STARK!STROM#32

Strom!Mario
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mario
barth
Wandelnde Kunstwerke
Unsere jüngste Coop, nämlich die mit ROCK ANTENNE Österreich, hat schön die
ersten Früchte gebracht, sprich, wir haben uns kurzerhand das Interview „gekrallt“,
das Rock Antenne Morning Man Andi Kaspar mit Tattookünstler und Musiker
Mario Barth (nein, nicht der…Anm.) in seiner Show gebracht hat - und ja,
wir sagen „Synergie“ dazu. Danke Niki, Maja, Andi und allen,
die dieses Interview möglich gemacht haben!
Mario, du bist Tattoo Artist und Bandleader - du lebst
deinen Traum! Mario Barth und About Kings sind wohl
Europas härteste Country Rock Band - warum stehst du
auf Country und Rock?
Mario: Country und Rockmusik sind ein wichtiger
Teil meiner musikalischen Sozialisation - ich
bin Mitte der 80er aufgewachsen mit ACDC, ZZ
Top, LYNYRD SKYNYRD aufgewachsen, besonders
Southern Rock hat mich da sehr angesprochen.
Was Country betrifft, hat Garth Brooks ab den 90er-
Jahren einen großen Einfluss auf mich gehabt,
weil er der Erste war, der Country und Rock gemischt
hat - als ich in Amerika gelebt habe, war
dieser Einfluss auf das gesamte Genre ganz deutlich
zu spüren. Kurz gesagt, spiele ich am liebsten
Southern Rock mit Country-Lyrics, das hat sich als
mein Stil herauskristallisiert
Ihr habt euer erstes komplett englisches Album aufgenommen
- aber nicht irgendwo, sondern in Nashville -
wie sind die Aufnahmen gelaufen? Du sagst über dich
selbst, du lebst im Flugzeug?
M: Ja (lacht), ich betreue laufend meine Tattoo-
Studios, nicht nur in Amerika, auch in Österreich -
wenn man also ein ganzes Album aufnimmt, braucht
man da etwas Ruhe! Ich habe mir die Dark Horse-
Studios in Nashville ausgesucht - auch Dolly Parton
hat dort neben vielen Country-Größen aufgenommen,
unser Producer, Kent Wells, arbeitet dort und er
hat sich unser angenommen und hat dieses Album
mit viel Herzblut produziert. Aber zurück zu deiner
Frage, ja, ich verbringe sehr viel Zeit im Flieger!
Am 14.4. spielen Mario Barth und About Kings im Dom
im Berg in Graz - was erwartet uns da?
M. Es erwartet euch eine Rock‘n‘Roll-Country Show,
purer und ungekünstelter Southern Rock. Wir haben
vierzehn neue Lieder im Gepäck, es wird auch die
eine oder andere Überraschung geben. Wir präsentieren
unser neues Album, das Ende Sommer veröffentlicht
wird - zwei der Songs klettern gerade in den
Billboard-Charts ziemlich hoch - um sehr wichtig für
mich ist auch, dieses Album in meiner Heimatstadt
vor meinen Leuten zu präsentieren - und wir haben
IGEL VS. SHARK dabei, eine super Rockband, die uns
die Leute so richtig aufheizen wird.
Wie bist du zum Tätowieren gekommen? Du hast sehr
früh angefangen?
© Mario Barth
M: Ja, richtig ich habe sehr früh angefangen, so in den
späten 70ern und habe dann 1985/86 das Tätowieren
zu meinem Beruf gemacht, hatte damals auch das
erste legale Tattoo-Studio in Österreich, so richtig mit
Gewerbeschein, und ich kann dir sagen, ich kenne
diesen Beruf und alles, was damit zusammenhängt,
in- und auswendig.
Dein erstes eigenes Tattoo?
M: Mein erstes Tattoo habe ich mir in Graz von Conny
stechen lassen - er hat mir den ganzen rechten
Oberarm gemacht, zu sehen ist ein Dämon, der mit einer
Kriegerin kämpft, ein ewig gültiges Motiv (lacht).
Wie wird man der Tätowierer der Stars?
M: Angefangen hat alles 1991 mit
dem ersten Preis bei einem der
größten und prestigeträchtigsten
Tattoo-Wettbewerbe in Amerika, das
hat mir natürlich eine weltweite mediale
Aufmerksamkeit verschafft.
Ich habe dann 1994 in Miami einen
Guest Spot gehabt und im Zuge
dessen die ersten Celebrities tätowiert,
wie zum Beispiel Vanilla Ice
oder Lenny Kravitz und dann ist einer
nach dem anderen zu mir gekommen
- was besonders geschätzt
wird, dass ich keinerlei Bilder dieser
Tätowierungen veröffentliche und
natürlich pünktlich bin!
Welche Stars tragen deine Kunstwerke
auf ihrer Haut?
M. Das ist mittlerweile eine lange
Liste, die von wie erwähnt Lenny
Kravitz über Mötley Crüe, Avril
Lavigne bis Sylvester Stallone reicht und etlichen
anderen, die aber quasi anonym bleiben wollen. Das
respektiere ich natürlich.
Wer war der/die Wehleidigste?
M: Der Wehleidigste bin wohl ich selbst, wenn ich zum
Beispiel eine neue Farbe teste. Da bin ich beim nächsten
Kunden auch viel vorsichtiger, weil ich mich daran
erinnere, wie es ist, tätowiert zu werden (lacht)!
Du bist ja beim Tätowieren sehr lange sehr nahe an den
Stars dran. Wie kann man sich das vorstellen? Worüber
plaudert man da?
M: Dazu kann ich nur sagen, dass Stars trotz allem
auch nur Menschen sind, die dieselben Probleme
haben, wie alle anderen auch. Bei annähernd zehn
Stunden, die wir miteinander verbringen, gibt es natürlich
einiges zu bequatschen, über den aktuellen
Film oder das aktuelle Album oder noch profaner
über Probleme mit der Familie oder Freunden, also
ganz normale Gespräche!
Gibt‘s Stars die gar nicht reden wollen?
M: Ich kann dir nur sagen, wenn die Nadel unter
die Haut fährt, wird jeder gesprächsfreudig (lacht)!
Haben dir Stars schon mal Geheimnisse verraten? Über
ein neues Album oder eine neue Tour, zum Beispiel?
M: Selbstverständlich reden wir auch über so etwas.
Ich wusste zum Beispiel schon lange, dass Mötley
Crüe wieder auf Tour gehen und natürlich erfahre ich
so einiges, höre Songs, die noch nicht veröffentlicht
sind oder Teile von Filmen, die noch nicht heraußen
sind, denn wir sind nicht nur Client
und Artist, sondern ich bin mit vielen
auch wirklich gut befreundet.
Du stehst im Guinness Buch der
Rekorde - gemeinsam mit Tommy Lee
von Mötley Crue - es ging da um ein
Flugzeug, erzähl mal was da los war?
M: Das war so: Tommy Lee wollte eine
neue Tätowierung haben, wir haben
dann herumgewitzelt, wo machen
wir‘s, in Los Angeles oder kommst
du nach Vegas, er musste aber nach
Miami, und da habe ich vorgeschlagen:
Warum machen wir‘s nicht im
Flugzeug - und so ist das dann auch
gewesen, fünfeinhalb Stunden auf
den Knien habe ich Tommy Lee tätowiert
- in einer Höhe von 42.000
Fuß - unerreicht bis heute!
Was ist das Schöne am Tätowierer sein?
M: Ich kann meine Kunst überallhin mitnehmen
und ich habe die Freiheit, mein Leben und meine
Arbeit zu gestalten, durch die ganze Welt zu reisen
und die unterschiedlichsten Menschen kennenzulernen,
Freundschaften zu schließen und nicht zuletzt,
dass jeder Tag eine neue Herausforderung bringt,
der ich mich seit nunmehr 40 Jahren mit großer
Freude stelle.
www.mariobarthtattoo.com
© Mario Barth
© LISCHY 2020
Claudia
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