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STARK!STROM#32

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Steirer!Strom<br />

Der nächste Sommer kommt.<br />

Hier schon mal eine kleine Einstimmung in Form einer Rückschau,<br />

die auch gleich die Geburt eines neuen Subgenres ankündigt!<br />

ist anders<br />

Ganz Wien ist am Donauinselfest.<br />

Ganz Wien?<br />

Nein, eine kleine sehr heterogen zusammengesetzte<br />

Gruppe, angefangen vom typischen<br />

männlichen Metalhead über den<br />

weiblichen Indipendentfan bis hin zu<br />

Hardcore-Technofreaks, zieht es vor, in<br />

die Gefilde des Wiener Escape zu kommen,<br />

um einer L(N)abelschau des Grazer Labels<br />

Grazil Records beizuwohnen, bei dem alle<br />

Bands des heutigen Abends unter Vertrag<br />

stehen. Grazil Records ist seit rund zwei<br />

Jahren aktiv und hat einen durchgängig<br />

starken Katalog an Platten herausgebracht,<br />

mit dem es sich zusehends vom lokalen<br />

Geheimtipp in der Steiermark zum österreichischen<br />

Kultlabel entwickelt, das in den<br />

Fußstapfen des in den 90ern berüchtigten<br />

Amphetamine Reptile Records Label aus<br />

Washington wandelt.<br />

Eröffnet wird von Chorosia mit ihrer sehr<br />

abwechslungsreichen Melange aus Deathund<br />

Thrash Metal, angereichert mit einer<br />

guten Portion an atmosphärischen Doom-<br />

Elementen, die eine sehr solide Performance<br />

bieten und die Zuseher auf die folgenden<br />

beiden Bands gut einstimmen und dabei<br />

den Saal mit Lichtshow und Nebelschwaden<br />

in einen Hexenkessel verwandeln.<br />

Mit Nekrodeus betritt die zweite Band des<br />

Abends das Rampenlicht. Bei ihrem Auftritt<br />

verzichten sie auf die experimentelleren<br />

Passagen ihrer beiden Longplayer und hauen<br />

einen Kracher nach dem anderen hinaus.<br />

Eröffnet wird mit dem Titeltrack des neuen<br />

Albums Asbest. Nekrodeus bedienen sich gekonnt<br />

aus allen Bereichen des Extreme Metal<br />

und entwickeln - vorgetragen im morbiden<br />

Gestus - ihren eigenen unverkennbaren Stil.<br />

Optischer Mittelpunkt ist Sänger Stefan<br />

Rindler, der ganz in der Tradition von Jim<br />

Morrison und Ian Curtis den Gig mit dem<br />

Rücken zum Publikum beginnt, aber mit fortschreitendem<br />

Konzert seine Hemmungen<br />

verliert und mit seinen manisch-depressiven<br />

Verzweiflungsschreien das Publikum in<br />

seinen Bann zieht. Ein magischer Auftritt.<br />

Mit Spannung wurde dann das Stoner/<br />

Sludge Duo Thosar erwartet, und ob sie die<br />

Aufmerksamkeit des Publikums nach den<br />

körperlich auslaugenden Vorgängerbands<br />

halten können. Diese Sorge wischten sie<br />

gleich von der Tanzfläche. Die Zwei-Mann-<br />

Armee aus Bassist Michael Schmuck und<br />

Schlagzeuger Robert Stelzer erzeugten<br />

eine Soundkulisse, hinter der man ein<br />

Bandprojekt bestehend aus Lynyrd Skynyrd<br />

und Motörhead vermuten könnte. Das<br />

Publikum war derart begeistert von der Art,<br />

wie Schmuck seinen Bass als tiefer gestimmte<br />

Gitarre umfunktionierte, dass sich vor der<br />

Bühne ein Moshpit bildete. Thosar war ein<br />

würdiger Finalist des heutigen Abends, der<br />

die letzten Energiereserven des Publikums<br />

mobilisierte, bevor es dann an die wohlverdiente<br />

Biertränke ging.<br />

Der Veranstalter sprach von einem amtlichen<br />

Abriss. Das war es auch. Es war aber<br />

noch mehr. Es war die erste Station des<br />

Siegeszuges der New Wave of Styrian Sludge<br />

Metal (NWoStSM).<br />

www.grazil.at<br />

<br />

Gino<br />

chorosia<br />

thosar<br />

nekrodeus<br />

Alle Fotos © Gino<br />

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