Old Master Paintings – Part 2, 19th/20th Century Paintings
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE III<br />
OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
Auctions: Thursday, 29 June 2023<br />
Exhibition: Saturday, 24 June <strong>–</strong> Tuesday, 27 June 2023
OLD MASTER<br />
PAINTINGS<br />
PART II
263<br />
MEISTER DES VERLORENEN SOHNES,<br />
TÄTIG ZWISCHEN DEN 1530- UND 1560ER-JAHREN<br />
IN ITALIEN UND ANTWERPEN, ZUG.<br />
LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
75 x 58 cm.<br />
Rechts unten bezeichnet „DESIDIA“, um 1540<br />
Wir danken Prof. Dr. Dr. hc Jan de Maere. Beigegeben<br />
ein kurzer Bericht über den Künstler mit Vergleichsbeispielen.<br />
Um dem Gottesgericht über die Stadt Sodom zu entfliehen,<br />
wird Loth mit seiner Familie vor die Stadt<br />
geführt. Er und seine Töchter fliehen in die Berge, wie<br />
auf dem Gemälde zu erkennen ist. Aus Angst der beiden<br />
Töchter, dass kein Mann im Lande sei, der ihnen<br />
Nachkommen geben könne, machen sie ihren Vater<br />
betrunken, um mit ihm zu schlafen. Unterhalb eines<br />
Berges ist hier der trunkene und schlafende Loth zu<br />
sehen mit goldglänzendem Umhang sowie eine seiner<br />
nur halb bekleideten Töchter in zartviolettem Gewand,<br />
die versucht ihren Vater zu verführen. Hinter ihr die<br />
zweite Tochter mit dunkelblonden Haaren, die dem<br />
Geschehen beiwohnt. Linksseitig im Hintergrund der<br />
durch die brennende Stadt Sodom gelb-rot verfärbte<br />
Himmel. Die sinnliche Komposition und die manieristische<br />
Darstellung der Figuren ist typisch für den Meister.<br />
Vergleichbarkeiten sind in einem anderen Werk des<br />
Künstlers zu finden, in dem Gleichnis vom verlorenen<br />
Sohn, das sich im Kunsthistorischen Museum in Wien<br />
befindet.<br />
MASTER OF THE PRODIGAL SON,<br />
ACTIVE 1530 <strong>–</strong> 1560 IN ITALY AND ANTWERP,<br />
ATTRIBUTED<br />
LOT AND HIS DAUGTHERS<br />
Oil on panel, partially parquetted.<br />
75 x 58 cm.<br />
Inscribed “DESIDIA” lower right, ca 1540.<br />
We would like to thank Prof Dr Dr hc Jan de Maere.<br />
Report to the artist mentioning examples of comparison<br />
is encolsed.<br />
There are similarities with another work by the artist<br />
titled Parable of the Prodigal Son held at the Kunsthistorisches<br />
Museum in Vienna.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sammlung des Grafen Picot de Moras, Chateau de<br />
Gussignies (l‘Avesnois)<br />
Sammlung Baron René de Witte; Chateau des Gussignies<br />
bis cirka 1970<br />
Sammlung Madame Marx<br />
Auktion Aguttes SAS, Paris 13.06.2019, Lot 26<br />
Privatsammlung Luxemburg<br />
Literatur:<br />
Vgl. G.Ring: Der Meister des verlorenen Sohnes:<br />
Jan Mandyn und Lenaert Kroes. In: Jahrbuch für<br />
Kunstwissenschaft. 1923, S. 196-201<br />
(1361173) (18)<br />
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264<br />
VENEZIANISCHER KÜNSTLER<br />
DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE CHRISTOPHORUS<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
96 x 55 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Legende nach wollte Christophorus nur dem<br />
mächtigsten Herrn dienen. Ein Einsiedler riet ihm, um<br />
Gott dienen zu können, solle er als Fährmann Reisende<br />
über einen Fluss tragen. Eines Tages nahm er ein<br />
Kind auf die Schulter, um es über den Fluss zu tragen,<br />
das jedoch, je tiefer er ins Wasser kam, umso schwerer<br />
wurde, und er befürchtete er müsse ertrinken. Am<br />
anderen Ufer angekommen sprach er zu dem Kind, es<br />
wäre so schwer gewesen, als hätte er die Welt auf<br />
seinen Schultern getragen. Die Darstellung zeigt in<br />
bergiger Landschaft, unter hohem blauen Himmel mit<br />
weißen Wolken, den ins Wasser gestiegenen bärtigen<br />
Christophorus mit freiem Oberkörper, der einen großen<br />
palmenartigen Stab als Stütze in seiner rechten<br />
Hand hält. Auf seiner linken Schulter sitzend der blond<br />
gelockte Jesus mit goldfarbenem Kreuz auf seinem<br />
Haupt und einem orangefarbenen wehenden Umhang.<br />
Mit seiner Linken hält er sich an den Haaren<br />
des Trägers fest und in seiner rechten ausgestreckten<br />
Hand zeigt er eine Weltkugel. Erzählerische Darstellung,<br />
bei der durch die Farbgebung Jesus und der<br />
muskulöse Heilige besonders hervorgehoben werden.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde lässt an den Kreis des Giovanni Bellini<br />
(1430 <strong>–</strong> 1516) denken.<br />
(1361939) (18)<br />
VENITIAN PAINTER OF THE LATE 16TH CENTURY<br />
SAINT CHRISTOPHER<br />
Oil on panel, partially parquetted.<br />
96 x 55 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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265<br />
ANGELO CAROSELLI,<br />
1585 ROM <strong>–</strong> 1653 EBENDA<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS ALS EREMIT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
121 x 92 cm.<br />
Verso auf dem Rahmen mit alten Besitzervermerken.<br />
In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Massimo Pulini,<br />
Montiano, 17. Dezember 2021, in Kopie.<br />
Das Gemälde ist von der Lichtführung und der Ausrichtung<br />
des Kopfes ungefähr vergleichbar mit dem<br />
Gemälde in der Galleria Spada in Rom sowie dem<br />
Gemälde mit der nach links gerichteten Ester in der<br />
Galerie Aldomani in Pesaro, oder auch mit dem Franziskus<br />
im Palazzo Colonna.<br />
Darstellung des bekannten Heiligen vor einem Hügel,<br />
auf dessen Erhebung die erste Kirche Assisis steht.<br />
Franziskus selbst vor einem Felsblock sitzend, an dem<br />
ein Kruzifix auf einem Schädel in waghalsiger Verkürzung<br />
lehnt, mit davorliegendem geöffneten Buch, im<br />
Begriff die Vision zu empfangen, welche als Lichtstrahl<br />
oben links zu sehen ist.<br />
(1361806) (4) (13)<br />
ANGELO CAROSELLI,<br />
1585 ROM <strong>–</strong> 1653 IBID.<br />
SAINT FRANCIS AS A HERMIT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
121 x 92 cm.<br />
Accompanied by a copy of an expert’s report by<br />
Massimo Pulini, Montiano, 17 December 2021.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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17
266<br />
DEUTSCHER MALER DES BEGINNENDEN<br />
17. JAHRHUNDERTS<br />
TRIPTYCHON MIT DER ANBETUNG DER HIRTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
In geschlossenem Zustand mit bogigem Abschluss:<br />
65,5 x 49 cm. In geöffnetem Zustand: 65,5 x 98,7 cm.<br />
Die beiden Seitentafeln jeweils unten datiert „1621“,<br />
verso verschiedene Aufkleber mit Verweis auf Provenienz<br />
aus Nordfrankreich und ein altes Gutachten von<br />
Dr. Willy Burger von 1931.<br />
Die Mitteltafel zeigt vor einem stallartigen Gebäude<br />
die kniende Maria und rechts neben ihr Josef, beide<br />
das am Boden in einem strohbedeckten Korb auf Laken<br />
liegende nackte Jesuskind betrachtend. Hinter<br />
dem Jesuskind zwei kniende geflügelte Engel und<br />
linksseitig die zur Anbetung des Kindes herbeieilenden<br />
Hirten, von denen einer ein kleines Schaf auf seinen<br />
Schultern trägt. In der Mitte des Hintergrunds ein<br />
weiteres anbetendes Paar und eine alte Ruine mit<br />
eckigem Turm. Im bräunlichen Himmelsbereich vier<br />
Inschriften haltende, frohlockende fliegende Engel. Die<br />
Malerei in der Art des Franz Floris d. Ä. (um 1516-1570).<br />
Die beiden späteren hinzugefügten Seitentafeln zeigen<br />
jeweils eine Stifterin, in Nonnentracht kniend vor einem<br />
Gebetspult mit aufgeschlagenem Gebetsbuch, die<br />
Hände gefaltet und den Blick jeweils aus dem Bild herausgerichtet.<br />
Auf der Seite des Pultes bzw. auf einem<br />
vom Pult herabhängenden Tuch ein weisses Quadrat<br />
mit dem Symbol der fünf Wunden Christi, dem Symbol<br />
des Ordens, darunter die Datierung mit der Jahreszahl<br />
„1621“. Im Hintergrund jeweils eine bergige bewohnte<br />
Landschaft unter hohem blau-grauen Himmel. Teils<br />
rest.<br />
(1360811) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
267<br />
DEUTSCHE SCHULE DES AUSGEHENDEN<br />
18./ BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERTS<br />
ZWEI FLÜGEL EINES TRIPTYCHONS MIT HEILIGEN<br />
UND STIFTERN<br />
Öl auf weißer Holzplatte (Kiefer oder Tanne).<br />
Je 75 x 22,5 cm.<br />
In teilvergoldeten Rahmen.<br />
Das erste Objekt zeigt in weiter bergiger Landschaft<br />
mit türkisfarbenem Himmel, der am oberen Rand mit<br />
grau-braunen Wolken abschließt, den nach rechts stehenden<br />
Heiligen Jakobus von Compostela in einem<br />
langen roten Gewand, in seiner ausgestreckten linken<br />
Hand einen Pilgerstab haltend und hinter seinem Rücken<br />
hängend ein großer Pilgerhut. Er hat schulterlanges<br />
dunkelblondes Haar und blickt herab auf einen<br />
knienden betenden Stifter in langem, am Rand pelzverbrämtem<br />
Mantel.<br />
Das Gegenstück zeigt ebenfalls in weiter Landschaft<br />
die nach links stehende Heilige Katharina von Alexandrien<br />
in grünem Gewand mit weißen Ärmeln und<br />
rotem Mantel, in ihren Händen ihre Marterwerkzeuge,<br />
ein Schwert und ein Teilstück eines Rades haltend. Vor<br />
ihr ebenfalls wiederum kniend eine betende Stifterin<br />
in langem Gewand mit pelzverbrämtem Kragen<br />
und Ärmeln, an einem goldfarbenem Hüftgurt einen<br />
langen Rosenkranz tragend. Feine Malerei in der Art<br />
der Heiligendarstellungen mit Stiftern des 16./ 17.<br />
Jahrhunderts.<br />
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Provenienz:<br />
Schweizer Privatbesitz.<br />
(1360512) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
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19
268<br />
BEMALTE FRONTPLATTE EINER ITALIENISCHEN<br />
HOCHZEITSTRUHE DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
28,5 x 101 cm.<br />
Tiefe: 2 cm.<br />
Wohl Toscana Mitte 15. Jahrhundert.<br />
Beigegeben eine Radiocarbon-Untersuchung durch<br />
Claudio Falcucci, M.I.D.A. Rom, 1. März 2012.<br />
Zum Anlass einer Hochzeit war es vor allem in Mittelitalien<br />
üblich, der Braut eine Truhe zu übergeben, mit<br />
entsprechendem Inhalt. Die Truhenfront zeigt überwiegend<br />
die Darstellung des Vermählungsaktes. Hier<br />
ist <strong>–</strong> wie meist <strong>–</strong> das längliche Feld in der Darstellung<br />
dreigeteilt. Die Mittelszene zeigt die Vermählung im<br />
Beisein zweier Bischöfe und von vier Zeugen. Ein<br />
Priester führt die Versprochenen zusammen. Die Darstellung<br />
der Bischöfe weist auf eine Eheschließung<br />
aus dem Kreis hochrangiger Personen, wie etwa aus<br />
Patrizier- oder Adelshäusern. Dem entsprechen auch<br />
die seitlichen beiden Darstellungen. Links zwei Reiter,<br />
umgeben von Verwandten der Braut, rechts auf Pferden<br />
Sitzende, deren gekrönte Hauben den Adelsstand<br />
der Eltern des Bräutigams verraten, auch hier mit<br />
Gefolge. Hornbläser flankieren die Mitteldarstellung.<br />
Der Hintergrund der Bildfelder als Goldgrund geschaffen.<br />
Hochzeitstruhen aus dieser Zeit haben sich nur<br />
in wenigen Exemplaren erhalten. Der Holztafel, mit<br />
Bruchstellen an den Seiten, ist eine Dokumentation der<br />
Materialuntersuchung beigegeben. Danach konnte die<br />
Fällzeit des Holzes in den Zeitraum 1400 und 1470<br />
ermittelt werden. Damit ist eine Entstehung der Truhe<br />
in die Zeit um 1450 gesichert. Ränder angebrochen,<br />
rest.<br />
(1350922)<br />
PAINTED FRONT PANEL OF AN ITALIAN<br />
WEDDING CHEST OF THE 15TH CENTURY<br />
Tempera and gold ground on panel.<br />
28.5 x 101 cm.<br />
Depht: 2 cm.<br />
Probably Tuscany mid-15th century.<br />
Accompanied by a radiocarbon examination by<br />
Claudio Falcucci, M.I.D.A. Rome 1 March 2012.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
269<br />
SPÄTGOTISCHES HAUSALTAR-RETABEL<br />
Öl/Tempera auf Holz.<br />
78 x 77 cm.<br />
Italien, Ende 16. Jahrhundert.<br />
Die gefasste und vergoldete Retabel-Rahmung mit<br />
Eselsrücken-Abschluss fasst zwei spitzbogige Bildfelder<br />
zusammen, jeweils mit weiblichen Halbfiguren<br />
auf Goldgrund. Links ist die Heilige Katharina an ihrem<br />
Attribut, dem Rad, zu erkennen. Die Figur rechts trägt<br />
außer Palmzweig und Buch keine weiteren Merkmale.<br />
Im Zwickel zwischen den Bögen ein gemaltes Rundbild<br />
mit Darstellung des Lammes Christi mit Fahne<br />
und beschriftetem Band „Ecce agnus dei“. In den<br />
Rahmungen gedrehte Säulen und flache Pilaster, ferner<br />
Rankenrelief.<br />
(1360031) (11)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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21
270<br />
HUGO VAN DER GOES,<br />
UM 1420 <strong>–</strong> 1482/83, SCHULE/ NACHFOLGE DES<br />
KREUZABNAHME CHRISTI<br />
HUGO VAN DER GOES,<br />
CA. 1420 <strong>–</strong> 1482/83, SCHOOL/ FOLLOWER OF<br />
THE DEPOSITION FROM THE CROSS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 149 cm.<br />
Polychrome Darstellung des bereits vom Kreuz abgenommen<br />
Leichnams des Jesus Christus, dessen Scham<br />
von einem weißen Lendentuch verhüllt wird. Sechs<br />
Personen sind um ihn herum angeordnet und stehen<br />
im scharfen Kontrast zu dem ornamental verzierten<br />
Goldgrund. Die linke Figur kann als Stifterfigur interpretiert<br />
werden. Die Komposition stellt eine Wiederholung<br />
nach einem nicht bekannten Original dar, das in<br />
verschiedenen Epochen und Weisen wiederholt wurde.<br />
Diese hängen unter anderem im Museums besitz etwa<br />
im Musée du Louvre sowie Paris, oder auch in Amsterdam,<br />
in Valencia, im Musée des Beaux-Arts Paris, in<br />
Cambrai im Musée Municipal und Neapel im Museo<br />
di Capodimonte.<br />
(1362432) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
115 x 149 cm.<br />
€ 30.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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23
271<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ANBETUNG DER KÖNIGE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
50 x 106,5 cm.<br />
Hinter Glas und Innenrahmung mit Textilpassepartout<br />
gerahmt.<br />
Im Dunstkreis der Malerfamilie Francken ist diese<br />
Darstellung Christi Geburt entstanden wobei Maria<br />
inmitten einer Ruinenarchitektur sitzend das Christuskind<br />
auf ihrem Schoß trägt. Die Komposition wird<br />
vervollständigt von zahlreichen Personen darunter die<br />
drei Heiligen Könige.<br />
(1360932) (3) (13)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE ADORATION OF THE MAGI<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
50 x 106.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
272<br />
MARTEN DE VOS,<br />
1532 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1603 EBENDA, UMKREIS<br />
ANBETUNG DER HIRTEN MIT ENGELN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
99 x 77,5 cm.<br />
Verso auf dem Keilrahmen altes Sammlungsetikett<br />
„Marten de Vos“, Rahmen mit Sammlungsnummer<br />
„181“.<br />
In elegant geschweiftem ebonisiertem und teilvergoldetem<br />
Holzrahmen.<br />
Marten de Vos war schon früh nach Rom gereist<br />
(1552-1558) und besuchte auch Florenz und Venedig,<br />
bevor er 1558 Meister der St. Lukas-Gilde in Antwerpen<br />
wurde. Inmitten einer klassischen Architektur,<br />
die von den Altertümern Roms entlehnt sein dürfte im<br />
Vordergrund das Jesuskind auf einer Strohstatt liegend.<br />
Von dem Jesuskind mit seinem mystischen<br />
Lichtnimbus scheint die Lichtquelle auszugehen, von<br />
der die umstehenden Figuren ihre Beleuchtung und<br />
im übertragenen Sinne auch Erleuchtung zu empfangen<br />
scheinen. Dies sind drei Engel, die Hirten mit ihren<br />
Stäben, teils in komplizierter körperlicher Drehung<br />
wiedergegeben, sowie die kniende Mutter Gottes betend<br />
und Josef, dahinter Ochs und Esel. Mit original<br />
gusseiserner Aufhängung.<br />
Provenienz:<br />
Nordfranzösische Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
In der Galleria di Palazzo Bianco, Genua, wird unter<br />
der Inv.Nr. PB 1396 ein kleines Gemälde mit nur 20<br />
x 15 cm verwahrt, das dem hier angebotenen Werk<br />
in kompositorischer und qualitativer Hinsicht ähnelt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. zu dem Genueser Gemälde siehe Maria Fontana<br />
Amoretti, Liguria. Repertory of Dutch and Flemish<br />
paintings in Italian public collections, Florenz 1998,<br />
S. 285. (13501522) (13)<br />
MARTEN DE VOS,<br />
1532 ANTWERP <strong>–</strong> 1603 IBID., CIRCLE OF<br />
THE ADORATION OF THE SHEPHERDS<br />
WITH ANGELS<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
99 x 77.5 cm.<br />
Notes:<br />
A small painting measuring only 20 x 15 cm is held at<br />
the Galleria di Palazzo Bianco, Genoa, under the inv.<br />
no. PB 1396. It is similar in composition and quality<br />
to the work on offer for sale in this lot.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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25
273<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
HEILIGENBILDNISSE<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
PORTRAITS OF SAINTS<br />
Öl auf Pappelholz. Verso mit Klötzchenparkettierung<br />
und teilweise Aluminumstreben.<br />
Jeweils 145 x 59 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Jeweils mit weißer gemalter Rahmung, eine in einer<br />
Landschaft stehende Heiligenfigur. Auf der ersten<br />
Tafel Johannes mit auf einen Rotulus zeigendem Finger,<br />
der die Schrift „Ecce agnus dei ecce“ aufzeigt,<br />
sowie auf der anderen Tafel Margareta von Antiochia<br />
mit dem ihr attributiv zukommenden Drachen und<br />
einer Märtyrerpalme. Beide Heilige mit Nimben geschmückten<br />
Häuptern vor einer Landschaft mit niedrigem<br />
Horizont und leichtem Wolkenfluss. Erg.<br />
(1360237) (3) (13)<br />
Oil on poplar panel.<br />
145 x 59 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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27
274<br />
ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS,<br />
KOPIE NACH JACOPO TINTORETTO<br />
(1518 VENEDIG <strong>–</strong> 1594 EBENDA)<br />
DIE KREUZIGUNG<br />
Öl auf Kupfertafel.<br />
35 x 87 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Zentrum des Gemäldes die beherrschende Gestalt<br />
des gekreuzigten Jesus. Zu seinen Füßen die in den<br />
Vordergrund gestellte, um ihn trauernde Gruppe, eng<br />
miteinander verbunden, darunter Maria. Links- und<br />
rechtsseitig von Jesus zahlreiche Figuren, die der<br />
Kreuzigung beiwohnen, sowie die Kreuzigung zweier<br />
weiterer Männer. Jeweils am linken und rechten Bildrand<br />
ein Reiter auf einem Schimmel, von denen<br />
linksseitig der in Rüstung befindliche Mann mit seiner<br />
Hand auf den von einem gelben Lichtschein umgebenen<br />
Gekreuzigten vor weitem Landschaftshintergrund<br />
weist. Charakteristisch für dieses Gemälde sind<br />
die sorgfältig konstruierten Fluchtlinien. Darstellung,<br />
die sich ganz auf das Original bezieht.<br />
Anmerkung:<br />
Das Original ist ein Gemälde von Jacopo Tintoretto,<br />
von 1566, Öl auf Leinwand, 536 x 1224 cm, das sich<br />
in der Scuola Grande di San Rocco in Venedig befindet.<br />
(1360951) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
275<br />
DEUTSCHER MALER DES LETZTEN VIERTEL<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
ALTARGEMÄLDE MIT DER KREUZIGUNG CHRISTI<br />
AUF DEM KALVARIENBERG UND ZAHLREICHEN<br />
FIGUREN<br />
Öl auf Holz, teils Parkettierungsstreben.<br />
76 x 65 cm.<br />
Verso auf dem unteren Teil der Tafel eine deutsche<br />
Stiftungsinschrift mit dem Stiftungsdatum „1584“,<br />
das mit dem Entstehungsdatum des Gemäldes gleichgesetzt<br />
werden kann.<br />
In dekorativem bemalten und teilvergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Justus Müller<br />
Hofstede, 29. Juni 1976, sowie eine preisliche Schätzung<br />
von L.N. Malmedé, Köln, 09. Juli 1976, der das<br />
Gemälde zu diesem Zeitpunkt auf 45.000 DM schätzt.<br />
Die dargestellte Kreuzigungsszene zeigt den in der<br />
Mitte des Bildes am Kreuz hängenden Jesus mit einem<br />
weißen Tuch um den Hüftbereich, Dornenkrone, das<br />
Haupt mit einem goldenen Nimbus hinterfangen und<br />
am oberen Ende des Kreuzes die Inschrift „INRI“. Unterhalb<br />
des Kreuzes stehend ein Soldat mit Lanze, der<br />
damit Jesus in die Brustseite gestochen hat, aus der<br />
nun Blut herabläuft, ebenso wie aus den durch die<br />
Nägel verursachten Wunden. Links ist der gute Schächer<br />
mit Christus gekreuzigt, der ihn anblickt, auf der<br />
rechten Seite der böse Schächer, der sein Haupt trotzig<br />
nach oben geworfen hat. Am linken unteren Bildrand<br />
die leicht in Ohnmacht gefallene Maria, die von<br />
Johannes in rotem Gewand, dem Lieblingsjünger<br />
Jesu, gehalten wird. Rechts unten die drei um das<br />
Gewand Jesu würfelnden Soldaten. Im Hintergrund,<br />
vor bergiger Landschaft mit Stadtsilhouette und hohem<br />
wolkenreichen Himmel, mehrere der Kreuzigung beiwohnende<br />
berittene Figuren. Nach Müller Hofstede<br />
zeigt das helle bunte, in den Gelbwerten nach Rot changierende<br />
Kolorit, dass der Maler der Tafel unter dem<br />
niederländischen Einfluss tätig war, wobei besonders<br />
die Antwerpener Malerei nach Deutschland wirkte.<br />
Am rechten Bildrand ist schließlich ein Soladt zu sehen,<br />
der mit seinem ausgestreckten linken Arm auf<br />
Christus weist, in ihm ist wahrscheinlich der Hauptmann<br />
Cornelius zu erkennen, der nach Mk 15,39 unter<br />
dem Kreuz Christus als Sohn Gottes anerkannte. Der<br />
besondere Reiz des Tafelbildes liegt in der volkstümlichen<br />
laienhaften und archaischen Formensprache<br />
des Malers sowie seiner vereinfachten Prägung der<br />
Figuren.<br />
(1360712) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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29
276<br />
MALER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
SPÄTGOTISCHES ALTARGEMÄLDE<br />
MIT GESCHNITZTEM RAHMENWERK <strong>–</strong><br />
KREUZIGUNGSSZENE<br />
Öl auf Holz.<br />
58 x 29 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Im Zentrum der Darstellung auf Goldgrund der am<br />
Kreuz herabhängende Jesus, nur mit einem durchsichtigen<br />
Tuch im Hüftbereich bekleidet. Unterhalb<br />
seiner Arme zwei Engel mit blauen Flügeln und grünem<br />
Gewand, der linke die Hände vor die Augen haltend,<br />
der rechte mit vor der Brust überkreuzten Händen.<br />
Unterhalb des Kreuzes stehend in rot-blauem Gewand<br />
Maria, ihr gegenüber auf der anderen Seite Johannes<br />
mit rotem Mantel. Verso Malerei, die Marmor darstellen<br />
soll. Alterssp.<br />
(1361583) (18)<br />
PAINTER OF THE 15TH CENTURY,<br />
LATE GOTHIC ALTAR PIECE WITH CARVED FRAME<br />
<strong>–</strong> CRUCIFIXION<br />
Oil on panel.<br />
58 x 29 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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277<br />
RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ATLAS ZWISCHEN DEN PHILOSOPHEN<br />
PYTHAGORAS UND EUKLID<br />
Öl auf Kupfer.<br />
19 x 23 cm.<br />
Das kleine, aber sehr fein auf Kupfer gemalte Bild ist<br />
als Allegorie zu verstehen. Die Darstellung ist eng mit<br />
der neuen Sichtweise verbunden, die in der Renaissance<br />
mit den jüngsten Entdeckungen, etwa von Galilei oder<br />
Bruno, die Weltsicht grundlegend verändert haben. An<br />
die Stelle christlicher ist nun auch die antike Mythologie<br />
getreten.<br />
Dargestellt ist im Bildzentrum der mythologische Titan<br />
Atlas, der in herkulischer, gebeugter Gestalt auf seinem<br />
Rücken die Himmels- oder Sphärenkugel schultert. Er<br />
trägt das Fell des Herkules. Die Oberfläche der blauen<br />
Kugel zeigt farblich zurückhaltend die Sternbildsymbole.<br />
Seitlich- symmetrisch komponiert <strong>–</strong> sind je eine sitzende<br />
bärtige Gestalt am Boden sitzend dargestellt,<br />
mit antikem Umhang. Die Attribute, die sie jeweils in<br />
der Hand halten, lassen sie als die beiden vorsokratischen<br />
Philosophen Pythagoras links und Thales rechts<br />
erkennen.<br />
Pythagoras, der schon im 6. vor Christus Jahrhundert<br />
die Erde als Kugel verstand, hält hier ein Sphärenmodell<br />
in der ausgestreckten Rechten. Der Philosoph Thales<br />
von Milet, rechts, deutet mit einem Zirkel auf eine<br />
Steinplatte mit dem berühmten Thales-Kreis. Auch<br />
Thales war Mitbegründer der antiken Naturphilosophie,<br />
wie der Geometrie.<br />
Die Malweise, in der hier die Figuren in eine weite<br />
Landschaft gesetzt sind, lässt Vergleiche mit dem<br />
Bolo gneser Maler Agostino Carracci oder Werken seines<br />
Ateliers zu. Die Stilistik erinnert an dessen „Pluto<br />
im Hades“, der sich in der Galleria Estense in Modena<br />
befindet, oder an dessen Deckenfresko „Mars und<br />
Venus“ im Palazzo del Giardino in Parma von 1602.<br />
Unter den weiteren antiken Themen Agostino Carraccis<br />
wäre „Aurora und Cephalus“ zu nennen, ebenfalls in<br />
betontem Breitformat, in der Galleria Farnese in Rom.<br />
Literatur:<br />
Agostino Carracci, In: Allgemeines Künstlerlexikon,<br />
Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL),<br />
Bd 16, Saur, München u. a. 1997, S. 562.<br />
Vgl. Henry Keazor, „Il vero modo“. Die Malereireform<br />
der Carracci, Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2007.<br />
Vgl. Donald Posner, Carracci, Agostino, In: Dizionario Biografico<br />
degli Italiani, Vol. 20, 1977 Artikel auf Treccani.<br />
A.R.<br />
(1362382) (11)<br />
ROMAN MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />
ATLAS BETWEEN THE PHILOSOPHERS PYTHAGO-<br />
RAS AND EUCLID<br />
Oil on copper.<br />
19 x 23 cm.<br />
Literature:<br />
Agostino Carracci, In: Allgemeines Künstlerlexikon,<br />
Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL),<br />
Bd 16, Saur, Munich a. o. 1997, p. 562.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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31
278<br />
FRANS FRANCKEN II<br />
1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642<br />
UND THOMAS FRANCKEN<br />
1574 ANTWERPEN <strong>–</strong> NACH 1639, ZUG.<br />
DIE KREUZABNAHME CHRISTI MIT DEM<br />
SELBSTPORTRAIT VON FRANS FRANCKEN II<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
64 x 49 cm.<br />
Um 1605.<br />
Eine umfangreiche Analyse des Gemäldes durch Jan<br />
de Maere, University of Art & Design, Cluj-Napoca<br />
kommt zu dem Ergebnis, dass der Leichnam Christi<br />
und die drei Personen rechts im Bild von Frans Francken<br />
II und Werkstatt ausgeführt wurden. Bei einer<br />
der drei Personen hat Frans Francken II sich selbst<br />
portraitiert: der bärtige Mann in pelzverbrämtem Gewand<br />
mit erhobener rechter Hand und mit nach oben<br />
weisendem Zeigefinger. Alle anderen Bildelemente<br />
sind von Thomas Francken gemalt.<br />
Anmerkung 1:<br />
Das Portrait von Frans Francken II: Es existieren<br />
mehrere Portraits von Frans Franchen II. So malte<br />
auch Antonis van Dyck sein Portrait in der Größe von<br />
19,6 x 16,5 cm, 1627-1641, im Boughton House<br />
England, Inv.Nr. 204.<br />
Anmerkung 2:<br />
Zu diesem Gemälde liegt eine zwölfseitige Ausarbeitung<br />
von Jan de Maere vor. Diese mit mehrseitigen<br />
Verweisen und Abbildungen von Werken der Kreuzabnahme<br />
von Frans Francken II mit Familie und<br />
Werkstatt. Referenzverweise und Literatur sowie<br />
der gesamte Stammbaum der Familie Francken beschließen<br />
die Ausarbeitung (in Kopie vorliegend).<br />
Anmerkung 3:<br />
Mündliche Bestätigung der Zuschreibung durch<br />
Dr. Ursula Härting.<br />
Provenienz:<br />
Bis 1936 in Corsham Court, Wiltshire, England.<br />
Sammlung René van de Broek, Antwerpen, Brüssel<br />
bis 2006.<br />
Versteigerung bei Bonhams London am 5.7.2006,<br />
Katalog-Nr. 83.<br />
(1361171) (18)<br />
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FRANS FRANCKEN II<br />
1581 ANTWERP <strong>–</strong> 1642<br />
AND THOMAS FRANCKEN<br />
1574 ANTWERP <strong>–</strong> AFTER 1639, ATTRIBUTED<br />
THE DEPOSITION FROM THE CROSS<br />
Oil on oak panel.<br />
64 x 49 cm.<br />
Ca. 1605.<br />
Accompanied by a copy of a multi-page report by Jan de<br />
Maere with references and images of other paintings<br />
of The Deposition from the Cross by Frans Francken II<br />
in collaboration with his family and work-shop as well<br />
as references and bibliography. The report concludes<br />
that the body of Christ and the three persons on the<br />
right in the picture were executed by Frans Francken<br />
II and his workshop. In the case of the bearded man<br />
in a fur-trimmed robe, Frans Francken II portrayed<br />
himself. All other elements of the picture are painted<br />
by Thomas Francken.<br />
Notes:<br />
Oral confirmation of the attribution to the artist by Dr<br />
Ursula Härting.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
279<br />
PROSPERO FONTANA,<br />
1512 BOLOGNA <strong>–</strong> 1597 ROM<br />
CHRISTUS - SALVATOR<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 32 cm.<br />
Geschnitzter alter vergoldeter Rahmen.<br />
Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierende<br />
Expertise von Alessandro Delpriori beigegeben. Darin<br />
wird das Werk in die Zeit um 1540/1550 datiert, zudem<br />
wird das Datum des Geburtsjahres von 1512 auf 1509<br />
korrigiert.<br />
Die Darstellung zeigt Christus als „Salvator mundi“<br />
im Halbbildnis vor dunklem Hintergrund. Der Kopf<br />
geneigt, der Blick spricht den Betrachter an. Über<br />
dem Haupt ein Nimbus, darin das Kreuzsymbol in Rot.<br />
Das kastanienbraune Haar reicht zu den Schultern herab,<br />
die Tunika in der attributiven Farbe Rot, der Mantel<br />
in dunklem Türkis und Braun. Das Sujet findet sich<br />
noch ein andermal in einer weiteren Version, aber auch<br />
einer mit Zuschreibung an Ferdinand Voet (1539 Antwerpen<br />
- 1700 Paris), dort jedoch jeweils mit abweichender<br />
Handhaltung. Dass im vorliegenden Werk die<br />
Hand mit dem Zeigefinger nach rechts gerichtet ist,<br />
mag darauf hindeuten, dass es sich hier um ein Andachtsbild<br />
handelt, in dem Christus auf ein Objekt außerhalb<br />
der Darstellung weist, etwa auf ein Altarkreuz.<br />
Dies macht plausibel, dass es sich hier um eine<br />
frühere, authentische Version handelt.<br />
Der Maler wirkte in mehreren Städten, kurzzeitig<br />
1560 auch in Fontainebleau. Vor allem aber ist seine<br />
Zusammenarbeit mit Vasari und Zuccaro zu nennen,<br />
deren Stil auch auf ihn eingewirkt hat. Als erster Lehrer<br />
des weit jüngeren Ludovico Carracci (1555-1619) hatte<br />
er auch auf die spätere Generation Einfluss. Sein<br />
Spätstil lässt bereits den Manierismus erkennen, beeinflusst<br />
von Michelangelo. Als Porträtist war er höchst<br />
gefragt. Die diesbezügliche Qualität ist auch in dem<br />
vorliegenden Gemälde erkennbar. A.R.<br />
(1361682) (2) (11)<br />
PROSPERO FONTANA,<br />
1512 BOLOGNA <strong>–</strong> 1597 ROME<br />
SALVATOR MUNDI<br />
Oil on panel.<br />
42 x 32 cm.<br />
Accompanied by an extensively documented expert’s<br />
report by Alessandro Delpriori. The report dates the<br />
work to ca. 1540/1550, and the date of the birth year<br />
is corrected from 1512 to 1509.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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33
280<br />
NORDEUROPÄISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE DOPPELKRÖNUNG VON WILHELM III<br />
UND MARIA II IN DER WESTMINSTER ABBEY<br />
IN LONDON AM 11. APRIL 1689<br />
Öl auf Leinwand.<br />
64 x 82 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
NORTH EUROPEAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE CORONATION OF WILLIAM III AND MARY II<br />
AT WESTMINSTER ABBEY ON 11 APRIL 1689<br />
Oil on canvas.<br />
64 x 82 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt in das von Figuren<br />
überfüllte Querhaus der in überwiegend grauer Farbig<br />
keit gehaltenen gotischen Kirche und linksseitig<br />
auf den Hochaltar mit der stattfindenden Krönung, bei<br />
der gerade Wilhelm III vom Bischof von London, Henry<br />
Compton, die königliche Krone aufgesetzt wird. Ihm<br />
gegenüber, in Rückenansicht die bereits gekrönte<br />
Maria II. Zahlreiche Mitglieder des Klerus wohnen dieser<br />
Zeremonie bei, des Weiteren sind am unteren Bildrand<br />
eine große Anzahl an Mitgliedern des Adels zu<br />
erkennen. Vielfigurige Darstellung und zahlreiche Details<br />
kennzeichnen diese prachtvolle Krönung.<br />
Anmerkung:<br />
In der Westminster Abbey in London werden traditionell<br />
bis heute die Könige von England gekrönt und<br />
bis 1760 wurden die meisten auch hier beigesetzt.<br />
Wilhelm III und Maria II empfanden das pompöse,<br />
überladene Krönungsprogramm als eine Belastung.<br />
Sie waren von ihrem Palast in Whitehall zum im Westminster<br />
gelegenen Parlamentsgebäude gereist und<br />
von dort, in Begleitung des Adels und hohen Klerus,<br />
weiter zur Westminster Abbey gezogen. Beim folgenden<br />
Krönungsakt nahmen Mitglieder des Unterhauses<br />
erstmals in der englischen Geschichte einen bedeutsamen<br />
Platz in der Krönungskirche ein. Das Königspaar<br />
schwor eine neue Eidesformel und erhielt die<br />
königlichen Insignien überreicht, wurde dann vom<br />
Bischof von London gekrönt.<br />
(1361441) (18)<br />
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35
281<br />
HANS HOLBEIN D. J.,<br />
1497/ 98 AUGSBURG <strong>–</strong> 1543 LONDON, ZUG.<br />
JUNGER MANN MIT SCHWARZEM BARETT<br />
Öl auf Holz.<br />
19,7 x 14,6 cm.<br />
Das kleine Tafelbild, das einen jungen Mann in hellbraunem<br />
Rock mit weißem Hemd und schwarzem<br />
Barett zeigt, ist bereits mehrmals anlässlich des Besitzerwechsels<br />
besprochen und beurteilt worden. Tatsächlich<br />
stimmen die überwiegenden Bildelemente,<br />
wie Körperhaltung oder der einheitlich grüne Hintergrund<br />
mit Werken Holbeins überein. Dies zeigt sich<br />
im Vergleich mit Holbeins Bildnis des jungen Kölner<br />
Kaufmannes Hermann Wedigh von 1532. Auch dort<br />
finden wir das der Zeit gemäße Hemd mit gekräuseltem<br />
Kragen sowie die Kappe, die wie hier der Mode Englands<br />
entsprach. Denn der Kölner Handelskaufmann<br />
Wedigh war im Londoner Kontor tätig. Vergleichbar<br />
hat Holbein auch den jungen Danziger Kaufmann Georg<br />
Gisze in London in dem bekannten Bildnis von<br />
1532 gezeigt, heute im Berliner Museum Dahlem. All<br />
dies lässt zwingend annehmen, dass auch das vorliegende<br />
Porträt einen jungen Engländer oder einen in<br />
England Tätigen zeigt, was uns Holbein wieder näherbringt.<br />
HANS HOLBEIN THE YOUNGER,<br />
1497/ 98 AUGSBURG <strong>–</strong> 1543 LONDON,<br />
ATTRIBUTED<br />
YOUNG MAN WITH A BLACK BERET<br />
Oil on panel.<br />
19.7 x 14.6 cm.<br />
Provenance:<br />
1950 Frederick Alexander Szarvasy, (1875-1948,<br />
important English industrial financier) London.<br />
1983 Private collection Vienna.<br />
Literature:<br />
Paul Ganz, The <strong>Paintings</strong> of Hans Holbein, 1950,<br />
no 32, il. 11.<br />
Paul Ganz: Hans Holbein the Younger: The <strong>Master</strong>’s<br />
<strong>Paintings</strong>. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 19l9<br />
(Classics of Art. Vol. 20).<br />
The Burlington Magazine for Connoisseurs,<br />
Nov. 1943, Vol. 83, No. 488, “Holbein-Number”,<br />
pp. 85-286.<br />
John Rowlands: Holbein. The <strong>Paintings</strong> of Hans<br />
Holbein the Younger. Phaidon, Oxford 1985.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
1950 Frederick Alexander Szarvasy, (1875-1948,<br />
bedeutender englischer Industriefinanzier) London.<br />
1983 Privatsammlung Wien.<br />
Literatur:<br />
Paul Ganz, Hans Holbein: Die Gemälde, 1950, Nr. 32,<br />
Abb. 11.<br />
Paul Ganz, Hans Holbein d. J.: Des Meisters Gemälde.<br />
Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 19l9<br />
(Klassiker der Kunst. Bd. 20).<br />
The Burlington Magazine for Connoisseurs, Nov.<br />
1943, Vol. 83, Nr. 488, „Holbein-Number“, pp. 85-<br />
286.<br />
John Rowlands: Holbein. The <strong>Paintings</strong> of Hans<br />
Holbein the Younger. Phaidon, Oxford 1985. A.R.<br />
(1360831) (11)<br />
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282<br />
MARTEN VAN CLEVE,<br />
1527 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1581 EBENDA<br />
BILDNIS EINER ÄLTEREN FRAU<br />
MIT WEISSER HAUBE<br />
Öl auf Schiefer. Tondo.<br />
Durchmesser: 9 cm.<br />
Am Oberrand datiert „1552“.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Brustbild nach links, braunes Wams mit schwarzem<br />
Kragen über weißer Bluse, vor dunklem Hintergrund.<br />
Studierte unter Frans Floris (um 1516-1570) und entdeckte<br />
zunächst seine Vorliebe für die Landschaftsmalerei.<br />
Durch seinen Bruder Heinrich veranlasst,<br />
widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich der<br />
figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen Genrebilder<br />
werden oft nur vordergründig als teilweise humorige<br />
Szenen verstanden, hinter denen sich jedoch<br />
nicht selten ein tieferer allegorischer oder gesellschaftskritischer<br />
Sinn verbirgt. 1551 wurde er Mitglied<br />
der Antwerpener Lukasgilde. A.R.<br />
(13621231) (11)<br />
MARTEN VAN CLEVE,<br />
1527 ANTWERP <strong>–</strong> 1581 IBID.<br />
PORTRAIT OF AN ELDERY WOMAN<br />
WITH WHITE CAP<br />
Oil on slate. Tondo.<br />
Diameter: 9 cm.<br />
Dated “1552” on top margin.<br />
Enclosed an expert’s report by Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Half-length portrait to the left, brown waistcoat with<br />
black collar over white blouse against dark background.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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283<br />
AGNOLO DI C. ALLORI BRONZINO,<br />
1503 FLORENZ <strong>–</strong> 1572 EBENDA , WERKSTATT DES<br />
BILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />
Öl auf Holz.<br />
43,5 x 33,5 cm.<br />
Verso Lacksiegel mit höfischem Allianzwappen,<br />
bekrönt mit Fürstenhut. Daneben sehr alte Monogrammbuchstaben<br />
„F G“ in Schwarz. Darunter<br />
runder Gummistempel mit zentralem Adler.<br />
Provenienz:<br />
Aus ehemaliger fürstlicher Sammlung.<br />
(1362385) (11)<br />
AGNOLO DI C. ALLORI BRONZINO,<br />
1503 FLORENCE <strong>–</strong> 1572 IBID., WORKSHOP OF<br />
PORTRAIT OF A YOUNG MAN<br />
Oil on panel.<br />
43.5 x 33.5 cm.<br />
Lacquer seal on the back with courtly alliance coat of<br />
arms, crowned with a princely hat. Next to it very old<br />
monogram letters “FG” in black. Beneath it, round<br />
rubber stamp with eagle at centre.<br />
Provenance:<br />
From former princely collection.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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39
284<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, ZUG.<br />
LANDSCHAFT MIT FELSENTOR, WASSERFALL<br />
UND STAFFAGE<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 NAPLES <strong>–</strong> 1673 ROME, ATTRIBUTED<br />
LANDSCAPE WITH ROCK GATE, WATERFALL AND<br />
STAFFAGE FIGURES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63 x 48 cm.<br />
Das Gemälde repräsentiert in überzeugender Weise<br />
den Stil des Salvator Rosa. Seinen Landschaften, die<br />
nicht selten bizarre Felsen und fantasievolle Einbindung<br />
der Figurenstaffage zeigen, entspricht auch die<br />
Darstellung in vorliegendem Bild. Ein raffiniert durch<br />
die Felsenöffnung geführter Lichteinfall beleuchtet<br />
noch die im Schatten stehenden geharnischten Männer,<br />
die mit einem Hirten im Gespräch sind, offenbar<br />
weist er ihnen den Übergang über den Bach im Vordergrund,<br />
den einer der Männer bereits beschreitet.<br />
Rosa, auch Salvatoriello genannt, zählt zu den eigenwilligsten<br />
Malern seiner Zeit. Selbst auch Dichter und<br />
Schauspieler, verstand er die Wirkung theatralischer<br />
Effekte. Hier gilt er als Gegenspieler etwa zu dem<br />
Zeitgenossen Claude le Lorrain, dessen Bilder klassizistische<br />
Ruhe zeigen.<br />
Seine Begegnung mit Jusepe de Ribera und seine<br />
Lehre bei Aniello Falcone und Fracanzano, dessen<br />
Schwester er ehelichte, haben sein Werk beeinflusst.<br />
Seine Schlachtenbilder, für die er ebenfalls gerühmt<br />
wurde, haben auch hier durch die Soldaten in der<br />
Felsschlucht einen Eindruck hinterlassen.<br />
Oil on canvas.<br />
63 x 48 cm.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Silvia Cassani, „Salvator Rosa, tra mito e magia“, art<br />
director Enrica D´Aguanno, Museo di Capodimonte,<br />
Neapel 2008, Ausstellungskatalog Nr. 65, S. 208 ff.<br />
Vgl. Walter Regel (Hrsg.): „Hoch gerühmt, fast vergessen,<br />
neu gesehen.“ Der italienische Maler und<br />
Poet Salvator Rosa. Studien zur Neubewertung,<br />
Königshausen & Neumann, Würzburg 2007.<br />
Vgl. Hans Werner Schmidt, Die Landschaftsmalerei<br />
Salvator Rosas. Halle 1930.<br />
(1360171) (11)<br />
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285<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 JÁTIVA/VALENCIA <strong>–</strong> 1652 NEAPEL, ZUG.<br />
BILDNIS DES HEILIGEN ANDREAS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
99 x 82 cm.<br />
Das Gemälde zeigt den Heiligen im Dreiviertelbildnis,<br />
jedoch in Lebensgröße. Von links oben beleuchtet,<br />
wird die rechte Schulter und vor allem das nach oben<br />
gewandte Gesicht in Szene gesetzt. Der Gesichtsausdruck<br />
mit weit geöffneten Augen zeigt eine Erregung<br />
im Sinne einer Auseinandersetzung mit Gott. Von seinem<br />
Attribut, dem X-förmigen Kreuz, ist ein Schrägbalken<br />
im dunklen Hintergrund zu sehen. Hier im Bild<br />
bedeutet dieses Kreuz allerdings nur ein visionäres<br />
Attribut, da der Heilige hier vor seinem Martyrium gezeigt<br />
wird. Demgemäß hat er seine Hand wie von<br />
göttlicher Botschaft betroffen auf die Brust gelegt.<br />
Seine Linke hält einen Stab, daran ein Fisch, der auf<br />
seinen ursprünglichen Beruf als Fischer am See Genezareth<br />
in Galiläa hinweist.<br />
Dem Andreas-Thema hat sich Ribera mehrfach gewidmet.<br />
Das selten dargestellte Attribut des Fisches<br />
findet sich auch in seinem Andreas-Bild um 1631 im<br />
Prado in Madrid.<br />
Pérez Sanchez (siehe Literatur) bemerkt, dass die<br />
meisten der Märtyrerbilder nicht die Tötung, sondern<br />
die Vorbereitung darauf zeigen, mit Wiedergabe der<br />
gottesfürchtigen Schicksalsergebenheit. Dieser Aspekt<br />
kommt in vorliegendem Gemälde vollends zur<br />
Geltung. A.R.<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 JÁTIVA/VALENCIA <strong>–</strong> 1652 NAPLES,<br />
ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF SAINT ANDREW<br />
Oil on canvas.<br />
99 x 82 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe<br />
de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte), Rizzoli/Skira,<br />
Mailand 2004, S. 8-12.<br />
Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera,<br />
1591-1652, Könemann Verlag, Köln 2000.<br />
(1360081) (11)<br />
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43
286<br />
MEISTER DER NÜRNBERGER DÜRER-SCHULE,<br />
MIT VERMUTUNG AUF HANS BALDUNG GRIEN,<br />
1484/85 <strong>–</strong> 1545<br />
ADAM<br />
Öl auf Holz.<br />
44 x 38 cm.<br />
Das Gemälde von hoher Qualität ist wohl in Zusammenhang<br />
mit einer ehemaligen Paradies-Szene „Adam<br />
und Eva“ zu sehen. Die jugendliche unbekleidete<br />
Gestalt im Halbbildnis nach rechts vor schwarzem<br />
Hintergrund, wie wir solchen auch bei Werken der<br />
Cranach kennen. Das gelockte Haar sowie der Bart<br />
feinpinselig ausgeführt, mit lichten Höhungen. Der<br />
Mund leicht geöffnet, der Blick wie unentschlossen<br />
fragend nach rechts gerichtet, ebenso die Hand, die<br />
den Apfel erhalten soll. Die psychologische Auffassung<br />
der Mimik weist auf einen äußerst gebildeten<br />
Maler, der Stil auf die Werkstatt Dürers.<br />
Es ist nicht völlig von der Hand zu weisen, dass hier ein<br />
Frühwerk des Hans Baldung Grien vorliegen könnte,<br />
der bevorzugter Schüler Dürers war, nachdem er zuvor<br />
wohl in einer Straßburger Werkstatt gelernt hatte. 1503<br />
zog er zu Dürer nach Nürnberg, leitete alsbald dessen<br />
Werkstatt während der Abwesenheit des Meisters und<br />
blieb zeitlebens mit ihm verbunden. Die Darstellung<br />
im Oval, zur Rechteckergänzung Marmoriermalerei.<br />
A.R.<br />
(13619310) (11)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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287<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 XÀTIVA <strong>–</strong> 1652 NEAPEL, KREIS DES<br />
APOSTELBILDNIS<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 XÀTIVA <strong>–</strong> 1652 NAPLES, CIRCLE OF<br />
APOSTLE PORTRAIT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
104 x 74 cm.<br />
Der Heilige im Gebet, mit gefalteten Händen und<br />
Blick nach oben. Attribute fehlen, weshalb eine Zuordnung<br />
an einen bestimmten Apostel nicht gegeben<br />
werden kann. Die hohe freie Stirn verweist möglicherweise<br />
auf den Heiliger Petrus.<br />
Oil on canvas.<br />
104 x 74 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini,<br />
Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte;<br />
italienisch), Rizzoli/Skira, Mailand, 2004, S. 8-12.<br />
Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera,<br />
1591-1652. Könemann, Köln 2000.<br />
A.R.<br />
(1362381) (11)<br />
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45
288<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
GENANNT LEANDRO DA PONTE,<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENEDIG<br />
Sohn des Jacopo Bassano (1510/15-1592).<br />
PORTRAIT DES ANDREA GIOVANELLI IM ALTER<br />
VON 48 JAHREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
118,7 x 94,3 cm.<br />
Rechts oben mit Betitelung, Datierung 1590 und<br />
Wappen des Dargestellten.<br />
In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.<br />
Anbei ein Gutachten von Prof. Giuseppe Maria Pilo<br />
vom 29. April 2007, der das vorliegende Gemälde<br />
als ein typisches Portrait des genannten Künstlers<br />
erkennt, in Kopie.<br />
Dreiviertelportrait eines Mannes besten Alters mit<br />
Halskrause, Spitzbart und leicht nach rechts gerichtetem<br />
Haupt. In seiner rechten einen Brief haltend,<br />
seine linke Hand auf einem mit einem Textil bekleidetem<br />
Tisch ruhend. Besch.<br />
Anmerkung:<br />
Das hier rudimentär im oberen rechten Bildviertel<br />
dargestellte Familienwappen der aus Bergamo<br />
stammenden Familie Giovanelli zeigt offiziell geviert<br />
mit dem silbernen Kreuz: im 1. und 4. in Gold<br />
einen schwarzer Adler mit roter Membrane, rotem<br />
Harnisch und roter Krone; im 2. und 3. auf blauem<br />
Grund ein silbernes, verhülltes Schiff mit zwei Matrosen<br />
dahinter, auf dem wogenden Meer (siehe<br />
Vergleichsfoto).<br />
Literatur:<br />
Vgl.: E. Arslan, I Bassano, Mailand, 1960, Bd. 22, Tafel<br />
291, 292, 294. (1361032) (2) (13)<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
ALSO KNOWEN AS LEANDRO DA PONTE<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENICE<br />
Son of Jacopo Bassano (1510/15-1592).<br />
PORTRAIT OF ANDREA GIOVANELLI AT THE AGE<br />
OF 48 YEARS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
118.7 x 94.3 cm.<br />
Upper right with title, date 1590 and coat of arms of<br />
the sitter.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Prof. Giuseppe<br />
Maria Pilo, dated April 29, 2007, who recognizes the<br />
present painting as a typical portrait of the aforementioned<br />
artist, in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Familienwappen<br />
Familie Giovanelli,<br />
Bergamo<br />
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289<br />
FRANCESCO FRACANZANO,<br />
AUCH GENANNT „CICCIO FRACANZANO“,<br />
1612 MONOPOLI <strong>–</strong> UM 1656 NEAPEL, ZUG.<br />
Fracanzano wirkte zunächst in der Werkstatt des Jusepe<br />
de Ribera (1588/91-1652), was seinen Malstil nachhaltig<br />
beeinflusste. Er gilt als wichtiger Vertreter einer<br />
naturalistischen Barock-Stilistik der Malschule von Neapel,<br />
zu der auch sein Schwager Salvator Rosa (1615-<br />
1673) zählt. Zu seinen als Meisterwerke geltenden<br />
Bildern gehören diese in den Kirchen San Gregorio<br />
Armeno und Trinità dei Pellegrini in Neapel.<br />
PORTRAIT EINES MANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
52,4 x 37 cm.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund ist das Brustbildnis eines<br />
alten Mannes mit grauem, langem Bart zu sehen. Mit<br />
in nachdenklichen Falten gezogener Stirn blickt er seitlich<br />
aus dem Bild. Durch die Beleuchtung der Situation<br />
von oben links wird ein starker Schatten auf den<br />
unteren Bereich des Gesichtes und den Hals gelegt.<br />
Gekleidet ist er mit einem einfachen hellbraunen Umhang.<br />
Das nahsichtige Portrait des alten Mannes zeigt<br />
die unverkennbaren Zeichen des neapolitanischen<br />
Naturalismus. Die starken Hell-Dunkel-Kontraste,<br />
die feine, einfühlsame Malerei mit besonderer Betonung<br />
der Physiognomie legen eine Zuschreibung an<br />
Francanzano nahe.<br />
(1360172) (19)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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47
290<br />
FRANCESCO BASSANO D. J.,<br />
1549 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1592 VENEDIG<br />
DIE VISION JOACHIMS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
92 x 120 cm.<br />
Lucco datiert das Gemälde auf um 1580.<br />
In profiliertem vergoldetem Rahmen mit<br />
Dekorationen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Mauro Lucco, 05. Mai<br />
2021, Bazzano, in Kopie.<br />
Inmitten einer hügeligen Landschaft eine biblische<br />
Szene mit Architekturmotiv und Figurenstaffage,<br />
beleuchtet durch zwei Kerzen und eine Feuerstelle<br />
sowie durch einen göttlichen Lichtschein am rechten<br />
Bildrand. Im Hintergrund wird dem greißen Priester<br />
Joachim von einem Engel ein Kind verheißen (Pseudo-<br />
Evangelium des Jacobus 1-4).<br />
Anmerkung:<br />
Vergleichsweise befindet sich eine signierte Version<br />
mit den Maßen 94,2 x 131 cm (Inventarnummer B10)<br />
im Thorvaldsens Museum in Kopenhagen. Weitere Versionen<br />
werden beispielsweise im Dorotheum 2009<br />
angeboten und befand sich zuvor in der Sammlung<br />
Giuseppe Veronese in Mailand; in der Santissima<br />
Annunziata Maggiore in Neapel verwahrt; in der<br />
Sammlung der Familie Alba im Palacio de Liria in<br />
Madrid; in Genua bei Wannenes Art Auctions in Genua<br />
am 21. Dezember 2020 unter Lot 1271 angeboten<br />
sowie eine weitere Version im Corsham Court in der<br />
Sammlung Lord Methoen verwahrt wird. Eine Werkstattkopie<br />
Bassanos wird auch in der Gemäldegalerie<br />
Alte Meister in Kassel unter der Inventarnummer<br />
GK520 verwahrt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Louise Beverly Brown, Paola Marini, Jacopo<br />
Bassano c.1510-1592, Bologna 1992, S. 157.<br />
(1350874) (13)<br />
FRANCESCO BASSANO THE YOUNGER,<br />
1549 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1592 VENICE<br />
THE VISION OF JOACHIM<br />
Oil on canvas.<br />
92 x 120 cm.<br />
The expert Mauro Lucco dates the painting to ca. 1580.<br />
Accompanied by an expert’s report by Mauro Lucco,<br />
5 May 2021, Bazzano, in copy.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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291<br />
CALIARI PAOLO,<br />
GENANNT „IL VERONESE“,<br />
1528 <strong>–</strong> 1588<br />
MARTYRIUM DES HEILIGEN SEBASTIAN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
130 x 169 cm .<br />
In ornamental verziertem Rahmen.<br />
Unter einer manieristischen Bogenarchitektur mit<br />
korinthischen Kapitellen unter den Bogen eingepasst<br />
die liegende Figur eines unbekleideten Sebastian<br />
mit um ihn herum versammelten in unterschiedlicher<br />
Weise agierenden Personen. Die Komposition<br />
basiert auf Veroneses meisterhaftem Werk in der<br />
Chiesa di San Sebastiano in Venedig von 1565, die<br />
ebenfalls das Martyrium des Heiligen Sebastian zeigt.<br />
(1360382) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
292 ENTFÄLLT<br />
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49
293<br />
FLORENTINISCHE SCHULE DES<br />
16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE GEBURT MARIENS<br />
Öl auf Holz.<br />
75 x 61 cm.<br />
Verso alter Aufkleber mit ehemaliger Besitzerangabe<br />
„Collection de Docteur Clergeau Varennes“, sowie<br />
sonstigen Angaben.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In einem großen Innenraum mit linksseitigem Arkadenbogen,<br />
durch den der Blick auf eine grau gehaltene<br />
Landschaft mit Gebäuden fällt, die von der Geburt ermattete<br />
Anna in rötlichem Gewand und rosafarbener<br />
Decke, auf einem Wochenbett liegend, über ihr ein<br />
großer, zur Seite geraffter grüner Vorhang. Neben ihrem<br />
Bett sitzend, in gelblicher Kleidung mit grauem<br />
Bart Joachim, der auf seine neugeborene Tochter im<br />
Vordergrund blickt. Neben einer großen Waschschüssel,<br />
in die eine junge Frau gerade Wasser gießt, sitzt die<br />
neugeborene Maria im Schoß einer jungen Frau, das<br />
bevorstehende Bad erwartend. Rechtsseitig trocknet<br />
eine junge Frau an einem offenen Feuer Laken für das<br />
Neugeborene, während weitere Frauen im Raum mit<br />
diversen Arbeiten beschäftigt sind. Vielfigurige farbenfrohe<br />
Darstellung mit gekonnter Licht- und Schatteninszenierung.<br />
Holzplatte leicht gewölbt.<br />
(1360933) (3) (18)<br />
FLORENTINE SCHOOL, 16TH CENTURY.<br />
THE NATIVITY OF THE VIRGIN<br />
Oil on panel.<br />
75 x 61 cm.<br />
Notes:<br />
<strong>Old</strong> label on the reverse with provenance reference:<br />
“Collection de Docteur Clergeau Varennes”, and further<br />
information.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
294<br />
BERNARDINO LUINI,<br />
UM 1480/ 85 RUNO <strong>–</strong> 1532 MAILAND,<br />
NACHFOLGE DES<br />
MARIA MIT DEM KINDE NACH EINER NELKE<br />
GREIFEND<br />
BERNARDINO LUINI,<br />
CA. 1480/ 85 RUNO <strong>–</strong> 1532 MILAN,<br />
FOLLOWER OF<br />
MARY WITH THE CHILD REACHING<br />
FOR A CARNATION<br />
Öl auf Leinwand.<br />
149 x 100 cm.<br />
In schmaler Goldleiste.<br />
Obwohl er heute nicht mehr so bekannt ist, galt Luini<br />
einst als der führende Maler der norditalienischen Region<br />
Lombardei. Er wurde um 1480 geboren und erhielt<br />
seine Ausbildung bei mehreren lokalen Meistern.<br />
Sein Leben und seine Kunst wurden jedoch durch die<br />
Begegnung mit dem Werk von Leonardo da Vinci verändert,<br />
der Mailand einmal im späten 15. und erneut<br />
kurz im frühen 16. Jahrhundert besuchte. Leonardo<br />
Da Vinci malte als junger Künstler in Florenz Bilder mit<br />
dem selben Thema: das Christuskind, das nach einer<br />
Blume greift. Ersichtlich ist, dass Luini nicht nur dieses<br />
ergreifende Thema, sondern auch andere Aspekte<br />
des Gemäldes Leonardo zu verdanken hat: der dunkle<br />
Hintergrund, die Weichheit der Formen, die Hell-Dunkel-<br />
Modellierung, die süße Stimmung der Figuren, die sich<br />
drehende Haltung des Kindes.<br />
Luini war ein großer Maler religiöser Bilder, darunter<br />
Fresken, Holztafeln, große Altarbilder und kleine Andachtsbilder<br />
für den Hausgebrauch. Zu seiner Zeit war<br />
er offensichtlich sehr beliebt, denn es gibt unzählige<br />
Kopien seiner Gemälde. Im 19. Jahrhundert wurde er<br />
wieder populär, als der berühmte Kritiker John Ruskin<br />
entschied, dass Luini größer sei als Leonardo, und<br />
viele Leser nach Italien reisten, um seine Werke zu<br />
suchen.<br />
(1360942) (13)<br />
Oil on canvas.<br />
149 x 100 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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295<br />
ITALIENISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
134 x 98 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In bewohnter Landschaft, unter hohem blauen Himmel<br />
im sinkenden Sonnenlicht die Heilige Familie, in<br />
der Mitte Maria in rot-blauem Gewand, den vor ihr auf<br />
einem Schaf sitzenden nackten Jesusknaben mit<br />
Nimbus mit beiden Händen festhaltend und ihn liebevoll<br />
anblickend. Rechts hinter ihr stehend Josef in<br />
braunem Gewand und einen Stab mit Blumen haltend,<br />
Symbol der Wahl Gottes als Ehemann Marias. In<br />
der unteren linken Ecke, seitlich von Jesus, der liegende<br />
Johannes mit einem roten Tuch um seine Hüften,<br />
vor ihm liegend sein Attribut, ein Kreuzesstab mit<br />
Rotulus, zudem zu seiner Seite ein kleiner weißer<br />
Hase. Linksseitig am Rand ein großer, bis in den Himmel<br />
reichender Baum als Repoussoir, von dem nach<br />
rechts der Blick in eine weite bergige Landschaft mit<br />
Gebäuden und einer Kirche fällt. Harmonische Darstellung,<br />
die sich ganz auf das liebevolle Miteinander<br />
der Figuren richtet.<br />
(1361634) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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296<br />
LUCA GIORDANO,<br />
1634 NEAPEL <strong>–</strong> 1705 EBENDA, UMKREIS DES<br />
DIE SPEISUNG DER FÜNFTAUSEND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
56 x 98 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Sujet des Gemäldes ist die „Wundersame Brotvermehrung“<br />
bei der Jesus aus fünf Broten und zwei Fischen<br />
nach einem Dankgebet eine Menschenmenge von<br />
Fünftausend, die ihm gefolgt war, sättigen konnte. Diese<br />
Erzählung geht auf das Alte Testament zurück (Joh.<br />
6, 10-14). In einer kargen Berglandschaft wird hier eine<br />
Menschenmenge gezeigt, die sich um die zentrale<br />
Figur des Jesus, hinterfangen von einem erhellenden<br />
Nimbus, versammelt hat. Die Menge hat sich in kleineren<br />
Gruppen zusammengefunden und zum Essen<br />
niedergelassen. Die im Himmel schwebenden Putti<br />
wohnen dem Wunder bei. Die Figuren sind in bewegter<br />
Haltung dargestellt, die Gewänder zeigen eine starke<br />
Faltenbildung mit großen Hell-Dunkel-Kontrasten. Wohl<br />
ein Entwurf/ Bozzetto für ein größeres Gemälde.<br />
(13619318) (19)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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53
297<br />
SIMON VOUET,<br />
1590 PARIS <strong>–</strong> 1649, ZUG.<br />
PORTRAIT EINER DAME, WOHL MADAME DE<br />
LONGUEVILLE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
127,5 x 86,5 cm<br />
Auf der rückseitigen Leinwand bezeichnet als „Duchesse<br />
de Longueville“ und „Vouet“, sowie durch<br />
einen Aufkleber auf Rahmen, dazu ein weiterer Aufkleber<br />
„MUSEE DU LOUVRE ECOLE ITALIENNE<br />
17è...“<br />
Ungerahmt<br />
Vor dunklem Hintergrund das Dreiviertelbildnis der<br />
vornehmen Dame nach links in grün glänzendem<br />
Kleid mit weitem Dekolleté, weissem Untergewand<br />
und in ihrer linken Hand einen kleinen bunten Blumenstrauß<br />
haltend. Sie trägt eine enganliegende<br />
Perlenkette, dazu passende Ohrringe, hat schulterlange<br />
offene braune Haare, ein zartes Inkarnat mit<br />
geröteteten Wangen und blickt mit ihren braunen Augen<br />
würdevoll aus dem Gemälde heraus.<br />
SIMON VOUET,<br />
1590 PARIS <strong>–</strong> 1649, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A LADY, PROBABLY MADAME DE<br />
LONGUEVILLE<br />
Oil on canvas.<br />
127,5 x 86,5 cm<br />
On the reverse canvas inscribed as “Duchesse de<br />
Longueville” and “Vouet”, and by a sticker on frame,<br />
plus another sticker “MUSEE DU LOUVRE ECOLE<br />
ITALIENNE 17è...”<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Das Gemälde gehörte zur Sammlung von Frau Charles<br />
Bénard le Pontois. Es wurde in ihrem Haus in Paris<br />
entdeckt und von Walter Bornheim in der Münchner<br />
Galerie „Für Alte Kunst“ für Hermann Göring September<br />
1941 erworben. Das Gemälde ist in der Sammlung<br />
Hermann Göring unter der Inventarnummer RM<br />
1065 registriert. Wenige Monate nach dem Tod von<br />
Frau Bénard le Pontois, geb. Gabrielle Philippson, am<br />
23. Dezember 1941 wurde der Inhalt ihrer Wohnung<br />
beschlagnahmt. Während der Kriegszeit befand sich<br />
das Gemälde in Berchtesgaden; dort ist es unter der<br />
Nummer 87 registriert. Der Transport zum Central<br />
Collecting Point in München erfolgt am 25. Juli 1945;<br />
es ist dort unter der Nummer 5125 registriert. Das<br />
Gemälde wurde am 18. April 1946 mit dem sechsten<br />
Konvoi aus München in den Sitz der Kommission für<br />
künstlerische Wiederherstellung nach Frankreich transportiert;<br />
dann wurde es während der vierten Kommission<br />
zur Auswahl von Werken zur künstlerischen<br />
Wiederherstellung am 21. Dezember 1949 aufbewahrt.<br />
Das Gemälde wurde 1950 vom Amt für Eigentum<br />
und private Interessen dem Louvre-Museum<br />
(Abteilung für Gemälde) zugeschrieben; es wurde<br />
1953 im Musée Granet in Aix-en-Provence deponiert;<br />
die Kaution wurde im Februar 1956 storniert. Das Gemälde<br />
wurde dann im November 1956 im Bordeaux-<br />
Museum deponiert; die Kaution wurde im Juli 1957<br />
storniert. Die Kommission für die Entschädigung von<br />
Enteignungsopfern empfahl am 6. September 2021<br />
die Rückgabe. Das Werk wurde am 7. Februar 2022 an<br />
die Erben von Gabrielle Philippson, die Witwe Bénard<br />
le Pontois, zurückgegeben. (1362389) (18)<br />
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55
298<br />
FELICE FICHERELLI,<br />
GENANNT „IL RIPOSO“,<br />
1605 SAN GIMIGNANO/SIENA <strong>–</strong> 1660 FLORENZ<br />
DIE HEILIGE AGNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 56 cm.<br />
In altem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Sandro Bellesi, Florenz,<br />
in Kopie.<br />
Die Heilige jugendlich im Halbbildnis dargestellt, das<br />
Lamm als ihr Attribut in den Armen, die rechte Hand<br />
hält eine Märtyrerpalme. Die Charakteristik der Malweise<br />
entspricht sämtlichen weiteren Werken des<br />
Malers, der als Schüler von Jacopo da Empoli alsbald<br />
Aufträge adeliger Mäzene erhielt. Der Conte Bardi<br />
hatte ihm geraten, nach Florenz zu gehen. Die Farbpalette<br />
seiner Gemälde ist zurückhaltend, die Anmut<br />
der Frauen- und Mädchengesichter wird durch zartes<br />
sfumato unterstützt. Ein Gemälde seiner Hand, die<br />
Heilige Praxedis, von 1655 wird bis heute im Zusammenhang<br />
mit Jan Vermeer (1632-1675) diskutiert. Den<br />
Zunamen Riposo verdankt er seinem trüben Temperament.<br />
A.R.<br />
Literatur:<br />
Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini del ‘600<br />
e ‘700. Biografie e opere,Bd. 3, Florenz 2009 I, S. 144<br />
f. Abb. 603-617, Florenz 2009 II, S. 280 Abb. 605.<br />
Vgl. Ficherelli, Felice. In: Maria Farquhar (Autorin)<br />
und Ralph Nicholson Wornum (Hrsg.): Biographical<br />
catalogue of the principal Italian painters, London<br />
1855, S. 60.<br />
F. Baldassari, La Pittura del Seicento a Firenze, Indice<br />
degli Artisti e dcelle Loro Operen, Torino 2009, S. 376,<br />
Abb. 178.<br />
(1360303) (11)<br />
FELICE FICHERELLI, ALSO KNOWN AS<br />
“IL RIPOSO”,<br />
1605 SAN GIMIGNANO/SIENA <strong>–</strong> 1660 FLORENCE<br />
SANT’AGNESE<br />
Oil on canvas.<br />
74 x 56 cm.<br />
A detailed expert’s report by Sandro Bellesi, Florence<br />
is enclosed.<br />
The colour palette of his paintings is muted, the gracefulness<br />
of the women’s and girls’ faces is enhanced by<br />
delicate sfumato. To this day his painting titled Saint<br />
Praxedis from 1655 is discussed in connection with<br />
Vermeer. His artist’s name “il Riposo” refers to his<br />
lazy temperament.<br />
Literature:<br />
Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini del ‘600<br />
e ‘700. Biografie e opere, 3 volumes, Florence 2009<br />
I, pp. 144, ill. 603-617. II, p. 280 ill. 605.<br />
Francesca Baldassari, La Pittura del Seicento a Firenze.<br />
Indice degli Artisti e delle Loro Opere, Turin 2009, p.<br />
376, ill. 178.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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299<br />
TOSKANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BILDNIS JOHANNES DES TÄUFERS<br />
Öl auf Holz.<br />
56 x 38 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor dunkelgrünem Hintergrund das Bildnis des Jungen<br />
nach rechts in einem über die linke Schulter verlaufenden<br />
Fellgewand, das die rechte Schulterpartie<br />
freilässt, sowie in seiner Rechten wohl den langen<br />
Kreuzesstab haltend. Er hat ein zartes feines, leicht<br />
rosafarbenes Inkarnat, rötliche Lippen, ausdrucksstarke<br />
dunkle Augen, mit denen er aufmerksam aus<br />
dem Bild herausschaut. Feine qualitätvolle, realistisch<br />
wirkende Darstellung des jungen Johannes mit gekonnter<br />
Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />
(1360276) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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57
300<br />
MATTIA PRETI,<br />
1613 TAVERNA/ CATANZARO <strong>–</strong> 1699 VALLETTA/<br />
MALTA, WERKSTATT DES<br />
DAS FESTMAHL DES HERODES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
111 x 134 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Dargestellt ist die Textstelle aus Matthäus 14,1-12: Im<br />
Innenraum eines Palastes sitzt Herodes in Rückenansicht<br />
an einem gedeckten Tisch auf einem wertvollen<br />
Stuhl, dessen Rückenlehne fast die gesamte rechte<br />
untere Bildhälfte einnimmt. Er trägt einen dunkelblauen<br />
Umhang, unter dem ein roter Hemdsärmel hervorschaut<br />
und auf seinem Haupt einen Turban mit<br />
goldener Krone. Und feiert seinen Geburtstag. Ihm<br />
gegenüber sitzt die Tochter seiner Frau Herodias, die<br />
ein nicht sichtbares Geschenk, nämlich das Haupt<br />
des Johannes des Täufers, auf einer Schale heranbringen<br />
lässt. Voller Überraschung hat der König seine<br />
Arme auseinandergestreckt und blickt mit entsetztem<br />
Blick auf das Geschenk. Salome in einem goldfarbenem,<br />
mit Spitze verziertem Gewand und wohlfrisiertem<br />
Haar blickt ebenfalls nach links aus dem Bild<br />
heraus, genauso wie die hinter ihr stehende Dienerin,<br />
die eine glänzende Silberschale mit Speisen trägt.<br />
Rechts hinter dem König stehend, eine weitere Bedienstete<br />
mit einer Pastete und ein junger Mann mit<br />
dunklen Augen mit vor Schreck, leicht verzerrtem Gesicht.<br />
Durch den starken Lichteinfall von links werden<br />
die Gesichter der dargestellten Figuren, insbesondere<br />
auch des Königs und die rechte Gesichtshälfte von<br />
Salome besonders hervorgehoben. Malerei eines in<br />
der Kunstgeschichte der Zeit beliebten Themas mit<br />
starker Licht- und Schattenführung an Caravaggio<br />
(1871-1610) erinnernd.<br />
Anmerkung:<br />
Ein gleichnamiges Gemälde des Künstlers, das zwischen<br />
1656 und 1661 geschaffen wurde, befindet<br />
sich im Toledo Museum of Art und zeigt die beiden<br />
Hauptdarsteller an einem gedeckten Tisch sowie<br />
linksseitig eine junge Dienerin, die auf einem Tablett<br />
das Haupt des Johannes des Täufers auf der linken<br />
Tischseite präsentiert. Zudem ist Salome erneut<br />
wiedergegeben in einem goldfarbenen Gewand mit<br />
Brosche und spitzenbedecktem Dekolleté und sorgsam<br />
frisierten Haaren, der König Herodes erneut mit<br />
Turban und goldener Krone.<br />
(1361022) (18)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
301<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz.<br />
104 x 72 cm.<br />
Verso zwei vertikale Festigungsleisten.<br />
Die Szenerie ist in nächtliches Dunkel gesetzt, wobei<br />
die Beleuchtung von links oben die Hauptfigur, den<br />
vom, Kreuz abgenommenen Corpus Christi ins Licht<br />
setzt. Im manieristischen Helldunkel des Caravaggismus<br />
kommen die Gestalten zu besonderer Wirkung,<br />
unterstützt durch wenige markante Farbeffekte, wie<br />
etwa dem Rot im Kleid des Engels, der den Leichnam<br />
hält. Die Kerzenflammen vor schwarzem Hintergrund<br />
unterstützen die Gesamtwirkung.<br />
(1360213) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
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301 A<br />
NEAPOLITANISCHE SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SALOME MIT DEM HAUPT JOHANNES<br />
DES TÄUFERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
126 x 101 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund, der nach rechts aufhellt,<br />
die schöne verführerische Salome in weitem faltenreichem<br />
Gewand, das ihre rechte Brustseite unbedeckt<br />
lässt. Auf ihrem wohlfrisiertem Haar trägt sie einen<br />
Federschmuck sowie oberhalb ihrer Stirnmitte eine<br />
wertvolle goldene Brosche mit Perlen. Sie hat ein helles,<br />
fast weißes Inkarnat, rötliche Lippen und Wangen<br />
und mit ihren dunklen Augen blickt sie selbstbewusst<br />
aus dem Bild heraus. In ihren Händen, zu ihrer rechten<br />
Seite, hält sie eine goldglänzende Schale, auf der das<br />
Haupt des Johannes des Täufers liegt, das sie ihrer in<br />
Rot gekleideten Mutter präsentiert. Diese, neben ihr<br />
stehend, blickt mit erhobener rechter Hand voller Interesse<br />
auf das Haupt herab. Das von links oben herabfallende<br />
Licht beleuchtet insbesondere das Inkarnat<br />
und Gesicht der Salome sowie die Stirn des Johannes<br />
und die rechte Gesichtshälfte der Mutter. Qualitätvolle<br />
Malerei mit starker Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />
Anmerkung:<br />
Der Auslöser der hier geschilderten Szene wird in den<br />
Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />
(6,17-25) erzählt. Herodes ließ Johannes den Täufer<br />
gefangen nehmen, weil er von ihm des Ehebruchs<br />
beschuldigt worden war. Als der König anlässlich<br />
seines Geburtstages ein Fest gibt, tanzte Salome<br />
vor ihm, der er versprochen hatte, einen Wunsch zu<br />
erfüllen. Salome verlangte schließlich den Kopf<br />
Johannes des Täufers.<br />
(1360177) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
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59
302<br />
GIOVANNI ANTONIO PELLEGRINI,<br />
1675 VENEDIG <strong>–</strong> 1741 EBENDA<br />
JUNGE FRAU MIT OBSTTELLER UND BLUMEN,<br />
HEILIGE DOROTHEA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65 x 50,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Die im Halbbildnis vor dunklem Hintergrund gemalte<br />
junge Frau trägt vor ihrem tief ausgeschnittenen<br />
blauen Kleid eine Schale mit roten Äpfeln und zwei<br />
rosafarbenen Rosenblüten. Zwischen Daumen und<br />
Tellerrand hat der Maler fast unmerklich einen schlanken<br />
Palmzweig eingefügt. Dies und der nach oben<br />
gerichtete Blick verraten aber, dass es sich hier um<br />
die Darstellung der Heilige Dorothea handelt, wenngleich<br />
nicht auszuschließen ist, dass hier auch ein<br />
Porträt einer höfischen Dame dieses Namens vorliegt,<br />
was häufig der Fall ist.<br />
Die Heilige „von Caesarea“ in Kappadokien wird im<br />
Martyrologium als um 290 geborene Tochter eines<br />
Dorus und einer Thea geschildert. Die Weigerung<br />
einen Statthalter zu ehelichen und von ihrem Christenglauben<br />
Abstand zu nehmen, führten zu ihrem Martyrium.<br />
Der Legende nach hat siegeäußert, sie werde<br />
im Paradies Äpfel und Rosen genießen, ließ im Winter<br />
frische Äpfel und Rosen dem Schreiber Theophilus<br />
überbringen, der sich bekehrte und dann selbst getötet<br />
wurde. Das Bildmotiv haben viele bedeutende Maler<br />
aufgegriffen, etwa Tizian oder Francisco de Zurbaran.<br />
Die hohe Qualität des Gemäldes, die mit den bekannten<br />
Werken Pellegrinis keinen Vergleich scheut, hat auch<br />
den Experten Dario Succi veranlasst, in einer Katalogbearbeitung<br />
das Werk dem Künstler zuzuweisen.<br />
Provenienz:<br />
Vercelli, Casa d´Aste Meeting Art S. 7 Nov. 2015 Lot<br />
444.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Wannenes, Ausstellungskatalog, Genua Juni<br />
2021. A.R. (1360304) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
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303<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JOSEF UND DIE FRAU DES POTIFARS<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
JOSEPH AND POTIPHAR’S WIFE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 83 cm.<br />
In breitem profilierten und vergoldeten Rahmen.<br />
Die Darstellung beruht auf der biblischen Josefsgeschichte<br />
Gen 37, 36 und 39. Potifar, ein Beamter am<br />
ägyptischen Hof, kaufte Josef, den Sohn Jacobs, von<br />
den Ismaeliten und setzte ihn als Hausverwalter ein.<br />
Als Potifars Frau Josef der versuchten Vergewaltigung<br />
bezichtigte, beschließt Potifar Josef ins Gefängnis<br />
zu werfen. Im Vergleich zur biblischen Erzählung wird<br />
die Josefsgeschichte im Koran so beschrieben, dass<br />
Potifar die falschen Anschuldigungen seiner Frau erkennt<br />
und Josef von seiner Schuld freispricht, denn<br />
Potifars Frau hatte versucht Josef zum Ehebruch zu<br />
bewegen, was dieser jedoch ausschlug. Innenraumdarstellung<br />
mit einer Bettstatt und davorstehendem<br />
Fußgestell, auf dem der eine Fuß der Frau des Potifars<br />
ruht, die von einem roten Velum überfangen wird.<br />
Zwischen ihr und dem davoneilenden Josef ein Hund,<br />
als Zeichen der Treue, einerseits der Frau des Potifars<br />
gegenüber ihrem Gemahl, andererseits auf Anspielung<br />
der Treue des Josef auf seine Dienstherren. Ähnliche<br />
Kompositionen sind u.a. von Peter Paul Rubens<br />
(1577-1640) überliefert.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Manfred Tiemann, Josef und die Frau Potifars<br />
im populärkulturellen Kontext, Transkulturelle Verflechtungen<br />
in Theologie, Bildender Kunst, Literatur, Musik<br />
und Film, Wiesbaden 2020.<br />
(1361821) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
98 x 83 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
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61
304<br />
GIUSEPPE MARULLO,<br />
UM 1615 <strong>–</strong> UM 1685, ZUG.<br />
DER AUF DEM KREUZ SCHLAFENDE<br />
JESUSKNABE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
63 x 76 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Auf einer Ebene, umgeben von bergiger Landschaft<br />
unter blauem Himmel mit weißen Wolken, der auf<br />
einem Holzkreuz langgestreckt liegende, nackte Jesusknabe<br />
mit feinem, fast weißem Inkarnat, geschlossenen<br />
Augen, rötlichen Pausbacken und schulterlangen,<br />
rehbraunen Haaren. Sein rechter Arm liegt dabei auf<br />
einer Seite des Kreuzbalkens. Zudem sind im Vordergrund<br />
drei Eisennägel und Dornenzweige zu erkennen,<br />
die bereits auf das kommende Martyrium verweisen.<br />
Qualitätvolle Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast.<br />
Anmerkung:<br />
Wir danken Prof. Riccardo Lattuada, der das Gemälde<br />
anhand einer Fotografie dem Künstler Giuseppe<br />
Marullo zugewiesen hat.<br />
Anmerkung 2:<br />
Eine vergleichbare Version des Jesusknaben-Motivs<br />
des genannten Künstlers ist in der Zeri-Fotothek unter<br />
der Nr. 51251 archiviert. (1360305) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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305<br />
ALESSANDRO MAGNASCO,<br />
1667 GENUA <strong>–</strong> 1749 EBENDA, UMKREIS<br />
DIE ARMENSPEISUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
109 x 149 cm.<br />
In Goldrahmen.<br />
Das betont großformatige Gemälde war bereits in<br />
seiner Entstehungszeit als herbe Kritik an den sozialen<br />
Verhältnissen gedacht. Vor den Mauern und Toren einer<br />
bereits heruntergekommenen Gebäudeanlage, bei<br />
der es sich wohl um ein Kloster handeln dürfte, hat<br />
sich eine große Menge von meist zerlumpten Armen<br />
versammelt. Darunter Gebrechliche und Krüppel, ein<br />
Alter, der sich auf einem Brett mit Rädern fortbewegen<br />
muss, aber auch Weiber mit Körben, die wohl auch im<br />
Auftrag des Klosters Eier verteilen, die im Gedränge<br />
auch zu Boden fallen.<br />
Vor den beiden Toren stehen Geistliche in schwarzem<br />
Habit mit weißen Krägen, die den Armenspeisungstag<br />
initiiert haben und nun Brote verteilen. Im Gedränge<br />
sind Streitereien, um die Gaben zu sehen, darunter auch<br />
ein Bäcker in rotem Wams an einer großen Schmalz teig-<br />
Pfanne, während sich andere bereits um die Schmalznudeln<br />
streiten.<br />
Die Drastik und karikaturhafte Überbetonung in den<br />
Darstellungen ist ein typisches Merkmal im Werk<br />
Magnascos. Auch die bräunliche Farbigkeit, die die<br />
gesamte Szenerie dunkel erscheinen lässt, findet sich<br />
bei Magnasco regelmäßig. Weniger häufig jedoch das<br />
Aufleuchten einzelner Buntfarben in den Kostümen<br />
oder der aufgehellte Hintergrund. Jedenfalls bietet<br />
das Gemälde genügend Stoff zur letztlichen Aufarbeitung<br />
und Meisterfindung. Der Malstil Magnascos ist<br />
hier offenkundig, wie diese Malweise auch auf Francesco<br />
Guardi eingewirkt hat.<br />
Literatur:<br />
Charlotte Mende, Alessandro Magnasco (1667-1749):<br />
Eine visuelle Religionsgeschichte, Bd. 7, Berlin 2022.<br />
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, In:<br />
Mario Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli<br />
Italiani (DBI), Bd. 67, Rom 2006.<br />
A.R.<br />
(1362038) (11)<br />
ALESSANDRO MAGNASCO,<br />
1667 GENOA <strong>–</strong> 1749 IBID., CIRCLE OF<br />
THE FEEDING OF THE POOR<br />
Oil on canvas.<br />
109 x 149 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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63
306<br />
RÖMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BLUMENSTILLLEBEN IN STEINERNER VASE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 74 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem dunklen Innenraum auf einer steinernen<br />
Platte stehend, eine reliefierte bauchige Steinvase mit<br />
Fuß, in der ein prachtvolles farbenfrohes Blumenbouquet<br />
arrangiert wurde. Dieses besteht unter anderem<br />
aus: Rosen, Nelken, Chrysanthemen, Tulpen, Mohn,<br />
Ackerwinde und zwei dunkelblauen Schwertlilien, von<br />
denen eine nach oben rechts hinausragt. Darstellung<br />
in vielen, meist frischen, differenzierten Farbtönen,<br />
bei der das Licht von der rechten oberen Seite auf<br />
den Strauß herabfällt und diverse Blumen besonders<br />
hervorhebt.<br />
(13621335) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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307<br />
RÖMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />
ROMAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
STILL LIFE WITH FRUIT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
39,5 x 48 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund eine hölzerne Tischplatte,<br />
die rechtsseitig mit einem violetten Tuch bedeckt<br />
ist, auf der ein flacher Silberteller steht. Auf diesem<br />
kleine Zweige mit leuchtenden gelb-roten Äpfeln,<br />
linksseitig davon Rispen mit hellen und blauen Weintrauben<br />
sowie rechtsseitig, außerhalb des Tellers eine<br />
angeschnittene Zitrone sowie geöffnete Granatäpfel<br />
und zwei orangefarbene Früchte, sorgsam zwischen<br />
grünen, unterschiedlich großen Blättern arrangiert.<br />
Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.<br />
(1360363) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
39.5 x 48 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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65
308<br />
FRANCESCO DEL CAIRO,<br />
1607 MAILAND <strong>–</strong> 1665, WERKSTATT DES<br />
DIE ENTRÜCKUNG DER HEILIGEN MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80 x 112 cm.<br />
In breitem vergoldetem Profilrahmen.<br />
Maria Magdalena in Mezzo Busto vor einer schwarzen<br />
Hintergrundfolie erscheinend unterstützt von vier<br />
Engeln, deren goldblonde Locken mit den über den<br />
Brüsten gleitenden Haaren der Magdalena korrespondieren.<br />
Das Gemälde wird in del Cairos Umkreis<br />
wenn nicht in seiner Werkstatt entstanden sein.<br />
Anmerkung:<br />
Die gleiche, um 1650 entstandene, Komposition von<br />
Francesco del Cairo wird derzeit im Diözesanmuseum<br />
Freising in der Ausstellung: Verdammte Lust! Kirche,<br />
Körper, Kunst. gezeigt.<br />
(1361003) (3) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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309<br />
AGOSTINO CARRACCI,<br />
1557 <strong>–</strong> 1602, UMKREIS DES<br />
AMOR VINCIT OMNIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
204 x 142 cm.<br />
In schmaler schwarzer Galerieleiste.<br />
In einer angedeuteten hügeligen baumbestandenen<br />
Landschaft ein sitzender Pan mit halb aufgestütztem,<br />
halb kniendem Körper, seine linke Hand auf seiner<br />
Panflöte ruhend. Unter seinen beiden an der Stirn ansetzenden<br />
Hörnern die Hand des Cupidos, dessen<br />
Bogen und Fackel zu Boden gefallen ist, während sein<br />
Köcher den linken Bildrand fast berührt und seine<br />
Flügel aufgestellt sind, sodass er gut als Amor erkennbar<br />
ist.<br />
Anmerkung:<br />
Vgl. Interessante Wiederholung des Freskos von<br />
Agostino Carracci im Palazzo Segni Masetti in<br />
Bologna. (1360192) (3) (13)<br />
AGOSTINO CARRACCI,<br />
1557 <strong>–</strong> 1602, CIRCLE OF<br />
AMOR VINCIT OMNIA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
204 x 142 cm.<br />
Notes:<br />
cf. Interesting repetition of Agostino Carracci’s<br />
fresco at the Palazzo Segni Masetti in Bologna.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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310<br />
PAOLO FIAMMINGO FRANCESCHI DEI,<br />
UM 1540 <strong>–</strong> 1596, ZUG.<br />
ALLEGORIE DES EHEBRUCHS<br />
PAOLO FIAMMINGO FRANCESCHI DEI,<br />
CA. 1540 <strong>–</strong> 1596, ATTRIBUTED<br />
ALLEGORY OF ADULTERY<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 149 cm.<br />
In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.<br />
Darstellung einer einfachen Bettstatt mit davorliegendem<br />
zu einem Stillleben arrangierten Mahl. Auf<br />
dem Bett eine Leichtbekleidete, die soeben von einer<br />
Frau vertrieben wird, der von ihrem Mann Hörner aufgesetzt<br />
worden waren, der an einem Tisch gelehnt<br />
schläft. Nach seiner Ausbildung und ersten Jahren<br />
künstlerischer Tätigkeit in seiner Heimatstadt Ant werpen<br />
ging Pauwels Franck 1573 nach Venedig, wo er<br />
den Rest seines Lebens bleiben sollte. Er italianisierte<br />
seinen Namen zu Paolo Fiammingo und wurde ein<br />
wichtiges Mitglied des manieristischen Kreises flämischer,<br />
venezianischer und florentiner Künstler. Fiammingo<br />
spezialisierte sich auf allegorische, zumeist<br />
großformatig angelegte Zyklen, wie u. a. die Fünf<br />
Sinne, die Vier Lebensalter des Menschen, die Vier<br />
Elemente, die Kontinente und Planeten. Gelegentlich<br />
arbeitete er mit anderen, wichtigen venezianischen<br />
Malern zusammen, wie Jacopo Tintoretto, insbesondere<br />
bei Landschaften.<br />
(1361801) (4) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
96 x 149 cm.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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311<br />
JAN MANDYN,<br />
UM 1500 <strong>–</strong> UM 1560, KREIS DES<br />
DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS<br />
JAN MANDYN,<br />
CA. 1500 <strong>–</strong> CA. 1560, CIRCLE OF<br />
THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
38,5 x 63 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Das Bildthema war besonders beliebt im Nachfolgerkreis<br />
des Hieronymus Bosch. Dabei konnte die Künstlerfantasie<br />
in zahlreichen Variationen abstruser Gestalten,<br />
zuweilen in furchterregender Tiererscheinung, malerisch<br />
ausgelebt werden.<br />
Auf dem vorliegenden Gemälde steht der Heilige in<br />
schwarzem Ordensgewand und weißem langen Bart<br />
mit gefalteten Händen im Gebet vor einem großen<br />
Stein auf dem ein Schädel liegt und ein kleines Kruzifix<br />
steht. Um ihn herum visionäre Mischwesen, teils aus<br />
Mensch und Tier, dazu gehört im Vordergrund besonders<br />
auffallend ein Wesen mit Greifenklauen, Flügeln,<br />
und einem menschlichen Kopf. Links von ihm wohl<br />
eine Frau in langem weißen Gewand mit ausgebreiteten<br />
Armen, hinter ihm eine weitere Figur, mehrere<br />
Schlangen in den ausgestreckten Armen in die Höhe<br />
haltend. Nach links eine sitzende Figur in menschlicher<br />
Kleidung mit tierischem Gesicht und weitere fantastische<br />
geflügelte Wesen, teils mit Schädelköpfen.<br />
Der Heilige befindet sich im Zugang zu einer großen<br />
mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Höhle, mit<br />
Öffnungen nach draußen in die Natur, während<br />
rechtsseitig ein großer Steinfelsen zu erkennen ist, aus<br />
dem ein kleiner Wasserfall entspringt, der über ein hölzernes<br />
Gestell geleitet wird und zum Boden herabfällt.<br />
Als Repoussoir rechts zwei stehende alte hölzerne Türen,<br />
während linksseitig am Rand wiederrum ein hoher<br />
Felsen zu erkennen ist. Auf der linken Seite im<br />
Vordergrund mehrere laufende Gestalten und ein<br />
Mann der eine rote Fahne schwingt, eine pferdeähnliche<br />
Figur mit Schädel, darauf zwei vogelartige Figuren<br />
reitend und das angedeutete Pferd von einer weiteren<br />
kleinwüchsigen Figur mit Laterne an einem Seil gezogen.<br />
Im linken Hintergrund eine Flusslandschaft unter<br />
abendlichem Himmel mit einem brennendem auf einer<br />
Insel stehenden Gebäude. Fantastische vielfigurige<br />
Malerei mit zahlreichen Details.<br />
(13621331) (18)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
38.5 x 63 cm.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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71
312<br />
MEISTER DER ALTNIEDERLÄNDISCHEN SCHULE<br />
DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS<br />
OLD DUTCH MASTER,<br />
16TH/ 17TH CENTURY,<br />
THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY<br />
Öl auf Holz.<br />
27,5 x 23 ,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Das Bildthema hat vor allem in den Niederlanden<br />
zu höchst phantasievollen Darstellungen geführt. Bestens<br />
bekannt sind die skurrilen Bilder von Hieronymus<br />
Bosch.<br />
Oil on panel.<br />
27.5 x 23.5 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Der Fantasie hat sich auch der Maler des vorliegenden<br />
Bildes keine Grenzen gesetzt. Der langbärtige alte<br />
Einsiedler Antonius sucht hier in einer Baumlaube<br />
Schutz vor den erotischen wie furchterregenden Erscheinungen,<br />
die ihn vom Glauben abbringen wollen,<br />
jedoch, wie die Legende weiß, vergeblich. Grauenhafte<br />
Wesen, Mischbildungen aus menschengestaltigen<br />
Wesen und Fauna beherrschen hier die Szenerie. Zu<br />
den furchterregenden Visionen zählt auch die brennende<br />
Kirche im Bildhintergrund. Genauere Betrachtung<br />
lässt hier Brandstiftung vermuten, da links aus dem<br />
Klostertor zwielichtige Gestalten mit geschulterten<br />
Beutesäcken auf einer Brücke davonziehen. Für den<br />
Einsiedler eine Angstvision.<br />
Auch Bosch zeigt in seinem Antonius-Triptychon im<br />
Museu Nacional Lissabon einen Stadtbrand links hinten.<br />
Das rund-genährte Schwein vor der Laube ist ein<br />
bekanntes Attribut des Heiligen, das weitere ein<br />
Glöckchen steht auf dem Tisch in der Laube, neben<br />
dem Kreuz. Ob dem Alten die anmutig gewachsene<br />
nackt-weibliche Verführung noch gefährlich sein kann,<br />
die sich ihm links im Bild zuwendet, bleibt dahingestellt.<br />
A.R.<br />
(1362362) (2) (11)<br />
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73
313<br />
FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />
1707 VENEDIG <strong>–</strong> 1769 EBENDA<br />
SAN FRANCESCO DI PAOLA<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
57,5 x 43,5 cm.<br />
Der Eremit wird an einem Höhleneingang dargestellt<br />
mit einem Kruzifix und einem offenen Buch von Engeln<br />
in einem sich öffnenden Gewölk überfangen.<br />
Literatur:<br />
Giancarlo Sestieri, Giorgio Baratti Collezione,<br />
Venedig, 2011, S. 64 - 65.<br />
Vgl. Fondazione Zeri, Nr. 67137.<br />
(1362433) (13)<br />
FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />
1707 VENICE <strong>–</strong> 1769 IBID.<br />
SAINT FRANCIS OF PAOLA<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
57.5 x 43.5 cm.<br />
Literature:<br />
The painting on offer for sale in this lot is discussed in:<br />
Giancarlo Sestieri, Giorgio Baratti Collezione, Venice<br />
2011, pp. 64-65.<br />
cf. Fondazione Zeri, no. 67137.<br />
€ 18.000 - € 32.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
314<br />
FRANS FLORIS D. Ä.,<br />
UM 1516 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1570 EBENDA, ZUG.<br />
ALLEGORIE DES GESICHTES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 86 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldetem Rahmen.<br />
Halbfigur einer weiblichen Allegorie aus dem Zyklus<br />
der fünf Sinne. Hier ist der Sinn des Sehens gemeint,<br />
weswegen die im Halbakt wiedergegebene, jugendliche<br />
Gestalt mit einem Spiegel dargestellt wird, der<br />
seitlich schräg an einem Band am Sockel einer Säule<br />
angebracht ist und in dem das Gesicht von der Seite<br />
widergespiegelt wird. Entsprechend dem Vergnügen<br />
des Sehens zeigt die jugendlich wiedergegebene<br />
Dame ihre Reize, aber auch ihren eleganten Hals- und<br />
Kopfschmuck. Ferner hat der Maler in sinnlicher Absicht<br />
das Goldglänzen ihres Umhanges zur Wirkung<br />
gebracht. Davor ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln,<br />
Sinnbild der extremen Sehkraft dieser Vögel. Rechts<br />
in der oberen Ecke Fensterausschnitt mit Blick in die<br />
Wolken. Der Kopf hinterlegt von einem roten Velum,<br />
dessen Farbe mit der Schleife in der Perlenkette korrespondiert.<br />
Qualitätvolle Malerei.<br />
(1360173) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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75
315<br />
JAN VAN SCOREL,<br />
1495 SCHOORL <strong>–</strong> 1562 UTRECHT, ZUG.<br />
ADAM UND EVA<br />
Federzeichnung auf Papier.<br />
38 x 26 cm.<br />
In der rechten unteren Ecke runder Sammlerstempel.<br />
Hinter Glas, in breitem geschnitztem Goldrahmen.<br />
Die Federzeichnung in Braun auf gebräuntem Papier<br />
geht auf ein berühmtes Vorbild zurück, nämlich einem<br />
Wandbild von Raphael im Vatikanpalast - in den „Stanza<br />
della Segnatura“, um 1508/11, an einer der Decke der<br />
Wohnungen. Die Zeichnung ist ein Ergebnis der Aufenthalte<br />
Van Scorels in Rom 1522/23, also nur kurz nach<br />
Fertigstellung der Raffaelfresken. Diese Zeichnung<br />
wiederholt die Figuren sowie den von der Schlange<br />
umwundenen Baum. Die Schlange ist auch hier mit<br />
weiblichem Oberkörper dargestellt. Auf den Hintergrund<br />
des Raffael-Vorbildes wurde verzichtet. Die<br />
Figuren sind entgegen der schlanken Gestalten<br />
Raffaels muskulöser und fülliger gezeigt, was als<br />
Charakteristikum der nördlichen Malerei zu sehen ist.<br />
Van Scorels Lehrmeister war Jacob Cornelisz. van<br />
Oostanen, bei dem er um 1512 arbeitete. Auch Albrecht<br />
Dürers Einfluss hat Spuren auf das Werk des<br />
Malers hinterlassen. A.R.<br />
Anmerkung:<br />
Das Blatt wurde ausgestellt und im Katalog veröffentlicht:<br />
Percorsi del collezionismo, Le tappe di una<br />
raccolta: da Mantegna a Natalija Goncarova. Kat. S. 25<br />
ff. Ganzseitig farbig abgebildet S. 27. Und Angabe<br />
folgender:<br />
Literatur:<br />
B. Meijer, An Unknown Landscape Drawing by Polidoro<br />
da Caravaggio and a Note on Jan van Scorels<br />
Stay in Italy, In: Paragone XXV, 1974, 291, S. 62 ff.<br />
M. Faries, La bottega di Jan van Scorel ad Haarlem,<br />
In: La bottega del´artisti tra Medioevo e Rinascimento,<br />
a cura di R. Cassanelli, Mailand 1998, S. 299.<br />
Vgl. Hanny Alders, Jan van Scorel, Verlag Johannes<br />
Heyn, Klagenfurt 1999.<br />
Vgl. Heinz G, Scorel Jan van. In: Kindlers Malerei<br />
Lexikon, Deutscher Taschenbuchverlag, München<br />
1976, S. 139-144. (1361765) (11)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
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315 A<br />
LUIGI PELLEGRINO SCARAMUCCIA,<br />
1616 <strong>–</strong> 1680, ZUG.<br />
ALLEGORIE AUF DIE KÜNSTE<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
57,5 x 90,5 cm.<br />
In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, September 2022, in Kopie.<br />
In einer hügeligen Landschaft die Ruinen eines Tempels.<br />
In vertikaler Zweiteilung ein Bacchanal auf der<br />
rechten Seite und allegorische Gestalten auf der linken<br />
Seite die Malerei, die Architektur und die Skulptur verherrlichend.<br />
(1362272) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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316<br />
GÉRARD DE LAIRESSE,<br />
1641 LÜTTICH <strong>–</strong> 1711 AMSTERDAM, ZUG.<br />
BACCHANAL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 86 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Benno Geiger, Venedig,<br />
1997, in Kopie.<br />
In weiter, teils bergiger Landschaft vor den Resten<br />
einer antiken Anlage mit kannelierten Rundsäulen<br />
fröhlich feiernd und tanzend der Gott Bacchus, mit<br />
einem dunkelroten Gewand bekleidet, einen Weinlaubkranz<br />
im Haar und mit seiner linken Hand, die<br />
ebenfalls tanzende Ariadne in einem faltenreichen<br />
hellroten Gewand haltend. Diese drückt mit ihrer linken<br />
Hand gerade ein paar Weintrauben aus, deren<br />
Saft von zwei Kindern mit einer Schale aufgefangen<br />
wird. Die rechte Hand des Bacchus wird von einer<br />
weiteren, nackten Figur gehalten, was auf einen<br />
Reigen hindeutet. Begleitet wird der Gott von einer<br />
Gruppe von Mänaden und bocksbeinigen Silenen, die<br />
auch fröhlich feiern. Unter ihnen linksseitig ein Silen,<br />
der eine halb liegende Mänade zu bedrängen scheint<br />
und eine weitere Mänade, die aus einer breiten Steinschale<br />
trinkt. In der oberen Bildmitte schwebend<br />
mehrere geflügelte Putti, teils Bänder und Laken mit<br />
Weinreben haltend. Vielfigurige Darstellung in der<br />
Manier des Künstlers. Vereinzelt rest., wenige kleinere<br />
Retuschen.<br />
(1360281) (18)<br />
GÉRARD DE LAIRESSE,<br />
1641 LIÈGE <strong>–</strong> 1711 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />
BACCHANAL<br />
Oil on canvas.<br />
69 x 86 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Benno Geiger,<br />
Venice 1997, in copy.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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77
317<br />
CHARLES-PHILIPPE SPIERINGH,<br />
1600 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1639 ROM<br />
VENUS RUHEND VON PUTTEN UMRINGT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
139 x 116 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Ugo Ruggeri,<br />
Venedig, ohne Datum, in Kopie.<br />
Inmitten einer hügeligen Landschaft steht eine Baumgruppe<br />
unter der Venus liegt mit einer Hand ihre<br />
Scham verdeckend. Umringt wird sie von Amoretten,<br />
die es teils mit Liebespfeilen auf sie abgesehen<br />
haben. Besch.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Poussin Studies X, Karel Phlips Spierinks, the<br />
first imitator of Poussin's Bacchanals, In: The Burlington<br />
Magazine, 1960, Nr. 688, S. 308 - 311.<br />
(1361631) (13)<br />
CHARLES-PHILIPPE SPIERINGH,<br />
1600 BRUSSELS <strong>–</strong> 1639 ROME<br />
VENUS RESTING AND SURROUNDED BY PUTTI<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
139 x 116 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor Ugo<br />
Ruggeri, Venice, n.d., in copy.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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318<br />
FRANKO-FLÄMISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER WETTSTREIT ZWISCHEN APOLLON<br />
UND MARSYAS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 121 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Die Darstellung nimmt Bezug auf eine Erzählung in den<br />
Metamorphosen des Ovid. Im Zentrum der Darstellung<br />
der jugendliche wohlgestaltete nackte Apollon,<br />
dessen Schambereich lediglich von einem alt rosafarbenen<br />
faltenreichen Tuch umhüllt ist. Er hat dunkelblondes<br />
Haar und hält in seiner linken ausgestreckten<br />
Hand eine goldene Lyra und lauscht voller Interesse<br />
dem Urteil in diesem musikalischen Wettstreit. Der<br />
Hirtengott Pan, ein Mischwesen aus Menschenoberkörper<br />
und dem Unterkörper eines Ziegenbocks, hatte<br />
ihn zu einem musikalischen Wettstreit herausgefordert<br />
bei dem Pan auf einer Flöte spielte. Nach seinem<br />
Spiel jedoch entzückte der lorbeerbekrönte Apollon<br />
mit seinem Spiel alle Umherstehenden, so auch die<br />
hinter ihm stehenden Nymphen. Rechtsseitig halb in<br />
Rückenansicht mit ausgestrecktem Arm der Berggott<br />
Tmolos, der Apollon zum Sieger erklärt. Im Hintergrund<br />
Blick auf eine weite südliche Landschaft im<br />
Licht der untergehenden Sonne. Die Komposition wohl<br />
auf französische Vorbilder zurückgehend. Malerei mit<br />
gekonnter Licht- und Schatteninszenierung, wobei<br />
der jugendlich schöne Apollon durch die Beleuchtung,<br />
wie auch die Nymphen und der Pan mit Eselsohren<br />
besonders in den Vordergrund gehoben werden.<br />
(1361581) (18)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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79
319<br />
JACOB JORDAENS,<br />
1593 <strong>–</strong> 1678, UMKREIS DES<br />
JUNGER NEPTUN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 86,5 cm.<br />
In dekorativem goldfarbenem Rahmen.<br />
In Nahsicht vor spätnachmittäglichem Himmel mit teils<br />
rötlichem Farbstreifen ein junger nackter geflügelter<br />
Putto, als Neptun wiedergegeben. Er trägt über den<br />
Schultern einen nach rechts oben flatternden roten<br />
Umhang, der im Bereich der Hüfte durch eine Perle<br />
zu sammengehalten wird. Er hat dunkelblondes Haar,<br />
trägt darin ein kleines Gebinde aus Algen, Perlen, Koralle<br />
und Muscheln und hält in seiner rechten ausgestreckten<br />
Hand einen Dreizack sowie in seiner linken<br />
Hand ein muschelartiges Horn, das er mit seinen<br />
dicken, leicht rötlichen Backen angestrengt bläst. Seinen<br />
Kopf hat er dabei zur rechten Seite geneigt und<br />
seine leuchtenden blauen Augen blicken aus dem Bild<br />
heraus. Er sitzt dabei auf dem Kopf eines im Wasser<br />
befindlichen Delfins, dessen große braunen Augen<br />
mit Glanzlichtern aus dem Bild auf den Betrachter<br />
herausschauen. Auf der rechten unteren Bildseite ist<br />
zudem im mit Schilf bewachsenen Wasser ein musizierender<br />
Putto zu sehen.<br />
(1360753) (18)<br />
JACOB JORDAENS,<br />
1593 <strong>–</strong> 1678, CIRCLE OF<br />
YOUNG NEPTUNE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
95 x 86.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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321<br />
FLORENTINISCHER MEISTER DES<br />
17. JAHRHUNDERTS (ABB. RECHTS)<br />
SZENE IN EINER KIRCHE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
144 x 207 cm.<br />
In bronziertem godroniertem Rahmen.<br />
Der Innenraum eines Tempels, der laut seinem Altar<br />
und dem daneben stehenden Kruzifix als christliches<br />
Gotteshaus zu interpretieren ist, empfängt seine<br />
Beleuchtung durch eine große Fensteröffnung an der<br />
linken Wand. Im Vordergrund ein prächtig gekleideter<br />
profaner Mann mit geschlitztem Wams, federgezierter<br />
karminroter Mütze, dem eine zentrale Rolle in dem<br />
Bildgeschehen zuzukommen scheint, in dem zahlreiche<br />
Personen die untere Bildhälfte füllen.<br />
(1360282) (13)<br />
FLORENTINE MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />
SCENE IN A CHURCH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
144 x 207 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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320<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
NOAH ERHÄLT DIE WEISUNG GOTTES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
97 x 117 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Laut der biblischen Erzählung wurde Noah von Gott<br />
erwählt und vor einer großen Flut gewarnt. Er erhielt<br />
den Auftrag eine Arche zu bauen, um damit sich und<br />
seine Familie und die Landtiere vor der Flut zu retten.<br />
Das Gemälde zeigt in einer Waldlandschaft den auf<br />
einem freien Wiesenstück rechtsseitig knienden<br />
Noah in rot-gelbem Gewand, voller Demut mit starkem<br />
Gestus nach oben blickend zum Himmel, in dem<br />
hinter einer Wolke vor gelblichem Licht Gottvater<br />
erscheint und ihm den Auftrag zum Bau einer Arche<br />
erteilt. Im Vordergrund und linksseitig im Wald haben<br />
sich bereits zahlreiche Tierpaare versammelt. In der<br />
Bildmitte erblickt man zudem eine in der Ferne liegende<br />
weite bergige Landschaft mit Gebäuden an einem<br />
großen Gewässer. Erzählerische Darstellung, bei der<br />
besonders die zahlreichen Tierpaare durch gekonnte<br />
Hell-Dunkel-Inszenierung besonders hervorgehoben<br />
werden.<br />
(1360238) (3) (18)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
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81
322<br />
SIMON DE VOS,<br />
1603 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1676 EBENDA<br />
LASSET DIE KINDER ZU MIR KOMMEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
37 x 74 cm.<br />
Mittig unten signiert und datiert „1642“.<br />
Das Gemälde zeigt die Kindersegnung Jesu, wie sie<br />
in den Evangelien der drei Synoptiker geschildert. Im<br />
Zentrum der unter einem offenen Gebäude vor einer<br />
runden Marmorsäule sitzende Jesus in blauem Gewand<br />
mit leuchtend rotem Mantel, hellem Nimbus<br />
um sein Haupt und braunen Augen, mit denen er aus<br />
dem Bild schaut. Seine linke Hand hat er auf den Kopf<br />
eines neben ihm knienden Jungen gelegt, den er mit<br />
ausgestreckter rechter Hand segnet. Um ihn herum<br />
vier weitere Mütter mit ihren Kindern, davon im Vordergrund<br />
eine junge Frau in elegantem, goldfarbig glänzendem<br />
Gewand, die ihre Kinder jeweils unter ihren Armen<br />
hält und heranträgt. Linksseitig zudem eine niedrige<br />
Balkonbrüstung mit zwei Frauen, während am rechten<br />
Bildrand mehrere Männer über das Geschehen heftig<br />
diskutieren. Zahlreiche weitere Figuren wohnen dem<br />
Geschehen bei. Im Hintergrund sind unter blau-grauem<br />
Himmel die ebenso farbigen Häuser und ein Rundtempel<br />
zu erkennen. Qualitätvolle Malerei mit besonderer<br />
Betonung von Gesten und der Stofflichkeit der Kleidung.<br />
Anmerkung:<br />
Der Maler studierte zunächst bei Cornelis de Vos<br />
(1584-1651), und wurde schon mit 17 Jahren ein<br />
Meister der Antwerpener Sankt Lukas-Gilde. Es wird<br />
vermutet, dass er bereits in der Werkstatt des Peter<br />
Paul Rubens gearbeitet hat, bevor er nach Rom ging,<br />
um dort von den Bamboccianti, aber auch von Johann<br />
Liss (1597-1629) beeinflusst zu werden.<br />
(13621239) (18)<br />
SIMON DE VOS,<br />
1603 ANTWERP <strong>–</strong> 1676 IBID.<br />
LET THE CHILDREN COME TO ME<br />
Oil on copper.<br />
37 x 74 cm.<br />
Signed at centre below and dated “1642”.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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323<br />
PEETER SION,<br />
1624 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1695 EBENDA<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
60 x 78 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Ursula Härting,<br />
Hamm, in Kopie.<br />
Nach der Darstellung des Johannesevangeliums stellt<br />
mit dem Hinweis „Ecce Homo“ der römische Statthalter<br />
Pontius Pilatus dem Volk den gefolterten, in purpurnes<br />
Gewand gekleideten und mit einer Dornenkrone<br />
bekrönten gefangenen Jesus von Nazareth vor, weil<br />
er keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. In dem<br />
vorliegenden Gemälde wird vor der Kulisse der Stadt<br />
Jerusalem der Moment gezeigt, in dem Jesus von Pilatus<br />
verurteilt wurde und abgeführt wird. Links oben<br />
in rotem Gewand sieht man den sitzenden Pontius<br />
Pilatus, der gerade durch eine Kanne Wasser über seine<br />
rechte Hand geschüttet bekommt und er mit seiner<br />
Linken darauf hinweist, dass er seine Hände in<br />
Unschuld wasche, was die Verurteilung betrifft. Jesus<br />
wird gerade die Stufen der großen steinernen Treppe<br />
hinabgeführt, umgeben von Soldaten, teils in Rüstung<br />
und mit Speeren. Er trägt ein purpurnes Gewand, einen<br />
roten Mantel um Schulter und Hüfte, hat bereits<br />
die Dornenkrone und ein gelber Strahlenkranz hinterfängt<br />
sein Haupt. Er hat ein fahles Gesicht und mit<br />
seinen dunklen Augen blickt er als einziger der dargestellten<br />
Figuren auf den Betrachter des Gemäldes<br />
hinaus. Unterhalb der Treppe das Volk, teils erschrocken<br />
über das Urteil der Kreuzigung, teils in Aufruhr.<br />
Im Hintergrund die Stadtkulisse unter hohem graublauem<br />
Himmel. Im unteren linken Teil wird durch<br />
einen uniformierten Soldaten und einen Kerkermeister<br />
mit Schlüsselbund in seiner Hand die Tür eines Gefangenen<br />
geöffnet, der leicht ungläubig heraustritt.<br />
Vielfigurige Darstellung in teils kräftiger Farbgebung<br />
eines in der Kunstgeschichte der Malerei beliebten<br />
Motivs, das auch bei anderen Malern zu finden ist wie<br />
bei Hiëronymus van Aken Bosch (um 1450-1516), Jörg<br />
Breu d. Ä. (1475/80-1537) oder Tizian (1485-1576). Vereinzelt<br />
kleine Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Laut Frau Dr. Härting ist der genannte Antwerpener<br />
Kleinfigurenmaler, vermutlich identisch mit dem Stilllebenmaler<br />
bisher unter Peeter Sion I. Sion wurde<br />
als Freimeister in die Antwerpener Lukas-Gilde<br />
zwischen September 1649 und September 1650 aufgenommen.<br />
Er darf als später Nachfolger von Frans<br />
Francken gelten. (1361011) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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83
324<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
HERBSTLICHE LANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
63 x 93 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Blick auf eine weite Landschaft mit den Häusern eines<br />
Dorfes und zahlreichen Bäumen, die teils bräunlich<br />
verfärbtes Herbstlaub tragen. Am linken Bildrand ein<br />
großer knorriger Baum, der in den Himmel ragt, davor<br />
ein Bauer mit seinen Kühen und ein Reiter in Begleitung<br />
eines Treibers und zweier Hunde auf der Jagd.<br />
Auf der rechten Bildseite unter einer einfachen Überdachung<br />
eine große Weintraubenpresse, die von zwei<br />
Männern in Gebrauch ist. Eine junge Frau fängt mit<br />
einer Schale, die sie oberhalb eines gefüllten Bottichs<br />
hält, den gepressten Saft auf. Links davon sitzt bereits<br />
ein Paar an einem halbierten Holzfass, während links<br />
hinter ihnen zwei große Bottiche mit gepflückten<br />
Weintraubenrispen steht. Am rechten unteren Bildrand<br />
sind zudem zwei große gelagerte Fässer erkennbar.<br />
In der Mitte weitere Gebäude eines Dorfes und<br />
ein kleiner Teich, auf dem Schwäne schwimmen. Im<br />
Hintergrund bewaldete Berghügel unter hohem grauweißen<br />
Himmel. Erzählerische Darstellung in reduzierter<br />
Farbigkeit mit vielen Details.<br />
(1360102) (18)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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325<br />
BAREND VAN CALRAET,<br />
1649 DORDRECHT <strong>–</strong> 1737 EBENDA<br />
BELEBTE RHEINTAL-LANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />
Öl auf Holzplatte.<br />
40 x 51,5 cm.<br />
Rechts unten auf Stegbalken signiert „B.V. KALRAE..“<br />
In braunem Holzrahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf das weite Rheintal<br />
unter hohem, hellblauem, durch die verdeckte Sonne<br />
teils gelblich verfärbten Himmel. Im Vordergrund ein<br />
breites Ufer, zu dem zahlreiche Stege und Wege mit<br />
Figuren, darunter eine Familie, ein Mann mit bepacktem<br />
Esel, sowie Bauern mit großen Körben auf ihren<br />
Rücken, führen. Am Ufer ankern mehrere Boote, zudem<br />
ist ein großes Floss auf dem Fluss erkennbar.<br />
Am rechten Bildrand führt ein Weg zu einem höher<br />
liegenden Haus und einem Wald; zudem ragt ein großer<br />
Baum als Repoussoir in das Bild hinein. Malerei in<br />
überwiegend grünlich-blauer und grauer Farbgebung,<br />
belebt durch die Figuren in farbiger Kleidung.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein niederländischer Maler des Goldenen<br />
Zeitalters und der jüngere Bruder von Abraham<br />
van Calraet (1642-1722), von dem er das Malen lernte,<br />
bevor er Schüler von Aelbert Jacobsz. Cuyp (1620-<br />
1691) wurde. In seinem späteren Leben widmete er<br />
sich der Malerei von Rheinlandschaften.<br />
(1360104) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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85
326<br />
JAN GRIFFIER D. Ä.,<br />
1645 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1718 LONDON<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT GROSSER BURGRUINE<br />
UND FIGUREN<br />
Öl auf Holz.<br />
37 x 49 cm.<br />
Links unten auf Steinblock signiert „GRIFFIER“.<br />
Verso rotes Lacksiegel.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem Himmel im harmonischen Licht der<br />
untergehenden gelblichen Sonne ein Fluss mit kleinen<br />
Kaskaden in bergiger Landschaft. Linksseitig des<br />
Flusses führen mehrere Wege zwischen grünen Wiesenflächen,<br />
auf denen Schafherden grasen, zu einer<br />
alten großen Burgruine. Im Vordergrund links ein Kavalier<br />
auf einem Schimmel, der einer stehenden Frau<br />
mit kleinem Kind bei ausgestrecktem Arm wohl auf<br />
einen Weg hindeutet. Ihm voran ein kleines springendes,<br />
weiß-braun geflecktes Hündchen. Stimmungsvolle<br />
harmonische Malerei in der typischen Manier<br />
des Künstlers.<br />
(1360671) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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87
327<br />
ADRIAEN FRANS BOUDEWIJNS D. Ä.<br />
(1644 - 1711),<br />
UND PETER BOUT<br />
(1658 - 1719), ZUG.<br />
ITALIENISCHE LANDSCHAFT<br />
MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Holz.<br />
32,5 x 47,5 cm.<br />
Verso mit Sammlungsetikett.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
ADRIAEN FRANS BOUDEWIJNS THE ELDER<br />
(1644 - 1711)<br />
AND PETER BOUT<br />
(1658 - 1719), ATTRIBUTED<br />
ITALIAN LANDSCAPE WITH FIGURAL STAFFAGE<br />
Oil on panel.<br />
32.5 x 47.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Ein Flusslauf durchzieht die hügelige Landschaft mit<br />
klassischer ruraler Architektur, die von italienischem<br />
Licht erhellt wird. Einige Fährleute bringen Vieh ans<br />
andere Ufer, ein Schauspiel für umherstehende Figuren.<br />
Gelungene Zusammenarbeit der beiden bekannten<br />
Künstler. Es wird angenommen, dass Bout von 1675<br />
<strong>–</strong>1677 in Paris lebte, wo er häufig mit dem flämischen<br />
Maler Adriaen Frans Boudewijns d. Ä. zusammenarbeitete.<br />
(13621233) (13)<br />
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89
328<br />
FRANS WOUTERS,<br />
1612/14 LIER <strong>–</strong> 1659 ANTWERPEN<br />
TANZENDE UND RAUFENDE BAUERN<br />
Öl auf Kupfer. Parkettiert.<br />
25,5 x 34 cm.<br />
Verso mit Fragmenten alter Etiketten.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Auf einer baumbestandenen Anhöhe einer hügeligen<br />
Landschaft sind mehrere Bauern im Tanz begriffen, der<br />
von einem Dudelsackspieler provoziert wird. Links im<br />
Vordergrund ein Paar im Streit.<br />
Anmerkung:<br />
Das vorliegende Gemälde erinnert zum Beispiel<br />
an ein Bacchanal, das bei Sotheby‘s in London am<br />
2. November 2000 unter Lot 51 als Frans Wouters<br />
angeboten worden ist. Auch das Gemälde von Wouters<br />
im Kunsthistorischen Museum in Wien mit der Inv.<br />
Nr. 1718 lässt sich gut aufgrund der tänzelnden<br />
Figuren vergleichen. (13621210) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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329<br />
THOMAS HEEREMANS,<br />
1641 HAARLEM <strong>–</strong> 1694 EBENDA<br />
FLUSSUFER MIT BOOTEN AM RANDE<br />
EINES FIGURENREICHEN DORFES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
36,5 x 50,5 cm.<br />
Links unten monogrammiert in Ligatur „THM“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einem alten, an einem Flussufer gelegenen Dorf<br />
herrscht rege Betriebsamkeit. Im Vordergrund rechts<br />
eine Schenke mit fröhlichen Männern und Frauen, an<br />
dessen Ufer zwei besetzte Boote angelegt haben.<br />
Nach links eine steinerne Brücke, unter der gerade<br />
ein besetztes Boot durchfährt und über die man zu<br />
weiteren Häusern und zahlreichen Figuren, sowie<br />
weiteren Bootsanlegestellen gelangt. Auf der Mitte<br />
des Flusses, der zum schemenhaft erkennbaren weiten<br />
Horizont führt, mehrere voll besetzte Boote mit<br />
Bauern, teils in Begleitung von Frauen, sowie zwei auf<br />
dem Wasser schwimmende Fässer. Linksseitig ragt<br />
eine kleine Landzunge mit einem alten Gebäude ins<br />
Wasser, um das herum erneut zahlreiche Figuren zu<br />
erkennen sind, die sich wohl zu einem Festtag treffen.<br />
Malerei in der typischen Manier des Künstlers, unter<br />
hohem blauem Himmel mit wenigen weißen Wolkenformationen.<br />
(1362124) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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91
330<br />
DAVID VINCKBOONS,<br />
1576 MECHELEN <strong>–</strong> 1629 AMSTERDAM, ZUG.<br />
WALDLANDSCHAFT MIT BLICK AUF GEBÄUDE<br />
AM FLUSS<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
Durchmesser: 56,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Das Gemälde auf runder Eichenplatte zeig die Landschaft<br />
aus leicht erhöhter Perspektive. Die Wipfel<br />
mächtiger knorriger Eichenbäume ragen von links<br />
weit in die Darstellung herein. Darunter erstreckt sich<br />
die Landschaft mit einem ruhigen Flusslauf, der sich<br />
nach links hinten unter Höhenzügen verliert. Eine Burg<br />
mit Turm sowie strohgedeckte Hütten am Ufer gegenüber<br />
säumen die Ufer. Miniaturhaft gemalt leuchtet<br />
jedoch die Figurenstaffage aus dem verschatteten<br />
Grund auf <strong>–</strong> einige Fischer mit Boot am Ufer sowie ein<br />
Sackträger vor einer der Hütten. Am unteren Bildrand<br />
ein Stelzenvogel im Schilf, wodurch der Maler eine<br />
Blickorientierung der Kavaliersperspektive gegeben<br />
hat.<br />
Die Vorliebe für Staffagefiguren dieser Art erklärt sich<br />
leicht, denn der Maler war der Sohn und Schüler des<br />
Miniaturmalers Philipp Vinckboons, mit dem er schon<br />
jung nach Antwerpen, später nach Amsterdam zog.<br />
Der Malstil lässt die Tradition der Brueghels erkennen.<br />
A.R.<br />
Literatur:<br />
Hermann Arthur Lier, Vinckboons, David, in: Allgemeine<br />
Deutsche Biographie (ADB), Bd. 40, Leipzig<br />
1896, S. 402 f.<br />
Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, David Vinckboons 1576<br />
<strong>–</strong> 1632. Monographie mit kritischem Katalog der<br />
Zeichnungen und Gemälde. Flämische Maler im<br />
Umkreis der großen Meister, Bd. 10, Lingen 2016.<br />
(13621225) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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331<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
WEITE FLUSSLANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />
Öl auf zwei zusammengefügten Holzplatten.<br />
50,5 x 66,5 cm.<br />
Von erhöhtem Standpunkt Sicht auf eine in die Tiefe<br />
führende Flusslandschaft mit einem breiten dunkelbraunen<br />
Uferstück im Vordergrund, auf dem ein Wanderer<br />
von einer Frau mit Kind ein Geldstück erhält. Hinter<br />
ihm ein weiterer Mann, dem ein Hund voranspringt. In<br />
der Bildmitte eine Waldlandschaft und eine am Flussufer<br />
gelegene große Stadt. Im Hintergrund ein hohes<br />
Gebirge unter hohem Himmel im diesigen Licht. Im<br />
linksseitig sich schlängelndem Fluss neben einem<br />
großen Dreimaster mehrere kleinere Boote. Malerei in<br />
zurückhaltender Farbgebung in teils einfacher Manier.<br />
(1360103) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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332<br />
GILLIS MOSTAERT,<br />
UM 1534 HULST <strong>–</strong> 1598 ANTWERPEN, ZUG.<br />
Der flämische Maler und Zeichner betrieb eine große<br />
Werkstatt in Antwerpen. Er war vor allem bekannt<br />
für seine Winterlandschaften und seine Szenen mit<br />
Feuern und nächtlichen Szenen, die zu den begehrtesten<br />
Stücken seiner Zeit gehörten.<br />
DIE FREUDEN DES WINTERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
40 x 53,5 cm.<br />
In ebonisiertem Wellenleistenrahmen.<br />
Von einem Hügel erblickt der Betrachter eine sanfthügelige<br />
Landschaft mit vereinzelter Dörfern, deren<br />
Kirchtürme von Häusergruppen gesäumt werden und<br />
sich bis an den Horizont verteilen. Vor dem Betrachter<br />
am Nächsten gelagerten Dorf ein Weiher, dessen<br />
Wasser gefroren ist, sodass mehrere Personen Schlittschuh<br />
laufen, wenngleich ein Herr gefallen ist. Am Ufer<br />
weitere Personenstaffage, ein Mann zu Pferd. Auf der<br />
weit verteilten Baumstaffage liegt eine Schneeschicht<br />
auf der kahlen Verästelung, sodass der Eindruck einer<br />
Winterlandschaft unterstrichen wird.<br />
Vergleiche:<br />
Eine ähnliche Winterlandschaft, die zudem die Flucht<br />
nach Ägypten darstellt, wird im Muzeum Narodowe<br />
Warszawie, in Warschau unter der Inventarnummer<br />
M. Ob. 1875 MNW verwahrt. Hier wird auch eine<br />
Zusammenarbeit von Mostaert und Jacob Grimmer<br />
ins Auge gefasst. (1362037) (13)<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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93
333<br />
SEBASTIAN VRANCX,<br />
1573 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1647, ZUG.<br />
Der Maler, der auch als Begründer des flämischen<br />
Militärgenres gilt, war laut dem Biografen Carel van<br />
Mander d. Ä. (1548-1606) ein Schüler des Adam van<br />
Noort (1562-1641). Er begab sich, wie die meisten<br />
seiner Kollegen, 1597 nach Italien, was in der Folge<br />
Einfluss auf die Darstellung antiker Ruinen und römischer<br />
Bauwerke nahm. 1600 wurde er Mitglied der<br />
Antwerpener Lukasgilde, wo er mit seinen Zeitgenossen<br />
wie Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625), Frans<br />
Francken d. J. (1581-1642) oder auch Hendrik van<br />
Balen d. Ä. (1575-1632) befreundet war. So weist<br />
sein Werk auch manche Gemeinsamkeiten mit denen<br />
dieser Künstler auf. Sein Ruhm führte schon zu Lebzeiten<br />
zu Vervielfältigung seiner Bilder in Kupferstichen.<br />
SCHLACHTENGEMÄLDE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
41 x 61 cm.<br />
Links unten auf gestürztem Pferd Monogramm „P“.<br />
In dekorativem schwarzem Rahmen.<br />
In hügeliger Landschaft die tobende Schlacht, bei<br />
der zwei Reiterheere aufeinandertreffen. Im Vordergrund<br />
ein Reiter auf einem Schimmel, der einen davonlaufenden<br />
Soldaten verfolgt. Weiter rechts erneut ein<br />
Schimmelreiter, der mit seinem Gewehr gerade einen<br />
Schuss abfeuert. Zudem auf einem Hügel des Vordergrundes<br />
ein großer Galgenbaum zu erkennen. Im<br />
sonnen beschienenen Hintergrund, unter hohem blauem<br />
Himmel mit vielen weißen Wolken, eine alte<br />
strohdachbedeckte Hütte. Davor weitere kämpfende<br />
Soldaten mit feuernden Gewehren und Pistolen,<br />
zwischen denen Rauchschwaden nach oben steigen.<br />
Malerei in vielen differenzierten Grün- und Beige<br />
Brauntönen, bei gekonnter Licht- und Schattenführung.<br />
(1362122) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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334<br />
IZAACK VAN OOSTEN,<br />
1613 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661<br />
WEIDEVIEH MIT RASTENDEM HIRTEN VOR<br />
EINER BEFESTIGTEN STADT<br />
Öl auf Holz.<br />
24 x 34,5 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Ein sanft ansteigendes Ufer bietet einigen Kühen<br />
Grund zum Grasen, an einem baumgesäumten Fluss<br />
sitzt ein Angler und repetiert das Rot der Hose des<br />
Hirten, der an einem Baum lehnt, sodass der Blick<br />
unweigerlich in die Tiefe gezogen wird hin zu einer<br />
befestigten Stadt, deren Zentrum ein Kirchturm bildet,<br />
der weit in den Himmel ragt, der von Vögeln durchzogen<br />
wird.<br />
IZAAK VAN OOSTEN,<br />
1613 ANTWERP <strong>–</strong> 1661<br />
GRAZING CATTLE WITH SHEPHERD RESTING<br />
OUTSIDE A FORTIFIED CITY<br />
Oil on panel.<br />
24 x 34.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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Literatur:<br />
Ein ähnliches harmonisches Zusammenspiel von<br />
Landschaft und Architektur von Izaack van Oosten in:<br />
A. Egger, Tableaux de maîtres flamands et hollandais<br />
des XVIe et XVIIe siècles, XXIXe exposition De<br />
Jonckheere, Winter 1993- 1994, Nr. 31.<br />
(13621221) (13)<br />
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95
335<br />
SÉBASTIAN VRANCX,<br />
1573 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1647<br />
DER ANGRIFF<br />
Öl auf Kupfer.<br />
22 x 27 cm.<br />
In ebonisiertem Holzrahmen.<br />
Wir danken Dr. Joost Vander Auwera für wichtige Hinweise<br />
das vorliegende Werk betreffend. Er datiert das<br />
Gemälde auf 1608.<br />
Flachhügelige Landschaft mit Windmühle und im Vordergrund<br />
unter einem Baum eine Ansammlung mit<br />
Pferdekarren sowie einigen Reitern und Figuren, von<br />
denen ausgegangen werden kann, dass ein feindlicher<br />
Angriff abgewehrt werden konnte.<br />
(13621220) (13)<br />
SEBASTIAN VRANCX,<br />
1573 ANTWERP <strong>–</strong> 1647<br />
THE ATTACK<br />
Oil on copper.<br />
22 x 27 cm.<br />
We would like to thank Dr Joost Vander Auwera for<br />
his important comments regarding the work on offer<br />
for sale in this lot.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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336<br />
PHILIPPE DE MOMPER D.Ä.,<br />
1598 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1634 EBENDA<br />
BEWALDETE LANDSCHAFT AM FLUSS MIT ANGLER<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
25 x 64,8 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />
Blick auf eine weite Flusslandschaft, der laut Ertz von<br />
einem Angler mit roter Jacke und einer Angelrute<br />
über seinen Schultern auf der rechten unteren Bildseite<br />
geleitet wird zu einer wasserschöpfenden Figur<br />
im Mittelgrund, zudem mit Bäumen umstandenen<br />
Bauernhaus und einem Pfauenpaar auf einem Vordach.<br />
In der Tür des Hauses stehend eine Frau, die<br />
einem sitzenden Mann wohl gerade eine Erfrischung<br />
reicht. Auf dem breiten, am Haus entlangführenden<br />
Weg ein Frau, die eine breite helle Schale auf ihrem<br />
Kopf transportiert, und ein am linken Rand laufender<br />
Wanderer. Über den Vordergrund hinweg der helle, fast<br />
weiße See, in dem sich eine Kirche sowie mehrere, am<br />
anderen Ufer liegende Segelschiffe widerspiegeln. Im<br />
Hintergrund rechtsseitig schließlich ein hohes Gebirgsmassiv<br />
in weiß-blauer Farbigkeit vor gleichfarbigem<br />
Himmel mit fliegenden Vögeln. Malerei in lockerem<br />
Pinselduktus in zurückhaltender Farbigkeit, die laut<br />
Ertz Ruhe und Ausgewogenheit ausdrückt.<br />
Philippe de Momper war der Sohn von Joos de<br />
Momper d. J. (1564-1635). Er lernte bei seinem Vater,<br />
bevor er der Antwerpener Lukasgilde beitrat und<br />
reiste nach Italien. Dort schuf er in Rom eine Reihe<br />
von Gemälden, die Szenen aus Rom und seiner Umgebung<br />
darstellen. Seine Farben sind weniger bunt,<br />
im Gegensatz zu denen seines Vaters, und auch<br />
nicht dynamisch und bewegt, sondern eher locker<br />
und beruhigt.<br />
(1362127) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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337<br />
IZAACK VAN OOSTEN,<br />
1613 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661 EBENDA,<br />
ZUG./ WERKSTATT DES<br />
Der Künstler war ein in Antwerpen tätiger flämischer<br />
Barock- und Landschaftsmaler. Im Alter von 39 Jahren<br />
wurde er 1652 Meister in der Antwerpener Lukasgilde.<br />
Er wurde stark von anderen Antwerpener Landschaftsmalern<br />
beeinflusst, insbesondere von Jan<br />
Brueghel d. Ä. (1568-1625) und Malern wie Lucas van<br />
Uden (1595-1672), Alexander Keirincx (1600-1652)<br />
und Jan Wildens (1586-1653).<br />
LANDSCHAFT MIT JÄGERN UND EINEM DORF<br />
Öl auf Holz.<br />
49 x 64,5 cm.<br />
Verso Prägestempel der Antwerpener Gilde.<br />
Im Zentrum des Gemäldes ein großer alter, weit verzweigter,<br />
bis in den Himmel reichender Baum, auf<br />
einem größeren Felsenstück wachsend, auf dessen<br />
linker Seite ein Weg in den Wald führt, auf dem ein<br />
Jäger mit Hund und zwei ihm entgegenkommende<br />
Reiter zu erkennen sind. Nach rechts, zu einer flacheren<br />
Ebene führend, ein Dorf mit alten, teils Reetdach gedeckten<br />
Häusern, in dessen Mitte ein kleiner Bachlauf<br />
zu erkennen ist, ebenso wie einige Figuren, unter hohem<br />
hellblauen Himmel mit gelblichen Lichtstreifen<br />
der wohl untergehenden Sonne.<br />
(1362181) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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97
338<br />
MATHYS SCHOEVAERDTS,<br />
UM 1663 <strong>–</strong> UM 1703<br />
TANZENDE BAUERN VOR HÄUSERZEILE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
34,5 x 44,2 cm.<br />
Links unten signiert „M. Schoevaerdts. F“.<br />
Verso auf dem Keilrahmen bezeichnet.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Links eine Häusergruppe alternierender Höhe und<br />
dazwischen liegender Vegetation, deren Ende den<br />
Blick eröffnet auf eine Bockwindmühle und eine dahinter<br />
liegende, im Sonnenlicht erscheinende Stadt.<br />
Im Vordergrund zahlreiche Figuren mit Kühen, Pferden<br />
und Hunden teilweise fröhlich tanzend und somit eine<br />
ländliche Idylle evozierend.<br />
MATHYS SCHOEVAERDTS,<br />
CA. 1663 <strong>–</strong> CA. 1703<br />
DANCING PEASANTS IN FRONT OF A ROW OF<br />
HOUSES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
34.5 x 44.2 cm.<br />
Signed “M. Schoevaerdts. F” lower left.<br />
€ 11.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Eine ähnliche Komposition des Künstlers wurde bei<br />
Sotheby‘s London am 7. Juni 1995 unter Lot 265<br />
angeboten. (13621216) (13)<br />
98 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
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99
339<br />
MATHYS SCHOEVAERDTS,<br />
UM 1663 <strong>–</strong> UM 1703<br />
MARKTTREIBEN VOR EINEM HERRSCHAFTSHAUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
35,5 x 44,5 cm.<br />
Links unten signiert „M. Schoevaerdts F“.<br />
Verso auf dem Keilrahmen bezeichnet.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
In einer sanft hügeligen Landschaft steht ein herrschaftliches<br />
Anwesen mit Aussichtsturm und hohen<br />
Dachfirsten, sowie mit einer über einen ruhigen<br />
Wasser lauf führenden Rundbogenbrücke. Davor ein<br />
Markttreiben, wie es uns häufig im Schaffen des<br />
Schoevaerdts begegnet. Häufig ist es, wie hier auch<br />
an einen Flusslauf verortet, wie er hier durch Brücke<br />
und ein bemanntes Boot gezeigt wird.<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbares Markttreiben an einem Fluss aus<br />
Schoevaerdts Hand wurde bei Christie‘s, London,<br />
am 22. Juli 1988 unter Lot 92 angeboten.<br />
(13621217) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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101
340<br />
ESAIAS VAN DE VELDE D. Ä.,<br />
1587/91 AMSTERDAM <strong>–</strong> UM 1630 DEN HAAG<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT SCHLITTENFAHRERN<br />
Öl auf Holz, Tondo.<br />
Durchmesser: 18 cm.<br />
Verso auf altem Etikett bezeichnet als „N. Molenaer“.<br />
In oktagonalem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart, in Kopie.<br />
Unter grauem Himmel eine winterliche Landschaft<br />
mit fast kahlen Bäumen und einem großen Gehöft<br />
sowie einem davorstehenden hohen Taubenschlag.<br />
Rechtsseitig ein zugefrorener Fluss mit einigen Schlittschuhläufern<br />
sowie im Vordergrund ein von einem<br />
Schimmel gezogener Schlitten, in dem vier Figuren in<br />
warme Kleidung gehüllt sitzen. Malerei in zurückhaltender,<br />
überwiegend beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert<br />
durch einige rötliche Kleidungsstücke und das<br />
weiße Pferd. Von dem Künstler existieren diverse<br />
kreisförmige Landschaftsdarstellungen; auch der hier<br />
gezeigte Taubenschlag ist auf seinen Gemälden wiederzufinden.<br />
(1351116) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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341<br />
PIETER VAN BREDAEL,<br />
1629 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1719 EBENDA,<br />
ZUG./ KREIS DES<br />
FEIERNDE BAUERN AUF EINEM GROSSEN<br />
MARKTPLATZ<br />
Öl auf Holz.<br />
29 x 35,5 cm.<br />
Zwischen zwei Gebäudekomplexen ein großer unebener<br />
Dorfplatz mit fröhlich feiernden und tanzenden<br />
Bauern mit einem auf einem umgedrehten Fass stehendem<br />
Dudelsackspieler. Die Frauen, meist mit weißen<br />
Hauben wiedergegeben. Im Hintergrund rechts eine<br />
kleine Burganlage, während nach links über den Dorfplatz<br />
hinweg ein Kanal mit Booten am Ortsrand verläuft.<br />
Vielfigurige Darstellung unter hohem hellblauem<br />
Himmel in überwiegend beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert<br />
durch weiße und rötliche Kleidungsstücke<br />
der Figuren.<br />
(1361198) (1) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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103
342<br />
PIETER VAN BREDAEL,<br />
1629 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1719 EBENDA,<br />
NACHFOLGE DES<br />
Gemäldepaar<br />
LANDSCHAFTEN MIT MARKTSZENEN, REICHER<br />
FIGURENSTAFFAGE UND RUINEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 42 x 58 cm.<br />
Je links unten Künstlerbezeichnung.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In weiter bergiger Landschaft eine Ruinentaverne mit<br />
sitzenden Zechern und einem fröhlich tanzendem<br />
Paar, denen die stehende Wirtin mit zuschaut. Rechts<br />
davon mehrere Hirten mit Familien und ihren Tieren,<br />
zu denen vor allem Ziegen und Schafe sowie ein brauner<br />
Stier gehören. Zudem Reiter auf ihren vollbepackten<br />
Pferden und Eseln, sowie einige Händler. Das<br />
zweite Werk zeigt vor bergiger Landschaft unter hohem<br />
blauen Himmel bei sommerlichem Licht im Zentrum<br />
einen großen Barockbrunnen und linksseitig,<br />
sowie im Hintergrund zahlreiche antike Ruinen. Im<br />
Vordergrund erneut Hirten und mehrere Händler, von<br />
denen zwei Männer in langen Gewändern und mit Turbanen<br />
besonders auffallen.<br />
Beide Bilder sind motivisch mit zahlreichen Werken<br />
des Künstlers vergleichbar. Einzelne Bildelemente,<br />
wie Ruinendetails finden sich ähnlich auch in seinem<br />
Werk, wie auch manche Figurentypen wie etwa die<br />
beiden Männer mit Turban.<br />
(1361197) (1) (18)<br />
PIETER VAN BREDAEL,<br />
1629 ANTWERP <strong>–</strong> 1719 IBID., FOLLOWER OF<br />
A pair of paintings.<br />
LANDSCAPES WITH MARKET SCENES AND<br />
RICH FIGURAL STAFFAGE AND RUINS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
42 x 58 cm each.<br />
Each with artist name lower left.<br />
€ 17.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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105
343<br />
JAN BRUEGHEL D. J.,<br />
1601 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678 EBENDA, KREIS DES<br />
DIE HEILIGE KATHARINA IN KARTUSCHE<br />
MIT BLUMENBOUQUETS<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
26 x 36 cm.<br />
In teilvergoldetem bemaltem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund eine verzierte Barock-Kartusche,<br />
an deren Ecken jeweils ein kleines Gebinde aus<br />
leuchtenden, zumeist weißen, rosafarbenen und roten<br />
Blüten sowie diversen Kleinblütlern befestigt ist. In<br />
der Mitte das Gemälde mit der Heiligen Katharina in<br />
blauem Kleid mit gelblichem Umhang, als Attribute ein<br />
langes Schwert mit ihrer rechten Hand festhaltend und<br />
auf dem Kopf eine Krone tragend, auf einer Terrasse<br />
stehend mit Blick in eine entfernte flache Landschaft<br />
unter hohem Himmel. Qualitätvolle Malerei, bei der<br />
insbesondere die farbenfrohen Blumen und Blüten<br />
gegenüber dem dunkleren Hintergrund besonders hervorgehoben<br />
werden. Das Werk lässt auch die Zusammenarbeit<br />
zweier Maler vermuten, der eine für die<br />
Blumen, der andere für das einliegende Gemälde.<br />
(1362388) (18)<br />
JAN BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />
1601 ANTWERP <strong>–</strong> 1678 IBID., CIRCLE OF<br />
SAINT CATHERINE IN CARTOUCHE WITH<br />
FLORAL BOUQUETS<br />
Oil on copper.<br />
26 x 36 cm.<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
344<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
IN DER ART DER MALERFAMILIE VAN KESSEL<br />
UHU, EULEN UND SINGVÖGEL AUF<br />
WEISSEM GRUND<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
11,6 x 18,6 cm.<br />
Im Zentrum ein großer stehender Uhu mit braunem<br />
Gefieder und glänzenden, aus dem Bild herausblickenden<br />
Augen. Rechtsseitig zwei Eulen und links oben<br />
eine weitere fliegende Eule. Im Vordergrund links<br />
auf dem Boden liegend mehrere Singvögel. Vor dem<br />
monochromen beige-weißen Untergrund leuchten die<br />
Farben der Tiere besonders und die Darstellung zeugt<br />
von der Akribie und Perfektion dieses Meisters.<br />
Anmerkung:<br />
Die Malerfamilie van Kessel war im 17. Jahrhundert in<br />
Antwerpen tätig. Sie schufen Werke in vielen Gattungen,<br />
darunter Insektenstudien, Blumenstillleben,<br />
Fluss- und Paradieslandschaften sowie Szenen mit<br />
Tieren und Genreszene. Ihre Werke wurden von Zeitgenossen<br />
hoch geschätzt und von Händlern, Adeligen<br />
und Würdenträgern in ganz Europa gesammelt.<br />
(1362332) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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345<br />
JOOS DE MOMPER D. J. (1564-1635)<br />
UND<br />
SEBASTIAN VRANCX (1573-1647), ZUG.<br />
FELSIGE LANDSCHAFT MIT ARCHITEKTUR<br />
STAFFAGE IN DER FERNE<br />
JOOS DE MOMPER D. J. (1564-1635)<br />
AND<br />
SEBASTIAN VRANCX (1573-1647), ATTRIBUTED<br />
ROCKY LANDSCAPE WITH ARCHITECTURE<br />
SCENERY IN THE DISTANCE<br />
Öl auf Holz.<br />
68 x 103 cm.<br />
In goldstuckiertem, floral dekoriertem Rahmen.<br />
Die Architekturstaffage mit einer Burg mit Rundturm.<br />
Im Zentrum eine leicht nach links gerückte Baumgruppe,<br />
von der der eine Baum nur noch als Stumpf<br />
vorhanden ist. Darunter vier Figuren, die rastend neben<br />
einer, sich den Weg durch den Felsen bahnenden<br />
Quelle machen und sich an dieser laben. Aus dieser<br />
wird auch ein Fluss gespeist, der links im Vordergrund<br />
zu sehen ist, wie er sich unter eine Rundbrücke<br />
schiebt, deren linkes Ende eine kleine Häusergruppe<br />
mit dahinterliegender Kirche bildet. Die Figurenstaffage<br />
vermutlich von Sebastian Vrancx gefertigt, der<br />
häufig mit Joos de Momper d. J. zusammenarbeitete.<br />
(1362331) (13)<br />
Oil on penal.<br />
68 x 103 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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346<br />
FLÄMISCHER MALER UM 1700<br />
PARKLANDSCHAFT MIT TIEREN IM LICHT<br />
DER UNTERGEHENDEN SONNE<br />
FLEMISH SCHOOL, CA. 1700<br />
PARK LANDSCAPE WITH ANIMALS IN THE LIGHT<br />
OF THE SETTING SUN<br />
347<br />
ITALIENISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BERGIGE LANDSCHAFT MIT STADT<br />
UND BURGANLAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
109,5 x 105 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In Landschaft vor einem großen Baumstück auf<br />
einem steinernen Fragment sitzend ein eleganter<br />
Pfau mit prachtvollem Federkleid und bläulichem<br />
Hals, den er nach links abgewendet hat. Rechts von<br />
ihm, auf einem Ast eines Baumstammes sitzend, ein<br />
leuchtend roter Ara, der auf eine am Boden befindliche,<br />
teils pickende Schar Hühner und rechtsseitig<br />
einen stolzen Hahn blickt. Links des Pfaus eine große<br />
Steinvase auf einem Sockel und dahinter erstreckt<br />
sich eine hügelige Landschaft im warmen Licht der<br />
rötlich untergehenden Sonne. Dekorative Darstellung,<br />
teils an Arbeiten des Melchior de Hondecoeter (1636-<br />
1695) erinnernd.<br />
(1361192) (1) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
109.5 x 105 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 130 cm.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Blick über ein rechtsseitig gelegenes Wäldchen auf<br />
eine große Stadt mit antiken Gebäuden, und linksseitig<br />
auf einem hohen Felsen eine alte Burganlage.<br />
Im Vordergrund rechts auf einem breiten Weg ein<br />
Mann auf einem vollbeladenen Esel oder Pferd, links<br />
neben ihm eine am Boden sitzende nach unten blickende<br />
Frau im Gespräch mit einem Offizier in rotem<br />
Gewand. Im Hintergrund in langer weißer Kleidung<br />
sind zudem zwei Mönche erkennbar. Malerei mit<br />
hohem hellblauen Himmel, großen weißen Wolken<br />
und Wolkenstreifen, in überwiegend blauer und beigebrauner<br />
Farbigkeit, aufgelockert durch rote und blaue<br />
Kleidungsstücke der wenigen erkennbaren Figuren.<br />
(1361632) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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109
348<br />
FRANZÖSISCHER MEISTER AUS DEM KREIS<br />
DES SIMON VOUET (1590 <strong>–</strong> 1649)<br />
VENUS UND ADONIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
113 x 93 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Der junge Adonis, in einem braunen Fellgewand mit<br />
umgehängtem Horn vor weiter Landschaft, will zur<br />
Jagd aufbrechen und verabschiedet sich von seiner<br />
Geliebten Venus. Die vor einem langen, bis zum Himmel<br />
reichenden schmalen Baum auf einem blauen Tuch<br />
sitzende, fast nackte Venus versucht ihn von seinem<br />
Vorhaben abzuhalten, indem sie sich mit beiden Armen<br />
heftig um ihn geklammert hat und ihn direkt anblickt.<br />
Er schaut mit seinen dunklen Augen an ihr vorbei und<br />
hat seinen Arm nach rechts in Richtung des Waldes<br />
ausgestreckt, vor dem ein Eber zu erkennen ist, und<br />
weist sie erneut auf sein Vorhaben hin. Ihm zur Seite<br />
gestellt zwei Jagdhunde, von denen einer auf Adonis<br />
nach oben schaut. Rechtsseitig, auf einem Teil des<br />
blauen Tuchs liegend, der kleine geflügelte schlafende<br />
Cupido, der Sohn der Venus, mit seinem zur Seite gelegten<br />
Köcher. Malerei unter hohem blauem Himmel<br />
mit großen, teils von der Sonne beschienenen Wolkenformationen<br />
in meist frischer heller Farbgebung.<br />
Die Darstellung, inbesondere die des Abschieds der<br />
Venus von Adonis, war in der Malerei der Kunst geschichte<br />
ein beliebtes Motiv, das sich auch bei Tizian<br />
(1485-1576) und Peter Paul Rubens (1544-1740) finden<br />
lässt. Verso eine Unterlegung, Retuschen.<br />
(1362073) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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349<br />
FLÄMISCHER MEISTER AUS DEM KREIS<br />
DES PETER PAUL RUBENS, 1577 <strong>–</strong> 1640<br />
DANIEL IN DER LÖWENGRUBE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
82 x 127 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen.<br />
Ganz dem Original um 1600 verpflichtetes Gemälde,<br />
welches 220 x 330 cm misst und in der National Gallery<br />
of Art in Washington, D.C. verwahrt wird. Ein weiteres<br />
Gemälde aus dem Umkreis von Rubens, mit einem<br />
kleineren Bildmaß von 48 x 63,8 cm, wird im Kunsthistorischen<br />
Museum Wien mit der Inv.Nr. Gemäldegalerie<br />
1695 verwahrt, wobei das vorliegende Gemälde<br />
von besserer Qualität zu sein scheint.<br />
Das Thema ist dem Buch Daniel 6,1-28 verpflichtet.<br />
Rubens stellte die Löwen einer marokkanischen Subspezies<br />
dar, welche sich zu dieser Zeit in der Menagerie<br />
des spanischen Gouverneurs in Brüssel befanden. Während<br />
Daniel hier als junger Mann in der Löwengrube<br />
dargestellt wird, war der biblische Daniel bereits über<br />
80 Jahre alt.<br />
(13621326) (13)<br />
FLEMISH MASTER, CIRCLE OF<br />
PETER PAUL RUBENS, 1577 <strong>–</strong> 1640<br />
DANIEL IN THE LIONS‘ DEN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
82 x 127 cm.<br />
The present painting is entirely based on the original<br />
painting which dates ca. 1600, measuring 220 x 330<br />
cm held at the National Gallery of Art in Washington,<br />
D.C. Another painting from Rubens’ circle, with smaller<br />
dimensions (48 x 63.8 cm), is held at the Kunsthistorisches<br />
Museum in Vienna under inv. no. Ge mäldegalerie<br />
1695, although the present painting appears<br />
to be of better quality.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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111
350<br />
EDWAERT COLLIER,<br />
UM 1640 BREDA <strong>–</strong> 1708 LONDON, ZUG.<br />
Der Künstler war ab 1673 Mitglied der Lukasgilde in<br />
Leiden, Gemälde seiner Hand befinden sich im Rijksmuseum<br />
Amsterdam, im Museum Leiden sowie in<br />
New York.<br />
VANITAS-STILLLEBEN MIT VIOLINE, BÜCHERN,<br />
KARTEN UND KERZE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
76 x 62 cm.<br />
In einem dunklen Innenraum mit einem auf der Mitte<br />
nach rechts zur Seite gerafften Vorhang eine große<br />
marmorne Tischplatte, über der zum Großteil ein weinrotes<br />
samtiges Tuch mit gold-silbernen Fransen liegt,<br />
bei dem linksseitig ein Maskaron im unteren Bereich<br />
herausragt. Auf dem Tisch selbst ein aufgeschlagenes<br />
Buch mit der Beschreibung der Welt, in dem erkennbaren<br />
Asien und Afrika genannt werden. Ein weiteres<br />
geschlossenes Buch, aus dem ein Zettel heraushängt,<br />
auf dem „VANITAS“ zu lesen ist und auf dem eine<br />
prachtvolle Violine steht. Des Weiteren sind darauf zu<br />
erkennen ein Bündel mit Karten, Rauchutensilien und<br />
ein langes weißes Pfeifchen, ein über den Rand hängendes<br />
Notenheft sowie ein weiteres kleines Blatt<br />
Papier aus dem Buch mit der Aufschrift „HAEC MEA<br />
VOLUPTAS“. Ein mit Rotwein gefülltes Glas sowie<br />
eine erloschene Kerze, ein deutliches Vanitas-Symbol,<br />
sind ebenfalls auf dem Tisch zu finden. Qualitätvolle<br />
Malerei mit gekonnter Lichtinszenierung in der typischen<br />
bekannten Art des Künstlers.<br />
(13621237) (18)<br />
EDWAERT COLLIER,<br />
CA. 1640 BREDA <strong>–</strong> 1708 LONDON, ATTRIBUTED<br />
VANITAS STILL LIFE WITH VIOLIN, BOOKS, CARDS,<br />
AND CANDLES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
76 x 62 cm.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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351<br />
PHILIPP FERDINAND DE HAMILTON,<br />
1664 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1750 WIEN, ZUG.<br />
Der Künstler war ein in Österreich tätiger Maler aus<br />
den südlichen Niederlanden des 18. Jahrhunderts.<br />
Von 1705-1750 war er Hofmaler in Wien und ist wie<br />
sein Bruder Johann Georg de Hamilton (1672-1737)<br />
für Jagdszenen bekannt.<br />
LANDSCHAFT MIT JAGDHUND AN EINEM<br />
WASSER BECKEN<br />
Öl auf zweiteiliger Holzplatte, teils parkettiert.<br />
54 x 42,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Beigegeben ein kurzer Bericht mit Benennung von Dr.<br />
Alexandre Sonoc, Chefkonservator des Museums<br />
Baron Samuel von Brukenthal, Sibiu, der das Gemälde<br />
dem Künstler zuschreibt und als Darstellungsthema<br />
eine Fabel von Aesop (185) benennt.<br />
Landschaft mit Gebäuden und den Resten eines<br />
Gatters. Vor einem in den Himmel ragenden breiten<br />
Baum ein gefleckter Jagdhund mit einem Rippenstück<br />
im Maul, am hölzernen Rand eines mit Schilf<br />
bewachsenen Wasserbeckens stehend und aufmerksam<br />
sein Spiegelbild darin betrachtend. Malerei in der<br />
Manier des bekannten Malers. Vertikal rest.<br />
PHILIPP FERDINAND DE HAMILTON,<br />
1664 BRUSSELS <strong>–</strong> 1750 VIENNA, ATTRIBUTED<br />
The artist from the Southern Netherlands was active<br />
in Austria in the 18th century. From 1705 to 1750 he<br />
was appointed a court painter in Vienna and like his<br />
brother Johann Georg de Hamilton (1672 - 1737) he is<br />
known for his hunting scenes.<br />
LANDSCAPE WITH HOUND AND A WATER BASIN<br />
Oil on two-part panel, partially parquetted.<br />
54 x 42.5 cm.<br />
Accompanied by a short report by Dr. Alexandre<br />
Sonoc, chief conservator of the Baron Samuel von<br />
Bruken-thal Museum, Sibiu, who attributes the painting<br />
to the artist and names a fable by Aesop (185) as<br />
the sub-ject of the depiction.<br />
Literatur:<br />
Emile Chambry. Fables d`Esope. Edition des Belles<br />
Lettres, Chambéry 1927, Fable 185, p.81.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
352<br />
FRANKO-FLÄMISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER DAME<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 54,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Vor grauem Hintergrund mit nach links oben gerafftem<br />
Vorhang das Brustbildnis einer Dame leicht nach rechts<br />
mit in Locken gelegtem Haar, schwarzem Schleier und<br />
einem edlen schwarzen Gewand, das im Bereich des<br />
Dekolletés mit Spitze verziert ist. Zudem trägt sie unterhalb<br />
des Dekolletés am Übergang zwischen Spitze und<br />
Kleid eine wertvolle, mit Edelsteinen und drei Tropfen<br />
verzierte lange Brosche. Um den Hals, einen seitlich<br />
abstehenden weißen Kragen, unter dem eine Perlenkette<br />
und die gebundenen Enden ihrer Kopfbedeckung<br />
hervorblicken. Sie hat ein schmales Gesicht, rote<br />
Lippe, leicht gerötete Wangen und mit ihren glänzenden<br />
Augen schaut sie würdevoll aus dem Gemälde<br />
heraus. Vereinzelt Retuschen.<br />
(1362128) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Nieuwenhuys, Brüssel bis 1883<br />
Sammlung Baron Léon de Somzée (1883-1901),<br />
Hotel de Somzée, Brüssel<br />
Literatur:<br />
Emile Chambry. Fables d‘Esope. Edition des Belles<br />
Lettres, Chambéry 1927, Fable 185, S.81.<br />
(1361172) (18)<br />
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113
353<br />
PIETER DE HOOCH,<br />
1629 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1684 AMSTERDAM, KREIS DES<br />
KAVALIER EINER DAME BEIM SCHUHE ANZIEHEN<br />
HELFEND<br />
Öl auf Holz.<br />
37 x 43,5 cm.<br />
In großem vergoldeten Prunkrahmen.<br />
In einem Innenraum mit gehobener Ausstattung eine<br />
junge Frau, auf einem Stuhl nach rechts sitzend, in<br />
silbrig glänzendem langen Rock und ockerfarbenem<br />
Oberteil, einen Fuß ausgestreckt. Ein vor ihr kniender<br />
junger Kavalier hilft ihr gerade dabei einen Schuh anzuziehen<br />
und blickt sie dabei verliebt an. Die junge<br />
Frau, in ihrer rechten Hand den zweiten Schuh haltend,<br />
erwiedert seinen Blick. Hinter beiden, vor einer Wand<br />
mit wertvoll besticktem Brokatvorhang, ein großes<br />
dunkelgrünes Bett mit Baldachin stehend und an der<br />
Wand rechts ein kleines Gestell mit wertvollem Porzellan.<br />
Hinter der jungen Frau, unterhalb eines geöffneten<br />
Fensters, durch das man auf den hellblauen, fast<br />
wolkenlosen Himmel blickt, ein großer mit weißer Decke<br />
belegter Tisch, auf dem zahlreiche Gegenstände der<br />
Frau zu finden sind: Unter anderem ein Kästchen mit<br />
darüberhängendem Schmuck, diverse Schmuckstücke<br />
und Perlen auf dem Tisch, ein Brief, Bürsten, Schälchen,<br />
eine Schere sowie ein Federkiel und ein kleines<br />
rötliches Kissen. Hinter dem Spiegel einige Karten<br />
und eine silber glänzende Schale mit kleiner Kanne.<br />
Auf einem rot gedeckten Hocker im linken Vordergrund<br />
zudem ein aufgeschlagenes Notenheft und eine hölzerne<br />
Flöte. Feine Malerei mit vielen Details, zu denen<br />
auch ein kleines Hündchen am Boden neben dem<br />
Rock der Frau gehört.<br />
(13620316) (18)<br />
PIETER DE HOOCH,<br />
1629 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1684 AMSTERDAM, CIRCLE<br />
OF<br />
GENTLEMAN HELPING A LADY TO<br />
PUT HER SHOES ON<br />
Oil on panel.<br />
37 x 43.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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115
354<br />
SCHULE DES ANTHONIUS VAN DYCK (1599-1641),<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN MANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77,5 x 65 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Der Dargestellte, in gemaltem Hochoval wiedergegeben,<br />
im Profil nach rechts, den Kopf jedoch leicht gewendet<br />
und mit seinen dunklen glänzenden Augen aus<br />
dem Bild herausblickend. Er hat schulterlanges, leicht<br />
gewelltes, lockiges Haar, einen gestutzten Spitzbart,<br />
rote Lippen und einen glänzenden weißen Kragen auf<br />
seiner schwarzen Tuchkleidung. Seinen linken Arm hat<br />
er leicht erhoben, über den wohl ein dunkler Mantel<br />
hängt, und mit dem Zeigefinger seiner Hand scheint<br />
er auf sich selbst zu weisen. Feine charakterisierende<br />
Darstellung, ganz in der Art des Anthonius van Dyck,<br />
mit gekonnt gesetzter Lichtinszenierung bei der die<br />
rechte Gesichtshälfte, der rechte Kragenteil und die<br />
Hand durch die hellere Beleuchtung besonders hervorgehoben<br />
werden. Vereinzelt Retuschen.<br />
(13619613) (1) (18)<br />
SCHOOL OF ANTHONIS VAN DYCK (1599-1641),<br />
17TH CENTURY<br />
PORTRAIT OF AN ELEGANT MAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
77.5 x 65 cm.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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355<br />
NICOLAES MAES,<br />
1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM, ZUG.<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52 x 42 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Dreiviertelbildnis eines Mannes vor einer Steinbrüstung<br />
mit auffällig überlangen, gewellten dunkelblonden<br />
Haaren, der sich rechtsseitig locker mit seinem linken<br />
Arm an die Basis einer großen Säule gelehnt hat. Im<br />
Hintergrund hängt ein großer dunkelroter Vorhang<br />
herab, der die Säule teils umwickelt, während links<br />
im Hintergrund eine Landschaft unter hohem Himmel<br />
zu sehen ist. Der Dargestellte trägt einen weiten<br />
Morgenmantel mit braunem Stoffrand, in den er seine<br />
linke Hand vor der Brust eingesteckt hat, zudem ein<br />
weißes Hemd, zusammengehalten mit einem goldenen<br />
Schmuckstück. Mit seinen großen dunklen Augen<br />
schaut er aufmerksam aus dem Gemälde heraus.<br />
(13621330) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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117
356<br />
GUILLIAM VAN DEYNUM D. J.,<br />
VOR 1620 ANTWERPEN <strong>–</strong> VOR 1668<br />
STILLLEBEN MIT ZITRONEN UND KÜRBIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
31 x 43 cm.<br />
Links unten auf Tischkante signiert.<br />
In dekorativem schwarzem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart vom<br />
12. Juli 2010, in Kopie.<br />
In einem dunklen Inneraum auf einer alten Holzplatte,<br />
die nahe der rechten Seiten mit einem faltenreichen<br />
Samttuch bedeckt ist, die sorgsam arrangierten Objekte:<br />
Im Zentrum eine angeschnittene Zitrone, deren<br />
leuchtend gelbe Schale teils über die Tischkante hinweg<br />
hängt, dahinterliegend eine weitere Zitrone,<br />
rechts zwei dunkelrote Pflaumen, dahinter ein großer<br />
Kürbis und links von ihm Rispen mit hellen und<br />
dunklen Weintrauben. An der vorderen rechten Tischecke<br />
liegend zudem ein erlegter Vogel mit braunem<br />
schwarzgetupftem Gefieder und hellem Brustbereich.<br />
Malerei in der typischen Manier des Stilllebensmalers,<br />
der in den 1650er-Jahren in Antwerpen tätig<br />
war und der manchmal mit dem gleichnamigen flämischen<br />
Portraitmaler verwechselt wird.<br />
(1351117) (18)<br />
GUILLIAM VAN DEYNUM THE YOUNGER,<br />
BEFORE 1620 ANTWERP <strong>–</strong> BEFORE 1668<br />
STILL LIFE WITH LEMONS AND PUMPKIN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
31 x 43 cm.<br />
Signed on edge of the table lower left.<br />
Accompanied by an expert’s report by Didier Bodart,<br />
dated 12 July 2010, in copy.<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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357<br />
JAN PAUWEL GILLEMANS D. Ä.,<br />
1618 <strong>–</strong> UM 1680, ZUG.<br />
STILLLEBEN MIT AUSTERN UND FRÜCHTEN<br />
IN ABENDLICHER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
41,5 x 61 cm.<br />
JAN PAUWEL GILLEMANS THE ELDER,<br />
1618 <strong>–</strong> CA. 1680, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH OYSTERS AND FRUIT IN EVENING<br />
LANDSCAPE<br />
Oil on canvas.<br />
41.5 x 61 cm.<br />
Vor braunem, hügeligen Hintergrund eine flache Zinnschale,<br />
darauf geöffnete Austern, einige glänzende<br />
Kirschen, davor ein paar Misteln und eine angeschnittene<br />
Feige. Hinter der Platte liegend ein kleiner Zweig<br />
mit Pflaumen, helle und dunkle Traubenrispen, eine<br />
leuchtende Orange, ein Paar Äpfel, ein helles Brot, dazwischen<br />
arrangiert einige grüne Zweige. Rechtsseitig<br />
eine weiß-blaue Fayence-Schale, gefüllt mit<br />
leuchtenden Erdbeeren, daneben weitere Weintrauben<br />
und einige Orangen liegend. Im Hintergrund<br />
rechts Blick auf den abendlichen Himmel mit den letzten<br />
rötlichen Streifen der untergegangenen Sonne.<br />
Feine farbenfrohe Malerei in der typischen Manier<br />
des bekannten Künstlers.<br />
(13511111) (18)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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119
358<br />
GENUESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ALLEGORIE DES RAUSCHES<br />
GENOESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
ALLEGORY OF DRUNKENNESS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 80 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In Nahsicht vor beige-braunem Hintergrund drei fröhlich<br />
nebeneinanderstehende Männer, von denen der<br />
Mittlere eine glänzende Schale und eine geöffnete,<br />
bastummantelte bauchige Weinflasche in seinen Händen<br />
hält, deren Inhalt sie wohl gerade geleert haben.<br />
Der ältere Herr in der Mitte in vornehmer Kleidung mit<br />
roter, durch eine goldene Brosche verzierter Kopfbedeckung,<br />
hat durch den Alkoholgenuss leicht gerötete,<br />
glasige Augen, mit denen er seinen links, leicht<br />
verschattet stehenden Nachbarn anblickt, der mit geschlossenen<br />
Augen und weit geöffnetem Mund laut<br />
singt. Auch der rechtsseitige stehende Mann scheint<br />
in den Gesang einzustimmen; seine Augen sind leicht<br />
verdreht und glasig. Die Darstellung zeigt anschaulich<br />
auf leicht humorige Weise die Wirkungen eines<br />
Alkoholrausches. Qualitätvolle Malerei mit gekonnter<br />
Hell-Dunkel-Führung.<br />
(1360371) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
93 x 80 cm.<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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120 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
359<br />
VINCENT ADRIAENSSEN,<br />
GENANNT „IL MANCIOLA“,<br />
1595 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1675 ROM, ZUG.<br />
ANTIKE SCHLACHT ZWISCHEN RÖMERN<br />
UND BARBAREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 92 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dott. Cav. Arabella<br />
Cifani, Perito d‘Arte Tribunale di Torino, mit Vergleichsverweisen<br />
und ausführlichen Literaturangaben, in<br />
Kopie.<br />
Der flämische Maler war der Bruder von Alexander<br />
Adriaenssen, einem Stilllebenmaler, und Niclaes Adriaenssen,<br />
einem Porträtisten. Während er hielt sich<br />
mehrere Jahre, zwischen 1625/1645 und 1661/1675<br />
in Rom auf, arbeitete 1642/1645 und im Jahr 1648 in<br />
Paris, wo er für seine großen Schlacht- und Jagdszenen<br />
geschätzt wurde. Seine Schlachtenbilder und<br />
Kampfszenen weisen stets eine Dynamik auf, was<br />
den Darstellungen höchste Lebendigkeit verleiht.<br />
Auch in dieser Szene werden die Kämpfenden aufgetürmt<br />
dargestellt, mit Fellen als Barbaren erkennbar<br />
umringen sie einen römischen Reiter, während sich<br />
der Kampf im niedrigeren Gelände unterhalb eines<br />
Burgberges im Hintergrund fortsetzt. Rest. A.R.<br />
(1361841) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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121
360<br />
KAREL SKRÉTA,<br />
1610 PRAG <strong>–</strong> 1674 EBENDA, ZUG.<br />
DER LAUTENSPIELER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 74 cm.<br />
In plastisch verziertem und bronziertem Rahmen.<br />
Halbbildnis eines schwarz gekleideten Musikanten,<br />
auf einem Stuhl sitzend. Der Mann mit weißem, kurzem<br />
Kragen, langem braunem Haar und großem Hut. Das<br />
Gesicht dem Betrachter zugewandt, in den Händen<br />
eine Laute. Vor die Gestalt ein gemaltes durchsichtiges<br />
Seidentuch gelegt, dessen herabfallende Falten<br />
und Umschlag hell aufleuchten. Möglicherweise ist<br />
dies ein Hinweis dafür, dass es sich um ein posthumes<br />
Portrait des Dargestellten handelt.<br />
(13619610) (1) (13)<br />
KAREL SKRÉTA,<br />
1610 PRAGUE <strong>–</strong> 1674 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE LUTE PLAYER<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
90 x 74 cm.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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361<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAMENPORTRAIT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
128 x 102 cm.<br />
Verso mit altem Galerieetikett.<br />
In ornamental verziertem gekehltem Rahmen.<br />
Vor einem roten Vorhang mit Ausblick auf eine Rundsäule<br />
und Orangenbaum mit dahinterliegendem parkähnlichem<br />
Grundstück mit einem angedeuteten Pavillion<br />
sitzt das Dreiviertelprotrait einer Dame, nach links<br />
gerichtet, auf einem rot bedeckten Tisch eine Orange<br />
berührend. Der Orangenbaum war ein direkter Verweis<br />
auf die Dargestellte, nämlich ein Mitglied der<br />
Königlichen Familie Orange bzw. des Hauses Oranien.<br />
Der Gesichtsausdruck ähnelt etwa der Prinzessin<br />
Marie von Oranien-Nassau. Minimal besch.<br />
Provenienz:<br />
The Bute Gallery, London.<br />
(13619611) (1) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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123
362<br />
BENJAMIN GERRITSZ CUYP,<br />
1612 <strong>–</strong> 1652, ZUG./ KREIS DES<br />
SCHREIBENDER ORIENTALE<br />
Öl auf Holz, im Oktagon.<br />
24,5 x 18,5 cm.<br />
Verso mit verschiedenen Etiketten u.a. einer Sammlungsnummer<br />
„255“.<br />
Im ornamental verziertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. das Gemälde von Gerrit Laurens Keultjes (1786-<br />
1821) mit einer Kopie nach Benjamin Gerrisz Cuyp<br />
im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam,<br />
welches sich in einer Privatsammlung in Mantua<br />
befindet, in: Ilone and George Kremer, Heirs of the<br />
Dutch Golden Age Exhibition: 27. Oktober 2011 <strong>–</strong><br />
25. März 2012, in der Pinakothek Paris, S. 80-81.<br />
(1351115) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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363<br />
DEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
VERLIEBTES PAAR MIT MÄDCHEN<br />
UND LIEGENDEM SCHAF<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 72 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund ein junger stehender Mann<br />
mit gebräunter Haut und weißem Hemd, der sich<br />
leicht an eine links von ihm stehende junge Frau<br />
schmiegt und sie mit leicht geöffnetem Mund und<br />
leuchtenden Augen verliebt anblickt. Die junge Frau in<br />
braunem Gewand mit tiefem Dekolleté und heller<br />
Haut schaut mit leicht geschmeicheltem Blick aus<br />
dem Bild heraus. Rechts vor den beiden stehend ein<br />
junges Mädchen mit blonden Haaren und geröteten<br />
Wangen, sieht verschmitzt die junge Frau an. Dabei<br />
streichelt sie mit ihrer rechten Hand ein großes, vor<br />
ihnen auf einer Brüstung liegendes Schaf, das um den<br />
Hals mit einer Blumengirlande geschmückt ist und<br />
aus dem Bild herausschaut. Harmonische einfühlsame<br />
Darstellung in zurückhaltender Farbigkeit.<br />
(1360174) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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364<br />
DOMENICO FETTI,<br />
UM 1589 <strong>–</strong> 1624, ZUG./ WERKSTATT DES<br />
DIE MELANCHOLIE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
76 x 45 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In einem Innenraum eine junge Frau in edlem Gewand<br />
mit langem, seitlich herabhängendem Haar, vor<br />
einer alten Truhe kniend. In ihrer rechten Hand hält sie<br />
ein aufgeschlagenes Buch, ihre Linke stützt den Kopf<br />
ab und mit halb geschlossenen Augen scheint sie in<br />
dem Buch zu lesen. Im Vordergrund ein kleiner angeleinter<br />
Hund und diverse, sorgsam platzierte Gegenstände,<br />
zu denen unter anderem gehören: Eine Palette,<br />
ein Bündel Pinsel, aufgeschlagene wissenschaftliche<br />
Bücher, eine kleine Skulptur, ein aufgeschlagenes<br />
Notenheft und ein Winkel. Vor ihr auf einem Schrank<br />
stehend eine Sanduhr sowie hinter ihr auf einem hohen<br />
Schrank ein Globus. Detailreiche Malerei in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
Anmerkung:<br />
Das Originalgemälde des Künstlers, jedoch Öl auf<br />
Leinwand und mit diversen Änderungen (so hält auf<br />
dem Original die junge Frau einen Schädel vor sich<br />
und im Hintergrund links ist ein Blick in eine weite<br />
Landschaft zu erkennen), hat die Maße 172,5 x 128,2<br />
cm und befindet sich im Louvre in Paris.<br />
(1360873) (3) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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125
365<br />
SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
GRUPPE VON MUSIKANTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 127 cm.<br />
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich wohl<br />
um ein Fragment eines größeren Gemäldes. Im Vordergrund<br />
ein gut gekleideter Mann, auf einer großen<br />
Mandoline spielend, die er vor seiner Brust festhält.<br />
Er hat die Augen geschlossen und scheint dem Klang<br />
seiner Musik zu lauschen. Hinter ihm eine Frau mit<br />
einem Instrument mit kleinen goldenen Glöckchen<br />
sowie im Hintergrund weitere Figuren, von denen<br />
eine eine Taube hält. Im Vordergrund links ein Junge<br />
in eleganter grün-weißer Kleidung, der eine große<br />
goldfarbene Schale hält, um damit Geld für die Musikanten<br />
einzusammeln. Er hat strahlende Augen und<br />
mit geöffnetem Mund lächelt er freudig aus dem Bild<br />
heraus. Neben ihm ein weiterer stehender Mann, in<br />
seiner rechten Hand eine große rote Blume haltend,<br />
auf die er mit den Fingern seiner Linken verweist. Im<br />
Hintergrund links ein Podest, auf dem rote, mit Goldband<br />
verzierte Kissen liegen, worauf wohl eine höher<br />
gestellte Persönlichkeit steht, von der jedoch nur der<br />
untere Teil eines weißen Umhangs mit Goldborte zu<br />
erkennen ist.<br />
(1361854) (3) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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366<br />
SPANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN IN PRUNKSCHALE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
35 x 49 cm.<br />
In breitem dekorativen teilvergoldeten Prunkrahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund auf einer teils hell beleuchteten<br />
Platte stehend eine Prunkschale im manieristischen<br />
Stil mit teilvergoldetem Stand, vergoldeten<br />
Griffen und Grotesken. Darin diverse leuchtende<br />
Früchte, wie Äpfel und Birnen. Linksseitig in der Schale<br />
liegend ein geöffneter Granatapfel mit leuchtend<br />
roten Kernen sowie rechtsseitig zwei halb verwelkte<br />
kleine Blumen. Feine Malerei mit starken Hell-Dunkel<br />
Kontrasten.<br />
(1361731) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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127
367<br />
MARIO MINNITI,<br />
1557 SYRAKUS <strong>–</strong> 1640 EBENDA, ZUG.<br />
Der Maler steht biografisch wie auch stilistisch in<br />
engem Zusammenhang mit dem berühmten Michelangelo<br />
Merisi, genannt Caravaggio, (1570/71 <strong>–</strong> 1610).<br />
Als Jüngling stand der spätere Maler Modell für Caravaggio<br />
zu zahlreichen seiner Gemälde, wie etwa die<br />
„Musikanten“ oder „Knabe mit Fruchtkorb“. Ganz im<br />
engen Freundeskreis ging er <strong>–</strong> aufgrund der drohenden<br />
Verurteilung Caravaggios und dessen Flucht aus<br />
Rom <strong>–</strong> mit ihm nach Sizilien. In Syrakus richtete Minniti<br />
sein eigenes Atelier ein und wirkte ganz in seines<br />
Lehrers Stil. Er übernahm die Hell-Dunkel-Malerei des<br />
Caravaggismus und war zusammen mit Alonso Rodriguez<br />
(1578 <strong>–</strong> 1648) wohl der wichtigste Vertreter dieses<br />
Stils auf Sizilien.<br />
DER KREUZ TRAGENDE CHRISTUS<br />
MARIO MINNITI,<br />
1557 SYRACUSE <strong>–</strong> 1640 IBID., ATTRIBUTED<br />
Biographically and stylistically, the painter is closely<br />
related to the famous painter Michelangelo Merisi,<br />
known as Caravaggio, (1570/71 <strong>–</strong> 1610).<br />
As a young man, the later painter served as a model<br />
for many of Caravaggio’s paintings, such as the paintings<br />
titled Musicians or Boy with a Basket of Fruit. As<br />
he was very close to his circle of friends, he went to<br />
Sicily with Caravaggio due to the threat of his conviction<br />
and his subsequent flight from Rome. Minniti set<br />
up his own studio in Syracuse and his work was entirely<br />
committed to his teacher’s style. He adopted<br />
chiaroscuro painting of Caravaggism and, together<br />
with Alonso Rodriguez (1578 <strong>–</strong> 1648), was probably<br />
the most important representative of this style in Sicily.<br />
CHRIST BEARING THE CROSS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 95 cm.<br />
Gerahmt.<br />
In Nahsicht der nach links gebeugt schreitende Christus<br />
in ockerfarbenem Gewand, auf seinem Rücken<br />
das schwere Holzkreuz tragend. Er hat ein fahles Gesicht,<br />
vor Schmerz halb geschlossene Augen und<br />
trägt auf seinem Haupt die Dornenkrone. Vor ihm und<br />
seitlich von ihm stehend drei Soldaten in glänzenden<br />
Rüstungen mit Helm. Hinter ihm stehend mit Turban<br />
wohl Simon von Cyrene, der ihm bei der Kreuztragung<br />
hilft. Hell-Dunkel-Malerei in der Manier des Künstlers.<br />
Vereinzelt Kratzsp.<br />
(1360361) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 95 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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368<br />
HENDRICK VAN SOMER,<br />
UM 1615 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1684/85 NEAPEL, ZUG.<br />
1624 kam Hendrick van Somer als 17-jähriger nach<br />
Neapel. Der bedeutende Historiker des 18. Jahrhunderts<br />
Bernardo De Dominici zählte ihn zu den Schülern<br />
und Nachfolgern Jusepe de Riberas (1591-1652),<br />
ein Ruf, der van Somer seither in die Nähe des spanischen<br />
Meisters rückt. Er gehört wohl zu den bedeutendsten<br />
der zahlreichen flämischen Maler, die in Neapel<br />
in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts tätig<br />
waren.<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
69 x 53 cm.<br />
In goldfarbenem Rahmen.<br />
In Nahsicht vor beigem Hintergrund, der auf eine<br />
Höhle hinweisen könnte, in die sich der Kirchenvater<br />
als Eremit zurückgezogen hat, der Heilige Hieronymus<br />
mit lockigem langem Vollbart und freier Stirn und<br />
Halbglatze, der Oberkörper lediglich mit einem leuchtend<br />
roten Umhang teils bekleidet. Er hält in seinen<br />
Händen vor sich ein Kruzifix mit dem darauf befestigten<br />
Corpus Christi, das er mit seinen dunklen Augen<br />
aufmerksam betrachtet. Einfühlsame Malerei in der<br />
typischen Manier des Künstlers. Teils rest.<br />
(1360411) (18)<br />
HENDRICK VAN SOMER,<br />
CA. 1615 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1684/85 NAPLES,<br />
ATTRIBUTED<br />
SAINT JEROME<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
69 x 53 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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129
369<br />
CONRADO GIAQUINTO<br />
1703 <strong>–</strong> 1765, ZUG.<br />
ALLEGORISCHE FIGUR DER JUSTITIA<br />
CONRADO GIAQUINTO<br />
1703 <strong>–</strong> 1765, ATTRIBUTED<br />
ALLEGORICAL FIGURE OF JUSTICE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 81 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor Landschaft mit Wolkenhintergrund die allegorische<br />
Figur der Justitia als nach links sitzende Frau in<br />
antikem weiß-grünem Gewand mit rotem Umhang<br />
und Sandalen. Als Attribute hält sie in ihrer rechten<br />
erhobenen ausgestreckten Hand ein Flammenschwert,<br />
in der linken Hand eine Waage. Ein kleiner,<br />
fast nackter Putto spielt mit einer der Waagschalen.<br />
Sie trägt zudem auf ihrem Haupt eine goldene Krone<br />
als Würde der Gerichtsbarkeit und darüber schwebend<br />
die Taube des Heiligen Geistes. Malerische Darstellung<br />
einer für die Zeit beliebten Allegorie.<br />
(1362384) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114 x 81 cm.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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370<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE UM 1630,<br />
NACH CLAUDE VIGNON (1593-1670)<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
123 x 90 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor dunkelbraunem unbestimmten Hintergrund, an<br />
einem Tisch sitzend, der alte Hieronymus mit langem<br />
grauen Bart und freiem Oberkörper, über seinem<br />
rechten Arm ein rotes Tuch hängend, das zu seiner<br />
linken Seite fortgeführt wird. Neben diesem Kleidungsstück<br />
vor ihm, als weiteres Attribut, ein roter Kardinalshut.<br />
Auf dem Tisch zudem ein Buch und mehrere<br />
Schriften, ein dunkles Tintenfass, dessen Federkiel er<br />
in seiner linken Hand hält und mit einem Messer in<br />
seiner Rechten gerade anspitzt. Auf dem Tisch zudem<br />
mehrere Vanitas-Objekte, darunter ein Schädel,<br />
eine Sanduhr und eine Kerze. Malerei mit starker<br />
Hell-Dunkel-Inszenierung, die an Caravaggio erinnert,<br />
allerdings eines eher ungewöhnlichen Motivs in der<br />
Darstellung des Heiligen Hieronymus.<br />
Anmerkung:<br />
Das vorliegende Gemälde ist eine Wiederholung des<br />
Gemäldes von Claude Vignon, das sich in einer Privatsammlung<br />
befand und als Leihgabe an das Fitzwilliam-<br />
Museum in Cambridge ging (siehe Katalog der Ausstellung<br />
Claude Vignon, 1593-1670, Tours, Musée des<br />
Beaux-Arts, 1993, Abb. Nr. 1). (1361351) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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131
371<br />
ITALIENISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SCHLACHTENGETÜMMEL<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
158 x 176 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart, Rom,<br />
vom 10. Mai 2004, das Werk Francesco Casanova<br />
(1727 <strong>–</strong> 1802) zuschreibend, in Kopie.<br />
In großem Format zeigt sich ein Reitergefecht in heftiger<br />
Auseinandersetzung in teils geharnischten Körpern<br />
und teils zu Boden gegangenen Reitern und<br />
Pferden. Leinwand horizontal vernäht, exemplarisch<br />
gereinigt. Besch.<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
BATTLE SCENE<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
158 x 176 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Didier Bodart,<br />
Rome, dated 10 May 2004, in copy.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. B. de Lances, A propos de la découverte d‘un<br />
tableau de F. - J. Casanova: La Bataille de Rocroi, In:<br />
Bulletin de la Société de l‘histoire de l‘art francais,<br />
1933, S. 160 <strong>–</strong> 164.<br />
R. Abirached, Le frère de Casanova, In: L‘Œil, Nr. 97,<br />
Januar 1963, S. 52 <strong>–</strong> 57.<br />
C. G. Marcus, Francesco Casanova, peintre européen,<br />
In: Art et curiosité, 1970.<br />
(1361633) (13)<br />
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Lot 371. Das Gemälde mit einigen durch einen Restaurator freigelegten, gereinigten Flächen.<br />
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133
372<br />
SIMON FLOQUET,<br />
1607 GENT <strong>–</strong> 1658 ANTWERPEN<br />
RAUB DER SABINERINNEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
76 x 92 cm.<br />
Unten mittig signiert, und datiert 1634.<br />
In breitem vergoldetem Rahmen.<br />
Szene der römischen mythologischen Geschichte in<br />
bewegter Wiedergabe. Vor einem Rundtempel mit<br />
Dreiecksgiebel und einem links stehenden Tempelgebäude<br />
mit Festons ergreifen die geharnischten<br />
römischen Soldaten sich wehrende junge Frauen.<br />
Rechts oben ein Jüngling mit Helm, Schwert und<br />
Schild sowie zwei weitere Männer, die im Kreis der<br />
Sabiner versuchen, ihre Frauen zu retten.<br />
SIMON FLOQUET,<br />
1607 GHENT <strong>–</strong> 1658 ANTWERP<br />
THE RAPE OF THE SABINE WOMEN<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
76 x 92 cm.<br />
Signed at centre below, and dated 1634.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Floquet war Weinmeister der St. Lukas Gilde in Antwerpen<br />
vom 18. September 1634 - 18. September<br />
1635. Einflüsse des alles überflügelnden Rubens<br />
und seiner Werkstatt aber auch des Cornelis Schut<br />
sind gut zu erkennen.<br />
(1361167) (13)<br />
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373<br />
PIETER NEEFS D. J.,<br />
1620 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1675 EBENDA, UMKREIS DES<br />
Pieter Neefs d. J. lernte bei seinem Vater, dem bekannten<br />
Architekturmaler Pieter Neefs d. Ä. (um 1578 <strong>–</strong><br />
nach 1656). Er spezialisierte sich auf architektonische<br />
Themen, insbesondere auf gotische Kircheninterieure<br />
und einige Kerkerinterieure. Sein frühestes erhaltenes<br />
Werk stammt aus dem Jahr 1646. Viele seiner imaginären<br />
Kircheninterieure sind eine Nachbildung von Elementen<br />
der Antwerpener Kathedrale.<br />
INNERES EINER GROSSEN GOTISCHEN<br />
KATHEDRALE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
49 x 64,5 cm.<br />
Trägt Signatur.<br />
In vergoldetem, teils durchbrochenem Prunkrahmen.<br />
Altäre und des Kirchenschiffs verdeutlichen sollen. Jeweils<br />
links und rechts die in überwiegend grauer Farbgebung<br />
gehaltenen Seitenschiffe, während im Vordergrund<br />
ein zweifarbiger Schachbrettboden erkennbar<br />
ist, in dem diverse Grabplatten eingelassen wurden.<br />
Streng angelegte, geometrisch genaue Darstellung in<br />
Feinmalerei, in zurückhaltender Farbgebung und in<br />
der typischen Manier des bekannten Künstlers und<br />
seines Umkreises.<br />
(1361371) (1) (18)<br />
PIETER NEEFS THE YOUNGER,<br />
1620 ANTWERP <strong>–</strong> 1675 IBID., CIRCLE OF<br />
INTERIOR OF A LARGE GOTHIC CATHEDRAL<br />
Blick vom Querschiff der Kirche in das kahl wirkende<br />
hohe Längsschiff mit Lettner. Vor den rechtsseitigen<br />
Säulen jeweils ein hoher Altar mit Gemälde und zwei<br />
davorstehende, goldglänzende Kerzenleuchter. Zwei<br />
am linken Rand dieses Schiffes stehende Figuren leiten<br />
den Blick des Betrachters in den Innenraum mit<br />
mehreren Staffagefiguren, die die Übergröße der<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
49 x 64.5 cm.<br />
Bears signature.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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374<br />
HIERONYMUS JANSSENS,<br />
AUCH „DEN DANSER“,<br />
1624 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1693 EBENDA<br />
War 1636 Lehrling des Christoffel van der Laemen<br />
und 1643 Meister der Lukasgilde. Werke seiner Hand<br />
in öffentlichen Museen wie Berliner Kunstgewerbemuseum,<br />
Braunschweig, Brüssel, Dünkirchen, Gent,<br />
Lille, Madrid, Paris etc.<br />
ELEGANTE GESELLSCHAFT IN EINEM INTERIEUR,<br />
DIE „LA MAIN CHAUDE“ SPIELT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
58 x 83 cm.<br />
Links unten signiert „H.Janssens. fecit“<br />
In einem hohen Innenraum eine elegante, wohl höfische<br />
Gesellschaft um einen Mann herum versammelt,<br />
der seinen Kopf nach vorne auf eine kleine Bank<br />
gebeugt hat neben einer jungen Frau und von einer<br />
weiteren stehenden Frau mit der ausgestreckten Hand<br />
auf den Rücken geschlagen bekommt. Sinn dieses<br />
Spieles ist es zu erraten, wessen Hand geschlagen hat.<br />
Rechtsseitig ein großes Bett mit grauem Baldachin in<br />
der Mitte eine geöffnete Eingangstür, linksseitig unterhalb<br />
eines großen Gemäldes eine lange Weiß bedeckte<br />
Tafel mit zwei Dienern und schließlich linksseitig ein<br />
elegantes Paar mit Kind vor einem großen Kamin sitzend<br />
und interessiert die spielende Gruppe betrachtend.<br />
Feine, qualitätvolle Malerei mit vielen Details,<br />
die Gesichter und das Inkarnat der Damen durch helle<br />
Beleuchtung besonders hervorgehoben.<br />
Anmerkung:<br />
Ein weiteres Gemälde des Künstlers mit einer elegan<br />
ten Gesellschaft mit Spiel befindet sich in einem<br />
Londoner Museum.<br />
(13621214) (18)<br />
HIERONYMUS JANSSENS,<br />
ALSO KNOWN AS “DEN DANSER”,<br />
1624 ANTWERP <strong>–</strong> 1693 IBID.<br />
ELEGANT PARTY IN AN INTERIOR, PLAYING<br />
“LA MAIN CHAUDE”<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
58 x 83 cm.<br />
Signed “H. Janssens. fecit” lower left.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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137
375<br />
GÉRARD THOMAS,<br />
1663 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1721 EBENDA, ZUG.<br />
JUNGE FRAU BEIM BESUCH EINES ARZTES UND<br />
ALCHEMISTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 85 cm.<br />
Großer, mit zahlreichen Gegenständen eingerichteter<br />
Raum mit einem sitzenden Arzt, vor dem ein runder<br />
Tisch mit einer farbenfrohen, wertvollen Decke steht,<br />
auf dem sich ein großes aufgeschlagenes Buch und<br />
mehrere Gefäße befinden. Der Arzt betrachtet aufmerksam<br />
ein mit der linken Hand erhobenes, gefülltes<br />
Glas, um danach die junge, neben ihm stehende<br />
Frau über die vorliegende Schwangerschaft zu informieren.<br />
Rechts der Frau deren Mutter mit schwarzem<br />
Hut und äußerst kritischem Blick. Hinter dem Sitzenden<br />
ein Junge mit rotem Barett, der eine Keramikschale<br />
zu anderen, auf der linken Seite am Boden und<br />
auf Hockern stehenden Keramikgefäßen trägt.<br />
Rechtsseitig hinter der Gruppe ein Schrank mit mehreren<br />
gefüllten, unterschiedlich großen abgedeckten<br />
und verschlossenen Gefäßen, während nach links<br />
durch ein hohes Fenster und eine geöffnete Holztür,<br />
der Blick nach draußen führt. Auf dem Boden des Vordergrunds<br />
verteilt erneut diverse große und kleine<br />
Ton-, Keramik- und Glasgefäße, sowie ein großer stehender<br />
Globus mit Tierkreiszeichen. In der Mitte des<br />
Hintergrunds ein sitzender Mann, der wohl gerade<br />
einen Zahn gezogen bekommt, was weitere Um stehende<br />
verfolgen. Rechtsseitig ein Junge, der die Kohlen<br />
in einer hohen Schale mit einem Blase balg zum<br />
Glühen bringt. Malerei, bei der die Unter suchung<br />
des jungen schwangeren Mädchens im Vordergrund<br />
steht, in überwiegend beige-braunen und rötlichen<br />
Farbtönen mit vielen Details.<br />
GERARD THOMAS,<br />
1663 ANTWERP<strong>–</strong> 1721 IBID., ATTRIBUTED<br />
YOUNG WOMAN VISITING A DOCTOR AND<br />
ALCHEMIST<br />
Oil on panel. Relined.<br />
67 x 85 cm.<br />
The doctor is looking attentively at a filled glass raised<br />
in his left hand and informing the young woman standing<br />
next to him about her present pregnancy.<br />
Notes:<br />
An almost identical painting by the artist titled The<br />
Charlatan held at the Musée des Beaux-Arts in Dijon,<br />
France. Missing, among other things, is the boy on<br />
the right.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Thematik des Gemäldes ist der Arztbesuch. Diabetes<br />
war schon damals als Volkskrankheit bekannt.<br />
Ärzte untersuchten den Urin, um seine verschiedenen<br />
Aspekte zu beurteilen und sie mussten ihn sogar<br />
probieren. Dies ist ein bedeutender Aspekt auf<br />
dem vorliegenden Gemälde, bei der Untersuchung<br />
des jungen schwangeren Mädchens.<br />
Ein fast identisches Gemälde des Künstlers, mit<br />
dem Titel „Der Scharlatan“, bei dem unter anderem<br />
der Junge rechts fehlt, befindet sich im Musée des<br />
Beaux-Arts, Dijon, Frankreich. (1362112) (1) (18)<br />
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139
376<br />
HENDRIK MAERTENSZ SORGH,<br />
UM 1611 <strong>–</strong> 1670<br />
ZWEISAMKEIT IN DER BAUERNSTUBE<br />
Öl auf Holz.<br />
35 x 50 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Wir danken Herrn Fred Meijer für die Bestätigung der<br />
Zuschreibung an den genannten Künstler.<br />
Ein rurales Interieur zeigt zwei im Mittelgrund sitzende<br />
Figuren unter einem Rauchfang, vor einem über dem<br />
Feuer hängenden Kochtopf. Im linken Vordergrund ein<br />
zu einem Stillleben verdichtetes Ensemble von Kohl,<br />
Fässern, Messinggefäßen und erlegtem Vieh, das uns<br />
ähnlich meisterlich etwa auch bei François Ryckhals<br />
begegnet.<br />
(1362123) (13)<br />
HENDRIK MAERTENSZ SORGH,<br />
CA. 1611 <strong>–</strong> 1670<br />
INTIMATE SCENE IN FARMHOUSE PARLOUR<br />
Oil on panel.<br />
35 x 50 cm.<br />
We would like to thank Mr Fred Meijer for his confirmation<br />
of the above artist.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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377<br />
HENDRICK DE VALK,<br />
AKTIV 1693 <strong>–</strong> 1717, ZUG.<br />
INTERIEUR MIT TANZ UM EINEN LEIERKASTEN-<br />
MANN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 67 cm.<br />
Links unten undeutlich signiert.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem Innenraum wohl einer Taverne, ein älterer<br />
Musikus auf einem flachen Tisch stehend und mit<br />
einem Leierkasten, den er mit der Hand festhält, Musik<br />
auf spielend. Links hinter ihm fröhlich auf tanzende<br />
Paare, während rechtsseitig mehrere Kinder und ein<br />
verliebtes gut bekleidetes sitzendes Paar seiner Musik<br />
lauscht. Linksseitig im Vordergrund ein umgedrehtes<br />
Fass, mit einem Brett auf dem ein wertvoller Krug<br />
und eine Keramikschale stehen, links daneben ein sitzender,<br />
sich zurückwendender Mann der auf einen<br />
weiteren blickt der wohl zu viel Alkohl getrunken hat<br />
und von einer Frau den Kopf gehalten bekommt. Figurenreiche<br />
teils humorige Darstellung mit gekonnter<br />
Hell-Dunkel-Inszinierung. Vereinzelt rest.<br />
(1362115) (1) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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141
378<br />
JACQUES-WILLEM VAN BLARENBERGHE,<br />
UM 1679 <strong>–</strong> 1742<br />
Gemäldepaar<br />
SZENEN AUS DEM BÄUERLICHEN LEBEN<br />
Gouache.<br />
Durchmesser: 16,5 cm.<br />
Jeweils hinter Glas in Metallrahmen.<br />
Auf dem ersten Gemälde sind zahlreiche Figuren auf<br />
einem großen Platz, wohl anlässlich des Kirchweihfestes<br />
versammelt. Unter ihnen ein fröhlich tanzendes<br />
Bauernpaar, während die meisten sich zuprosten<br />
oder in ein Gespräch vertieft sind. Linksseitig ein großes<br />
altes Gebäude, flankiert von hohen, in den Himmel<br />
ragenden Bäumen. In der Ferne Blick auf weitere<br />
Figuren und eine bergige Landschaft, unter hohem<br />
Himmel im Licht der untergehenden Sonne. Auf dem<br />
weiteren Gemälde fällt der Blick in ein altes Gasthaus<br />
mit zahlreichen versammelten Figuren, teils auf Bänken<br />
sitzend. Im Vordergrund links mehrere stilllebenhaft<br />
präsentierte Gegenstände, darunter Schüsseln,<br />
Schalen und ein Korb. Nach links eine große Öffnung,<br />
durch die der Blick in einen weiteren Raum mit geöffnetem<br />
Fenster fällt. Figurenreiche Darstellungen<br />
in zurückhaltender Farbgebung, in der Manier des<br />
Künstlers. Im Randbereich teils berieben, eines mit<br />
leichten Kratzsp.<br />
(1351119) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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379<br />
CHRISTIAN REDER,<br />
1656 <strong>–</strong> 1729 ROM, ZUG.<br />
FRÖHLICHE GESELLSCHAFT BEI DER RAST AN<br />
EINEM ZELTLAGER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50 x 75 cm.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
In bergiger Landschaft, unterhalb einer auf einer Anhöhe<br />
gelegenen Burg, ein Zeltlager, an dem eine Gesellschaft<br />
zur Rast Halt gemacht hat. Linksseitig,<br />
unterhalb eines halb verschattet liegenden Zeltes,<br />
bekommt ein Pferd gerade neue Hufeisen, während<br />
dahinter ein edel gekleideter Reiter mit Dreispitz auf<br />
einem Schimmel von einer jungen Frau ein gefülltes<br />
Glas erhält. Mittig zwei weitere stehende Pferde und<br />
ein größeres Zelt mit blau-gelben Streifen, das als<br />
Wirtszelt im Eingangsbereich gekennzeichnet ist. In<br />
der Mitte des Hintergrunds zwei fröhlich aufspielende<br />
Musikanten, zu deren Musik ein junges Paar tanzt.<br />
Erzählerische Darstellung in der bekannten Manier<br />
des Künstlers.<br />
(1360891) (18)<br />
CHRISTIAN REDER,<br />
1656 <strong>–</strong> 1729 ROME, ATTRIBUTED<br />
MERRY PARTY RESTING IN A TENT CAMP<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
50 x 75 cm.<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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143
380<br />
MALER UM 1700,<br />
NACH PETER PAUL RUBENS (1577<strong>–</strong>1740)<br />
PORTRAIT DER HELENE FOURMENT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
55,5 x 45,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Brustbildnis nach rechts der jungen Frau in edlem Gewand<br />
und mit wertvollem Schmuck. Das 65 x 50 cm<br />
und ca. 1630 entstandene Originalgemälde von Peter<br />
Paul Rubens befindet sich in den Royal Museums of<br />
Fine Arts of Belgium in Brüssel. Die Leinwand jeweils<br />
oben und unten erg., am Rand jeweils Spuren einer<br />
ehemaligen Rahmung.<br />
(1361972) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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Detail des Gemäldes<br />
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381<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
SCHULE DES PETER PAUL RUBENS,<br />
(1577 <strong>–</strong> 1640)<br />
DAS MARTYRIUM JOHANNES DES TÄUFERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
49 x 31 cm.<br />
In ikonographisch seltener Weise wird hier die Enthauptungsszene<br />
voller Drastik vorgeführt. In der Mitte,<br />
von einigen Frauen umgeben, steht Salome in einem<br />
eleganten roten Gewand und einem mit farbigen Federn<br />
besetzten Hut auf ihrem Kopf. Ihr gegenüber<br />
steht der Henker mit Schwert, in seiner linken Hand<br />
ihr das Haupt Johannes des Täufers überreichend, für<br />
das sie eine breite glänzende Schale in ihren Händen<br />
hält. Der enthauptete Körper des Johannes am Boden<br />
liegend, dem Betrachter entgegengerichtet, bei dem<br />
aus der Halswunde reichlich Blut läuft. Über Salome<br />
zwei schwebende Putti, einer von ihnen eine geflochtene<br />
Krone und einen Palmwedel als Zeichen für das<br />
Martyrium haltend. Die teils skizzenhafte Darstellung<br />
könnte darauf hindeuten, dass das vorliegende Werk<br />
als Bozzetto für ein größeres Gemälde gedacht war.<br />
(1361834) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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145
382<br />
MALER AUS DEM KREIS DER BAMBOCCIANTI<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BEKEHRUNG ZUM CHRISTENTUM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63,5 x 52,5 cm.<br />
Oberhalb des Torbogens unleserlich bezeichnet.<br />
Ungerahmt.<br />
Unter hohem graublauen Himmel, vor den Toren von<br />
Rom, ein barfüßiger Mönch in Begleitung eines kleinen<br />
Hundes, der gerade versucht eine kniende Römerin<br />
davon abzubringen wohl ein Brandopfer vor einer Statue<br />
darzubringen. Neben der Frau ein kleiner Junge, in<br />
seinen Händen mehrere Holzscheite haltend und<br />
dabei den bärtigen Mann nachdenklich anblickend.<br />
Stimmungsvolle Malerei mit feiner Lichtinszenierung.<br />
Vereinzelt rest.<br />
(1361924) (1) (18)<br />
PAINTER FROM THE CIRCLE OF THE<br />
BAMBOCCIANTI, 17TH CENTURY<br />
CONVERSION TO CHRISTIANITY<br />
Oil on canvas.<br />
63.5 x 52.5 cm.<br />
Above the archway illegible inscribed.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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383<br />
JAKOB FERDINAND SAEYS,<br />
1658 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1725/1726 WIEN, ZUG.<br />
Der Maler ließ sich 1672 bis 1673 bei Wilhelm Schubert<br />
von Ehrenberg (1630-1676) in den Kenntnissen<br />
der Perspektive und Architekturmalerei unterrichten,<br />
wurde 1679/80 Mitglied der Lukasgilde in Antwerpen,<br />
1684 war er letztmals im Raum Flandern in Mechelen<br />
nachgewiesen. Noch 1726 wird er als in Wien verheiratet<br />
erwähnt.<br />
BLICK AUF EINE FANTASTISCHE<br />
PALASTARCHITEKTUR MIT FIGUREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 82 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem türkisfarbenen Himmel mit dicken Wolkenformationen<br />
die fantastische Schlossarchitektur mit<br />
hohen Bögen, und schwarz-weiß geäderten Marmorsäulen,<br />
darunter und davor mehrere orientalisch gekleidete<br />
Figuren mit weißem Turban. Des Weiteren<br />
rechtsseitig auf dem zum Innenhof gehörenden<br />
schwarz weiß gefliesten Boden sitzend eine junge<br />
Frau in blauem Kleid und ein neben ihr stehender rot<br />
gekleideter Kavalier. Nach links fällt der Blick zunächst<br />
auf einen kleinen Springbrunnen, hinter dem ein sorgsam<br />
in die Tiefe führender Wassergraben angelegt ist,<br />
der von Zypressen flankiert wird. Der massive Größenunterschied<br />
zwischen den Figuren und dem Palast<br />
unterstreicht die Monumentalität der Architektur.<br />
(1362113) (1) (18)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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384<br />
VENEZIANISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BILDNIS EINES ORIENTALEN<br />
Öl auf Holz.<br />
35 x 29 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Die oktogonale Darstellung zeigt das Bildnis eines<br />
alten Mannes mit langem weißem Bart und hoher<br />
haarloser Stirn, der ein grünliches Gewand trägt und<br />
dazu einen farblich passenden, jedoch mit roten Mustern<br />
versehenen Turban. In seiner linken Hand hält er<br />
einen schmalen langen weißen Streifen mit Beschriftung,<br />
die er mit geneigtem Kopf aufmerksam liest.<br />
Anmerkung:<br />
Die Holzplatte war ursprünglich ein hohes Oktagon,<br />
an dem jeweils die Ecken mit Holz ergänzt wurden.<br />
(1360253) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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147
385<br />
ITALIENISCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
PYTHAGORAS VOR EINER KLASSE<br />
Tusche auf Papier.<br />
38,4 x 49,5 cm.<br />
Im Passepartout, hinter Glas in Perlstabrahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Alessandro Zacchi,<br />
Bologna, 15./ 16. April 2023, in Kopie.<br />
Sowie ein Gutachten von Mina Gregori, Florenz, 6.<br />
Dezember 1976, in Kopie.<br />
In eine Toga gekleidet über antikisierendem Untergewand<br />
steht der griechische Philosoph und Mathematiker<br />
Pythagoras (570 <strong>–</strong> 510 v. Chr.). 1472 wurde die<br />
Erstauflage der Philosophenbiografien des Diogenes<br />
Laertios von Ambrogio Traversari herausgegeben, zu<br />
denen auch die Lebensbeschreibung des Pythagoras<br />
gehörte und von diesem bereits 1433 ins Lateinische<br />
übersetzt worden war. Ehemals an Francesco Primaticcio<br />
gegeben, wird die Zuschreibung an den Künstler<br />
heute eher in Frage gestellt. Noch bevor Primaticcio<br />
1532 der Einladung Königs Franz I folgte und nach<br />
Frankreich übersiedelte, wurde angenommen diese<br />
Zeichnung könnte wohl in Mantua entstanden sein,<br />
wo er ab 1525 unter Giulio Romano an der Ausgestaltung<br />
des Palazzo del Te in Mantua wirkte. Prof.<br />
Zacchi sieht hingegen eher die Möglichkeit einer Entstehung<br />
der Zeichnung, falls Primaticcio zuschreibbar,<br />
während seines Venedigaufenthaltes 1524 <strong>–</strong> 1525,<br />
wenngleich grafische Werke aus dieser Zeit nicht<br />
zum Vergleich vorliegen und die neuesten Untersuchungen<br />
des Ausstellungskataloges 2004 <strong>–</strong> 2005<br />
die Zuschreibung Gregoris nicht zwingend stützen.<br />
Auch Zacchi ist jedoch der Meinung, dass das Blatt<br />
zwischen 1525 und 1540 datiert werden muss.<br />
Das vorliegende Blatt wird von einer mehrgeschossigen<br />
Renaissance-Architektur hinterfangen, deren<br />
obere Etage etwas vorspringt und im Vordergrund<br />
durch einen Turm begrenzt wird, der im rechten Bildviertel<br />
seinen Widerhall in Form eines Baumes findet<br />
unter dem eine Menschengruppe sitzt, die sowohl<br />
aus Männern als auch Frauen besteht, die den Worten<br />
des vor ihnen stehenden Mannes mit seinem Winkelmaß<br />
lauschen. Rechts hinter dem Baum zwei einander<br />
zugewandte Figuren, von denen die eine seine<br />
Hand auf einen Stab stützt. Die Architektur erinnert<br />
formal etwa an das Castello di San Giorgio in Mantua<br />
und könnte als Rückbezug in das 14./ 15. Jahrhundert<br />
den Rückgriff auf die Antike evozieren.<br />
(1340201) (13)<br />
ITALIAN SCHOOL 16TH CENTURY<br />
PYTHAGORAS IN FRONT OF HIS CLASS<br />
Ink on paper.<br />
38.4 x 49.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Prof Alessandro<br />
Zacchi, Bologna, 15./16. April 2023, in copy.<br />
Also an expert’s report by Mina Gregori, Florence,<br />
6 December 1976, enclosed in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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149
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386<br />
ORAZIO GREVENBROECK,<br />
UM 1670 <strong>–</strong> 1730, ZUG.<br />
FANTASTISCHE HAFENLANDSCHAFT MIT PRACHT-<br />
VOLLER FREGATTE UND HOHEM LEUCHTTURM<br />
ORAZIO GREVENBROECK,<br />
CA. 1670 <strong>–</strong> 1730, ATTRIBUTED<br />
FANTASTIC HARBOUR LANDSCAPE WITH<br />
MAGNIFICENT FRIGATE AND TALL LIGHTHOUSE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
83,5 x 136 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Vordergrund eine schmale befestigte Hafenanlage<br />
mit zahlreichen Figuren, darunter einige Händler mit<br />
Waren sowie Booten, die am Hafen angelegt haben.<br />
Über das ruhige Wasser hinweg fällt der Blick auf<br />
einen hohen, in den Himmel ragenden Leuchtturm,<br />
der umrundet wird von zahlreichen kleineren Segelbooten<br />
und schließlich führt die Sicht weiter nach links<br />
zu einer großen, prachtvollen, beflaggten Fregatte mit<br />
gesetzten Segeln. Im Hintergrund rechtsseitig das<br />
Ufer mit zahlreichen Bauten und Türmen, in dessen<br />
Mitte ein in die Höhe ragender fantastischer Fels steht,<br />
auf dessen Spitze Häuser und der Turm, wohl einer<br />
Kirche, erkennbar sind. Figurenreiche Malerei mit vielen<br />
Details in der typischen Manier des Künstlers.<br />
(1361672) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
83.5 x 136 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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151
387<br />
ORAZIO GREVENBROECK,<br />
UM 1670 <strong>–</strong> 1730, ZUG.<br />
GROSSE FANTASTISCHE HAFENLANDSCHAFT<br />
ORAZIO GREVENBROECK,<br />
CA. 1670 <strong>–</strong> 1730, ATTRIBUTED<br />
LARGE FANTASTIC HARBOUR LANDSCAPE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84 x 136 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt, vorbei an einer kleinen<br />
Uferbemauerung, auf das ruhige blaue Meer, auf dem<br />
rechtsseitig gerade ein großes Segelschiff mit Beflaggung<br />
einläuft. Mehrere orientalisch gekleidete Händler<br />
und Figuren beobachten diese Geschehen. Nach links<br />
die große Hafeneinfahrt und mehrere ins Wasser ragende<br />
Landzungen, darunter eine mit Leuchtturm.<br />
Dahinter das große Gebirge mit fantastischen Felsformationen<br />
unter grau-blauem Himmel. Malerei in der<br />
typischen Manier des bekannten Künstlers.<br />
(1361673) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
84 x 136 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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388<br />
MALER DES 18./19. JAHRHUNDERTS<br />
BLICK AUF DEN LAGO MAGGIORE MIT DER ISOLA<br />
BELLA UND DER ISOLA MADRE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67 x 112 cm.<br />
In dekorativem durchbrochenen Rahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf den ruhig fließenden<br />
Lago Maggiore, umgeben von einer Bergkette, unter<br />
hohem grau-blauen Himmel mit wenigen Wolkenformationen.<br />
Im Zentrum die im Wasser liegende Isola<br />
Bella, weltberühmt durch den einzigartigen Garten<br />
des großen Palazzo Borromeo, der von 1631 <strong>–</strong> 1671<br />
angelegt wurde. Linksseitig auf der Insel der große<br />
hohe Brunnen mit lebensgroßen weißen Statuen, das<br />
„Teatro Massimo“. Die Statuen fügen sich perfekt ein<br />
in die zehn malerischen terrassenförmigen Gärten.<br />
Rechtsseitig die Isola Madre, die von einem historischen<br />
Gebäude-Ensemble und einer Parkanlage bedeckt<br />
ist. Beide Inseln sind ein Besuchermagnet, was<br />
mehrere Boote und kleinere Schiffe im Vordergrund<br />
beweisen können.<br />
(1361802) (4) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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Ausschnitt des Gemäldes Lot 388<br />
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155
389<br />
FRANCESCO FIDANZA,<br />
1747 ROM <strong>–</strong> 1819 MAILAND, ZUG.<br />
HAFENLANDSCHAFT BEI SONNENUNTERGANG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 100 cm.<br />
In vergoldetem, teils geschnitztem Rahmen.<br />
Blick auf eine Küstenlandschaft mit einem kleinen<br />
Uferstück im Vordergrund auf dem drei Figuren und<br />
ein ankerndes Boot zu erkennen sind, über die Bucht<br />
hinweg bis zum Horizont unter hohem Himmel im<br />
warmen, teils gelb-orangen Licht der untergehenden<br />
Sonne, die sich malerisch im ruhigen Wasser widerspiegelt.<br />
Am rechten Bildrand ein großes, hochragendes<br />
Felsenstück, auf dessen Anhöhe sich ein Gebäude<br />
und eine antike Ruinenanlage befinden. Zudem ragt<br />
eine Landzunge vom Ufer ins Wasser mit einem großen<br />
Rundturm. Auf dem Wasser selbst ein Segelschiff<br />
und im Hintergrund vor Felsenkulisse die Silhouette<br />
einer Stadt im diffusen Licht.<br />
Das Gemälde zeigt sich stark beeinflusst von den im<br />
Gegenlicht geschaffenen Meeresstimmungen des<br />
französischen Malers Joseph Vernet (1714 - 1789).<br />
(1360196) (3) (18)<br />
FRANCESCO FIDANZA,<br />
1747 ROME <strong>–</strong> 1819 MILAN, ATTRIBUTED<br />
HARBOUR LANDSCAPE AT SUNSET<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
75 x 100 cm.<br />
The painting is strongly influenced by the French painter<br />
Joseph Vernet’s sea impressions, which he created<br />
against the light.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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157
390<br />
VENEZIANISCHER MEISTER 18. JAHRHUNDERTS<br />
DER TRIUMPH ALEXANDER DES GROSSEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 58 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Auf einem von zwei Schimmeln gezogenen Wagen,<br />
auf einem goldenen Thron sitzend, Alexander der Große<br />
mit Krone und in seiner ausgestreckten rechten<br />
Hand ein Zepter haltend. Umgeben ist er von zahlreichen<br />
Soldaten, meist in Rüstung, mit hochragenden<br />
Lanzen, dazu Fanfarenspieler, die die Rückkehr Alexanders<br />
begleiten. Linksseitig ein Blumen streuender<br />
Mann mit Turban, im Hintergrund Gebäude der Stadt,<br />
unter hohem hellblauem Himmel. Rechtsseitig weitere<br />
Soldaten und ein am Boden kniender Mann mit<br />
großer wertvoller goldener Kanne, alle drei der triumphalen<br />
Rückkehr beiwohnend. Malerei in überwiegend<br />
weicher Farbgebung. Teils Retuschen.<br />
(1360264) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
391<br />
FILIPPO GAGLIARDI,<br />
1606/08 <strong>–</strong> 1659, ZUG.<br />
PALAST MIT RUINEN UND FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
87 x 125 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
Ein Palast, dessen Front gliedernde Doppelsäulen vorgeblendet<br />
sind, schiebt sich von rechts diagonal in<br />
den Bildraum hinein und wird von ruinösen Zwillingsbögen<br />
mit vorgeblendeten figurengefüllten Nischen<br />
bühnenartig hinterfangen, sodass sich ein Atrium ergibt,<br />
dessen Zentrum von einer Brunnenanlage gebildet<br />
wird, um welche antikisch gekleideten Figuren<br />
agieren. Minimal rest.<br />
(1361881) (13)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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392<br />
GIACOMO VAN LINT,<br />
1723 <strong>–</strong> 1790<br />
ROM VEDUTE MIT PETERSPLATZ<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 98 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,<br />
der das vorliegende Gemälde in die 1770er datiert in<br />
Kopie.<br />
Die Vedute zeigt einen Platz und ein Gebäude in betont<br />
hellem Licht, gesehen aus erhöhtem Standpunkt,<br />
von der linken Ecke der Kolonaden des Bernini. Diese<br />
Perspektive erlaubt einen Gesamtblick über den Platz<br />
und auf das Treiben der zahlreichen Staffagefiguren,<br />
darunter mehrere Kutschen. Diese Schrägansicht auf<br />
den Platz ist als eine Besonderheit bei römischen<br />
Veduten zu sehen, die gewöhnlich eine frontale Schau<br />
auf Platz und Dom liefern. Besonders hervorgehoben<br />
erscheinen die Gebäude der päpstlichen Wohnresidenzen<br />
rechts im Bild. Dass dies im Zusammenhang<br />
mit einem kirchlichen Auftrag erfolgte, die Papstwohnungen<br />
hervorzuheben, ist durchaus möglich.<br />
Die Fassadenansicht zeigt den Bauzustand von St.<br />
Peter noch ohne die beiden seitlichen Uhren über den<br />
mit der Fassade verschmolzenen Glockentürmen mit<br />
ihren großen Uhren, die erst gegen 1790 aufgesetzt<br />
wurden. Auf die Hieroglyphen-Beschriftung des Obelisken,<br />
der aus dem römischen Forum Julii dorthin<br />
versetzt wurde, hat Lint verzichtet.<br />
Das Gemälde steht im Zusammenhang mit einem<br />
weiteren, um 1750, das in den Besitz des Ordens der<br />
Malteser-Ritterschaft kam.<br />
Der Maler war flämischer Herkunft, Sohn des Malers<br />
Hendrik Frans van Lint, der schon in der ersten Hälfte<br />
des Jahrhunderts als römischer Vedutist bekannt<br />
geworden war. Von ihm übernahm er die gängige<br />
Bezeichnung „Monsu Studio“. Höchst erfolgreich,<br />
auch angesichts der großen Nachfrage von italien i-<br />
schen und römischen Veduten für den nordeuropäischen<br />
Sammlermarkt, erstaunt es nicht, dass sich<br />
seine Werke in so vielen Sammlungen und Museen,<br />
vor allem in England finden. A.R.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbares Werk des Künstlers der „Blick auf<br />
die Lateranbasilika, Rom“ wurde am 9. April 2014 im<br />
Dorotheum Wien unter Lot 523 versteigert.<br />
Literatur:<br />
Edgar Peters Bowron and Joseph J. Rishel, Art<br />
in Rome in the Eighteenth <strong>Century</strong>, Philadelphia<br />
Museum of Art, Museum of Fine Arts, Houston<br />
2000, S. 236 <strong>–</strong> 237.<br />
A. Busiri Vici, Peter, Hendrik e Giacomo Van Lint -<br />
Tre pittori di Anversa del ‚600 e ‚700 lavorano a<br />
Roma, Edition Ugo Bozzi, Rom 1987.<br />
Dudley Dodd, Mr Studio‘s‘ Hand-Coloured Prints at<br />
Stourhead, Contents of Print Quarterly, Vol. 33, No.<br />
3, 2016, S. 263 <strong>–</strong> 77.<br />
(1360199) (3) (11)<br />
GIACOMO VAN LINT,<br />
1723 <strong>–</strong> 1790<br />
VEDUTA OF ROME WITH ST. PETER’S SQUARE<br />
Oil on canvas.<br />
70 x 98 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, dating the painting on offer for sale in this lot to<br />
the 1770s, in copy.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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159
393<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENEDIG <strong>–</strong> 1793 EBENDA, ZUG.<br />
BILDNIS DES HEILIGEN JOSEPH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
41,5 x 33 cm.<br />
In vergoldetem Rokokorahmen mit durchbrochenem<br />
Rocailledekor.<br />
Beigegeben eine Expertise von Bozena Anna Kowalczyk,<br />
Venedig, 5. Okt. 2020, in Kopie.<br />
Im Halbbildnis, mit verschränkten Händen und Blick<br />
gegen den Himmel gerichtet. Die Rechte hält einen<br />
Lilienstängel, Attribut des Heiligen Josephs. Auch die<br />
Farben von Kleid und Mantel, in Rot und Grün, sind<br />
als Attribut zu verstehen. Der Farbauftrag verrät einen<br />
borstigen Pinselstrich, jene "pittura di tocco", was<br />
zahlreichen Werken Guardis entspricht. Der Hintergrund<br />
bewusst ohne weitere Darstellung gewählt,<br />
lässt die Figur betonen.<br />
Auch in der beiliegenden Expertise wird der stilistische<br />
Zusammenhang mit Giovanni Battista Piazzetta<br />
und dessen Einfluss auf die venezianische Malerei<br />
der Zeit erwähnt. Ferner werden Verweise auf vergleichbare<br />
Werke Guardis aufgeführt.<br />
Francesco Guardi war der jüngere Sohn des Domenico<br />
Guardi (1678-1716) aus dem Trentino, und der Maria<br />
Claudia Pichler aus Neumarkt. Er war Bruder des<br />
älteren Gianantonio Guardi. Deren Schwester ehelichte<br />
den Maler Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770).<br />
Nach seiner Geburt zog die Familie nach Venedig, wo<br />
auch seine Brüder wirkten. Bis 1760, dem Todesjahr<br />
seines Bruders Antonio wirkte er in der Familienwerkstatt.<br />
Zunächst schuf er Altarbilder. Doch als Schüler<br />
von Canaletto verlegte er sich auf die Vedutenmalerei,<br />
nachdem Canaletto Venedig verließ. Mäzene, darunter<br />
vor allem der Doge Alvise IV Mocenigo förderten<br />
ihn durch zahlreiche Aufträge, vor allem für die Ereignisbilder<br />
anlässlich des Besuches der Stadt von Papst<br />
Pius VI, aber auch des russischen Großfürstenpaares.<br />
Werke seiner Hand befinden sich in zahlreichen internationalen<br />
privaten und öffentlichen Sammlungen.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Ferruccio Mestrovich (1921-2009), Venedig.<br />
Europäische Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
L. R. Bortolatto, Francesco Guardi, 1974, Nr. 417.<br />
M. Merling, in Francesco Guardi 1712-1793, Ausstellungskatalog<br />
Venedig, Mailand 2012, S. 175, Nr. 57.<br />
Vgl. F. Pedrocco, Francesco Guardi Pittore di ‚Storia‘,<br />
In: Francesco Guardi 1712 - 1793, 2012.<br />
Vgl. A. Morassi, Guardi. Antonio e Francesco Guardi,<br />
Venedig 1973.<br />
Cornelia Friedrichs, Francesco Guardi, Venezianische<br />
Feste und Zeremonien, Deutscher Kunstverlag,<br />
München 2006.<br />
Francesco Guardi. Ausstellungskatalog Venedig Museo<br />
Correr 2012. A.R.<br />
(1361832) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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395<br />
ENGLISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BLICK AUF EINEN GROSSEN PLATZ IN LONDON<br />
ENGLISH PAINTER OF THE 18TH CENTURY<br />
VIEW OF A LARGE SQUARE IN LONDON<br />
394<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENEDIG <strong>–</strong> 1793 EBENDA, KREIS DES<br />
(ABB. LINKS)<br />
VENEDIG, BLICK AUF DIE PUNTA DELLA DOGANA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
35 x 44 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Der reich mit Booten und Gondeln befahrene Canal<br />
Grande mit der rechtsseitig liegenden Punta della<br />
Dogana, an deren Ufer zahlreiche Figuren zu erkennen<br />
sind. Linksseitig davon die Silhouette der Stadt unter<br />
hohem hellblauen Himmel mit wenigen weißen Wolkenstreifen.<br />
Malerei in raschem Pinselduktus, in der Manier<br />
des bekannten Künstlers.<br />
(1361712) (2) (18)<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
51 x 84 cm.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Unter hohem, türkisblauem Himmel mit weiß-grauen<br />
Wolkenformationen ein großer Platz mit zahlreichen<br />
flanierenden Figuren in eleganter barocker Kleidung.<br />
Das Sonnenlicht fällt aus nicht sichtbarer Quelle von<br />
links herab und bestrahlt die rechte Hälfte des Platzes<br />
sowie einen Weg an einer Mauer entlang und einen<br />
großen, mit Pilastern verzierten Palast. Linksseitig im<br />
Schatten liegend mehrere rot-braune Gebäude mit<br />
den für englische Häuser typischen Schornsteinen. In<br />
der Bildmitte ein prachtvolles neogotisches Gebäude,<br />
mit von zweifarbigen Kacheln verzierten eckigen Türmen<br />
und einem großen Tor. Harmonische Darstellung<br />
in zurückhaltender Farbgebung mit gekonnter Lichtund<br />
Schattensetzung.<br />
(13601011) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
51 x 84 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
396 ENTFÄLLT<br />
Sistrix<br />
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161
397<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA, ZUG.<br />
Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />
Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten Venedigs<br />
wieder bekannt gemacht hat. Insgesamt sind<br />
von dem jung verstorbenen Maler etwa 24 Veduten<br />
Venedigs bekannt geworden.<br />
VEDUTE VON VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 122 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem blauen Himmel mit einigen hellen<br />
Lichtstreifen am Horizont der ruhig verlaufende große<br />
Kanal, von der Sonne beschienen. Linksseitig verschattet<br />
am Ufer stehend eine Reihe von Palastgebäuden,<br />
während auf der rechten Seite die Insel San<br />
Giorgio Maggiore mit der gleichnamigen Kuppelkirche<br />
San Giorgio mit der Renaissance-Fassade und dem<br />
großen dahinterliegenden hohen Campanile zu erkennen<br />
ist. Auf dem Wasser selbst wenige Boote, darunter<br />
besonders auffallend im Vordergrund eine mit<br />
drei elegant gekleideten Damen und einem Hund besetzte<br />
Gondoliere, die auf das linke Ufer zum Anlegen<br />
zusteuert. Malerei mit gekonnter Licht und Schatten<br />
Inszenierung. In der typischen Manier des Künstlers.<br />
Vereinzelt Retuschen.<br />
(1360911) (3) (18)<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA,<br />
ATTRIBUTED<br />
VEDUTA OF VENICE<br />
Oil on canvas.<br />
80 x 122 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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398<br />
VENEZIANISCHER MALER<br />
DES 18./19. JAHRHUNDERTS<br />
VEDUTE MIT DER PONTE DI TRE ARCHI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 125 cm.<br />
In gestuftem Holzrahmen.<br />
Der Betrachter blickt über den Cannaregio hinweg auf<br />
die 1688 von Andrea Tirali errichtete dreibogige Brücke<br />
im Sestiere Cannaregio. Die Besonderheit lag<br />
in der Kombination vom Baumaterial Stein und den<br />
drei Bögen. Die dreibogige Konstruktion wurde sonst<br />
meist bei Holzbrücken verwendet. Auf dem Kanal<br />
sieht man mehrere figurenstaffierte Gondeln, während<br />
eine Seite der Uferarchitektur verschattet ist, erleuchten<br />
die rechten Häuser im Sonnenlicht und unterliegen<br />
einer ähnlichen Stimmung, wie wir sie bei<br />
Veduten Canalettos finden.<br />
(1361641) (4) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
399<br />
GIACOMO GUARDI,<br />
1764 VENEDIG <strong>–</strong> 1835, NACHFOLGE<br />
VENEDIGVEDUTE: BLICK AUF SAN GIORGIO<br />
MAGGIORE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
120 x 180 cm.<br />
In Goldrahmen.<br />
Blick über den breiten Ausläufer des Canal Grande,<br />
hin zu der hier nah gebrachten Insel mit der Kirche<br />
San Giorgio Maggiore, dem Campanile und den rahmenden<br />
Gebäudegruppen. In hellem Licht zeigt sich<br />
dort die Fassade des von Palladio ab 1565 erbauten<br />
Kirche mit der dahinter aufsteigenden Kuppel. Weiter<br />
links ragt der im 18. Jahrhundert hochgezogene Campanile<br />
auf, der bewusst mit dem des Markusplatzes<br />
korrespondiert.<br />
Das Gemälde ist betont großformatig geschaffen.<br />
Rechts und im Vordergrund sind ein Segelschiff und<br />
mehrere Gondeln nahe herangebracht, rechts hinten<br />
die Landzunge mit den darauf stehenden Gebäuden<br />
und Kirchen.<br />
Die Malweise des imposanten Gemäldes weist bereits<br />
ins spätere 19. Jahrhundert. Dem entspricht auch der<br />
pastose Farbauftrag. A.R.<br />
(1360195) (3) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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163
400<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
ALLEGORIEN DER KÜNSTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
69 x 95 cm und 71,5 x 96,5 cm.<br />
In volutenverzierten Rahmen.<br />
Vor hellblauem Himmel auf einer Wolkenbank sitzend<br />
Athene, die Göttin der Weisheit, der Strategie und des<br />
Kampfes, der Künste, des Handwerks und der Handarbeit.<br />
Sie trägt einen Helm, hält einen ihr attributiv<br />
zugeordneten Speer und ein Schild. Ihr zur Seite<br />
sitzend zwei Putti, die die schönen Künste versinnbildlichen,<br />
einer Flöte spielend, für die Musik, der<br />
andere zeichnend und er hat vor sich liegend eine<br />
Malpalette und eine Büste, sinnbildlich stehend für<br />
Malerei und Bildhauerei. Am linken Bildrand zudem<br />
ein Korb mit Garn und Schere, stellvertretend stehend<br />
für das Kunsthandwerk und die Handarbeit.<br />
Das andere Gemälde zeigt erneut auf einer Wolkenbank<br />
sitzend den fast nackten Hermes, lediglich mit einem<br />
hellblauen Tuch bekleidet, das seinen Hüftbereich<br />
bedeckt. Er gilt in der griechischen Mythologie als<br />
Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute<br />
und des Handels. Links von ihm stehend Globus<br />
als Verweis und eine ausgebreitete Landkarte, über<br />
die sich ein Putto gebeugt hat und mit einem Zirkel<br />
Entfernungen vermisst. Daneben sind mehrere alte<br />
Bücher, wohl Geschäftsbücher, und ein Füllhorn mit<br />
ausgeschütteten Münzen zu erkennen, als Verweis<br />
auf den Handel. Zwei weitere Putti haben bei der Ausbreitung<br />
der Karte geholfen und werden von dem<br />
Gott mit ausgestreckter Hand und erhobenem Zeigefinger<br />
zur Vorsicht ermahnt. Malerische Darstellungen<br />
der göttlichen Künste, in harmonischer weicher Farbgebung.<br />
(1361004) (3) (18)<br />
164 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
FRENCH SCHOOL, SECOND HALF OF THE<br />
18TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
ALLEGORY OF THE ARTS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
69 x 95 cm und 71.5 x 96.5 cm.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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165
401<br />
FRANÇOIS HUBERT DROUAIS,<br />
1727 PARIS <strong>–</strong> 1775 EBENDA, ZUG.<br />
PORTRAIT DER MADEMOISELLE LESPINASSE<br />
FRANÇOIS-HUBERT DROUAIS,<br />
1727 PARIS <strong>–</strong> 1775 IBID., ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF MADEMOISELLE LESPINASSE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
37 x 29 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Portrait der jungen Frau mit gerüschter Haube, gebunden<br />
mit einer türkisfarbenen Schleife, die farblich zu<br />
ihrem Mantel passt, der mit weißem Pelz verbrämt<br />
ist. Sie hat ein feines Inkarnat, schmale Lippen, leicht<br />
gerötete Wangen und mit ihren blauen Augen schaut<br />
sie interessiert zur rechten Seite hinaus. Qualitätvolle<br />
Darstellung des für seine Portraits bekannten Malers.<br />
(1361168) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
37 x 29 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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402<br />
RÖMISCHER MALER DES BEGINNENDEN<br />
18. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
DARSTELLUNGEN AUS DEM ALTEN TESTAMENT<br />
MIT ABRAHAM UND HAGAR<br />
Öl auf querovaler Schieferplatte.<br />
Je ca. 26 x 19 cm.<br />
In vergoldetem rechteckigem Rahmen.<br />
Das eine Gemälde zeigt Abraham und Sara mit einem<br />
Feueropfer, denen ein Engel erscheint. Auf Gottes<br />
Verheißung werden ihnen trotz ihres hohen Alters<br />
noch Nachkommen versprochen. Auf dem anderen<br />
Gemälde sieht man in weiter Flusslandschaft Hagar<br />
mit ihrem kleinen Sohn Ismael sitzen, dessen Vater<br />
Abraham ist. Sie wurde von Abraham und seiner Frau<br />
weggeschickt und droht nun zu verhungern und zu<br />
verdursten, worauf ein am Boden liegender Krug hinweist.<br />
Sie werden jedoch durch einen großen ihnen<br />
erscheinenden Engel gerettet, der auf eine Wasserstelle<br />
hinweist. Erzählerische Darstellungen in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
(13602511) (18)<br />
ROMAN SCHOOL,<br />
BEGINNING OF THE 18TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
DEPICTIONS FROM THE OLD TESTAMENT<br />
WITH ABRAHAM UND HAGAR<br />
Oil on stone in horizontal oval shape.<br />
ca. 26 x 19 cm each.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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167
403<br />
VENEZIANISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
DARSTELLUNGEN VON ALLEGORIEN AUF WOLKEN<br />
IM FIRMAMENT<br />
Öl/ Papier auf Holz.<br />
48 x 37 cm.<br />
In geschnitztem italienischem hochbarockem Holzrahmen<br />
mit abschließendem Puttokopf, teilvergoldet.<br />
In der oberen linken Bildecke zwei geflügelte Putti vor<br />
gelblichem Lichthintergrund, die auf die sitzenden<br />
Allegorien herabschauen. Als erstes Justitia, ihr folgend<br />
Veritas, die Allegorie der Wahrheit mit einem Spiegel<br />
und darunter ein kleiner Putto, in seiner Hand eine<br />
Sonne haltend, wohl stellvertretend stehend für Apollon,<br />
den Gott des Lichts, der Weissagung und der<br />
Künste. In der Mitte links, in Rüstung und leuchtend<br />
rotem bewegten Umhang die Göttin Minerva, stehend<br />
für die Weisheit und den Kampf, an einer Leine<br />
Kerberos haltend. Sie versucht die bösen Kräfte zu<br />
vertreiben, die rechts unten als Allegorien des Neids<br />
und des Hasses dargestellt werden. Erzählerische<br />
vielfigurige Malerei in zurückhaltender Farbgebung,<br />
lediglich Minerva durch den roten Umhang besonders<br />
hervorgehoben. Das vorliegende Werk könnte ein Bozzetto<br />
für ein größeres Deckengemälde gewesen sein.<br />
(13602515) (18)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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404<br />
MAESTRO DEI FIORI GUARDESCHI,<br />
TÄTIG IN VENEDIG IN DER ZWEITEN<br />
HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSER BLUMENKORB<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 65 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Im Zentrum, auf einer Felsplatte vor grauem Hintergrund<br />
stehend, ein großer breiter, geflochtener Korb,<br />
mit einem bunten Blumenstrauß in zarten, weichen<br />
Farbtönen. Rechtsseitig zudem ein zartes Gebinde<br />
mit kleinen Blumen. Malerei in heller, frischer Farbgebung<br />
in lockerem Pinselduktus.<br />
(1360263) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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169
405<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENEDIG <strong>–</strong> 1793 EBENDA, WERKSTATT/<br />
NACHFOLGE DES<br />
Gemäldepaar<br />
BLICK AUF DEN MARKUSPLATZ<br />
sowie<br />
BLICK AUF SAN GIORGIO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je ca. 77 x 43 cm.<br />
In stuckiertem vergoldeten Rahmen mit bewegtem<br />
Abschluss.<br />
Ganz offensichtlich hat der Maler die hier zum Verkauf<br />
stehenden Gemälde bereits als Gemäldepaar konzipiert,<br />
davon zeugen ihre annähernd gleichen Maße,<br />
die gemeinsamen Proportionen ihrer Motive und ihre<br />
eleganten Rahmungen im Louis XV-Stil, welche den<br />
venezianischen Himmel in seiner Weite überhöhen.<br />
Während das eine Gemälde die Basilika San Giorgio<br />
zeigt, führt der Künstler auf dem anderen Gemälde<br />
das wohl beliebteste Bildmotiv Venedigs, nämlich den<br />
Markusplatz vor. Hier kommt dem Campanile eine<br />
zentrale kompositorische Rolle zu, der 1901 eingestürzt<br />
war und neben dem der Torre dell‘ orologio im<br />
Hintergrund zu sehen ist, der die vertikale Mittelachse<br />
der Komposition bildet. Rechts neben ihm die Markus-<br />
und die Theodorussäule auf der Piazetta, dahinter<br />
der Markusdom. Beiden Gemälde sind die vor Ort<br />
befindlichen ruhigen Gewässer, nämlich dem Bacino<br />
di San Marco, vorgelagert mit Gondeln mit Figurenstaffage<br />
und Handelsschiffen, welche den Charakter<br />
der Stadt bestimmen und die ganz in guardesker Manier<br />
ausgeführt sind. Während die Figuren in freier<br />
Form gezeigt sind, sind die Veduten besonders fein<br />
ausgestaltet und in ihrer architektonischen Schattenwirkung<br />
gut beobachtet.<br />
Francesco Guardis Ausbildung und ein Großteil seiner<br />
Tätigkeit bis 1760 erfolgten gemeinsam mit seinem<br />
älteren Bruder Giovanni Antonio Guardi (1698/99 <strong>–</strong><br />
1760), der die Familienwerkstatt leitete. Im Vergleich<br />
zu seinem Bruder zeigt er schon früh eine andere<br />
Sensibilität mit einem schnellen, gebrochenen Pinselstrich,<br />
der die Verbindung zwischen Figuren und Atmosphäre<br />
wiedergibt. Sein Interesse an Landschaften<br />
brachte ihn um 1755 dazu, sich dem Vedutismus<br />
anzunähern. Er schlug eine persönliche Interpretation<br />
vor, die die dokumentarische Komponente zugunsten<br />
einer atmosphärischen Darstellung ersetzte, die in<br />
der Lage war, die besondere Lebendigkeit des Lichts<br />
der Lagune und seiner Bewohner wiederzugeben.<br />
Guardi begann mit der Herstellung seiner ersten<br />
Veduten, wahrscheinlich um sich den lukrativen<br />
Markt der ausländischen Besucher zu erschließen,<br />
der in jenen Jahren durch Canaletto (1697 <strong>–</strong> 1768), der<br />
nach England gegangen war, vakant geworden war.<br />
Seine frühen Werke lehnen sich an die Kompositionen<br />
von Canaletto und Michele Giovanni Marieschi<br />
(1696/1710 <strong>–</strong> 1743) an, die Bildgestaltung ist fließend<br />
und kontrolliert, noch weit entfernt von dem knackigen,<br />
stenografischen Stil, der ihn berühmt machen<br />
sollte. Seine einzigartige Art zeigte sich jedoch bereits<br />
in einigen dieser frühen Werke, in denen die aus<br />
schaumigen Farbmischungen konstruierten Figuren<br />
ein lebhaftes chromatisches Timbre offenbaren.<br />
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So entstanden Meisterwerke wie die beiden Veduten<br />
della Ca d‘Oro (Ansichten des Ca‘ d‘Oro) oder jene,<br />
die in Museen auf der ganzen Welt aufbewahrt werden.<br />
Seine erfolgreichste Zeit liegt zwischen 1770 und<br />
1780: 1764 erhält er den Auftrag für zwei große Ansichten<br />
des Markusplatzes, die er für einen Engländer<br />
ausführt. Etwas später entstanden die zwölf Gemälde<br />
der Dogenfeste nach Canalettos Vorlagen, gestochen<br />
von Giovan Battista Brustolon (1712/26 <strong>–</strong> 1796). Aus<br />
den Drucken hat Francesco Guardi seine Gemälde<br />
abgeleitet, die sich heute im Louvre befinden. Das Ergebnis<br />
ist wirklich erstaunlich und offenbart die verklärende<br />
und fantastische Kraft des Malers. Im Jahr 1782<br />
erhielt er den Auftrag, vier Gemälde zum Gedenken<br />
an den Besuch von Papst Pius VI in Venedig zu schaffen.<br />
Für den inzwischen siebzigjährigen Künstler war es<br />
endlich ein offizieller Auftrag, gefolgt von den Gemälden,<br />
die die Ankunft der Erzherzöge von Russland in Venedig<br />
feierten, die inkognito unter dem Namen der Conti<br />
del Nord kamen. Die Bilder, die an die Hochzeit zwischen<br />
Herzog Armando di Polignac und Baronin Idalia<br />
von Neukirchen erinnern sollten, wurden nie angefertigt,<br />
aber die prächtigen Vorbereitungsblätter dafür<br />
werden im Kupferstichkabinett des Museo Correr in<br />
Venedig aufbewahrt. Mit der Zeit wird sein sehr persönlicher<br />
Stil immer freier und anspielungsreicher,<br />
insbesondere werden die Proportionen zwischen den<br />
verschiedenen Elementen frei verändert, die perspektivische<br />
Struktur wird elastisch und verformt sich<br />
ohne jede Verbindung zur Realität. Schließlich werden<br />
die Figuren zu einfachen Farbflecken, einem schnellen<br />
weißen Gekritzel oder einem schwarzen Punkt,<br />
der mit einer flackernden Markierung nachgezeichnet<br />
wird, wie es auch in dem vorliegenden Gemäldepaar<br />
der Fall ist.<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung. (1360088) (13)<br />
FRANCESCO GUARDI,<br />
1712 VENICE <strong>–</strong> 1793 IBID.<br />
WORKSHOP/ FOLLOWER OF<br />
A pair of paintings.<br />
VENICE, VIEW OF SAINT MARK’S SQUARE<br />
and<br />
VIEW OF SAN GIORGIO<br />
Oil on canvas.<br />
Ca.w 77 x 43 cm.<br />
Provenance:<br />
Private collection, France.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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171
406<br />
JANUARIUS JOHANN RASSO ZICK,<br />
1730 MÜNCHEN <strong>–</strong> 1797 EHRENBREITSTEIN<br />
DER WEINENDE AMOR<br />
Öl auf Holz.<br />
24 x 17,5 cm.<br />
Links unten signiert „J. Zick F.“ sowie eine Beschriftung<br />
auf der Vase, auf der Rückseite rotes Wachssiegel.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In Landschaft mit blauem Himmel und gelblichen Wolken,<br />
vor dem nach rechts geneigtem Stamm eines<br />
Baumes stehend, der nackte Amor, mit kleinen weißen<br />
Flügeln und einem mit Pfeilen gefüllten Köcher, den<br />
er an einem rötlichen Band seitlich über die Schultern<br />
gehängt trägt. Weinend stützt er sich auf ein Tuch ab,<br />
das auf einer hohen Bodenvase liegt. Zudem ist auf<br />
dem Boden liegend sein Bogen erkennbar. Feine einfühlsame<br />
Malerei.<br />
Provenienz:<br />
Galerie Neuse, Bremen, 24. Oktober 2007<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbares Gemälde, bei dem es sich wohl<br />
um ein Gegenstück des hier vorliegenden Werkes<br />
handelt, befindet sich unter dem Titel „Trauernder<br />
Amor“ von Januarius Zick im Bestand des Goethe<br />
Museums in Frankfurt.<br />
(1361421) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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407<br />
FRANZÖSISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 88,5 cm.<br />
In weiter bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />
Sonne die sitzende junge Frau in edlem Gewand<br />
mit weitem spitzenbesetzten Dekolleté mit<br />
einem hinter ihrem Rücken verlaufenden, rot glänzenden<br />
Umhang, von dem sie in ihrer linken Hand eine<br />
Ecke nach oben hält, während sie sich mit ihrer rechten<br />
Hand auf einem Felsenstück abstützt. Sie hat<br />
blonde, leicht gewellte Haare, in denen ein kleines<br />
Blumenarrangement gesteckt ist, ein feines zartes Inkarnat,<br />
leicht gerötete Wangen und rötliche Lippen<br />
und schaut mit ihren glänzenden Augen anmutig aus<br />
dem Bild auf den Betrachter hinaus. Feine qualitätvolle<br />
Malerei.<br />
(1360941) (18)<br />
FRENCH SCHOOL,18TH CENTURY<br />
PORTRAIT OF AN ELEGANT LADY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114 x 88.5 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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408<br />
ENGLISCHER MEISTER<br />
DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER NACHFOLGE DES SIMON PIETERSZ VERELST<br />
(1644 <strong>–</strong> 1721)<br />
PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />
IN EINER VASE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
76,5 x 63,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Wir danken Dr. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag,<br />
der das Gemälde in die Nachfolge des Simon Verelst<br />
stellt, vermutlich von einem englischen Maler des frühen<br />
18. Jahrhunderts.<br />
Vor dunklem Hintergrund steht auf einer von rechts<br />
ins Bild ragenden Tischplatte ein Blumenstrauß in einer<br />
gebauchten Glasvase. Besonders schöne Exemplare<br />
großer Blüten mit ebenso zarten wie kunstvoll geformten<br />
Blütenblättern sind dabei zu einem kostbaren<br />
Arrangement zusammengestellt. Darunter befinden<br />
sich roséfarbene und weiße Rosen mit gefüllten Blütenköpfen,<br />
Mohnblumen, Malven, Lupinen und Astern.<br />
Ferner rankt sich eine gelbe Kapuzinerkresse über den<br />
Tischrand. Links neben der Vase liegen sieben rote<br />
Kirschen an der Tischecke.<br />
Mit seinen weißen, rosafarbenen, roten sowie gelben<br />
und blauen Tönen in den Blüten und seinem vielschichtig,<br />
nuancierten grünen Blattwerk weist das<br />
Blumenstillleben eine durchaus bunte Farbpalette auf.<br />
Einige weiß-bräunlich gefärbte, verwelkende Rosenblätter<br />
im unteren Bereich des Straußes weisen subtil<br />
auf die Vergänglichkeit der Blütenpracht hin, ein<br />
Momento Mori. Der Künstler wollte wohl die ausgesprochene<br />
Brillanz seiner Farbwahl und seiner Formgebung<br />
anhand des Blumenstillebens vorführen.<br />
(1360108) (18)<br />
ENGLISH SCHOOL, EARLY 18TH CENTURY,<br />
IN THE FOLLOWING OF PIETERSZ VERELST<br />
(1644 <strong>–</strong> 1721)<br />
MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE IN VASE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
76.5 x 63.5 cm.<br />
We would like to thank Dr Fred G. Meijer from the<br />
RKD, The Hague, who describes the painting as in<br />
the following of Simon Verelst, probably created by<br />
an English painter of the early 18th century.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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409<br />
ITALIENISCHER MALER IN DER NACHFOLGE<br />
DES TOMMASO SALINI (UM 1575 <strong>–</strong> 1625)<br />
DER VON EINEM HUND GESTELLTE APFELDIEB<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
104 x 137 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In einem Innenraum, halb mit dem Rücken an einer<br />
Wand liegend, ein Junge mit brauner Jacke und weißer<br />
kurzer Beinbekleidung, am Boden vor einem umgeworfenen<br />
Korb mit leuchtend weiß-roten, wohl gestohlenen<br />
Äpfeln liegend. Er hat seine rechte Hand<br />
erhoben, um sich wohl vor der heftigen Angriff eines<br />
braun-weiß gefleckten Hundes zu wehren. Linksseitig<br />
ist zudem ein gleichgefleckter kleiner Hund zu erkennen,<br />
der mit seinen glänzenden braunen Augen vorsichtig<br />
den Liegenden betrachtet. Qualitätvolle Malerei<br />
mit gekonnter Lichtinszenierung und zurückhaltender<br />
Farbgebung, bei der lediglich die leuchtenden, am<br />
Boden liegenden Äpfel hervorgehoben werden.<br />
(1360341) (3) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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410<br />
PSEUDO-JAN VAN KESSEL D. J.,<br />
ZUG.<br />
Notname für einen Maler des ausgehenden 16. und<br />
beginnenden 17. Jahrhunderts, dem mehr als zweihundert<br />
meist kleinformatige Stillleben zugeschrieben<br />
werden.<br />
STILLLEBEN MIT WILD, OBST UND GEMÜSE<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
16 x 22 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor braunem Hintergrund, auf dem Boden liegend, ein<br />
erlegter junger Rehbock, eine Taube, diverse weitere<br />
Vögel sowie drei Blumenkohlköpfe und ein Bund<br />
Zwiebeln. Rechtsseitig auf einer Steinplatte liegend<br />
zudem Kürbisse, eine Artischocke und Radieschen.<br />
Im Hintergrund ein großer geflochtener Korb, daraus<br />
herausragend mehrere Weintraubenrispen und leuchtende<br />
rot-grüne Äpfel. Belebt wird das Bild durch<br />
einen fliegenden Kohlweißling und eine kleine Libelle.<br />
Feine Malerei in frischen Farben.<br />
(1362187) (18)<br />
€ 8.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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179
411<br />
DEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 49 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor grünlich-beigem Hintergrund auf einem Sessel sitzend<br />
das Halbportrait einer jungen Frau nach rechts in<br />
einem eleganten, gold-beigem Kleid mit Blumenmuster<br />
und Schleppe, mit Schleifenreihe im Brustbereich<br />
verziert; die Ärmelenden mit Spitze versehen, sowie<br />
um den Hals einen Spitzenkragen, der bis zum mit<br />
Spitze verzierten Dekolleté führt. Auf ihrem Kopf trägt<br />
sie eine Spitzenhaube und in ihrer leicht erhobenen<br />
rechten Hand hält sie ein kleines violettes Blumensträußchen.<br />
Sie hat ein feines zartes Gesicht und mit<br />
ihren braunen Augen blickt sie würdevoll aus dem<br />
Bild auf den Betrachter hinaus.<br />
(13601010) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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412<br />
JOHANN VALENTIN GRAMBS,<br />
1630 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1708<br />
PORTRAIT DES JON ARENDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90,5 x 70 cm.<br />
Rechts unten signiert „J.V Grams pinx“, verso auf der<br />
Leinwand beschriftet „Jon. Arenden oberster bey<br />
dem Venetianem: auch Resident von König Gustavus<br />
von Schweden singne J.V Grams pinxit anno 1674“.<br />
In schwarzem Rahmen mit schmaler Goldleiste.<br />
Halbportrait des Jon Arenden nach rechts in silberglänzender<br />
Rüstung, mit goldenen Nieten verziert,<br />
das Gesicht jedoch nach rechts gewandt und mit<br />
schulterlangen grauen Haaren, einem dünnen Oberlippenbart<br />
sowie mit seinen dunklen glänzenden<br />
Augen stolz und selbstbewusst aus dem Bild auf den<br />
Betrachter herausschauend. Um den Hals trägt er ein<br />
weißes Spitzentuch und mit seiner rechten Hand, auf<br />
der sogar blaue Adern erkennbar sind, einen großen<br />
Feldherrenstab haltend. Malerei im Hochoval vor<br />
dunklem, nach unten rot-braun aufhellendem Hintergrund.<br />
(13619612) (1) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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413<br />
PETER LELY,<br />
1618 SOEST <strong>–</strong> 1680 LONDON, ZUG.<br />
ELEGANTES HERRENPORTRAIT, WOHL<br />
DES JOHN BRERETON<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
76 x 63 cm.<br />
Name des Dargestellten, sowie Künstlername mit Lebensdatum<br />
auf kleinem angebrachten Schild am unteren<br />
Rand des Rahmens.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund das Halbbildnis eines<br />
eleganten Herrens, mit über die Schulter weiterführender<br />
lockiger Allonge-Perrücke, dunklem Gewand<br />
und langem vom Hals herabhängendem weißen Spitzenkragen.<br />
Er hat ein sehr feines leicht gebräuntes<br />
Gesicht mir rötlichen Wangen, sowie glänzende blaue<br />
Augen mit denen er würdevoll aus dem Bild herausschaut.<br />
Anmerkung:<br />
Sir Peter Lely war ein englischer Maler niederländischer<br />
Herkunft. Im Jahr 1637, mit 19 Jahren, wurde<br />
er Schüler bei Pieter de Grebber in Haarlem. Mit<br />
Bürgschaft seines Lehrers de Grebber konnte er<br />
auch der Lukasgilde beitreten. 1647 ging er nach<br />
London, wo er bekannt wurde, da er seine Portraits<br />
ganz im Stil Athonius van Dycks gestaltete. Unter<br />
König Karl II wurde zu seinem offiziellen Hofmaler.<br />
1680 wurde er von ihm persönlich zum „Knight<br />
Bachelor“ (Sir) geschlagen.<br />
(13619614) (1) (18)<br />
PETER LELY,<br />
1618 SOEST <strong>–</strong> 1680 LONDON, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF AN ELEGANT MAN, PROBABLY JOHN<br />
BRERETON<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
76 x 63 cm.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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181
414<br />
FRANZÖSISCHER MALER<br />
DES AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES VORNEHMEN HERRN<br />
FRENCH SCHOOL,<br />
LATE 18TH CENTURY<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Öl auf Holz.<br />
47 x 36 cm.<br />
In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />
Das Bildnis des Mannes vor dunklem Hintergrund mit<br />
grauen Haaren, leicht sichtbarem Oberlippenbart, in<br />
einer rot-braunen Jacke, einer gelblichen, darunter<br />
befindlichen Weste und einem breiten weißen Tuch,<br />
dass das Kragenende festhält. Er hat ein feines, leicht<br />
bräunliches Gesicht, dessen linke Gesichtshälfte teils<br />
verschattet bleibt und er blickt mit seinen braunen<br />
Augen seitlich aus dem Bild heraus. Das Licht fällt von<br />
links oben auf ihn herab, sodass sein ausdrucksstarkes<br />
Gesicht und seine rechte Schulterpartie mit dem<br />
Kragen gekonnt in Szene gesetzt werden. Bei dem<br />
Dargestellten könnte es sich um eine Persönlichkeit<br />
aus der Zeit der Französischen Revolution handeln.<br />
Oil on panel.<br />
47 x 36 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
In der Herrenmode zur Zeit der Französischen Revolution<br />
nach 1790 verzichtete man auf einen auffälligen<br />
Kragenschmuck und hielt das Kragenende lediglich<br />
mit breiten Tüchern mit vielerlei Bindungsvarianten<br />
hoch. (1362383) (18)<br />
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415<br />
ANTONIO AMAROSI<br />
1660 <strong>–</strong> 1738, ZUG.<br />
JUNGE FRAU MIT KLÄFFENDEM HUND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
42 x 32 cm.<br />
Verso auf Leinwand bezeichnet „1588-1659 Ribera“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In leichter Schrägsicht vor dunklem Hintergrund eines<br />
Innenraums ein Mädchen in gelb-rotem Gewand mit<br />
weißem Rock und rotem Schmuck, in ihrer linken Hand<br />
ein kleines bräunliches Gefäß haltend. In der unteren<br />
linken Ecke der Kopf, die Pfote und das leuchtend rote<br />
Halsband eines Hundes, der sie mit geöffnetem Maul<br />
ankläfft, um sie wohlmöglich von einem Diebstahl abzuhalten.<br />
Erschrocken blickt das junge Mädchen auf<br />
den angsteinflößenden Hund herab. Malerei mit starken<br />
Hell-Dunkel-Kontrasten mit einem Motiv, die des<br />
einen Dieb oder Diebin ankläffenden Hundes, das in<br />
der Malerei der Zeit häufiger zu finden ist.<br />
(1362386) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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416<br />
GIUSEPPE NOGARI,<br />
1699 VENEDIG <strong>–</strong> 1763 EBENDA, ZUG.<br />
PORTRAIT EINER ALTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 45,3 cm.<br />
Verso bezeichnet „soi farinel.“.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis einer alten<br />
Dame nach rechts, die rechts vor sich ein Nadelkissen<br />
liegen hat und mit Handarbeiten beschäftigt ist. Sie<br />
trägt ein rotbraunes Kleid mit goldverzierter Borte und<br />
mit weißem Spitzenbesatz. Sie hat ein faltenreiches<br />
Gesicht, den Mund unter dem sich eine kleine Warze<br />
befindet zusammengekniffen, trägt einen goldenen<br />
Ohrring und ein weiteres Schmuckstück in ihrem Haar,<br />
und schaut mit glänzenden Augen leicht ermüdet aus<br />
dem Bild auf den Betrachter hinaus. Malerei in der typischen<br />
Manier des Künstlers mit starker Hell Dunkel<br />
Inszenierung.<br />
(1362103) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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183
417<br />
NICOLAS JACQUES JULLIARD,<br />
1715 <strong>–</strong> 1790<br />
PAYSAGE À LA CHAUMIÈRE ET AUX PAYSANS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59 x 74 cm<br />
Trägt rechts unten eine Signatur.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
An einem Waldrand stehen zwei knorrige Bäume mit<br />
silbrigen vom warmen Sommerwind bewegten Blättern,<br />
darunter drei Personen, deren rurales Haus das<br />
rechte Bildviertel einnimmt.<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s, Paris, 15. Juni 2017, Lot 89.<br />
Literatur:<br />
Noah Simmons, Le paysagiste de Nicolas Jacques<br />
Julliard 1719 <strong>–</strong> 1790, catalogue sommaire de son<br />
oeuvre, B.S.H.A.F., 1993, S. 66, Katalognummer 20,<br />
mit Abbildung.<br />
(1362135) (13)<br />
NICOLAS JACQUES JULLIARD,<br />
1715 <strong>–</strong> 1790<br />
PAYSAGE À LA CHAUMIÈRE ET AUX PAYSANS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
59 x 74 cm<br />
Bears a signature lower right.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s, Paris, 15 June 2017, lot 89.<br />
Literature:<br />
Noah Simmons, Le paysagiste de Nicolas Jacques<br />
Julliard 1719 - 1790, catalogue sommaire de son<br />
oeuvre, B.S.H.A.F., 1993, p. 66, cat. no. 20, with ill.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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185
418<br />
RÖMISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BACCHANAL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
28,5 x 33 cm.<br />
Verso auf Rahmen rotes Wachssiegel.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In einer Waldlandschaft, unterhalb eines Baumes sitzend<br />
der bocksbeinige Bacchus mit Efeukranz und<br />
links neben ihm ein Ziegenbock, aufmerksam ein Kind<br />
betrachtend, dem er ein Tuch mit Früchten reicht. Ihm<br />
gegenübersitzend wohl Ariadne, die mit ihrer rechten<br />
Hand eine Trinkschale nach oben hält, in die ein hinter<br />
ihr sitzender Faun mit der Hand eine Traubenrispe auspresst.<br />
Über Bacchus zudem an einem Ast hängend<br />
ein großes rotes Laken, das einen Gegenpol bildet<br />
zum weißen Gewand der sitzenden jungen Frau. Harmonische<br />
Malerei mit vielen Details, u.a. einer Skulptur<br />
im Wald und einem am Boden liegenden goldglänzenden<br />
Krug.<br />
(1360931) (3) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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419<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />
KREIS DES SEBASTIANO RICCI (1659<strong>–</strong>1734)<br />
PUTTEN ERHEBEN KREUZ UND MUSCHELSCHALE<br />
MIT PERLE: ALLEGORIE FÜR DEN HEILIGEN<br />
JOHANNES NEPOMUK<br />
Öl auf Leinwand. Auf Platte aufgezogen.<br />
49 x 40,5 cm.<br />
Im vergoldeten Rokokorahmen.<br />
Der ikonographische Inhalt der Darstellung war bislang<br />
noch nicht geklärt. Drei Putten und zwei geflügelte<br />
Engelsköpfe in Wolken, erheben eine Muschelschale,<br />
darin eine enthüllte Perle, umgeben von fünf Sternen.<br />
Ein Palmzweig daneben weist auf einen Märtyrer-<br />
Bezug. Nach Auffassung unseres Experten Dr. A.<br />
Rauch handelt es sich hierbei um eine Allegorie für<br />
den Heiligen Johannes Nepomuk. Dies bestätigt sich<br />
durch die fünf Sterne, das Holzkreuz und die Palme,<br />
Attribute des Heiligen, sowie durch den auf den<br />
Mund gelegten Finger des Engels oben, was das<br />
Beichtgeheimnis andeutet. Bei der Perle wird auf den<br />
Fluss Moldau in Prag verwiesen, in dem der Heilige<br />
ertränkt wurde.<br />
Seine Heiligsprechung 1732 lässt die Entstehung des<br />
Gemäldes als kurz danach datieren.<br />
Die flotte Malweise verrät einen Maler von Rang. In der<br />
Vorbesitz-Überlieferung wird der Maler Ricci genannt.<br />
Unterstützt durch entsprechendes Exposé mit zahlreichen<br />
Abbildungen (beigegeben).<br />
(1361935) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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420 ENTFÄLLT<br />
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187
19TH/20TH CENTURY<br />
P A I N T I N G S
421<br />
PEDER MØRK MØNSTED,<br />
1859 GRENAA <strong>–</strong> 1941 FREDENSBORG<br />
SOMMERLICHE VENEDIGVEDUTE MIT DER<br />
PIAZZETTA UND DER PUNTA DELLA DOGANA<br />
PEDER MØRK MØNSTED,<br />
1859 GRENAA <strong>–</strong> 1941 FREDENSBORG<br />
SUMMERY VEDUTA OF VENICE WITH PIAZZETTA<br />
AND PUNTA DELLA DOGANA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
38 x 62 cm.<br />
Links unten signiert „P Monsted“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick auf die sonnenbeschienene Uferpromenade vor<br />
der Piazzetta mit zahlreichen im Wasser staffelartig hintereinander<br />
befindlichen, ankernden, schwarzen Gondeln.<br />
Am Ufer zahlreiche meist gut gekleidete Figuren<br />
und einige Händler, die ihre Ware anbieten, zu erkennen.<br />
Auffallend im Vordergrund eine junge Mutter mit schwarzen<br />
Haaren in langem Kleid, die mit ihrer Tochter die<br />
sie umgebenden Tauben füttert, zudem in der vorderen<br />
Mitte des Bildes ein Junge mit einer Schale in seiner<br />
rechten Hand auf der ein großer Fisch liegt; er ist der<br />
einzige der frontal gezeigt wird und aus dem Bild auf<br />
den Betrachter herausblickt. Rechtsseitig vor der Piazzetta<br />
die beiden Monolithsäulen, die Venedig Stadtheiligen<br />
Markus und Theodorus gewidmet sind. Dahinter<br />
die präzise wiedergegebene Biblioteca Marciana,<br />
die Seite zur Piazzetta verschattet, während die Frontseite<br />
von links von der strahlenden Sonne beschienen<br />
wird. Über den ruhigen Kanal hinweg geht der Blick<br />
auf die Punta della Dogana mit der dahinterliegenden<br />
Kathedrale Santa Maria della Salute mit ihren prachtvollen<br />
großen Kuppeln, die in den hohen hellblauen<br />
fast wolkenlosen Himmel ragen. Präzise, akkurate Feinmalerei<br />
von Gebäuden und Booten, der Hintergrund<br />
in teils diffusem Licht in überwiegend harmonischer<br />
weicher Farbgebung. Meisterhaftes Werk des vor allem<br />
durch seine fotorealistischen und detailgenauen Darstellungen<br />
bekannten und berühmten Malers.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler studierte von 1875 bis 1878 an der<br />
Kunstakademie Kopenhagen bei Julius Exner. Schon<br />
während seiner Studienzeit wurde er von Werken<br />
von Christian Köpke und Peter Christian Skovgaard,<br />
einem Maler der Romantik und eine Hauptfigur des<br />
Goldenen Zeitalters der dänischen Malerei, beeinflusst.<br />
Im Jahr 1882 reiste er nach Rom und Capri wo ihn<br />
das mediterrane Licht, die Helligkeit des Sonnenlichts<br />
und das Leuchten der Farben beeindruckte.<br />
Diese Helligkeit des Sonnenlichts kommt auch bei<br />
dem vorliegenden Gemälde besonders gut zum Ausdruck.<br />
Neben Rom und Capri reiste der Künstler fast<br />
ununterbrochen und suchte in Italien unter anderem<br />
auch Venedig, den Gardasee und Ravello, in Frankreich<br />
Paris, und in Monaco Monte-Carlo auf. Von seinen<br />
Reise brachte er viele Motive mit, die er im Atelier<br />
ausarbeitete und auf den großen internationalen Verkaufsausstellungen<br />
anbot. Bereits vor 1900 war er in<br />
Deutschland bekannt für seine stimmungsbetonten<br />
Landschaftsdarstellungen, die er auf großen Kunstausstellung<br />
in Berlin und im Münchner Glaspalast<br />
präsentierte. In der Kunstgeschichte gilt er als einer<br />
der bedeutendsten internationalen Landschaftsmaler<br />
um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert.<br />
(1361861) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
38 x 62 cm.<br />
Signed “P Monsted” lower left.<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
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422<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA <strong>–</strong> 1844 MAILAND<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,<br />
er studierte in Brescia und befasste sich mit<br />
dem Werk von Girolamo Romanino Romani (1484/87-<br />
1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein<br />
Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-<br />
1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe<br />
von Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und<br />
Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten begründete<br />
Bison ein kommerzielles Genre um der Nachfrage<br />
von Touristen und Sammlern nachzukommen. Neben<br />
zahlreichen Venedigansichten schuf er auch idyllische<br />
Fantasielandschaften. Neben der Vielfalt seiner Themen<br />
ist besonders die hohe Qualität seiner Bildproduktion<br />
hervorzuheben.<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA <strong>–</strong> 1844 MILAN<br />
VENICE <strong>–</strong> GRAND CANAL. VIEW OF THE PALAZZO<br />
BALBI TO THE RIALTO BRIDGE<br />
Oil on canvas.<br />
46 x 74 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Fabrizio Magani<br />
with detailed documentation and examples of comparison,<br />
in copy.<br />
€ 40.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
VENEDIG <strong>–</strong> CANAL GRANDE.<br />
BLICK VOM PALAZZO BALBI ZUR RIALTOBRÜCKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 74 cm.<br />
Verso: Aufkleber „Galerie Ollendorff Fine Arts,<br />
New York <strong>–</strong> San Francisco“, mit Lot 6825.<br />
Beigegeben eine Expertise von Fabrizio Magani, mit<br />
ausführlicher Dokumentation und Bildvergleichen, in<br />
Kopie.<br />
Der Blick führt aus weiter Entfernung hin zu der in der<br />
Bildmitte sichtbaren Rialtobrücke. Im Vordergrund<br />
links, vom Bildrand angeschnitten, ist noch der Palazzo<br />
Balbi zu sehen, rechts der Palazzo Giustinian. Auf ruhigem<br />
Kanalwasser zahlreiche Gondeln, rechts Last <br />
kähne. Der Prospekt gehört zu den selteneren Venedigansichten.<br />
Antonio Canal hatte sich bereits dieser<br />
Vedutenansicht gewidmet, ebenso Antonio Visenti,<br />
sowohl in Zeichnung als auch in seinem Radierwerk<br />
„Prospectus Magni Canalis Venetiarum“ von 1735. Luca<br />
Carlevarijs hat in seiner Ansicht des Regatta Festes<br />
zu Ehren von Friedrich IV von Dänemark 1711 diesen<br />
Betrachterstandpunkt gewählt (Paul Getty Museum,<br />
USA). A.R.<br />
(1362341) (11)<br />
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193
423<br />
FRANCESCO ZANIN,<br />
UM 1824 <strong>–</strong> 1884 VENEDIG<br />
Zwischen 1851-1888 in Venedig tätig. Der Maler wurde<br />
auf Grund seiner beliebten und qualitätvollen Bilder<br />
der „Caneletto des 19. Jahrhunderts“ genannt.<br />
AM FLUSSUFER DER BRENTA<br />
FRANCESCO ZANIN,<br />
CA. 1824 <strong>–</strong> 1884 VENICE<br />
Active in Venice between 1851-1888. The painter was<br />
known as the “Caneletto of the <strong>19th</strong> century” because<br />
of his popular and high-quality paintings.<br />
ON THE BANKS OF THE BRENTA RIVER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43,5 x 64 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt Blick auf das Ufer des<br />
langen norditalienischen Flusses Brenta, auf dem ein<br />
quadratischer alter, teils bewachsener Turm und mehrere<br />
Gebäude stehen. Ein paar Fischer haben mit<br />
ihren Booten an einem Steg angelegt, während im<br />
Vordergrund noch ein weiteres Boot ans Wasser gezogen<br />
wird, und hinter dem im flachen Ufer zwei Figuren<br />
im Wasser mit einem kleinen Netz zu erkennen<br />
sind.<br />
Von links nähert sich eine Gondel dem Ufer, von der<br />
aber nur die vordere Spitze zu erkennen ist. Im Hintergrund<br />
fast silhouettenhaft das hohe Gebirge unter<br />
hellblauem Himmel, mit wenigen weißen Wolken und<br />
einigen fliegenden Vögeln.<br />
Malerei mit vielen Details und zahlreichen Spiegelungen<br />
der Gebäude, Figuren und Booten im ruhigen<br />
Wasser. Vereinzelt Retuschen.<br />
Oil on canvas.<br />
43.5 x 64 cm.<br />
Signed lower right.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Brenta ist 174 km langer Fluss in Norditalien.<br />
Bereits im 17. und 18. Jahrhundert war der entstandene<br />
Brenta-Kanal eine frequentierte Reiseroute<br />
zwischen Padua und Venedig. (1340603) (18)<br />
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195
424<br />
FRANCESCO ZANIN,<br />
UM 1824 <strong>–</strong> 1884 VENEDIG<br />
Zwischen 1851 und 1888 in Venedig tätig. Der Maler<br />
wurde aufgrund seiner beliebten und qualitätvollen<br />
Bilder der „Canaletto des 19. Jahrhunderts“ genannt.<br />
Gemäldepaar<br />
DER BUCINTORO BEIM HIMMELFAHRTSFEST<br />
IM CANAL GRANDE<br />
sowie<br />
VENEDIG, DER BUCINTORO BEI SAN NICOLÒ<br />
DI LIDO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 52,5 x 74,5 cm.<br />
Um 1850<br />
Die beiden Gemälde greifen ein gemeinsames Thema<br />
auf: nämlich die großartigen und prachtvollen Veranstaltungen<br />
in der Lagunenstadt anlässlich religiöser<br />
Feste. Traditionsgemäß thront der Doge in dem bekannten<br />
Prachtschiff „Bucintoro“ auf der Fahrt durch<br />
den Canal Grande, umgeben von unzähligen, ebenfalls<br />
geschmückten Begleitschiffen und Gondeln. Diese<br />
auch „Bucentaur“ genannte Goldene Barke war das<br />
Staatschiff der Dogen, gebaut als Galeasse mit fast<br />
170 Ruderern, mit einer Länge von 45 Metern. Hintergrund<br />
der Festlichkeit ist die am Christi-Himmelfahrtstag<br />
seit 997 gefeierte „sposalizio del mare“, also die<br />
mythische Vermählung Venedigs mit dem Meer. Zeremoniell<br />
warf der Doge am Lido <strong>–</strong> im anderen zweiten<br />
Bild <strong>–</strong> einen goldenen Ring ins Meer, mit den Beschwörungsworten:<br />
„Wir heiraten dich, Meer, zum<br />
Zeichen unserer wahren und beständigen Herrschaft“.<br />
Die geladenen Botschafter aller Länder sollten die<br />
Demonstration der Herrschaft Venedigs über die Adria<br />
erleben.<br />
In den Bildern sind demgemäß auch zahlreiche Zuschauer<br />
zu sehen, im erstgenannten Gemälde am Ufer<br />
im Vordergrund. Hier wird ein Weitblick über die Lagunenstadt<br />
geboten, gedrängt die vielen geschmückten<br />
Boote und Gondeln.<br />
Im Gegenstück beherrscht die Kirche San Nicolò di<br />
Lido das Bildzentrum. Sie liegt am Ostrand der Lagune,<br />
gegründet 1053, erbaut 1626. Die Brücke ist hier<br />
phantasievoll hinzugesetzt. Hier liegt der Bucintoro<br />
am Ufer an, weithin sichtbar seine rote Flagge<br />
Über die Biographie des Malers, der im 19. Jahrhundert<br />
als der neue Canaletto gefeiert wurde, ist wenig<br />
bekannt. Er zählt zu den bedeutenden Repräsentanten<br />
der historisierenden Veduten im Stil des 18.<br />
Jahrhunderts, mit Rückgriffen auf die Malweise des<br />
Canaletto. Von 1851 an war er Schüler der Akademie<br />
im Bereich der Landschaftsmalerei, geleitet von Francesco<br />
Baguara. Mit seinem Werk „Il Ponte della Pazienza<br />
con la Chiesa del Carmine“ (Privatsammlung),<br />
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FRANCESCO ZANIN,<br />
CA. 1824 <strong>–</strong> 1884 VENICE<br />
die 1856 datiert ist, begann wohl seine Karriere, die<br />
bis Ende der 1880er Jahre anhielt. 1869 war er auf der<br />
Jahresausstellung der Akademie vertreten.<br />
Die beiden Gemälde bestechen auch aufgrund spannungsvoller<br />
Lichtwirkungen, wodurch die Prachtgondeln,<br />
wie die Gebäude nahezu märchenhaft beleuchtet<br />
erscheinen, aber auch durch die rauschende<br />
Festlichkeit der unzähligen Figuren und geschmückten<br />
Schiffe. Dabei ist das Hauptaugenmerk im erstgenannten<br />
der Bilder auf das Prunkschiff gelegt, das majestätisch<br />
im Canalgrande liegt, umgeben von Begleitbooten<br />
mit Fahnen und Wimpeln in reicher Barockdekoration.<br />
Hier deutet sich bereits die Romantik des Jahrhunderts<br />
an.<br />
In ihrer malerischen Charakteristik sind die Gemälde<br />
vergleichbar mit weiteren Werken Zanins, wie „Der<br />
Besuch des Dogen bei der türkischen Gesandtschaft“<br />
oder „Der Bucentauro am Zollhafen“, das<br />
Bild eines ähnlichen Themas „Das Fest der Santa Maria<br />
von Mosa“ oder „Festliche Regatta-Veranstaltung<br />
an der Rialtobrücke Venedig“ (Hampel 2022).<br />
2007 wurde dem Maler eine Ausstellung gewidmet.<br />
A pair of paintings<br />
THE BUCINTORO AT THE ASCENSION FESTIVAL<br />
IN THE CANAL GRANDE<br />
and<br />
VENICE, THE BUCINTORO AT SAN NICOLÒ<br />
DI LIDO<br />
Oil on canvas.<br />
52.5 x 74.5 cm each.<br />
Ca. 1850.<br />
Literature:<br />
Francesco Zanin. Un “Canaletto” nell’ Ottocento,<br />
Fabrizio Magani, Mailan, 2007.<br />
€ 150.000 - € 200.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Francesco Zanin. Un „Canaletto“ nell' Ottocento,<br />
Fabrizio Magani, Mailand, 2007. (1362102) (11)<br />
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197
425<br />
MICHELE MARIESCHI,<br />
1696/1710 VENEDIG <strong>–</strong> 1743 EBENDA, NACHFOLGE<br />
VENEDIG <strong>–</strong> RIALTOBRÜCKE MIT UFER DER<br />
WEIN- UND KOHLENHÄNDLER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 97 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in<br />
Kopie.<br />
In diesem Gemälde dominiert die berühmte, die beiden<br />
Ufer verbindende Rialtobrücke. Die Gondeln und<br />
Lastschiffe sind dem Betrachter im Vordergrund nahe<br />
herangebracht. Dies erlaubt dem Maler hier eine lebendige<br />
Straßenszene ins Bild zu setzen. An der Mole<br />
rechts wird soeben ein Streit ausgefochten. Arbeiter<br />
gehen aufeinander los. Mit gezücktem Dolch steigt<br />
einer der Männer aus dem mit Weinfässern beladenen<br />
Kahn, einer liegt bereits am Boden, während andere<br />
fliehen. Es liegt nahe, die Szenerie mit dem Wein<br />
in Verbindung zu bringen, der hier in Venedig ehemals<br />
gelagert und gehandelt wurde. Auf den Fassböden<br />
mehrere Initialen.<br />
Die Darstellung zeigt sich analog zu einem der Bilder<br />
einer Serie, die um 1882 aus der Sammlung der Farnese<br />
nach Neapel in di Galleria Nazionali di Capodimonte<br />
kamen. Zwischenzeitlich im Palazzo Francavilla,<br />
gelangten sie dann in den Palazzo Reale und ins<br />
Museum Reale Borbonico. 1932 wurden acht der<br />
Bilder nach Rom transferiert, um das Büro des Präsidenten<br />
des Corte dei Conti auszustatten. Anlässlich<br />
einer Ausstellung, kuratiert von Succi, wurden die<br />
Bilder dem Maler Francesco Albotto (um 1723-1758)<br />
zugewiesen.<br />
Der Einfluss der großen venezianischen Vedutisten,<br />
so auch von Marieschi, ist hier noch immer lebendig.<br />
Wie so häufig ist auch hier das Vorbild in den Stichen<br />
von Antonio Visentini (1688-1782) zu sehen, jedoch<br />
vielfach abgewandelt.<br />
MICHELE MARIESCHI,<br />
1696/1710 VENICE <strong>–</strong> 1743 IBID., FOLLOWER OF<br />
VENICE <strong>–</strong> RIALTO BRIDGE WITH WINE AND<br />
COAL MERCHANTS ON THE BANK<br />
Oil on canvas.<br />
57 x 97 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, in copy.<br />
€ 28.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
In der beigegebenen Expertise wird darauf verwiesen,<br />
dass ein Zusammenhang mit dem Maler Francesco<br />
Zanin (um 1824-1884) nicht ausgeschlossen ist. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Dario Succi, Ausstellungskatalog, Marieschi tra<br />
Canaletto e Guardi, Gorizia 1989. (1361851) (3) (11)<br />
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199
426<br />
MICHELE MARIESCHI,<br />
1696/1710 VENEDIG <strong>–</strong> 1743 EBENDA, NACHFOLGE<br />
VENEDIG <strong>–</strong> CANAL GRANDE AM ZUFLUSS DES<br />
CANALE DI CANNAREGIO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 97 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in<br />
Kopie.<br />
Der Kanal verläuft schräg im Bild, womit Blick und<br />
Augenmerk auf die Einmündung des Nebenkanals Rio<br />
di Cannaregio fallen. Dessen kleinere Brücke ist hier,<br />
von den Gebäuden angeschnitten, noch teilweise zu<br />
sehen. Die im 11. Jahrhundert gegründete Kirche San<br />
Geremia erstrahlt in hellem Licht. Der davorstehende,<br />
bis heute erhaltene Campanile aus dem 12. Jahrhundert,<br />
mit seiner Höhe von 43 Metern, zählt zu den<br />
ältesten der Lagunenstadt. Dies ist wohl auch als<br />
Hauptaugenmerk der Darstellung gedacht.<br />
Auch hier hat der Maler den Vordergrund zu einer<br />
Bühne reicher Figurendarstellung gemacht. Das Treiben<br />
der Arbeiter in den großen Lastkähnen, die an<br />
der Mole anliegen, wird detailgenau geschildert. Auf<br />
dem sonnenbeschienenen Platz links sind unter den<br />
Händlern und einem Vogelhändler zwei orientalische<br />
Kaufleute mit Turban auszumachen. Die Bedeutung<br />
Venedigs als internationale Handelsmetropole war<br />
schließlich auch der Stolz der Serenissima, der in die<br />
Veduten eingegangen ist.<br />
Die Darstellung zeigt sich analog zu einem der Bilder<br />
einer Serie, die um 1882 aus der Sammlung der Farnese<br />
nach Neapel in di Galleria Nazionali di Capodimonte<br />
kamen. Zwischenzeitlich im Palazzo Francavilla, gelangten<br />
sie dann in den Palazzo Reale und ins Museum<br />
Reale Borbonico. 1932 wurden acht der Bilder nach<br />
Rom transferiert, um das Büro des Präsidenten des<br />
Corte dei Conti, auszustatten. Anlässlich einer Ausstellung,<br />
kuratiert von Succi, wurden die Bilder dem<br />
Maler Francesco Albotto (um 1723-1758) zugewiesen.<br />
Der Einfluss der großen venezianischen Vedutisten,<br />
so auch von Marieschi, ist hier noch immer lebendig.<br />
Wie so häufig ist auch hier das Vorbild in den Stichen<br />
von Antonio Visentini (1688-1782) zu sehen, jedoch<br />
vielfach abgewandelt.<br />
MICHELE MARIESCHI,<br />
1696/1710 VENICE <strong>–</strong> 1743 IBID, FOLLOWER OF<br />
VENICE <strong>–</strong> CANAL GRANDE WITH CONFLUENCE<br />
OF THE CANALE DI CANNAREGIO<br />
Oil on canvas.<br />
57 x 97 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor Dario<br />
Succi, Gorizia, in copy.<br />
The enclosed expert’s report suggests that a connection<br />
with the painter Francesco Zanin (ca. 1824 - 1884)<br />
cannot be ruled out.<br />
€ 28.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
In der beigegebenen Expertise wird darauf verwiesen,<br />
dass ein Zusammenhang mit dem Maler Francesco<br />
Zanin (um 1824-1884) nicht ausgeschlossen ist.<br />
(1361852) (3) (11)<br />
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201
427<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA <strong>–</strong> 1844 MAILAND<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,<br />
er studierte in Brescia und befasste sich mit<br />
dem Werk von Girolamo Romanino Romani (1484/87-<br />
1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein<br />
Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-<br />
1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe<br />
von Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel<br />
und Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten<br />
begründete Bison ein kommerzielles Genre um der<br />
Nachfrage von Touristen und Sammlern nachzukommen.<br />
Neben zahlreichen Venedigansichten schuf er<br />
auch idyllische Fantasielandschaften. Neben der Vielfalt<br />
seiner Themen ist besonders die hohe Qualität<br />
seiner Bildproduktion hervorzuheben.<br />
VENEDIG <strong>–</strong> CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA<br />
DELLA CARITÀ UND SANTA MARIA DELLA SALUTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
54 x 108 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,<br />
in Kopie.<br />
Die Vedute ist in betont breitziehendem Format gehalten.<br />
Der Blick wird vom Vorplatz der Kirche Santa<br />
Maria della Carità mit den hinaufführenden Stufen<br />
entlang des Kanalverlaufs in den fernen Hintergrund<br />
geleitet, der noch die Punta della Dogana zeigt. Dominierend<br />
im Bild ist die verschattete gotische Kirchenfassade<br />
mit dem danebenstehenden Campanile.<br />
Gleich dahinter folgt die bereits hell erleuchtete Kuppel<br />
von Santa Maria della Salute, mit ihren markanten,<br />
mächtigen Voluten. Die Fassaden der Paläste links liegen<br />
hell im Licht und zeigen sich ruhig hintereinander<br />
gestaffelt. In gleicher Ruhe erscheint die Wasseroberfläche<br />
mit den dahinziehenden Gondeln. Auch bei<br />
den Staffagefiguren hat der Maler jegliche Unruhe vermieden,<br />
indem sie weit gestreut positioniert gezeigt<br />
werden.<br />
Diese genannten Merkmale sind <strong>–</strong> mit wenigen Ausnahmen<br />
<strong>–</strong> charakteristisch für die Werke Bisons. Bison<br />
hat in dieser Wirkungsphase wohl sein Hauptaugenmerk<br />
auf die Architektur gelegt. Schließlich arbeitete<br />
er zusammen mit dem Architekten Giannantonio Selva<br />
(1751-1819). Interessanterweise hat Bison hier im<br />
Bild auf dem hell beleuchteten Platz vor der Kirche<br />
einen rechteckigen Steinsockelrahmen gesetzt, auf<br />
dem zwei Leute sitzen. Ein Motiv, das sich in den<br />
Stichen von Visentini („Urbis Venetiarum Prospectus<br />
Celebriores“) von 1742 noch nicht findet.<br />
Anfänglich zog Bison mit seinen venezianischen Eltern<br />
nach Brescia, wo er Schüler von Gerolamo Romani<br />
(1485-1566) wurde, um dann in Venedig bei Costantino<br />
Cedini (1741-1811) zu arbeiten, vor allem aber um<br />
bei Giovanni Antonio Canal (1697-1768) zu studieren,<br />
dem bereits berühmten, als Canaletto bekannt gewordenen<br />
venezianischen Vedutenmaler. Durch Vermittlung<br />
von Selva erhielt er die Position eines Bühnenmalers<br />
für die Opernhäuser in Venedig, Groizia, Triest<br />
und Treviso. Triest verdankt ihm die dekorativen Werke<br />
im Palazzo Carciotti, Palazzo della Borsa und in der<br />
Kirche Santa Maria Maggiore. In Mailand war Bison an<br />
der Accademia di Brera tätig.<br />
Der Stil des Gemäldes weist in die Entstehungszeit<br />
gegen Ende des Jahrhunderts, bevor Bison nach<br />
Triest ging. A.R.<br />
Literatur:<br />
Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame,<br />
Vo. I., 2013, S. 190, Nr. 1.<br />
Elena Bassi, Bison, Giuseppe Bernardino, in: Dizionario<br />
Biografico Italiano 10, 1968, 684 f. (1361671) (11)<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 PALMANOVA <strong>–</strong> 1844 MILAN<br />
VENICE <strong>–</strong> CANAL GRANDE WITH SANTA MARIA<br />
DELLA CARITÀ AND SANTA MARIA DELLA SALUTE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
54 x 108 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, in copy.<br />
Literature:<br />
Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame,<br />
vol. I., 2013, p. 190, no. 1.<br />
€ 80.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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428<br />
IPPOLITO CAFFI,<br />
1809 BELLUNO <strong>–</strong> 1866 LISSA, ZUG.<br />
Caffi studierte in den Jahren 1827-29 an der Akademie<br />
Venedig, begab sich dann 1832 nach Rom, wo er bis<br />
1848 blieb.<br />
FLORENZ, BLICK AUF DIE NÄCHTLICHE PIAZZA<br />
DELLA SIGNORIA MIT DEM FEUERWERK DES SAN<br />
GIOVANNI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
37 x 52,5 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Bei nächtlichem Himmel Blick auf den mit Figuren<br />
überfüllten großen Platz mit der Loggia dei Lanzi und<br />
dem hohen Palazzo Vecchio, von dessen Dach aus ein<br />
großes Feuerwerk gezündet wurde, das den Himmel<br />
teils gelb-orange erleuchten lässt. Anlass um den<br />
Himmel der Stadt zu erhellen ist das Fest des Schutzpatrons<br />
zu feiern. Malerei in der typischen Manier des<br />
Künstlers mit zahlreichen Details.<br />
IPPOLITO CAFFI,<br />
1809 BELLUNO <strong>–</strong> 1866 LISSA, ATTRIBUTED<br />
FLORENCE, VIEW OF THE PIAZZA DELLA<br />
SIGNORIA AT NIGHT WITH THE FIREWORKS<br />
OF SAN GIOVANNI<br />
Oil on canvas.<br />
37 x 52.5 cm.<br />
Notes:<br />
A comparable signed work by the artist, showing<br />
fireworks from the Castel Sant’Angelo in Rome,<br />
was sold at auction at Sotheby’s in Milan on 12<br />
November 2003, under lot 180.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbares signiertes Werk des Künstlers,<br />
das ein Feuerwerk von der Engelsburg in Rom zeigt,<br />
wurde bei Sotheby's in Mailand am 12.11.2003 unter<br />
der Nummer 180 versteigert. (1360193) (3) (18)<br />
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205
429<br />
VINCENZO CHILONE,<br />
1758 VENEDIG <strong>–</strong> 1839<br />
Chilone zählt in der venezianischen Vedutenmalerei<br />
zu den Nachfolgern Canalettos (1697-1768). Aus ärmlichen<br />
Verhältnissen hat er sich zwölfjährig mit der<br />
Herstellung von Seidenstrümpfen seinen Unterhalt<br />
verdient, bevor er in die Werkstatt des Francesco<br />
Battaglioli (1725-1796) kam, bei dem er sich die<br />
Kenntnisse der Vedutenmalerei aneignen konnte. 1824<br />
wurde er in die Accademia di Belle Arti di Venezia<br />
aufgenommen. Obwohl vom Adel gefördert, verstarb<br />
Chilone verarmt.<br />
VENEDIG <strong>–</strong> BLICK AUF DIE INSEL SAN GIORGIO<br />
MAGGIORE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
31,5 x 40 cm.<br />
VINCENZO CHILONE,<br />
1758 VENICE <strong>–</strong> 1839<br />
VENICE <strong>–</strong> VIEW OF THE ISLAND SAN GIORGIO<br />
MAGGIORE<br />
Oil on canvas.<br />
31.5 x 40 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, in copy.<br />
Literature:<br />
Rodolfo Pallucchini, La pittura veneziana del<br />
Settecento, Venice-Rome 1960, ill. 607.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,<br />
in Kopie.<br />
Das Bild liefert einen weiten Blick über den breiten<br />
Ausläufer des Canal Grande, hin zu der entfernt liegenden<br />
Insel mit der Kirche San Giorgio Maggiore,<br />
dem Campanile und den rahmenden Gebäudegruppen.<br />
In hellem Licht zeigt sich dort die Fassade des<br />
von Palladio ab 1565 erbauten Kirche mit der dahinter<br />
aufsteigenden Kuppel. Weiter links ragt der im 18.<br />
Jahrhundert hochgezogene Campanile auf, der bewusst<br />
mit dem des Markusplatzes korrespondiert.<br />
Die sich weit bis zum Horizont hinziehende Wasserfläche<br />
liegt ruhig unter hohem, leicht bewölktem<br />
Wolkenhimmel. Feuchte Meeresluft ist hier gleichsam<br />
zu spüren. Hell aufleuchtende Farbaspekte betonen<br />
gleichermaßen das Obergeschoß des Campanile<br />
wie die Segel am fernen Horizont. Dem gegenüber<br />
hat Chilone im Vordergrund links das Heck eines Seglers<br />
mit Fischern nahe an den Betrachter gebracht.<br />
Die weite Wasserfläche dazwischen wird durch mehrere<br />
Gondeln belebt.<br />
Die genannten Qualitäten des Gemäldes entsprechen<br />
dem Werk Chilones, der aus ärmlicher Familie in die<br />
Schule des Francesco Battaglioni kam. Von der gehobenen<br />
Gesellschaft gewürdigt, wurde er Mitglied<br />
der Accademia di Belle Arti in Venedig und gefördert<br />
durch Domanico Dragonetti, der als erfolgreicher Musiker<br />
auch Werke für seine Sammlung erwarb. Dennoch<br />
verstarb er 81-jährig in Armut, wie so viele seiner<br />
Malerkollegen. A.R.<br />
Anmerkung:<br />
Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen Museen<br />
und Sammlungen, wie im Museo d’Arte Moderna in<br />
Venedig, Inventarnummer 44 oder in der Collectione<br />
Treves Bonfili, Venedig.<br />
Literatur:<br />
Rodolfo Pallucchini, La pittura veneziana del Settecento,<br />
Venzia-Roma 1960, Abb. 607.<br />
Lina Urban Padoan, Vincenzo Chilone. L’autobiografia,<br />
documenti, notizie, in: Pittura veneziana dal Quattrocento<br />
al Settecento, Studi di storia dell’arte in onore<br />
di Egidio Martini, Arsenale 1999, S. 295-99.<br />
(1360935) (3) (11)<br />
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207
430<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
FAMILIE IN EINER GONDEL VOR<br />
DER KULISSE VENEDIGS<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
19TH CENTURY<br />
FAMILY IN A GONDOLA AGAINST<br />
THE BACKDROP OF VENICE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90 x 199 cm.<br />
In gekehltem, ornamental verziertem Rahmen.<br />
Eine raumeinnehmende, horizontal gelagerte Gondel,<br />
mit mehreren Figuren besetzt, ist der Kulisse Venedigs<br />
vorgelagert, wobei der Dogenpalast mit dem Campanile,<br />
Santa Maria della Salute und im Mittelgrund<br />
San Giorgio Maggiore gut zu erkennen sind.<br />
(1360937) (3) (13)<br />
Oil on canvas.<br />
90 x 199 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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431<br />
VENEZIANISCHER MALER<br />
DES BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERTS<br />
VEDUTE DES BACINO DI SAN MARCO MIT DEM<br />
PALAZZO DUCALE<br />
VENETIAN PAINTER,<br />
BEGINNING OF THE 19TH CENTURY<br />
VEDUTA OF THE BACINO DI SAN MARCO WITH<br />
PALAZZO DUCALE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
120 x 180 cm.<br />
In goldgehöhtem Rahmen.<br />
Der Blick auf den Dogenpalast, die Markussäule und<br />
die nach hinten ziehende Häuserfassade, ist aus<br />
leicht erhöhter Kavaliersperspektive vom Canal Grande<br />
aus zu sehen, die anliegenden und abfahrenden<br />
Gondeln im Vordergrund. Leicht gedrungene Figurenstaffage<br />
in der Kleidung des 18. Jahrhunderts teilweise<br />
mit dem Anlanden von Gondeln beschäftigt.<br />
(1360181) (3) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
120 x 180 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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209
432<br />
LORENZO ALIANI,<br />
1825 <strong>–</strong> 1862<br />
PANTHEON IN ROM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 87 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1845“.<br />
Ansicht des 126 n. Chr. unter Hadrian errichteten, am<br />
besten erhaltenen antiken Bauwerks der Welt. Seit<br />
dem 7. Jahrhundert als Kirche genutzt. Die 16 Säulen<br />
des Portikus tragen einen Giebel, der die Kuppel teilweise<br />
sehen lässt, mit größerem Durchmesser als<br />
der des Petersdomes. Davor der 1575 ausgegrabene,<br />
1711 von Papst Clemens XI auf dem Platzbrunnen aufgestellte<br />
ägyptische Obelisk mit fein wiedergegebenen<br />
Hieroglyphen. Von besonderem Interesse ist<br />
die Wiedergabe der beiden Turmaufsätze, die der berühmte<br />
Bernini entworfen hatte, aber 1883 wieder<br />
abgerissen wurden.<br />
Das Bild vermittelt höchst anschaulich das Treibens<br />
auf der Piazza Rotonda aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />
Verkaufsbuden und Marktstände mit Sonnendächern,<br />
umringt von Marktgängern, Bäuerinnen und<br />
Eseltreibern, Kindern und Personen der bürgerlichen<br />
Gesellschaft, Herren im Zylinder, Damen in langen<br />
Kleidern und Schutenhut. Ein Bilderverkäufer hat sich<br />
an einer Säule aufgestellt, eine Kutsche hält vor dem<br />
Portaleingang.<br />
Vom Künstler ist nicht viel bekannt. Jedoch ist er auch<br />
als Vedutist in Venedig nachweisbar. A.R.<br />
(1362106) (11)<br />
LORENZO ALIANI,<br />
1825 <strong>–</strong> 1862<br />
THE PANTHEON IN ROME<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 87 cm.<br />
Signed and dated “1845” lower right.<br />
View of the best-preserved ancient monument of the<br />
world created in 126 AD by Emperor Hadrian.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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433<br />
PIETER VAN HANSELAERE,<br />
1786 <strong>–</strong> 1862, ZUG.<br />
Der Künstler war ab 1809 in Paris an der Académie<br />
des Beaux-Arts als Schüler von Jacques Louis David<br />
(1748-1825); hier erhielt er seine Ausbildung in klassizistischer<br />
Historienmalerei. 1821 wurde er zum Professor<br />
ernannt und ging für einige Jahre nach Neapel,<br />
wo er Hofmaler des neapolitanischen Königs und ein<br />
vielbeschäftigter Portraitmaler wurde.<br />
DER ERFÜLLTE WUNSCH<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
83 x 97 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In der Mitte eines Marktes, auf einem Platz in Neapel,<br />
barfuß stehend eine junge Frau in edlem glänzendem<br />
Gewand, in ihrer linken Hand ein Votivbild haltend, das<br />
sie kniend darstellt, während ein Schiff im Hintergrund<br />
in einen Sturm gerät. Mit ihrem rechten Arm<br />
zeigt sie auf einen geretteten Matrosen mit roter<br />
Kopfbedeckung und mit einem Arm in einer Schlinge,<br />
damit zeigt sie der Menge, dass ihr Wunsch erfüllt<br />
wurde. Zugleich hat sie eine Kollekte organisiert und<br />
wird dabei von der rechtsstehenden Frau unterstützt,<br />
die in ihren Händen ein flaches Kästchen zum Einsammeln<br />
der Spenden hält. Rechtsseitig sitzend eine<br />
junge Mutter, die gerade eine Münze spendet. Linksseitig<br />
ein halb kniender Fischer und weitere Marktbesucher,<br />
die ihr aufmerksam zuhören. Dieses Thema<br />
der Volksfrömmigkeit wird als Grundlage für die Darstellung<br />
einer Menschenmenge in typischen farbigen<br />
Kostümen verwendet, die mit viel Liebe zum Detail<br />
wiedergegeben wurden. Teils rest., teils Retuschen.<br />
(1361382) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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213
433 A<br />
GIOVANNI COBIANCHI,<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS, ZUG.<br />
Gemäldepaar<br />
ANSICHT VON TIVOLI<br />
sowie<br />
ANSICHT VOM CONCORDIA-TEMPEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 60 x 76 cm.<br />
Je rechts unten bezeichnet. Ein Gemälde rückseitig<br />
auf Leinwand bezeichnet und mit Künstlernennung<br />
„Gio Cobianchi“.<br />
In teilvergoldeten Rahmen.<br />
Auf einer Anhöhe mehrere Schäfer mit ihrer Ziegenherde,<br />
von denen aus der Blick ins Tal auf die Anlage<br />
von Tivoli mit seinen Wasserfällen geht, unter hohem<br />
Himmel im gelb-orangen Licht der malerisch untergehenden<br />
Sonne. Das andere Gemälde zeigt den Concordia-Tempel,<br />
auch Templi Agrigentini genannt, den<br />
prachtvollen in Italien befindlichen griechischen Tempel<br />
mit seinen kannelierten Säulen und einer Beschriftung<br />
auf der Vorderseite. Umgeben wird er von einer idyllischen<br />
grünen Landschaft, in der linksseitig ein Hirte<br />
unter einem knorrigen Weidenbaum mit einer Kuh und<br />
einem Schaf zu sehen ist, des Weiteren ein Paar mit<br />
Kind auf einem schmalen Weg. Im Hintergrund die Silhouette<br />
eines Gebirgszugs unter hohem hell blauen<br />
Himmel mit wenigen weißen Wolkenformationen und<br />
linksseitig den gelblichen letzten Strahlen der untergehenden<br />
Sonne. Stimmungsvolle qualitätvolle Malerei.<br />
Die beiden Gemälde ganz im Stil des Jacob Philipp<br />
Hackert (1737-1807).<br />
(1361745) (3) (18)<br />
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GIOVANNI COBIANCHI,<br />
PAINTER OF THE 19TH CENTURY, ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings.<br />
VIEW OF TIVOLI<br />
and<br />
VIEW OF THE TEMPLE OF CONCORDIA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
60 x 76 cm each.<br />
Each inscribed on lower right. One painting with artist<br />
name “Gio Cobianchi” on the back of the canvas.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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215
434<br />
JAN VAN DER WAARDEN,<br />
1811 <strong>–</strong> 1872<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />
Öl auf Holz.<br />
91,8 x 76,7 cm.<br />
Rechts unten signiert und ortsbezeichnet „J van der<br />
Waarden Haarlem“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Vor grünlichem Hintergrund auf Steinplatten über zwei<br />
Ebenen liegend die prächtigen Früchte und Blumen:<br />
dazu gehören helle und dunkle Weintraubenrispen an<br />
einem Ast, der sich von rechts oben diagonal nach<br />
links unten zieht, dazwischen Pflaumen, ein geöffneter<br />
Granatapfel, Pfirsiche, davon einer auf der unteren<br />
Platte geöffnet liegend, Maiskolben und Kirschen<br />
sowie Mohn und Edelwicken. Aufgelockert wird die<br />
farbenfrohe Wiedergabe durch einzelne kleine Insekten<br />
und Falter. Kunstvolle Komposition mit feinen<br />
präzisen Details, ein Werk, das noch ganz in der Tradition<br />
der Blumenstillleben des 18. Jahrhunderts steht.<br />
Seine Inspiration für die dargestellten Objekte konnte<br />
sich der Maler wohl in den Haarlemer Gärtnereien<br />
holen, in der seltene und exotische Blumen zu bewundern<br />
waren.<br />
JAN VAN DER WAARDEN,<br />
1811 <strong>–</strong> 1872<br />
STILL LIFE WITH FRUIT AND FLOWERS<br />
Oil on panel.<br />
91.8 x 76.7 cm.<br />
Signed lower right and place name<br />
“J van der Waarden Haarlem”.<br />
Provenance:<br />
Christie’s, London 19 June 1992, lot 11.<br />
Exhibitions:<br />
Frans Hals Museum Haarlem, Hit Boekit, 21 March<br />
- 19 May 1997 under the name of the artist titled<br />
“Stilleven mit Vruchten”.<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Christie’s, London 19. Juni 1992, Lot 11.<br />
Ausstellung:<br />
Frans Hals Museum Haarlem, Hit Boekit vom 21. März<br />
- 19. Mai 1997 unter dem Namen des Künstlers mit<br />
dem Titel „Stilleven mit Vruchten“. (13619829) (18)<br />
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435<br />
ELLEN AUGUSTA HAMBURGER,<br />
AUCH „HÉLÈNE TAUREL“,<br />
1836 ST. MARY NEWINGTON <strong>–</strong> 1919 AMSTERDAM<br />
Hamburger setzte die Tradition der Blumenstillleben<br />
in den Niederlanden aus dem 17. Jahrhundert im 19.<br />
Jahrhundert fort und stammte selbst aus einer Künstlerfamilie,<br />
denn ihr Vater Johann Konrad Hamburger<br />
(1809-1871) war Portrait- und Miniaturmaler, der 1829<br />
nach London ging und Hofmaler Wilhelms IV wurde.<br />
Auch ihre Mutter malte Stillleben und Vogelgemälde.<br />
Zwischen 1858 und 1885 stellte Hamburger regelmäßig<br />
auf Ausstellungen in Amsterdam, Rotterdam<br />
und Den Haag aus.<br />
ELLEN AUGUSTA HAMBURGER,<br />
ALSO KNOWN AS “HÉLÈNE TAUREL”,<br />
1836 ST. MARY NEWINGTON <strong>–</strong> 1919 AMSTERDAM<br />
FLORAL STILL LIFE WITH WICKER BASKET<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
52 x 43.5 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
BLUMENSTILLLEBEN MIT GEFLOCHTENEM KORB<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
52 x 43,5 cm.<br />
In mit Blüten stuckiertem vergoldeten Rahmen.<br />
(1361989) (13)<br />
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436<br />
CESARE TALLONE,<br />
1853 SAVONA <strong>–</strong> 1919 MAILAND<br />
PORTRAIT DER CONTESSA GIUSTINA CASTELLI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
162 x 110 cm.<br />
Rechts unten signiert „C. Tallone“.<br />
In à jour gearbeitetem vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Zertifikat von Finarte Casa d’Aste in<br />
Mailand.<br />
Dreiviertelbildnis der Portraitierten in einem eleganten<br />
Armlehnstuhl sitzend in einem weißen Kleid, vor impressionistisch<br />
wirkendem hellen Hintergrund. Sie<br />
hat schwarzes Haar, feine geschwungene Augenbrauen,<br />
rot geschminkte Lippen und mit ihren dunklen<br />
Augen blickt sie den Betrachter direkt an. Sie trägt<br />
goldene Ohrringe, einen goldenen Armreif um ihr linkes<br />
Handgelenk und einen wertvollen Ring. In der rechten<br />
Hand hält sie einen Fächer. Ihr weites, teils lichtdurchflutetes<br />
Kleid mit großem Dekolleté scheint mit dem<br />
Hintergrund fast zu verschwimmen. Impressionistisch<br />
wirkendes Gemälde mit besonderer Herausstellung<br />
der Physiognomie der portraitierten Contessa. Rest.<br />
(1361031) (2) (13)<br />
CESARE TALLONE,<br />
1853 SAVONA <strong>–</strong> 1919 MILAN<br />
PORTRAIT OF THE CONTESSA GIUSTINA CASTELLI<br />
Oil on canvas.<br />
162 x 110 cm.<br />
Signed lower right “C. Tallone”.<br />
Accompanied by a certificate from Finarte Casa<br />
d’Aste in Milan.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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437<br />
HENRI-THÉODORE FANTIN-LATOUR,<br />
1836 GRENOBLE <strong>–</strong> 1904 BURÉ<br />
Henri-Théodore Fantin-Latour war ein französischer<br />
Maler, der von seinem Vater, einem Portraitisten, ausgebildet<br />
wurde. Er setzte seine Ausbildung an der<br />
École des Beaux-Arts in Paris fort, besuchte regelmäßig<br />
den Louvre, wo er große Meister kopierte. Hier<br />
entwickelte er eine Begeisterung für die venezianische<br />
Malerei, vor allem für die von Tiziano Vecellio<br />
(1485/89-1576) und Paolo Veronese (1528-1588). Er<br />
schloss Freundschaft mit Édouard Manet (1832-<br />
1883), Berthe Morisot (1841-1895) und später mit<br />
James Abbot McNeill Whistler (1834-1903), der ihn<br />
mit nach England nahm und einer Klientel vorstellte,<br />
die sich für seine Stillleben, im Speziellen die Blumenstillleben,<br />
begeisterte. Außerdem mit dem realistischen<br />
Maler Gustave Courbet (1819-187) und den<br />
Impressionisten befreundet, behielt er nichtsdestotrotz<br />
seinen eigenen Stil und orientierte seine Malerei<br />
hin zu Gruppenportraits, wovon die berühmtesten Exemplare<br />
im Musée d'Orsay aufbewahrt sind. Später<br />
zog er sich in die Normandie nach Buré zurück und<br />
widmete sich dort fast ausschließlich seinen Blumensträußen,<br />
die er in seinem Garten pflückte.<br />
AUBÉPINES ROSES, 1871<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50 x 39 cm.<br />
Rechts oben signiert und datiert „Fantin Mai 1871“.<br />
Rückwärtige Etiketten und alte Auktionsnummern.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor dunklem unbestimmtem Grund ein Zweig eines<br />
rosa blühenden Weißdorns mit kleinen zarten Blüten<br />
und seinen charakteristischen gelappten sich im Spiel<br />
des Lichteinfalls den Raum bildenden Blätter. Fantin<br />
Latour hatte mit vielen Künstlern seiner Zeit Kontakt,<br />
er lernte nicht nur Edgard Degas, Èdouard Manet,<br />
Barthe Morisot und James McNeill Whistler kennen,<br />
sondern begegnete 1859 auch Gustave Courbet, in<br />
dessen Atelier er auch arbeitete. Nachdem er 1864 in<br />
der Royal Academy of Arts in London ausgestellt hatte,<br />
waren seine Blumenarrangements sehr beliebt, auf<br />
deren Produktion er sich sich nun konzentrierte <strong>–</strong><br />
eines davon bieten wir mit diesem Los an, das weniger<br />
dem Impressionismus der Zeit, als viel mehr dem<br />
Realismus verpflichtet ist.<br />
Provenienz:<br />
Edwin Edwards, London.<br />
Williams & Son, London.<br />
Privatsammlung, Schottland.<br />
Privatsammlung, Großbritannien.<br />
Sotheby’s, London, 6. Mai 1959, lot 113.<br />
Frost & Reed, London (bei obiger Auktion erworben).<br />
Herbert Wilcox, London.<br />
Sale: Sotheby‘s Parke Bernet, Los Angeles, 4. Februar<br />
1975, lot 301.<br />
Privatsammlung, New York.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche<br />
Werkverzeichnis der Galerie Brame & Lorenceau<br />
aufgenommen.<br />
Literatur:<br />
Mme Fantin-Latour, Catalogue de l‘œuvre complet<br />
de Fantin-Latour, Paris, 1911, Nr. 528, S. 65.<br />
(1362404) (18)<br />
HENRI-THÉODORE FANTIN-LATOUR,<br />
1836 GRENOBLE <strong>–</strong> 1904 BURÉ<br />
AUBÉPINES ROSES, 1871<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
50 x 39 cm.<br />
Signed and dated top right “Fantin Mai 1871”.<br />
Labels and old auction numbers on the back.<br />
In gilt frame.<br />
Provenance:<br />
Edwin Edwards, London.<br />
Williams & Son, London.<br />
Private collection, Scotland.<br />
Private collection, United Kingdom.<br />
Sotheby’s, London, 6 May 1959, lot 113.<br />
Frost & Reed, London (acquired at the above sale).<br />
Herbert Wilcox, London.<br />
Sale: Sotheby’s Parke Bernet, Los Angeles, 4 February<br />
1975, lot 301.<br />
Private collection, New York.<br />
Notes:<br />
The painting will be included in the catalogue raisonné<br />
of Fantin-Latour's paintings by Galerie Brame &<br />
Lorenceau now in preparation.<br />
Literature:<br />
Mme Fantin-Latour, Catalogue de l’oeuvre complet<br />
de Fantin-Latour, Paris 1911, no. 528, p. 65.<br />
€ 125.000 - € 200.000 (†)<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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223
438<br />
FREDERICK HENDRIK KAEMMERER,<br />
1839 DEN HAAG <strong>–</strong> 1902 PARIS<br />
ZWÖLF STERNZEICHEN-GEMÄLDE<br />
Öl auf Leinwand, auf Hartfaser.<br />
Je 18,5 x 10,3 cm.<br />
Die Präsentationsplatte: 115 x 118,5 cm.<br />
Jeweils unten rechts signiert sowie links mit dem<br />
jeweiligen Sternzeichen betitelt.<br />
Auf lachsrotem Untergrund montiert.<br />
Kaemmerer war Schüler von S.L. Veerver (1813-1876)<br />
und arbeitete den größten Teil seines Lebens in Paris,<br />
wo er sich auf die Malerei von Landschaften, Genrestücken<br />
und französischen Damen, wie den hier dargestellten,<br />
spezialisierte.<br />
FREDERICK HENDRIK KAEMMERER,<br />
1839 THE HAGUE <strong>–</strong> 1902 PARIS<br />
TWELVE PAINTINGS OF THE ZODIAC SIGNS<br />
Oil on canvas, on hardboard.<br />
18.5 x 10.3 cm each.<br />
Presentation panel: 115 x 118.5 cm.<br />
Each signed lower right and titled with respective<br />
zodiac sign lower left.<br />
€ 80.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Carlos Beilstichting, Rotterdam.<br />
(13619810) (13)<br />
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439<br />
FRANÇOIS-MARIE FIRMIN-GIRARD,<br />
1838 PONCIN, FRANKREICH <strong>–</strong><br />
1921 MONTLUÇON, FRANKREICH<br />
Der Maler trat bereits 1854 in die École des Beaux-<br />
Arts ein, studierte im Atelier von Charles Gleyre<br />
(1808-1874) und Jean-Léon Gérome (1824-1904).<br />
1861 erhielt er den zweiten Prix des Rome, stellte in<br />
der Folge mehrmals im Pariser Salon aus und auf dem<br />
Salon französischer Künstler und erhielt zahlreiche<br />
Medaillen. Seine Werke kommen häufig dem Impressionismus<br />
nahe und haben immer ein schönes Licht.<br />
Mit einer Leichtigkeit malt er Genreszenen, Landschaften<br />
und Blumen, die ihn bekannt gemacht haben. Er<br />
war einer der beliebtesten Maler seiner Zeit in Paris<br />
und wurde unter anderem von Émile Zola (1840-1902)<br />
als einer der anerkanntesten Künstler gesehen.<br />
Blick über eine weite herbstliche Waldlandschaft mit<br />
breitem Weg auf einen großen Fluss, auf dem ein<br />
dampfender Schlepper zu sehen ist. Im Vordergrund<br />
die große Wiese auf der bereits viele rot-braune Blätter<br />
liegen. In der Ferne die fast verschwimmende Waldlandschaft<br />
unter hohem weiß bis hellblauem Himmel.<br />
Malerei in frischer zarter Farbgebung, bei teils raschem<br />
Pinselduktus.<br />
(13506719) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
LE REMORQUE (DER SCHLEPPER)<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 61 cm.<br />
Rechts unten signiert „Firmin-Girard“.<br />
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225
440<br />
CECIL VAN HAANEN,<br />
1844 WIEN <strong>–</strong> 1914 EBENDA<br />
DER VENEZIANISCHE SCHAUSTELLER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 50 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1880“.<br />
Verso bezeichnet.<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
Zwei Frauen sind im Begriff die Räumlichkeiten eines<br />
in Venedig befindlichen Schaustellers zu betreten. Am<br />
Eingang auch ein Affe und ein Papagei als werbewirksame<br />
Mitarbeiter.<br />
(1361763) (13)<br />
CECIL VAN HAANEN,<br />
1844 VIENNA <strong>–</strong> 1914 IBID.<br />
THE VENETIAN SHOWMAN<br />
Oil on panel.<br />
73 x 50 cm.<br />
Signed and dated “1880” lower left.<br />
Inscribed on the back.<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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441<br />
FEDERICO ZANDOMENEGHI,<br />
1841 VENEDIG <strong>–</strong> 1917 PARIS<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN ITALIENISCHEN<br />
FRAU IN TRADITIONELLER KLEIDUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
58,5 x 50,2 cm.<br />
Rechts unten signiert „F Zandomeneghi“.<br />
In weißem Passepartout mit vergoldetem Rahmen.<br />
Vor braunem Hintergrund das Frontalbildnis der jungen<br />
schönen Frau mit zartem hellem Inkarnat und leicht<br />
geröteten Wangenpartien, rötlichen Lippen und schwarzen<br />
schulterlangen Haaren, über denen sie einen langen<br />
Schleier trägt. Sie trägt ein rötliches Gewand und einen<br />
leger gebundenen rot-blauen Schal um ihren Hals.<br />
Durch die Beleuchtung wird das helle Gesicht und die<br />
Halspartie besonders hervorgehoben. Qualitätvolle<br />
Malerei in der Manier des Künstlers. Retuschen.<br />
Provenienz:<br />
Christie’s, London, 14. März 2007, Lot 128.<br />
(1360903) (18)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
442<br />
EUGEN ALFONS VON BLAAS,<br />
1843 ALBANO LAZIALE <strong>–</strong> 1931 VENEDIG<br />
Der in Italien geborene Maler war Sohn des bekannten<br />
österreichischen Malers Carl von Blaas (1815-1894),<br />
bei dem er auch seinen ersten Unterricht erhielt. Wie<br />
sein Vater hielt auch er später eine Professur an der<br />
Akademie in Venedig. Er wurde bekannt durch seine<br />
Genrebilder.<br />
PORTRAIT EINES ITALIENISCHEN MÄDCHENS<br />
Öl auf Holz.<br />
21 x 15,8 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Horst G. Ludwig,<br />
München, 01. Juni 2021, in Kopie.<br />
Portrait eines jungen Mädchens nach links im Dreiviertelprofil.<br />
Sie hat hochgestecktes schwarzes Haar,<br />
rote Lippen mit Glanzlichtern und dunkle Augen, mit<br />
denen sie leicht nach unten seitlich aus dem Bild<br />
herausblickt. Zudem trägt sie eine weiße Bluse, darüber<br />
ein gelbes Tuch, das ihren Schulterbereich bedeckt<br />
und um den Hals eine rote Korallenkette. Feine einfühlsame<br />
Darstellung.<br />
(1361461) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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443<br />
MARIE GUILHELMINE BENOIST,<br />
1768 <strong>–</strong> 1826, ZUG.<br />
DAME IN WEISSEM KLEID IN LANDSCHAFT<br />
MARIE GUILLEMINE BENOIST,<br />
1768 <strong>–</strong> 1826, ATTRIBUTED<br />
LADY IN A WHITE DRESS IN LANDSCAPE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
117 x 88 cm.<br />
In vergoldetem Empire-Rahmen.<br />
In einer nachmittäglichen Campagna-Landschaft sitzt<br />
eine in weißem Kleid mit Federsaum gekleidete junge<br />
Dame, deren vornehme Blässe mit einem von polychromen<br />
Ornamenten verziertem Schal kontrastiert<br />
wird.<br />
Oil on canvas.<br />
117 x 88 cm.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Marianne Lévy, Marie-Guillemine Laville-Leroulx<br />
et les siens. Une femme peintre de l’Ancien régime<br />
à la Restauration (1768-1826), Paris 2018. (1351716)<br />
(13)<br />
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444<br />
MALER DES FRÜHEN 19. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES JUNGEN ELEGANTEN<br />
MÄDCHENS VOR LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
117 x 90 cm.<br />
Rechts unten undeutlich signiert und datiert „1810“.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor einer großen weiß-grauen Wolke in einer Flusslandschaft<br />
stehend ein junges Mädchen mit Mittelscheitel<br />
und seitlich herabhängenden dunkelblonden<br />
Locken. Sie trägt ein dünnes weißes Gewand, einen<br />
feinen durchsichtigen Schleier mit rosa Band und dazu<br />
rosafarbene Seidenschühchen. Um den Hals trägt sie<br />
eine kleine Korallenkette mit Medaillon und dazu Ohrringe<br />
aus Koralle. In ihren vor der Brust leicht überkreuzten<br />
Händen hält sie zum einen ihren Schleier<br />
nach oben, zum anderen eine weiße Taube und frisch<br />
gepflückte Frühjahrsblüher. Sie hat ein zartes weiches<br />
Inkarnat, leicht gerötete Wangen und mit ihren leuchtenden<br />
blauen Augen blickt sie liebevoll aus dem Bild<br />
heraus. Zu ihren Füßen im Gras liegend ein weißer<br />
Spitz, der sie aufmerksam betrachtet. Hinter ihr zudem<br />
eine steinerne Bank mit einem dahinterliegenden<br />
Rosenstrauch und am seitlichen Rand einige hochragende<br />
Zypressen. Rechtsseitig der Blick in eine weite<br />
Flusslandschaft und einen Berg mit zwei Windmühlen<br />
unter hohem blauen, teils rosa verfärbtem Himmel.<br />
Rest., teils Unterlegungen.<br />
(1361102) (1) (18)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
445<br />
ALPHONSE ROBERT,<br />
1807 SÈVRES <strong>–</strong> 1880 EBENDA<br />
BERGIGE LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
55 x 75 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „AL. Robert. 1851.“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Vom erhöhten Standpunkt eines sandigen Weges<br />
an einem Waldrand der Blick über ein weites Tal mit<br />
wenigen Häusern auf eine Bergkette im Hintergrund<br />
unter hohem, sommerlich hellblauem Himmel mit<br />
weißen Wolkenformationen. Qualitätvolle feine Malerei<br />
in zurückhaltender Farbigkeit mit gekonnter<br />
Licht- und Schattenführung. Linksseitig rest., vereinzelt<br />
kleine Retuschen.<br />
(1360175) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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233
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446<br />
CHRISTIAN JOHANN GEORG PERLBERG,<br />
1806 KÖLN <strong>–</strong> 1884 MÜNCHEN<br />
DER JUNGE JAN VON WERTH UND SEIN HEER<br />
BEGRÜSSEN DEN BAYERISCHEN KURFÜRSTEN<br />
MAXIMILIAN I NACH DER SCHLACHT BEI<br />
NÖRDLINGEN 1634<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62 x 79 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „G. Perlberg 1894“.<br />
Unter hohem, sommerlich hellblauem Himmel im<br />
Zentrum der Kurfürst Maximilian I von Bayern, auf<br />
einem Schimmel reitend, ihm folgend einige Reiter<br />
mit Flaggen und sein hinter ihm marschierendes Heer<br />
mit hochgehaltenen Säbeln. Der Landesherr wird freudig<br />
begrüßt von dem jungen Jan von Werth auf einem<br />
schwarzen Rappen, ihnen voranreitend zwei Fanfawden<br />
Kurfürsten begrüßend sowie linksseitig des<br />
Weges eine Truppe Spalier stehender Soldaten in<br />
Rüstung mit Helm und dahinter eine Mauer mit mehreren,<br />
an der Begrüßung teilnehmenden Figuren. Figurenreiche<br />
Darstellung eines historischen Ereignisses<br />
mit vielen Details in farbenfrohem Kolorit.<br />
(1361423) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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235
447<br />
JAN HENDRIK VAN GROOTVELD,<br />
1808 VARIK <strong>–</strong> 1855 HERZOGENBOSCH<br />
GROSSE GESELLSCHAFT VOR EINEM GASTHAUS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
45,5 x 58,5 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1841“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor dem großen Gebäudekomplex eines Gasthauses<br />
zahlreiche fröhlich zechende und sich unterhaltende<br />
Gäste. Im Zentrum ein großer, in den Himmel ragender<br />
Baum, auf dessen rechter Seite sich mehrere<br />
Männer und Frauen an einem Tisch und auf verschiedenen<br />
Bänken und Hockern versammelt haben, in<br />
fröhlichem Gespräch, teils trinkend, teils Pfeifchen<br />
rauchend. Vor dem Baum der Wirt mit Hut und weißer<br />
Schürze, einen Krug herbeitragend, interessiert blickend<br />
auf einen älteren Herrn, der einer jungen Frau<br />
Avancen macht, die sich mit ihren erhobenen Händen<br />
dagegen leicht zu wehren versucht. Auf der linken<br />
Bildseite ein musizierender Mann und zwei dazugehörige<br />
Kinder, während im Hintergrund ein Paar wohl<br />
einen Betrunkenen wegzuführen scheint. Nach rechts<br />
fällt der Blick in die weite flache Landschaft mit Kanälen<br />
und zwei Windmühlen, unter hohem hellblauem<br />
Himmel mit dichten weißen Wolkenformationen.<br />
Vielfigurige erzählerische Darstellung, typisch für den<br />
Künstler. Teils Retuschen.<br />
(1361195) (1) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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448<br />
JOHANN BERNARD KLOMBECK,<br />
1815 BEI KLEVE <strong>–</strong> 1893 EBENDA<br />
Der Künstler war ein Landschaftsmaler, welcher der<br />
sogenannten Klever Romantik zuzuordnen ist. Ab 1841<br />
wurde er in der damals neu gegründeten Kunstakademie<br />
in Kleve durch den niederländischen Landschaftsmaler<br />
Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862) unterrichtet.<br />
Zwischen 1843 und 1856 wurden seine Werke<br />
auf großen Ausstellungen gezeigt, u.a. in Amsterdam,<br />
Dresden und Berlin.<br />
WALDLANDSCHAFT MIT FIGUREN IM WARMEN<br />
LICHT DER UNTERGEHENDEN SONNE<br />
JOHANN BERNARD KLOMBECK,<br />
1815 NEAR KLEVE <strong>–</strong> 1893 IBID.<br />
FOREST LANDSCAPE WITH FIGURES IN THE<br />
WARM LIGHT OF THE SETTING SUN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
73 x 93 cm.<br />
Signed lower right “J.B. Klombeck”.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 93 cm.<br />
Rechts unten signiert „J.B. Klombeck“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Am Ufer eines kleinen Flusses ein sonnenbeschienener<br />
Wald mit großen alten, weit verzweigten Bäumen<br />
in frischem Grün, durch den ein schmaler Pfad führt,<br />
auf dem ein Mann mit seinem Sohn und einem Hündchen<br />
laufen und von dem seitlich in der Nähe des<br />
Ufers eine Gruppe von Bauern mit Kindern im Gespräch<br />
ist. Nach links Durchblick in die Ferne mit einer<br />
einsam stehenden Hütte im romantischen Licht der<br />
langsam untergehenden Sonne. Für den Künstler typisch<br />
romantische Darstellung in vielen differenzierten<br />
Farbtönen.<br />
(13611910) (1) (18)<br />
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237
449<br />
VIKTOR DE BORNSCHLEGEL,<br />
1820 <strong>–</strong> 1891<br />
LES DRAGONNADES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
129,5 x 163 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „V. de Bornschlegel<br />
1847“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einem Innenraum im Zentrum des Gemäldes stehend<br />
ein katholischer Ordensbruder in brauner Kutte<br />
mit Tonsur, in seiner linken Hand ein Buch haltend und<br />
mit seiner rechten auf eine ängstlich wirkende Familie<br />
weisend. Linksseitig der stehende Vater mit überkreuzten<br />
Armen, vor ihm seine beiden Kinder und seine<br />
Frau, die sich mit flehendem Blick dem Priester<br />
zuwendet. Auf der rechten Bildseite an einem Tisch<br />
sitzend ein Offizier teils in Rüstung, hinter ihm stehend<br />
drei weitere edel gekleidete Soldaten mit federbesetzten<br />
Hüten. Sie scheinen vermutlich darauf zu<br />
warten, dass die Familie von ihrem protestantischem<br />
Glauben abschwört, möglich wäre auch, dass sie auf<br />
ihre Einquartierung im Hause dieser Familie warten.<br />
Als Dragonnaden bezeichnete man die Strafmaßnahmen<br />
des Königs Ludwig XIV von Frankreich gegen die<br />
protestantischen Kamisarden in Süd- und Südwest<br />
Frankreich. Das Ziel war, ihre Konversion zum katholischen<br />
Glauben zu erzwingen. Dragoner oder „gestiefelte<br />
Missionare“ wurden auf Befehl des Königs in<br />
den Dörfern, die als aufrührerisch galten einquartiert,<br />
allerdings nur in den Häusern von Protestanten. Die<br />
betroffenen Familien mussten die Soldaten in ihren<br />
Häusern dulden und für deren Verpflegung aufkommen.<br />
Das Gemälde scheint auf diese Strafmaßnahme<br />
hinzuweisen. Erzählerische Darstellung in überwiegend<br />
beige-brauner Farbgebung mit gekonnter Hell<br />
Dunkel-Inszenierung. Teils Retuschen, teils Rahmenschäden.<br />
(1361114) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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450<br />
FELIX SCHLESINGER,<br />
1833 HAMBURG <strong>–</strong> 1910 MÜNCHEN<br />
BEIM DORFARZT<br />
Öl auf Holz.<br />
38,5 x 51,5 cm.<br />
Rechts unten signiert „F Schlesinger“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einer gehobenen bürgerlichen Stube eine junge<br />
Frau in bäuerlicher Tracht mit ihren zwei Kindern, von<br />
denen das kleine Mädchen sich wohl wegen Zahnschmerzen<br />
an die rechte Wange gefasst hat, über der<br />
sie bereits ein weißes Tuch mit einem darüberliegenden<br />
Kopftuch trägt. Links von ihnen sitzt in einem<br />
großen Ohrensessel der Arzt und schaut das Mädchen<br />
mit ausgestreckter linker Hand fragend an.<br />
Linksseitig fällt das Licht durch ein Fenster auf die<br />
Szenerie und lässt zahlreiche Inventarstücke des Raumes,<br />
darunter diverse Keramiken, ein gold gerahmtes<br />
Gemälde an der Wand, sowie einen Schädel auf einer<br />
Eckablage und mehrere Schränke erkennen. Einfühlsame<br />
feine Genremalerei in der typischen Manier des<br />
bekannten Malers.<br />
(13604417) (18)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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239
451<br />
PIETER LODEWIJK FRANCISCO KLUYVER,<br />
1816 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1900 EBENDA<br />
Der Künstler war ein typisch romantischer Maler, der<br />
bekannt war für seine fein ausgeführten und atmos<br />
phärischen Landschaften, besonders beliebt wegen<br />
seiner erzielten Sonnenlichtwirkungen.<br />
LANDBEWOHNER AUF EINEM VERSCHNEITEN<br />
WALDWEG<br />
Öl auf Holz.<br />
61,2 x 84,4 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In dekorativem teilvergoldeten Rahmen.<br />
Seitlich eines kleinen Bachlaufs ragen drei fast hintereinanderstehende<br />
große alte knorrige vielverästelte<br />
Eichen in den hohen Himmel. Auf einem daneben zum<br />
entfernt liegenden Dorf, von dem eine Kirchturmspitze<br />
zu erkennen ist, führenden schneebedeckten und<br />
von der Sonne beschienenen Weg sind in Rückenansicht<br />
ein Reiter in Begleitung einer jungen Frau oder<br />
eines Mädchens erkennbar, die einen Stock trägt und<br />
denen ein Hund folgt. Während der hohe Horizont<br />
linksseitig noch dunkle Wolken aufweist, klart er nach<br />
rechts immer mehr auf und lässt die von der Sonne<br />
bestrahlten Wolken und ein kleineres Stück des hellblauen<br />
Himmels erkennen, durch den herab malerisch<br />
der Waldweg beleuchtet wird. Atmosphärisch<br />
dichte romantische Darstellung, die typisch ist für die<br />
Winterlandschaften des bekannten Malers. Teils rest.<br />
(13619812) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
452<br />
ALBERTUS VERHOESEN,<br />
1806 UTRECHT <strong>–</strong> 1881 EBENDA<br />
Der Maler war Schüler von Pieter Gerardus van Os<br />
(1776-1839). Er lebte in Utrecht und Amersfoort und<br />
gehörte zur Malerkolonie Hilversum von 1824 - 1826.<br />
Er widmete sich vor allem der Tiermalerei sowie der<br />
Landschaft. Bekannt wurde er besonders durch seine<br />
Szenen mit Federvieh. In der Zeit der Malerkolonie<br />
erhielt er Unterricht von Barend Cornelis Koekkoek<br />
(1803-1862), der damals ebenfalls dort wohnte. Werke<br />
seiner Hand im Centraal Museum, Utrecht sowie in<br />
weiteren öffentlichen Galerien in Haarlem, Amsterdam,<br />
Enschede und Rotterdam.<br />
RUHENDES VIEH AN EINEM FLUSS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62,2 x 80 cm.<br />
Rechts unten mittig signiert und datiert „1849“.<br />
Stimmungsvolle flache Landschaft mit am Horizont<br />
liegender Stadt und Windmühle sowie darauf hinführendes<br />
flaches Gewässer mit daran rastendem Vieh,<br />
inmitten einer grünen Böschung.<br />
(13619825) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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453<br />
PIETER LODEWIJK FRANCISCO KLUYVER,<br />
1816 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1900 EBENDA<br />
Der Künstler war ein typisch romantischer Maler, der<br />
bekannt war für seine fein ausgeführten und atmosphärischen<br />
Landschaften, besonders beliebt wegen<br />
seiner erzielten Sonnenlichtwirkungen.<br />
WINTERLICHES VERGNÜGEN AUF DEM EIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
103 x 126 cm.<br />
Rechts unten signiert „Kluyver“.<br />
In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />
PIETER LODEWIJK FRANCISCO KLUYVER,<br />
1816 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1900 IBID.<br />
WINTER LANDSCAPE WITH ICE AMUSEMENTS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
103 x 126 cm.<br />
Signed “Kluyver” lower right.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Holländische flache Landschaft mit zugefrorenem<br />
Kanal, auf dem zahlreiche Figuren Schlittschuh laufen.<br />
Linksseitig ein altes, teils verschneites Gehöft im<br />
Sonnenlicht, an dessen Ufer linksseitig zwei hölzerne<br />
Boote liegen. In der Ferne rechtsseitig eine kleine<br />
Windmühle erkennbar. Stimmungsvolle harmonische<br />
Malerei mit hohem wolkigen Himmel, der fast zwei<br />
Drittel der Bildfläche einnimmt. Vereinzelt rest.<br />
(1361191) (1) (18)<br />
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241
454<br />
NICOLAAS JOHANNES ROOSENBOOM,<br />
1805 SCHELLINGWOUDE <strong>–</strong> 1880 ASSEN<br />
VEREISTE POLDERLANDSCHAFT MIT SCHLITT-<br />
SCHUHLÄUFERN UND WINDMÜHLE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59 x 77 cm.<br />
Links unten signiert „N J Roosenboom“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein ein großer, in die Bildtiefe<br />
führender vereister Wasserlauf mit zahlreichen<br />
Schlittschuhläufern und einem rechtsseitig Schlitten<br />
schiebendem Mann. Linksseitig die schneebedeckte<br />
flache Polderlandschaft mit einer Reihe hintereinanderstehender<br />
Krüppelweiden sowie im Vordergrund<br />
eine alte Hütte, ein blattloser hoher, wohl abgestorbener<br />
Baum, ein am Ufer liegender eingefrorener Kahn<br />
und rechts daneben ein sitzender junger Mann, der<br />
wohl gerade ein Wasserloch in das Eis geschlagen<br />
hat, im Gespräch mit einer Frau. Über das Wasserloch<br />
scheinen sich auch zwei kleine Enten am linken Bildrand<br />
zu freuen. Im Hintergrund rechtsseitig des vereisten<br />
Wasserlaufs die Häuser und Dächer eines Dorfes,<br />
vor einem Wäldchen und mit einer herausragenden<br />
Kirchturmspitze sowie einer großen imposanten Windmühle.<br />
Harmonische stimmungsvolle Malerei, in der<br />
Manier des Künstlers.<br />
(13621219) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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455<br />
ALEXANDRE JEAN NOEL,<br />
1752 <strong>–</strong> 1834<br />
DAS ARSENAL VON BREST<br />
Mischtechnik/ Gouache, Aquarell auf Papier.<br />
53,5 x 87 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem, gänzlich rosafarbenem Himmel die<br />
Ansammlung von Marine- und Militärgebäuden am<br />
Ufer des Flusses Penfeld in Brest, Frankreich. Linksseitig<br />
vor einem Gebäude ein Schiff im Trockendock,<br />
an dem mehrere Figuren mit Ausbesserungen beschäftigt<br />
sind. Im linken Vordergrund auf dem Wasser<br />
ein großes Ruderboot, in dem eine vornehm gekleidete<br />
Dame mit langem Gewand zwischen drei Kavalieren<br />
zu erkennen ist. Nach rechts geht der Blick auf eine<br />
weitere Uferanlange mit einem schräg im Wasser<br />
liegen den großen Zweimaster, dessen Rumpf am<br />
brennen ist und mehrere Figuren versuchen den Brand<br />
mit Wasser zu löschen. Malerei in überwiegend blaugrauer<br />
und rosafarbener Farbgebung, in der typischen<br />
Manier des Künstlers. Nicht geöffnet.<br />
(13621332) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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243
456<br />
CHARLES FRANÇOIS DAUBIGNY,<br />
1817 PARIS <strong>–</strong> 1878 EBENDA<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT LASTENBOOT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
76 x 127 cm.<br />
Links unten signiert „Daubigny“, bezeichnet auf<br />
Boot mit der Jahreszahl „1834“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In weiter flacher Landschaft mit grünen Wiesen und<br />
mehreren, in den hohen blauen Himmel ragenden<br />
Bäumen ein breiter Fluss mit einem kleineren flachen<br />
Nebenarm, in dem ein schwer beladenes Boot am<br />
Ufer steht. Links des Bootes zwei kleinere Hütten<br />
und ein großer Stapel von weiterem Ladegut, vor dem<br />
ein Mann im Schatten auf das fast überladene Boot<br />
blickt. Rechtsseitig die bewachsene flache Uferseite<br />
mit niedrigem Horizont und einem, in der Ferne sichtbarem<br />
weiterem Gebäude. Malerei in lockerem leichten<br />
Pinselduktus in vielen differenzierten Grüntönen,<br />
in der typischen Manier des Künstlers. Vereinzelt<br />
Retuschen.<br />
(1361717) (2) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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457<br />
ANDREAS SCHELFHOUT,<br />
1787 DEN HAAG <strong>–</strong> 1870 EBENDA<br />
Schon seit Lebzeiten waren die Landschaften von<br />
seiner Hand sehr beliebt. Er malte sie sorgfältig, mit<br />
großem technischen Raffinement und mit einem<br />
starken Gefühl für anekdotische Details. Schelfhout<br />
war einer der größten Spezialisten der holländischen<br />
Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine Gemälde<br />
knüpfen sichtbar an die große holländische<br />
Tradition des 17. Jahrhunderts an. Zu Schelfhouts Schülern<br />
gehörten unter anderem Charles Henry Joseph<br />
Leickert (1816-1907), Johan-Barthold Jongkind (1819-<br />
1891) und Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862),<br />
Lodewijk Johannes Kleijn (1817-1897) und Nicolaas<br />
Johannes Roosenboom (1805-1880).<br />
In freundlichem Sommerlicht mit aufspringendem<br />
Gewölk ein diagonal in die Bildmitte führendes Ufer<br />
mit einem anlandenden Einmaster, inmitten von<br />
Wellenschlag und einem am Ufer liegenden Beiboot<br />
mit zwei Figuren. Schelfhout malte sowohl winterliche<br />
Eisansichten als auch Sommerlandschaften, wie<br />
die hier vorgeführte, mit einem großen technischen<br />
Raffinement. Von Zeit zu Zeit staffierte der Maler<br />
Pieter Gerardus van Os (1776-1839) seine Gemälde.<br />
Provenienz:<br />
Douwes Fine Art, Amsterdam/ London.<br />
Kunsthandel Rokoko, Gulpen. (13619819) (13)<br />
ANDREAS SCHELFHOUT,<br />
1787 THE HAGUE <strong>–</strong> 1870 IBID.<br />
DOCKING SAILING BOAT<br />
Oil on panel.<br />
32.5 x 41.5 cm.<br />
Signed lower right.<br />
€ 22.000 - € 24.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
ANLANDENDES SEGELSCHIFF<br />
Öl auf Holz.<br />
32,5 x 41,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In ornamental verziertem vergoldeten Rahmen.<br />
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245
458<br />
JOZEF JODOCUS MOERENHOUT,<br />
1801 EECKEREN <strong>–</strong> 1875 ANTWERPEN<br />
Moerenhout lebte zwischen 1824 und 1831 sowie 1853<br />
in Den Haag, in dieser Zeit staffierte er auch Arbeiten<br />
von Andreas Schelfhout (1787-1870) und Louis Johan<br />
Hendrik Meijer (1809-1866).<br />
PFERDE UND SCHLITTEN AUF DEM EIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 118,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Niedriger Horizont mit sich spiegelndem Eis und darauf<br />
dargestellten Pferdeschlitten und Schlittschuhläufern.<br />
Links ein Gehöft mit Windmühle, rechts die Aussicht<br />
auf eine Stadt mit Kirchturm, am Horizont liegend.<br />
JOZEF JODOCUS MOERENHOUT,<br />
1801 EECKEREN <strong>–</strong> 1875 ANTWERP<br />
HORSES AND SLEIGHS ON THE ICE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
85 x 118.5 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Exhibitions:<br />
Enkhuizen, Zuiderzee-Museum, Winterkoorts,<br />
3 December 2021 - 13 March 2022.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Kunstsammlung New Jersey, USA.<br />
Ausstellungen:<br />
Zuiderzee-Museum, Winterkoorts, 03. Dezember<br />
2021 - 13. März 2022, Enkhuizen. (13619816) (13)<br />
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459<br />
JAN JACOB SPOHLER,<br />
1811 NIEDERHORST DEN BERG <strong>–</strong><br />
1866/79 AMSTERDAM, ZUG./ KREIS DES<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT SCHLITTSCHUH<br />
LÄUFERN AUF EINEM ZUGEFRORENEN FLUSS<br />
Öl auf Holz.<br />
43 x 59 cm.<br />
Rechts unten Signatur.<br />
Verso zwei Aufkleber mit Provenienzangaben.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im warmen winterlichen Sonnenlicht eine vereiste<br />
Polderlandschaft mit großer erhebender Windmühle<br />
auf der linken Seite, hinter dieser zudem ein Turm einer<br />
Kirche erkennbar. In der Mitte des Vordergrunds eine<br />
Familie mit Schlitten, linksseitig drei in der Nähe des<br />
Ufers stehende Holzboote sowie auf der rechten Seite<br />
auf dem Eis ein kleiner sonnenbeschienener Verkaufsstand.<br />
In der Ferne auf dem Eis diverse einzelne und<br />
paarweise Schlittschuhläufer vor der Silhouette einer<br />
kleineren Stadt. Malerische Wiedergabe mit diversen<br />
Spiegelungen auf dem Eis, bei gekonnter Licht- und<br />
Schatteninszenierung.<br />
(13619820) (18)<br />
JAN JACOB SPOHLER,<br />
1811 NIEDERHORST DEN BERG <strong>–</strong><br />
1866/79 AMSTERDAM, ATTRIBUTED/ CIRCLE OF<br />
WINTER LANDSCAPE WITH ICE SKATERS<br />
ON FROZEN RIVER<br />
Oil on panel.<br />
43 x 59 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Two labels with provenance references on the back.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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247
460<br />
DÉSIRÉ THOMASSIN-RENARDT,<br />
1858 WIEN <strong>–</strong> 1933 MÜNCHEN<br />
Thomassin-Renardt wurde in Wien geboren, lebte und<br />
arbeitete jedoch die meiste Zeit seines Lebens in<br />
Deutschland in der Nähe von München.<br />
FISCHVERKAUF AM STRAND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50,5 x 60,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Thomassin-Renardt fertigte vor allem Landschaften<br />
mit Figurenstaffage, aber auch Genreszenen und<br />
Seestücke wie diese reizvolle Ansicht eines flachen<br />
Küstengewässers mit Steilküste im Hintergrund und<br />
anlandenden Fischerbooten, deren Ware soeben am<br />
Strand umgeschlagen wird.<br />
Provenienz:<br />
Kunsthandlung Rokoko, Gulpen. (13619824) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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461<br />
(ABB. LINKS)<br />
JAN HERMANN BAREND KOEKKOEK,<br />
1840 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1912 HILVERSUM<br />
ANLANDENDE FISCHER AM STRAND<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
42 x 67,5 cm.<br />
Rechts unten signiert, verso mit diversen Galerieetiketten.<br />
In ornamental verziertem vergoldeten Rahmen.<br />
Im Morgenlicht hügelige Stranddarstellung mit in die<br />
Bucht hineinragenden Felsen und einem anlandenden<br />
Einmaster mit einem dem Betrachter entgegenschreitenden<br />
Fischer. Koekkoek war Schüler seines Vaters<br />
Hermanus Koekkoek d. Ä. (1815-1882), dessen Einfluss<br />
in dem vorliegenden Gemälde noch klar erkennbar<br />
ist, wobei in seinen späteren Gemälden der Einfluss<br />
der Haager Schule duchschlägt und einen lockerern<br />
Stil präsentiert.<br />
(13619813) (13)<br />
INFO | BID<br />
€ 5.000 - € 7.000 Sistrix<br />
462<br />
JOHANN BERNARD KLOMBECK,<br />
1815 BEI KLEVE <strong>–</strong> 1893 EBENDA<br />
Der Künstler war ein Landschaftsmaler, welcher der<br />
sogenannten Klever Romantik zuzuordnen ist. Ab 1841<br />
wurde er in der damals neu gegründeten Kunstakademie<br />
in Kleve durch den niederländischen Landschaftsmaler<br />
Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862) unterrichtet.<br />
Zwischen 1843 und 1856 wurden seine Werke<br />
auf großen Ausstellungen gezeigt, u.a. in Amsterdam,<br />
Dresden und Berlin.<br />
HIRTEN AUF EINEM WALDWEG<br />
Öl auf Holz.<br />
38,5 x 56 cm.<br />
Rechts unten auf dem Stein signiert.<br />
In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />
Romantische Landschaft mit Fluss vor einem Gebirgszug.<br />
Klombecks Werke wurden häufig von Eugène<br />
Verboeckhoven (1798/99-1881) staffiert, der ab 1860<br />
mit Klombeck zusammenarbeitete.<br />
(13619811) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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249
463<br />
CHARLES JOHANN PALMIÉ,<br />
1863 ASCHERSLEBEN <strong>–</strong> 1911 MÜNCHEN<br />
Der Künstler war Gründungsmitglied der „Neuen<br />
Künstlervereinigung München“ am 22.01.1909.<br />
BLICK AUF DIE MÜNCHENER FRAUENKIRCHE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 83 cm.<br />
Rechts unten signiert „Charles J. Palmié“.<br />
In dekorativem teilvergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Wertgutachten von Carlo Karrenbauer<br />
vom 22.09.2008 sowie eine Echtheitsbestätigung von<br />
Dr. Horst Ludwig, München, vom 05.12.1990, in Kopie.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt, eventuell vom Alten<br />
Peter, in westliche Richtung auf den Dom mit seinen<br />
hochragenden Doppeltürmen. Davor wird die Schlucht<br />
der Kaufingerstraße erkennbar, die sich diagonal nach<br />
links durch die Komposition zieht. Dahinter das bei<br />
nebligem Wetter und bei Schneetreiben verschwimmende<br />
Häusermeer, welches mit dem graublauen<br />
Himmel einen sanften Kontrast bildet. Malerei in der<br />
typischen Manier des Künstlers.<br />
(1361471) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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250 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
464<br />
EDUARD SCHLEICH D. Ä.,<br />
1812 HAARBACH <strong>–</strong> 1874 MÜNCHEN, ZUG.<br />
SOMMERLICHE LANDSCHAFT MIT GEWÄSSER<br />
UND BLICK AUF MÜNCHEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 76 cm.<br />
Von einem stehenden Gewässer, zu dem ein kleiner<br />
Weg führt, geht nach links der Blick auf eine große<br />
baumbestandene, in die Tiefe der Mitte führende<br />
Allee, auf der ein im Schatten stehendes Paar sowie<br />
ein Planwagen zu erkennen ist. Oberhalb des Gewässers<br />
auf einer grünen Wiese ein Schäfer mit seiner<br />
Herde und im Hintergrund die Silhouette der Stadt<br />
München mit der Frauenkirche, weiteren Türmen der<br />
Stadt und nach rechts führend die alte Ziegelei. Qualitätvolle<br />
Darstellung mit hohem blauen Himmel und<br />
nach rechts dunklen aufziehenden Wolken. Teils Retuschen.<br />
(1361462) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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251
465<br />
ÉDOUARD CORTES,<br />
1882 LAGNY-SUR-MARNE <strong>–</strong> 1969 EBENDA<br />
Schüler der École des Beaux-Arts unter William Adolphe<br />
Bouguereau (1825-1905). 1901 Ausstellung im Salon<br />
des Indépendants.<br />
BLICK AUF DEN ARC DE TRIOMPHE, PARIS<br />
ÉDOUARD CORTES,<br />
1882 LAGNY-SUR-MARNE <strong>–</strong> 1969 IBID.<br />
Student at the École des Beaux-Arts under William-<br />
Adolphe Bouguereau (1825-1905). In 1901 he exhibited<br />
at the Salon des Indépendants.<br />
VIEW OF THE ARC DE TRIOMPHE, PARIS<br />
Öl auf Karton.<br />
35 x 50 cm.<br />
Rechts unten signiert „Edouard Cortes“<br />
In dekorativen Rahmen.<br />
Blick auf den Regen nassen Place l’Etoual und den<br />
großen berühmten Arc de Triomph. Drei alte Straßenlaterne<br />
mit gelbrötlichen Lichtern ragen in den noch<br />
grauen, aber langsam aufklarenden Himmel. Besonders<br />
auffallend eine beleuchtete alte grünliche Straßenbahn,<br />
eine schwarze Limousine, eine beleuchtete<br />
Litfaß säule und rechts daneben ein Café oder Kiosk,<br />
deren Beleuchtung sich alle samt auf der Straße und<br />
den von zahlreichen Figuren gesäumten Wegen widerspiegeln.<br />
Malerische Darstellung in der typischen<br />
Manier in meist raffen Pinselduktus eines Motivs,<br />
das mehrfach im Werk des Künstlers mit kleineren<br />
Ab änderungen zu finden ist. Vereinzelt rest.<br />
(1362039) (18)<br />
Oil on card.<br />
35 x 50 cm.<br />
Signed “Edouard Cortès” lower right.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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253
466<br />
PIERRE LÉON TESSIER,<br />
1824 <strong>–</strong> 1885<br />
COURBET UND DIE KÜNSTLERFREUNDE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 80 cm.<br />
Signiert und datiert unten links „Léon Tessier, 1877“.<br />
Gerahmt.<br />
An einem schönen Nachmittag versammelte sich<br />
diese Gruppe von Freunden in einem Garten, dessen<br />
blühende Pflanzen den Frühling ankündigten. Es wird<br />
geredet, gespielt und alsbald getrunken, denn gerade<br />
kommt eine Dienerin mit einem Tablett mit Gläsern<br />
und einer Flasche Wein aus dem Haus. Im Zentrum,<br />
an einem runden Tisch ist eine Schachpartie im Gange.<br />
Rechtsseitig ist Gustave Courbet zu erkennen, der<br />
lässig in seinem Sessel lehnt. Neben ihm steht eine,<br />
die dem Spiel aufmerksam folgt. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite beugt sich sein Spielpartner über das<br />
Schachbrett und zieht an seiner Pfeife. Seiner weißen<br />
Jacke nach zu urteilen handelt es sich auch um einen<br />
Maler. Eine dritte Figur am Tisch, verfolgt ebenfalls<br />
interessiert das Spiel. Hinter ihnen auf einer Bank unterhält<br />
sich ein Paar, daneben kleines Mädchen mit<br />
einem Reifen.<br />
Im Vordergrund dreht ein Junge seinen Kreisel vor<br />
den Augen eines staunenden Mädchens, unter dem<br />
wohlwollenden Blick ihrer Mutter, die neben ihnen<br />
hockt. Die Stimmung ist sanft und heiter, familiär. Die<br />
Darstellung ist präzise, beschreibend und realistisch,<br />
entsprechend den Gemälden von Courbet. Tessiers<br />
Portrait einer Gesellschaft ähnelt Fantin-Latours<br />
„réunions d‘artistes“, jedoch in einer bukolischeren<br />
Version. Die Natur in Tessiers Darstellung ist sehr<br />
präsent durch die Wahl des wenig herausgeputzten<br />
bürgerlichen Gartens, der ein Vorwand ist, um eine üppige<br />
Vegetation zu zeigen. Die Bäume versperren den<br />
Blick auf den Horizont und umschließen die Figuren<br />
in einer grünen Umgebung.<br />
Provenienz:<br />
Chochon-Barré & Allardi, 16. März 2001, Lot 356.<br />
Alexander Kahan Fine Arts Ltd, New York.<br />
Anmerkung:<br />
Über Pierre-Léon Tessier ist nur wenig bekannt, dafür<br />
kann man aber das Leben des Gustave Courbet<br />
(1819- 1877) genau verfolgen, dessen Exil in der<br />
Schweiz das vorliegende Gemälde verewigt. Da es<br />
jedoch im Jahr seines Todes gemalt wurde, handelt<br />
es sich hierbei wohl eher um ein Erinnerungsbild als<br />
Hommage an den Anführer des Realismus.<br />
(1362409) (10)<br />
PIERRE LÉON TESSIER,<br />
1824 <strong>–</strong> 1885<br />
COURBET AND THE ARTIST FRIENDS<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 80 cm.<br />
Signed and dated “Léon Tessier, 1877” lower left.<br />
€ 25.000 - € 40.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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255
467<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
VENEDIG ANSICHT MIT FISCHERBOOTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
68 x 101 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Das Augenmerk des Gemäldes gilt zwei großen<br />
Fischerbooten mit gesetzten Segeln. Rechtsseitig<br />
sind auf dem Boot mit einem orangen und einem<br />
beigen Segel drei Männer gerade dabei, ein großes<br />
im Wasser liegendes Netz einzuholen, während ein<br />
weiterer, neben ihnen stehender mit weissem Turban<br />
zuschaut. Nach links eine Gondel und erneut ein Fischerboot<br />
mit sonnenbeschienenen hellen Segeln,<br />
während der Vordergund leicht verschattet ist. Zwischen<br />
den Booten fällt der Blick auf den Hintergrund<br />
mit der Silhouette von Venedig und seinem Ufer mit<br />
dem Dogenpalast und dem dahinter hochragenden<br />
Campanile, zudem am linken Bildrand auf die Basilika<br />
Santa Maria della Salute. Stimmungsvolle Darstellung<br />
mit hohem wolkigen Himmel im diesigen Sonnenlicht,<br />
das auf einen beginnenden Sommertag hindeutet.<br />
Teils rest.<br />
(1361726) (3) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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468<br />
MALER DES 18./ 19. JAHRHUNDERTS<br />
BLICK AUF DEN PRACHTVOLLEN KÖNIGSPALAST<br />
VON CASERTA UNTER SOMMERLICH BLAUEM<br />
HIMMEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
61 x 105 cm.<br />
In weiter Gartenanlage Blick auf den prachtvollen<br />
rechteckigen Palast, der als einer der größten Schlösser<br />
Europas gilt und etwa 40 km von Neapel entfernt<br />
ist. Im Hintergrund links der rauchende Vesuv, während<br />
im Vordergrund ein breiter Weg mit zahlreichen,<br />
elegant gekleideten Besuchern zu erkennen ist. Die<br />
Darstellung wird jeweils seitlich flankiert von hohen,<br />
in den Himmel ragenden Bäumen, die als Repoussoir<br />
dienen. Präzise Darstellung des Palastes, der als Residenz<br />
der Bourbonen errichtet wurde, mit gekonnter<br />
Licht- und Schatteninszenierung. Vereinzelt rest.,<br />
kleine Rahmenschäden.<br />
(1361746) (3) (18)<br />
PAINTER OF THE 18TH/ 19TH CENTURY<br />
VIEW OF THE MAGNIFICENT ROYAL PALACE<br />
OF CASERTA UNDER A BLUE SUMMER SKY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
61 x 105 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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257
469<br />
FRIEDRICH RITTER VON AMERLING,<br />
1803 SPITTELBERG <strong>–</strong> 1887 WIEN<br />
PORTRAIT EINES JUNGEN ADELIGEN<br />
VOR LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 38 cm.<br />
Links unten signiert „F. Amerling“.<br />
Portrait eines leicht nach links blickenden jungen Mannes<br />
mit Spitzbart, dunkelblonden lockigen Haaren und<br />
blauen glänzenden Augen. Er trägt über einem weißen<br />
Hemd ein schwarzes Tuch, eine gelbe Weste und darüber<br />
einen schwarzen Gehrock. Er scheint auf einem<br />
Stuhl zu sitzen, auf dem linksseitig hinter dem Rücken<br />
noch eine braune Kante zu erkennen ist. Im Hintergrund<br />
eine weite Landschaft unter hohem, dunkel<br />
werdendem Himmel, in dem noch die letzten gelborangen<br />
Strahlen der untergehenden Sonne zu erkennen<br />
sind. Feine qualitätvolle Malerei, in der typischen<br />
Manier des bekannten Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war einer der angesehensten österreichischen<br />
Portraitmaler des 19. Jahrhunderts. 1824<br />
ging er nach Prag und studierte dort an der Akademie<br />
der bildenden Künste. Ab 1828 war er zurück in Wien<br />
und führte Aufträge des österreichischen Kaiserhauses,<br />
des Adels und des Bürgertums aus. Bei dem Dargestellten<br />
könnte es sich daher um ein Portrait eines<br />
Mitglieds des österreichischen Kaiserhauses handeln.<br />
1878 wurde der Maler in den Adelsstand erhoben und<br />
hieß seither Friedrich Ritter von Amerling. Er war der<br />
beliebteste Portraitist des Hochadels und des Großbürgertums<br />
in der Zeit des Wiener Biedermeier, der<br />
Höhepunkt seines Schaffens lag in der Zeit von 1830-<br />
1950. Der Großteil seiner Gemälde befindet sich in<br />
österreichischen Museen und Sammlungen.<br />
(1360601) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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470<br />
(ABB. LINKS)<br />
NEAPOLITANISCHER MALER<br />
DER MITTE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
NEAPEL, VIA MEDINA RICHTUNG CASTEL NUOVO<br />
UND KÖNIGSPALAST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
40 x 60 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Zentrum des Platzes zahlreiche versammelte Figuren<br />
und ein von zwei weißen Ochsen gezogener<br />
Karren, der Fässer transportiert. Im Hintergrund die<br />
mächtigen runden Türme des Castel Nuova. Rechtsseitig<br />
im Schatten liegend mehrere Läden, in und vor<br />
denen Händler ihre Ware anbieten, darunter auch an<br />
den Eingängen lange herabhängende Kleidungsstücke,<br />
wie Mäntel und Damenkleider. Am linken unteren<br />
Bild rand zudem vor einer Hausfront mit Uhr ein Stand<br />
mit Getränken. Harmonische Darstellung mit hohem,<br />
fast wolkenlosem Himmel in überwiegend beigen und<br />
rötlich-braunen Farbtönen. Teils Retuschen.<br />
(1360194) (3) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
471<br />
FRANS VERVLOET,<br />
1795 MECHELN <strong>–</strong> 1872 VENEDIG, ZUG./ KREIS DES<br />
VENEDIG, BLICK ÜBER DEN CANAL GRANDE<br />
AUF DIE RIALTO-BRÜCKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 65 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Ansicht des ruhigen Canal Grande mit seitlich ankernden<br />
Booten und Gondeln im Licht der untergehenden<br />
gelb-orangen Sonne, die linksseitig die Häuserfront<br />
noch erhellt, während die Bauten der rechten Uferseite<br />
bereits im Schatten liegen. In der Mitte des<br />
Hintergrundes die Rialto-Brücke mit benachbarten<br />
Gebäuden bereits im diffusen grauen Licht. Rest.,<br />
teils Retuschen.<br />
(1360182) (3) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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259
472<br />
ITALIENISCHER MEISTER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
ZWEI ANSICHTEN VON VENEDIG<br />
ITALIAN SCHOOL, 19TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
TWO VIEWS OF VENICE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 47,4 x 60 cm.<br />
Jeweils in vergoldetem Rahmen.<br />
Vor leicht bewölktem Himmel ragt die venezianische<br />
Kirche Santa Maria della Salute, deren typischen Voluten<br />
fehlen, am rechten Bildrand herein. Der Vorplatz<br />
ist mit einiger Figurenstaffage bevölkert. Auf dem<br />
Canal Grande ziehen einige Gondeln ihre ruhigen Bahnen.<br />
Das zweite Gemälde zeigt in Zentralperspektive<br />
eine weitere detaillierte Ansicht des Canal Grande.<br />
Die Architekturen spiegeln sich im gemächlich dahinfließenden<br />
Wasser und auch die Gondeln strahlen<br />
eine Gelassenheit aus. Stimmungsvolle Wiedergabe<br />
typischer venezianischer Ansichten. Minimal retuschiert.<br />
Rahmen minimale Rissbildung.<br />
(1362034) (19)<br />
Oil on canvas.<br />
47.4 x 60 cm each.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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261
473<br />
GIUSEPPE BORSATO,<br />
1771 VENEDIG <strong>–</strong> 1849 EBENDA<br />
VENEDIG, BLICK IN DAS INNERE DER FRARIKIRCHE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
84 x 70 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Borsato f. 1834“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Blick durch das Querschiff auf eine Seitenkapelle, in<br />
der gerade ein Priester eine Messe zelebriert. Im<br />
Mittelfeld zahlreiche, meist kniende Gläubige, die der<br />
Messe beiwohnen. Im Vordergrund auf einem zweifarbigen<br />
gekachelten Boden stehend zwei Damen<br />
und ein Kind, im Gespräch mit einem eleganten Herrn.<br />
Im Boden zudem zwei eingelassene Grabplatten erkennbar,<br />
rechtsseitig über zwei Stufen führend ein<br />
angedeuteter Nebenaltar. Das Innere der gotischen<br />
Kirche mit deutlich sichtbaren Kreuzrippengewölben<br />
und reicher Wandausstattung. Malerei in überwiegend<br />
beige-brauner und rötlicher Farbigkeit, in typischer<br />
Manier des Künstlers. Teils Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Santa Maria Gloriosa dei Frari, auch Frarikirche ist<br />
neben San Zanipolo der größte und bedeutendste<br />
gotische Sakralbau in Venedig. Sie ist mit zahlreichen<br />
Kunstwerken ausgestattet und beherbergt zahlreiche<br />
Grabmonumente berühmter Venezianer, so auch von<br />
Tizian (1485-1576). (1361833) (18)<br />
GUISEPPE BORSATO,<br />
1771 VENICE <strong>–</strong> 1849 IBID.<br />
VENICE, VIEW OF THE INTERIOR OF SANTA MARIA<br />
GLORIOSA DEI FRARI<br />
Oil on canvas.<br />
84 x 70 cm.<br />
Signed and dated “Borsato f. 1834” lower right.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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474<br />
VINCENZO CHILONE,<br />
1758 VENEDIG <strong>–</strong> 1839<br />
Chilone zählt in der venezianischen Vedutenmalerei zu<br />
den Nachfolgern Canalettos (1697-1768). Aus ärmlichen<br />
Verhältnissen hat er sich zwölfjährig mit der Herstellung<br />
von Seidenstrümpfen seinen Unterhalt verdient, bevor<br />
er in die Werkstatt des Francesco Battaglioli (1725-1796)<br />
kam, bei dem er sich die Kenntnisse der Vedutenmalerei<br />
aneignen konnte. 1824 wurde er in die Accademia<br />
di Belle Arti di Venezia aufgenommen. Obwohl<br />
vom Adel gefördert, verstarb Chilone verarmt.<br />
VENEDIG, BLICK IN EINE GASSE MIT<br />
DEM CAMPANILE VON SAN SEBASTIANO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
45 x 25 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierte<br />
Expertise von Dr. Federica Spadotto, beigegeben, mit<br />
Vergleichsbeispielen und Literaturangaben, in Kopie<br />
vorliegend.<br />
Das betont schlanke Hochformat findet sich im Werk<br />
des Malers mehrfach, resultierend aus dem Wunsch,<br />
wie hier zuweilen der Enge der Gassen der Stadt zu<br />
entsprechen. Das Bildformat lässt auch den im Hintergrund<br />
hochragenden, 1545 errichteten Campanile der<br />
Kirche San Sebastiano zur Geltung bringen. Im Vordergrund<br />
sind die Ufermauern eines Kanals des Sestiere<br />
Dorsoduro zu sehen, davor ein Fischer, der Kontakt<br />
mit einer Frau mit Kind am gegenüberliegenden Ufer<br />
hält. Weiter hinten auf dem kleinen Campiello weitere<br />
Bewohner des Viertels sowie ein Hündchen. Insgesamt<br />
beschreibt das Bild eine venezianische Idylle<br />
außerhalb der berühmten Stadtansichten, damals bei<br />
Sammlern und Reisenden sehr beliebt.<br />
Der Maler studierte bei Francesco Battaglioni. Aus finanziellen<br />
Gründen verdingte er sich bei dem Bühnenmaler<br />
Alessandro Mauro. Mit ihm zusammen war<br />
er an der Ausschmückung mit Freskenarbeiten im<br />
Theater von Udine tätig, die von Giambattista Canal<br />
geleitet wurden. 1815 zurück in Venedig, war er inzwischen<br />
vergessen und genötigt, für andere Maler zu<br />
arbeiten. Erst 1824 wurde er mit der Aufnahme in<br />
die Akademie von Venedig geehrt. A.R.<br />
Literatur:<br />
Federica Spadotto, Io sono ‘700. L‘anima di Venezia<br />
tra pittori, mercanti e bottigheri da quadri. Sommacampagna<br />
(Vr.) 2018.<br />
Federica Spadotto, Giacomo Guardi, Dipinti, disegni,<br />
gouaches, Soncino (Cr.) 2019.<br />
(1361762) (11)<br />
VINCENZO CHILONE,<br />
1758 VENICE <strong>–</strong> 1839<br />
VENICE, VIEW OF AN ALLEY WITH THE<br />
CAMPANILE OF SAN SEBASTIANO<br />
Oil on canvas.<br />
45 x 25 cm.<br />
The painting is accompanied by an extensively documented<br />
expert’s report by Dr Federica Spadotto with<br />
comparative examples and references, in copy.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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263
475<br />
FRANZÖSISCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
AMOR UND PSYCHE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
72,5 x 55,5 cm.<br />
Vor nicht näher bestimmtem Hintergrund wird die<br />
mythische Liebesbeziehung zwischen dem Gott Amor<br />
und der sterblichen Königstochter Psyche dargestellt.<br />
Rechtsseitig der nackte geflügelte Amor, dessen<br />
Hüftbereich teils von einem rot leuchtenden Tuch bedeckt<br />
wird, in enger liebevoller Umarmung mit der<br />
zarten Psyche mit hellem Inkarnat und leicht gesenkten<br />
Augen, umhüllt von einem weißen Tuch. Liebevolle<br />
Darstellung eines bekannten Motivs in teils raschem<br />
Pinselduktus bei zurückhaltender Farbgebung. Teils<br />
Retuschen.<br />
(1360871) (3) (18)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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476<br />
ELIZABETH JANE BOUGUEREAU,<br />
AUCH „ELISABETH-JEANNE GARDNER“,<br />
1837 EXETER, NEW HAMPSHIRE <strong>–</strong> 1922 PARIS<br />
FLÖTE SPIELENDER KNABE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 92 cm.<br />
Rechts unten signiert „Elisabeth Gardner“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Ein junger nackter Knabe in Seitenansicht, auf dem<br />
Boden vor einem Wald sitzend und konzentriert auf<br />
seiner Flöte spielend. Der Knabe mit braunem Haar<br />
und dunklen Augen sowie feinem, sanft vom Licht<br />
beschienenen, weichen Inkarnat. Einfühlsame Darstellung<br />
der für ihre Kinderportraits bekannten Malerin.<br />
Rest.<br />
(1360381) (18)<br />
ELIZABETH JANE BOUGUEREAU,<br />
ALSO KNOWN AS “ELIZABETH JANE GARDNER”,<br />
1837 EXETER, NEW HAMPSHIRE <strong>–</strong> 1922 PARIS<br />
BOY PLAYING THE FLUTE<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 92 cm.<br />
Signed “Elisabeth Gardner” lower right.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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265
477<br />
ANTONIO MANCINI,<br />
1852 ALBANO LAZIALE <strong>–</strong> 1930 ROM<br />
Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der<br />
italienischen Moderne. Nach lobendem Urteil über<br />
seine Jugendzeichnungen durch Domenico Morelli<br />
(1823-1901) wurde er bereits mit zwölf Jahren an<br />
der Kunstakademie in Napoli aufgenommen. Bereits<br />
18- jährig stellte er unter großem Beifall im Salon du<br />
Paris aus. Mancini war Mitglied der Verismo-Bewegung.<br />
Er begab sich 1877 nach Frankreich, wo er Édouard<br />
Manet (1832-1883) und Edgar Degas (1834-1917)<br />
kennenlernte, später war er eng befreundet mit John<br />
Singer Sargent (1856-1925) in London.<br />
BILDNIS DES NIPOTE ALFREDO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 51 cm.<br />
Verso auf Rückseite signiert und datiert sowie handschriftlich<br />
in rot bezeichnet „Mancini Alfredo Roma<br />
1929“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Profil des jungen Mannes nach rechts vor dunklem,<br />
pastos und impressionistisch aufgefasstem Hintergrund.<br />
Der junge Mann trägt ein weißes Hemd,<br />
schwarze Krawatte und eine schwarze Jacke. Er hat<br />
dunkles Haar und mit seinen braunen Augen schaut<br />
er ernsthaft aus dem Bild heraus. Das Licht fällt von<br />
links herein und beleuchtet die rechte Gesichtshälfte<br />
und den hellen Kragen. Typisches Werk des italienischen<br />
Impressionisten, der als einer der wichtigsten<br />
Italienischen Maler seiner Zeit gilt.<br />
(1360364) (18)<br />
ANTONIO MANCINI,<br />
1852 ALBANO LAZIALE <strong>–</strong> 1930 ROME<br />
PORTRAIT OF NIPOTE ALFREDO<br />
Oil on canvas.<br />
70 x 51 cm.<br />
Signed and dated on the reverse and handwritten<br />
inscription in red”Mancini Alfredo Roma 1929”.<br />
Typical work by the Italian impressionist, who is considered<br />
one of the most important Italian painters<br />
of his time.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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478<br />
MARIA VAN DER VOORT,<br />
1856 <strong>–</strong> 1923<br />
GEFÜLLTE MOHNBLUMEN IN EINER VASE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
79 x 65 cm.<br />
Links unten signiert „Maria van der Voort“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor bräunlichem Hintergrund eine grünliche Vase<br />
stehend, darin die farbenfrohen weißen, rosafarbenen<br />
und roten gefüllten Mohnblumen, von denen eine<br />
Blüte und eine Knospe mit Blättern am Boden vor<br />
der Vase liegen. Malerei in der typischen Manier der<br />
Künstlerin.<br />
Provenienz:<br />
Christie’s, New York, 23. Oktober 1996, Lot 106.<br />
(13619828) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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479<br />
GIOVANNI SEGANTINI,<br />
1858 <strong>–</strong> 1899<br />
IL MAIALE, UM 1880<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59,5 x 90 cm.<br />
Undeutlich signiert unten rechts.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Annie-Paule<br />
Qinsac, New York, vom 7. Juni 2016, in Kopie.<br />
Darstellung einer Seitenansicht eines nach links<br />
gerichtetem Schweins inmitten eines hinten abgezäunten<br />
Geheges. Im Œuvre Segantinis steht die<br />
Darstellung eines Schweines singulär da, sodass<br />
Quinsac davon ausgeht, dass es sich hierbei um eine<br />
Auftragsarbeit gehandelt haben muss.<br />
(1362261) (13)<br />
GIOVANNI SEGANTINI,<br />
1858 <strong>–</strong> 1899<br />
IL MAIALE, CA. 1880<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
59.5 x 90 cm.<br />
Signed indistinctly lower right.<br />
Accompanied by a copy of an expert’s report by Professor<br />
Dr Annie-Paule Qinsac, New York, dated 7 June<br />
2016, in copy.<br />
€ 60.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
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267
CATALOGUE IV<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
YOUNG COLLECTORS: MODERN &<br />
CONTEMPORARY EDITIONS<br />
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ONE OF THE LEADING<br />
AUCTION HOUSES<br />
IN EUROPE<br />
CATALOGUE IV<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
YOUNG COLLECTORS:<br />
MODERN & CONTEMPORARY EDITIONS<br />
Auctions: Thursday, 29 June 2023<br />
Exhibition: Saturday, 24 June <strong>–</strong> Tuesday, 27 June 2023