißen, wenn es um das Erstellen von Samplern, das Verfassen von<br />

Reviews für Stark!Strom, Verteilen des selbigen und allem, was damit in Zusammenhang zu leisten<br />

ist, geht - ABER der Mann kann auch feiern, kein Wunder, ist er doch der Mastermind hinter MJ Events.<br />

Davon überzeugen könnt ihr euch im Café Carina von 29.06.- 01.07.2023, da findet die<br />

Fünfjahresfeier von Musicjunky Bookings and Records statt. Im Zuge dessen wird am<br />

30.06.2023 auch der Support the Underground Sampler Vol.3 präsentiert.<br />

Folgende Bands werden im Carina aufgeigen:<br />

DIE INFIZIERTEN, FRIEDEMANN, IROKÄSE, GAMBLER & CO., MATT DeeCRACK, MEAT CHEESE,<br />

MORITZ MOLNAR, SCHOOL DRUGS, SOCIAL RIOTS, VENATOR<br />

Dieses Billing garantiert ein ganz außergewöhnliches Fest, das kann schon vorab<br />

festgestellt werden. Da man auch mit dem Auge „hört“, hier schon mal ein paar optische Eindrücke!<br />

See you at Café Carina!<br />

Claudia<br />

Der Support the Underground Vol. 3 Sampler wird am 30.06.23 veröffentlicht.<br />

Folgt dem Motto und holt euch das Teil!<br />

Fünfjahresfeier von Musicjunky Bookings and Records<br />

Café Carina von 29.06.- 01.07.2023<br />

© Band<br />

© Verena Ettl-Weber<br />

© Band<br />

© Band<br />

© Band<br />

© Band<br />

Generation Breakdown<br />

Grim Justice<br />

Leberzerroze<br />

Meat Cheese<br />

School Drugs<br />

Venator<br />

32<br />

33


StromIcorns<br />

Strom!Icron<br />

fingerlyxx<br />

Einhörner aus Stahl<br />

Wie schon im Editorial erwähnt, lassen wir bei Stark!Strom Fünfe auch mal<br />

grad sein und obwohl wir bis dato Singles nicht reviewt haben –<br />

es gibt halt immer eine Ausnahme und FINGERLYXX sind definitiv<br />

eine Ausnahmeerscheinung in heimischen Gefilden.<br />

Als schweißtreibende Party-Hard Rocker haben sie<br />

sich bereits einen schillernden Namen gemacht, aber<br />

mit dem Release von „Unicorns (Made of Steel)“ inklusive<br />

Video am 21.04. dieses Jahres gibt es ein Bekenntnis<br />

zu einer härteren Gangart in Richtung klassischem<br />

Heavy Metal - meiner Meinung nach, da ich schon die<br />

Freude hatte, zusammen mit FINGERLYXX zu konzertieren,<br />

eh nur eine Frage der Zeit.<br />

Der bandeigene Presstext ist so herzhaft formuliert,<br />

dass ich ihn euch - geneigte Leserschaft - auf keinen<br />

Fall vorenthalten möchte:<br />

www.facebook.com/Fingerlyxx<br />

„Mit Unicorns (Made of Steel) beweisen Fingerlyxx,<br />

dass sie nicht nur Partytracks abliefern können,<br />

sondern im Grunde ihres Herzens eine Heavy Metal-<br />

Band sind. Der Song in der Schnittmenge von Black<br />

Sabbath, Iron Maiden und Dio lädt nicht nur zum<br />

Headbangen ein, der Gedanke, dass wir uns von totalitären<br />

Regimen nicht vorschreiben lassen, wer wir<br />

sind und wen wir lieben, ist aktueller denn je! Wir sind<br />

alle Unicorns und noch dazu aus Stahl!“<br />

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer:<br />

Reinhören ist angesagt!<br />

Claudia<br />

Avatar live!<br />

21.3.2023, Simm City, Vienna<br />

Nun endlich konnte die aufgrund von Omicron verschobene<br />

Tour des Vorjahres stattfinden. Und es war bombastisch!<br />

Hat irgendwer was anderes erwartet? Nein, natürlich nicht.<br />

Wurden unsere Erwartungen vielleicht sogar noch übertroffen? Ja, natürlich schon.<br />

Nachdem das Publikum von den Schweizern Kassogtha<br />

und der US-amerikanischen Band Veil of Maya aufgewärmt<br />

wurde, schloss sich der Vorhang noch einmal<br />

und die Bühne wurde umgebaut. Danach wurde das<br />

lange Warten belohnt: Das aufmerksame Auge sieht,<br />

dass John Alfredsson auf die Bühne schleicht und hinter<br />

dem Schlagzeug Platz nimmt. Dann geht es los:<br />

eine Flut an Eindrücken, die Musik, die Lichter und<br />

natürlich die absolut fantastische Bühnenpräsenz aller<br />

Bandmitglieder. Johannes Eckerström, Sänger und<br />

persönlicher Joker des Kungen (schwed. König), gibt<br />

nicht nur eine super Performance in puncto Gesang ab,<br />

sondern ist sich auch nicht zu schade, für das Publikum<br />

Luftballonfiguren zu basteln. Und das Publikum gab<br />

auch dankbar die positive Energie zurück und headbangte,<br />

tanze und sang, selbst zu den Songs des neuen<br />

Albums „Dance Devil Dance“ - mit.<br />

Im letzten Drittel der Show beglückte uns Kungen,<br />

König von Avatar Country (gespielt von Gitarristen<br />

Jonas Jarlsby) nicht nur mit seiner Anwesenheit, sondern<br />

auch mit den Hymnen seines Landes (Avatar<br />

Country, 2018).<br />

Anna<br />

34<br />

Alle Fotos © Band<br />

Älteres Material wurden mit Tracks von „Dance Devil<br />

Dance“ abgewechselt, „Chimp Mosh Pit“ hat sich jetzt<br />

schon als absoluter Konzertbanger entpuppt und auch<br />

das Lzzy Hale-Duet funktioniert live mit der Stimme<br />

des Bassisten Henrik Sandelin fantastisch. Das Album<br />

nimmt Aspekte des 2012er Albums „Black Waltz“ wieder<br />

auf und passt damit perfekt in die Diskographie.<br />

Fotos © Thomas Ranner<br />

35


Strom-Schmiede<br />

36<br />

TRÜFFELSCHWEINCHEN of<br />

Vom Trüffelschweinchen zum Kulturattaché?<br />

Da ich neulich feststellen musste, dass es tatsächlich Menschen (und das im eigentlich durchaus dafür<br />

„empfänglichen“ Alter...) gibt, die selbst mit Klassikern wie PINK FLOYD oder BLACK SABBATH nichts<br />

anzufangen wissen, habe ich beschlossen, meine „Funktion“ hier noch ein wenig ernster zu nehmen.<br />

Das bedeutet, ich bin bestrebt, euch dieses Mal Bands und Musiker:Innen sowie deren Veröffentlichungen<br />

ans Herz zu legen, die schon vor längerer Zeit versucht haben, sich einen Namen zu machen:<br />

Eröffnen möchte ich meinen Exkurs mit<br />

SAVAGE GRACE. Deren Band oberhaupt<br />

Christian Logue gilt zwar seit Jahrzehnten als<br />

„etwas eigenwilliger“ Charakter mit Hang zum<br />

Irrsinn, seine Fans kommen auf dem ersten<br />

Studioalbum seit 1986 (!) aber sicher auf ihre<br />

Rechnung. Zwar hat der US / Speed Metal der<br />

Frühzeit ein wenig an Rohheit eingebüßt, „Sign<br />

Of The Cross“ (Massacre Records / Soulfood)<br />

wird am Ende des Jahres aber mit Sicherheit<br />

als eines DER Comebackwerke von 2023 betrachtet<br />

werden.<br />

Auch, weil sich der aus Puerto Rico stammende<br />

Gabriel Colon als „Wunderwuzzi“ am Mikro<br />

entpuppt, und mit einer Bandbreite von<br />

Halford bis Tate imponiert!<br />

http://www.savagegracemetal.com/<br />

Einen Neustart nach Maß haben auch die<br />

Schweden MEZZROW mit „Summon<br />

Thy Demons“ (Fireflash Records) hingelegt.<br />

Deren Debüt „Then Came The Killing“ hatte<br />

es zwar definitiv in sich, der melodisch angelegte<br />

Thrash Metal (mit SACRED REICH- und<br />

ONSLAUGHT-Reminiszenzen) kam 1990 aber<br />

wohl ein paar Jährchen zu spät. Das von den<br />

Originalmitgliedern Uffe Pettersson (Voc.)<br />

und Conny Welen (B.) wiederbelebte und<br />

ambitioniert betriebene Unternehmen macht<br />

die „schöpferische Pause“ jedoch schnell vergessen.<br />

Schließlich offeriert der Fünfer auch<br />

anno 2023 knallharten, dabei aber immerzu<br />

eingängig angelegten, und perfekt durchstrukturierten<br />

Thrash der gediegenen Machart.<br />

http://www.mezzrow.black/<br />

Mit zwei zeitgleich erscheinenden Drehern<br />

versuchen sich dieser Tage auch die US-Sleaze/<br />

Hard Rocker KINGOFTHEHILL wieder<br />

ins Gespräch zu bringen. Deren selbstbetiteltes<br />

Debüt brachte den Burschen aus St.<br />

Louis zu Beginn der 90er zwar jede Menge<br />

MTV-Einsätze, dem Zeitgeist musste aber<br />

auch diese Formation Tribut zollen. Mit "II"<br />

(FNA Records) setzt man aber nahtlos an den<br />

Erstling an, auch wenn erst einmal abgewartet<br />

werden muss, wie die von lässigen, funkigen<br />

Einsprengsel durchzogenen Songs dieser Tage<br />

angenommen werden. Eine Tour (optimalerweise<br />

zusammen mit Kalibern wie den BULLET<br />

BOYS...) wäre jedenfalls wünschenswert.<br />

Von der Live-Intensität der Band kann man<br />

sich übrigens schon jetzt überzeugen. Die<br />

7-Track-EP „Sessions“ (FNA Records) wurde<br />

nämlich um einige Live- (und „Unplugged“)<br />

Aufnahmen erweitert, die sich definitiv hören<br />

lassen können.<br />

https://www.facebook.com/kingofthehillstl/<br />

Apropos: Den Auftritt von BABYLON<br />

A.D. beim 2016er „BYH!!!“ werde wohl nicht<br />

nur ich als Highlight in Erinnerung haben.<br />

Cool, dass die Herren nun mit „Live Lightning“<br />

(Perris Records) endlich ihr erstes Live-Album<br />

veröffentlichen. An der Setlist (von ‚Bang Go<br />

The Bells’ über ‚Kid Goes Wild’ bis ‚Hammer<br />

Swings Down’ ist alles dabei!) gibt es ebenso<br />

wenig zu meckern, wie an der Intensität der<br />

Darbietung, und auch die Aufnahmequalität ist<br />

top. Und da auch Frontsympath Derek Davis<br />

noch immer in guter Form zu sein scheint,<br />

würde sich eine Wiederholung des erwähnten<br />

Auftritts geradezu aufdrängen....<br />

https://babylonad.com/<br />

Ob sich mit „Twisted, Rude & Sticky Sweet“<br />

(Perris Records) der Erfolg der ersten beiden<br />

Dreher von CHERRY ST. wiederholen<br />

lässt, bleibt abzuwarten. Die von Gitarrist<br />

(und Labelchef) Tom Mathers zusammen-<br />

gestellt Compilation lässt aber zumindest<br />

keinen Zweifel daran aufkommen, weshalb<br />

man die Jungs seinerzeit unter Vertrag genommen<br />

hat. Das (klangtechnisch überarbeitete,<br />

jedoch immer noch „naturbelassene“)<br />

Demomaterial klingt nämlich auch nach gut 30<br />

Jahren noch effizient. ‚Hell Raiser’, oder auch<br />

‚Push And Shove’, hätten wir unter günstigeren<br />

Voraussetzungen wohl auch auf MTV zu sehen<br />

bekommen. Haarspray raus, und ab dafür!<br />

https://www.facebook.com/CherrySt.1989/<br />

Auch ROXX GANG hatten es „seinerzeit“<br />

in die Flimmerkisten geschafft, und konnten<br />

sich dadurch auch bei uns einen Namen machen.<br />

Als 1995 „The Voodoo You Love“ veröffentlicht<br />

wurde, krähte in Europa jedoch<br />

kaum noch ein Hahn nach der Truppe. Die um<br />

das flotte STEPPENWOLF-Cover ‚Magic Carpet<br />

Ride’ erweiterte Neuauflage von Perris Records<br />

sollte daher nicht nur für eingeschworene Fans<br />

von Interesse sein.<br />

https://www.facebook.com/RoxxGang/<br />

Bis dato leider unter nahezu jeglichem Radar<br />

geblieben sind die kalifornischen Power/<br />

Thrasher IMAGIKA. Deren Frontmann Norman<br />

SKINNER hat sich allerdings mit der nach<br />

ihm benannten Truppe zuletzt doch einigermaßen<br />

etablieren können. Auf „The Dark Design“<br />

(Dead Inside Records) liefert der aus der Bay<br />

Area stammende Sänger abermals knallharte,<br />

aber dennoch eingängige Mucke. Stilistisch<br />

ist er damit zwar ein wenig „modernisiert“<br />

unterwegs, das Unternehmen wird aber<br />

nicht zuletzt durch seine Stimmgewalt (die<br />

er auch bei HELLSCREAM und NIVIANE unter<br />

Beweis stellt) auch bei Fans der erwähnten<br />

Kult-Truppe aus San Francisco Wonnegefühle<br />

hervorrufen.<br />

https://www.facebook.com/skinnermetal<br />

Das ist seinem IMAGIKA-Kumpel Steve Rice<br />

zuletzt auch mit dessen Spielwiese KILL<br />

RITUAL gelungen. Deren ehemaliger Sänger<br />

David Reed Watson lässt dieser Tage mit<br />

ALCHEMY FIRE aufhorchen. Das selbstbetitelte<br />

Erstlingswerk (Qumran Records)<br />

dieser transatlantischen Kooperation klingt<br />

in etwa so, als ob man US-Prog Metal im Stile<br />

früher QUEENSRYCHE mit einer Extra-Dosis<br />

europäischem Heavy Metal kombiniert, und<br />

um diverse NWOBHM-Einsprengsel erweitert<br />

hätte. Saug**l, oder?<br />

https://www.alchemyfireofficial.com<br />

Die Fusion von typisch europäischen und<br />

US-amerikanischen Sounds ist auch den etwas<br />

umständlich benannten Kanadier:Innen<br />

WALK WITH TITANS gelungen. Was auf<br />

den ersten Blick hin nach einem Bauchfleck<br />

in die Kitschkiste vom Sprungturm aus anmutet,<br />

erweist sich auf "Olympian Dystopia"<br />

(Rockshots Records) überraschenderweise als<br />

ausgewogene Melange von Härte, Anspruch,<br />

Melodik und Emotionen. Und auch die dabei<br />

zu Texten verarbeiteten griechischen Mythen<br />

und Legenden verabreichen der, u.a. von<br />

ANGRA inspirierten Truppe einen vergleichsweise<br />

nur geringen Pathos-Anteil.<br />

https://www.facebook.com/<br />

people/Walk-With-Titans/100064909415917/<br />

Für einen unvorteilhaften Bandnamen hatten<br />

sich auch die aus Oregon stammenden<br />

DRAGONDEX entschieden, als sie Mitte<br />

der 80er Jahre begannen. Ihr einziges Demo,<br />

das nun unter dem Titel „The Troll“ (Arkeyn<br />

Steel Records) in erweiterter Form aufgelegt<br />

wird, macht dagegen klar, dass hier begnadete<br />

Musiker zugange waren. Weshalb die Jungs<br />

ihre Instrumente 1992 für immer (?) an den<br />

Nagel gehängt haben, wird wohl nach wie<br />

vor ein Rätsel bleiben. Dass die Burschen mit<br />

ihrem zwischen frühen RUSH, dem seinerzeitigen<br />

US Power / Prog und Epic Metal zu verortenden<br />

Stil ein wahrlich bemerkenswertes<br />

Vermächtnis hinterlassen haben, steht jedoch<br />

außer Frage.<br />

https://www.steelgallery.com/metal-store/<br />

product/dragondex-the-troll-cd-pre-order<br />

Das Label hat aber nicht nur damit wieder<br />

einmal unter Beweis gestellt, dass es mit zu<br />

den relevantesten zählt, wenn es um „verborgene<br />

Szeneschätze“ geht, sondern auch<br />

mit PHANTOM REIGN. Der eher nach<br />

„klassischem“ Punk-Nihilismus anmutende-<br />

Titel „No Hope For The Future“ mag zwar<br />

den Traditionalisten zunächst ein wenig irritieren,<br />

der Inhalt dieses 18 Tracks umfassenden<br />

Albums lässt jedoch kaum Wünsche für diese<br />

Zielgruppe offen!<br />

Das Quintett aus Illinois konnte mit dem ursprünglich<br />

1995 aufgelegten Dreher zwar nicht<br />

wirklich viel reißen, die Musik der Truppe,<br />

deren Bassist Kevin MacDonald mit LAST ONE<br />

STANDING immer noch für lässigen Hard/<br />

Heavy Rock sorgt, hat aber nichts von ihrer<br />

Anziehungs- und Strahlkraft eingebüßt. Wie<br />

auch, lassen sich doch neben Einflüssen aus<br />

der „Nachbarschaft“ (SHOK PARIS, BREAKER)<br />

auch Anleihen bei frühen SAVATAGE heraushören.<br />

Und zumindest die sollten doch geläufig<br />

sein, oder?<br />

http://www.phantomreign.net/<br />

by Walter<br />

© Privat<br />

37


Strom-kreis<br />

ALTAR OF OBLIVION<br />

Burning Memories (EP)<br />

(From The Vaults /<br />

Target Distribution)<br />

Dänen schwören zwar musikalisch auf<br />

eher gemächliches Tempo, wissen aber<br />

seit jeher durch variantenreiches Tempo<br />

für Abwechslung zu sorgen. Daran hat sich nichts geändert, wie<br />

an den fünf Nummern ihres aktuellen Werkes nachzuvollziehen<br />

ist. Da sich die Jungs für „Burning Memories“ ganze sieben<br />

Jahre Zeit gelassen haben, ist anzunehmen, dass die Tracks<br />

mehrfach überarbeitet wurden. Zeit hatte man während der<br />

„COVID-Zwangspause“ ja mit Sicherheit genügend. Zuvor war<br />

die Band aber nicht nur live sehr aktiv, sondern auch im Studio.<br />

Schließlich hat die Truppe 2019 ihr drittes Studio-Langeisen<br />

aufgenommen, und danach zwei EPs sowie im Vorjahr ein<br />

Live-Album startklar gemacht. Fleißig, fleißig.<br />

Das dürfte sich auch das neue Label der Dänen gedacht<br />

haben, denn der vorliegende Dreher markiert erst einmal<br />

den Label-Einstand, bevor in absehbarer Zeit der vierter<br />

Longplayer veröffentlicht wird. Wann genau, weiß man zwar<br />

noch nicht, da der zumeist sehr dramatisch angelegte Doom<br />

der Jungs aber ohnehin als zeitlos zu betrachten ist, spielt<br />

das Veröffentlichungsjahr bei ALTAR OF OBLIVION keinerlei<br />

Rolle. Für Genre-Verhältnisse geht es erneut mitunter ziemlich<br />

hurtig zur Sache, das klassisch geschulte, ausdrucksstarke<br />

Gesangsorgan von Frontmann Mik Mentor lässt aber dennoch<br />

in erster Linie Vergleiche zu CANDLEMASS, SOLITUDE<br />

AETURNUS oder auch DANTESCO aufkommen. Und auch was<br />

den epischen Ansatz der Kompositionen betrifft, ist man dieser<br />

Formation relativ nahe. Genre-Fans kommen deshalb auf jeden<br />

Fall auf ihre Kosten!<br />

http://altarofoblivion.dk/<br />

Walter<br />

CHRONICLE<br />

Where Chaos Thrives<br />

(Mighty Music)<br />

Die Dänen von CHRONICLE veröffentlichen<br />

ihr drittes Album, „Where Chaos<br />

Thrives“, und dieses verbannt uns in<br />

eine trashige Welt voller Melodic Death<br />

Metal.<br />

Die Musiker erklimmen bei diesem Werk ein neues Level<br />

an Technik und Brutalität. Das kommt nicht von ungefähr,<br />

niemand geringeres als Tue Madsen (bekannt von Meshuggah,<br />

The Haunted und The Black Dahlia Murder) hat das Mixing<br />

und Mastering dieser Produktion übernommen.<br />

Metal-Fans ahnen somit wohl schon, dass bei aller Gewalt,<br />

die bei diesem Album klangvoll entfesselt wird, man groovt<br />

trotzdem ganz schön hart durch die 9 Songs und die brettern<br />

direkt ins Gehör (und ins Gehirn). Sebastian Skousgaard an der<br />

Gitarre brilliert in jedem einzelnen Song und zeigt ein breites<br />

Spektrum an Können und Kreativität. Die Hooks sind groovigeinprägsam<br />

und experimentell, er überrascht immer wieder<br />

mit erstklassigen Solos und verzehrten Gitarren-Sounds. Das<br />

ganze Album bietet ein intensives Wechselspiel aus jagenden<br />

Nummern, die am Ende leise ausklingen. Und umgekehrt.<br />

Die Texte sind lyrisch und stark und animieren noch tiefer,<br />

in das Album einzutauchen, um es als Konzept zu erfassen.<br />

Was wie ein Maschinengewehr klingt, ist Jari S. Holopainen an<br />

den Drums. Er spielt wie eine Bestie in absoluter Perfektion<br />

und Vielfalt. „Where Chaos Thrives“ fesselt durch eine sensationell-kreative<br />

Mischung aus Death Metal gespickt mit Thrash-<br />

Elementen und einem unverkennbaren, treibenden Sound.<br />

Der Mut, verschiedene musikalische Einflüsse in das Album<br />

einfließen zu lassen, macht es ausgesprochen individuell. Die<br />

Sänger Lars Bo Nepper und Jacob Wammen screamen und<br />

growlen sich nicht nur die Seelen aus den Leibern, sie nehmen<br />

unsere auch gleich mit. Ein absolut angemessener Tausch.<br />

Music | Chronicle (bandcamp.com)<br />

Denise<br />

Depraved<br />

Inclination<br />

Aeternum - Lethe - Highlands<br />

(EP, Eigenveröffentlichung)<br />

Nach dem ersten Lebenszeichen, der<br />

EP „Amygdala“ (2020), wurde es still<br />

um das steirische Black Metal-Projekt<br />

DEPRAVED INCLINATION, das sich nun mit einer Drei-Track-<br />

EP zurückmeldet. Auf der - schlicht nach den drei Songs benannten<br />

und vorerst nur digital erwerbbaren - musikalischen<br />

Offenbarung geht es thematisch, wie auch schon zuvor, um<br />

den Tod, die Sterblichkeit und unsere Angst vor dem eigenen<br />

Ende, aber auch um Reue („Lethe“).<br />

Lyrisch verpackt wird das Ganze in Naturmetaphern und stilistisch<br />

ausgeschmückt mit heftigen Schwarzmetall-Gewittern,<br />

die sich über derben Blastbeats und zäh wie Lava fließenden<br />

Post-Doom-Black-Flüssen entladen. Flo und Martin, die beiden<br />

Protagonisten aus dem TORTURED SOULS-Umfeld halten sich<br />

immer noch ein wenig im Halbdunkel, wie es halt im Genre<br />

so üblich ist, und lassen einzig die Musik sprechen - und die<br />

ist eh aussagekräftig, episch und intensiv genug.<br />

https://depravedinclination.bandcamp.com<br />

Mike<br />

Ghidrah<br />

Repulse (Eigenveröffentlichung)<br />

Nachdem die Band aus dem südlichen<br />

Niederösterreich seit ihrer<br />

Gründung 2017 immer wieder mit<br />

ihren Live-Auftritten (u.a. mit DARK<br />

TRANQUILLITY) begeistern konnte,<br />

liegt nun endlich auch der erste Longplayer vor (erschienen<br />

bereits 2022). Der hört auf den Namen „Repulse“ und<br />

geht von Null weg ab wie die Luzi. Der brachial-melodische<br />

Spannungsbogen reicht vom progressiven Todesmetall über<br />

gelegentliche Metalcore-Schlenkerer bis zum deftigen Hardcore<br />

und dürfte somit genreübergreifend für alle Freunde der harten<br />

Wurst interessant sein. Mit Lukas Kager (Ex-DEATH MENTALITY-<br />

Drummer und Soundtüftler) und Gitarren-Nerd Thomas „Le<br />

Füchs“ Fuchs (ACROSS THE ELEMENT, EMILY’S BLEEDING)<br />

sind hier auch zwei alte Szene-Hasen am Werk, und man hört<br />

die musikalische Erfahrung des Quintetts in jedem Takt und<br />

jedem Riff - alles ist perfekt durchkomponiert und klescht<br />

ordentlich, ohne einerseits Klischees überzustrapazieren oder<br />

andererseits gar zu langweilen. GHIDRAH - diesen Namen<br />

sollte man sich jetzt aber endgültig dick in die „To Hear“-List<br />

schreiben!<br />

https://www.facebook.com/ghidrahofficial<br />

Mike<br />

Liv Kristine<br />

River of Diamonds<br />

(Metalville, VÖ: 21.4.2023)<br />

Mit „River of Diamonds“ legt Liv<br />

Kristine, das Goldkehlchen des Gothic<br />

Metal, ihr nunmehr sechstes Album<br />

aufs Silbertablett. Mit den Anfangstagen<br />

von Theatre of Tragedy, auch mit der zeitweiligen musikalischen<br />

(wie auch privaten) Zusammenarbeit hat „River of Diamonds“<br />

freilich wenig zu tun. Im Gegenteil. Liv Kristine gibt sich hier<br />

quasi ungeschminkt (Anspieltipp: „No Make-up“), die hohen<br />

Oktaven, für die sie in diesen Zeiten bekannt war, fallen hier<br />

komplett weg, musikalisch wandelt man auf immer moderneren,<br />

aber auch rockigeren Pfaden, die stellenweise auch an<br />

The Gathering erinnern. Das Album klingt sehr erwachsen,<br />

selbstbewusst und kokettiert wohl bewusst nicht mehr mit<br />

dunkler Romantik.<br />

Diese eingeschlagene Richtung gefällt, auch die Coverversion<br />

von Cindy Laupers „True Colors“.<br />

https://livkristine.net<br />

Charles<br />

NIGHTHAWK<br />

Prowler<br />

(Mighty Music /<br />

Target Distribution)<br />

Das selbstbetitelte Debüt des von CAPTAIN<br />

BLACK BEARD-Gitarrist Robert Majd als<br />

Solo-Projekt gestarteten Unternehmens<br />

NIGHTHAWK scheint verdammt gut angekommen zu sein.<br />

Deshalb geht es mit „Prowler“ dieser Tage in die Verlängerung.<br />

Allerdings mit einer offenbar konstanten Besetzung und zudem<br />

nicht mehr mit unterschiedlichen Gastsängern.<br />

Der von fetzigen Orgel- und Keyboard-Klängen untermauerte<br />

Classic Rock / AOR-Sound wird nun nämlich von keinem<br />

Geringeren als Björn Strid gesangstechnisch unterstützt. Das<br />

schreit zwar nach Vergleichen zu dessen überaus erfolgreichem<br />

THE NIGHTFLIGHT ORCHESTRA, auf „Prowler“ geht es in<br />

Summe aber doch einigermaßen heftiger und rockiger zur<br />

Sache. Nicht zuletzt, weil die Tastenklänge des ebenso bei Strids<br />

überaus erfolgreichem „Orchester“ aktiven John Lönnmyr hier<br />

weniger poppig angelegt sind.<br />

Es dürfte zwar schwierig werden, einen ähnlichen Erfolgslauf<br />

hinlegen zu können wie das zuletzt wahrlich durch die Decke<br />

gegangene NIGHTFLIGHT ORCHESTRA, innerhalb deren<br />

Fanbase sollte aber auch dieses Album, auf dem sich neben<br />

ohrwurmstichigen Eigenkreationen wie „Running Wild“ oder<br />

„Free Your Mind“ mit „God Of Thunder“ und „Cover Me“<br />

auch zwei echt lässige Covertunes befinden, goutiert werden.<br />

Vielleicht nur mäßig originell und nicht zuletzt auf Grund<br />

des Gesangs auch nicht unbedingt eigenständig, nichtsdestotrotz<br />

aber für beste Laune sorgend, mitreißend - und live mit<br />

Sicherheit für Sauna-Bedingungen sorgend.<br />

https://www.facebook.com/nighthawkrocknroll<br />

Walter<br />

Qadmon<br />

Ghosted (EP,Death To Music<br />

Productions)<br />

Die allzweimonatliche Dosis James<br />

„Mr.Fog“ Fogarty - wann schläft der<br />

Mensch eigentlich? Diesmal geht es jedoch<br />

in eine etwas ruhigere, fast schon<br />

ANATHEMA-tische Richtung. Einzig die typischen Gesangslinien<br />

erinnern an Fogartys andere Projekte wie NATTEHIMMEL oder<br />

EWIGKEIT. Mit dem schwedischen Multiinstrumentalisten<br />

Kjetil Ottersen (FALLEN, VAGRANT GOD, FUNERAL) hat<br />

James hier einen kongenialen Partner in Crime gefunden,<br />

der ganz auf einer Wellenlänge mit dem schrulligen Musiker<br />

aus Brighton zu liegen scheint. Gemeinsam gibt man in drei<br />

Tracks den Vorgeschmack auf Kommendes - und das liegt<br />

irgendwo zwischen Doom à la CATHEDRAL und Melancholie<br />

in KATATONIA-Machart, garniert mit ein paar PARADISE LOST-<br />

Gedächtnis-Riffs. Genre-Freunde sollten hier unbedingt schon<br />

mal reinhören!<br />

www.facebook.com/qadmon.music<br />

Mike<br />

RISE OF THE<br />

NORTHSTAR<br />

Showdown (Atomic Fire)<br />

Beinahe viereinhalb Jahre nach ihrem<br />

jüngsten Silberling „The Legacy Of Shi“<br />

wagen die Fünf aus der Grand Nation<br />

inklusive neuem Bassisten ihren dritten<br />

Ausflug ins „Japanische Manga Universum“. Und wie jene zum<br />

Vorgängeralbum, ähnelt sich meine Meinung zum aktuellen<br />

- es sei mir verziehen, dass ich mich selbst zitiere - sehr: Die<br />

Franzosen schaffen es erneut, Panteraesque Grooves, NuMetal-<br />

Elemente à la Limp Bizkit und Co sowie die geballte Ladung<br />

musikalischer wie auch lyrischer Aggressionen gekonnt in eine<br />

Form zu gießen. Dazu kommen beizeiten einige Scratches, die<br />

die Songs noch einmal etwas interessanter machen.<br />

Die elf Nummern - Achtung, aktuelle Jugendsprache - „ballern“<br />

allesamt von vorne bis hinten und lassen dem Hörer nur wenige<br />

Verschnaufpausen, wozu auch die wirklich gute Produktion -<br />

38 39


Strom-kreis<br />

Strom!Mirakel<br />

Johann Meyer von Gojira mixte, Ted Jensen (SterlingSound<br />

Studio) masterte - beiträgt.<br />

„Showdown“ erscheint am 7. April 2023 via Atomic Fire.<br />

www.riseofthenorthstar.com<br />

Florian<br />

THE TROUSERS<br />

Animal Gun (Music Fashion Kft.)<br />

The Trousers aus Budapest sind bereits<br />

seit Längerem unterwegs und bringen<br />

mit „Animal Gun“ eine weitere Scheibe<br />

raus.<br />

Der erste Song „Hope Dies Last“ ist<br />

ein großartiger Rock'n'Roll-Song mit ordentlich Schwung.<br />

Weiter geht es mit „Bag of Bones“, der gute Riffs mit guten<br />

Refrains verbindet. „My Kind of Business“ zeigt die Einflüsse<br />

der Band deutlich auf, ich würde sagen, The Rolling Stones,<br />

The Hellacopters, Cheap Trick und jedenfalls etwas ZZ Top<br />

und AC/DC. Also jedenfalls keine schlechten Referenzen der<br />

Rockgeschichte. Die nächsten Songs „Come Undone“, „The<br />

Great Beyond“ und „Vanish in the Haze“ sind coole Begleitmusik<br />

für die Ausfahrt mit dem Sportwagen (Ford Mustang - meine<br />

Empfehlung). Mit „Sunday Crimes“ schüttelt die Band einen<br />

tiefenentspannten Rock'n'Roller aus dem Ärmel. Der Titelsong<br />

„Animal Gun“ gibt dem Album einen ehrwürdigen Namen und<br />

gefällt durch seinen tollen Refrain.<br />

Den Abschluss macht „Secret Symmetry“ und lässt das super<br />

Album etwas ruhiger ausklingen.<br />

Rock'n'Roll isn't dead!<br />

www.thetrousersband.com<br />

Mike Ramone<br />

TRESPASS<br />

Wolf At The Door<br />

(From The Vaults /<br />

Target Distribution)<br />

Da sich zuletzt auch bei uns mehrfach<br />

Wölfe in die Nähe von Wohnsiedlungen<br />

gewagt haben sollen, wurde intensiv<br />

darüber diskutiert, wie mit dem „Eindringling“ umgegangen<br />

werden soll. Nicht auszudenken, wie Bauern und Jägerschaft<br />

wohl reagieren würden, wenn sich ein Exemplar tatsächlich<br />

bis „vor die Tür“ wagen würde.<br />

Die britischen Haudegen TRESPASS sehen das zum Glück<br />

entspannter und haben sich von „Isegrim“ nicht nur zu einem<br />

Song inspirieren lassen, sondern ein ganz besonders possierliches<br />

Tierchen sogar zum „Titelhelden“ ihres neuen Albums<br />

gemacht, und einen (zugegebenermaßen etwas vergammelt<br />

und ausgehungert wirkenden) Wolf auf dem Cover verewigt.<br />

Aber auch die von Urgestein Mark Sutcliffe (V, G) seit mehr<br />

als 40 Jahren angeführte Formation ist längst noch nicht „gesättigt“,<br />

sondern glänzt mit immenser Spielfreude. Man setzt<br />

nach wie vor auf traditionelle, tief in der NWOBHM verwurzelte<br />

Klänge, hat aber auch die immer schon zu vernehmenden<br />

Hard Rock-Sounds keineswegs reduziert. Daraus ergibt sich<br />

einmal mehr ein schmissiger Mix, der ad hoc zum Mitmachen<br />

animiert.<br />

Empfehlenswertes Futter also für traditionsbewusste<br />

Headbanger. Aber auch jene Zeitgenossen, die den Namen<br />

TRESPASS bislang nur vom Hörensagen her kennen, sollten<br />

sich mit dem Oeuvre des Quartetts aus Suffolk zumindest<br />

einmal auseinandergesetzt haben.<br />

Schließlich könnt ihr nie wissen, ob sich der Titelheld nicht<br />

doch einmal vor eure Haustür verirrt und mit den legendären<br />

Worten: „Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da<br />

und hat jedem von euch etwas mitgebracht!“, versucht, euch<br />

rumzukriegen...<br />

https://trespassband.co.uk<br />

Walter<br />

WEAK<br />

A Guide To Adult Despair<br />

(BCore Disc)<br />

Die Madrider Punk Rock-Gruppe spielt<br />

90iger Punk der Marke The Weakerthans<br />

/ MakeWar und vielleicht eine Brise<br />

Jawbreaker, also melodischer schneller<br />

Punk Rock für die nächste Ausfahrt mit dem Skateboard.<br />

Der erste Song „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ beginnt<br />

schon einmal schön melodisch und versprüht ein sonniges<br />

Gefühl. „Last Settlers“ geht in dieser Gangart weiter und könnte<br />

von der Grazer Gruppe „NUFO“ stammen.<br />

Song Numero 3 „Battle Royale“ ist mein persönlicher Favorit<br />

auf der Platte und hat das Potenzial, ein kleiner Hit werden.<br />

„The Tide“ und „Riffs & Songs“ sind gut zum Abrocken und<br />

zeigen, dass die Band etwas von Songwriting versteht.<br />

Mit „My Friendless Year“ zollen WEAK Tribut an Lagwagon und<br />

bringen mich so zurück in meine Jugendzeit der 90er. Der<br />

letzte Drittel der Platte mit „A Long Year to Regret“, „F.T.A.“,<br />

und „Lame“ gefällt genauso gut. Besonders „A Long Year to<br />

Regret“ ist ein Ohrwurm, der heute sicher den ganzen Tag in<br />

meinen Kopf verbleiben wird.<br />

Der letzte Song „Not A Regular Love Song“ schließt das gelungene<br />

Album würdig ab.<br />

Anspieltipps: „Battle Royale“, „My Friendless Year“, F.T.A.“ und<br />

„A Long Year to Regret“.<br />

90s Punk is still alive!<br />

https://www.facebook.com/weakpunkrock<br />

Mike Ramone<br />

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Jeff Hartlaub<br />

Des Rätsels Lösung<br />

Ja, das ist jetzt was ganz Neues und ich gebe ganz offen zu, ich konnte nicht<br />

widerstehen, so lässig ist die Idee und so hammermäßig die Ausführung, ihr<br />

werdet es sehen - wenn ihr das Heft umdreht.<br />

Wer sich die Überraschung nicht nehmen lassen will - schnell weiterblättern!<br />

Viel Spaß damit!<br />

1: UK Heavy Metal Band - IRONMAIDEN<br />

2: Niederländische Symphonic-Metal Band - DELAIN<br />

3: …. Shore - LORNA<br />

4: Who controls the Past controls the …. - FUTURE<br />

5: Bestes Magazin! Stark… - STROM<br />

6: die österreichischen Judas Priest - ROADWOLF<br />

7: Trash-Metal Band aus Kalifornien - TESTAMENT<br />

8: Sängerin von Life of Agony - MINACAPUTO<br />

9: Titan… - KILLER<br />

10: US-Serienkiller - TEDBUNDY<br />

11: Band aus Des Moines - SLIPKNOT<br />

12: … und Speer - SEILER<br />

13: Post-Black-Metal aus Graz - ELLENDE<br />

14: Gautier Serre - IGORRR<br />

15: … vs Shark - IGEL<br />

16: Nordic-Ritual-Folk Band - HEILUNG<br />

17: Album von Parkway Drive, … Still - DARKER<br />

18: Name des Papa Roach Sängers - JACOBY<br />

40


Schwarz!Strom<br />

Cattle Decapitation<br />

„Terrasite“ (Metal Blade/Sony)<br />

Cattle Decapitation streuen dystopischen Sand<br />

in das Wahrnehmungsgetriebe von Heile-Welt-<br />

Nebelmaschinen. Furioser Deathgrind, getrieben<br />

von radikaler Energie und prägnante<br />

Melodiepartikeln, abgerundet durch epische<br />

Intensität. Dieses starke Album überzeugt gleichfalls<br />

mit einfallsreichen Limited Editions wie 500<br />

Stück Sunset Marble Vinyl, erhältlich nur in der<br />

EU. Lichter im Nebel.<br />

Genesis, The Stranglers, Iron Maiden, Television<br />

und Tina Turner. Der optische Faktor hält zusätzlich<br />

das Niveau jener geistreichen Hitreflektion.<br />

Sleep Token<br />

„Take Me Back To Eden“<br />

(Spinefarm/Universal)<br />

Kreativität hat in der Musikwelt lange Wege absolviert<br />

vom edlen Rohstoff zum Spurenelement, auffindbar<br />

heute nur mehr in Restbeständen. Sleep<br />

Token signalisieren eine Gegenbewegung mit ihrer<br />

unpragmatischen Heavy-Mixtur, geformt aus<br />

hypnotischen Grooves, smarten Melodien und<br />

steter Unberechenbarkeit. Hier warten hohe<br />

Pressqualität sowie attraktive Kolorierung. Kaufen,<br />

nicht verschlafen.<br />

Klangkultur für Hörer.<br />

Vinyl only<br />

by Christian Prenger<br />

Tasavallan Presidentti<br />

„The Lost 1971 Studio Session“<br />

(Svart Records/Major Babies)<br />

Im Fundbüro der Musikhistorie sammeln sich<br />

verschiedene Objekte. Vergeudetes Talent, kommerzieller<br />

Populismus, glanzvolle Innovationen<br />

und verschollene Klänge wie jenes Tape. Eine echte<br />

Pretiose für Kenner des fundamentalen, experimentell-unkonventionellen<br />

70er-Progressive<br />

Rock, hochwertig ausgeführt inklusive Klappcover<br />

und liebevoll gestaltet. Ein bemerkenswerter historischer<br />

Rückspiegel.<br />

Live on stage<br />

BEAR STONE FESTIVAL<br />

07. - 08. Juli 2023 - DONJE PRIMIŠLJE, Kroatien<br />

ORANGE GOBLIN, MONSTER MAGNET, MOTHER'S CAKE U. V. A.<br />

AREA 53 FESTIVAL<br />

13. – 15. Juli 2023 - Leoben, VAZS-Schladnitz<br />

FEUERSCHWANZ, HAMMERFALL, AUTUMN BRIDE U. V. A.<br />

MASTERS OF ROCK FESTIVAL<br />

13. – 16. Juli 2023 - Vizovice, Tschechische Republik<br />

AMON AMARTH, KREATOR, BATTLE BEAST U. V. A.<br />

KALTENBACH OPEN AIR<br />

17. – 19. August 2023 - Spital am Semmering<br />

BENEDICTION, ROTTING CHRIST, ONSLAUGHT U. V. A.<br />

METAL ESCALATION FESTIVAL<br />

25. – 26. August 2023 - Schloss Stuppach<br />

HOLY MOSES, MORTAL STRIKE, GHIDRAH U. V. A.<br />

Stark!Strom empfiehlt:<br />

Achtung:<br />

Verlosung 1x2 Festivaltickets –<br />

schreibt an:<br />

claudia@starkstrom.live<br />

42<br />

Dream Evil<br />

„The Book Of Heavy Metal“<br />

(Atomic Fire Records/Warner)<br />

Bibliothekare des linientreuen Power Metal mit<br />

Eighties-Orientierung dürfen ein archivarisches<br />

Kleinod in Empfang nehmen. Dieser 2004 veröffentlichte<br />

Tonträger betört jetzt Sammler als<br />

Reissue in der neuen „Backfire“-Reihe von Atomic<br />

Fire, limitiert auf 1.000 Stück. Jenes 180 Gramm-<br />

Opus im smarten schwarz-weiß-marmorierten<br />

Design ist generell ein Stimmungsaufheller und<br />

wir öffnen das Buch.<br />

Ghost<br />

„Phantomime“<br />

(Loma Vista Recordings /Concord)<br />

Coverversionen werden mit Anerkennung,<br />

Achselzucken oder Ablehnung quittiert.<br />

Bands wie Ghost können Applaus einkalkulieren<br />

aufgrund ihrer vitalen individuellen<br />

Note. Die überaus smarte EP,<br />

unter anderem in Blau oder Clear<br />

fabriziert, ziert Material von<br />

Tanith<br />

„Voyage“<br />

(Metal Blade/Sony)<br />

Überdosierte Digital-Produktionspillen fördern<br />

die Illusion qualitativer Fortschrittlichkeit. Hinter<br />

dröhnenden Kulissen herrscht zu oft künstlerisches<br />

Mittelmaß. Eine Antithese bildet diese<br />

auf 24 Spuren analog entstandene und gemasterte<br />

LP. Dazu passt eigenständig interpretierter<br />

erdiger 70er-Hardrock mit feinen Hooklines,<br />

Farbeditionen und einem guten genreaffinen<br />

Cover. Coole Retro-Reise.<br />

Kenny Wheeler<br />

„Gnu High“<br />

(ECM/Lotus Records)<br />

Dieses Debut für ECM rückte einst die Karriere des<br />

Kenny Wheeler mitten in das globale Scheinwerferlicht.<br />

Der Trompeter konnte durch „Gnu<br />

High“ eine stabile Reputation als Spezialist für<br />

modernen Jazz mit lyrischer Filigranarbeit aufbauen,<br />

gekennzeichnet durch seine kompositorische<br />

Klasse mit melancholischem Feinschliff.<br />

Dieser hervorragend gefertigte Re-Release aus der<br />

neuen audiophilen Luminessence-Serie macht<br />

Genießer high.<br />

Special:<br />

Emotionsdepotaufladung<br />

Wer an emotionaler Unterversorgung in zivilisatorischen Gefühlswüsten laboriert,<br />

soll hier sein Empfindungsdepot füllen. The Flaming Lips, Experten für<br />

psychedelischen Flower Power-Wohlfühl-Rock, liefern eine 20 Years-Anniversary-Box<br />

von „Yoshimi Battles The Pink Robots“. Fünf LPs enthalten den Klassiker,<br />

Radiosessions, B-Sides, Demos und weitere Raritäten. 40 Tracks feiern ihre<br />

Vinyl-Premiere. Alle, die in der U-Bahn in stiller Verzweiflung das Telefon umklammern,<br />

mögen endlich ihre Seele aufladen.<br />

DIE SZENE LEBT<br />

DIE SPANNUNG STEIGT<br />

KEIN FEST OHNE STROM<br />

BLEIB <strong>STARK</strong>!<br />

www.planet.tt www.szene.wien www.simmcity.at


Auf den letzten Dreher<br />

„Vinyl, Vinyl,<br />

schena is de Vinyl“<br />

Rückblick auf die Music and Vinyl 2023<br />

in der Ottakringer Brauerei<br />

Ganz bestimmt haben wir uns nicht verhört: Rainhard Fendrich singt<br />

in einer seiner größten Nummern von dem Musikabspielmedium<br />

vor der CD. Zumindest haben wir da so ein G’fühl.<br />

Jedenfalls, Anfang März war es wieder an der Zeit. Am 5. und 6. März<br />

verwandelte sich die Heimat des Sechzehnerblechs zum Treffpunkt<br />

und El Dorado für Fans der schwarzen Scheibe beim Music and<br />

Vinyl Festival. Schallplatten, so weit das Auge reichte, von Neu-<br />

Pressungen bis zu absoluten Raritäten war die Bandbreite am<br />

schwarzen Gold einmal mehr enorm. Der gemütliche Tratsch mit den<br />

Händlern, inklusive verschiedenster musik-relevanter Anekdoten<br />

sorgte für einen feinen Mehrwert.<br />

Instrumentenbauer konnten mit ihren großartigen Pieces für<br />

Staunen sorgen. Das eine oder andere Sechzehnerblech oder<br />

auch die Foodtrucks ließen ein längeres Verweilen zum echten<br />

Genuss werden. Livebands am Abend rundeten Tag eins würdig<br />

und stimmig ab.<br />

Tag zwei begann für die geschätzten FreundInnen des Gerstensafts<br />

mit der frohen Kunde: Freibier gesponsert von Rock Antenne.<br />

Anschließend folgte das groß angepriesene Musikquiz. Hauptpreis<br />

eine Übernachtung in der englischen Hauptstadt samt Flug. Das ließ<br />

sich der Tippsler dieser Zeilen nicht nehmen und versuchte sein<br />

Glück. Die Fragen hatten es wirklich in sich und verlangten einiges<br />

an Hirnschmalz ab. Wer gewonnen hat? Na ja, was sollen wir sagen?<br />

Wir zitieren am besten THE CLASH: „London Calling…“ Ein Win, mit<br />

dem nicht gerechnet wurde.<br />

Summa summarum war dieses Vinyl Festival eine echt gelungene<br />

Sause. Und ja lieber Till, aka der Mann mit dem Hut, die<br />

Titelverteidigung ist im Jahr 2024 absolute Ehrensache!<br />

www.vinyl-music.at<br />

Patrick<br />

stark! und gratis:<br />

Unser Mag liegt in vielen Clubs und<br />

Stores gratis auf (eine Liste findet ihr<br />

unter www.starkstrom.live),<br />

wird euch aber auch gerne ins Haus<br />

geschickt (+ Versandspesen),<br />

bei Interesse einfach Mail an<br />

strom@starkstrom.live<br />

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IMPRESSUM /<br />

Offenlegung gem. Gesetz:<br />

Stark!Strom – das neue<br />

österreichische Rock & Metal Magazin<br />

Medieninhaber:<br />

Stark!Strom, Claudia Jusits,<br />

Baumgasse 50/1/14, 1030 Wien,<br />

claudia@starkstrom.live,<br />

+43 664 510 94 18, ATU 77669346<br />

Herausgeberin: Claudia Jusits<br />

Chefredaktion:<br />

Mike Seidinger & Claudia Jusits<br />

Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits,<br />

Christine Cizek, Walter Scheurer,<br />

Willi Winter, Christian Prenger,<br />

Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian<br />

König, Matej Lastro, Manuel Dauböck,<br />

Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast,<br />

Patrick Meerwald, Anna Otto,<br />

Julian Dürnberger, Sabina Lorenzetto<br />

Gabriel Niederberger, Charles Steiner,<br />

Thomas Hutterer, Stefan Mair, Christian<br />

Orou, Bernhard Weber, Celia Woitas,<br />

Kinga Wölger, Andi Appel<br />

Lektorat: Claudia Jusits<br />

FOTOS: Falls nicht anders angegeben,<br />

handelt es sich um uns zur Verfügung<br />

gestelltes Promotionmaterial der Künstler<br />

und Firmen.<br />

Art-Direction, Layouts & Designs:<br />

Stephan „Jeff“ Ohorn<br />

Druck: Print Alliance HAV Produktions<br />

GmbH, 2540 Bad Vöslau,<br />

Druckhausstraße 1, www.printalliance.at<br />

Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />

Homepage: www.starkstrom.live<br />

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Instagram/starkstrom_magazin<br />

46<br />

<strong>STARK</strong>!STROM #33<br />

ERSCHEINT AM 21.06.2023


Rätselby<br />

Sabina<br />

Lorenzetto<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4 5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

1: UK Heavy Metal-Band • 2: Niederländische Symphonic-Metal Band<br />

3: … Shore • 4: Who controls the Past controls the …<br />

5: Bestes Magazin! Stark … • 6: Die österreichischen Judas Priest<br />

7: Trash-Metal Band aus Kalifornien • 8: Sängerin von Life of Agony • 9: Titan …<br />

10: US Serienkiller • 11: Band aus Des Moines • 12: … und Speer • 13: Post-Black-Metal aus Graz<br />

14: Gautier Serre • 15: … vs Shark • 16: Nordic-Ritual-Folk Band • 17: Album von Parkway Drive, … Still<br />

18: Name des Papa Roach-Sängers<br />

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