Old Master Paintings – Part 2
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE III<br />
OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />
Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />
Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023
OLD MASTER<br />
PAINTINGS<br />
PART II
249<br />
FLORENTINER MEISTER UM 1400,<br />
IN DER NACHFOLGE DES GIOTTO DI BONDONE<br />
(1266 <strong>–</strong> 1337)<br />
KREUZ CHRISTI MIT MARIA UND JOHANNES<br />
Öl/ Tempera auf Holz.<br />
55 x 32,5 cm.<br />
Um 1390/1430.<br />
Goldgrund auf rotem Bolus, die Nimbusse mit Rosettendekor<br />
punziert. Die kleine Andachtsbildtafel, wohl<br />
für einen Hausaltar geschaffen, ist im oberen Teil gemäß<br />
einer ehemaligen gotischen Rahmung passig<br />
gesägt. Vor Goldgrund mittig das Kreuz aufgerichtet,<br />
mit dunklen Holzbalken und rotgrundiger „INRI“- Tafel.<br />
Der senkrechte Kreuzbalken steht auf einem nahezu<br />
kugelförmigen Stein, der symbolisch den Kalvarienberg,<br />
aber auch den Weltkreis andeuten soll. Der<br />
Corpus Christi im Dreinageltypus hält die Beine leicht<br />
angewinkelt, aus der Seitenwunde fließt Blut in leichtem<br />
Bogen, wie dies auch in Giottos „Kreuzbeweinung“<br />
(Alte Pinakothek, München) der Fall ist. Das<br />
Lendentuch nur angedeutet und durchscheinend. Das<br />
Inkarnat leicht grünlich, wodurch der eingetretene Tod<br />
veranschaulicht werden soll. Die beiden Assistenzfiguren<br />
Maria und Johannes stehen seitlich in Dreiviertelfigur<br />
in Trauer, die geneigten Häupter in die<br />
Hände gestützt. Dies zeigt Giottos Neuerung, die zur<br />
Frührenaissance führte, in den Figuren Emotionen erkennen<br />
zu lassen. Das kommt auch im vorliegenden<br />
Werk deutlich zum Ausdruck. A.R.<br />
(13816821) (11)<br />
FLORENTINE SCHOOL, CA. 1400,<br />
FOLLOWER OF GIOTTO DI BONDONE<br />
(1276 <strong>–</strong> 1337)<br />
THE CRUCIFIXION OF CHRIST WITH SAINT MARY<br />
AND SAINT JOHN<br />
Oil/ tempera on panel.<br />
55 x 32.5 cm.<br />
ca. 1390 / 1430.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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250<br />
UMBRISCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE GROSSMUT DES SCIPIO<br />
UMBRIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
THE MAGNANIMITY OF SCIPIO<br />
Öl/ Tempera auf Nussholz.<br />
61 x 140 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Das betont längsformatige Gemälde ist ein bedeutendes<br />
Beispiel des in Italien früh einsetzenden Interesses<br />
an der Geschichte der römischen Geschichte und steht<br />
somit an der Wiege der Renaissance.<br />
Gezeigt ist eine historische Szene aus der sagenhaften<br />
Geschichte Roms, mit einem für das ethische Denken<br />
des Humanismus willkommenen Ereignis. Der Schriftsteller<br />
Titus Livius berichtet (in: Ab urbe condita XXVI,<br />
50) über den Feldzug der Römer gegen die Karthager<br />
in Spanien. Dabei ist dem jungen Feldherrn Publius<br />
Cornelius Scipio (genannt Africanus maior, um 235-<br />
183 v. Chr.) nach der Eroberung der Stadt Cartagena<br />
eine Jungfrau von außergewöhnlicher Schönheit als<br />
Gefangene vorgeführt worden. Sie erklärte, mit Allucius,<br />
einem mit Rom verfeindeten Celtiberier verlobt<br />
zu sein. Anstatt sie sich als Beute selbst anzueignen,<br />
ließ Scipio den Bräutigam sowie ihre Eltern rufen und<br />
erklärte, die Reinheit der Jungfrau geachtet zu haben<br />
und sie frei zu geben. Als Gegenleistung forderte er,<br />
dass Allucius ein Freund des römischen Staates<br />
werden sollte. Die kostbaren Geschenke, die ihm von<br />
den Eltern der Jungfrau angeboten wurden, überließ<br />
Scipio dem jungen Paar als Brautgaben. Damit hatte<br />
Scipio mit seiner Großmut die Feinde auf seine Seite<br />
gebracht und ging <strong>–</strong> neben weiteren seiner weisen politischen<br />
Entscheidungen <strong>–</strong> als Vorbild für künftige<br />
Herrscher in die Geschichte ein.<br />
Die Bilddarstellung schildert den Verlauf dieser Episode.<br />
Im Zentrum Scipio auf einem Thron, rechts die bar füßigdemütige<br />
Braut neben ihrem Verlobten Allucius, weiter<br />
rechts wird sie an Ketten herbeigeführt. Links ihre Eltern<br />
mit Geschenken.<br />
Die Thronlehnen zeigt der Maler in Form von Füllhörnern,<br />
als Symbol glückbringender Regierung. Beachtens<br />
wert ist die Kopfhaltung des Feldherrn, dessen<br />
Gesicht sich von der Jungfrau abwendet, zum Zeichen<br />
seines Verzichts auf sie.<br />
Anmerkung:<br />
Das Bildformat wie auch die starkwandige Maltafel<br />
in Nussholz lassen vermuten, dass es sich hier um<br />
die Front einer ehemaligen Hochzeitstruhe handelt,<br />
was thematisch auch der Darstellung entspricht.<br />
(1380961) (11)<br />
Oil/ tempera on walnut.<br />
61 x 140 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildungen Lot 250<br />
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17
251<br />
ANTWERPENER MEISTER UM 1530/40<br />
HAUSALTAR-TRIPTYCHON<br />
ANTWERP MASTER, AROUND 1530/40<br />
FAMILY ALTAR TRIPTYCH<br />
Mitteltafel: 69 x 48 cm.<br />
Seitentafeln: je 69 x 21 cm.<br />
Verso Zettel mit ehem. Besitzangabe: „Eigendom van<br />
Edmond Charles en Leonie Hinckens, Ommeganckstraat<br />
32 Antwerpen“.<br />
Antwerpen, um 1530/40.<br />
Klappaltar einer Hauskapelle in Form einer dreiteiligen<br />
Altarretabel. Das Mittelbild oben mit geschweiftem<br />
Auszug und kleinem rundbogigem Abschluss, die<br />
Seiten flügel entsprechend oben geschweift. Die<br />
Rahmungen ebonisiert.<br />
Die Darstellungen der drei Bildfelder ergänzen sich zu<br />
einer Schilderung - beginnend mit der Kreuztragung<br />
Christi links, der Kalvarienberg-Szenerie mittig, sowie<br />
der Grablegung rechts. Der landschaftliche Hintergrund<br />
setzt sich - in Brechungen - in den drei Bildern fort.<br />
Die linke Tafel zeigt Jesus unter der Last des Kreuzes,<br />
zwischen peinigenden Knechten, sowie ein Hornbläser<br />
im Turban, dahinter die Drei Marien vor einem Stadttor<br />
Jerusalems.<br />
Das Hauptbild zeigt Jesus am Kreuz zwischen den<br />
beiden Schächern, dahinter eine Reitergruppe, vor<br />
dem Hintergrund der tiefer liegenden Stadt Jerusalem<br />
mit Mauern und Türmen. Seitlich des Kreuzes die Assis<br />
tenzfiguren der Drei Marien sowie der Evangelist<br />
Johannes, am linken Bildrand. Magdalena kniet betend<br />
am Kreuzfuß, vor ihr das Salbgefäß. Rechts zwei Männergestalten<br />
mit Turban, Schild und Rüstung. Dabei ist<br />
mit dem Rotgekleideten wohl Josef von Arimathä gemeint.<br />
Der rechte Flügel zeigt zwei Männer, die den Leichnam<br />
Jesu in einen Sarkophag legen, dahinter Maria und<br />
Johannes.<br />
Der Malstil zeigt in seinen Einzelheiten, wie etwa der<br />
ornamentierte Ovalschild im Mittelbild oder das Salbgefäß,<br />
bereits eine Entstehung um oder nach 1530.<br />
Dem entsprechen besonders auch die manieristischen<br />
Körperhaltungen, vor allem der Schächer. Im<br />
oberen Auszug erscheint Gottvater in hellem Licht<br />
über Wolken, mit Papst-Krone, was darauf hinweist,<br />
dass der Hausaltar im katholischen frankofämischen<br />
Raum in Auftrag gegeben wurde. A.R.<br />
Provenienz:<br />
Lempertz, 14. Mai 2011, Lot 1020.<br />
(1381405) (11)<br />
Central panel: 69 x 48 cm.<br />
Side panels: 69 x 21 cm each.<br />
Antwerp, ca. 1530/40.<br />
Provenance:<br />
Lempertz, 14 May 2011, lot 1020.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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19
252<br />
ALPENLÄNDISCHER MALER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
KLEINER FLÜGELALTAR MIT DEM GEFANGEN<br />
GENOMMENEN JESUS<br />
Öl auf Holz.<br />
Im geschlossenen Zustand,<br />
nach oben abgerundet: 45 x 24 x 4 cm,<br />
in geöffnetem Zustand: 45 x 49,7 cm.<br />
Auf der mittleren Darstellung rechts unten Monogramm,<br />
auf der Platte unterhalb der Darstellung<br />
Datierung „1552“.<br />
Im Zentrum des Altars vor Goldgrund der an den<br />
Handgelenken gefesselte Jesus, ein Spottzepter haltend,<br />
auf dem leicht geneigten Haupt die Dornenkrone,<br />
mit einem weißen Lendentuch bekleidet und einem<br />
Mantel, der von einem links hinter ihm stehenden<br />
Mann teils gehalten wird. Bei diesem könnte es sich<br />
um Pontius Pilatus handeln, der mit seinem rechten<br />
Zeigefinger auf Jesus weist, um so das Volk nach<br />
dem Urteil zu befragen. Unterhalb der Darstellung<br />
eine vierzeilige Beschriftung auf rotem Grund, des<br />
Weiteren am unteren Rand außerhalb der Mitteltafel<br />
die Datierung. Auf dem linken Flügel in hellem Gewand<br />
mit großen Flügeln und einem Schild der Erzengel<br />
Michael, der den zu seinen Füßen liegenden Satan<br />
mit einem langen Speer bezwingt. Auf dem rechten,<br />
am Rand beschrifteten Flügel, vor Goldgrund eine<br />
kniende weibliche Stifterfigur in braunem Gewand,<br />
dahinter stehend die Heilige Anna, in ihrem linken<br />
Arm Maria haltend, die wiederum den Jesusknaben<br />
hält. Einfache, teils naive Darstellung vor Goldgrund.<br />
(1381406) (18)<br />
ALPINE SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
SMALL WINGED ALTAR WITH THE TAKING<br />
OF CHRIST<br />
Oil on panel.<br />
Closed, rounded at the top: 45 x 24 x 4 cm.<br />
Opened: 45 x 49.7 cm.<br />
Central depiction with monogram lower right; on<br />
panel below depiction date “1552”.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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21
253<br />
SCHWÄBISCHER MEISTER UM 1510,<br />
WOHL KREIS DES HANS LEONHARD SCHÄUFELEIN,<br />
UM 1480 - UM 1540<br />
APOSTEL JESU<br />
Öl auf Holz. Teilparkettiert.<br />
38 x 43 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das vorliegende Gemälde ist wohl ein Fragment eines<br />
größeren Werkes. Im Zentrum ein Apostel mit langem<br />
hellem Bart, einem grünblauen Gewand und darüber<br />
einen leuchtend roten Mantel tragend. In seinen Händen<br />
ein halb aufgeschlagenes Buch. Er wird flankiert<br />
links seitig von einem weiteren Apostel sowie rechtsseitig<br />
zwei weitere, von denen einer am rechten Rand<br />
nur halb zu sehen ist, was auf ein größeres Werk hindeutet.<br />
Alle vier jeweils mit einem großen goldenen<br />
Nimbuskranz versehen.<br />
(1381403) (18)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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254<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE SEBASTIAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
64 x 48 cm.<br />
FLEMISH MASTER, 15TH CENTURY<br />
SAINT SEBASTIAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
64 x 48 cm.<br />
Dreivierteldarstellung des Heiligen in glänzender<br />
Rüstung mit Mantel und großem goldenem Nimbus,<br />
in seiner rechten Hand einen Bogen und in der anderen<br />
Hand mehrere Pfeile haltend. Er hat eine schmale<br />
Nase, fein geschwungene Augenbrauen und mit seinen<br />
dunklen Augen schaut er nachdenklich seitlich<br />
nach unten. Er steht vor einem herabhängenden,<br />
wertvollen Ehrentuch mit rot-weißem Rand, hinter<br />
dem seitlich eine Mauer zu erkennen ist mit dahinter<br />
liegender Landschaft.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Sebastian (geb. um 288 in Rom) war ein römischer<br />
Soldat und Hauptmann am kaiserlichen Hof. Da er<br />
sich öffentlich zum Christentum bekannte, wurde er<br />
zum Tode verurteilt und Kaiser Diokletian ließ ihn von<br />
Bogenschützen erschießen. Er überlebte, wurde aber<br />
später erschlagen. (1381402) (18)<br />
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23
255<br />
LUIS DE MORALES,<br />
UM 1509/10 BADAJOZ <strong>–</strong> 1586, ZUG.<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
76 x 63 cm.<br />
Maria hält Jesus in ihren Armen, seitlich dahinter<br />
Johannes Evangelist sowie Maria Magdalena. Die<br />
Figuren im Halbbildnis vor dunklem, nahezu schwarzem<br />
Hintergrund, auf dem die goldgelben Nimbusse<br />
zur Geltung kommen. Die realistische Härte, insbesondere<br />
im Gesicht des Toten, entspricht der Malweise<br />
von Luis de Morales. So lassen sich in mehreren seiner<br />
Werke vergleichbare Gesichtszüge, insbesondere<br />
bei der Jesusdarstellung finden. Der Maler, der oft als<br />
erster der spanischen Renaissance bezeichnet wird,<br />
widmete sich ausschließlich religiösen Themen, weshalb<br />
er auch „El Divino“ oder „Divino Morales“ genannt<br />
wurde.<br />
(13816724) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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256<br />
FRANS FLORIS D. Ä.,<br />
UM 1516 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1570 EBENDA, ZUG.<br />
ALLEGORIE DES FRIEDENS UND DER<br />
GERECHTIGKEIT<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
75,5 x 109 cm.<br />
In profiliertem Holzrahmen.<br />
In einem durch eine Säule und ein Pilaster angedeutetem<br />
Innenraum zwei weibliche allegorische Figuren<br />
mit Schwert bzw. Ölbaumzweigen, im vakanten Raum<br />
schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, fliegende<br />
Putti tragen über den Häuptern eine Krone und<br />
einen Kranz aus Ölbaumzweigen. Im Museum Kunstpalast<br />
wird eine ähnliche Komposition geführt (Inv.<br />
Nr. 209), die in die anonymen südlichen Niederländer<br />
lokalisiert wird.<br />
FRANS FLORIS THE ELDER,<br />
CA. 1516 ANTWERP <strong>–</strong> 1570 IBID., ATTRIBUTED<br />
ALLEGORY OF PEACE AND JUSTICE<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
75.5 x 109 cm.<br />
Literature:<br />
cf. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />
1955, no. 16.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />
1955, Nr. 16. (13711219) (13)<br />
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25
257<br />
ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />
UM 1485 SIENA <strong>–</strong> UM 1525 FLORENZ, ZUG.<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance<br />
und ist erstmals 1507 in Siena dokumentiert,<br />
wo er in der Compagnia di San Girolamo mitarbeitete.<br />
Die Kunst des nahen Florenz übte maßgeblichen Einfluss<br />
auf seine Malerei aus. 1525 wurde er in Florenz<br />
in die Malergilde eingetragen. Werke von ihm hängen<br />
in den Uffizien in Florenz und ein ihm zugeschriebenes<br />
Gemälde in der Berliner Galerie.<br />
MARIA MIT DEM KIND UND DEM<br />
JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
125 x 145 cm.<br />
In plastisch verziertem Rahmen.<br />
In einer angedeuteten Flusslandschaft mit dahinterstehender<br />
Architektur und abschließendem Hügelzug<br />
die pyramidal angeordnete Gruppe der Maria mit<br />
einem goldverzierten Umhang, dem liegenden Christusknaben<br />
auf weißem Tuch, sowie dem rechts mit<br />
Nimbus versehenem Johannesknaben. Die pyramidale<br />
Komposition wird durch Rundbogenzwickel in den<br />
oberen und unteren Rändern unterstrichen.<br />
(1381951) (13)<br />
ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />
CA. 1485 SIENA <strong>–</strong> CA. 1525 FLORENCE,<br />
ATTRIBUTED<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH INFANT SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
125 x 145 cm.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
258<br />
FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
156 x 117 cm.<br />
Teils mit dünnem Holzleistenrahmen.<br />
Vor karger, teils felsiger Landschaft, schablonenhaft<br />
wiedergegeben der halb kniende Hieronymus, lediglich<br />
mit einem rötlichen Tuch über Arm- und Hüftbereich<br />
bekleidet. Er wird als Büßer wiedergegeben und<br />
hält in seiner rechten ausgestreckten Hand einen Stein,<br />
um sich aus Reue damit auf die Brust zu schlagen.<br />
Er wird dabei von einem ihm attributiv zugeordneten<br />
Löwen begleitet, der am rechten unteren Rand zu<br />
erkennen ist und der wachsam aus dem Bild zu blicken<br />
scheint. Rechtsseitig zudem ein aufgeschlagenes<br />
Buch erkennbar, während linksseitig ein einfaches,<br />
aus Ästen errichtetes Kreuz zu erkennen ist,<br />
auf das der Heilige reuig blickt. Ab der Mitte des<br />
Hintergrunds ist eine zweite Bildebene zu erkennen,<br />
die in türkis- grüner/weißer Farbigkeit eine bergige<br />
Landschaft mit Bäumen, einen Fluss mit Segelboot<br />
und einen Gebirgszug unter hohem Himmel erkennen<br />
lässt. Darstellung eines in der Kunstgeschichte<br />
der Malerei beliebten Themas.<br />
(1380582) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
SAINT JEROME<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
156 x 117 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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259<br />
JAN MANDYN,<br />
UM 1500 <strong>–</strong> 1560, NACHFOLGE DES<br />
AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
72 x 54 cm.<br />
Verso alte Klebezettel.<br />
Wir danken Herrn Peter van den Brink für freundliche<br />
Hinweise zur Katalogisierung.<br />
Der Maler ist in der Nachfolge des Jan Mandyn zu<br />
sehen. Dessen Interesse an grotesken Figurenwiedergaben,<br />
auffälliger Farbgebung und überraschenden<br />
Kompo sitionen wird auch in diesem Gemälde deutlich.<br />
Der Auferstandene entschwebt förmlich in kaum<br />
natürlich nachvollziehbarer Weise einem seiner Größe<br />
nicht entsprechendem Sarkophag; auch die leuchtenden<br />
Farben in den Gewändern der Wächter sind als<br />
Merkmale des Manierismus zu sehen, wie ebenso der<br />
gelbe Lichtstrahl, der die Christusfigur hinterfängt.<br />
Farblich weit zurückhaltender die Drei Marien, die sich<br />
im Hin ter grund der Grabhöhle nähern, in der sie ein<br />
Engel erwartet.<br />
(1380611) (11)<br />
JAN MANDYN,<br />
UM 1500 <strong>–</strong> 1560, FOLLOWER OF<br />
THE RESURRECTION OF CHRIST<br />
Oil on oak panel.<br />
72 x 54 cm.<br />
We would like to thank Mr. Peter van den Brink for his<br />
advice regarding the cataloguing of the painting.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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260<br />
DEUTSCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
KREUZABNAHME CHRISTI<br />
Öl auf Nadelholz.<br />
70 x 70 cm.<br />
Deutschland/ Tirol, zweite Hälfte 16. Jahrhundert.<br />
Ungerahmt, verso senkrechte Festigungsleiste.<br />
Betont hellfarbig wird hier die biblische Szene der<br />
Kreuzabnahme gezeigt. In den Lokalfarben jedoch<br />
spricht deutlich der Manierismus, wobei hier die nahezu<br />
selbstleuchtenden Rosa- und Gelbfarben komplementär<br />
zum Grün in den Gewändern zum Ausdruck<br />
kommen. Ausgehend von der Schule des Florentiners<br />
Jacopo da Pontormo hat diese Farbgebung auch in<br />
die Renaissancemalerei Tirols und nördlich der Alpen<br />
Eingang gefunden. Bemerkenswert ist hier auch die<br />
in helle Rosafarbe getauchte Architektur der Stadt<br />
Jerusalem oben links<br />
Die Darstellung zeigt sämtliche im Bibeltext genannte<br />
Figuren beim Geschehen der Kreuzabnahme. Textgemäß<br />
erfolgte dies noch bei Tageslicht, was der Maler<br />
ganz offensichtlich zeigen wollte, ganz im Gegensatz<br />
zu vielen gleichthematischen Werken anderer Künstler<br />
der Zeit. Die einzig dunklen Aspekte im Bild finden<br />
sich im Mantel der Maria, die unterhalb des Kreuzes<br />
niedersinkt, sowie in der Grabeshöhle rechts am Bildrand,<br />
in der die nachfolgende Grablege synchronoptisch<br />
gezeigt wird. Die Leidenswerkzeuge <strong>–</strong> Kreuznägel<br />
mit Hammer, Essigschale mit Schwamm-, sind<br />
hier am Boden im Vordergrund ins Bild gebracht, die<br />
Dornenkrone jedoch wird von einem der Männer auf<br />
der Leiter gezeigt <strong>–</strong> was als ein außergewöhnliches<br />
Motiv zu sehen ist. A.R.<br />
(1380631) (2) (11)<br />
GERMAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
THE DEPOSITION FROM THE CROSS<br />
Oil on softwood.<br />
70 x 70 cm.<br />
Germany/ Tyrol, second half of the 16th century.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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29
261<br />
MEISTER DER BOLOGNESER SCHULE,<br />
KREIS DES FRANCESCO RAIBOLINI FRANCIA<br />
(UM 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />
GRABLEGUNG CHRISTI MIT MARIA, JOHANNES<br />
UND DEM SCHWEISSTUCH DER VERONIKA<br />
SCHOOL OF BOLOGNA,<br />
CIRCLE OF FRANCESCO FRANCIA,<br />
(CA. 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />
THE ENTOMBMENT OF CHRIST WITH THE VIRIGN<br />
MARY, SAINT JOHN AND THE VEIL OF VERONICA<br />
Öl auf Holz.<br />
112 x 74 cm.<br />
Das oben halbrund geschlossene Tafelbild zeigt den<br />
vom Kreuz abgenommenen Jesus in Dreiviertelansicht,<br />
mit Seitenwunde und Wundmalen an den Händen in<br />
nahezu aufrechter Haltung im Steinsarkophag. Seitlich<br />
die Halbfiguren von Maria und Johannes. Als Hintergrund<br />
fungiert das zentral positionierte Holzkreuz vor<br />
leicht wolkigem Hintergrund. An der Vorderseite des<br />
Sarkophages hängt das Schweißtuch herab, das Imago<br />
Christi darauf naturalistisch wiedergegeben.<br />
Stilistische Verwandtschaft ist gegeben mit Francesco<br />
Francias „Kreuzigung“ aus dem Jahre 1485, das sich im<br />
Palazzo d‘Accursio in Bologna befindet; das Gesicht<br />
der Madonna wiederum lässt sich vergleichen mit der<br />
„Heiligen Familie“, um 1485, in Berlin (Gemäldegalerie).<br />
Francia gilt als Begründer der Bologneser Schule und<br />
übte demgemäß großen Einfluss auf seine Zeitgenossen<br />
und Nachfolger aus. Besonders die weiche,<br />
beinahe liebliche Wiedergabe seiner Marien- und<br />
Frauenbildnisse waren die Neuerungen, die von ihm<br />
in die Renaissancemalerei eingingen.<br />
Oil on panel.<br />
112 x 74 cm.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Mario Scalini (Hrsg.), Elena Rossoni (Hrsg.),<br />
Il genio di Francesco Francia. Un orafo pittore nella<br />
Bologna del Rinascimento. Venedig 2018.<br />
Vgl. Alexander Rauch, Malerei der Renaissance<br />
in Venedig und Norditalien, Köln 1994.<br />
(13816812) (11)<br />
30 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
262<br />
GOTISCHE ALTAR-BEKRÖNUNG<br />
MIT DARSTELLUNG DES SEGNENDEN CHRISTUS<br />
ALS LUX MUNDI<br />
Höhe: 67 cm.<br />
Breite: 44 cm.<br />
Wohl (Raum Florenz ?) Toskana, um 1420.<br />
Dreieckige Wimperg -Spitze eines gotischen Altars,<br />
mit erhaltenen vergoldeten seitlichen Rahmeneinfassungen,<br />
daran eine erhaltene Krabbe, sowie Reste<br />
weiterer flammenförmiger Krabben.<br />
Gezeigt ist Christus in Halbfigur, frontal dem Betrachter<br />
entgegengerichtet. Das Haupt hinterlegt von goldenem,<br />
punzierten Nimbus. Darüber ein weiterer kleiner<br />
Nimbus, der einen roten Engelskopf umfängt, entsprechend<br />
den größeren beiden Engelsköpfe in den<br />
unteren Ecken.<br />
Jesus in grünem Gewand, darüber ein rötlich leuchtender<br />
Mantelumhang. Die Rechte als Segenshand<br />
erhoben, die linke hält ein offenes Buch, darauf: „EGO<br />
/ SVM / LVX / MUNDI - PRI(N)CI / PÜIVM / ET FIN / IS“<br />
(„Ich bin das Licht der Welt - Angang und Ende“). Stilistisch<br />
ist das Werk an den Anfang des 15. Jahrhunderts<br />
zu setzen.<br />
(13816828) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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263<br />
MARIA MIT DEM KINDE<br />
Öl auf Kupfer.<br />
Gemäldemaße: 16 x 12,4 cm.<br />
Rahmenmaße: 44,5 x 39,5 cm.<br />
Italien, 17. Jahrhundert.<br />
Vor abgedunkeltem Fond das Hüftbildnis Mariae in<br />
blauem Gewand auf ihrem Knie das segnende Christuskind<br />
haltend, die Häupter jeweils mit Nimbus geschmückt.<br />
Der untere Bildrand mit goldgehöhtem<br />
Schriftzug „AVE - MARIA“. In ebonisiertem teilvergoldeten<br />
Rahmen mit roter Samttapezierung.<br />
(1381272) (1) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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264<br />
FLORENTINISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
MARIA MIT DEM KIND, DEM JOHANNESKNABEN<br />
UND DER HEILIGEN ANNA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
144 x 108,5 cm.<br />
Schmale Einfassungsleiste.<br />
Die Bildkomposition zeigt einen pyramidalen Dreiecksaufbau,<br />
wobei das Jesuskind im Zentrum erscheint,<br />
Mutter Anna dagegen etwas verschattet im Hintergrund<br />
links oben. Im Grunde ist hier der Bildtypus der<br />
Anna Selbdritt zitiert, unter Hinzufügung des kleinen<br />
Johannes, der mit dem Jesuskind Blickkontakt hält.<br />
Die Farbwahl - insbesondere in der Kleidung der Maria<br />
<strong>–</strong> zeigt ganz betont den nahezu aus sich selbst leuchtenden<br />
Effekt von Rosa und Gelb, wie dies in der Kunst<br />
der florentinischen Manieristen etwa des Jacopo da<br />
Pontormo (1484-1557) oder Rosso Fiorentino (1495-<br />
1540) zum Ausdruck kommt. Die in sich gedrehte<br />
Körper haltung hat vor allem Parmigianino (1503-1540)<br />
kultiviert. Hier im Bild bestimmt sie die Haltung des<br />
Jesuskindes. A.R.<br />
(1380684) (11)<br />
FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH THE INFANT<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT ANNE<br />
Oil on canvas.<br />
144 x 108.5 cm.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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33
265<br />
MALER DER SCHULE VON FERRARA<br />
DES 15. JAHRHUNDERTS, AUS DEM KREIS<br />
VON FRANCESCO DEL COSSA (1436-1478)<br />
BILDNIS EINES BÄRTIGEN MANNES<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
24 x 18,7 cm.<br />
Das Portrait zeigt den Mann im Brustbildnis, in ähnlicher<br />
Auffassung wie das Gemälde des del Cossa<br />
„Mann mit einem Ring“, das um 1472-1477 entstand<br />
und sich im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in<br />
Madrid befindet. Der Zeit und dem Stil der Frührenaissance<br />
entsprechend ist die Figur vor einer Landschaft<br />
im Hintergrund gezeigt. Hier verläuft ein Fluss unterhalb<br />
einer Anhöhe mit Gebäuden. Es ist anzunehmen,<br />
dass es sich hierbei um eine Gegend handelt, die mit<br />
dem Dargestellten in engem Bezug steht.<br />
Bei der Suche nach dem Maler des Bildes wurden<br />
bereits mehrere Vorschläge gemacht. Das gravierte<br />
Namensschild auf dem Rahmen nennt den Venezianer<br />
Vittore Carpaccio, wogegen jedoch einige Kriterien<br />
sprechen, wie Patricia Fortini Brown mitteilt. Zur Diskussion<br />
stünde auch Ercole de Roberti aus Ferrara, der<br />
seinen Bildnissen jedoch zumeist einen einfarbigen<br />
Hintergrund gab. Letztliche Aussage zu dem Bild galt<br />
dem Kreis des Francesco del Cossa (Amadore Ponella,<br />
laut gegebenem Schreiben). A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Andrea Bacchi, Francesco del Cossa, Soncino<br />
1991.<br />
Vgl. Eberhard Ruhmer, Francesco del Cossa, München<br />
1959.<br />
Vgl. Alexander Rauch, Die Kunst der italienischen<br />
Renaissance - Architektur, Skulptur, Malerei,<br />
Zeichnung, Köln 1994.<br />
(1380705) (4) (11)<br />
SCHOOL OF FERRARA, 15TH CENTURY<br />
FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO DEL COSSA<br />
(1435 - 1477)<br />
PORTRAIT OF A BEARDED MAN<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
24 x 18.7 cm.<br />
The present half-length portrait features a similar<br />
composition to Del Cossa’s painting titled Man with a<br />
Ring, which was created ca. 1472 - 1477 and is held at<br />
the Thyssen-Bornemisza Museo Nacional in Madrid<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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266<br />
NORDITALIENISCHER MALER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DER BÜSSENDE HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Holztafel.<br />
90 x 65,5 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Wasserschlag.<br />
Verso mit Plexiglasplatte.<br />
Vor einem Kruzifix mit lebensecht dargestelltem Corpus<br />
Christi sitzt der Eremit vor aufgeschlagenem Buch<br />
und Schädel, sowie seiner Kardinalsrobe mit einem<br />
Geißelstein, sein Haupt wird von einem Nimbus umspielt.<br />
Der Hintergrund hügelig mit einer Kirche und<br />
den Hieronymus beim Herausziehen eines Dorns aus<br />
der Löwentatze zeigend.<br />
(1380072) (13)<br />
NORTHERN ITALIAN SCHOOL,<br />
16TH CENTURY<br />
THE PENITENT SAINT JEROME<br />
Oil on panel.<br />
90 x 65.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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35
267<br />
LOMBARDISCHER MEISTER AUS DEM KREIS DES<br />
AMBROGIO DE PREDIS (UM 1455 <strong>–</strong> NACH 1508)<br />
MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Holz.<br />
71 x 54 cm.<br />
In Nussholz geschnitzter Rahmen, verso zwei Querleisten.<br />
Wenngleich das Gemälde nicht die feinpinselige<br />
Malweise des berühmten lombardischen Meisters<br />
aufweist, so ist doch eine stilistische Nähe zu dessen<br />
Werken erkennbar. Dies betrifft die sehr ruhige Körperhaltung,<br />
aber auch die nahezu schematisch aufgefasste<br />
Wiedergabe der Augenpartie. Allerdings findet<br />
sich ein derart detailreicher räumlicher Hintergrund<br />
bei De Predis nirgends. Dies weist darauf hin, dass<br />
das Gemälde zwar dem Mailänder Raum zuzuordnen<br />
ist, jedoch wohl weit später entstanden sein dürfte.<br />
Die Bildnisse des Hofmalers von Ludovico Sforza und<br />
des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian<br />
I verzichten sämtlich auf jeglichen Hintergrundraum,<br />
die Körperhaltungen sind weit weniger bewegt<br />
als bei der hier dargestellten Magdalena. Dagegen<br />
zeigt der Maler hier einen raffinierten Einfallsreichtum<br />
in der Darstellung der räumlichen Elemente wie auch<br />
etwa der scheinbar zufälligen, jedoch kunstvoll drapierten<br />
langen Haarlocken, die er symmetrisch über den<br />
nackten Oberkörper verteilt hat. Dabei ist das offene<br />
Haar in der Malerei seit jeher als Zeichen der Sünde<br />
verstanden worden, was der Magdalenen-Legende<br />
entspricht. Die hier gezeigten Stein-Elemente einer<br />
angedeuteten Grotte als umfangender Raum werden<br />
manieristisch-architektonisch umgebildet. Der scheinbar<br />
natürliche Stein bildet eine möbelähnliche Konsole<br />
für das attributive Salbgefäß. Lediglich der schwarze<br />
tiefere Hintergrund im Bildzentrum ist noch als ein<br />
Erbe der früheren De Predis-Stilistik zu sehen. Die<br />
wenig bunte, nahezu monochrome bräunliche Gesamtfarbigkeit<br />
im Bild wird lediglich durch das Rot<br />
des Gebetbuches bereichert und darf ebenfalls als<br />
stilistisches Element der lombardischen Malerei<br />
des 16. Jahrhundert gesehen werden.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Janice Shell, Ambrogio de Predis in I Leonardeschi,<br />
Mailand 1998. A.R.<br />
(1380651) (2) (11)<br />
LOMBARDY MASTER FROM THE CIRCLE OF<br />
AMBROGIO DE PREDIS (CA. 1455 <strong>–</strong> AFTER 1508)<br />
268<br />
LOMBARDISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ECCE HOMO<br />
SCHOOL OF LOMBARDY,<br />
17TH CENTURY<br />
ECCE HOMO<br />
MARY MAGDALENE<br />
Oil on panel.<br />
71 x 54 cm.<br />
In carved walnut frame, two parquetting slats on the<br />
back.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
124 x 100 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Inmitten einer klassischen Architektur mit korinthischen<br />
Kapitellen der präsentierte Christus mit Dornenkranz,<br />
zusammengebundenen Händen und rotem<br />
Umhang. Vor ihm zahlreiche Figuren und hinterfangende<br />
Architektur, wobei sich die Darstellung vermutlich<br />
an einem Holzschnitt des 16. Jahrhunderts<br />
orientiert.<br />
(1380681) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
124 x 100 cm.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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269<br />
GILLIS COIGNET D. Ä.,<br />
1542 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1599 HAMBURG, ZUG.<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf zwei vertikal zusammengefügten Holztafeln.<br />
99 x 71 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Justus Müller<br />
Hofstede vom 20. Februar 1978.<br />
In Nahsicht vor nächtlichem Hintergrund der stehende<br />
Jesus mit freiem Oberkörper, einem weißen Tuch um<br />
die Hüfte und einem Umhang, der teils über seinen<br />
Schultern hängt. Er hat die Arme mit einem Seil zusammengebunden<br />
und hält in seiner rechten Hand<br />
ein Spottzepter. Auf seinem Haupt trägt er die Dornenkrone<br />
und mit leidendem schmerzvollen Gesicht<br />
blickt er seitlich nach oben. Rechts hinter ihm stehend<br />
Pontius Pilatus in edlem Gewand und einem prächtigen<br />
Turban mit Brosche, der ihn traurig anblickt.<br />
Linksseitig ein Knecht, in seiner rechten Hand eine<br />
brennende Fackel haltend, in der anderen ein kleines<br />
Horn, das er bläst. Das Gemälde, so Müller Hofstede,<br />
lässt sich gut stilistisch mit anderen Werken des<br />
Künstlers vergleichen, vor allem die physiogno mische<br />
Bildung des Knechtes mit der Fackel und des Christus.<br />
Er ordnet das Bild in die letzte Schaffens periode des<br />
Künstlers ein. Im unteren Bereich teils Kratzsp.<br />
(1360711) (18)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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270<br />
MALER DER TOSKANISCHEN SCHULE<br />
DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />
SCHOOL OF TUSCANY,<br />
16TH/ 17TH CENTURY<br />
DIE HEILIGE FAMILIE<br />
THE HOLY FAMILY<br />
Öl auf Holz.<br />
65 x 55,5 cm.<br />
Verso zwei vertieft eingelassene Querleisten.<br />
Die Gruppe insgesamt hell beleuchtet, in einem Innenraum<br />
mit Fensterausblick auf den Wolkenhimmel. Die<br />
Farbgebung weist auf die Einflüsse des Manierismus<br />
hin, insbesondere das leuchtende Rosa im Kleid der<br />
Maria, komplementär zum Grün und Gelb im Tuch.<br />
Das Gemälde ist als Andachtsbild geschaffen und dadurch<br />
so zu verstehen, dass das Jesuskind den Bildbetrachter<br />
segnet. Die Rose in der Hand des Kindes<br />
<strong>–</strong> ein Attribut, das mit der nun einsetzenden speziellen<br />
Verehrung der Maria als Rosenkönigin theologisch zu<br />
sehen ist.<br />
(1380688) (11)<br />
Oil on panel.<br />
65 x 55.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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39
271<br />
BERNARDO STROZZI UND WERKSTATT,<br />
GENANNT „IL CAPPUCCINO“,<br />
1581 GENUA <strong>–</strong> 1644 VENEDIG<br />
EKSTASE DES HEILIGEN FRANZISKUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
125 x 98 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Anna Orlando, Genua,<br />
in Kopie.<br />
Im Zentrum der Darstellung in freier Natur der Heilige<br />
Franziskus in brauner Kutte, der in fast theatralischer<br />
Weise seine Arme ausgebreitet hat und sich mit zum<br />
Himmel gerichteten Blick niederwirft. Am linken Bildrand<br />
ist zudem unterhalb eines Baumstammes ein<br />
weiterer Mönch mit erhobenem Arm erkennbar. Typisch<br />
für den Künstler sind hier die schwung- und<br />
kraftvoll gestalteten Arme und Hände. Die Hände des<br />
Franziskus sowie sein linker Fuss sind deutlich mit<br />
Stigmata gekennzeichnet; durch den Lichteinfall von<br />
oben werden diese und auch sein fahles Gesicht mit<br />
den geröteten.Augen besonders hervorgehoben.<br />
BERNARDO STROZZI, AND WORKSHOP,<br />
ALSO KNOWN AS “IL CAPPUCCINO”<br />
1581 GENOA <strong>–</strong> 1644 VENICE<br />
THE ECSTASY OF SAINT FRANCIS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
125 x 98 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />
Genoa, in copy.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Für eine Biografie siehe: Bernardo Strozzi 1582 -<br />
1654. La conquista del colore, hrsg. von A. Orlando<br />
und D. Sanguineti,Ausstellungskatalog, Genua 2019,<br />
mit umfangreicher Bibliographie.<br />
(1371611) (18)<br />
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272<br />
LAVINIA FONTANA,<br />
1552 BOLOGNA <strong>–</strong> 1614 ROM, ZUG.<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />
DER HEILIGEN KATHARINA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115,5 x 99,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />
in Kopie vorliegend, das Gemälde an genannte Künstlerin<br />
zuschreibend.<br />
Vor einem braunen Vorhang Maria in rosa-blauem<br />
Gewand, den auf einem hellen Kissen mit goldenen<br />
Quasten sitzenden nackten Jesusknaben haltend, der<br />
gerade einen goldenen Ring an einen Finger der rechten<br />
Hand der Heiligen Katharina streift. Sie wird wiedergegeben<br />
in einem prachtvollen Kleid mit wertvollem<br />
Halsgebinde, einer goldenen Krone auf dem Haupt<br />
und einem ihr attributiv zugeordneten, mit Nägeln<br />
versehenen Rad am unteren rechten Rand. Beide<br />
schauen sich liebevoll an. Hinter Maria der stehende<br />
Josef, der diese Vermählung voller Aufmerksamkeit<br />
betrachtet. Malerei eines beliebten Themas in zurückhaltender<br />
Farbigkeit. Emilio Negro ordnet das vorliegende<br />
Gemälde den reifen Werken von Lavinia Fontana<br />
zu und nennt zudem in seiner Expertise Vergleiche.<br />
(1381602) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
273<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA, WERKSTATT<br />
HEILIGER SEBASTIAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
54 x 46 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten im Original von Jörg<br />
Michael Henneberg, München, 1. August 2023, das<br />
Werk der Werkstatt Renis zuordnend.<br />
Brustportrait des Heiligen Sebastian im Oval mit nach<br />
links oben gerichtetem Blick. Besonders gut zu vergleichen<br />
ist das vorliegende Werk mit einem quasi<br />
identischen Gemälde auf Schloss Windsor in der Royal<br />
Collection Inv.Nr. RCiN 405562 mit den Maßen 56,9 x<br />
48,8 cm. Beide Gemälde zeigen den wesentlichen<br />
Detailausschnit aus dem Heiligen Sebastian in der<br />
Landschaft an einen Baum gebunden, das sich im<br />
Museo del Prado in Madrid (Inv.Nr. P000211) befindet.<br />
Ebenso wie in Windsor zeigt auch das hier angebotene<br />
Gemälde den Kopf vor neutraler dunkler Folie<br />
bei redu zierten Maßen, sodass die Grausamkeit des<br />
Geschehens lediglich durch den schmerzerfüllten<br />
Blick offenbar wird. Es ist kennzeichnend für Guido<br />
Renis Werkstatt, dass sie oft Ausschnittkopien aus<br />
größeren Kompo sitionen fertigte, die sich auf den<br />
Kopfausschnitt konzen trierten.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Sybille Ebert-Schifferer, Guido Reni und Europa.<br />
Ruhm und Nachruhm, Frankfurt a. Main 1988.<br />
Vgl. Max von Boehn, Guido Reni, Bielefeld und<br />
Leipzig 1910.<br />
(1380071) (13)<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., WORKSHOP OF<br />
SAINT SEBASTIAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
54 x 46 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Jörg Michael<br />
Henneberg, Munich, dated 1 August 2023.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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274<br />
RÖMISCHE/ BOLOGNESER SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES APOSTELS ODER HEILIGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 50 cm.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
Halbbildnis nach links eines älteren Mannes mit langem<br />
grauem Bart und Halbglatze, seinen Kopf auf die linke<br />
Hand gestützt und den Blick nach oben gen Himmel<br />
gerichtet. Er hat eine faltenreiche Stirn und feuchte<br />
dunkle Augen, aus denen ein paar Tränen über seine<br />
Wangen laufen. Die Art der Darstellung mit traurigem<br />
Blick weist auf einen Heiligen oder vielmehr einen<br />
Apostel hin.<br />
(1380531) (18)<br />
SCHOOL OF ROME/ BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />
PORTRAIT OF AN APOSTLE OR SAINT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
67 x 50 cm.<br />
€ 11.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
275<br />
CARAVAGGIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 100 cm.<br />
In schlichtem Holzrahmen.<br />
Vor dunklem Grund dem Caravaggismus eigenen<br />
Chiaro- Scuro verpflichtet Christus das Kreuz tragend.<br />
Beide Hände umfassen den rechten Querbalken, während<br />
er von links her von zwei Schergen Bedrängung<br />
erfährt. Rest.<br />
(1381686) (10)<br />
CARAVAGGIST 17TH CENTURY<br />
CHRIST CARRYING THE CROSS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
117 x 100 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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276<br />
LUCA LONGHI,<br />
1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ZUG.<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM HEILIGEN<br />
HIERONYMUS SOWIE EINEM BISCHOF<br />
Öl auf Holz.<br />
94 x 73 cm.<br />
Die Figurengruppe dicht gedrängt und nahe an den<br />
Betrachter herangeführt. Im Zentrum des Bildes dominiert<br />
das Rot im Kleid der Maria, ihr Blick gilt dem<br />
rechts tiefer knienden, bärtigen Bischof, bei dem es<br />
sich möglicherweise um den Stifter des Werkes handelt.<br />
Der Heilige Josef rechts oben auf einen Stab<br />
gestützt mit Blick auf das Kind, das auf dem Knie der<br />
Mutter sitzt und sich mit beiden Händchen und dem<br />
Blick dem Bischof zuwendet. Dahinter links oben<br />
Hie ronymus, bärtig wiedergegeben, der seine rechte<br />
Hand auf die Schulter des Kindes gelegt hat. So ist<br />
die Komposition bewusst in eine Art Verschränkung<br />
der Figuren insgesamt und miteinander angelegt. Die<br />
Ruhe in der komplizierten Personenverschränkung geschieht<br />
durch die exakt nebeneinander komponierten<br />
Häupter der Heiligen, die eine kompositionelle Festigung<br />
im oberen Bildteil ergeben, während darunter<br />
die Bewegung des Kindes auf den Bischof hin eine<br />
Diagonalbeziehung und damit eine Verlebendigung erzeugt.<br />
Ähnliche kompositionelle Aufbauformen finden<br />
wir etwa auch in der Darstellung der Heiligen Familie<br />
bei Innocenzo da Imola (um 1490-um 1545), dessen<br />
Werke dem hier vorliegenden Gemälde doch sehr<br />
nahe stehen. Stilistisch könnte auch hier der Name<br />
Girolamo Imparato (um 1550-1607) genannt werden.<br />
(1381663) (2) (11)<br />
LUCA LONGHI,<br />
1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ATTRIBUTED<br />
THE HOLY FAMILY WITH SAINT JEROME<br />
AND A BISHOP<br />
Oil on panel.<br />
94 x 73 cm.<br />
The group of figures is depicted in a tight and close-up<br />
composition. Similar compositions of the Holy Family<br />
are also known by Innocenzo da Imola (ca. 1490-ca.<br />
1545), whose works are close to the painting on offer<br />
for sale in this lot. The style of the painting could also<br />
suggest Girolamo Imparato (ca. 1550-1607).<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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277<br />
NEAPOLITANISCHE SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE GEISSELUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
146 x 161 cm.<br />
In schmalem Holzleistenrahmen.<br />
Die nächtliche Darstellung zeigt den am Boden liegenden<br />
Jesus mit einer Kette um seinen Hals und seinem<br />
festgebundenen linken Unterarm, jeweils gehalten von<br />
zwei hinter ihm stehenden Schächern, von denen der<br />
rechte muskulöse Mann mit seinem rechten Arm weit<br />
ausholt, um ihn erneut zu schlagen und mit seinem<br />
rechten Fuß zu treten. Am Boden rechts liegt zudem<br />
ein kleines Bündel mit Dornenzweigen, ebenfalls für<br />
die Geißelung vorgesehen. Jesus, nur mit einem Tuch<br />
um den Hüftbereich bekleidet, lässt die Taten über sich<br />
ergehen und blickt mit feuchten Augen nach links. Im<br />
Hintergrund links wohl ein Apostel mit zusammengefalteten<br />
Händen und dahinter weitere Figuren, teils mit<br />
Nimbus erkennbar. Malerei, die durch die Hell- Dunkel-<br />
Inszenierung stark an die Caravaggisten erinnert.<br />
(1380602) (18)<br />
NEAPOLITAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE FLAGELLATION OF CHRIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
146 x 161 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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47
278<br />
JUAN DE LA CORTE,<br />
UM 1597 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />
AENEAS RETTET SEINEN VATER ANCHISES<br />
AUS DEM BRENNENDEN TROJA<br />
JUAN DE LA CORTE,<br />
CA. 1597 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />
AENEAS RESCUING HIS FATHER ANCHISES FROM<br />
BURNING TROY<br />
Öl auf Leinwand.<br />
108 x 145 cm.<br />
Die Zuweisung an den Maler erfolgte vor allem aufgrund<br />
des Interesses des Malers an antik-historischen<br />
Themen. So kennen wir von seiner Hand mehrere<br />
Darstellungen aus dem antiken Legendenkreis, wie<br />
„Eroberung einer antiken Stadt“ (Koller, Zürich 2016),<br />
„Paris entführt Helena“ (Prado, Madrid) oder eine<br />
weitere Version des Brandes von Troja (ebenfalls Prado,<br />
Madrid).<br />
Im Gegensatz zu der Version in Madrid ist hier im<br />
Gemälde auch noch das Trojanische Pferd rechts ins<br />
Bild gesetzt, aus dem die griechischen Krieger steigen.<br />
Die Flammen im Hintergrund sind in der hier<br />
vorliegenden Version wesentlich heller und bewegter<br />
wiedergegeben. Ansonsten zeigen sich der Bildaufbau<br />
und die Säulenarchitektur nahezu identisch und<br />
durchaus in der Malqualität der Werke des De la Corte.<br />
Möglicherweise entstand das vorliegende Gemälde<br />
als Erweiterung und zeitlich nach der Madrid-Version.<br />
A.R.<br />
(13804512) (11)<br />
Oil on canvas.<br />
108 x 145 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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279<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAS URTEIL DES PARIS<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE JUDGEMENT OF PARIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
159 x 199 cm.<br />
Großformatige Darstellung des griechisch-mytholo gischen<br />
Themas, wonach Paris einer der drei Göttinnen<br />
den goldenen Apfel überreicht. Er entscheidet sich für<br />
Venus als die Schönste der drei, die in ihrer Hand<br />
symbolisch ein entflammtes Herz hält und ihm somit<br />
ihre Liebe anbietet. Daneben sitzt in leichter Rückenansicht<br />
Hera, mit ihrem Attribut, einem Pfau, sowie<br />
Minerva in Rüstung mit Lanze und ihrem Attribut, der<br />
Eule. Paris als Schäfer dargestellt mit Schäferstab,<br />
neben ihm der Amorknabe, der ihn eindringlich anblickt<br />
um seine Verliebtheit Venus gegenüber zu bestärken.<br />
Die Figurengruppe in einer fantasievollen Landschaft<br />
mit Ausblick in ein Tal rechts hinten mit auffliegenden<br />
Schwänen über einer Burgruine. Die Malerei in starker<br />
manieristischer Stilistik. Rahmenschäden.<br />
(1381682) (10)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
159 x 199 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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49
280<br />
SCIPIONE COMPAGNO,<br />
UM 1624 NEAPEL <strong>–</strong> UM 1680<br />
DER TRIUMPH DES DAVID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
87 x 122 cm.<br />
Verso auf altem Aufkleber betitelt, mit anderer<br />
Künstlerangabe.<br />
In breitem vergoldeten Prunkrahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf den großen Triumphzug<br />
des David, der am unteren linken Rand beginnt<br />
und sich schlangenförmig in die Tiefe bis zum<br />
Eingangstor der Stadt Jerusalem erstreckt. In dem Zug<br />
zunächst zahlreiche behelmte Soldaten, dann David in<br />
blauem Gewand mit rotem Mantelüberwurf, in seinen<br />
Händen einen langen Stab sowie den Kopf des von<br />
ihm besiegten Riesen Goliaths haltend, davor einige<br />
Musikanten sowie mehrere tanzende Frauen und<br />
triumphierende Figuren. Im Hintergrund die überwiegend<br />
in beige- brauner Farbigkeit gehaltene Stadt,<br />
unter hohem bräunlich- blauem wolkenreichen Himmel<br />
sowie ein sich von der vorderen Mitte nach rechts<br />
erstreckender großer Baum mit grün-braunem Blattwerk.<br />
Malerei in der typischen Manier des Künstlers,<br />
der mehrere Gemälde zu dem Thema des Triumphes<br />
des David gemalt hat. Ein stilistisch vergleichbares<br />
Gemälde mit dem Titel „Moses lässt Wasser aus<br />
dem Felsen fließen“, vom Künstler signiert und auf<br />
1640 datiert wurde auf einer Auktion in Florenz am 21.<br />
Dezember 2022 mit der Lot 33 versteigert. Teils rest.<br />
(1381539) (3) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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281<br />
FRANCESCO FIERAVINO,<br />
GENANNT „IL MALTESE“,<br />
AUCH „FRANCESCO MALTESE“,<br />
UM 1611 VALETTA <strong>–</strong> 1654 ROM, ZUG.<br />
GROSSES STILLLEBEN MIT ORIENTALISCHEM<br />
TEPPICH, PRUNKGEFÄSSEN UND OBST<br />
80 x 107 cm.<br />
Die Präsentation von Orientteppichen ist das wohl<br />
markanteste Merkmal im Werk des Malers. Wie auch<br />
in weiteren seiner Bilder zeigt er stilllebenhaft arrangierte<br />
zumeist wertvolle Gegenstände wie Turmuhren,<br />
Schatz truhen, oder wie hier eine Prunkkanne<br />
zwischen Glasgefäßen, Silberplatte und einem Obstteller.<br />
Auffallend sind seine oft carravagesken Hell<br />
Dunkel-Kontraste, die Licht und Schatten betonen.<br />
Seine Vorliebe für Orientteppiche mag auf seine<br />
Heimat Malta zurückzuführen sein, damals ein Umschlagplatz<br />
zwischen Orient und Italien. Ein ähnliches<br />
Stillleben mit orientalischem Teppich (Öl auf Leinwand,<br />
97 × 132 cm) befindet sich in der Hermitage<br />
von Sankt Petersburg. A.R.<br />
(1380754) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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51
282<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
HAFENSTADT MIT SCHIFFEN, WERFT UND<br />
FIGUREN IM MONDSCHEIN<br />
Öl auf Holz.<br />
46,5 x 67,5 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Eine befestigte Hafenstadt mit ihren Türmen, Lagerhäu<br />
sern und Kaimauern bietet eine abwechslungsreiche<br />
Kulisse mit brennender Stadt und mit Leitern herbeieilenden<br />
Figuren sowie einem am Ufer liegendem<br />
Schiff, das seetauglich gemacht wird.<br />
Für eine ähnliche Darstellung lässt sich etwa die<br />
bekannte Hafenansicht Pieter Brueghels d. Ä. in der<br />
Galleria Doria Pamphilj in Rom (Inv.Nr. FC546) heranziehen,<br />
auch hier wird bei ähnlicher Lichtstimmung<br />
die Wasser landschaft mit Schiffen von erhabenem<br />
Standpunkt aus gezeigt.<br />
(1380064) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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283<br />
GILLIS VAN VALCKENBORCH<br />
UM 1570 <strong>–</strong> 1622, ZUG.<br />
DER BRAND TROJAS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
108 x 139 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen.<br />
Großformatige Darstellung von ruinöser klassischer<br />
Architektur nahe eines offenen Gewässers mit zahlreichen,<br />
vom Schein des vom Hintergrund herrührenden<br />
Feuers erleuchteten Staffagefiguren in dramatischen<br />
Posen. Das Werk lässt sich dem Umfeld<br />
der flämischen Malerbrüder Frederik und Gillis von<br />
Valckenborch zuordnen, die den größten Teil ihres<br />
Lebens in Deutschland verbrachten. Beide lernten<br />
bei ihrem Vater Marten van Valckenborch (1534-1612)<br />
und zogen 1586 in das religiös liberale Frankfurt am<br />
Main, wo sie sich schnell etablierten und enormen<br />
Einfluss auf das dortige Kunstgeschehen ausübten. In<br />
ihrer Motivik verwandt sind auch die Werke des Pieter<br />
Schoubroeck (1570-1607), der von Jan Brueghel und<br />
den Valckenborchs beeinflusst wurde.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Pepperells, London.<br />
(1380065) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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53
284<br />
SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SCHLACHTENGEMÄLDE<br />
SPANISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
BATTLE PAINTING<br />
Öl auf Leinwand.<br />
152 x 205 cm.<br />
Das vorliegende Gemälde ist im unteren Bildbereich<br />
beschriftet „Historia del Apostel Santiago“, was so<br />
viel bedeutet wie „Die Geschichte des Apostels Jakobus<br />
d. Ä.“, dieser zählt zu den zwölf Aposteln Jesu.<br />
Seit dem 9. Jahrhundert wurde dem Apostel, der sich<br />
zum Nationalheiligen entwickelte, zunehmend eine<br />
militärische Funktion zugeschrieben. Einer späteren,<br />
aus dem 12. Jahrhundert stammenden Legende zur<br />
Folge, griff Jakobus schon im Jahr 844 auf der Seite<br />
der Christen gegen die Mauren ein und führte den<br />
Sieg herbei, wobei er als Ritter auf einem Schimmel<br />
erschien. Auch im Spätmittelalter wurde er bildlich als<br />
galoppierender Ritter dargestellt. In der Mitte des Gemäldes<br />
ist er demzufolge als Ritter mit Rüstung und<br />
federbesetztem Helm, erhobenem Schwert und einem<br />
mit Kreuz versehenem Schild auf einem Schimmel zu<br />
erkennen, wie er gegen die Feinde kämpft. Vor ihm<br />
sind bereits mehrere Männer zu Boden gegangen,<br />
während links- und rechtsseitig auf einer Brücke die<br />
Schlacht weiter tobt. Im Hintergrund rechts große<br />
Felsen und schemenhaft eine Stadt, sowie auf eine<br />
Säule die mit Nimbus erkennbare Jungfrau Maria mit<br />
dem Jesusknaben. Linksseitig im Himmel ein großer<br />
Engel mit Märtyrerzweig in seiner Hand. Figurenreiche<br />
Malerei mit dem berühmten Heiligen im Mittelpunkt.<br />
Teils Rahmenschäden.<br />
(1380483) (3) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
152 x 205 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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285<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ANSICHT VON ANTWERPEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96,5 x 151,5 cm.<br />
In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />
Von einem Hafenkai aus gesehen wird dem Betrachter<br />
die Stadtsilhouette von Antwerpen offenbar, vor welcher<br />
sich die glatten Bastionsmauern im Sonnenlicht<br />
spiegeln und aufgetakelte Segelschiffe mit niederländischer<br />
Beflaggung den Vordergrund beleben. Rest.<br />
Anmerkung:<br />
Das vorliegende Gemälde ist beim RKD in Den Haag<br />
unter Inv.Nr. 232991 verzeichnet.<br />
(1381301) (1) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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55
286<br />
FRANS FRANCKEN II,<br />
1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642 EBENDA, KREIS DES<br />
SALOMONS GÖTZENANBETUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
26 x 42 cm.<br />
Vor einem nach außen offenen Palastraum der vor<br />
einem runden Sockel mit Götzenskulptur kniende König<br />
Salomon, der Sohn Davids. Er trägt einen wertvollen<br />
goldfarbenen Mantel und hat rechts neben sich seinen<br />
bekrönten Turban und sein Zepter abgelegt. Er wird<br />
dabei von einer seitlich von ihm stehenden heidnischen<br />
Frau zur Götzenanbetung verleitet. Umgeben<br />
ist er von zahlreichen Frauen, von denen eine im goldfarbenen<br />
Kleid mit der Hand auf die Skulptur weist<br />
und dabei auf den Betrachter aus dem Bild schaut. Im<br />
Hintergrund links fällt der Blick auf eine Landschaft, in<br />
der ein Tempel zu erkennen ist.<br />
Gegen Ende seiner Regierungszeit begannen die<br />
Frauen, den Götzendienst offen zu praktizieren, wobei<br />
der Monarch selbst, unter dem Einfluss seiner vielen<br />
ausländischen Ehefrauen, diesen förderte, indem er<br />
seine Zustimmung dazu gab. Es wurden besondere<br />
Orte gebaut, u.a. für Astaroth, Kamos und Milkom<br />
oder Molech.<br />
(1381408) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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287<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
HÖFISCH-FESTLICHES BANKETT IM FREIEN<br />
Öl auf Holz.<br />
44 x 67,5 cm.<br />
Gezeigt ist eine lange Tafel, mit weißem Tuch gedeckt,<br />
dicht und gedrängt umgeben von einer großen höfischen<br />
Gesellschaft, wobei zusammengehörige Paare<br />
deutlich zusammensitzend gezeigt sind. An den<br />
Schmalseiten des Tisches ältere Hauptfiguren, die<br />
wohl als Gastgeberpaar zu sehen sind: rechts ein<br />
langbärtiger alter Herr mit schwarzem Hut, in einem<br />
hohen Korbstuhl, ihm wohl zugehörig gegenüber eine<br />
Dame in schwarzem Seidenkleid, die Blickkontakt mit<br />
dem Betrachter aufnimmt, was das Paar wohl als<br />
Auftraggeber des Bildes deuten lässt. Die 23 im Bild<br />
gezeigten Figuren verschiedener Altersgruppen sind<br />
sämtlich festlich gekleidet, zumeist mit Mühlsteinkragen<br />
in weißer Spitze, zwei der jüngeren Damen<br />
tragen geflochtene Strohhüte, höfische Anleihen aus<br />
der ländlichen Gesellschaft, was bereits in dieser Zeit<br />
eine Kleidertendenz beweist, die später so ganz Thema<br />
in der Malerei werden sollte. Auf dem Tischtuch Spezereien,<br />
wie Pastete, auf einem Anrichttisch rechts weitere<br />
Dessertgerichte wie Zuckergebäck und Kuchen,<br />
davor ein Diener. Ein weiterer dienender Knabe reicht<br />
einer Dame eine Wasserschale zur Händewaschung.<br />
In der Bedeutung ebenfalls hervorgehoben das Paar am<br />
linken Tischende, in Begleitung zweier Jagdhunde.<br />
Die Detailmalerei, insbesondere die Gesichter äußerst<br />
delikat behandelt, wobei in der Mimik der Figuren<br />
lebendiger und individueller Ausdruck liegt. Es dürfte<br />
sich hier also um ein Erinnerungsbild an eine festliche<br />
Zusammenkunft handeln.<br />
Der landschaftliche Hintergrund bietet mit den Baumgruppen<br />
eine dunklere Folie, was die Figuren umso<br />
leuchtender zur Geltung bringt. Am linken Bildrand<br />
ein Backsteinbau mit Treppengiebelfassade und angebauter<br />
Weinpergola, der wohl als Jagdschloss zu<br />
sehen ist. Rechts eine Häusergruppe von Wirtschaftsgebäuden.<br />
A.R.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Foundation Glénat, Grenoble.<br />
Sammlung Jan De Maere.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet in: Tables et festins. L‘hospitalité dans<br />
la peinture flamande et hollandaise et la bande dessinée,<br />
Ausstellungskatalog, Sainte-Cécile, Grenoble,<br />
27. November 2015-12. März 2016, hrsg. von Alain<br />
Tapié, Laurence Huault-Nesme und Philippe Duvanel,<br />
Grenoble 2015, S. 32-34.<br />
(1381409) (11)<br />
FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />
COURTLY BANQUET OUTDOORS<br />
Oil on panel.<br />
44 x 67.5 cm.<br />
Provenance:<br />
Collection Foundation Glénat, Grenoble.<br />
Jan De Maere collection.<br />
Literature:<br />
Illustrated in: Tables et festins. L’hospitalité dans<br />
la peinture flamande et hollandaise et la bande<br />
dessinée, exhibition catalogue, Sainte Cécile,<br />
Grenoble, 27 November 2015-12. March 2016, eds.<br />
by Alain Tapié, Laurence Huault-Nesme and Philippe<br />
Duvanel, Grenoble 2015, pp. 32-34<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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57
288<br />
DANIEL SEGHERS,<br />
1590 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661 EBENDA, KREIS DES<br />
DER JUNGE JOHANNES DER TÄUFER<br />
IN PRACHTVOLLER BLUMEN GIRLANDE<br />
DANIEL SEGHERS,<br />
1590 ANTWERP <strong>–</strong> 1661 IBID., CIRCLE OF<br />
YOUNG SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
IN MAGNIFICENT FLORAL WREATH<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
140 x 108 cm.<br />
Umrahmt von einer gemalten oktagonalen Goldleiste<br />
der im Zentrum in abendlicher Landschaft sitzende<br />
junge Johannes der Täufer mit Nimbus, Fellumhang,<br />
einem Kreuzstab mit Rotulus in seiner linken Hand<br />
und mit seiner Rechten ein junges Schaf streichelnd,<br />
die typischen Attribute des Dargestellten. Mit seinen<br />
glänzenden braunen Augen blickt er aufmerksam aus<br />
dem Bild heraus. Umgeben wird die Darstellung von<br />
einer Girlande mit überwiegend leuchtenden weißen,<br />
rot-weißen, roten und rosafarbenen Blumen, darunter<br />
Nelken, Rosen, Schneeball, Chrysanthemen, Anemonen,<br />
Tulpen sowie kleinen Narzissen, die sich besonders<br />
gut gegenüber dem dunklen, fast schwarzen Hintergrund<br />
abheben. Ausführung in hoher künstlerischer<br />
Qualität.<br />
(1380021) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
140 x 108 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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289<br />
JAN WILDENS,<br />
1586 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />
JÄGER VOR WEITER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78 x 107,5 cm.<br />
Rückseitig königlich schwedisches Sammlungsetikett.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben ein Zertifikat von Stéphane Pinta, Cabinet<br />
Turquin, vom 3. November 2023, in Kopie.<br />
Im Vordergrund des Gemäldes mehrere Jäger mit ihren<br />
Hunden, von denen einer sein Gewehr reinigt sowie<br />
ein Paar, das sich unter einem hohen Baum ausruht.<br />
Dahinter ein bräunlicher Feldstreifen mit Kühen, einem<br />
Fuhrwerk sowie einem Hirten mit Tieren, deren Weg<br />
zu zwei alten Häusern führt. Rechtsseitig ein Teich mit<br />
Enten, auf die gerade ein Jäger mit seinem Gewehr<br />
zielt. Dahinter in der mittleren Ebene eine weite grüne<br />
Landschaft unter hohem grau-blauen Himmel mit<br />
mehreren fliegenden Vögeln. Am linken Bildrand ein<br />
hoher, in den Himmel reichender Baum als Repoussoir.<br />
Malerei mit farblicher, horizontal hintereinanderliegender<br />
Staffelung mit vielen Details in überwiegend beigebrauner<br />
und grünlicher Farbgebung.<br />
(1381362) (18)<br />
JAN WILDENS,<br />
1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />
HUNTSMEN IN VAST LANDSCAPE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
78 x 107.5 cm.<br />
Accompanied by a certificate by Stéphane Pinta,<br />
Cabinet Turquin, dated 3 November 2023, in copy.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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290<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
UMKREIS JAN BRUEGHEL D. J.<br />
(1601 - 1678 ANTWERPEN)<br />
DIANA UND IHRE NYMPHEN BEI DER JAGD<br />
FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY,<br />
CIRCLE OF JAN BRUEGHEL THE YOUNGER<br />
(1601 - 1678 ANTWERP)<br />
DIANA AND HER NYMPHS HUNTING<br />
Öl auf Kupferplatte, parkettiert.<br />
65 x 84 cm.<br />
In Waldlandschaft unter wolkigem Himmel die Göttin<br />
Diana mit weißem Unter- und darüberliegendem,<br />
leuchtend rotem Obergewand, in ihrer Hand einen<br />
langen Speer haltend, während sie mit ihrer linken<br />
Hand versucht einen sie anspringenden Jagdhund abzuwehren.<br />
Links von ihr eine Nymphe mit umgehängtem<br />
Bogen und Pfeileköcher, ein Jagdhorn blasend,<br />
zu der ein weiterer Jagdhund gerade aufblickt. Rechts<br />
von Diana drei weitere Nymphen mit Speeren sowie<br />
weitere Jagdhunde. Im Bildzentrum leicht links eine<br />
größere stehende Baumgruppe. Malerei in überwiegend<br />
differenzierten Grün- und Brauntönen, aufgelockert<br />
durch die farbige Kleidung der Figuren und der<br />
teils bewegten Hunde.<br />
(1380457) (18)<br />
Oil on copper panel, parquetted.<br />
65 x 84 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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61
291<br />
MARTEN VAN CLEVE D. Ä.,<br />
1527 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1581 EBENDA, ZUG.<br />
Der Maler studierte unter Frans Floris (um 1516<br />
-1570) und entdeckte zunächst seine Vorliebe für die<br />
Landschaftsmalerei. Durch seinen Bruder Heinrich<br />
veranlasst, widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich<br />
der figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen<br />
Genre bilder werden oft nur vordergründig<br />
als teilweise humorige Szenen verstanden, hinter<br />
denen sich jedoch nicht selten ein tieferer allegorischer<br />
oder gesellschaftskritischer Sinn verbirgt. 1551<br />
wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde.<br />
BESUCH BEI DER AMME<br />
Öl auf Holz, verso Parkettierfestigungsklötzchen aufgeleimt.<br />
72,5 x 101,5 cm.<br />
In altem Rahmen.<br />
Das großformatige Gemälde besticht durch seinen<br />
Detailreichtum in der köstlich dargestellten Szene in<br />
einem Innenraum mit großer Feuerstelle und zum Teil<br />
recht kuriosen Einzelfiguren. Im Zentrum eine Mutter,<br />
die ihr Kind gestillt hat und es einer älteren Frau,<br />
vielleicht der Großmutter übergibt. Links am Kamin<br />
eine Magd, die einen Kessel Milch übers Feuer hält,<br />
wohl für das Kind bestimmt, das von einem älteren<br />
Mann gehalten wird. Hinten mittig eine junge Magd<br />
am Fenster, oder ein Knabe mit Krug, dem ein Mann<br />
in Pluderhosen Geld in die Hand legt, um Wein zu holen<br />
<strong>–</strong> ein Motiv, das sich bei Van Cleve mehrmals findet<br />
(Hampel 134, Lot 257). Die ländliche Szene belebt<br />
mit Haustieren, wie Hunde, ein Schwein, Hühner und<br />
eine Katze, die sich das Kinderbett erobert hat.<br />
Die gehobene Gesellschaft des 17. Jahrhunderts mag<br />
sich an derlei Darstellungen der ländlichen Gesellschaft<br />
genüsslich amüsiert haben. Dass solche Themen<br />
auch die Hierarchie der Gesellschaft dokumentieren<br />
wollten, liegt auf der Hand. Die Thementradition<br />
wurde durch Maler wie David Teniers d. Ä. (1582-<br />
1649), David Vinckboons (1576-1629) und anderen bis<br />
ins 18. Jahrhundert fortgesetzt. Zentrale Rolle im Werk<br />
des Künstlers bildet die bäuerliche Lebens- und Haussituation<br />
im 16. Jahrhundert in den Niederlanden.A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Marten van Cleve<br />
1524-1581: kritischer Katalog der Gemälde und<br />
Zeichnungen, Lingen 2014.<br />
(1381364) (11)<br />
MARTEN VAN CLEVE THE ELDER,<br />
1527 ANTWERP <strong>–</strong> 1581 IBID., ATTRIBUTED<br />
A VISIT TO THE WET NURSE<br />
Oil on panel, with glued parquetting slats on the back.<br />
72.5 x 101.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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292<br />
JAN WILDENS,<br />
ANTWERPEN 1586 <strong>–</strong> 1653,<br />
UND CORNELIS DE WAEL,<br />
1592 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1667 ROM, ZUG.<br />
LANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
120 x 202 cm.<br />
Antiker Rahmen.<br />
Dieses besonders schöne Landschaftsgemälde mit<br />
Figuren entstand in einer kunsthistorischen Epoche,<br />
in der sich Genua, das in der ersten Hälfte des 17.<br />
Jahrhunderts seine kommerzielle Blütezeit erlebte, zu<br />
einem bedeutenden künstlerischen Zentrum entwickelte<br />
und somit für viele weltberühmte nordeuropäische<br />
Künstler zum beliebten Ziel wurde. Natürlich<br />
müssen hier Rubens und Van Dyck erwähnt werden,<br />
die beide die Stadt besuchten, jedoch sollte man auch<br />
Cornelis De Wael und Jan Wildens und deren Einfluss<br />
in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen. Cornelis<br />
De Wael kam erstmals 1610 nach Genua und<br />
war von 1627 bis 1657 dort ansässig. Er malte mit<br />
Vorliebe Schlachten sowie Hafen- und Genrebilder,<br />
war jedoch auch ein hervorragender Figurenmaler und<br />
versuchte sich sogar vereinzelt in religiösen Darstellungen.<br />
Jan Wildens hingegen verweilte wahrscheinlich<br />
von 1613 bis mindestens 1614 in der Stadt. In dieser<br />
Zeitspanne entstanden eine Anzahl den Monaten gewidmete,<br />
datierte Bilder, die heute in den Musei di<br />
Strada Nuova in Genua zu sehen sind. Wildens war<br />
ein exzellenter Landschaftsmaler. Ihm gelang eine<br />
meisterhafte Synthese zwischen nieder ländischer<br />
Detailtreue und Analytik und typisch italienischem<br />
Lichteinfall sowie Erhabenheit und perspektivischer<br />
Raffinesse. Während der Zeit seines Aufenthalts arbeitete<br />
de Wael an einigen Werken mit Jan Wildens<br />
zusammen, hierzu existieren zwei Publikationen aus<br />
den Jahren 2006 und 2010 von Anna Orlando. Das<br />
vorliegende monumentale und doch feinsinnige Landschaftsgemälde<br />
ähnelt den in Zusammenarbeit entstandenen<br />
Werken und auch anderen, die bisher allein<br />
Wildens zugeschrieben wurden. Besonders auffallend<br />
ist diese Affinität bei der Darstellung des Monats<br />
„Mai“, zu sehen in den Musei di Strada Nuova in<br />
Genua, sowie bei zwei weiteren Gemälden im Kunstmuseum<br />
Sevilla und Museo di Palazzo Bianco, Genua.<br />
Das vorliegende Werk weist dieselbe klare Raumaufteilung<br />
auf mit der charakteristischen, in der Mitte<br />
gelegenen langen, von vier Baumreihen gesäumten<br />
Straße, welche die gesamte Perspektive bestimmt.<br />
Auch die Gebäude im Hintergrund weisen bei all<br />
diesen Gemälden, die alle von ungefähr gleicher Größe<br />
sind, dieselbe Verquickung nordischer und italienischer<br />
Architekturen auf. Eine weiter Parallele stellen die<br />
Hauptfiguren im Vordergrund dar und die bäuerlichen<br />
Szenen am Rand dieser weitläufigen Ausführung.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Ausstellungskatalog, I fiori del barocco. Pittura<br />
a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di Strada<br />
Nuova, Mailand, 2006, S. 114-117 und 122-125.<br />
Vgl. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento<br />
al Settecento, Turin, 2010, S. 105.<br />
(1381555) (4) (10)<br />
JAN WILDENS,<br />
1586 ANTWERP <strong>–</strong> 1653<br />
AND CORNELIS DE WAEL,<br />
1592 ANTWERP <strong>–</strong> 1667 ROME, ATTRIBUTED<br />
LANDSCAPE WITH FIGURES<br />
Oil on canvas.<br />
120 x 202 cm.<br />
Antique frame.<br />
This exceptionally beautiful landscape painting with<br />
figures belongs to an historic era in which Genoa<br />
developed into an important artistic centre. Cornelis<br />
De Wael first arrived in Genoa in 1610 and remained<br />
resident between 1627 and 1657. He had a preference<br />
for battle scenes, harbour scenes and genre painting,<br />
but he was also an excellent figure painter. On the<br />
other hand, Jan Wildens probably stayed in the town<br />
from 1613 until at least 1614; in this period a number<br />
of dated paintings dedicated to the months were<br />
created which are today on display at the Musei di<br />
Strada Nuova in Genoa. Wildens was an excellent<br />
landscape painter. During this time of his stay, De<br />
Wael worked on a few paintings together with Jan<br />
Wildens.<br />
The present monumental yet sophisticated landscape<br />
painting resembles those paintings, which were created<br />
in collaboration, and also other paintings, which until<br />
now were solely attributed to Wildens. This affinity is<br />
particularly striking considering the depiction of the<br />
month “May”, which is, as already mentioned, held at<br />
the Musei di Strada Nuova in Genoa, as well as two<br />
further paintings at the Seville Art Museum and the<br />
Museo di Palazzo Bianco, Genoa.<br />
Literature:<br />
Cf. exhibition catalogue Genoa, I fiori del barocco.<br />
Pittura a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di<br />
Strada Nuova, Milan, 2006. pp. 114-117<br />
and 122-125.<br />
Cf. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento al<br />
Settecento, Turin, 2010, p. 105.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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63
293<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE LINKS -<br />
OBERHALB EINES FLUSSLAUFS<br />
sowie<br />
WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE RECHTS.<br />
JEWEILS MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Jeweils Öl auf Kupfer.<br />
17 x 22,5 cm.<br />
Auf einem der Bilder verso leicht geritzte Aufschrift<br />
„Genre de Brueghel, né a Bruxelle 1579 - 1649“<br />
(sic.!). Hier ehemaliger Knick der Platte rest.<br />
Identische vergoldete Rahmen.<br />
Die beiden kleinformatigen Gemälde zeigen sich<br />
kompositionell als Gegenstücke. Während im links<br />
positioniert zu denkenden Bild eine Stadt am Ufer<br />
rechts zu sehen ist, mit Kuhhirten im Vordergrund,<br />
scheint das zweite Bild den Blick in die Gegenrichtung<br />
zu führen. Auch hier beleben Staffagefiguren die<br />
Landschaft <strong>–</strong> ein bäuerliches Paar im Vordergrund auf<br />
der Rast sowie perspektive am gegenüberliegenden<br />
Flussufer ebenfalls eine Gebäudegruppe zu erkennen.<br />
Wie in Wald- und Landschaftsbildern Brueghels üblich,<br />
finden sich auch hier zum Teil versteckt Vögel und<br />
Enten, was die Entdeckerfreude bei der Betrachtung<br />
erhöhen soll. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere (1601-<br />
1678), Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog,<br />
Freren 1984.<br />
(1380612) (11)<br />
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FLEMISH MASTER, 17TH CENTURY<br />
A pair of paintings.<br />
FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />
ON THE LEFT ABOVE A RIVER COURSE<br />
and<br />
FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />
ON THE RIGHT - EACH WITH FIGURE STAFFAGE<br />
Oil on copper each.<br />
17 x 22.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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65
294<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, UMKREIS DES<br />
DIE ANBETUNG DER HEILIGEN DREI KÖNIGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 93 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Zentrum des Gemäldes die stehende Maria in rotblauem<br />
Gewand, in ihren Händen den nackten, blond<br />
gelockten Jesusknaben festhaltend, der auf einer<br />
strohbedeckten Krippe auf einem weißen Tuch sitzt.<br />
Um ihn herum die Heiligen Drei Könige, einer links von<br />
ihm kniend, dieser in silbernem und gold besticktem<br />
Gewand mit Hermelin über den Schultern, den Knaben<br />
anblickend und eine goldene Schale reichend. Links<br />
und rechts weitere, der Anbetung beiwohnende Figuren<br />
sowie im rechten Hintergrund zwei Soldaten mit Helm,<br />
die verwundert auf den Neugeborenen hinabblicken.<br />
Hinter ihnen der blaue Himmel mit grauen Wolkenformationen<br />
und dem leuchtenden Stern von Bethlehem.<br />
Rest.<br />
(13813617) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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295<br />
UTRECHTER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE EMMAUSJÜNGER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 155 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
In unserem Gemälde ist gut zu sehen, dass das Werk<br />
stark durch Caravaggio beeinflusst ist, aber auch<br />
durch die Flamen Rubens, Anthony van Dyck und<br />
Gaspard de Crayer.<br />
Anmerkung:<br />
Die Utrechter Caravaggisten waren eine Malschule,<br />
die von Hendrick Terbrugghen, Gerard van Honthorst<br />
und Dirck van Baburen nach 1620 begründet und<br />
unter anderem in Rom tätig war. (13814011) (13)<br />
UTRECHT SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE EMMAUS DISCIPLES<br />
Oil on canvas.<br />
110 x 155 cm.<br />
In ebonized, profiled frame.<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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296<br />
VICTOR WOLFVOET,<br />
1612 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 EBENDA, ZUG.<br />
Flämischer Maler, dessen Arbeiten von Peter Paul<br />
Rubens beeinflusst waren.<br />
DIANA UND KALLISTO<br />
VICTOR WOLFVOET,<br />
1612 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 IBID., ATTRIBUTED<br />
Flemish painter, whose artistic work was influenced<br />
by Peter Paul Rubens.<br />
DIANA AND CALLISTO<br />
Öl auf Kupfer.<br />
70 x 88 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Die Nymphe Kallisto hatte der Jagdgöttin Diana<br />
Keuschheit gelobt. Sie brach ihr Gelübde und ihre<br />
Schwangerschaft wurde schließlich von der Göttin entdeckt.<br />
Zur Strafe wurde sie verstoßen. Das Gemälde<br />
zeigt linksseitig die schöne, fast nackte Diana mit<br />
langem, wohlfrisiertem blonden Haar, auf dem eine<br />
kleine Mondsichel zu erkennen ist. Über ihr, an einem<br />
Baum hängend, ein erlegtes Reh, das von einem links<br />
ins Bild ragenden Hund angebellt wird. Die Darstellung<br />
wird durch ein rotes, im Baum hängendes Tuch<br />
mit der Seite nach rechts verbunden, auf der ein hoher<br />
Fels zu sehen ist, mit Wasserspeier und einem Krug<br />
aus dem Wasser in ein Brunnenbecken fließt, um das<br />
sich die Nymphen der Diana befinden. In ihrem Mittelpunkt<br />
die traurig nach unten blickende Kallisto mit<br />
einem weißen Tuch verhüllt. Während die meisten<br />
Nymphen sie mitleidsvoll betrachten, schaut die links<br />
neben ihr Stehende direkt aus dem Bild auf den Betrachter<br />
hinaus. Links und rechts am Boden liegend<br />
sind noch weitere Jagdutensilien, wie ein goldener<br />
Köcher mit Pfeilen sowie ein Speer und ein Jagdhorn<br />
zu erkennen. Qualitätvolle Darstellung mit besonderer<br />
Betonung des hellen weißen und zarten Inkarnats<br />
der Figuren, farblich durch rote Tücher und kleine<br />
rote Accessoires miteinander verbunden.<br />
(1381369) (18)<br />
Oil on copper.<br />
70 x 88 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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67
297<br />
STEVEN WILS D. J.,<br />
1590 <strong>–</strong> 1628, ZUG.<br />
SATYR UND DIANA<br />
Öl auf Kupfer.<br />
31,5 x 24 cm.<br />
Verso mit New Yorker Rahmenetikett.<br />
In plastisch verziertem Rahmen.<br />
Diana, erkenntlich an ihrem Speer und an der Begleitung<br />
ihrer Jagdhunde, kehrt soeben mit ihrem Gefolge<br />
von der Jagd zurück, wo sie von einem Satyr empfangen<br />
wird.<br />
(13814014) (13)<br />
STEVEN WILS THE YOUNGER,<br />
1590 <strong>–</strong> 1628, ATTRIBUTED<br />
SATYR AND DIANA<br />
Oil on copper.<br />
31.5 x 24 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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298<br />
ADAM VAN NOORT,<br />
1562 <strong>–</strong> 1641, ZUG.<br />
DIE VERURTEILUNG EINES GLÄUBIGEN CHRISTEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
84 x 103 cm.<br />
In Prunkrahmen mit Floraldekor.<br />
In weiter Landschaft, mit grauen Wolken und den letzten<br />
gelb-rötlichen Streifen der untergehenden Sonne<br />
der Eingang eines mit Säulen gesäumten Palastes,<br />
vor dem auf einem Podest ein römischer Priester mit<br />
langem weiß-grauem Mantel, grauem Bart und einem<br />
Lorbeerkranz steht. Vor ihm ein halb kniender Mann<br />
mit freiem Oberkörper, den er anblickt und mit ausgestreckten<br />
Armen auf eine stehende Skulptur eines<br />
heidnischen Gottes verweist. Er versucht zum letzten<br />
Mal, den Knienden vom christlichen Glauben abzubringen,<br />
um sich zu der stehenden Gottheit zu bekehren.<br />
Der Kniende wird bereits von einem weiteren<br />
muskulösen Mann am Kopf festgehalten, der zudem<br />
in seiner nach unten geführten Hand den Griff eines<br />
nicht sichtbaren Schwertes hält, um ihn sogleich zu<br />
enthaupten. Im Hintergrund mehrere Figuren, die<br />
voller Aufmerksamkeit das Geschehen verfolgen,<br />
während rechts im Vordergrund eine sitzende Frau<br />
mit Kleinkind sich bereits die Tränen mit einem Tuch<br />
trocknet. Vom Himmel herab fällt ein Lichtstrahl auf<br />
den Märtyrer, zudem ist im Licht ein Engel mit einem<br />
Lorbeerkranz sichtbar. Besonders auffällig auch<br />
die beiden reitenden Figuren auf prachtvollen, teils<br />
glänzenden Pferden, davon ein Soldat in Rüstung,<br />
mit rotem Mantelüberwurf in Rückenansicht.<br />
Feine, qualitätvolle Malerei des Künstlers. Teils Rahmenschäden.<br />
Anmerkung:<br />
Adam van Noort wurde 1587 in die Lukasgilde aufgenommen<br />
und hatte mit Peter Paul Rubens, Hendrik<br />
van Balen und Frans Fanken d. J. äußerst berühmte<br />
Schüler. Rubens attestierte ihm sogar, dass er seine<br />
Zeitgenossen übertroffen hätte, wäre er zu Schulungszwecken<br />
nach Italien gereist.<br />
(13814012) (18)<br />
ADAM VAN NOORT,<br />
1562 <strong>–</strong> 1641, ATTRIBUTED<br />
THE SENTENCING OF A DEVOUT CHRISTIAN<br />
Oil on copper.<br />
84 x 103 cm.<br />
Notes:<br />
Adam van Noort was accepted into the Guild of<br />
Saint Luke in 1587 and, among his students were<br />
famous artists such as Peter Paul Rubens, Hendrik<br />
van Balen and Frans Francken the Younger. Rubens<br />
said about him that he would have surpassed his<br />
contemporaries had he travelled to Italy for training<br />
purposes.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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69
299<br />
ALEXANDER KEIRINCX,<br />
1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ZUG.<br />
HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT DOMINANTEM<br />
BAUM<br />
Öl auf Holz.<br />
48 x 62 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Weite hügelige Landschaft mit sich in Luftperspektive<br />
verlierender Hügelkette, davor ein mächtiger für Keirincx<br />
typischer Baum auf einer Erhebung, darunter<br />
Rastende. Verso mit alten Etiketten.<br />
ALEXANDER KEIRINCX,<br />
1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />
HILLY LANDSCAPE WITH PROMINENT TREE<br />
Oil on panel.<br />
48 x 62 cm.<br />
Provenance:<br />
P. von Kesseler collection.<br />
Pierre Bergé, collection, 11 June 2012.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Kunsthandel Abels, Köln.<br />
Sammlung P. von Kesseler.<br />
Sammlung Pierre Bergé, 11. Juni 2012.<br />
(13813612) (13)<br />
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300<br />
LUCAS VAN UDEN,<br />
1595 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1672 EBENDA, ZUG.<br />
BELEBTE WALDLANDSCHAFT MIT TEICH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 80 cm.<br />
Der Maler lernte vermutlich bei seinem Vater Artus<br />
van Uden und war Enkel des Pieter van Uden, der<br />
eine Weberei für Seidentapisserien unterhielt. 1626<br />
wird er in der Lukasgilde seiner Stadt genannt. Seinen<br />
Ruhm begründete seine Mitarbeit an Landschaften<br />
für David Teniers d. J. und für Rubens. Der überwiegende<br />
Teil seiner Landschaftsbilder beinhaltet thematisch<br />
narrative Figurenstaffage, zum Teil mit biblischen<br />
Themen, aber auch Erinnerungen an gesellschaftliche<br />
Ereignisse. Dies dürfte auch hier der Fall sein, wenn<br />
wir beobachten, dass sich links am Ufer des Waldteiches<br />
eine höfische Gesellschaft mit einem Reiter<br />
und einem rot gekleideten Herrn zwischen bäuerlichen<br />
Figuren findet. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang<br />
mit einem weiteren Gemälde mit Darstellung<br />
des „Einzugs des Gaston d‘Orléans“ (gleiche<br />
Abmessungen), das sich im Petworth House, West<br />
Sussex befindet.<br />
Werke seiner Hand finden sich in mehreren bedeutenden<br />
Sammlungen und Museen, wie etwa zu Brüssel,<br />
Dresden, München, Wien, Petersburg, Berlin usw.<br />
und natürlich in seiner Heimatstadt Antwerpen. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Ulrich Haussmann, Lucas van Uden: Blick<br />
auf eine weite Landschaft, Lucas van Uden:<br />
Baumreiche Küstenlandschaft, in: Rolf Bothe (Hrsg.),<br />
Ulrich Haussmann (Hrsg.), Goethes „Bildergalerie“.<br />
Die Anfänge der Kunstsammlungen zu Weimar,<br />
Berlin 2002, S. 218-220.<br />
(1381363) (11)<br />
LUCAS VAN UDEN,<br />
1595 ANTWERP <strong>–</strong> 1672 IBID., ATTRIBUTED<br />
LIVELY FOREST LANDSCAPE WITH POND<br />
Oil on canvas.<br />
57 x 80 cm.<br />
Works by van Uden’s hand are held in several important<br />
collections and museums, such as those in<br />
Brussels, Dresden, Munich, Vienna, Saint Petersburg,<br />
Berlin, etc. and naturally also in his hometown<br />
Antwerp.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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71
301<br />
WILLEM VAN NIEULANDT D. J.,<br />
1584 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1635/36 AMSTERDAM, ZUG.<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT RUINEN<br />
UND WANDERERN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
49 x 65,7 cm.<br />
In kartuschiertem Holzrahmen.<br />
Ein ruhiger Fluss, dessen Oberfläche den leicht<br />
bewölkten Himmel widerspiegelt, durchzieht eine<br />
hüge lige italienisierende Landschaft, deren Vordergrund<br />
von antiken Ruinen bestanden ist mit einer<br />
sich dahinter erhebenden Kirche. Wanderer, Hirten<br />
und Nutztiere dienen als Staffage. Horizontaler Spalt.<br />
Provenienz:<br />
Gemäß der Einlieferertradition bei Christie‘s London,<br />
erworben.<br />
(1381325) (1) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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302<br />
JOOS DE MOMPER D. J.<br />
(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />
UND SEBASTIAN VRANCX<br />
(1573 <strong>–</strong> 1647), ZUG.<br />
FELSIGE LANDSCHAFT MIT ARCHITEKTUR<br />
STAFFAGE IN DER FERNE<br />
Öl auf Holz.<br />
68 x 103 cm.<br />
In goldstuckiertem, floral dekoriertem Rahmen.<br />
Die Architekturstaffage mit einer Burg mit Rundturm.<br />
Im Zentrum eine leicht nach links gerückte Baumgruppe,<br />
von der der eine Baum nur noch als Stumpf<br />
vorhanden ist. Darunter vier Figuren, die Rastend neben<br />
einer, sich den Weg durch den Felsen bahnenden<br />
Quelle machen und sich an dieser laben. Aus dieser<br />
wird auch ein Fluss gespeist, der links im Vordergrund<br />
zu sehen ist, wie er sich unter eine Rundbrücke<br />
schiebt, deren linkes Ende eine kleine Häusergruppe<br />
mit dahinterliegender Kirche bildet. Die Figurenstaffage<br />
vermutlich von Sebastian Vrancx gefertigt, der<br />
häufig mit Joos de Momper d. J. zusammenarbeitete.<br />
(1362331) (13)<br />
JOOS DE MOMPER THE YOUNGER<br />
(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />
AND SEBASTIAN VRANCX<br />
(1573 <strong>–</strong> 1647), ATTRIBUTED<br />
ROCKY LANDSCAPE WITH ARCHITECTURE<br />
SCENERY IN THE DISTANCE<br />
Oil on penal.<br />
68 x 103 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
303<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
WOHL NACH KOMPOSITION VON<br />
JOOS DE MOMPER D. J. (1564 <strong>–</strong> 1635)<br />
WEITE TALLANDSCHAFT MIT FELSEN<br />
UND FIGURENSTAFFAGE<br />
Gouache auf Papier, auf Kupfer.<br />
22 x 40,5 cm.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
Um die Weite der Landschaft zu betonen, hat der<br />
Maler ein Längsformat gewählt. Rechts schließen<br />
Fels formationen mit darin eingebauten Häusern die<br />
Landschaft ab, mittig weitet sich der Blick bis zum<br />
Horizont mit blauen Bergen. Links steht ein Kirchlein<br />
mit Neben gebäuden im Schatten. Diese landschaftliche<br />
Bühne nutzt der Maler, um Reiter, Fußvolk, einen<br />
Bauern mit Esel und einen Bettler ins Bild zu setzen.<br />
A.R.<br />
(1381365) (11)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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73
304<br />
GERARD VAN BERLEBORCH,<br />
UM 1610 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />
STILLLEBEN MIT KRAAKSCHALE,<br />
WEINGLAS UND FRÜCHTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
55 x 73 cm.<br />
Auf der Tischplatte links bezeichnet<br />
„G v Berleborch f“ und datiert „1655“.<br />
In gekehltem Holzrahmen.<br />
Das hier angebotene Gemälde ist beim RKD in Den<br />
Haag unter Nummer 7387 registriert.<br />
Komposition von rechts in das Bild hereinragender<br />
durch ein Textil gedeckter Tischplatte. Darauf eine<br />
ornamental verzierte Silberplatte, eine absteigende<br />
Diagonale beschreibende Kraakplatte sowie ein mit<br />
Zitrone dekoriertes gefülltes Weinglas, das zwar nicht<br />
an Maerten Boelema de Stomme heranreicht, jedoch<br />
in ähnlicher Weise das Bild dominiert. Des Weiteren<br />
zieren Pfirsiche, Weintrauben und Silbergerät das<br />
Werk.<br />
Provenienz:<br />
Curt Benedict, Paris, 1957.<br />
Brian Koetser, London, 1966.<br />
Galerie Fischer, Luzern, 12. November 1974,<br />
Lot 2181.<br />
Galerie Edel, Köln, 1985.<br />
Sammlung Dr. Heinrich Jellissen.<br />
Sotheby‘s, London, 6. Dezember 1995, Lot 183.<br />
Literatur:<br />
B. J. A. Renckens, Aanvulling, in: Oud Holland,<br />
Vol. 82, Nr. 4, Januar 1967, S. 236, Abb. 3.<br />
N. R. A. Vroom, A modest message as intimated<br />
by the painters of the „Monochrome banketje“,<br />
Bd. 3, Nr. 9, Schiedam 1980.<br />
(13813610) (13)<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
GERARD VAN BERLEBORCH,<br />
CA. 1610 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH KRAAK BOWL,<br />
WINE GLASS, AND FRUIT<br />
Oil on panel.<br />
55 x 73 cm.<br />
Inscribed on tabletop “G v Berleborch f”<br />
and dated “1655” on the left.<br />
Literature:<br />
B. J. A. Renckens, in: Oud Holland, 82, 1967,<br />
p. 236, ill. 3.<br />
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305<br />
JAN COSSIERS,<br />
1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1671, ZUG.<br />
JÜNGLING MIT PASTETENTELLER<br />
(ALLEGORIE DES GESCHMACKS)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
62 x 48,5 cm.<br />
Der junge Mann im Halbbildnis lächelt dem Betrachter<br />
zu, während er auf eine Pastete deutet, die er auf einer<br />
Zinnschale hält. Die gesamte Farbwirkung des Gemäldes<br />
von hoher Eleganz insofern, als sämtliche Bildelemente<br />
wie sein Wams, das dunkle Haar, die Pastete<br />
und selbst der Hintergrund in Brauntönen gehalten<br />
sind. Lediglich die Kappe mit langer Feder verleiht<br />
durch das leuchtende Rot einen belebenden Farbakzent.<br />
Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />
Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />
bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis de<br />
Vos (um 1584-1651). Im Jahre 1623 reiste er nach<br />
Frankreich, wo er sich bei dem niederländischen Maler<br />
Abraham de Vries (um 1590-1650/62) aufhielt und bei<br />
ihm studierte, danach wurde dessen Einfluss im Werk<br />
Cossiers deutlich. 1624 bereits in Italien, konnte er die<br />
Werke von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/<br />
71-1610) studieren, die einen großen Einfluss auf ihn<br />
ausübten. Durch den Humanisten De Peiresc wurde<br />
er an Rubens empfohlen, in dessen Werkstatt er sich<br />
vermutlich kurze Zeit aufhielt. 1628 wurde er Mitglied<br />
der Lukasgilde, 1640 deren Dekan. Ab 1630 folgten<br />
große Aufträge, vermittelt durch Rubens, dem er 1635<br />
zusammen mit Cornelis de Vos bei den Dekorationen<br />
für den Einzug des Kardinal-Infanten Ferdinand in<br />
Antwerpen assistierte. Von den Habs burger Gouverneuren<br />
der Spanischen Niederlande gefördert, stieg<br />
er nach dem Tod Rubens alsbald zu einem der führenden<br />
Historienmaler, aber auch Portraitisten Flanderns<br />
auf. Das vorliegende Gemälde reiht sich gut ein in<br />
weitere seiner Bildnisse, wie etwa „Der Raucher“,<br />
„Junger Mann mit Trinkkrug“, oder „Der Geschmackssinn“.<br />
(1381361) (11)<br />
JAN COSSIERS,<br />
1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1671, ATTRIBUTED<br />
YOUNG MAN WITH PLATE OF PATÉS (ALLEGORY<br />
OF THE SENSE OF TASTE)<br />
Oil on canvas.<br />
62 x 48.5 cm.<br />
The present painting fits in well with other portraits by<br />
the artist, such as The Smoker, Young Man with a<br />
Drinking Jug, or The Sense of Taste.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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75
306<br />
CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER LAUTENSPIELER<br />
CARAVAGGIST,<br />
FIRST HALF OF THE 17TH CENTURY<br />
THE LUTE PLAYER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
130,5 x 107 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Um einen angedeuteten Tisch gruppiert vier Figuren,<br />
von denen die jüngste den Betrachter direkt anblickt.<br />
Das rote Gewand des Lautenspielers korrespon diert<br />
mit der roten Kopfbedeckung des stehenden Geharnischten,<br />
der den rechten Bildrand einnimmt und<br />
lässt an die Nähe zu Theodor Rombouts denken, der<br />
auch thematisch für das hier angebotene Werk Pate<br />
gestanden haben dürfte.<br />
(1381532) (3) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
130.5 x 107 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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307<br />
UTRECHTER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIOGENES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
106 x 83 cm.<br />
In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />
Vor einer angedeuteten antikisierenden Stadtsilhouette<br />
die Darstellung des Diogenes mit der Laterne einen ehrlichen<br />
Mann suchend, um ihn herum mehrere Figuren.<br />
Anmerkung:<br />
Diogenes von Sinope (404-323 v. Chr.), ein griechischzynischer<br />
Philosoph, der am besten dafür bekannt<br />
ist, eine Laterne (oder Kerze) an die Gesichter der<br />
Bürger Athens zu halten und zu behaupten, er sei auf<br />
der Suche nach einem ehrlichen Mann oder einem<br />
wahren Menschen. (13804518) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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77
308<br />
UTRECHTER CARAVAGGIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERLEUGNUNG DES PETRUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
109 x 152 cm.<br />
Die Darstellung bezieht sich auf eine Stelle, die u. a.<br />
im Markusevangelium Erwähnung findet (MK, 14,66-<br />
72). Das Gemälde zeigt die nach der Gefangennahme<br />
Jesu im Hof des Hohepriesters versammelten Soldaten,<br />
zu denen er ans Feuer tritt, um sich zu wärmen.<br />
An seiner Sprache wurde er als Galiläer erkannt und<br />
von einer Magd bezichtigt, ein Gefolgsmann Jesu zu<br />
sein, was er heftig abstritt. Das Gemälde zeigt die um<br />
einen Tisch versammelten kartenspielenden Soldaten<br />
und rechts den stehenden Petrus mit grauem Bart<br />
und hellblauem Umhang, der von der rechts neben<br />
ihm stehenden Magd durch Fingerzeig gerade bezichtigt<br />
wird, ein Gefolgsmann Jesu zu sein, was er<br />
mit erhobenem Handgestus heftig ablehnt. Großfigurige<br />
Darstellung in qualitätvoller Manier mit gekonnter<br />
Lichtinszenierung.<br />
(1381313) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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309<br />
NORDITALIENISCHE SCHULE<br />
DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
DIE PREDIGT<br />
sowie<br />
DAS GESTÄNDNIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 81 x 191 cm.<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
Das eine Gemälde zeigt einen Kircheninnenraum mit<br />
Altar, in dem neben dem Kreuz zahlreiche Leuchter<br />
stehen, sowie auf einer Kanzel ein predigender Priester,<br />
vor einer Vielzahl von meist sitzenden Zuhörern. Unter<br />
diesen zahlreichen Männern und edel gekleidete Frauen,<br />
Priester, Ordensleute sowie Orientalen in reicher<br />
Kleidung mit Turban. Links und rechts der Bildseite<br />
jeweils weitere Altäre mit darüber hängenden großen<br />
Gemälden. Das andere, ebenfalls großquerformatige<br />
Gemälde zeigt eine breite Straße in einer Stadt, auf<br />
der sich zahlreiche Figuren unterschiedlicher Schichten<br />
vor einem Gebäude versammelt haben, in dem hinter<br />
einem vergitterten Fenster ein Priester mit einem<br />
Kreuz zu erkennen ist, der wohl den an ihn heran getretenen<br />
Edelleuten die Absolution von ihren Sünden<br />
erteilen soll. Zahlreiche Figuren sind zu erkennen,<br />
darunter edel gekleidete Frauen, Ordensleute und<br />
Ordensfrauen, eine Mutter mit Kind und mehrere<br />
Orientalen. Vielfigurige Darstellungen mit starken<br />
Hell-Dunkel Akzenten in überwiegend weißer, roter,<br />
blauer und brauner Farbigkeit.<br />
(1380484) (3) (18)<br />
€ 5.500 - € 7.500<br />
Sistrix<br />
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79
310<br />
PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />
1616 MAILAND <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ZUG.<br />
GANZFIGURIGES PORTRAIT EINER SITZENDEN<br />
ADELIGEN AUS PARMA<br />
PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />
1616 MILAN <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ATTRIBUTED<br />
FULL-LENGTH PORTRAIT OF A SEATED<br />
ARISTOCRAT FROM PARMA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
178 x 130 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor einem roten Velum mit goldener Bordüre und<br />
herabhängender Quaste, auf einem thronartigen Stuhl<br />
sitzend, eine elegante Dame in langem blau-rötlichen<br />
Gewand, das reich mit Spitze, Schlaufen sowie im<br />
Brustbereich mit Perlenketten und wertvollen Broschen<br />
besetzt ist. Zudem trägt sie eine kostbare<br />
Perlenkette um den Hals, mehrfache Perlenketten um<br />
ihre Handgelenke und einen Ring an einem Finger<br />
ihrer rechten Hand. Ihre Linke hält einen kleinen Fächer<br />
nach unten. Sie hat eine breite Haarfrisur mit Locken,<br />
in die wohl einige Federn eingearbeitet sind. Mit ihren<br />
braunen Augen schaut sie würdevoll seitlich aus<br />
dem Bild heraus. Auf dem neben ihr befindlichen<br />
Sockel, auf dem eine Säule steht, ist zudem ein farbiges<br />
Familienwappen erkennbar.<br />
(1381689) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
178 x 130 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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311<br />
FRANCESCO CURRADI,<br />
1570 <strong>–</strong> 1661, ZUG.<br />
MARTA UND MARIA<br />
FRANCESCO CURRADI,<br />
1570 <strong>–</strong> 1661, ATTRIBUTED<br />
MARTHA AND MARY<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
167 x 149 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Ganzfigurige Darstellung: In einem Innenraum die biblischen<br />
Gestalten, teils mit reich geschmücktem und<br />
verziertem Gewand sowie einem Schminktisch mit<br />
Spiegel und Gefäßen.<br />
(1380561) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
167 x 149 cm.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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312<br />
CARLO MARATTA,<br />
AUCH CARLO MARATTI,<br />
1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, UMKREIS DES<br />
Hauptmeister des klassizistischen römischen<br />
Hochbarock.<br />
CARLO MARATTA,<br />
ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI,<br />
1656 CAMERANO <strong>–</strong> 1746 ROME, CIRCLE OF<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH TWO ANGELS<br />
MARIA MIT DEM KINDE UND ZWEI ENGELN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 73 cm.<br />
In vegetabil ausgestaltetem, teilweise à jour gearbeiteten<br />
Rahmen.<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
95 x 73 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Vor unbestimmtem Grund die halbfigurige Sitzfigur<br />
Mariens, auf ihrem Schoß ein Kissen mit dem in geschickt<br />
optischer Verkürzung präsentiertem Christuskind,<br />
dessen Aufmerksamkeit zwei Engeln gilt, die den<br />
rechten Bildrand zieren.<br />
(13804513) (13)<br />
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313<br />
ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />
1596 <strong>–</strong> 1675, ZUG.<br />
DIE BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz.<br />
48 x 61 cm.<br />
Im Zentrum der vom Kreuz genommene Jesus auf<br />
einem weißen Laken, das teils auch seinen Schambereich<br />
bedeckt, mit seinem Oberkörper und den<br />
Armen im Schoß der hinter ihm sitzenden Maria in<br />
türkis farbenem Gewand liegend. Sie hat ihre Arme<br />
nach unten ausgestreckt, hält mit ihrer rechten Hand<br />
den Unterarm Jesu und blickt mit verweinten Augen<br />
zum Himmel. Hinter ihr der Kreuzbalken mit der darauf<br />
befestigten Inschrift „I.N.R.I.“ zu erkennen.<br />
Linksseitig drei Engel, von denen besonders der mittlere<br />
mit seinen großen Flügeln und einem leuchtend<br />
roten Gewand herausragt, die alle den Leichnam betrachten<br />
und ihn beweinen. Im rechten Hintergrund<br />
des Himmelsbereiches vier Puttiköpfe mit Flügeln<br />
erkennbar sowie am rechten unteren Boden liegend<br />
die Dornenkrone Jesu und drei Kreuznägel.<br />
Das Gemälde ist eine seitenverkehrte Kopie eines Originals<br />
von Anthonius van Dyck, die von ihm um 1628<br />
bis 1630 angefertigt wurde und sich heute in der Alten<br />
Pinakothek in München befindet.<br />
(1381407) (18)<br />
ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />
1596 <strong>–</strong> 1675, ATTRIBUTED<br />
THE LAMENTATION OF CHRIST<br />
Oil on panel.<br />
48 x 61 cm.<br />
The painting is a mirror-inverted copy after an original<br />
by Anthony van Dyck which was created in ca. 1628-<br />
30 and is today held at the Alte Pinakothek in Munich.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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85
314<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />
KREIS DES<br />
SANTA CATERINA DA SIENA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 74,5 cm.<br />
Die Gestalt der Heiligen ist im Dreiviertelbildnis vor<br />
nahezu nachtschwarzem Hintergrund wiedergegeben.<br />
Alles Licht fällt auf das nach oben gerichtete Gesicht,<br />
die Halspartie, die Hände und den weißen Pelzsaum<br />
des hermelingefütterten Mantels, der auf die königliche<br />
Herkunft der Heiligen verweist. Die linke Hand auf die<br />
Brust gelegt, die Rechte hält einen Märtyrer-Palmzweig.<br />
Ihrem Stand gemäß trägt sie eine mit Steinen<br />
besetzte Krone, der Brustsaum ihres purpurfarbenen<br />
Kleides ist mit Mondsteinen belegt. Nur ein schmaler,<br />
kaum hervorgehobener Nimbusreif deutet ihre Heiligkeit<br />
an. Die betont nach oben gerichteten Augen, ein<br />
Merkmal der Malerei Renis, sind durch Glanzlichter<br />
betont.<br />
Eine weitere Version des Themas, geschaffen in der<br />
Werkstatt des Meisters, um 1625/28, zeigt Katharina<br />
in ähnlicher Bildkomposition, ebenfalls mit Krone. Eine<br />
weitere Darstellung, im Halbbildnis, lässt die Heilige<br />
mit nach rechts geneigtem Körper nach oben blicken.<br />
Die Heilige, unter dem Imperator Maxentius im vierten<br />
Jahrhundert hingerichtet, war beliebtes Bildthema der<br />
Zeit, und findet sich auch im Gesamtwerk Renis. Bereits<br />
1606/07 schuf er das großformatige „Martyrium<br />
der Heiligen Katharina von Alexandrien“ für die Kirche<br />
S. Alessandro in Conscente in Albenga. Reni hatte<br />
hochbetagt bereits enormes Ansehen, viele seiner<br />
Werke dieser Spätphase sind in Zusammenarbeit mit<br />
der Werkstatt entstanden, nicht selten gerade bei Wiederholungen.<br />
Renis überaus schnelle Arbeitsweise ließ<br />
<strong>–</strong> besonders mithilfe der Werkstatt <strong>–</strong> ein enorm umfangreiches<br />
Œuvre entstehen, was eine Händescheidung<br />
äußerst schwierig macht.<br />
Das Gemälde befindet sich in sehr gutem Zustand.<br />
A. R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florenz 1997.<br />
Vgl. Sybille Ebert-Schifferer (Hrsg.), Guido Reni und Europa.<br />
Ruhm und Nachruhm. Ausstellungskatalog Frankfurt/M.,<br />
Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M. 1988.<br />
Vgl. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />
of his works with an introductory text, New<br />
York 1984. (13816612) (2) (11)<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., CIRCLE OF<br />
SANTA CATERINA DA SIENA<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 74.5 cm.<br />
Literature:<br />
cf. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florence 1997.<br />
cf. Sybille Ebert-Schifferer (ed.), Guido Reni and Europe.<br />
Fame and post-fame. Exhibition catalogue<br />
Frankfurt/M., Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M.<br />
1988.<br />
cf. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />
of his works with an introductory text, New<br />
York 1984.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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315<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />
NACHFOLGE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JOHANNES DER TÄUFER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
118 x 39 cm.<br />
In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Ganzfigurige Darstellung des sitzenden Johannes des<br />
Täufers mit erhobener Hand und Kreuzstab. Um ihn<br />
herum an einem Fluss, der von einer Walddarstellung<br />
gesäumt wird, zahlreiche emporblickende Figuren.<br />
Rahmen besch.<br />
(1381912) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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87
316<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
CLORINDA RETTET SOFRONIA UND OLINDO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
95 x 125 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Das Thema der Darstellung stammt aus einem populären<br />
Buch seiner Zeit, Torquato Tassos Epos über den<br />
Ersten Kreuzzug. Als der König von Jerusalem, Aladine,<br />
drohte, die gesamte christliche Gemeinschaft wegen<br />
eines Diebstahls hinzurichten, nahm Sofronia die<br />
Schuld auf sich, um die anderen zu retten. Ihr Geliebter<br />
Olindo aber behauptete dann, er sei schuld, um wiederum<br />
sie zu retten; der König verurteilte schließlich<br />
beide zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Auf dem Gemälde<br />
sieht man auf einem großen Platz, umgeben<br />
von den Häusern der Stadt Jerusalem, die an einem<br />
Pfahl gefesselten Liebenden, unter denen bereits<br />
durch einen knienden Mann in roter Kleidung das Feuer<br />
angefacht wird. Darunter sind die beiden Namen der<br />
Verurteilten angegeben. Zahlreiche Einwohner in teils<br />
eleganter Kleidung mit Turbanen und einige Soldaten<br />
mit Schild und Speer verfolgen das Geschehen. Von<br />
links eilt jedoch Hilfe herbei: es ist auf einem Schimmel<br />
das persische Kriegermädchen Clorinda in voller<br />
Rüstung mit Helm und Lanze, deren Namen unterhalb<br />
des Pferdes steht. Sie rettet das junge Paar indem sie<br />
dem König anbietet, für ihn in der kommenden<br />
Schlacht mit den Kreuzfahrern zu kämpfen. Die Darstellung<br />
gibt genau die literarische Geschichte wieder;<br />
der Maler hat dabei den Himmel verdunkelt, die Häuser<br />
überwiegend in Grautönen und die Figuren in reduzierter<br />
Farbigkeit wiedergegeben, wobei lediglich der mit<br />
einem Blasebalg das Feuer anfachende Mann und der<br />
hinter ihm Stehende, wohl der König mit Gefolge,<br />
durch ihre rote Kleidung beziehungsweise den roten<br />
Mantel, ebenso wie das Pferd in prachtvoller Rüstung<br />
samt Reiter, besonders hervorgehoben werden. Rahmenschäden.<br />
(1381666) (2) (18)<br />
ITALIAN PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />
CLORINDA RESCUES SOFRONIA AND OLINDO<br />
Oil on canvas.<br />
95 x 125 cm.<br />
In gilded frame.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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317<br />
ERCOLE GENNARI,<br />
1597 <strong>–</strong> 1658, ZUG.<br />
Italienischer Renaissance Zeichner und Maler. Hatte<br />
eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />
einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />
1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />
DER HEILIGE APOSTEL PAULUS<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
70 x 54,5 cm<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />
in Kopie.<br />
Italienischer Zeichner und Renaissance-Maler. Hatte<br />
eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />
einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />
1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />
Brustbildnis des Heiligen im Profil nach links. Er hat ein<br />
länglich-schmales Gesicht mit Halbglatze und dunklem<br />
Haarkranz sowie einen langen gesträhnten Bart. Gekleidet<br />
ist er mit einem rotem, in Falten gelegtem<br />
Überwurf, unter dem am Hals ein grünes Gewand hervorschaut.<br />
In seiner Linken hält er mit fester Hand ein<br />
Schwert. Das helle Inkarnat in feiner Manier und das<br />
leuchtend rote Gewand bilden einen starken Kontrast<br />
zum dunklen Hintergrund. Typische Art der Darstellung<br />
des Apostels auf Gemälden, vglb. mit Arbeiten<br />
von Montagna (1482) und A. Dürer (1526).<br />
(13816623) (2) (18)<br />
ERCOLE GENNARI,<br />
1597 <strong>–</strong> 1658, ATTRIBUTED<br />
THE HOLY APOSTLE PAULUS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
70 x 54,5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />
Bologna, in copy.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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89
318<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
MUTTER GOTTES MIT DEM KINDE<br />
IN ENGELSSCHAAR<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD SURROUNDED<br />
BY ANGELS<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
90,5 x 69,5 cm.<br />
In profiliertem Holzrahmen.<br />
Mehrere kannelierte Rundsäulen gliedern einen sonst<br />
in seiner Funktion unbestimmten Innenraum, der sich<br />
nach hinten zu einer Gartenanlage mit Nischenfigur<br />
öffnet. Auf Wolkenbänken musiziert eine Engelsschaar<br />
ausgerüstet mit Harfen, Tamburin, Lauten Noten blättern<br />
all zu dem Zweck der Heiligen Jungfrau Maria<br />
mit ihrem Kind zu huldigen. Diese wird begleitet von<br />
zahlreichen Heiligen, die teils an ihren Attributen<br />
kenntlich gemacht sind. Der Künstler kannte und bediente<br />
sich verschiedentlicher Vorbilder wie etwa der<br />
Werke von Johannes Sadeler und Maerten de Vos.<br />
Oil on oak panel.<br />
90.5 x 69.5 cm.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Galerie Moderne, 15. April 1997, Nr. 3106.<br />
(1381404) (13)<br />
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319<br />
AURELIO LOMI,<br />
1556 PISA <strong>–</strong> 1622 EBENDA, ZUG.<br />
BATHSEBA IM BADE<br />
AURELIO LOMI,<br />
1556 PISA <strong>–</strong> 1622 IBID., ATTRIBUTED<br />
BATHSHEBA IN THE BATH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
135 x 109 cm.<br />
Bei der Darstellung der Szene des Alten Testaments<br />
ist der Maler von der üblichen, tradierten Sichtweise<br />
abgewichen, die mit dem Titel „Bathseba im Bade“<br />
gewöhnlich eine Badesituation zeigt. Stattdessen<br />
zeigt uns das Bild in erkenntlich manieristischer Weise<br />
die von König David belauschte Bathseba bei der Toilette.<br />
Nur mit einem über die Schenkel gelegten Tuch<br />
ist sie dabei, ihr geflochtenes Haar zu richten, in dem sie<br />
in einen Handspiegel blickt. Gleichzeitig entdeckt sie<br />
jedoch die Gestalt des Königs, der auf einer Terrasse<br />
gegenübersteht. Ihre Gehilfin ist dabei ihr noch loses<br />
Haar zu kämmen. Die figürliche Wiedergabe ist mit<br />
den Körperdrehungen noch ganz vom Manierismus<br />
geprägt. Diese Auffassung gilt auch für die Raffinesse,<br />
die in der Darstellung selbst liegt. Dabei scheint auch<br />
ein gewisses Interesse der Beobachteten darin zu liegen,<br />
sich zwar sehen zu lassen, aber sich nicht sofort<br />
preiszugeben. A.R.<br />
(13814010) (11)<br />
Oil on canvas.<br />
135 x 109 cm.<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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320<br />
NICCOLÒ DE SIMONE,<br />
TÄTIG 1636 <strong>–</strong> 1655, ZUG.<br />
BACCHANAL<br />
NICCOLÒ DE SIMONE,<br />
ACTIV 1636 <strong>–</strong> 1655, ATTRIBUTED<br />
BACCHANAL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
95 x 130 cm.<br />
Ab dem zweiten Drittel des 17. Jahrhundert steigt die<br />
Produktion von Bacchanalen unter dem Einfluss von<br />
Tizian wesentlich, Neuinterpretationen seiner Kompositionen<br />
entstanden durch Nicolas Poussin. Das<br />
Beispiel des französischen Meisters bildete zusammen<br />
mit den Gemälden Giovanni Benedetto Castigliones,<br />
der 1635 in Neapel tätig war, die wichtigste<br />
Inspirationsquelle für Niccolo de Simone.<br />
Bei der vorliegenden Komposition dienen die farbenprächtige<br />
Palette sowie die opulente Detaildarstellung<br />
als bedeutende Merkmale der Manier des Künstlers.<br />
Im Zentrum der Komposition huldigen vier Frauen<br />
Bacchus, dem Gott des Weines, mit opulenten Krügen,<br />
während um sie herum Putten feiern, streiten, tanzen<br />
und begleitet von mehrere Schönheiten, ebenfalls<br />
tanzen und spielen.<br />
(13813613) (10)<br />
Oil on canvas.<br />
95 x 130 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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95
321<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
APOLLO UND DAPHNE<br />
sowie<br />
DIANA UND AKTÄON<br />
Öl auf Nadelholz.<br />
Jeweils 51 x 39 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Die beiden Darstellungen illustrieren die antiken Legenden<br />
nach den Texten des römischen Dichters Publius<br />
Ovidius Naso aus dem 1. Jahrhundert, bekannt als<br />
„Metamorphosen“, also die „Bücher der Verwandlungen“.<br />
Von den rund 250 Einzelerzählungen aus der<br />
römischen und griechischen Mythologie sind hier die<br />
zwei sehr bekannten Legenden gezeigt: Im Gegenstück<br />
ist der Sonnengott Apollo zu sehen, der die<br />
Quellnymphe Daphne begehrt und sie verfolgt. Sie<br />
jedoch entzieht sich und verwandelt sich sogleich in<br />
einen Ölbaum. Neben den beiden ist ihr Vater, der<br />
thessalische Flussgott Peneios zu sehen.<br />
In beiden Bildern sind die Hauptgestalten in Begleitung<br />
mehrerer Nebenfiguren gezeigt. In einem der<br />
Bilder der Liebesgott Amor als schwebender Putto.<br />
Aktäon, ein Jäger, belauscht die mit ihren Gespielinnen<br />
badende Jagdgöttin Diana und wird zur Strafe in einen<br />
Hirsch verwandelt.<br />
Vor dunklem, nahezu schwarzen Hintergrund bringt<br />
der Maler die Figuren in ihrer Nacktheit besonders zur<br />
Geltung. Das betonte Rot in den Gewändern dient<br />
dem Kontrast zum vorherrschenden Schwarz und<br />
dem Inkarnat. Dies - und die Wiedergabe der Figuren<br />
insgesamt - ist als manieristisches Merkmal zu sehen,<br />
wobei die Körperlichkeit und Komposition an Pietro da<br />
Cortona denken lassen. A.R.<br />
(1380673) (3) (11)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
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97
322<br />
CARLO CALIARI,<br />
1570 VENEDIG <strong>–</strong> 1596 EBENDA, ART DES<br />
DAS GASTMAHL DES HERODES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
57 x 106 cm.<br />
In reich verziertem Rahmen.<br />
Die vielfigurige Szene ist kulissenhaft aufgebaut. Ein<br />
Vorhang auf der rechten Seite ist kunstvoll, in vielen<br />
tiefen Falten gelegt, zur Seite geschoben. Rechts ist<br />
König Herodes in erschreckter Pose zu sehen. Neben<br />
ihm Salome, die den Kopf von Johannes dem Täufer<br />
verlangt hatte, nachdem Herodes ihr die Erfüllung<br />
jedes Wunsches zugesichert hatte.<br />
Caliari, italienischer Renaissance-Künstler, war jüngster<br />
Sohn des Paolo Veronese. Er übernahm Vero ne ses<br />
Werkstatt und widmete sich den vielfigurigen Bankettgemälden.<br />
Der Maler dieses Gemäldes hat sich<br />
sicherlich von Caliari beeinflussen lassen, vor allem<br />
in der präzisen Ausführung und der Komposition der<br />
Szene.<br />
(1370921) (19)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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323<br />
BOLOGNESER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSES FESTBANKETT MIT ORCHESTER <strong>–</strong><br />
HEIMKEHR DES VERLORENEN SOHNES<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
91 x 129 cm.<br />
Um 1690.<br />
Ungerahmt.<br />
Zahlreich höfisch gekleidete Personen haben sich zu<br />
einer Festveranstaltung im Laubenhof eines Palazzo<br />
zusammengefunden. Die Szenerie gerahmt von einer<br />
Palastloggia links und einem weinüberwachsenen<br />
Wirtschaftsgebäude rechts. Ganz offensichtlich ist<br />
der in der Mitte stehende hell gekleidete Herr als<br />
Gastgeber zu sehen, der mit seiner Hand auf einen<br />
jungen Mann am gedeckten Tisch links weist. Dieser<br />
wiederum wird von einer Dame am Arm gehalten. Ein<br />
kleines Orchester ist rechts vor der Pergola erhöht zu<br />
sehen. Der Bildinhalt lässt erkennen, dass es sich hier<br />
um ein biblisches Thema handelt: die „Heimkehr des<br />
verlorenen Sohnes“ (Lukas, 15,11). Dies wird durch<br />
die Freude der Mutter, der danebenstehenden älteren<br />
Frau und die nahezu zufrieden segnende Hand des<br />
Vaters im Zentrum erkennbar. Links, am Tischende ein<br />
junger Mann in heftiger Diskussion mit einer jungen<br />
Dame - hierbei handelt es sich themengemäß um die<br />
eifersüchtigen Geschwister des Heimgekehrten.<br />
Das Thema gab für den Maler Anlass, hier ein Ereignis<br />
in barocker Festlichkeit darzustellen. Gleichzeitig galt<br />
der Stoff in der Zeit als moralisch belehrend; nicht<br />
wenige Maler haben sich - neben Rembrandt, dem<br />
Thema angenommen. Fehlstellen. A.R.<br />
(1370024) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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99
324<br />
GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />
1588 <strong>–</strong> 1649<br />
SALOME MIT DEM KOPF JOHANNES DES TÄUFERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
113 x 154 cm.<br />
In gekehltem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,<br />
in Kopie.<br />
Der Auslöser des hier geschilderten Dramas wird in<br />
den Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />
(6,17-25) erzählt: Johannes der Täufer hatte König Herodes<br />
Antipas öffentlich des Ehebruchs bezichtigt, als<br />
dieser seine Schwägerin Herodias, die Frau seines<br />
Halbbruders Herodes Boethos, heiratete. Um den<br />
Beschuldigungen ein Ende zu setzen, ließ Herodes<br />
den Täufer kurzerhand gefangen nehmen, wagte jedoch<br />
nicht, ihn zu töten, da das Volk in ihm einen<br />
Propheten sah. Herodias, die ebenfalls gedemütigte<br />
Ehebrecherin, verfolgte indes einen mörderischen<br />
Plan. Als der König anlässlich seines Geburtstages ein<br />
großes Buffet gab, ließ Herodias ihre Tochter Salome<br />
vor ihm tanzen, sodass er, der von der verführerischen<br />
Darbietung seiner Stieftochter ganz hingerissen war,<br />
ihr jeglichen Wunsch erfüllen wollte. Von ihrer Mutter<br />
angestiftet, verlangte Salome den Kopf Johannes des<br />
Täufers, der ihr soeben überreicht wird. In ihren Händen<br />
eine weite den Blick auf sich ziehende vergoldete<br />
Schüssel, die im nächsten Moment das Haupt aufnehmen<br />
wird. Rahmen besch.<br />
(13807519) (13)<br />
GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />
1588 <strong>–</strong> 1649<br />
SALOME WITH THE HEAD OF SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
113 x 154 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />
Bologna, in copy.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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325<br />
MATTEO LOVES,<br />
UM 1610 <strong>–</strong> UM 1662, ZUG.<br />
ERMINIA UND TANKRED<br />
Öl auf Leinwand.<br />
120 x 136 cm.<br />
Die Familie des Malers stammte aus England. Loves<br />
wurde jedoch in Köln geboren, zog nach Cento, in die<br />
Werkstatt des Guercino, des großen Meisters des<br />
emilianischen Barock. Nach den Forschungen von<br />
Pietro di Natales lassen sich Leben und Werk des<br />
Malers einigermaßen nachvollziehen. Danach war<br />
Guercino 1625 Taufpate einer Tochter des Künstlers.<br />
Als Werkstattmitglied begleitete Matteo seinen Lehrer<br />
auf Reisen zu Auftraggebern wie dem Herzog von<br />
Ferrara oder den Ludovisi in Rom. Er kopierte mehrmals<br />
Guercinos Gemälde, schuf jedoch auch eigenständige<br />
Werke, ganz in der Bildsprache des emilianischen<br />
Barock, wobei es sich zumeist um religiöse<br />
Themen handelt. Darunter finden sich Aufträge für<br />
Altargemälde, etwa für den Dom zu Carpi oder die<br />
Kirche Santi Pietro e Paolo in Bologna. Die vorliegende<br />
Darstellung zeigt die in Kunst und Literatur vielfach<br />
thematisierte Szene des verwundeten Kreuzfahrers<br />
Tankred, den die in ihn verliebte Jungfrau Erminia (Hermine)<br />
aus Antiochien auffindet und die Bevölkerung<br />
Jerusalems bittet, ihm zu helfen. Die Legende fand<br />
besonders nach Erscheinen des Epos „Jerusalemme<br />
liberata“ (Das befreite Jerusalem) von Torquato Tasso<br />
(1544-1595) nachhaltigen Niederschlag. So schuf<br />
Goethe 1790 ein themenentsprechendes Bühnenwerk.<br />
Auch die Maler Poussin, Pietro Ricci oder Tiepolo<br />
widmeten sich diesem Thema. Große Ähnlichkeit besteht<br />
bei diesem Bild mit dem gleichthematischen<br />
Werk von Guercino von 1618/19, das sich in der<br />
Sammlung Dora Pamphilj in Rom befindet, und das<br />
Matteo Loves bekannt gewesen sein dürfte, denn hier<br />
wie dort trägt der am nackten Oberkörper verwundete<br />
Tankredi eine ganz ähnliche eiserne Beinrüstung.<br />
Da es sich hier um einen versöhnlichen Aspekt zwischen<br />
zwei Kulturen handelt, lassen sich Bildentsprechungen<br />
mit dem Thema des „Barmherzigen<br />
Samariters“ beobachten. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Pietro di Natale, Per il catalogo di Matteo Loves,<br />
2018.<br />
(1380543) (11)<br />
MATTEO LOVES,<br />
CA. 1625 <strong>–</strong> CA. 1662, ATTRIBUTED<br />
ERMINIA AND TANCRED<br />
Oil on canvas.<br />
120 x 136 cm.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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101
326<br />
CARLO MARATTA,<br />
AUCH CARLO MARATTI<br />
1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, ZUG.<br />
Der Maler war einer der Hauptmeister der klassizistischen<br />
Strömung des Hochbarock in Rom, stark beeinflusst<br />
durch seinen Lehrer Andrea Sacchi (1599-1661).<br />
DIE DREI MARIEN MIT MUTTER GOTTES UND<br />
DORNENKRANZ VOR GOLGOTA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
72,5 x 59,5 cm.<br />
Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer „262“<br />
und auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung<br />
Carlo Dolci.<br />
In ebonisierten Profilrahmen.<br />
Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“<br />
bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch<br />
der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der<br />
Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel<br />
nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,<br />
das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der hier<br />
angebotenen Darstellung gibt es mindestens zwei<br />
weitere Versionen, die als autograph angesehen werden:<br />
Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni<br />
bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal<br />
übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben<br />
war, während die andere Version für Niccolò Maria<br />
Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano<br />
Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in<br />
ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen<br />
Barock so bezeichnend ist.<br />
Anmerkung:<br />
Eine vergleiche Version in Auktion bei Sotheby‘s,<br />
Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).<br />
Die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom,<br />
mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15.<br />
Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser<br />
Komposition mindestens zwei autographe Versionen<br />
gibt. Desweiteren soll es eine Version in Melbourne<br />
Hall, Derby, Großbritannien geben.<br />
(13700211) (13)<br />
CARLO MARATTA,<br />
ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI<br />
1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROME, ATTRIBUTED<br />
THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN AND<br />
CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA<br />
Oil on canvas.<br />
72.5 x 59.5 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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327<br />
CARPOFORO TENCALLA,<br />
1623 <strong>–</strong> 1685, ZUG.<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
94 x 73 cm.<br />
Prächtiger Rahmen.<br />
Großformatiges Bild mit Darstellung des dornenbekrönten<br />
und an Händen gefesselten Jesus, der<br />
Oberkörper entblößt, um den Unterleib ein rotes Tuch<br />
gebunden. Das Haupt nach links geneigt, das Gesicht<br />
leidend wiedergegeben mit leicht geöffnetem Mund.<br />
Neben der Leidensgestalt, der römische Stadthalter<br />
Pontius Pilatus mit nach vorne erhobene Hand, mittig<br />
ist noch eine Figur leicht angedeutet. Das Gesicht, die<br />
Brust sowie der Arm Jesus heben sich von dem dunklen,<br />
nahezu schwarzen Hintergrund hervor und weisen<br />
auf den typischen Stil des 17. Jahrhunderts, mit Unterstreichung<br />
der Schmerzen Christi sowie der nahen<br />
Wiedergabe der Anatomie des Körpers. Leinwand<br />
minimal besch.<br />
(1380481) (3) (10)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
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328<br />
SIMONE VENEZIANO PETERZANO,<br />
1535 BERGAMO <strong>–</strong> 1599, ZUG.<br />
Der in Bergamo geborene Peterzano war ein Vertreter<br />
des späten lombardischen Manierismus und vor allem<br />
als Lehrer Caravaggios bekannt.<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
125 x 96 cm.<br />
In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />
Als Kniestück wiedergegebene Christusfigur mit Dornenkranz,<br />
Strahlennimbus und Schilfzepter in der Hand,<br />
im Kontrapost stehend, von den Schärgen mit einem<br />
roten Ehrentuch bekleidet. Diese einmal Christus anblickend,<br />
einmal aus dem Bildfeld herausschauend.<br />
Besch.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Vercelli.<br />
Anmerkung:<br />
Der Vergleich mit Caravaggios „Ecce Homo“ im<br />
Palazzo Bianco, Genua, macht die Verwandtschaft<br />
zu dem hiesigen Gemälde augenfällig. Während es<br />
dem hier angebotenen Gemälde noch an Raumstaffelung<br />
ermangelt, sind die wesentlichen Merkmale<br />
der Komposition und der Figur Jesu Christus bereits<br />
vorhanden.<br />
(13804812) (3) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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103
329<br />
VERONESER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE ANTONIUS IN ANBETUNG<br />
DES KINDES<br />
Öl auf schwarzer Schieferplatte.<br />
42 x 31,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Heilige kniet im Ordenskleid vor dem Kind und<br />
der Mutter, die als Erscheinung in Wolken zu deuten<br />
sind. Die rechte Hand an die Brust gelegt, in der linken<br />
ein rot gebundenes Buch, bei dem es sich wohl um<br />
die Ordensregel handelt. Zu seinen Füßen Lilien, Attribut<br />
des Heiligen Antonius von Padua. Das Jesuskind<br />
neigt sich ihm zu. Die Szene vor schwarzem Hintergrund,<br />
im oberen Bildteil schwebende Engel in Wolken.<br />
Malerei in hoher Qualität, die auf einen Maler von<br />
Rang weist.<br />
(1380489) (3) (11)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
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330<br />
ANDREA POZZO,<br />
1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 WIEN<br />
CHRISTUS IM HAUS DES PHARISÄERS SIMON<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
97,5 x 128,5 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Morandotti,<br />
Mailand, 14. Dezember 2010, in Kopie.<br />
Das Lukas-Evangelium (Lk7,36-50) berichtet, dass der<br />
Pharisäer Simon Christus einst zu sich bat, um ihn in<br />
seinem Haus zu bewirten. Während des Mahles erschien<br />
eine in der Stadt wohlbekannte Sünderin, die<br />
der Evangelist nicht mit Namen nennt, die jedoch<br />
später stets mit Maria Magdalena, der Schwester des<br />
Lazarus, gleichgesetzt worden ist. Zum Befremden<br />
des Gastgebers kniete sie vor Christus nieder und<br />
weinte, netzte seine Füße mit ihren Tränen, trocknete<br />
sie mit ihrem Haar, küßte und salbte sie.<br />
Literatur:<br />
Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />
(Hrsg.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />
colore fra pittura barocco e spazialismo, Mailand 2021,<br />
S. 102.<br />
Anmerkung:<br />
Andrea Pozzo fertigte auch ein Gemälde mit Jesus im<br />
Tempel unter den Ärtzten in der Basilika di San Defendente<br />
in Romano di Lombardia. (13803133) (13)<br />
ANDREA POZZO,<br />
1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 VIENNA<br />
CHRIST IN THE HOUSE OF THE PHARISEE SIMON<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
97.5 x 128.5 cm.<br />
In gilt profile frame.<br />
Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />
Morandotti, Milan, 14 December 2010, in copy.<br />
Literature:<br />
Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />
(eds.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />
colore fra pittura barocco e spazialismo, Milan 2021,<br />
p. 102.<br />
Notes:<br />
Andrea Pozzo also produced a painting of Jesus in<br />
the temple among the doctors in the Basilica di San<br />
Defendente in Romano di Lombardia.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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105
331<br />
FRANCESCO BASSANO D. J.,<br />
1549 <strong>–</strong> 1592 VENEDIG, WERKSTATT DES<br />
ALLEGORIE DES SOMMERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
111 x 138 cm.<br />
In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />
Weite Landschaft im leicht rötlichen Licht der untergehenden<br />
Sonne, eine Vielzahl von Bauern mit diversen<br />
Tätigkeiten an einem Sommertag beschäftigt. Im<br />
Vordergrund rechts ein älterer Mann mit Gehilfen beim<br />
Scheren von Schafen, links daneben eine Frau mit<br />
Kindern beim Vorbereiten von Speisen, die auf einem<br />
am Boden ausgelegten weißen Tuch platziert werden<br />
sollen, auf dem bereits Brot liegt. Im Mittelgrund ein<br />
zweispanniger Ochsenkarren mit Getreidebündeln,<br />
die gerade ausgeladen werden, rechts davon zu sehen<br />
noch zwei Bauern mit Sichel, bei der Ernte des Korns<br />
und schließlich linksseitig vor einer alten Hütte mehrere<br />
Figuren mit Schlägeln beim Ausschlagen des<br />
Getreides. Vielfigurige Malerei in überwiegend beigebrauner<br />
Farbigkeit, aufgelockert durch rote, gelbe und<br />
weiße Kleidungsstücke der zahlreichen arbeitenden<br />
Figuren.<br />
Anmerkung:<br />
Von dem vorliegenden Gemälde existieren mehrere<br />
nur gering abweichende, jedoch seitenverkehrte Gemäldeversionen.<br />
(1380571) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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332<br />
FRANKOFLÄMISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ALLEGORIE VON HIMMEL UND HÖLLE<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
99 x 130 cm.<br />
In zwei Registern werden hier die christlichen Jenseitsvorstellungen<br />
von Himmel und Hölle, die Aufenthalte<br />
der Seligen in Gottesnähe und Verdammten vor dem<br />
Höllenschlund vor Augen geführt. Symmetrisch geordnet<br />
und in waagrechter Gliederung getrennt die<br />
Darstellung der Heiligen auf Wolken, im Zentrum Jesus<br />
als Weltenrichter, flankiert von Maria und Johannes<br />
dem Täufer, darüber Gottvater mit Sphärenkugel.<br />
Rechts Moses, die Propheten und Paulus, links Petrus,<br />
König David mit der Harfe sowie die Allegorie der<br />
Kirche mit einem Buch. Im unteren Abschnitt werden<br />
die Verdammten nackt, als muskulöse Gestalten gezeigt.<br />
Darüber schwebende Engel, die Einzelne aus<br />
dem Inferno nach oben retten; rechts der feurige Höllenschlund.<br />
Gemälde dieser Thematik standen als mahnende<br />
Andachtsbilder in einer langen Ausstattungstradition<br />
meist in den Vorhallen von Kirchen, nächst dem Weihwasserbecken.<br />
Der manieristische Malstil ist vor allem in den Leibern<br />
der Verdammten auszumachen; ein Einfluss italienischer<br />
Vorbilder ist unverkennbar.<br />
(1380488) (3) (11)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
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107
333<br />
GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />
GENANNT „IL GUERCINO“,<br />
1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WERKSTATT DES<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62,5 x 48 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen mit durchbrochener<br />
Volutenschnitzerei.<br />
Christus nach der Gefangennahme im Halbbildnis vor<br />
braunem Hintergrund, hier wiedergegeben mit Dornenkrone<br />
auf dem Haupt und einem langen Rohrstock in<br />
seiner rechten Hand, als Spottzeichen der Königswürde,<br />
sowie mit einem roten Spottmantel über seiner<br />
linken Schulter herabhängend. Das Inkarnat bewusst<br />
heller aufleuchtend, das Haupt zur Seite geneigt und<br />
den Kopf erhoben, die Konturen in Sfumato wiedergegeben.<br />
Auf seiner linken Wange, sowie im Bereich der<br />
Brust, ist jeweils ein roter Blutstropfen zu finden. Er hat<br />
einen leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden,<br />
zum Himmel gerichteten Augen scheint er mit<br />
Gottvater zu sprechen. Qualitätvolle Malerei mit starker<br />
Hell-Dunkel-Akzentuierung in der typischen Manier<br />
des Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Im Werk des Künstlers sind weitere Ecce Homo-<br />
Darstellungen zu finden. Das Motiv lässt sich häufig<br />
auch bei anderen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts<br />
wiederfinden, so auch bei Bartolomeo Cesi<br />
(1556-1629), Bartolomeo Passarotti (1529-1592),<br />
Jusepe de Ribera (1588/91-1652) und Bartolomé<br />
Esteban Murillo (1618-1682). (13816620) (2) (10)<br />
GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />
ALSO KNOWN AS “IL GUERCINO”,<br />
1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WORKSHOP OF<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
62.5 x 48 cm.<br />
Notes:<br />
Other Ecce Homo depictions can be found in the<br />
artist’s œuvre. The motif is common during the 16th<br />
and 17th centuries and can also be found in the<br />
œuvre of Bartolomeo Cesi (1556-1629), Bartolomeo<br />
Passarotti (1529-1592), Jusepe de Ribera (1588/91-<br />
1652) and Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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334<br />
HENDRICK BLOEMAERT,<br />
1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, KREIS DES<br />
DER APOSTEL PETRUS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 64 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael<br />
Henneberg, München, 08. März 2021.<br />
Halb auf eine Steinplatte lehnend das Brustbildnis des<br />
Apostels Petrus mit auf eben dieser Steinplatten liegendem<br />
Schlüsselpaar - der eine für das irdische, der<br />
andere für das himmlische Reich -, das ihn attributiv<br />
bestimmt. Als absteigende Diagonale komponiert,<br />
der Mund leicht geöffnet, der glänzende Blick aus<br />
dem Bildfeld gerichtet, die Hände gefaltet. Wie auch<br />
Hendrick ter Brugghen, Dirck van Barburen und Theodor<br />
Rombouts, alles Utrechter Kollegen, wollte auch<br />
Hendrik Bloemaert offensichtlich das damals in Rom<br />
aufsehenerregende Werk Michelangelo Merisi il Caravaggios<br />
vor Ort kennenlernen. Die hier angebotene<br />
Petrusdarstellung könnte in Bloemaerts kurzer römischer<br />
Schaffensperiode entstanden sein, wofür auch<br />
die gewählte Farbigkeit spricht.<br />
Anmerkung:<br />
Vergleiche auch die Petrus-Darstellungen von Hendrick<br />
ter Brugghen „Der reuige Petrus“ von 1616 im Centraal<br />
Museum Utrecht, Inv.Nr. 15762 und Jusepe de<br />
Riberas „Der heilige Petrus“ von 1616 / 1620 in der<br />
Quadreria dei Girolamini in Neapel.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Bernd Ebert, Liesbeth M. Helmus, Utrecht,<br />
Caravaggio und Europa, München 2019.<br />
Vgl. Barbara Eclercy, Jochen Sander, Caravaggio in<br />
Holland: Musik und Genre bei Caravaggio und den<br />
Utrechter Caravaggisten, München 2009.<br />
(1380061) (13)<br />
HENDRICK BLOEMAERT,<br />
1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, CIRCLE OF<br />
THE APOSTLE PETER<br />
Oil on canvas.<br />
81 x 64 cm.<br />
In gilt profiled frame.<br />
Accompanied by an expert's report by Jörg Michael<br />
Henneberg, Munich, dated 8 March 2021.<br />
Notes:<br />
Comparisons with depictions of Saint Peter by<br />
Hendrick ter Brugghen, titled Saint Peter Penitent<br />
and dated 1616 at the Centraal Museum Utrecht,<br />
inv. no. 15762 and Ribera's Saint Peter, dated 1616 /<br />
1620 held at the Quadreria dei Girolamini in Naples.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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109
336<br />
ITALIENISCHER MEISTER DES FRÜHEN<br />
17. JAHRHUNDERTS<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Holz.<br />
210 x 100 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In einer weiß gekälkten Rundnische steht auf einem<br />
gefassten Podest mit bekröntem Familienwappen die<br />
Figur des Christus, leicht nach rechts gewandt und mit<br />
rotem Lendentuch bekleidet, der Cherubim-Nimbus à<br />
jour gearbeitet.<br />
(1370783) (3) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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335<br />
SÉBASTIEN BOURDON,<br />
1616 MONTPELLIER <strong>–</strong> 1671 PARIS, ZUG.<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
44,5 x 44 cm.<br />
Klassizistischer Rahmen.<br />
Sowohl die Feinmalerei dieses Gemäldes als auch der<br />
Kompositionscharakter sprechen für die Handschrift<br />
des Malers, obwohl sein Œuvre recht uneinheitlich<br />
ist. Überdies finden sich mehrere seiner Bilder <strong>–</strong> wie<br />
hier <strong>–</strong> nicht selten in nahezu quadratischem Format.<br />
Bourdon, dessen Lebenslauf als recht abenteuerlich<br />
überliefert wird, zählt dennoch zu den bemerkenswertesten<br />
Malern Frankreichs seiner Zeit. 1634 in<br />
Rom befasste er sich mit Werken im Bambocciade-<br />
Stil. In Paris hatte er mehr Erfolg mit Schlachten- und<br />
Jagdbildern. 1652 wurde er von Königin Christine als<br />
Hofmaler nach Stockholm berufen. Sein Reiterbild der<br />
Herrscherin befindet sich heute in Madrid. Sein Spätwerk<br />
ist deutlich von Poussin beeinflusst.<br />
In der Darstellung der Heiligen Familie hat der Maler<br />
ungeachtet der Marienfigur die beiden Kinder Jesus<br />
und Johannes ins Bildzentrum gesetzt. Damit ist auch<br />
das Lamm - Symbol der Opferung Christi - zum eigentlichen<br />
Mittelpunkt geworden. Wie immer ist auch hier<br />
die Figur des Josef in den Hintergrund gestellt, in der<br />
Braunfärbung des Gewandes als betonter Gegensatz<br />
zu den kräftigen Farbwerten von Rot und Blau in der<br />
Kleidung Mariens, wobei diese Farbtrias Blau-Weiß-<br />
Rot wie häufig in der französischen Malerei auf die<br />
Farben des Landes anspielt. A.R.<br />
(1380674) (3) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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337<br />
DOMENICO PIOLA D. Ä.,<br />
1627 GENUA <strong>–</strong> 1703, ZUG.<br />
DER HEILIGE FRANCESCO DI PAOLA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90 x 70 cm.<br />
Halbbildnis des Heiligen, der 1416 als Francesco Martolillo<br />
in der italienischen Stadt Paola geboren wurde,<br />
als Franziskanermönch 1471 den Orden der Paulaner<br />
gegründet hatte und 1519 heiliggesprochen wurde.<br />
Dargestellt in der braunen Kutte der Franziskaner, die<br />
Rechte hält einen Wanderstab. Der Putto ist als Attribut<br />
seiner Heiligsprechung zu verstehen.<br />
Domenico Piola war bedeutendes Mitglied einer<br />
Genueser Künstlerfamilie und Begründer der sogenannten<br />
casa Piola in der Salita San Leonardo. Zu seinen<br />
Hauptwerken zählen die Fresken im Palazzo Rosso,<br />
aber neben weiteren Werken etwa auch die Entwürfe<br />
für den Baldachin des Dogen im Palazzo Ducale zu<br />
Genua. Seine Malschule, die casa Piola wurde von<br />
Paolo Gerolamo Piola (1666-1724), dem begabtesten<br />
seiner Söhne weitergeführt. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Piero Boccardo, Margherita Priarone: Domenico<br />
Piola (1627-1703). Progetti per le arti, Mailand 2006.<br />
Vgl. Mariangela Bruno. „D. Piola. fe“: alcune considerazioni<br />
su Domenico Piola e l'editoria seicentesca,<br />
in: Vedi Anche, Vol. 29, N. 2, 2019.<br />
R. Dugoni. Domenico Piola, in: Ezia Gavazza (Hrsg.),<br />
Genova nell'Età Barocca, Bologna 1992, S. 231-242.<br />
(1380542) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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111
338<br />
PETER VAN LINT,<br />
1609 <strong>–</strong> 1690, ZUG./ UMKREIS DES<br />
ANBETUNG DER KÖNIGE<br />
Öl auf Kupfer.<br />
85 x 103 cm.<br />
In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />
Großformatige Darstellung, in dem rechten Drittel die<br />
Heilige Familie mit dem Ochsen in einer Scheune<br />
darstellend, in den linken zwei Dritteln ein großes Figurenaufgebot<br />
mit den Heiligen Drei Königen in teils<br />
prächtigem hermelinbesetzten Ornat, zwei Kamelen,<br />
Soldaten und Bediensteten, die sich allesamt vor einer<br />
antiken Architekturruine versammelt haben.<br />
PETER VAN LINT,<br />
1609 <strong>–</strong> 1690, ATTRIBUTED/ CIRCLE OF<br />
THE ADORATION OF THE MAGI<br />
Oil on copper.<br />
85 x 103 cm.<br />
Notes:<br />
Another devotional painting of the same composition<br />
by van Lint is held in the church San Ginés, Madrid.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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Anmerkung:<br />
Ein weiteres Anbetungsgemälde gleicher Komposition<br />
von van Lint befindet sich in der Kirche San Ginés,<br />
Madrid. In der Gestaltung des Hintergrunds und dem<br />
Figuren-Arrangement sehen wir einige Variationen.<br />
(1371631) (13)<br />
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339<br />
PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />
UM 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />
DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />
PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />
CA. 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST PREACHING<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
108 x 152 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In Landschaft, rechtsseitig unter einem Baum stehend<br />
Johannes der Täufer mit einem Fellgewand und einem<br />
Kreuzstab, die ihm attributiv zugeordnet werden. Um<br />
ihn herum eine große Zahl von Männern, Frauen und<br />
Kindern, darunter ein vor ihm stehendes hochrangiges<br />
orientalisches Paar, wohl ein Herrscher in edlem Gewand<br />
mit langem rotem, teils gold besticktem Mantel,<br />
der am Ende von zwei Knaben gehalten wird. Auf seinem<br />
Haupt einen großen weißen Turban tragend. Neben<br />
ihm wohl seine junge Frau in einem weißen langen<br />
Seidengewand mit Goldstickereien und einem Fächer<br />
in ihrer Hand. Zu Füßen des Täufers weitere, edel gekleidete<br />
Frauen in glänzenden Gewändern, davon eine<br />
ein Kind im Schoß haltend. Im Hintergrund wohl einige<br />
Bauern, sowie vor Johannes mehrere Soldaten, teils<br />
mit Helm und Lanzen. Feine qualitätvolle Darstellung,<br />
bei der besonders durch die hellere Lichtführung die<br />
prachtvollen Kleidungsstücke betont werden.<br />
(1380511) (3) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
108 x 152 cm<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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115
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340<br />
FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />
17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
BERGIGE LANDSCHAFTEN MIT RUINEN<br />
UND FIGUREN<br />
FLEMISH SCHOOL,<br />
LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />
A pair of paintings:<br />
MOUNTAINOUS LANDSAPE WITH RUINS<br />
AND FIGURES<br />
Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 78 x 108 cm.<br />
Das eine Gemälde zeigt linksseitig von zwei großen,<br />
bis über den Himmel hinausragenden Bäumen einen<br />
Viadukt, der über einen Fluss führt und rechtsseitig,<br />
unterhalb eines antiken Gebäuderestes mit Skulptur<br />
einen Weg mit zwei vollbepackten Mulis, der ins Tal<br />
zu einer Stadt führt. Das andere Gemälde zeigt im<br />
Zentrum ein halb verfallenes, von Pflanzen bewachsenes<br />
Gebäude, umgeben von einem Gewässer und<br />
links seitig eine alte steinerne Brücke mit zwei großen<br />
Bögen, unter denen mehrere Figuren zu erkennen<br />
sind. Im Hintergrund ein hohes Gebirge unter hellblauem,<br />
teils gelblichem Licht der untergehenden<br />
Sonne.<br />
(13804511) (18)<br />
Oil on canvas each. Relined.<br />
78 x 108 cm each.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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117
341<br />
JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />
1618 <strong>–</strong> 1667, ZUG.<br />
STEINAMPHORE MIT DER GÖTTIN CERES<br />
UND PRACHTVOLLER BLUMENGIRLANDE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
129 x 92 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund eine große steinerne Amphore<br />
oder Vase, in deren Mittelpunkt die Skulptur der<br />
Ceres zu erkennen ist, der Göttin des Ackerbaus und<br />
der Fruchtbarkeit, die in ihren Händen eine Garbe hält.<br />
Umrahmt wird die Darstellung von zwei kleinen Bouquets<br />
jeweils am oberen linken und rechten Rand,<br />
sowie ein größeres Blumenbouquet am unteren Rand.<br />
Bestehend unter anderem aus Nelken, Tulpen, Rosen<br />
und einer blauweißen Ackerwinde, dazu verschiedene<br />
Kleinblütler und Gräser in leuchtenden weißen, rosafarben,<br />
roten und blauen Farbtönen. Malerei in der<br />
typischen Manier des Künstlers, wobei die Darstellung<br />
der Ceres wohl von Erasmus Quellinus II (1607-<br />
1678) sein könnte.<br />
(13814013) (18)<br />
JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />
1618 <strong>–</strong> 1667, ATTRIBUTED<br />
STONE AMPHORA WITH THE GODDESS CERES<br />
AND MAGNIFICENT FLORAL GARLAND<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
129 x 92 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
342<br />
HIERONYMUS GALLE D. Ä.,<br />
1625 <strong>–</strong> UM 1679<br />
MADONNENBILD IM BLUMENKRANZ<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78 x 68 cm.<br />
Das Gemälde im RKD-Bildarchiv aufgeführt unter<br />
Nummer 0000026656.<br />
Die Bildmotividee, von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625)<br />
bis Peter Paul Rubens (1577-1640) mehrmals aufgegriffen,<br />
zeigt auch hier ein gemaltes gerahmtes<br />
Madonnenbildnis, in Grisailletechnik. Die Rahmung<br />
mit seitlichen Voluten in Art einer Steinrahmung. Um<br />
das Bildnis zieht sich ein, vor dunklem Grund, hell<br />
aufleuchtender Kranz aus unterschiedlichsten Blüten<br />
und Blätter. Darunter rosafarbene Rosen, Malven,<br />
weiße Hortensien, gefiederte Tulpen, Feuerlilien, Iris<br />
sowie Blütenrispen und andere Frühsommerblumen.<br />
Die Blütenblätter, äußerst fein gemalt, scheinen vor<br />
dem dunklen, nahezu schwarzen Hintergrund herauszustrahlen.<br />
(1380348) (11)<br />
HIERONYMUS GALLE THE ELDER,<br />
1625 <strong>–</strong> CA. 1679<br />
MADONNA IN FLORAL WREATH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
78 x 68 cm.<br />
The painting is listed in the RKD image archive under<br />
no. 0000026656.<br />
The idea for this motif was captured repeatedly by<br />
Jan Brueghel the Elder (1568-1625) to Peter Paul<br />
Rubens (1577-1640). It depicts a painted framed portrait<br />
of the Madonna in grisaille.<br />
€ 14.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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343<br />
PIETRO DELLA VECCHIA,<br />
1603 <strong>–</strong> 1678<br />
BACCHUS UND CERES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
109 x 130 cm.<br />
In teilvergoldetem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Egidio Martini,<br />
Venedig, in Kopie.<br />
Inmitten einer Waldlichtung, die von Bäumen hinterfangenden<br />
formatfüllenden Figuren eine absteigende<br />
Diagonale aufzeigend während sich rechts oben ein<br />
hügeliger Landschaftsausschnitt zeigt. Ceres liegt mit<br />
entblößten Brüsten und blauem seidigen Gewand<br />
neben Bacchus, der ihr eine silberne gemuschelte<br />
Weinschale zu reichen im Begriff ist.<br />
Nach anfänglichem Studium bei Alessandro Varotari<br />
(genannt Padovanino, 1588-1649), wandte er sich in<br />
seinem Stil besonders den Werken Tizians (1490-<br />
1576) und Giorgiones (1478-1510) zu. Diese und auch<br />
Carlo Saraceni (1579-1620) hatten Einfluss auf ihn,<br />
später auch der Maler Bernardo Strozzi (1581-1644).<br />
In den 1640er-Jahren gehörte er zu den führenden<br />
Malern religöser Themen in Venedig. Verheiratet<br />
war er mit der Tochter des Caravaggisten Nicolas Régnier<br />
(1590-1667).<br />
(13803132) (13)<br />
PIETRO DELLA VECCHIA,<br />
1603 <strong>–</strong> 1678<br />
BACCHUS AND CERES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
109 x 130 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor<br />
Egidio Martini, Venice, in copy.<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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344<br />
JOACHIM VON SANDRART,<br />
1606 <strong>–</strong> 1688, WERKSTATT<br />
ALLEGORIE DES OKTOBERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
160 x 125 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das Zentrum des Bildes wird von einer allegorischen<br />
männlichen Figur gebildet, die mittels Weinlaubes<br />
und Trauben als Bacchus erkenntlich ist, während<br />
links ein Einblick in ein Rauminneres mit arbeitenden<br />
Frauen, rechts ein Ausblick auf einen kleinen Festzug<br />
mit musikalischer Untermalung. Die Art der Darstellung<br />
des Bacchus mit Assistenzfigur geht auf Bartolomeo<br />
Manfredis „Bacchus und ein Trinker“ (Rom, Palazzo<br />
Barberini) zurück, während die Tanzszene im<br />
Hintergrund dagegen die Übernahme eines Motivs<br />
aus Johann Liss‘ Dorfhochzeit ist. Das hier angebotene<br />
Gemälde nimmt direkten Bezug auf das Gemälde,<br />
welches 1642 - 1643 entstand und als Allegorie des<br />
Monats Oktober im Zuge einer Zwölf-Monats-Folge<br />
unter Inventarnummer 365 im Schloss Schleißheim<br />
verwahrt wird. Es ist anzunehmen, dass es sich bei<br />
dem hier angebotenen Gemälde um eine Werkstattwiederholung<br />
handelt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />
und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />
Berlin 1986.<br />
Vgl. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart,<br />
in: Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (Hrsg.),<br />
1662-1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />
Eine Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />
der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum<br />
Fembohaus, Nürnberg 2012.<br />
Vgl. Anna Schreurs (Hrsg.), Unter Minervas Schutz.<br />
Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher<br />
Academie (= Ausstellungskataloge der Herzog<br />
August Bibliothek. Nr. 95). Unter Mitwirkung von<br />
Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und<br />
Saskia Schäfer-Arnold. Herzog-August-Bibliothek,<br />
Wolfenbüttel 2012.<br />
Anmerkung:<br />
Sandrart, Sohn eines Kupferstechers, ist als weit<br />
mehr als ein Kunstgelehrter in die Geschichte eingegangen.<br />
Völlig zu Recht wurde er „der deutsche<br />
Vasari“ genannt. Als Begründer der „Teutschen<br />
Academie“ war er auch Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher<br />
und akademischer Werke. Vom<br />
Hochadel beauftragt, schuf er zusammen mit seiner<br />
Werkstatt zahlreiche Meisterwerke, wie etwa den<br />
Zyklus der Jahreszeiten für Maximilian I von Bayern,<br />
aber auch „Das große Friedensmahl“ anlässlich des<br />
Friedensexekutionskongresses 1649. 2013 wurde<br />
Sandrart eine Ausstellung gewidmet, mit dem Titel<br />
„Unter Minervas Schutz. Bildung und Kunst in Joachim<br />
von Sandrarts „Teutscher Academie“ (Katalog<br />
Herzog Augurst Bibliothek, Katalog Wolfenbüttel.<br />
(13804818) (3) (13)<br />
JOACHIM VON SANDRART,<br />
1606 <strong>–</strong> 1688, WORKSHOP<br />
ALLEGORY OF OCTOBER<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
160 x 125 cm.<br />
Unframed.<br />
Literature:<br />
cf. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />
und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />
Berlin 1986.<br />
cf. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart, in:<br />
Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (eds.), 1662-<br />
1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />
An exhibition of the painting and sculpture collection<br />
of the Museums of the City of Nuremberg in the<br />
Stadtmuseum Fembohaus, Nuremberg 2012.<br />
cf. Anna Schreurs (ed.), Under Minerva’s Protection.<br />
Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrart’s Teutscher<br />
Academie (exhibition catalogues of the Herzog<br />
August Bibliothek. No. 95). In collaboration with Julia<br />
Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt and Saskia<br />
Schäfer-Arnold. Duke August Library, Wolfenbüttel<br />
2012.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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121
345<br />
JAN PAUWEL GILLEMANS D. J.,<br />
1651 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1704<br />
ALLEGORIE DER IRDISCHEN LIEBE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 82 cm.<br />
Das detailreich mit Kinderfiguren, Parkarchitektur und<br />
Früchtedarstellungen komponierte Bild ist als Allegorie<br />
zu verstehen, die auf die irdische Liebe Bezug nimmt.<br />
Als zentrale Figur zeigt sich ein kleines Mädchen,<br />
nur mit einem roten Lendentuch bekleidet, das neben<br />
einem Vogelkäfig kauert, während es ein in der rechten<br />
Hand hochgehaltenes Vöglein betrachtet, das alsbald<br />
in den Käfig geführt werden soll. Das Vöglein an einer<br />
Schnur geführt, die die linke Hand des Kindes hält.<br />
Rechts daneben ein weiteres Mädchen sowie zwei<br />
stehende Knaben, die wohl erstmals interessiert auf<br />
das Vögelchen, Symboltier der irdischen Liebe blicken,<br />
während sie sich kräftemessend aneinander halten.<br />
Die allegorische Kindergruppe umgeben von einer<br />
Fülle fein gemalter Früchte wie hellen und dunklen<br />
Trauben, Melonen, Baumobst und Feigen. Ein ganzer<br />
Obststrunk zieht von der Mitte des Vordergrunds<br />
nach links einen schrägstehenden Baumstamm hoch,<br />
an dem zwei weitere Knaben ins Geäst steigen, wohl<br />
nach Vogelnestern suchend. Im Hintergrund Blick in<br />
eine Parklandschaft mit nach hinten zum Horizont führender<br />
Pappelallee, davor eine Parkvase. Am rechten<br />
Bildrand ein im Abendlicht stehendes höfisches Parkgebäude.<br />
Die Symbolik der irdischen Liebe wird noch<br />
unterstrichen durch das in der linken unteren Bildecke<br />
dargestellte Kaninchenpaar. Das Bild in meisterhafter<br />
Malweise vorgeführt, die Früchte stilllebenhaft wiedergegeben,<br />
die Lichtstimmung treffend und konsequent<br />
gemeistert.<br />
(1380349) (11)<br />
JAN PAUWEL GILLEMANS THE YOUNGER,<br />
1651 ANTWERP <strong>–</strong> 1704<br />
AN ALLEGORY OF EARTHLY LOVE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
67 x 82 cm.<br />
This detailed composition of children, park architecture<br />
and fruit depictions symbolizes an allegory referring to<br />
love on earth. The picture is masterfully executed: the<br />
fruit is painted in the manner of a still life and the<br />
atmosphere of the light has aptly and consequently<br />
been mastered.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
346<br />
BOLOGNESER SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
VENUS UND ADONIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
86 x 116 cm.<br />
In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Im Zentrum der leicht hügeligen Landschaft mit großem<br />
Staffagebaum das thematisch hervorgehobene Liebespaar<br />
Venus und Adonis, umgeben von Blüten herbeibringenden<br />
Nymphen, Jagdhunden und Putten, über<br />
Adonis eine Erinnye, die das Unheil ankündigt, das<br />
Adonis ereilen wird.<br />
(1381552) (4) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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347<br />
ANTHONY VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />
NACHFOLGE DES<br />
AMARYLLIS UND MIRTILLO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 141 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Die Darstellung geht auf ein italienisches Theaterstück<br />
„Il pastor fido“ (der treue Hirte) zurück. Der Hirte<br />
Mirtillo war in die Nymphe Amaryllis verliebt. Sie war<br />
Halbgöttin und für den einfachen Mirtillo unerreichbar.<br />
Der Hirte verkleidete sich als Nymphe, nahm an einem<br />
Kusswettbewerb teil, bei dem sich Amaryllis beim<br />
ersten Kuss in ihn verliebt. Als Motiv für ein Gemälde,<br />
wie vorliegend, wurde dabei meistens die Krönungsszene<br />
des als Frau verkleideten Mirtillo gewählt, vor<br />
Landschaftshintergrund. Mehrere Nymphen wohnen<br />
dieser Krönung bei, teils verweisen sie durch Handgestus<br />
auf das verliebte Paar. Vereinzelt rest.<br />
Anmerkung.<br />
Das Original-Gemälde von van Dyck stammt von<br />
1631/32 und befindet sich in Schloss Weißenstein,<br />
Pommersfelden<br />
(1380672) (3) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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123
348<br />
ANTHONIUS VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />
NACHFOLGE DES<br />
DER TRUNKENE SILEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
88,5 x 74,6 cm.<br />
Im Flammleistenrahmen.<br />
Das Gemälde entsprechend dem um 1619/20 von Van<br />
Dyck geschaffenen Werk „Der trunkene Silen“, in den<br />
Bildmaßen 107 x 91,5 cm, das sich unter der Inv. Nr.<br />
1017 in der Gemäldegalerie Alte Meister zu Dresden<br />
befindet. Die Ausführung des hier vorliegenden Gemäldes<br />
von hoher detailgenauer Malqualität, auf feingewebter<br />
Leinwand, in einer dem Dresdner Bild gegenüber<br />
leicht verkleinerten Ausführung. Das Thema aus<br />
der antiken Literatur (Ovid Metamorphosen XI) überliefert,<br />
hatte Van Dyck mehrfach aufgegriffen und in<br />
unterschiedlichen Gruppenzusammenhang gestellt.<br />
Im Querformat etwa wird der korpulente Silen von<br />
einem Pan gestützt, in Begleitung weiterer Figuren,<br />
darunter ein auf einer Doppelaulos blasender Musikant;<br />
in einer weiteren Version wird er von einer Mänade aufrecht<br />
gehalten. Der rechts Stehende in rotem Mantel<br />
wurde bereits als Selbstbildnis vermutet. Die Zusammenarbeit<br />
mit seinem Lehrer Rubens begann spätestens<br />
1617; dessen Einfluss ist daher unverkennbar.<br />
(1381368) (11)<br />
ANTHONY VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERP <strong>–</strong> 1641 LONDON, FOLLOWER OF<br />
DRUNKEN SILENUS<br />
Oil on canvas.<br />
88.5 x 74.6 cm.<br />
The painting corresponds to a work titled Drunken<br />
Silenus by Van Dyck created ca. 1619/20, measuring<br />
107 x 91.5 cm, held at the Gemäldegalerie Alte<br />
Meister in Dresden under inventory no. 1017.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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349<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
IN DER ART DES PETER PAUL RUBENS<br />
AUFSTIEG ZUM KALVARIENBERG<br />
Öl auf Kupfer.<br />
70 x 87 cm.<br />
Unter hohem Himmel, im Licht der untergehenden<br />
Sonne, der unter der Last des schweren Holzkreuzes<br />
gefallene Jesus beim Aufstieg auf den mit Bäumen<br />
bewachsenen hohen Kalvarienberg. Er trägt ein langes<br />
Gewand, wird an den Haaren kräftig von einem Schächer<br />
gezogen und blickt mit seinem fahlen Gesicht<br />
aus dem Gemälde heraus. Umgeben ist er von zahlreichen<br />
Figuren: hinter ihm Simon von Cyrene, der<br />
ihm hilft, das Kreuz wieder zu heben und ein weiterer<br />
Helfer, ein Soldat zu Pferde, der ihn mit Lanze fordert<br />
aufzustehen, zudem Soldaten in Rüstung, den beiden<br />
weiteren Verurteilten, sowie einem Trupp, der ihnen<br />
voranreitet. Während die linke Bildseite von dem Berg<br />
und den Figuren fast ganz eingenommen wird, fällt<br />
auf der rechten Bildseite der Blick in die weite Landschaft<br />
mit der Stadt unter hohem Himmel. Am Boden<br />
die halb kniende Veronika, die Jesus ein weißes<br />
Schweißtuch reichen möchte, hinter ihr zwei kleine<br />
Kinder und am Bildrand Maria in langem blauem Gewand<br />
mit Johannes. Malerei mit erkennbarer Zweiteilung:<br />
Die linke Bildseite lässt den Einfluss eines<br />
hoch formatigen Werkes von Rubens erkennen, bei<br />
dessen Gemälde jedoch noch Veronika mit dargestellt<br />
ist. Qualitätvolle Malerei in teils kräftiger Farbgebung<br />
mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde „Der Aufstieg zum Kalvarienberg“ von<br />
Peter Paul Rubens, dat. 1634-1637, Öl auf Leinwand,<br />
560 x 350 cm befindet sich in Brüssel, Musées Royaux<br />
des Beaux-Arts de Belgique, Musée d‘Art Ancien,<br />
Inv.Nr. 374. (13816614) (2) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
IN THE STYLE OF PETER PAUL RUBENS<br />
ASCENT TO MOUNT CALVARY<br />
Oil on copper.<br />
70 x 87 cm.<br />
Painting visibly divided into two sections: the left side<br />
shows the influence of a portrait-format work by<br />
Rubens, in whose painting Veronica is also shown.<br />
High-quality painting, with strong colours in places<br />
and skilful chiaroscuro.<br />
Notes:<br />
The painting The Ascent to Calvary by Peter Paul<br />
Rubens, dated 1634-1637, oil on canvas, 560 x 350 cm<br />
is held at Brussels, Musées Royaux des Beaux-Arts<br />
de Belgique, Musée d'Art Ancien, inv. no. 374<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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350<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS IN DER ART DES<br />
ANTONIS MOR (1512 <strong>–</strong> 1575)<br />
HALBBILDNIS EINES MANNES<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
68 x 57 cm.<br />
Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />
Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />
verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />
Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />
und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />
auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />
Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />
wobei der fest geschlossene Mund mit<br />
schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinn partie<br />
Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen Hofes.<br />
Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts sich aufhellendem<br />
Hintergrund.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />
Zwolle 2007.<br />
Vgl. Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />
Et Son Temps, Brüssel 1910.<br />
Vgl. W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />
‘vermaard schilder van Utrecht’ en zijn naaste<br />
familie, in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959,<br />
S. 230-248.<br />
(13816613) (2) (11)<br />
DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />
IN THE MANNER OF ANTONIS MOR<br />
(1512 <strong>–</strong> 1575)<br />
HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
68 x 57 cm.<br />
Original inscription top left with age of the depicted and<br />
date “Aeta 26. Ao 1555”, beneath smudged remains of a<br />
signature “Antoni (...)”.<br />
Literature:<br />
Compare Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and<br />
Authority, Zwolle 2007.<br />
Compare Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />
Et Son Temps, Brussels 1910.<br />
Compare W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />
“vermaard schilder van Utrecht” en zijn naaste familie,<br />
in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959, pp. 230-248.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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127
351<br />
LUDOVICO STERN,<br />
1709 <strong>–</strong> 1777<br />
VANITAS STILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
48 x 38 cm.<br />
Links unten eventuell Restsignatur.<br />
In schwarzer Leiste.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, 5. Oktober 2015, in Kopie.<br />
Auf einer knapp mit weißem Tischtuch bedeckten<br />
Tischplatte ein dominanter liegender Schädel mit<br />
dahinter sich erhebendem Blütenbouquet. Lodovico<br />
war gebürtiger Römer, jedoch Sohn des Bayerischen<br />
Künstlers Ignazio Stern.<br />
Literatur:<br />
Vgl. F. Petrucci, Ludovico Stern 1709 <strong>–</strong> 177, Pittura<br />
Rococò a Roma, Foligno, 2012.<br />
(13803112) (13)<br />
LUDOVICO STERN,<br />
1709 <strong>–</strong> 1777<br />
VANITAS STILL LIFE<br />
Oil on canvas.<br />
48 x 38 cm.<br />
Remains of a signature possibly lower left.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor<br />
Giancarlo Sestieri, Rome, 5 October 2015, in copy.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
352<br />
GERARD VAN EDEMA,<br />
1652 <strong>–</strong> 1700,<br />
NACHFOLGE DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
HÖCHST DEKORATIVE, GROSSFORMATIGE<br />
WINTERLANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
164 x 112 cm.<br />
Vermutlich handelt es sich bei dem vorliegenden<br />
Gemälde um eine höfische Raumausstattung mit<br />
hochformatigen, wandbetonenden Darstellungen der<br />
vier Jahreszeiten. Wie in dieser Art Gemälde üblich,<br />
wird die karge Landschaft mit knorrigen, laublosen<br />
Bäumen auch hier mit nur wenigen Staffagefiguren<br />
gezeigt, ebenfalls mit einer links hinter Bäumen stehenden<br />
Gebäudegruppe mit Turm.<br />
(1380459) (11)<br />
GERARD VAN EDEMA,<br />
1652 <strong>–</strong> 1700,<br />
FOLLOWER OF THE EARLY 18TH CENTURY<br />
HIGHLY DECORATIVE LARGE FORMAT WINTER<br />
LANDSCAPE<br />
Oil on canvas.<br />
164 x 112 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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129
353<br />
PIETRO NAVARRA,<br />
TÄTIG 1685 <strong>–</strong> 1714<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN MIT MELONE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50 x 66 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Unter bewölktem Himmel in Landschaft vor einem<br />
höheren begrünten Hügel am Boden liegend diverse<br />
Früchte: Eine große Melone, Granatapfel, mehrere<br />
samtige Pfirsiche, diverse Pflaumen, Feigen sowie<br />
blaue und weiße Weintraubenrispen. Das Licht fällt<br />
von links oben auf die Früchte herab und setzt gekonnt<br />
Glanzlichter. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />
Akzentuierung.<br />
(1381162) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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354<br />
GILLIAM DANDOY,<br />
TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GLÄSERN, AUSTERN<br />
UND KREBSEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
52 x 65,1 cm.<br />
Signatur „G. Dandoy“ links unten.<br />
In inkrustiertem Wellenleistenrahmen.<br />
Das hier angebotene Gemälde ist als ein Werk von<br />
Gilliam Dandoy beim RKD in Den Haag unter Nummer<br />
70228 verzeichnet.<br />
Von rechts in die Bildfläche hineinragende Tischplatte<br />
mit gefälteter Decke. Darauf eine Gruppe von Trauben,<br />
Zitronen, einer Melone und zwei gefüllten Gläsern; geöffneten<br />
Austern und einem weiten Teller mit Krebsen,<br />
die als Stütze für eine Tonpfeife dienen, die der Komposition<br />
eine diagonale Ausrichtung verleiht.<br />
(1381324) (1) (13)<br />
GILLIAM DANDOY,<br />
ACTIVE IN THE 17TH CENTURY<br />
STILL LIFE WITH FRUIT, GLASSES, OYSTERS,<br />
AND CRABS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
52 x 65.1 cm.<br />
Signature “G. Dandoy” lower left.<br />
The painting on offer for sale here is listed as Gilliam<br />
Dandoy at the RKD in The Hague under no. 70228.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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131
355<br />
ABRAHAM VAN CALRAET,<br />
1642 DORDRECHT <strong>–</strong> 1722 AMSTERDAM<br />
Calraet war Schüler der beiden Maler Samuel und<br />
Aemilius Hup, die in Dordrecht auch als Bildhauer<br />
wirkten. Es wird angenommen, dass er ein Schüler<br />
des Albert Cuyp (1620-1691) war. Aufgrund der Monogramm-Ähnlichkeit<br />
mit diesem wurden Calraets Bilder<br />
vielfach Cuyp zugewiesen, was der Kunsthistoriker<br />
Abraham Bredius erstmals richtigstellen konnte.<br />
OBSTSTILLLEBEN MIT PFIRSICHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
44,5 x 52,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund ein Tisch mit marmorner<br />
grauer Platte, darauf die sorgsam arrangierten Früchte:<br />
In der Mitte einige samtig wirkende Pfirsiche, rechts<br />
da neben eine Rispe mit hellen Weintrauben, zwei Äpfel<br />
und einigen davor liegende Haselnüsse, linksseitig<br />
einige Pflaumen, zwei Kirschen und ein paar Johannisbeeren.<br />
Im Hintergrund jeweils seitlich hochragend<br />
ein Ast mit Weinlaub und mit Obstblättern. Qualitätvolle<br />
Malerei, die Früchte besonders hervorgehoben<br />
durch ihre realistische Wiedergabe und die gekonnte<br />
Beleuchtung mit ausgearbeiteten Hell-Dunkel-<strong>Part</strong>ien<br />
und gesetzten Glanzlichtern auf einzelnen Früchten.<br />
(1381171) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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356<br />
ABRAHAM SUSENIER,<br />
UM 1620 <strong>–</strong> 1664<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN MIT ROSEN UND KORB<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
66,4 x 84,2 cm.<br />
Links unten monogrammiert „AB S“.<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
Darstellung einer von rechts in die Bildfläche hineinragenden<br />
Tischplatte mit darauf liegendem Korb mit<br />
Pfirsichen, Trauben zweier Couleur und teils bereits in<br />
voller Blüte stehenden gefüllten Rosen.<br />
Provenienz:<br />
Palais Galliera, Paris, 12. Dezember 1950, Nr. 65.<br />
Ausstellung:<br />
Palais des Beaux-Arts de Bruyelles, La nature morte<br />
hollandaise, les principaux représentants, ses origines,<br />
son influence, Brüssel 1929, Nr. 93, mit Abb. im<br />
Ausstellungskatalog Tafel XXXV.<br />
(1381321) (1) (13)<br />
ABRAHAM SUSENIER,<br />
CA. 1620 <strong>–</strong> 1664<br />
FRUIT STILL LIFE WITH ROSES AND BASKET<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
66.4 x 84.2 cm.<br />
Monogrammed lower left “AB S”.<br />
Provenance:<br />
Palais Galliera, 12 December 1950, no. 65.<br />
Exhibitions:<br />
Brussels, Palais des Beaux-Arts, La nature-morte<br />
hollandaise, 1929, no. 93, ill. plate XXXV.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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133
357<br />
GIORGIO BARBARELLI GIORGIONE,<br />
1476/77 <strong>–</strong> 1510, NACH<br />
LA TEMPESTA (DAS GEWITTER)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
85,5 x 73 cm.<br />
In vergoldetem, teils durchbrochenen Prunkrahmen.<br />
Am Ufer eines Flusses, rechtsseitig auf einer Wiese<br />
sitzend, eine junge nackte Frau mit einem weißen<br />
Umhang, der ihren Schulterbereich bedeckt, gerade<br />
einem kleinen Kind ihre Brust gebend. Linksseitig des<br />
Flusses wird sie dabei von einem jungen, elegant<br />
stehenden Mann beobachtet. In der Mitte der breite<br />
Fluss, über den eine hölzerne Brücke führt, vor den<br />
noch von der Sonne bestrahlten Bauten einer Stadt.<br />
Im darüberliegenden hohen Himmel dichte, teils dunkle<br />
Wolken und ein gelblicher zuckender Blitz erkennbar.<br />
Anmerkung:<br />
Unser Gemälde ist im 19. Jahrhundert nach dem<br />
Original des venezianischen Malers Giorgione entstanden.<br />
Dieses datiert um 1508 und befindet sich in<br />
der Accademia in Venedig. Das Gemälde hat bisher<br />
keine gültige und in allen Aspekten befriedigende<br />
Deutung erfahren. Diese Rätselhaftigkeit dürfte wohl<br />
eine Ursache der Faszination sein, die es seit Jahrhunderten<br />
immer wieder auf den Betrachter ausübt.<br />
(1380645) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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358<br />
NICOLAES BERCHEM,<br />
1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />
LANDSCHAFT IM LICHT EINES SPÄTEN<br />
NACHMITTAGS MIT ANTIKEM TEMPEL DER SIBYLLE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 65 cm.<br />
Rechts unten auf einem Stein signiert „N Berchem“.<br />
Dieses Gemälde gehört zu einer Gruppe von Bildern<br />
im italienischen Stil, die kurz nach der Mitte seiner<br />
Laufbahn entstanden. Deutlich inspiriert von den südlichen<br />
Landschaften seiner Kollegen und unter Vorbild<br />
früherer holländischer Italianisten, insbesondere Jan<br />
Asselijn und Jan Both, in Berchems eigener reifer<br />
italienischer Manier entstanden. Die Landschaft ist<br />
typisch für diesen neuen Stil, vor allem in der Verwendung<br />
von Licht und Farbe. Die allgegenwärtigen<br />
bernsteinfarbene und braune Tonalität von Berchems<br />
Werken aus den 1640er-Jahren wurde durch eine vielfältigere,<br />
buntere und hellere Palette mit reich gesättigten<br />
Farbtönen und einer größeren Klarheit der<br />
Details ersetzt. Die Verwendung von starken Kontrasten<br />
von Licht und Schatten evoziert die Intensität des<br />
abendlichen Sonnenlichts und lenkt die Aufmerksamkeit<br />
des Betrachters auf die Figuren- und Tiergruppe<br />
im Vordergrund. Diese Landschaft ist eine unbekümmerte<br />
Welt der pastoralen Glückseligkeit, die ein Ideal<br />
des Landlebens verkörpert, wie es sich in der zeitgenössischen<br />
niederländischen Literatur wiederfindet.<br />
Der Anschlag ist schnell und lebendig; bei den Tieren<br />
ist eine gewisse Unterzeichnung erkennbar.<br />
Das vorliegende Gemälde ist wohl um 1660/70 zu<br />
datieren (nach Berchems eventueller Italienreise). In<br />
der Mitte seiner Laufbahn hatte er eine Vorliebe für<br />
porzellanblaue Himmel und Horizonte, die von einem<br />
goldenen Schimmer durchdrungen sind. Später arbeitete<br />
er mit seinem Sohn zusammen.<br />
Eine Federzeichnung in Verbindung mit ähnlichen<br />
Figuren in einer anderen Position wie auf dem vorliegenden<br />
Gemälde, befindet sich in der Georges & Maida<br />
Abrams Collection, Boston (157 x 201 mm, Soth<br />
9/7/1968, Nr 33).<br />
Um eine ähnliche Komposition zu studieren, aber mit<br />
Figuren in einer anderen Position, siehe die Zeichnung<br />
aus der Sammlung Abrams, Boston (150 x 195<br />
oder 15,7 x 20,1 cm, Soth, 09/07/1968, Nr. 33).<br />
Es gibt fünf weitere bekannte Versionen (nicht-autografisches<br />
Atelier) oder Kopien:<br />
1. Eine alte Kopie nach dem vorliegenden Gemälde<br />
(mit einer späteren Signatur unten links) befindet sich<br />
in der Glasgow Art Gallery, Graham-Gilbert-Nachlass,<br />
1877 (HdG 118, Öl auf Leinwand, 53 x 64 cm, Kat.<br />
1961, Nr. 569).<br />
2. Hofstede de Groot als „autre version“ erwähnt,<br />
kopiert nach dem vorliegenden Gemälde mit kleinen<br />
Abweichungen: war bei Sotheby‘s, London, 19. April<br />
1972, Nr. 54 (Öl auf Leinwand, 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />
61,5 cm), Landschaft mit Bauern und Vieh, aus der<br />
Sammlung Baronne de Rotschild; zuvor in der Versteigerung<br />
Sedelmayer, 1897, 16. November Berlin.<br />
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3. Lempertz-Auktion, Köln, 3./8. Juni 1959, Nr. 11,<br />
Repro, 57 x 63 cm, signiert unten rechts, „Berchem f“.<br />
Diese Version weist kleine Unterschiede im Himmel<br />
und in den Bäumen auf.<br />
4. Dieselbe Gruppe von zwei Frauen und vier Ziegen in<br />
einer anderen Landschaft mit Kühen in einer anderen<br />
Position, rechts von der stehenden Frau, erscheint auf<br />
dem Gemälde im Nationalmuseum in Warschau.<br />
5. Sammlung Holscher-Stumpf, Berlin (Verkauf am<br />
05.07.1918 bei Lepke Nr. 88, Taf. 30), signiert unten<br />
links auf Felsen im Wasser, Berchem (Öl auf Leinwand,<br />
53,5 x 61 cm)- prov. Coll. Scarisbrick, London,<br />
Coll. Earl of Dudley, London- Ausgestellt. Burlington<br />
Haus, 1871.<br />
Provenienz:<br />
Wahrscheinlich Sammlung Linart de Neuville, 1765.<br />
Sammlung Charles Offley Esq., 1809.<br />
Sammlung Artis Esq., Ramsgate, Esq.<br />
Sammlung Dr Max Wassermann, Paris, 1834.<br />
Privatsammlung, Gent.<br />
Privatsammlung, Luxemburg.<br />
Literatur:<br />
John Smith, A catalogue raisonné of the works of<br />
the most eminent Dutch, Flemish and French painters,<br />
Bd. 5, London 1834, S. 48, Nr. 158.<br />
HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />
(copy after the present painting) n° 118.<br />
WAAGEN, suppl., p. 291.<br />
Bildarchiv Foto Marburg, F 4017, Negativ Nr. 1069426.<br />
(13814015) (18)
NICOLAES BERCHEM,<br />
1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />
LANDSCAPE IN LATE AFTERNOON LIGHT WITH<br />
ANCIENT TEMPLE OF SYBIL<br />
Oil on canvas.<br />
57 x 65 cm.<br />
Signed “N Berchem” on stone lower right.<br />
This painting is one of a group of Italian-style paintings<br />
created shortly after the artist’s mid-career. Clearly inspired<br />
by the southern landscapes of his colleagues<br />
and modelled on earlier Dutch Italianates, notably Jan<br />
Asselijn and Jan Both and executed in Berchem’s<br />
own mature Italian manner. The present painting can<br />
probably be dated to ca. 1660/70 (after Berchem’s<br />
possible trip to Italy). Midway through his career he<br />
preferred porcelain blue skies and horizons steeped in<br />
a golden glow. He later worked with his son. A pen<br />
and ink drawing associated with similar figures in a<br />
different position from the present painting is held at<br />
the Georges & Maida Abrams Collection, Boston (157<br />
x 201 mm, Soth 9/7/1968, no. 33).<br />
To study a similar composition, but with figures in a<br />
different position, see a drawing from the Abrams<br />
Collection, Boston (150 x 195 or 15.7 x 20.1 cm (Soth,<br />
09/07/1968, no. 33).<br />
There are five further known versions (non-autograph<br />
workshop) or copies:<br />
1. An old copy after the present painting (with a later<br />
signature lower left) held at the Glasgow ArtGallery,<br />
Graham Gilbert Estate, 1877 (HdG 118, Oil on canvas,<br />
53 x 64 cm, cat. 1961 no. 569).<br />
2. A version mentioned by Hofstede de Groot as<br />
“autre version”, copied from the present painting with<br />
minor alterations: was at Sotheby’s London, 19 April<br />
1972, no. 54 (oil on canvas: 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />
61.5 cm), Landscape with Peasants and Cattle, from<br />
the Baronne de Rotschild Collection; previously in the<br />
Sedelmayer auction, 16 November 1897, Berlin.<br />
3. Lempertz auction, Cologne, 3/ 8 June 1959, no.<br />
11, reproduction, 57 x 63 cm, signed lower right,<br />
“Berchem f”. This version shows minor differences in<br />
the sky and trees.<br />
4. The same group of two women and four goats in<br />
another landscape with cows in a different position, to<br />
the right of the standing woman, appears in the painting<br />
held at the National Museum in Warsaw.<br />
5. Holscher-Stumpf Collection, Berlin (sold on 5 July<br />
1918 from Lepke no. 88, plate 30), signed lower left<br />
on rock in water, Berchem (oil on canvas, 53.5 x 61 cm)<br />
<strong>–</strong> prov. Coll. Scarisbrick, London, Coll. Earl of Dudley,<br />
London-exhibited, Burlington House, 1871.<br />
Provenance:<br />
Probably Linart de Neuville collection, 1765.<br />
Charles Offley Esq. collection, 1809.<br />
Artis Esq. collection, Ramsgate, Esq.<br />
Dr Max Wassermann collection, Paris, 1834.<br />
Private collection, Ghent.<br />
Private collection, Luxemburg.<br />
Literature:<br />
John Smith, A catalogue raisonné of the works<br />
of the most eminent Dutch, Flemish and French<br />
painters, vol. 5, London 1834, p. 48, no. 158.<br />
HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />
(copy after the present painting), no. 118<br />
WAAGEN, suppl., p. 291.<br />
Photo Bildarchiv Marburg, F 4017, negative no.<br />
1069426.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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135
359<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />
Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />
Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />
seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />
Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />
Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden<br />
in Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungswechsel<br />
ließ er sich schließlich in einem Haus bei<br />
Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />
zeichnete.<br />
Gemäldepaar<br />
HIRTEN MIT VIEH IN LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 193 x 153 cm.<br />
In teilvergoldeten Rahmen.<br />
Die beiden großformatigen Gemälde zeigen jeweils<br />
eine südliche Landschaft; auf dem einen Gemälde ist<br />
ein rechtssitzender Hirte vor einem großen Gesteinsbrocken<br />
zu sehen, in seiner rechten Hand etwas zum<br />
Fressen für seinen Hütehund haltend, der darauf begierig<br />
mit geöffneter Schnauze blickt. Vor ihm diverse<br />
Tiere seiner Herde, darunter Schafe, ein liegender<br />
Stier und Ziegenböcke. Linksseitig wird das Gemälde<br />
mit einem großen Baumstumpf als Repoussoir eingerahmt,<br />
an dem vorbei der Blick in eine weite hügelige<br />
Landschaft unter blauem Himmel mit aufziehenden<br />
dunklen Wolken fällt. Das andere Gemälde zeigt einen<br />
Hirten mit seiner Schafherde vor einer großen weiten<br />
hügeligen Landschaft, in der alte, halb verfallene und<br />
teils bewachsene Rundtürme zu erkennen sind, zudem<br />
schlängelt sich ein Fluss durch die Felslandschaft. Der<br />
Hirte mit grauem Bart und Haaren hat seinen Blick auf<br />
seinen Hund gerichtet, der oberhalb eines kleinen<br />
Felsbrockens steht, den Blick des Hirtens erwidert<br />
und von dort die Herde, zu der auch Ziegen gehören,<br />
bewacht. Qualitätvolle Werke in der typischen Manier<br />
des bekannten Künstlers, in zurückhaltender Farbigkeit<br />
mit gekonnter Licht- und Schatteninszenierung.<br />
(1380752) (18)<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
ALSO KNOWN AS “ROSA DA TIVOLI”,<br />
CA. 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROME,<br />
ATTRIBUTED<br />
Pair of paintings<br />
SHEPHERDS WITH CATTLE IN A LANDSCAPE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
Each 193 x 153 cm.<br />
€ 12.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
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360<br />
BERNHARD KEILHAU,<br />
GENANNT „MONSÙ BERNARDO“,<br />
1624 <strong>–</strong> 1687, ZUG.<br />
Als Sohn eines deutschen Malers in Dänemark geboren<br />
und dort zunächst ausgebildet, ging er für zwei<br />
Jahre in die Werkstatt Rembrandts (1606-1669) nach<br />
Amsterdam, um dann ein eigenes Atelier dort zu eröffnen.<br />
1651 begab er sich nach Venedig. Auf seinen<br />
Reisen zwischen Venedig, Bergamont und Mailand<br />
widmete er sich verschiedenen Bildgattungen, vor allem<br />
auch dem Portrait, wobei er die Königin Christina von<br />
Schweden (1626-1689), die sich damals in Ravenna<br />
aufhielt, portraitieren konnte. Letztlich wirkte er ab<br />
1656 in Rom.<br />
SCHLAFENDER HIRTENJUNGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 135 cm.<br />
In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />
In weiter Landschaft, vor einem Baumstumpf, der<br />
liegende Junge in beiger und rötlicher Kleidung, seinen<br />
Kopf auf die Hand seines rechten Ellenbogens<br />
abgestützt und mit seiner linken Hand in seine Beuge<br />
greifend. Neben ihm ein Hund liegend. Rechts ein<br />
Hirtenstück in der Handhabe eines Weidenkorbes befestigt,<br />
dahinter sich ein Staffagebaum vor dem freien<br />
Himmel absetzend. Ein vergleichbares Werk des<br />
Künstlers mit einem liegenden Hirtenjungen und<br />
einem Weidenkorb wurde am 12. Dezember 2001 bei<br />
Christie‘s unter Lot 79 versteigert.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Minna Heimbürger, Bernardo Keilhau detto<br />
Monsù Bernardo, Rom 1988.<br />
(13804817) (3) (13)<br />
BERNHARD KEILHAU,<br />
ALSO KNOWN AS “MONSÙ BERNARDO”,<br />
1624 <strong>–</strong> 1687, ATTRIBUTED<br />
SLEEPING SHEPHERD BOY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
75 x 135 cm.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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137
361<br />
CARAVAGGIST UM 1620<br />
Gemäldepaar<br />
FRUCHTSCHALEN<br />
Öl auf Holzplatte. Jeweils mit oben zusätzlich<br />
angesetztem und bemaltem Holzstück.<br />
Je 32 x 46 cm.<br />
Jeweils in schwarzen Rahmen mit Goldmalerei.<br />
Das eine Gemälde zeigt auf einer hellen Steinplatte<br />
eine Schale mit hellem Sockel, in der sich frische,<br />
rötlich- gelb leuchtende Äpfel mit Zweigen und Blattwerk<br />
befinden, links und rechts der Schale zudem<br />
eine Birne und ein Pfirsich. Auch das andere Gemälde<br />
zeigt auf einer hellen Platte eine beige-goldene Fußschale<br />
mit zahlreichen Früchten, auf Blättern drapiert,<br />
zu denen Äpfel, Mirabellen, Pfirsiche und mittig dunkle<br />
Sauerkirschen gehören. Wiedergabe mit starken Hell-<br />
Dunkel-Kontrasten und Schattenwurf auf den beiden<br />
Platten.<br />
(1381151) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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362<br />
RÖMISCHER CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
48 x 58 cm.<br />
In vergoldetem dekorativen Rahmen.<br />
Vor fast schwarzem Hintergrund auf einer steinernen<br />
Platte liegend die diversen Früchte: Von links eine große<br />
grünliche Melone, davor ein paar rote Kirschen, in der<br />
Mitte auf einem herabhängenden Blatt einige Feigen<br />
sowie rechtsseitig einige samtige orange-rote Pfirsiche<br />
mit Blattrispen. Im Hintergrund ein Zweig mit<br />
blauen Traubenrispen. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />
Akzentuierung, an Werke des Caravaggio (1571-1610)<br />
erinnernd.<br />
(1381152) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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363<br />
J. BOURJINON,<br />
TÄTIG UM 1660<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59 x 42 cm.<br />
Wir danken Dr. Fred Meijer für die Bestätigung der<br />
Zuschreibung.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund auf einer steinernen<br />
Platte liegend die arrangierten Früchte: Bestehend<br />
aus roten und weißen, teils über die Platte hängenden<br />
Traubenrispen, einigen herabhängenden, leuchtend<br />
roten Kirschen sowie ein Zweig mit samtig leuchtenden<br />
Pfirsichen und einigen Feigen. Malerei mit starker<br />
Hell-Dunkel-Inszenierung, durch die Beleuchtung<br />
werden insbesondere die rötlichen Früchte teils mit<br />
Glanzlichtern hervorgehoben.<br />
(1381161) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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139
364<br />
ANTON GOBAU,<br />
ODER AUCH ANTON GOEBOUW,<br />
1616 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1698 EBENDA, ZUG.<br />
GROSSE DORFANSICHT MIT BÄUERLICHEM<br />
TREIBEN<br />
ANTON GOBAU,<br />
ALSO KNOWN AS “ANTON GOEBOUW”,<br />
1616 ANTWERP <strong>–</strong> 1698 IBID., ATTRIBUTED<br />
LARGE VILLAGE VIEW WITH PEASANT ACTIVITIES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
82,5 x 119 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In südlicher bergiger Landschaft ein übergroßer Platz,<br />
der von zahlreichen Bauten begrenzt ist. Im Mittelpunkt<br />
wird vielfigurig das fröhliche Handeln und Tun<br />
der Bewohner wiedergegeben: Auf einigen Ständen<br />
werden Marktwaren angeboten, mehrere Hirten mit<br />
Schafen und Kühen überqueren den Platz. Im Vordergrund<br />
linksseitig mehrere fröhlich tanzende Männer<br />
und Frauen sowie rechtsseitig eine sitzende Frau mit<br />
Kindern, die diverse am Boden ausgebreitete Kürbisse<br />
und Melonen zum Verkauf anbietet, an denen ein<br />
von ihr linksseitig mit Pferdefuhrwerk stehendes Paar<br />
Interesse zeigt. Darstellung mit vielen Details unter<br />
hohem Himmel mit großen dichten weißen Wolkenformationen.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein flämischer Barockmaler, der<br />
einige Zeit in Rom verbrachte, wo er sich im Kreis<br />
der Bamboccianti bewegte, niederländischer und<br />
flämischer Genremaler, die Gemälde vom Alltagsleben<br />
der Unterschicht in Rom und auf dem Land<br />
schufen. Der Einfluss auf dem vorliegenden Werk<br />
ist deutlich erkennbar.<br />
(1381562) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
82.5 x 119 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung<br />
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141
365<br />
GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />
GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />
1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />
ZUG.<br />
JUNGER MANN MIT EINER MAUSEFALLE<br />
UND EINER KATZE AUF DEM RÜCKEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77 x 63 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Der junge Mann in abgerissener Kleidung im Dreiviertel<br />
bildnis vor dunklem Hintergrund wieder gegeben,<br />
hält eine eben aus der hölzernen Falle genommene<br />
Maus vor seiner Brust und wird dabei von der Katze auf<br />
seinem Rücken scharf beobachtet. Insbesondere die<br />
lachende Mimik des Jünglings erinnert an die Portraitauffassung<br />
von Frans Hals d.Ä. (1580-1666), wie auch<br />
die Katze auf der Schulter seines Bildes der „Malle<br />
Babbe“, das zwischen 1633 und 1635 entstand. Rahmenschäden.<br />
(1381688) (10)<br />
GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />
ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />
1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />
ATTRIBUTED<br />
YOUNG MAN WITH MOUSETRAP<br />
AND CAT ON HIS BACK<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
77 x 63 cm.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
The laughing facial expression of the young boy is<br />
reminiscent of portraits by Frans Hals the Elder, as is<br />
the cat perched on the shoulder of the boy when<br />
compared with Hals “Malle Babbe” painting, created<br />
between 1633 and 1635. With damages to frame.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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366<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
AUS DEM KREIS DES FRANS SNYDERS<br />
(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />
JAGDSTILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GEFLÜGEL<br />
UND EINEM HASEN<br />
17TH CENTURY FLEMISH MASTER<br />
FROM THE CIRCLE OF FRANS SNYDERS<br />
(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />
HUNTING STILL LIFE WITH FRUIT, POULTRY<br />
AND A HARE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
120 x 162 cm.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
In einem Innenraum auf einer großen, mit rotem Tuch<br />
belegten Tischplatte sind zu finden: Von links ein großer<br />
Korb mit Früchten, darunter Pfirsiche, helle und dunkle<br />
Weintraubenrispen sowie eine Melone. Davor auf der<br />
Platte liegend zwei Vögel, ein über die Kante hinabhängender<br />
Hase, rechtsseitig ein Korb mit weiterem<br />
Geflügel, darunter Schnepfen und eine davorliegende<br />
erlegte Ente und schließlich im Hintergrund der rechten<br />
Tischplatte ein großer Eberkopf. Malerei in der typischen<br />
Manier des Kreises des Frans Synders.<br />
(1381684) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
120 x 162 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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143
367<br />
WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />
UM 1600 <strong>–</strong> 1635, ZUG.<br />
OFFIZIER BEI DER BEGUTACHTUNG DER BEUTE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
58,5 x 50,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem einfachen Innenraum ein stehender, leicht<br />
nach vorne gebeugter Offizier mit großem Hut, Stulpen<br />
stiefeln und zwei an seiner Hüftseite herabhängenden<br />
Säbeln, aufmerksam einen jungen Mann<br />
betrachtend, der aus einer geöffneten Truhe silberne<br />
und goldene Gefäße herausnimmt. Links neben ihm<br />
drei weitere Soldaten mit Hüten und am linken unteren<br />
Bildrand eine große Trommel. Durch den Lichteinfall<br />
von links werden Teile des Bodens mit der Trommel<br />
und den Gefäßen sowie das prachtvolle Gewand des<br />
Offiziers beleuchtet. Malerei in der typischen Manier<br />
des Künstlers in überwiegend monochromer beigebrauner<br />
Farbigkeit mit Licht- und Schattensetzung.<br />
(1380401) (18)<br />
WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />
CA. 1599 <strong>–</strong> 1635, ATTRIBUTED<br />
OFFICER EXAMINING THE LOOT<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
58.5 x 50.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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368<br />
JOHANNES LINGELBACH,<br />
1622 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />
HAFENBUCHT MIT TURM, RUINÖSEM KIRCHEN-<br />
GEBÄUDE UND REICHER FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Holz.<br />
44,5 x 38,5 cm.<br />
Im vergoldeten Rahmen.<br />
Zuweisung an den Künstler durch dankenswerte<br />
mündliche Mitteilung von Prof. Franco Moro, die auf<br />
Wunsch auch schriftlich geliefert werden kann.<br />
Im Bildaufbau zeigt sich das Gemälde ähnlich zu einer<br />
„Mediterranen Hafenszene“, die sich im Städel Museum,<br />
Frankfurt befindet. Hier wie dort ist der Vordergrund<br />
dicht bevölkert mit Seeleuten, Händlern und<br />
Hafenarbeitern. In ähnlicher Weise setzt sich auch die<br />
dunklere Figurenstaffage vom betont hellen Hintergrund<br />
ab; hier dominiert ein Kirchengebäude die rechte<br />
Bildseite, links weiter hinten ein Turm, auf dem Meer<br />
einige Segelschiffe. Wie stets in seinen Bildern hat sich<br />
der Maler auch hier besonders dem Wolkenhimmel<br />
gewidmet.<br />
Der Maler zog bereits 15-jährig mit seiner Familie<br />
nach Amsterdam. Nach erster Lehrzeit in Holland studierte<br />
er in Paris und Rom. Vor allem hat ihn dabei die<br />
italienische Malerei wesentlich geprägt. Seine Werke<br />
gelangten in zahlreiche öffentliche Museen und<br />
Sammlungen. A.R.<br />
(1381534) (3) (11)<br />
JOHANNES LINGELBACH,<br />
1622 FRANKFURT ON THE MAIN <strong>–</strong><br />
1674 AMSTERDAM<br />
VIEW OF A HARBOUR BAY WITH TOWER,<br />
CHURCH RUINS AND RICH FIGURAL STAFFAGE<br />
Oil on panel.<br />
44.5 x 38.5 cm.<br />
Identification of the artist thanks to verbal communication<br />
by Professor Franco Moro.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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145
369<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER ART DES DAVID VINCKBOONS (1576-1629)<br />
DÖRFLICHES KIRMESVERGNÜGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
36 x 59 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das Gemälde zeigt im Mittelgrund mehrere, fröhlich<br />
feiernde Figurengruppen unterschiedlicher Stände, von<br />
denen am rechten Bildrand mehrere am tanzen sind.<br />
Rechtsseitig eine rote flatternde Fahne am Wirtshaus,<br />
vor dem weitere Figuren an Tischen sitzen. Im Hintergrund<br />
weitere, teils silhouettenhaft wiedergegebene<br />
Figuren, die wohl rechtsseitig ein Theaterstück verfolgen,<br />
vor den Häusern und der Kirche des Ortes.<br />
Im Zentrum zudem ein großes prachtvolles Gebäude,<br />
bei dem es sich um das Stadhuis van Oudenaarde<br />
handeln könnte, das auch auf einigen Gemälden des<br />
David Vinckboons wiederzufinden ist. Kirmesdarstellungen<br />
waren ein beliebtes Bildthema, das von<br />
vielen Malern aufgegriffen wurde und auch bei Pieter<br />
Brueghel d. J. (1564-1638) und häufig bei David Vinckboons<br />
zu finden ist.<br />
(1382001) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
146 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
370<br />
GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />
GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />
1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />
ZUG.<br />
BAUERNPAAR MIT FALLE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 90 cm.<br />
In ornamental verziertem Rahmen.<br />
An einem Tisch sitzend eine Bauersfrau mit vor ihr<br />
stehendem Kerzenhalter, neben ihr ein Tisch mit dahinter<br />
sitzenden jungem Mann, in ihrer Hand eine<br />
Mausefalle, die sie zu öffnen im Begriff ist.<br />
(1381931) (13)<br />
GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />
ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />
1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />
ATTRIBUTED<br />
FARMER COUPLE WITH A TRAP<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
115 x 90 cm.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
371<br />
EGBERT LIEVENSZ VAN DER POEL,<br />
1621 DELFT <strong>–</strong> 1664 ROTTERDAM, ZUG.<br />
Der Künstler wurde 1650 in die Delfter Lukasgilde aufgenommen.<br />
Seine Themen der Frühzeit waren zunächst<br />
Bauernhausinterieurs, Kirchen mit Geräten oder Landschaftsansichten<br />
in meist warmen bräunlichen Tönen.<br />
In seinem letzten Jahrzehnt bevorzugt er nächtliche<br />
Feuersbrünste und die damit in Verbindung stehenden<br />
Plünderungen. Diese Bilder stehen oft Aert van<br />
der Neer d. Ä. (1603/04-1677) nahe. Seine Bilder wurden<br />
nachgeahmt u.a. von Hendrik Maertensz Sorgh<br />
(um 1611-1670), Daniel Vosmaer (um 1622-1669/70)<br />
und Johann Georg Trautmann (1713-1769).<br />
INTERIEUR MIT KÜCHENGERÄTSCHAFTEN UND<br />
GEMÜSE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
56 x 67 cm.<br />
Blick in einen Innenraum, wohl in eine Küche oder ein<br />
Vorratslager, in dem auf der dunklen linken Seite lediglich<br />
eine ältere Frau in einem weißen Gewand bei<br />
der Reinigung eines Gefäßes zu erkennen ist sowie<br />
ein vor ihr stehender Holzbottich mit Gerätschaften.<br />
Auf der rechten helleren Seite, in einer Art Dreieckskomposition<br />
sind diverse Küchenutensilien zu finden,<br />
stilllebenhaft präsentiert. Dazu gehören glänzende<br />
Zinnteller, ein großer, goldglänzender Kupferkessel,<br />
größere Schalen, ein kleiner Keramiktopf oberhalb<br />
eines Löffels und eines Deckels sowie am rechten<br />
Rand ein großes Holzfass, auf dem eine Flasche steht<br />
und ein Brot liegt sowie ein weißes Tuch herabhängt.<br />
Darüber hängend, an der Wand, ein beiges, nach oben<br />
abgerundetes Bord. Im Vordergrund, vom Licht beschienen,<br />
mehrere Gemüsesorten, darunter ein großer,<br />
gelb-orange leuchtender Kürbis, Kohlköpfe, Salate<br />
und Zwiebeln. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit,<br />
bei der der Künstler jedoch sein Können beweist, das<br />
unterschiedliche Material der Küchengerätschaften<br />
sowie die präzise Darstellung des Gemüses zu zeigen.<br />
Bemerkenswert ist, dass immer wieder vergleichbare<br />
Gerätschaften und auch Gemüsesorten auf den<br />
Werken des Künstlers auftauchen.<br />
(1380314) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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147
372<br />
PIETER SNYERS,<br />
1681 <strong>–</strong> 1752, UMKREIS DES<br />
PLÜNDERUNG EINES DORFES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
112 x 161 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Große Dorflandschaft mit plündernden Soldaten, an<br />
die Zeiten des 30-jährigen Krieges erinnernd. Im Zentrum<br />
ein bis über den Himmel herausragender großer<br />
Baum, vor dem sich wohl ein Heerführer und zwei<br />
weitere Männer zu Pferde versammelt haben. Einer<br />
von ihnen in Rückenansicht mit rotem Gewand, darauf<br />
eine Fanfare befestigt, der zweite Mann ein Gewehr<br />
haltend und schließlich ein Dritter, auf einem Braunen<br />
sitzend in eleganter Kleidung mit rotem gebundenen<br />
Tuch um die Hüfte, wohl ein Offizier. Rechtsseitig des<br />
Baumes einige Häuser und davor zahlreiche, miteinander<br />
kämpfende Figuren, linksseitig des Baums im<br />
Hintergrund eine alte Kirche und davor weitere berittene<br />
Soldaten, die linksseitig wohl gerade einen Mann<br />
festnehmen. Vielfigurige Malerei in überwiegend graubrauner<br />
Farbgebung, einzelne Figuren durch meist<br />
rötliche Kleidungsstücke besonders hervorgehoben.<br />
(1380643) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
148 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
373<br />
MATTHIEU VAN HELMONT,<br />
1623 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1679 BRÜSSEL<br />
NIEDERLÄNDISCHES GENREBILD<br />
Öl auf Leinwand, auf Karton. Doubliert.<br />
43 x 61 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Interieur einer niederländischen Stube mit großem<br />
Kamin im Hintergrund, an dem sich drei Männer platziert<br />
haben. Im Zentrum ein alter, bärtiger Mann auf<br />
einem Schemel sitzend, der aus einem Fass gefertigt<br />
ist, Mus löffelnd, daneben ein kleines Mädchen, das<br />
wohl mit dem Mus gespeist wird. Links zwei weitere<br />
Kinder mit einer Breischüssel an einer kleinen Holzbank,<br />
dahinter eine junge Frau, die einen Brotlaib<br />
schneidet. Rechts trägt eine ältere Frau eine Schale<br />
mit Kuchen herein. Das Interieur detailreich ausgestattet<br />
mit zahlreichem Küchengeschirr, Töpfen, Besen<br />
und weiterem Hausrat, liebevoll ins Bild gebracht.<br />
(13803410) (10)<br />
MATTHIEU VAN HELMONT,<br />
1623 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1679 BRUSSELS<br />
A DUTCH GENRE PAINTING<br />
Oil on canvas, on board. Relined.<br />
43 x 61 cm.<br />
Signed lower left.<br />
The interior is rich in detail with numerous household<br />
items.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
374<br />
FLORIS GERRITSZ. VAN SCHOOTEN,<br />
1585 <strong>–</strong> 1665 HAARLEM, ZUG.<br />
KÜCHENSTILLLEBEN MIT FISCHEN, KANINCHEN,<br />
OBST UND GESCHIRR<br />
Öl auf Holz.<br />
48,5 x 85 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
In diesem Gemälde dient eine von mauvefarbenem<br />
Stoff bedeckte Tischplatte als Untergrund, der sich<br />
strukturell und farblich reizvoll vom olivgrünen Hintergrund<br />
abhebt. Auf dieser Platte ein reiches Stillleben,<br />
in dem der Künstler sein Vermögen unter Beweis<br />
stellt, unterschiedlichen Materialien und Oberflächen<br />
ins Zweidimensionale übertragen Lebendigkeit zu verleihen.<br />
Vor aufgetürmtem Geschirr aus Holz, Ton, Kupfer<br />
und Messing liegen Birnen, Fische teils auf einer<br />
Fayenceplatte und originellerweise <strong>–</strong> dies ist sonst<br />
auf van Schootens Bildern nicht zu beobachten <strong>–</strong> ein<br />
gehäuteter Hase. Einige Gemälde sind besonders hinsichtlich<br />
der Gefäße und Fische jedoch sehr wohl vergleichbar:<br />
Hinsichtlich der Tischdecke siehe etwa ein<br />
Gemälde, das bei Christie‘s in London am 12. Dezember<br />
2001 unter Lot 37 versteigert wurde (mit Farbabb.),<br />
ein Gemälde von Floris van Schooten mit ähnlichem<br />
Topf in einer Kombination von Messing und Kupfer<br />
war 2007 bei Rafael Valls in London unter Inv.Nr. 33<br />
zu finden. Am besten scheint jedoch das FVS monogrammierte<br />
Gemälde, das beim RKD unter Nummer<br />
208661 verzeichnet ist, als Vergleichsbeispiel für das<br />
vorliegende Gemälde.<br />
Provenienz:<br />
Aus Bretonischer Privatsammlung.<br />
(1380172) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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149
375<br />
LOUIS CHALON,<br />
1687 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1741 EBENDA<br />
DIE VIER JAHRESZEITEN<br />
Öl auf Elfenbein.<br />
Je 7 x 12 cm.<br />
Eine rechts unten signiert und datiert „Chalon 1720“.<br />
In cremefarbenem mit Blattfries dekoriertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein nur auf dem Gebiet der Europäischen<br />
Union für kommerzielle Zwecke gültiges Zertifikat,<br />
Rom 06.09.2023 Raggruppamento Carabinieri Cites<br />
Nucleo Cites di Roma.<br />
Die vier Platten zeigen jeweils eine weite, teils hügelige<br />
Flusslandschaft mit reicher Figurenstaffage, wobei<br />
besonders die Winterlandschaft mit ihren Schlittschuhläufern<br />
ins Auge fällt. Eine weitere etwas größere<br />
Winterlandschaft aus seiner Hand, die 1740 datiert ist,<br />
wird im RKD in Den Haag unter Nummer 213677<br />
geführt.<br />
(1381633) (2) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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376<br />
PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />
1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ZUG.<br />
WEITE LANDSCHAFT MIT VOLKSSZENE<br />
PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />
1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ATTRIBUTED<br />
VAST LANDSCAPE WITH A FOLK SCENE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
51 x 97 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Im Vordergrund dieses querformatigen Gemäldes<br />
zahlreiche bäuerliche Figuren bei diversen Tätigkeiten<br />
und in Gesprächen in meist einfacher rot, braun, blau<br />
und weißer Kleidung. Linksseitig eine alte Brunnenanlage<br />
mit einer Wäscherin. Mittig rechtsseitig auf einer<br />
Anhöhe ein großer Palazzo mit Turm vor blauem Himmel.<br />
Vielfigurige Malerei in der typischen Manier des<br />
Künstlers. Die Tatsache, dass die Szenerie sich größtenteils<br />
in der unteren Hälfte des Bildes abspielt, könnte<br />
darauf hindeuten, dass das Gemälde als Supraporte<br />
oder in hoher Hängung gedacht war.<br />
(13816815) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
51 x 97 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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151
377<br />
JAN WYNANTS,<br />
1632 HAARLEM <strong>–</strong> 1684 AMSTERDAM<br />
Der vermutlich in Haarlem geborene Künstler siedelte<br />
1660 nach Amsterdam über. Seine frühen Werke der<br />
1650er-Jahre wurden von dem Maler Dirck Wyntrack<br />
(1625-1678) beeinflusst. Zu dieser Zeit finden sich<br />
häufig Bauernhäuser als Motiv in seinen Bildern. In<br />
seinen späteren Werken bilden Dünenlandschaften<br />
den Schwerpunkt seiner Landschaftsgemälde.<br />
EINGEFRIEDETER HÜGEL MIT FALKNERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
36,5 x 43,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
In weiter Landschaft ein Hügel mit unterschiedlichen<br />
Bäumen und teils berittenen Falknern. Vergleiche hier<br />
zu beim RKD die Nummern: 190609 und 240889.<br />
Eines der Vergleichsbilder mit gleichem Motiv aber<br />
in Nuancen von dem vorliegenden Gemälde abweichend,<br />
besonders was die Datierung angeht, mit<br />
folgender Provenienz:<br />
Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 1876 - 1942;<br />
Verkauf an Heinz Kisters, Kreuzlingen;<br />
Christie‘s, London, 28. April 2006, Lot 41.<br />
Literatur zu den Vergleichsbildern:<br />
Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und<br />
kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />
Holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. 8:<br />
Jan van Goyen, Jan van der Heyden, Johannes<br />
Wijnants (1631/32-1684). Ein Niederländischer Maler<br />
der Ideallandschaft im Goldenen Jahrhundert,<br />
Stuttgart 2000, Nr. 44 mit Abb.<br />
(1381306) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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378<br />
THOMAS HEEREMANS,<br />
1641 HAARLEM <strong>–</strong> 1694 EBENDA<br />
STRANDANSICHT MIT DEM ORT UND<br />
DEN BEWOHNERN VON SCHEVENINGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
26 x 35 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert und datiert „1675“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Linksseitig hinter den hohen Dünen liegend das Dorf<br />
mit dem charakteristischen Turm der Oude Kerk. Der<br />
breite Strand zieht sich von der rechten Seite vom Vordergrund<br />
in die Ferne und wird belebt durch zahlreiche<br />
Figuren, darunter Fischer, Frauen, vereinzelt Kinder. Im<br />
linken Vordergrund, an den grasigen Dünenhügeln einige<br />
Figuren mit Tragekörben auf den Schultern. Vielfigurige<br />
Darstellung unter hohem blauem, von Wolkenballen<br />
belebten Himmel. Eine horizontale Rest.<br />
(1381304) (1) (18)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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153
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379<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
KONVOLUT MIT ZWÖLF MONATSBILDERN<br />
Jeweils Öl auf Leinwand.<br />
65 x 92 cm.<br />
In teils goldverzierten Rahmen.<br />
Die Bilder zeigen Landschaften, diverse Häuser sowie<br />
zahlreiche Figuren bei unterschiedlichen Arbeiten.<br />
Jeweils im oberen Bereich des Himmels wird auf<br />
kleinem ovalen Goldgrund ein Sternzeichen gezeigt,<br />
darunter wird jeweils der Monat bezeichnet. Darstellungen<br />
überwiegend in einfacher Manier, bei denen<br />
die grau-blauen, braunen und roten Töne überwiegen.<br />
(1381191) (18)<br />
MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />
MIXED LOT WITH TWELVE LABOURS<br />
OF THE MONTH<br />
Oil on canvas each.<br />
65 x 92 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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155
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380<br />
GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />
UM 1687 SALÓ <strong>–</strong> UM 1753 VENEDIG<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT SCHLAFENDER<br />
FRAU UND SCHAFHERDE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 92 cm.<br />
Um 1760.<br />
In vergoldetem Zierrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,<br />
Padua, 27. Juni 2022, in Kopie.<br />
Ein von links vorn diagonal in das Bildgeschehen hineinführender<br />
Fluss wird von einer dichten Ufervegetation<br />
begleitet und zeigt in jeder Kurve einen sanften<br />
Wassersturz. Schafe laben sich an dem Wasser, eine<br />
Frau liegt rechts vorn offensichtlich von dem sanft<br />
plätschernden Geräusch des Wassers übermannt,<br />
während Hirten sich den Schafen widmen.<br />
Literatur:<br />
Das hier angebotene Gemälde ist mit Farbabb. aufgeführt<br />
in: Federica Spadotto (Hrsg.), All‘ombra di<br />
Canaletto. Paesaggi e „capricciose invenzioni“ del<br />
Settecento veneziano, Padua 2023, S. 106, Abb. 64,<br />
mit Provenienz: Privatsammlung.<br />
Vgl. Antonio Morassi, Saggio su Giambattista Cimaroli<br />
collaboratore del Canalett, in: Arte Veneta, XXVI,<br />
1972, S. 155-188.<br />
Vgl. Federica Spadotto, Un artista dimenticato:<br />
Giovan Battista Cimaroli, in: Saggi e memorie di<br />
Storia dell‘Arte, 1999, Nr. 23, S. 129-187.<br />
Vgl. Federica Spadotto, Giovan Battista Cimaroli,<br />
Rovigo 2011. (1380621) (13)<br />
GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />
CA. 1687 SALÓ <strong>–</strong> CA. 1753 VENICE<br />
RIVERSCAPE WITH SLEEPING WOMAN AND<br />
FLOCK OF SHEEP<br />
Oil on canvas.<br />
74.5 x 92 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />
Spadotto, Padua, 27 June 2022, in copy.<br />
Literature:<br />
The painting on offer for sale in this lot is listed with a<br />
colour illustration in: All’ombra di Canaletto. Pae saggi<br />
e “capricciose invenzioni” del Settecento veneziano,<br />
Padua, 2023, p. 106, ill. 64, with provenance: Private<br />
collection.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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157
381<br />
GERRIT DOU,<br />
AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />
1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />
DIE FLEISSIGE KÖCHIN<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
58 x 45 cm.<br />
Mittig unten „CDOU.“, verso altes rotes Wachssiegel.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Hinter einem steinernen, rundbogigen Fensterrahmen<br />
stehend eine junge Küchenmagd. Sie trägt ein rotgrünes<br />
Gewand mit weißer Bluse und darüber liegendem<br />
schwarzem Tuch. Sie hat ihr Haar zurückgekämmt,<br />
das von einem Reif gehalten wird und blickt mit interessierten<br />
Augen und Lächeln aus dem Bild heraus.<br />
In leicht vorgebeugter Haltung ist sie gerade dabei,<br />
eine Karotte auf eine Holzplatte abzuschaben, auf der<br />
auch ein Kessel mit Deckel steht, auf dem ein großer<br />
Kohlkopf liegt. Auf dem Fensterrahmen zudem stehend<br />
und liegend von links eine große Kanne auf<br />
einem Tuchstück, ein Huhn, ein Bund Karotten sowie<br />
ein großer grünlicher Kürbis. Am rechten Fensterrahmen<br />
zudem aufgehängt ein Huhn. Der Fenstereinblick<br />
zeigt zwischen zwei zur Seite gerafften Vorhängen ein<br />
Interieur mit Schrank, Kerzenständer und herabhängendem<br />
Vogelkäfig. Zudem fällt linksseitig der Blick durch<br />
ein weiteres Rundbogenfenster nach draußen auf eine<br />
Säule und den Blauwpoort (Stadttor) in Leiden. Qualitätvolle<br />
Malerei in harmonischer, reduzierter Farbgebung.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, London 1940.<br />
Sir John Edward Kynaston Studd, 1st Baronet OBE.<br />
Sir Eugene Slatter, London 1948 (Kunsthändler in<br />
London) als „Dienstmaagd aan het venster“.<br />
Sir Robert Bland Bird, 2nd Baronet KBE, 1950.<br />
Privatsammlung, Rheinland.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde ist wohl eine weitere Version eines<br />
fast identischen Werkes des Künstlers, das sich im<br />
Staatlichen Museum Schwerin befindet, um 1650<br />
datiert wird, den Titel „Die Möhrenputzerin“ trägt<br />
und die Maße 57,2 x 43,3 cm hat.<br />
Ausstellungen:<br />
Birmingham Museum and Art Gallery, Some Dutch<br />
Cabinet Pictures, 26. August <strong>–</strong> 8. Oktober 1950,<br />
Birmingham, Nr. 11.<br />
Eugen Slatter, London 1948, Nr. 15 „The cook“.<br />
(1380211) (18)<br />
GERRIT DOU,<br />
ALSO KNOWN AS “GÉRARD DOU”,<br />
1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 IBID, ATTRIBUTED<br />
THE INDUSTRIOUS COOK<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
58 x 45 cm.<br />
Signed “CDOU.” at centre below, old red wax seal<br />
on the reverse.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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382<br />
GERRIT DOU,<br />
AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />
1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 LEIDEN, KREIS<br />
JUNGES MÄDCHEN MIT PAPAGEI<br />
IN FENSTERNISCHE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
22,5 x 17,5 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einer rundbogigen Fensternische eine junge, sich<br />
leicht herauslehnende Frau in eleganter Kleidung mit<br />
Schmuck, mit ihrer rechten Hand einen Vogelkäfig auf<br />
der Brüstung festhaltend. In ihrer linken Hand hält sie<br />
einen sitzenden Papagei. Sie hat ein feines, zartes Gesicht<br />
und mit ihren glänzenden Augen schaut sie nach<br />
rechts aus dem Bild heraus. Über ihr ein zur linken<br />
Seite geraffter hängender roter Vorhang. Beliebtes<br />
Sujet des Gerard Dou-Studios mit verschiedenen<br />
Repliken.<br />
Provenienz:<br />
E.R. Glückstatt, Kopenhagen.<br />
Mag.Cat. Ksth. J.Goudstikker, Amsterdam, 1917,<br />
Lot 19.<br />
Gemeindemuseum Arnheim, Dezember 1960-<br />
Februar 1961, Lot 13.<br />
Als Provenienz dort angegeben: Verzameling F.J.<br />
ten Bos, Almelo; veiling Paul Brandt, Amsterdam,<br />
Juni 1959, Lot 5.<br />
Auktion Sotheby´s New York, 08. Juni 2007, Lot 212<br />
Literatur:<br />
Cornelis Hofstede de Groot, A catalogue raisonné<br />
of the works of the most eminent Dutch painters<br />
of the seventeenth century based on the work of<br />
John Smith, Vol. I-IV, Teaneck: Chadwyck-Healey Inc.,<br />
Cambridge 1976, S. 400 und S. 401, Nr. 161 A und<br />
163.<br />
(1380215) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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383<br />
ANTHONIUS VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON, NACH<br />
PORTRAIT DES PETER PAUL RUBENS<br />
Öl auf Holz.<br />
23 x 19 cm.<br />
Rahmen mit Künstlernennung, verso mit<br />
verschiedenen Nummerierungen.<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
Feinfühlig ausgeführtes Portrait nach van Dyck, dessen<br />
Portrait von Rubens ebenfalls en Grisaille ausgeführt ist<br />
und im Rijksmuseum in Amsterdam (Inv.Nr. SK-A-2318)<br />
verwahrt wird.<br />
(1370882) (13)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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161
162 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
384<br />
HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />
1632 <strong>–</strong> 1696, KREIS DES<br />
Gemäldepaar<br />
HAFENSZENEN MIT ANTIKEN RUINEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 28,5 x 37,5 cm.<br />
Ein Gemälde mit Restsignatur links unten, das andere<br />
mit Restsignatur rechts unten.<br />
Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter wolkigem Himmel im gelb-orangen Licht der<br />
untergehenden Sonne die beiden Darstellungen: Das<br />
eine Gemälde zeigt linksseitig eine antike Tempelanlage<br />
mit großen Säulen, davor auf einem breiten Weg reges<br />
Treiben mit Händlern und ihren Tieren vor einem flachen<br />
Ufer mit Boot und auf dem Wasser weiteren. Das<br />
andere Bild zeigt linksseitig erneut antike Überreste<br />
und auf dem rechts davon liegenden Ufer zahlreiche<br />
südliche Händler mit ihren vollgepackten Mulis und<br />
Kamelen, gerade dabei ein rechtsseitig erkennbares<br />
ankerndes Schiff zu entladen und die Ware abzutransportieren.<br />
Malerei mit vielen Details, dabei die Figuren<br />
durch rötliche, blaue und teils weiße Kleidung besonders<br />
hervorgehoben.<br />
(1381193) (18)<br />
HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />
1632 <strong>–</strong> 1696, CIRCLE OF<br />
Pair of paintings<br />
HARBOUR SCENES WITH ANCIENT RUINS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
Each 28.5 x 37.5 cm.<br />
One painting with residual signature lower left, the<br />
other with residual signature lower right. Each in gilt<br />
ostentatious frame.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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163
385<br />
MICHIEL CARRÉE,<br />
1657 DEN HAAG <strong>–</strong> 1727/47 ALKMAAR<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />
UNTER ANTIKEN MONUMENTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 101 cm.<br />
Am Pyramidensockel signiert und datiert „1695“.<br />
Im unteren Zentrum der Darstellung eine Hirtengruppe<br />
mit Rindern und Schafen an einem Steinbrunnen mit<br />
obeliskartigem, figürlich gemeißeltem Aufsatz. Daneben<br />
eine weitere antike Vase auf hohem Podest sowie<br />
ein hoher Säulenstumpf. Die antiken Denkmäler vor<br />
dem Hintergrund einer Baumgruppe, die im Spätabendlicht<br />
steht. Links zieht die römische Ruinenlandschaft<br />
nach hinten, überzogen von abendlich beleuchteten<br />
Wolken. Das Hirtenpaar in gestikulie ren der<br />
Bewegung wiedergegeben, dazwischen als origineller<br />
Einfall ein Äffchen, das auf einem Esel reitet.<br />
(13803411) (10)<br />
MICHIEL CARRÉE,<br />
1657 THE HAGUE <strong>–</strong> 1727 ALKMAAR<br />
ARCADIAN LANDSCAPE WITH A PASTORAL IDYLL<br />
UNDER ANCIENT MONUMENTS<br />
Oil on canvas.<br />
81 x 101 cm.<br />
Signed and dated “1695” on pyramid base.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
164 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
386<br />
NICOLAES BERCHEM,<br />
1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />
DIE FÄHRE AM FLUSS, UM 1655<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80 x 104 cm.<br />
In profiliertem Holzrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Agresti,<br />
Rom, 27. Juni 2023, das Gemälde Nicolaes Berchem<br />
zuschreibend, in Kopie.<br />
In einer sommerlich beleuchteten leicht hügeligen<br />
Landschaft ein im Vordergrund befindlicher Flusslauf,<br />
dahinter eine Ruine und eine Baumgruppe. Zahlreiche<br />
Personen haben sich teilweise mit ihrem Vieh am Ufer<br />
versammelt, um mittels eines Bootes überzusetzen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />
1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />
Bassano del Grappa, 1981.<br />
Vgl. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />
painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />
2, 1985, S. 13-17.<br />
Vgl. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />
cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />
S. 169 - 190.<br />
Vgl. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi „italianizzati“<br />
della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />
vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florenz 2002,<br />
S. 109 - 114.<br />
Vgl. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />
Italie, Gent, 2006. (1380642) (13)<br />
NICOLAES BERCHEM,<br />
1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />
THE FERRY ON THE RIVER, AROUND 1655<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
80 x 104 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />
Agresti, Rome, 27 June 2023, attributing the painting<br />
to Nicalaes Berchem.<br />
Literature:<br />
Cf. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />
1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />
Bassano del Grappa, 1981.<br />
Cf. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />
painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />
2, 1985, pp. 13-17.<br />
Cf. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />
cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />
pp. 169 - 190.<br />
Cf. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi “italianizzati”<br />
della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />
vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florence<br />
2002, pp. 109 - 114.<br />
Cf. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />
Italie, Gent, 2006.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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165
387<br />
NICOLAS BERTUZZI,<br />
1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />
SCHLACHTENSZENE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
72 x 113 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
13. Februar 2013, in Kopie.<br />
Auf freiem Feld in weiter, teils bergiger Landschaft die<br />
heftig tobende Schlacht mit zahlreichen Soldaten zu<br />
Pferde. In der Mitte des Vordergrunds ein auf dem<br />
Boden liegender Schimmel, dessen Reiter rechts<br />
neben ihm zu Boden gestürzt ist. Dahinter erhebt<br />
sich eine kleine, im Schatten liegende kuppelförmige<br />
Gruppe aus weiteren miteinander kämpfenden Soldaten,<br />
von denen einzelne herausragen, darunter ein<br />
Mann ganz in glänzender Rüstung, ein weiterer mit<br />
altrosafarbener Jacke und gezücktem Degen und<br />
schließlich ein Soldat, der mit einer Pistole auf einen<br />
reitenden Fahnenträger abfeuert. Im Zentrum dieser<br />
angedeuteten Anhöhe eine große Kanone. Im linken<br />
Hintergrund weitere kämpfende und zu Boden gegangene<br />
Soldaten, überwiegend in sandfarbenen und<br />
rosafarbenen sowie hellblauen Kleidungsstücken. Am<br />
Rand der rechten Bildseite weitere Kämpfer zu erkennen,<br />
vor hohem blauem, teils durch das Feuer der<br />
Schlacht rötlich verfärbtem Himmel mit zahlreichen<br />
aufsteigenden Rauchwolken. Malerei bei der durch<br />
Kleidungsstücke farblich Akzente gesetzt werden und<br />
durch die Lichtführung einzelne Szenen und Figuren<br />
im Vordergrund stehen.<br />
(1380345) (18)<br />
NICOLAS BERTUZZI,<br />
1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />
BATTLE SCENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
72 x 113 cm.<br />
Accompanied by an expert's report by Professor<br />
Giancarlo Sestieri, 13 February 2013, in copy.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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388<br />
JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />
1716 <strong>–</strong> UM 1803, ZUG.<br />
SÜDLICHE IDEALLANDSCHAFT<br />
MIT ZIEHENDEN HIRTEN<br />
JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />
1716 <strong>–</strong> CA. 1803, ATTRIBUTED<br />
SOUTHERN ARCADIAN LANDSCAPE<br />
WITH TRAVELLING SHEPHERDS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 98 cm.<br />
Von einer felsigen Anhöhe in einen gewundenen Weg<br />
ins Tal ziehende Hirten mit Maultierkarren und Eseln<br />
sowie einer Ziegenherde. Die Szenerie seitlich gerahmt<br />
durch einen hochragenden Baum links sowie<br />
einen rechts hochsteigenden Felsen mit Wurzeln und<br />
Sträuchern bewachsen. Weiter unten im Tal auf grünen<br />
Matten zwischen einem Laubwäldchen antikische Gebäude<br />
mit Zinnentürmen vor abfallender Berg kette. Der<br />
Himmel mit nach links ziehenden Wolken, belichtet<br />
durch die sinkende Sonne zwischen hellen Wolkenstreifen.<br />
Lebendige Wiedergabe des bewegten Sujets.<br />
Auffallend die aus dem französischen Rokoko herzuleitende<br />
Farbigkeit und Bewegtheit der Vegetation sowie<br />
der leuchtenden Textilien, was auf einen Einfluss<br />
durch die Malerei im Umkreis von Boucher hinweist.<br />
(1380344) (10)<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 98 cm.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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167
389<br />
DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHER MALER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
LEDA UND DER SCHWAN<br />
GERMAN-AUSTRIAN SCHOOL,<br />
18TH CENTURY<br />
LEDA AND THE SWAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
128 x 102 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Der griechischen Sage zur Folge verliebte sich Zeus in<br />
die Königstochter Leda, näherte sich ihr in Gestalt eines<br />
Schwans und schwängerte sie. In einem gemalten<br />
Hochoval, vor einem aufgehängten Tuch stehend die<br />
schöne junge Leda mit nacktem Oberkörper und einem<br />
weißen Gewand mit blauem Umhang. Sie hat blondes<br />
langes Haar mit einer Perlenkette, zudem trägt<br />
sie einen Perlohrring. Sie ist leicht nach hinten gebeugt<br />
und hält mit ihrer linken Hand einen weißen<br />
Schwan, während sie ihn mit ihrer rechten Hand<br />
leicht abzuwehren scheint. Mit ihrem leicht geöffnetem<br />
roten Mund und den dunklen blauen Augen blickt<br />
sie gelassen und sinnlich aus dem Bild heraus. In der<br />
Malerei der Kunstgeschichte beliebtes Motiv.<br />
(1381554) (4) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
128 x 102 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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390<br />
ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS IN DER NACHFOLGE<br />
DES TIZIAN<br />
DANAË DEN GOLDREGEN EMPFANGEND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 165,5 cm.<br />
Auf der Loggia eines herrschaftlichen Gebäudes liegt<br />
die unbekleidete Danaë unter einem Baldachin, begleitet<br />
von einem Cupido. Aus einer Wolke heraus lässt<br />
sich Zeus, verwandelt als Goldregen, zu ihr nieder.<br />
Das Gemälde orientiert sich an einem Werk von Tizian,<br />
das sich in der Sammlung Farnese des Museo di<br />
Capo dimonte in Neapel befindet. Rest.<br />
(1380641) (10)<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
18TH CENTURY<br />
FOLLOWER OF TITIAN<br />
DANAË RECEIVING THE GOLDEN RAIN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114 x 165.5 cm.<br />
The painting is based on a work by Titian held at the<br />
Farnese Collection of the Museo di Capodimonte in<br />
Naples. Restored.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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169
391<br />
JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />
1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />
DAS ZERBROCHENE GESCHIRR<br />
Öl auf Leinwand.<br />
48 x 38 cm.<br />
Links unten (auf dem Tuchzipfel) signiert<br />
„Schenau 1767“.<br />
Im original vergoldeten Rahmen, darauf graviertes<br />
Künstlernamensschild.<br />
Das Gemälde zählt zu jener Reihe von Genrebildern,<br />
bei denen sich der Maler auch den intimen Situationen<br />
der Gesellschaft gewidmet hat, wenngleich er<br />
aufgrund seiner Karriere bereits Aufträge für hochhöfische<br />
Portraits - auch am französischen Hof <strong>–</strong> erhalten<br />
hatte. Von C. FR. de Silvestre am Dresdener Hof<br />
und in Paris an der Académie royale de peinture et de<br />
sculpture ausgebildet, im Freundeskreis von Boucher<br />
oder de La Tour, erreichte er alsbald einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad. Nicht unerheblich für seine Feinmalerei<br />
dürfte seine Tätigkeit in der Porzellanmalerei<br />
in Sèvres gewesen sein. In Paris wurde er als einer der<br />
angesehensten Genremaler bekannt, schuf Portraits<br />
von Maria Josepha und der Madame de Pompadour.<br />
Das Genrebild zeigt mit originellem, der Zeit entsprechend<br />
erzählerischem Inhalt das Innere einer<br />
Bürgerstube. Eine junge Mutter sitzt im Bildzentrum<br />
hell beleuchtet vor dunklem Hintergrund neben ihrem<br />
Kleinkind, das sich ängstlich in die weiße Schürze<br />
hüllt, dahinter ein etwas älterer Knabe, der sich angstvoll<br />
hinter seinem Buch versteckt, während der Vater<br />
links auf zerbrochenes Geschirr und eine Flasche am<br />
Boden weist, die Zuchtrute in der rechten Hand. Dagegen<br />
bittet die junge Mutter lächelnd um Milde. Im<br />
Hintergrund stilllebenhaft arrangierte Gefäße, Weinglas,<br />
Weinflasche und Brot vor der Öffnung eines gemauerten<br />
Ofens.<br />
Provenienz:<br />
Dieses Gemälde war Leihgabe in Köln, Wallraf- Richartz-<br />
Museum, Inv.Nr. Dep. 543 (Inventar 1925).<br />
Privatsammlung, Deutschland.<br />
Anmerkung 1:<br />
Gisela Zick, Der zerbrochene Krug als Bildmotiv des<br />
18. Jahrhunderts, Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 1969,<br />
31, S. 149-204, bei J. B. Greuze findet sich das Motiv<br />
der „cruche cassée“ als Einfiguren-Stück 1777 (Paris,<br />
Louvre). Einer ähnlichen Metaphorik bedient sich das<br />
frühe Werk „Les Œufs cassés“ (1756, New York,<br />
Metropolitan Museum of Art), wobei ein Korb mit<br />
zerbrochenen Eiern das vorgängige erotische Verhältnis<br />
zwischen der betrübten Magd und dem jungen<br />
Mann andeutet. „La réussite“, vgl. Becker 1971,<br />
Abb. 3; Schmidt, 1926, S. 36 und Anhang I, 1.<br />
Anmerkung 2:<br />
Als Beigabe ein seitenverkehrter Stich von Claude<br />
Duflos (1700-1786), betitelt „La mère qui intercède“,<br />
hinter Glas gerahmt, 70,2 x 54 cm.<br />
Literatur:<br />
Das Original dieses Gemäldes ist abgebildet in:<br />
Ekkehard Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers.<br />
Gemälde vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993,<br />
S. 301, 302, 303.<br />
Werner Schmidt, Johann Eleazar Zeissig, gen. Schenau.<br />
1737-1806, Diss., Heidelberg 1926, Abb. 6, S. 37f.,<br />
Nr. 57 der Grafiken (zu „La crédulité sans réflexion“),<br />
Nr. 22 der Grafiken (zu „La mère qui intercède“).<br />
Wolfgang Becker, Paris und die deutsche Malerei<br />
1750-1840, München 1971, S. 21ff.<br />
Hein-Thomas Schulze Altcappenberg, „Le Voltaire<br />
de l‘Art“. Johann Georg Wille (1715-1808) und seine<br />
Schule in Paris, Diss., Münster 1987, S. 346f. (=<br />
Kunstgeschichte. Form und Interesse, 16.)<br />
(1380347) (11)<br />
JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />
1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />
THE BROKEN DISHES<br />
Oil on canvas.<br />
48 x 38 cm.<br />
Signed “Schenau 1767” lower left (on the tip of the<br />
cloth).<br />
Provenance:<br />
This painting was on loan in Cologne, Wallraf-Richartz-<br />
Museum, inv. no. dep. 543 (1925 inventory).<br />
Private collection, Germany.<br />
Note:<br />
Accompanied by a side-inverted engraving by Claude<br />
Duflos (1700-1786), titled “La mère qui intercède”,<br />
framed under glass, 70.2 x 54 cm.<br />
Literature:<br />
The original of this painting is illustrated in: Ekkehard<br />
Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers. Gemälde<br />
vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993, pp. 301,<br />
302, 303.<br />
€ 14.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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392<br />
FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
JUNGE SÄNGERIN <strong>–</strong> ALLEGORIE DER MUSIK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
62 x 85 cm.<br />
Goldrahmen mit französischem Dekor des 18. Jahrhunderts.<br />
Höchst qualitätvolles Halbbildnis einer jungen Sängerin,<br />
die ein offenes Notenbuch in Händen hält und mit<br />
leicht geöffnetem Mündchen nach oben blickt. Ihre<br />
äußerst noble Seidenkleidung mit Goldbrokat sowie<br />
ein Perlenanhänger, aber auch die im Hintergrund erkennbare<br />
Säule, zeigen sie als Mitglied einer Adelsfamilie,<br />
wobei es in diesen Kreisen üblich war, dass<br />
sich die Damen der Musik verschrieben hatten. Damit<br />
ist das Gemälde als Portraitbildnis zu sehen. Die leicht<br />
gepuderte Frisur mit eingeflochtener Perlenkette verweist<br />
auf das dritte Viertel des 18. Jahrhunderts. Der<br />
Malstil weist deutlich französische Einflüsse auf. A.R.<br />
(1380584) (11)<br />
FRENCH SCHOOL,<br />
18TH CENTURY<br />
YOUNG FEMALE SINGER <strong>–</strong> ALLEGORY OF MUSIC<br />
Oil on canvas.<br />
62 x 85 cm.<br />
Gilt frame with French décor of the 18th century.<br />
High-quality half-length portrait of a young female<br />
singer holding an open music book in her hands, her<br />
mouth slightly opened and gazing upwards.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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393<br />
GIUSEPPE GAMBARINI,<br />
1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 EBENDA, ZUG.<br />
Gemäldepaar<br />
DIE MILDTÄTIGKEIT<br />
sowie<br />
MILDTÄTIGE GABEN ENTGEGENNEHMENDE<br />
FRANZISKANERMÖNCHE<br />
Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 127 cm.<br />
Sowie 95 x 128 cm.<br />
Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Auf dem einen, in der weit geöffneten hölzernen Eingangstür<br />
eines Klosters drei Nonnen in braunem Habit<br />
mit weißem Schleier, an Bedürftige Brot verteilend. In<br />
der Mitte, vor dem Kloster stehend, ein alter Mann und<br />
ein Kind, beide in zerlumpten Kleidern, von der am vorderen<br />
Eingang stehenden Nonne Brot in einen Hut erhaltend,<br />
während ihre andere Hand einem knienden<br />
Mädchen Brot entgegenreicht. Eine weitere Schwester<br />
einen geflochtenen Korb mit den Brotspenden<br />
haltend. Im nächtlichen Hintergrund, linksseitig des<br />
Gebäudes, eine weitere Schar von Bedürftigen zu erkennen.<br />
Im Vordergrund links unten ein liegender, wohl<br />
verletzter jüngerer Mann, der ebenfalls um Hilfe bei<br />
den Klosterschwestern sucht. Malerei, bei der die<br />
Mildtätigkeit der Schwestern im Vordergrund steht, in<br />
zurückhaltender Farbgebung. Für den italienischen<br />
Maler des Spätbarocks typisches Gemälde.<br />
Auf dem anderen, in nächtlicher bergiger Landschaft<br />
zwei Franziskanermönche in braunem Habit mit Kapuze,<br />
die bei Bauern Nahrung einsammeln. Sie sind in<br />
Begleitung eines grauen Mulis, das als Lastenträger<br />
einen Korb an seiner Seite hängen hat. Im Vordergrund<br />
links zwei Frauen mit langen Gewändern und<br />
Strohhüten mit ihren Kindern, von denen ein Mädchen<br />
einem Mönch eine Tonschale, wohl mit Eiern, hinhält.<br />
Auf der rechten Bildseite der zweite Mönch in Rückenansicht,<br />
im Gespräch mit drei weiteren Bauern, von<br />
denen einer mit roter Weste und roter Kopfbedeckung<br />
einen Korb mit weiteren Eiern oder Früchten ihm entgegenbringt.<br />
Die Franziskaner, die selbst in frei gewählter<br />
Armut leben, nehmen diese Speisen und Spenden<br />
der Mildtätigkeit gerne entgegen. Malerei in überwiegend<br />
beige-brauner Farbigkeit, akzentuiert durch<br />
dunkelblaue Kleidungsstücke, zudem gekonnte helldunkle<br />
Lichtführung.<br />
(13816622) (2) (10)<br />
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GIUSEPPE GAMBARINI,<br />
1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 IBID., ATTRIBUTED<br />
Pair of paintings<br />
THE CHARITY<br />
as well as<br />
FRANCISCAN MONKS RECEIVING<br />
CHARITABLE GIFTS<br />
Each oil on canvas. Relined.<br />
98 x 127 cm. And 95 x 128 cm.<br />
Each in a gilded magnificent frame.<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
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175
394<br />
GIULIANO TRABALLESI,<br />
1727 FLORENZ <strong>–</strong> 1812 MAILAND, ZUG.<br />
DIE MORGENRÖTE, DIE DIE NACHT AUSLÖSCHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
116 x 97 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto<br />
mit zwei Vergleichen, in Kopie vorliegend.<br />
Im Zentrum des Gemäldes die ruhige Allegorie der<br />
Aurora, der römischen Göttin der Morgenröte, in der<br />
Gestalt eines schönen blonden, mit Rosen bekrönten<br />
Mädchens in einem Gewand in weichen grün und<br />
rosa Farbtönen mit Goldfäden besticktem Gürtel. Sie<br />
hält einen Vogel in ihrer ausgestreckten linken Hand,<br />
um sie herum drei Putti, von denen der neben ihr<br />
rechts stehende eine brennende Fackel hält und so<br />
symbolisch mit ihr die Nacht vertreibt. Laut Dr. Spadotto<br />
gehört Feuer zusammen mit dem floralen Element<br />
zur üblichen Ikonografie des Themas; solche Darstellungen<br />
fanden breite Zustimmung im Geschmack<br />
der Zeit.<br />
(1380532) (18)<br />
GIULIANO TRABALLESI,<br />
1727 FLORENCE <strong>–</strong> 1812 MILAN, ATTRIBUTED<br />
DAWN FREES THE NIGHT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
116 x 97 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />
Spadotto with two examples of comparison, in copy.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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395<br />
JAN GRIFFIER D. Ä.,<br />
1645 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1718 LONDON<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT GROSSER BURGRUINE<br />
UND FIGUREN<br />
Öl auf Holz.<br />
37 x 49 cm.<br />
Links unten auf Steinblock signiert „GRIFFIER“. Verso<br />
rotes Lacksiegel.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Unter hohem Himmel im harmonischen Licht der untergehenden<br />
gelblichen Sonne ein Fluss mit kleinen Kaskaden<br />
in bergiger Landschaft. Linksseitig des Flusses<br />
führen mehrere Wege zwischen grünen Wiesenflächen,<br />
auf denen Schafherden grasen, zu einer alten großen<br />
Burgruine. Im Vordergrund links ein Kavalier auf einem<br />
Schimmel, der einer stehenden Frau mit kleinem Kind<br />
bei ausgestrecktem Arm wohl auf einen Weg hindeutet.<br />
Ihm voran ein kleines springendes, weiß-braun<br />
geflecktes Hündchen. Stimmungsvolle harmonische<br />
Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />
(1360671) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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396<br />
FRANZÖSISCHER MALER UM 1700<br />
ALEXANDER UND PYTHIA IM TEMPEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
101 x 119,5 cm.<br />
Das Gemälde ist Beispiel für das große Interesse an<br />
antiken Mythendarstellungen im 18. Jahrhundert.<br />
Als Alexander der Große seinen Perserfeldzug plante,<br />
begab er sich nach Delphi und bat die Seherin Pythia<br />
in Delphi um Rat, doch Pythia vertröstete ihn. Das<br />
Orakel dürfe nur zu den von den Göttern bestimmten<br />
Zeiten befragt werden. Unwillig zu warten, führte er<br />
Pythia mit Gewalt in den Tempel, wobei sie lediglich<br />
rief: „Lass mich los, du bist ja doch unüberwindlich!“.<br />
Darauf Alexander: „auf diese Antwort habe ich gehofft“<br />
und ließ sie. Der Maler hat diese Legende bühnenhaft-theatralisch<br />
aufgebaut, die Szenerien in den Hof<br />
des Tempels gesetzt, und die beiden Hauptfiguren<br />
und den Tempelpriester schlaglichtartig beleuchtet. In<br />
beinahe sich entschuldigender Geste wendet sich<br />
Alexander dem alten erzürnten Priester zu. Rechts im<br />
Bild ist ein blumengeschmückter junger Stier zu sehen,<br />
der wohl im Auftrag Alexanders als Dank für den Rat<br />
geopfert werden soll. A.R.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Frankreich.<br />
(1370023) (11)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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179
397<br />
JOSEPH VERNET,<br />
1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ZUG.<br />
SEESTURM MIT SCHIFFBRÜCHIGEN<br />
AN FELSENKLIPPEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54,5 x 65 cm.<br />
Wie in vielen seiner Bilder zeigt Vernet hier eine vom<br />
Sturm aufgepeitschte Flut an einer Felsenküste mit<br />
Segelschiffen in Schräglage. Aus einem Kahn retten<br />
sich Schiffbrüchige auf die Klippen, darunter eine Frau<br />
mit Kleinkind auf dem Schoß, daneben ein Hund, der<br />
ängstlich den Schwanz einzieht. Einziger Hoffnungsschimmer<br />
das Sonnenlicht, das auf die Stadt im Hintergrund<br />
fällt.<br />
Wenn die Legende vom Künstler erzählt, er hätte sich<br />
während eines tobenden Sturms an den Mast eines<br />
Schiffes binden lassen, um die Kräfte der Natur selbst<br />
zu erleben, dann versteht man das Interesse Vernets<br />
in seinem Gesamtwerk, das sich überwiegend stürmischen<br />
Brandungen und Schiffbrüchen widmet.<br />
Vernet lernte bereits 14-jährig bei seinem Vater, der als<br />
Dekorationsmaler gearbeitet hat. Eine Studienreise<br />
führte den begabten Schüler von René de Vialy in<br />
Aix-en-Provence nach Rom zu Bernardino Vincenzo<br />
Fergioni. Die Seereise dorthin hatte den jungen Künstler<br />
zudem diesem Sujet nahegebracht. 1743 wurde er in<br />
die von Papst Gregor XIII. gestiftete Accademia Nazionale<br />
di San Luca aufgenommen. In Frankreich wurde<br />
er alsbald durch den Marquis de Marigny an den Hof<br />
vermittelt, durfte im Louvre wohnen und wurde Mitglied<br />
der Académie royale de peinture. Dennoch tradierte<br />
er in seinem Werk die Einflüsse der italienischen<br />
Maler wie etwa Giovanni Paolo Panini. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Claude Pétry (Hrsg.), Vernet - La marine à voile<br />
de 1650 à 1890. Autour de Claude-Joseph Vernet,<br />
Ausstellungskatalog, Rouen 1999.<br />
Vgl. Léon Lagrange: Joseph Vernet et la peinture au<br />
XVIIe siècle. 2. Auflage. Paris 1864.<br />
Vgl. Laurent Manœuvre, Eric Rieth, Joseph Vernet:<br />
Les Ports de France. Arcueil 1994.<br />
(1380953) (11)<br />
JOSEPH VERNET,<br />
1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ATTRIBUTED<br />
STORM AT SEA WITH CASTAWAYS ON ROCKY<br />
CLIFFS<br />
Oil on canvas.<br />
54.5 x 65 cm.<br />
In 1743 he was accepted into the Accademia Nazionale<br />
di San Luca which had been founded by Pope<br />
Gregory XIII. In France he was soon introduced to the<br />
royal court by the Marquis de Marigny, was allowed to<br />
live at the Louvre and became a member of the<br />
Académie royale de peinture.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
180 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
398<br />
JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />
1728 LYON <strong>–</strong> 1808 EBENDA, ZUG.<br />
DIE SCHIFFBRÜCHIGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
29 x 37 cm.<br />
In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />
Wir danken Alastair Laing für freundliche Hinweise.<br />
Felsenküste im Sturm mit Wiedergabe zahlreicher<br />
Schiffbrüchiger, die sich auf die beleuchteten Felsen<br />
gerettet haben. Dahinter Wrackteile mit darauf befindlichen,<br />
teils heftig gestikulierenden Figuren und rechts<br />
schräg stehende Masten eines untergegangenen<br />
Schiffes vor dunklem, teilweise aufleuchtendem Gewitterhimmel.<br />
Im Hintergrund links ein Küsten streifen<br />
mit Leuchtturm.<br />
JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />
1728 LYON <strong>–</strong> 1808 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE CASTAWAYS<br />
Oil on canvas.<br />
29 x 37 cm.<br />
We would like to thank Mr. Alastair Laing for his kind<br />
advice.<br />
A rocky coast in a storm represented with numerous<br />
castaways, who saved themselves on an illuminated<br />
cliff.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Das Werk des Künstlers besteht größtenteils aus<br />
Landschaften, wovon die meisten in den 1780er-<br />
Jahren entstanden sind, als er auch die Marinemalerei<br />
für sich entdeckte. Er schaffte es, sehr sensibel<br />
und differenziert Licht sowie atmosphärische Effekte<br />
einzufangen.<br />
(13803412) (18)<br />
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181
399<br />
JOHANNES GLAUBER,<br />
AUCH „JAN GLAUBER“, GENANNT „POLIDORO“,<br />
1646 UTRECHT <strong>–</strong> UM 1726 SCHOONHAVEN, ZUG.<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT FELSEN,<br />
BURG AM UFER UND FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 93,5 cm.<br />
Das Bildthema, die Malweise und die Figurendarstellung<br />
des Gemäldes dem Gesamtwerk des Malers.<br />
Glauber war laut den Quellen Sohn des Naturwissenschaftlers<br />
Rudolph Glauber; auch die Geschwister<br />
Diana und Johann Gottlieb widmeten sich der Malerei.<br />
Als Schüler des Nicolaes Berchem beschäftigte er<br />
sich zunächst mit italianisierenden Landschaften für<br />
die Amsterdamer Gesellschaft. Nach einem Aufenthalt<br />
in Paris bei dem Kunsthändler und Blumenmaler<br />
Picart zog er weiter nach Lyon und schließlich nach<br />
Rom, wo er sich zwei Jahre aufhielt, was seinen Stil<br />
wesentlich prägen sollte. Weitere Stationen waren<br />
Venedig, Padua, Hamburg und Kopenhagen. Alle diese<br />
Stationen hinterließen Eindrücke für seine Malerei,<br />
wobei <strong>–</strong> wie in vorliegendem Gemälde zu sehen <strong>–</strong> er<br />
durch sein Interesse an der Kombination von Landschaft<br />
und antiker Figurenstaffage bereits früh das erst<br />
später so gängig gewordene Sujet der „arkadischen<br />
Landschaft“ aufgegriffen hatte.<br />
Die ideale Vorstellung des einfachen, friedlichen Lebens<br />
in unberührter Landschaft drückt sich auch in diesem<br />
Bild aus. Ziegen unter Bäumen an einem Hang, die<br />
beiden antiken Hirten mit Hund und Esel im Vordergrund<br />
sind als derartige Versatzstücke zu sehen, wie<br />
wir sie noch weit später in der Malerei von Nicolas<br />
Poussin und der Romantik wiederfinden. A.R.<br />
(1380952) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
400<br />
FRÜHROMANTISCHER MALER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
IDEALE LANDSCHAFT MIT EINER RUINE<br />
BEI EINEM WASSERFALL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
92 x 88 cm.<br />
Verso mit Etiketten des „Walker Art Center“ in<br />
Minneapolis.<br />
Holzgeschnitzter Rahmen.<br />
Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Großformatiges Gemälde in idealer, romantisierender<br />
Landschaftsauffassung; Blick von vertieftem Standpunkt<br />
über einen Wasserfall mit Burgruine. Während<br />
die Sonne untergeht und der Himmel sich leicht rötlich<br />
färbt, ruhen sich ein paar Hirten mit ihrem Vieh am<br />
Rand einer Klippe aus. Die Ruine einer Burg steht im<br />
Mittelpunkt der Komposition. Das Vorgebirge ist von<br />
einem rauschenden Wasserfall umhüllt. Ein dünner<br />
Nebel wird von dem Wasserfluss erzeugt, dessen<br />
Bewegung die Sprache der Romantik vorwegnimmt,<br />
in der natürliche Elemente mit Gefühlen aufgeladen<br />
werden und diese beim Betrachter hervorrufen. Die<br />
Malart sowie die Details, mit denen die Hirten und<br />
das Vieh versehen sind, erinnern an niederländische<br />
Maler des 17. Jahrhunderts, wie Nicolaes Berchem<br />
(1620 Haarlem-1683 Amsterdam).<br />
(1380951) (10)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
182 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
401<br />
JAN GABRIELSE SONJE,<br />
UM 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, NACH<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />
JAN GABRIELSE SONJE,<br />
CA. 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, AFTER<br />
RIVER LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
67 x 104,5 cm.<br />
Links unten mit Signatur und Datum.<br />
In ornamental verziertem breitem Rahmen.<br />
Von dem Ufer einer Flussschlaufe aus gesehen mit<br />
einem Repoussoirbaum auf der linken Seite sieht<br />
man anlandende flache teils mit Segeln versehene<br />
Boote und entsprechende Personen. Dahinter sich<br />
eine Burg auf einem Hügel erhebend mit weitem Ausblick<br />
über eine Hügelkette im sonnigen Dunst. Der<br />
Vordergrund mit auf Eseln reisenden Personen.<br />
(1380671) (3) (13)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
67 x 104.5 cm.<br />
Signature and date lower left.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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183
402<br />
JOHANN GEORG STUHR,<br />
UM 1640 <strong>–</strong> 1721<br />
SÜDLICHE HAFENLANDSCHAFT<br />
MIT KAUFFAHRTEI-STAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 88 cm.<br />
Rechts unten am Säulensockel signiert „J. Georg<br />
Stuhr“.<br />
Der Hamburger Maler hat sich hier an der italienischen<br />
Capriccio-Malerei orientiert. Dies im Gegensatz<br />
zu einigen wenigen Stadtansichten Hamburgs, wo es<br />
um Detailgenauigkeit ging. Doch der überwiegende<br />
Teil seines Œuvres zeigt ähnliche Hafenlandschaften<br />
wie hier mit Ruinen antiker Tempel. Für die norddeutsche<br />
Klientel der Zeit waren solche südlichen Ansichten<br />
wohl von hohem Interesse. Hier im Bild ist eine Hafenbucht<br />
gezeigt, gesäumt von Felsen, mit Segelschiffen<br />
auf offenem Meer. Orientalische und europäische Händler,<br />
Hafenarbeiter und Seeleute beleben die Darstellung,<br />
wie ebenso der Himmel mit gebauschten Wolken.<br />
Die Hamburger Kunsthalle erwarb 1898 zwei Seeschlachten,<br />
die Patriotische Gesellschaft zu Hamburg<br />
1927 das Gemälde „Baumhaus mit Binnenhafen“,<br />
heute im Museum für Hamburgische Geschichte. A.R.<br />
(1381308) (1) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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403<br />
GERARD HOET D. Ä.,<br />
1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 DEN HAAG<br />
Holländischer Genre-, Historien- und Bildnismaler, der<br />
unter dem Einfluss der französischen Dekorationsmalerei<br />
steht. Seine Werke meist mit mythologischem<br />
oder biblischem Thema.<br />
FRÜHLINGSFEST IN DER ANTIKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50,5 x 63 cm.<br />
Gezeigt ist eine Versammlung von Feiernden außerhalb<br />
der Stadt, die Mauern sind rechts oben zu erkennen.<br />
Im Bildzentrum ragt der Pfeiler eines großen Torbogens<br />
auf, mit Steinrelief und einer Büste des jugendlichen<br />
Dionysos, der hier soeben mit Blumen bekränzt<br />
wird. Zahlreiche Figuren tummeln sich, zum Teil Weinschalen<br />
hebend, im Mittel- und Hintergrund. Unter<br />
den vorderen, heller beleuchteten Figuren ist ein<br />
Mädchen zu sehen, das Blumenkränze verteilt, links<br />
daneben eine Gruppe mit Leier, Flöte und Tamburin.<br />
Links im Bild ist eine Opferung eines Lammes zu sehen,<br />
davor ein kleiner, blumengeschmückter Opferaltar, umgeben<br />
von Weihegeschenken wie Schalen und Amphoren.<br />
Links zieht die Landschaft hin zu blauen Bergen<br />
mit darüberziehenden hellen Wolken. Ein kahler<br />
Baum fungiert als Repoussoir. Das Gemälde bezieht<br />
die Lebendigkeit gerade durch den qualitätvoll eingesetzten<br />
Kontrast zwischen hellen und farbig gedämpften,<br />
überwiegend ins Braun ziehenden Bildpartien. A. R.<br />
Anmerkung:<br />
Der Maler hat sich in seinen Werken mehrfach dem<br />
Leben und den Festen in der griechisch-römisch<br />
Antike gewidmet. Bekannt sind sein „Opfer der Diana“,<br />
„Das Urteil des Midas“ (Museum der bildenden<br />
Künste in Leipzig ), oder das „Parisurteil“, aber auch<br />
das „Opferfest“ in der Antike. Das Interesse der Zeit<br />
an den Kulten, den Jahreszeitenfesten, den sogenannten<br />
Anthesterien, hat viele Maler angeregt, hier<br />
fantasievolle Darstellungen zu schaffen.<br />
Literatur:<br />
Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />
Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980, Nr. 387 mit<br />
halbseitiger Abbildung.<br />
(1380346) (11)<br />
GERARD HOET THE ELDER,<br />
1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 THE HAGUE<br />
SPRING FESTIVAL IN ANTIQUITY<br />
Oil on canvas.<br />
50.5 x 63 cm.<br />
Literature:<br />
Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />
Jahrhunderts, vol. 2, Munich 1980, no. 387 with<br />
half page illustration.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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185
404<br />
JACOPO AMIGONI,<br />
1682 VENEDIG <strong>–</strong> 1752 MADRID, ZUG.<br />
SUPRAPORTE MIT PUTTI UND HUND<br />
JACOPO AMIGONI,<br />
1682 VENICE<strong>–</strong> 1752 MADRID, ATTRIBUTED<br />
OVERDOOR WITH PUTTI AND DOG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62,5 x 120 cm.<br />
In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />
Breitformiges Supraport-Bild mit Darstellung von fünf<br />
Putti in Baumlandschaft mit einem Jagdhund, den einer<br />
der Putti rechts am Strick hält. Links ein kleines,<br />
nacktes Mädchen auf einem rotem Velum liegend,<br />
die den Hund streichelt, der sie beschnuppert. Liebevolle<br />
harmonische Wiedergabe. Das Gemälde steht,<br />
insbesondere in der Farbigkeit, bereits unter dem Einfluss<br />
der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts.<br />
(1381915) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
62.5 x 120 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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405<br />
CHARLES VAN LOO,<br />
1705 NIZZA <strong>–</strong> 1765 PARIS, UMKREIS DES<br />
ALLEGORIE DER MALEREI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
123 x 153 cm.<br />
Rechts mittig eine wohl apokryphe Signatur.<br />
In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />
In einem angedeuteten Innenraum, der seine Beleuchtung<br />
durch eine nicht näher spezifizierte Lichtquelle<br />
außerhalb des Linken Randes der Darstellung erhält,<br />
haben sich sieben Figuren versammelt. Dem Betrachter<br />
zugewandt ein junger Mann mit Malpalette und<br />
Malstab vor einer auf einer Staffelei stehenden Leinwand.<br />
Auf der Leinwand das Konterfei einer Dame,<br />
die der Maler im Begriff ist, zu portraitieren. Um diese<br />
erinnen an Charles van Loos „Allegorien der Malerei<br />
und der Bildhauerei“.<br />
CHARLES VAN LOO,<br />
1705 NICE <strong>–</strong> 1765 PARIS, CIRCLE OF<br />
ALLEGORY OF PAINTING<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
123 x 153 cm.<br />
Probably apocryphal signature at centre right.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Yuriko Jackall et al., America Collects Eighteenth-<br />
Century French Painting, Washington/ London 2017.<br />
Vgl. Pierre Rosenberg, Marie-Catherine Sahut, Carle<br />
van Loo, Premier peintre du Roi, Ausstellungskatalog,<br />
Nizza 1977.<br />
Vgl. Colin B. Bailey (Hrsg.), Les Amours des dieux.<br />
La peinture mythologique de Watteau à David, Paris<br />
1992. (1380701) (4) (13)<br />
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187
406<br />
FERDINAND BOL,<br />
1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />
UMKREIS DES<br />
PORTRAIT EINES GEHARNISCHTEN MANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
121 x 91 cm.<br />
In profiliertem und gekehltem Rahmen.<br />
Leicht nach rechts gewandte Dreiviertelfigur eines<br />
Mannes mit purpurnem Umhang und blau geschlitztem,<br />
mit Goldtressen versehenem Harnischkleid.<br />
Neben ihm ein Helm mit Federbusch, auf einem Tisch<br />
liegend, hinter ihm der Ausblick auf eine geöffnete<br />
Landschaft.<br />
Anmerkung:<br />
Ein ähnliches Portrait von Ferdinand Bol wird unter der<br />
RKD-Nummer 227327 geführt und befindet sich im<br />
Los Angeles County Museum of Art, Inv.Nr. 55.33,<br />
welches ungefähr in die gleiche Zeit wie das vorliegende<br />
Gemälde, nämlich um 1663 datiert wird und<br />
mit 119,4 x 94,6 cm ungefähr die gleichen Maße aufweist.<br />
(1381928) (13)<br />
FERDINAND BOL,<br />
1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />
CIRCLE OF<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN IN ARMOUR<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
121 x 91 cm.<br />
Notes:<br />
A similar portrait by Ferdinand Bol is listed at the RKD,<br />
The Hague under no. 227327 and his held at the Los<br />
Angeles County Museum of Art, inventory no. 55.33.<br />
It roughly dates to the same period as the work on<br />
offer for sale in this lot, namely ca. 1663 and measuring<br />
119.4 x 94.6 cm it approximately corresponds<br />
with the dimensions of the present work.<br />
€ 13.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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407<br />
FLORENTINISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
KOPIE NACH DEM GEMÄLDE VON<br />
NICOLAS RÉGNIER (1590-1667)<br />
SALOME MIT DEM HAUPT DES JOHANNES<br />
DES TÄUFERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Durchmesser: 69 cm.<br />
In vergoldetem rechteckigen Rahmen mit rundem<br />
Ausschnitt.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis der schönen<br />
Salome mit edlem roten Kleid, wohlfrisierten Haaren<br />
mit einer Feder, in ihren zarten Fingern eine flache<br />
Schale mit dem Kopf Johannes des Täufers haltend.<br />
Mit ihrem feinen Inkarnat und den glänzenden braunen<br />
Augen schaut sie ernsthaft aus dem Bild heraus. Das<br />
Licht fällt von rechts oben herab und hebt dabei besonders<br />
ihr Gesicht, das Dekolleté sowie das Gesicht<br />
des Johannes hervor. Kleiner Fleck, Rahmenschäden.<br />
(1381603) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
408<br />
FRANCESCO ALBANI,<br />
1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, ZUG.<br />
Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />
(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />
und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />
der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />
Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />
Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />
angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />
Werke seiner Hand, u. a. in zahlreichen öffentlichen<br />
Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />
mythologische Darstellungen.<br />
DER RAUB DER EUROPA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 197 cm.<br />
In teilvergoldetem Rahmen.<br />
Darstellung einer bekannten mythologischen Szenerie:<br />
In Landschaft die auf einem hellbraunen Stier sitzende<br />
Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor<br />
und der Telephassa. Sie trägt ein hellblaues Gewand,<br />
das teils mit Goldbordüre verziert ist und hält sich am<br />
Kopf des Stiers fest, der dort und um seinen Halsbereich<br />
einen Blumenkranz trägt. Zudem über ihr im<br />
Himmelsbereich ein großer roter Umhang, gehalten<br />
von einem geflügelten Putto, weitere Putti begleiten<br />
sie, von denen zwei auf der rechten Seite zu erkennen<br />
sind. Zeus, der oberste olympische Gott, hatte sich in<br />
die Königstochter verliebt und verwandelte sich wegen<br />
seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier, um<br />
Europa zu entführen. Als Stier gewann er ihr Zutrauen<br />
und so setzte sie sich auf seinen Rücken. Links von<br />
ihr, ihre Füße mit seinem rechten Arm umklammernd,<br />
ein geflügelter Amor, einen Pfeil in seiner linken Hand<br />
haltend, mit welchem er die Liebe zwischen den beiden<br />
evoziert hatte. Am Ufer des linken Bildrands eine<br />
Dreiergruppe von Figuren in edlen Gewändern, die den<br />
Verlust und die anstehende Entführung der Königstochter<br />
Europa betrauern, die sich ihnen mit ihrer ausgestreckten<br />
Hand bei geöffnetem Mund zuwendet.<br />
Darstellung in zurückhaltender Farbgebung bei starker<br />
Hell-Dunkel-Akzentuierung.<br />
Anmerkung:<br />
Das Thema mit der Entführung der Europa durch<br />
Zeus als meist weißen Stier wurde häufig in der<br />
Malerei der Kunstgeschichte aufgegriffen, u. a.<br />
von so bekannten Malern wie Jacob Jordaens<br />
(1593-1678) und Rembrandt van Rijn (1606-1669).<br />
(13804815) (3) (18)<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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190 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
409<br />
FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />
TÄTIG 1608 <strong>–</strong> 1623<br />
VENUS ZÜCHTIGT AMOR INMITTEN VON PUTTI<br />
UND RÖMISCHER ARCHITEKTUR<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 157 cm.<br />
In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Luuk Pijl, Dokkum,<br />
5. Februar 2021, in Kopie.<br />
Wie in Luuk Pijls Expertise herausgestellt wird, handelt<br />
es sich bei dem hier angebotenen Werk um eines von<br />
nur ca. zehn Werken, die zweifelsfrei dem Werkkorpus<br />
Friedrich Christoph Steinhammers zugewiesen werden<br />
können. Wenngleich der größte Teil seines Werkes<br />
als Öl auf Kupfer überliefert ist, gibt es auch größere<br />
vergleichbare Gemälde seiner Hand auf Leinwand, so<br />
etwa ein „Kindermord“, das signiert und 1621 datiert<br />
ist, 239 x 146 cm misst und am 27. Januar 2005 unter<br />
Lot 143 bei Sotheby's, New York angeboten wurde.<br />
Pijl sieht in dem hier angebotenen Gemälde Steinhammers<br />
vielleicht feinstes Gemälde. Im Zentrum<br />
sieht man Venus in bewegter Gewandung den Amorknaben<br />
züchtigend, während zahlreiche Putti umherspringen,<br />
ein Hinterteil eines Putto ist sogar in der<br />
Baumkrone erkennbar, die sich von dem leicht bewölkten<br />
Himmel abhebt. Der rechte Bildrand wird von<br />
klassischer Architektur mit korinthischen Kapitellen<br />
begrenzt.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, England.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Luuk Pijl, The <strong>Paintings</strong> of Friedrich Christoph<br />
Steinhammer <strong>–</strong> a brief Survey, in: Heiner Borggrefe<br />
et al., Hans Rottenhammer. Acts of the symposium<br />
held at Schloss Brake 17-18 February 2007, Marburg<br />
2007, S. 184-190.<br />
(1380525) (13)<br />
FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />
ACTIVE 1608 <strong>–</strong> 1623<br />
VENUS CHASTISING CUPID AMONG PUTTI<br />
AND ROMAN ARCHITECTURE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
96 x 157 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Luuk Pijl,<br />
Dokkum, 5 February 2021, in copy.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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191
410<br />
KÜNSTLER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
NACH ANTOINE COYPEL (1661-1722)<br />
BACCHUS UND ARIADNE AUF DER INSEL NAXOS<br />
Gouache auf Papier.<br />
45 x 36 cm.<br />
Hinter Glas in dekorativem Rahmen.<br />
Das vorliegende Werk ist eine fast identische, jedoch<br />
seitenverkehrte Wiedergabe eines Gemäldes, das sich<br />
in den Sammlungen des Louvre in Paris befindet. Die<br />
Darstellung folgt auch einem vergleichbaren Werk,<br />
das sich im Philadelphia Museum of Art befindet.<br />
Zu sehen linksseitig die sitzende Ariadne, die von<br />
dem auf der Insel ankommenden jugendlichen Gott<br />
Bacchus entdeckt wird, dessen Schiff im Hintergrund<br />
rechts, durch einen Felsendurchblick im Wasser zu<br />
erkennen ist. Bacchus mit rotem wehenden Umhang<br />
und mit Weinrispen und -laub besetztem Haar, liebevoll<br />
Ariadne anschauend, die seinen Blick erwidert.<br />
Am Boden liegend ein Thyrsostab, sowie rechtsseitig<br />
das Gefolge des Bacchus mit Mänaden und einem<br />
bocksbeinigen Satyr, über beiden Amor fliegend mit<br />
Pfeil und Bogen.<br />
(13816810) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
192 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
411<br />
ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17./ ERSTEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERTREIBUNG DER HAGAR DURCH ABRAHAM<br />
ITALIAN SCHOOL, SECOND HALF OF THE 17TH/<br />
FIRST HALF OF THE 18TH CENTURY<br />
THE EXPULSION OF HAGAR BY ABRAHAM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
128 x 178 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Die Darstellung geht auf eine Erzählung des Alten<br />
Testa ments zurück. Abraham und Sara waren kinderlos,<br />
auf Bitten seiner Frau zeugt er mit seiner Sklavin<br />
Hagar ein Kind, das Ismael genannt wird. Jahre später<br />
gebiert Sara doch noch einen Sohn, welchen sie Isaak<br />
nennen. Auf erneuten Wunsch seiner Frau schickt er<br />
Hagar mit ihrem Sohn in die Wüste. Im Zentrum der<br />
stehende Abraham mit langem weiß-grauen Bart, in<br />
beige- braunem Gewand mit ausgestrecktem linken<br />
Arm und Zeigefinger die rechtsseitig stehende Hagar<br />
mit rotem Umhang davonschickend. Sie hält bereits<br />
in ihrem linken Arm eine große Amphore, sowie einen<br />
Korb mit Brot. Mit ihrer rechten Hand hat sie ihren<br />
Sohn ergriffen, der sie verwundert über das Weggehen<br />
anschaut. Links von Abraham ist vor einem<br />
Torbogen mit seinem dahinterliegenden Haus seine<br />
Frau Sara zu erkennen, an deren blauen Gewandzipfel<br />
ihr gemein samer Sohn Isaak zieht. Beliebtes Motiv in<br />
der Kunst geschichte der Malerei, hier in überwiegend<br />
beige- brauner Farbigkeit, die beiden Frauen durch<br />
einen roten bzw. blauen Umhang besonders hervorgehoben.<br />
Rahmen teils mit alten Anobiumlöchern.<br />
(1381681) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
128 x 178 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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193
412<br />
FRANZÖSISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />
18./ BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT WOHL DES GOLDSCHMIEDES<br />
MARTIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
195 x 132 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
In einem angedeuteten Innenraum das Ganzkörperportrait<br />
eines Mannes in weißen Hosen und Jabot mit<br />
blauer Samtjacke, seine Hand auf einem neben ihm<br />
stehenden Bureau Plat lehnend. Im Hintergrund ein<br />
Säulengang mit Park. Der reichhaltige Schmuck an dem<br />
Mann und die verschiedenen Gegenstände unterstreichen<br />
den Beruf, den der Dargestellte stolz ausübt<br />
und als der er verstanden werden möchte: Als Goldschmied<br />
fertigt er die hier dargestellten Gürtelschnallen,<br />
Degengriffe, Miniaturrahmungen, Ringe, Goldschmiedegefäße<br />
und Uhrengehäuse. Da er durchaus<br />
in der Lage ist, auch skulptural zu arbeiten, sind Skulpturen<br />
und entsprechende Werkzeuge zu sehen. Die<br />
Ähnlichkeit des Portraits mit Martin-Guillaume Biennais<br />
lässt den Schluss zu, dass es sich um den zu seiner<br />
Zeit neben Odiot berühmtesten Goldschmied Frankreichs<br />
handelt.<br />
Martin-Guillaume Biennais erblickte am 29. April 1764<br />
in Saint-Sauveur-La-Cochère das Licht der Welt. Er ging<br />
früh nach Paris und erwarb bei der Witwe Anciaux einen<br />
Tischlereibetrieb. Am 12. September 1789 wurde er als<br />
Tischlermeister aufgenommen. Er vergrößerte sich<br />
1790 durch den Kauf eines zweiten Geschäfts in der<br />
Rue Saint-Honoré 283.<br />
Sein Haus verfügte über eine große und vielfältige<br />
Kundschaft, darunter auch einen jungen General, der<br />
seinen Weg machen sollte: Bonaparte. Der Legende<br />
nach verkaufte Biennais ihm 1796 auf Kredit eine Reiseapotheke,<br />
die er während des Ägyptenfeldzugs<br />
mitnahm. Aufgrund seines Erfolgs gründete Biennais<br />
seine eigene Goldschmiedefabrik und stellte in dieser<br />
gesegneten Zeit über sechshundert Arbeiter ein.<br />
Ab 1804 führte er die gesamte Goldschmiedearbeit<br />
für das Haus des Kaisers aus. Er signierte seine Werke<br />
mit „Orfèvre de sa Majesté l‘Empereur et Roi à Paris“<br />
(Goldschmied seiner Majestät des Kaisers und Königs<br />
in Paris). Biennais wurde damit beauftragt, die Insignien<br />
der Krönungszeremonie (2. Dezember 1804) anzufertigen:<br />
das Schwert, den Lorbeerkranz, die große<br />
Kette der Ehrenlegion, das große Zepter, die Weltkugel<br />
und die Hand der Gerechtigkeit. Im Laufe der Restauration<br />
ließ Ludwig XVIII. sie Ende März 1819 einschmelzen.<br />
Während des gesamten Kaiserreichs reichte seine<br />
Produktion von Silberwaren, Schmuck, Juwelen, Kultgegenständen,<br />
verschiedenen Blankwaffen bis hin zu<br />
militärischen Dekorationen und Schnupftabakdosen<br />
aus Schildpatt, wie sie Napoleon liebte.<br />
Die einzige Kundschaft, die Biennais zu dieser Zeit<br />
noch fehlt, befindet sich außerhalb Frankreichs, die<br />
Könige und Kaiser Europas, die jedoch mit Napoleon<br />
verfeindet sind. Der Fall des Kaiserreichs bringt sie in<br />
Biennais’ Reichweite. 1815 bestellen der russische Zar<br />
Alexander I und sein Bruder, der Großherzog Michael,<br />
bei ihm ein Tafelservice aus Vermeil mit über tausend<br />
Teilen.<br />
1819 beschloss Biennais abrupt, sich aus dem Geschäft<br />
zurückzuziehen und übergab die Leitung an<br />
einen seiner wichtigsten Mitarbeiter. Er verließ daraufhin<br />
Paris und verbrachte die letzten Jahre in La Verrière,<br />
seinem Landsitz. Biennais starb am 27. März 1843<br />
im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Kinder in seinem<br />
Haus in Paris.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Balkany, dessen Sammlung Rue de<br />
Varenne in:<br />
Sotheby‘s, London, 28. September 2016, Lot 456.<br />
(1380551) (13)<br />
FRENCH SCHOOL,<br />
END OF 18TH/ EARLY 19TH CENTURY<br />
PORTRAIT PROBABLY OF GOLDSMITH MAR-<br />
TIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
195 x 132 cm.<br />
Provenance: Balkany collection, his collection Rue de<br />
Varenne in: Sotheby’s, London, 28 September 2016,<br />
lot 456.<br />
€ 45.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
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413<br />
LOMBARDISCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
JUDITH UND HOLOFERNES<br />
SCHOOL OF LOMBARDY,<br />
18TH CENTURY<br />
JUDITH AND HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
139 x 184 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Rechts im Vordergrund die reich gekleidete und mit<br />
Juwelen geschmückte Judith, im Begriff das an ihrer<br />
Seite gehaltene Schwert zu zücken, um das Haupt des<br />
Holofernes von seinem Körper zu trennen, welcher<br />
unter einem blauen Vorhang liegt. Der linke Bildabschluss<br />
durch die Rückenfigur einer Magd gekennzeichnet.<br />
(1380524) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
139 x 184 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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414<br />
NICOLAES MAES,<br />
1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />
BILDNIS EINES HERRN MIT VIOLETTSEIDENEM<br />
UMHANG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
68 x 56 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Seine erste Ausbildung erhielt Maes als noch junger<br />
Lehrling bei Rembrandt in Amsterdam, dessen Malweise<br />
er auch sogleich übernommen hatte. Noch<br />
während seines gesamten Aufenthaltes in seiner Heimatstadt<br />
Dordrecht herrschte sein Rembrandtesker Stil<br />
vor. Erst später, nach 1678 wandelte sich seine Malweise<br />
nach der Beeinflussung durch Van Dyck. Dies<br />
lässt sich vor allem in den nun vorwiegend entstandenen<br />
Porträtbildnissen sehen. Nun ging es ihm weniger<br />
um die Herausarbeitung von Licht- und Schatteneffekten<br />
wie in der Kunst Rembrandts, sondern vielmehr<br />
um die Erfassung der Charakteristik der dargestellten<br />
Personen, entsprechend dem Anliegen von<br />
Van Dyck. Auch narrative Bibel- oder Historiendarstellungen<br />
treten nun zurück. So zeigt der überwiegende<br />
Teil seines Œvres Herren-, Damen und Kinderbildnisse,<br />
zumeist aus adeligen, bzw. gehobenen Bürgerkreisen.<br />
Dies ist auch in dem hier vorliegenden Porträt zu<br />
erkennen, zu dem sich ein vergleichbares Werk der<br />
Zeit um 1680 im Niedersächsischen Landesmuseum<br />
Hannover befindet. Etwa zeitgleich ist das Selbstbildnis<br />
des Malers entstanden, heute im Museum<br />
Dord recht. Zahlreiche Bilder seiner Hand sind heute<br />
in London, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Sankt Petersburg<br />
und in anderen bedeutenden Museen ausgestellt.<br />
Literatur<br />
Vgl. Ausstellung National Gallery London, 2020.<br />
Vgl. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />
Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 20,<br />
Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 47 f. (1381366)<br />
(11)<br />
NICOLAES MAES,<br />
1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN WITH A PURPLE<br />
SILK CLOAK<br />
Oil on canvas.<br />
68 x 56 cm.<br />
Literature:<br />
cf. Exhibition National Gallery London, 2020.<br />
cf. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />
General German Biography (ADB). Vol. 20, Duncker<br />
& Humblot, Leipzig 1884, p. 47 f.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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197
415<br />
GEORGE DESMARÉES,<br />
1697 <strong>–</strong> 1776<br />
Gemäldepaar<br />
PORTRAIT DES BAYERISCHEN KURFÜRSTEN<br />
MAXIMILIAN III JOSEPH (1727-1777)<br />
sowie<br />
PORTRAIT DER GEMAHLIN MARIA ANNA<br />
VON SACHSEN (1728-1797)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 85 x 64 cm.<br />
Einheitlich gerahmt, mit Rahmenbekrönungen in<br />
Form geschnitzter Schleifen mit Akanthusblatt.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Roberto Pancheri,<br />
Trient, vom 21. August 2020, in Kopie.<br />
Der Kurfürst im Halbbildnis nach rechts, mit blauer<br />
Taftschärpe, rotem Mantel und Orden vom Goldenen<br />
Vlies. Die Gemahlin leicht nach links gewandt, mit<br />
reichem Halsschmuck sowie dem polnisch-russischen<br />
Kreuzorden an rotem Band. Der weiche Samtglanz in<br />
den Stoffen sowie der ins Rosa ziehende Metallglanz<br />
der Rüstung zeigen deutlich die Malweise von George<br />
Desmarées. Der Kurfürst war Sohn von Kaier Karl VII<br />
Albrecht und begründete die Akademie der Bildenden<br />
Künste in München sowie die Bayerische Akademie<br />
der Wissenschaften. Ferner errichtete er die Nymphenburger<br />
Porzellanmanufaktur. Im Volk war er als der<br />
„Vielgeliebte“ geehrt. Interessanterweise verbot er<br />
damals die Oberammergauer Passionsspiele mit der<br />
Begründung, „dass das große Geheimnis unserer Heiligen<br />
Religion nun einmal nicht auf die Schaubühne<br />
gehört“. Da die Ehe kinderlos blieb, ging die Regierung<br />
Bayerns an die pfälzer Nebenlinie der Wittelsbacher<br />
über.<br />
(1381668) (2) (11)<br />
GEORGE DESMARÉES,<br />
1697 <strong>–</strong> 1776<br />
A pair of paintings<br />
PORTRAIT OF MAXIMILIAN III JOSEPH (1727 -<br />
1777), ELECTOR OF BAVARIA<br />
and<br />
PORTRAIT OF HIS WIFE MARIA ANNA SOPHIA<br />
OF SAXONY (1728 - 1797)<br />
Oil on canvas.<br />
85 x 64 cm each.<br />
In matching frames, surmounted by carved bows<br />
and acanthus leaves.<br />
Accompanied by an expert’s report by Roberto<br />
Pancheri, Trient, dated 21 August 2020, in copy.<br />
The elector was the son Charles VII, Holy Roman<br />
Emperor and founder of the Academy of Fine Arts in<br />
Munich and the Bavarian Academy of Sciences and<br />
Humanities. He also founded the Nymphenburg Porcelain<br />
Manufactory.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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198 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
416<br />
ANTONIO GIANLISI D. J.,<br />
1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ZUG.<br />
INNENRAUM MIT FRÜCHTESTILLLEBEN AUF<br />
GOLDDURCHWIRKTER DECKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 97 cm.<br />
In profiliertem und ornamental verziertem Rahmen.<br />
Horizontal ausgerichtetes Gemälde mit reich ausgestaltetem<br />
zentralperspektivisch angelegtem Innenraum<br />
mit gut konstruierter Kassettierung. Davor eine<br />
Profildeckplatte über akanthusblattverziertem Rücksprung.<br />
Auf der Platte ein goldfadendurchwirktes Seidentuch<br />
in Mauve. Darauf und davor ein überreiche<br />
strahlend farbiges Früchtestillleben mit Äpfeln, Feigen,<br />
Trauben und Pflaumen. Minimal rest. Etwas rissig.<br />
Anmerkung:<br />
Vergleichbar Sotheby‘s New York, 22. Januar 2004,<br />
Lot 84. Das dortige Gemäldepaar wurde zu umgerechnet<br />
fast 160.000 Euro angeboten. Das eine Gemälde<br />
ist in einen ganz ähnlichen architektonischen<br />
Zusammenhang eingebettet. Die Akanthusvolute<br />
und die Wandkassettierung ähneln der dortigen Darstellung<br />
in besonderer Weise. Hier wie dort ragt eine<br />
profilierte Deckplatte von links aus über der Kehlung<br />
in den Raum hinein, wobei die Ausgestaltung sowohl<br />
des Stilllebens als solches, als auch die Wandverkleidung<br />
und der Tisch bei dem hier angebotenen<br />
Gemälde besonders qualitätvoll erscheint.<br />
(13816617) (2) (13)<br />
ANTONIO GIANLISI THE YOUNGER,<br />
1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ATTRIBUTED<br />
INTERIOR WITH FRUIT STILL LIFE IN<br />
GOLD-BROCADED COVER<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 97 cm.<br />
In profiled and ornamentally decorated frame.<br />
Notes:<br />
Sotheby’s New York, 22 January 2004, lot 84. The<br />
comparable pair of paintings was offered for sale<br />
there for the equivalent of 160,000 Euro. One of the<br />
paintings is embedded in a very similar architectural<br />
context, the acanthus volute and wall panelling being<br />
particularly close to the example in this lot.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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199
200 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
417<br />
PIERRE MIGNARD,<br />
1612 <strong>–</strong> 1695, NACH<br />
HEILIGE CÄCILIA<br />
Öl auf Holzplatte.<br />
84 x 61,5 cm.<br />
Verso begonnenes Portrait eines Mannes mit angedeutetem<br />
Vatermörderkragen.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
418<br />
CARL FREDERIK STANLEY,<br />
1738 LONDON <strong>–</strong> 1813 KOPENHAGEN<br />
GROSSER RÖMISCHER TRIUMPHZUG<br />
IM FORUM MIT SIEGESSÄULE<br />
Grisaille-Gouache auf Karton.<br />
75 x 92 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1782“.<br />
Verglast und gerahmt.<br />
Auf einer steinernen Veranda mit Rundsäulen und<br />
einem zur linken Seite gerafftem Vorhang eine sitzende<br />
junge Frau in langem, antiken Gewand mit Kopfbedeckung,<br />
auf einer großen Harfe spielend. Rechts<br />
neben ihr stehend ein geflügelter Putto mit Notenheft<br />
und geöffnetem Mund, sie wohl gesanglich begleitend.<br />
Links an einen Tisch mit Decke gelehnt ein kleiner<br />
Bass, am Boden zudem über Notenheften zwei<br />
Flöten. Feine Malerei in überwiegend monochromer<br />
beiger Farbigkeit. Kl. Rest.<br />
Anmerkung:<br />
Das Original aus dem Jahr 1691 findet sich heute im<br />
Louvre, Paris.<br />
(13808214) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
Der Künstler war Maler und Bildhauer sowie Tapisserie-<br />
Designer, dessen Werke sich u. a. im Statens Museum<br />
for Kunst in Kopenhagen befinden.<br />
Gezeigt ist der Einzug des siegreichen Imperators auf<br />
prunkvoller Biga. Durch Ketten gefesselte Vertreter der<br />
Besiegten ziehen voraus; auf großen Schalen werden<br />
die Kronen der unterlegenen Städte und Reiche der<br />
Gegner sowie erbeutete Prunkgegenstände zur Schau<br />
getragen. Im Hintergrund Vorbereitung für die Opferzeremonien<br />
mit Opfertieren, während der Imperator<br />
sich dem Priester zuwendet. Weihrauch zieht über<br />
die schaulustige Menge und lässt die Prachtgebäude<br />
nebelig erscheinen.<br />
(13804813) (3) (11)<br />
INFO | BID<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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201
419<br />
TOMMASO RUIZ,<br />
1710 <strong>–</strong> 1750, ZUG.<br />
BLICK AUF NEAPEL VON DER STRADA<br />
DI SANTA LUCIA<br />
TOMMASO RUIZ,<br />
1710 <strong>–</strong> 1750, ATTRIBUTED<br />
VIEW OF NAPLES FROM THE STRADA<br />
DI SANTA LUCIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
44 x 65 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick auf den Golf von Neapel mit figurenreicher Uferpromenade<br />
sowie mit zahlreichen ankernden Booten<br />
und Schiffen, darunter zwei besonders auffallende<br />
Fregatten und ein kleineres goldfarbenes Boot. Im<br />
Hintergrund rechts der rauchende Vesuv, unter hohem<br />
blauem, teils gelblichem Himmel vom Licht der untergehenden<br />
Sonne. Detailreiche Darstellung in überwiegend<br />
monochromer grau-blauer Farbigkeit, aufgelockert<br />
durch einige farbliche Kleidungsstücke der<br />
Figuren und einige auffallende Boote. Teils Retuschen.<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
44 x 65 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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Anmerkung:<br />
Ein fast identisches kleineres Gemälde des Künstlers<br />
wurde bei Sotheby‘s, New York am 24. Januar<br />
2008 Lot 109 versteigert. (1381687) (18)<br />
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420<br />
VENEZIANISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
VENEDIGVEDUTE MIT DEM CANAL GRANDE<br />
SCHOOL OF VENICE, 18TH CENTURY<br />
VENICE VEDUTA WITH GRAND CANAL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
58 x 90 cm.<br />
Verso auf Keilrahmen mit älterem Besitzeretikett aus<br />
Ottawa.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
58 x 90 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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Feingliedrige, großen Vedutenmalern wie Canaletto<br />
verpflichtete Malweise, mit der zentralen Wasserstraße,<br />
welche von Segelbooten und Gondeln mit Figurenstaffage<br />
belebt wird und umliegende, teils von der<br />
Sonne beschienene, teils verschattete Architektur.<br />
(1381612) (18)<br />
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203
421<br />
PIEMONTESER MEISTER<br />
DES SPÄTEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
TAVERNA AL GAMBERO BON VINO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
133 x 133 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Außenbereich einer sonnenbeschienenen großen<br />
Taverne zahlreiche, fröhlich versammelte Figuren:<br />
Darunter an einem Tisch kartenspielende Männer,<br />
mehrere Paare sowie ein Musikus mit Geige in<br />
Rücken ansicht, einem jungen, edel gekleideten Paar<br />
zum Tanz aufspielend. Am linken Rand ein weiteres<br />
Paar mit einem schnüffelnden Hund und im linken<br />
Hintergrund eine Frau mit kleinem Kind, die durch das<br />
rechteckige Tor eines Holzgatters den Platz vor dem<br />
Gasthaus verlässt, in Richtung eines Wäldchens.<br />
Feine viel figurige Malerei, das teils mit Backsteinen<br />
errichtete Gebäude präzise wiedergegeben vor hohem<br />
wolkenlosen, leicht türkis-blauem Himmel mit fliegenden<br />
Vögeln.<br />
Provenienz:<br />
Wohl ehemals Antichità Lazzarini, Turin (Etikett auf<br />
Holzrahmen auf der Rückseite). (13815310) (3) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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422<br />
FRANZÖSISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
Vier Gemälde<br />
PERSONIFIKATIONEN DER VIER JAHRESZEITEN<br />
Öl auf Leinwand, auf Karton/ Platte.<br />
Je 70 x 56 cm.<br />
In teilvergoldeten Rahmen.<br />
Die vier zusammengehörigen Gemälde jeweils mit<br />
der Darstellung einer halbfigurigen jungen Frauen und<br />
den jeweiligen, den Jahreszeiten entsprechenden<br />
Symbolen: Wie der Frühling mit einem Blütenkranz,<br />
der Sommer mit Ähren, der Herbst mit blauen Trauben<br />
und Weinlaub und schließlich der Winter mit der<br />
Darstellung einer jungen Frau, die einen hellen Umhang<br />
trägt, mit dem auch ihr Haupt bedeckt ist und<br />
die sich ihre Hände an einem rötlich leuchtenden Feuer<br />
im linken Hintergrund erwärmt. Malerische harmonische<br />
Darstellung, die Frauen jeweils mit feinem liebevollen<br />
Blick.<br />
(1380942) (18)<br />
€ 6.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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423<br />
CHARLES VAN LOO,<br />
1705 <strong>–</strong> 1765, ZUG.<br />
Gemäldepaar<br />
MUSEALE GEMÄLDE EINER KÖNIGLICHEN<br />
HOCHZEITSKUTSCHE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
61,5 x 54 cm.<br />
Die beiden Bilder museal und höchst selten. Sie bildeten<br />
ursprünglich die Türbemalungen einer vergoldeten<br />
Prunkkutsche, wie sie in Paris für königliche Staatsprozessionen<br />
und Hochzeiten gefertigt wurden. In der<br />
Pariser Kutschen-Werkstatt arbeitete Van Loo zusammen<br />
mit seinen Mitarbeitern für die malerische Dekoration.<br />
Dabei sind die Hauptfiguren stets von der<br />
Hand des Meisters, die Nebendekoration von den<br />
Mitarbeitern. In der Regel enthalten die Darstellungen<br />
allegorische Bezüge zu Hochzeiten oder Krönungen.<br />
So sind auch hier die beiden bemalten Türverkleidungen<br />
mit Krönungsmotiven entsprechend allegorisch<br />
bemalt. Vor Blattgold-Hintergrund erscheinen jeweils<br />
fünf Putten auf Wolkenbänken. Sie stellen verniedlichte<br />
mythologische Götter und agieren entsprechend einem<br />
Hochzeitsereignis: In einem der Bilder vertritt ein Putto<br />
den Bräutigam als Gott Jupiter mit Blitzbündel und<br />
Helm. Er weist auf sein königliches ovales Wappen<br />
mit Krone. Links daneben Mars mit Schwert, darüber<br />
Flora, die die Krone hält. Links unten sitzt Amor im<br />
roten Umhang, Merkur mit einem Buch neben seinem<br />
Stab rechts auf der Wolke.<br />
Das Gegenstück ist der königlichen Braut gewidmet.<br />
Hier sind ebenfalls fünf Putten auf Wolken zu sehen.<br />
Eine mädchenhafte Puttenfigur mit rosafarbenem<br />
Velum oberhalb des noch unbekrönten Wappenrahmens<br />
erwartet die Krone. Im Zentrum unterhalb des<br />
Ovalwappens die weibliche Allegorie der Fortuna, mit<br />
einer ansehnlichen Mitgift in Form herabregnender<br />
Goldmünzen.<br />
Links darunter tragen zwei weitere Putten die Krone<br />
des Bräutigams nach oben, rechts daneben ist der<br />
Adler, Attribut des Zeus (des Bräutigams), flankiert<br />
von einem Putto mit Posaune (Ruhm).<br />
Die Innenflächen der ovalen Wappenrahmen sind mit<br />
Goldauflage überzogen. Es ist zu erkennen, dass sich<br />
darunter Adelswappen befinden. Der Grund liegt darin,<br />
dass derlei Prachtkarossen und Hochzeitskutschen<br />
mehrfach verwendet wurden, wobei jeweils neue<br />
Wappen eingesetzt werden konnten.<br />
Diese prächtigen Staatskutschen wurden in Paris gefertigt.<br />
In Deutschland war Frankfurt am Main traditionell<br />
die Wahl- und Krönungsstadt. Eine solche Prunkkarosse<br />
wurde laut Quellen für 100.000 rheinische Gulden erworben.<br />
So etwa die goldene Kutsche für die 1722<br />
mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht (1697-<br />
1745) vermählte, alsdann Kaiserin Maria Amalia (1701-<br />
1756) oder für den Kurfürsten Clemens August von<br />
Köln (1700-1761).<br />
Charles van Loo, in Paris für die Bemalung dieser<br />
Prunkkutschen zuständig, erhielt als „Peintre le plus<br />
habile“ 1.200 Louis d‘or, sowie „une tabatiére et<br />
montre“ in Gold als Gratifikation.<br />
Die Abbildung (Rudolf H. Wackernagel, München<br />
2022, S. 66ff) zeigt die Prunkkarosse für Maria Amalia<br />
(Marstallmuseum, Schloss Nymphenburg), die ebenfalls<br />
mit Gemälden von Van Loo dekoriert ist. Die Malweise<br />
der hier vorliegenden Bilder stimmt mit den<br />
Malereien der Kutsche völlig überein.<br />
Charles van Loo entstammte einer flandrischen Malerfamilie.<br />
Er ging 1720 nach Paris, arbeitete zunächst<br />
mit seinem Bruder Jean-Baptiste zusammen und erhielt<br />
1724 den Prix de Rome. 1732 in Turin, dann ab 1733<br />
wieder in Paris, von Madame Pompadour als Rivale von<br />
Boucher gefördert. Noch vor seinem Tod wurde er als<br />
erster Maler des Königs in den Adel erhoben. Van Loo<br />
war Lehrer des Jean-Honoré Fragonard. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen<br />
der Wittelsbacher. Kutschen, Schlitten und Sänften<br />
aus dem Marstallmuseum Schloss Nymphenburg,<br />
München 2002, Bd. 2 S. 66 ff.<br />
(1381841) (11)<br />
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CHARLES VAN LOO,<br />
1705 <strong>–</strong> 1765, ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings<br />
DEPICTIONS FROM A ROYAL WEDDING CARRIAGE<br />
OF MUSEUM-QUALITY<br />
Oil on oak panel.<br />
61.5 x 54 cm.<br />
The two paintings of museum-quality are extremely<br />
rare. Originally, they were the door paintings of a gilt<br />
state carriage. Together with his assistants, Van Loo<br />
painted the decorations in the Paris carriage workshop.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Die hier abgebildete Prunkkarosse der Marie-Amalie wurde ebenfalls von Charles van Loo<br />
dekoriert.<br />
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207
424<br />
FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
ALLEGORIE DES FRÜHLINGS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
105,8 x 105 cm.<br />
Prächtiger Rahmen.<br />
Großformatiges Ölgemälde mit der jugendlich dargestellten<br />
allegorischen Gestalt des Frühlings. Das Mädchen<br />
in seitlich halbliegender Position wiedergegeben,<br />
mit entblößter Burst, in hellem Kleid mit darüberliegendem<br />
blauen Tuch. Im Haar ein Blütenkranz mit ihrer<br />
erhobenen linken Hand steckt sie eine Rose hinter ihr<br />
Ohr. Mit der rechten Hand nimmt sie weitere Blumen<br />
aus ihrem liegenden Korb. Der Kopf gerade geshalten,<br />
der Blick auf den Betrachter gerichtet. Der Hintergrund<br />
im rechten Bereich abgedunkelt durch Wiedergabe<br />
von grünem Strauchwerk und Ästen. Links der<br />
hellblaue, leicht rötliche Himmel sowie eine Ziervase,<br />
diese geschmückt mit einer farbenfrohen Blumengirlande.<br />
Das Sujet sowie die detailreiche Ausführung<br />
der Blumen und die Atmosphäre weisen auf einen<br />
Einfluss des Meisters des 18. Jahrhunderts Francois<br />
Boucher (1703-1770) hin.<br />
(1380941) (10)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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425<br />
ETIENNE JEAURAT,<br />
1699 PARIS <strong>–</strong> 1789 VERSAILLES, ZUG.<br />
BAIN DE FEMMES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
88 x 79,5 cm.<br />
In Louis XV Stilrahmen.<br />
Hochformatige tiefe an seine Lehrzeit in Rom erinnernde<br />
Landschaft mit arkadischer Anmutung und<br />
italienisierenden architektonischen Versatzstücken.<br />
Im Zentrum ein Gewässer mit Lustboot und davor<br />
badenden leicht bekleideten Damen, von denen eine<br />
spielerischen Kontakt mit einer am Ufer befindlichen<br />
weiteren Figur aufgreift.<br />
Anmerkung:<br />
Ein thematisch vergleichbares Gemälde des genannten<br />
Künstlers wird im Musée des Beaux-Arts<br />
in Bordeaux unter Inv.Nr. Bx 1974.10.1 verwahrt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. zu dem Vergleichsbild: Boysson B. de, Catalogue<br />
des peintures de l’Ecole Française du XVIIIème siècle,<br />
Musée des Beaux-Arts de Bordeaux (Mémoire de<br />
maîtrise), Bordeaux, Université de Bordeaux III, 1980,<br />
Bd. 1, Nr. 29; Bd. 2, Tafel 29. (13804211) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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426<br />
GASPAR PIETER VERBRUGGEN D. J.,<br />
1664 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />
Gemäldepaar<br />
FLORA UND POMONA MIT PRACHTVOLLEN<br />
BLUMENGEBINDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 50 x 39 cm.<br />
Je links unten signiert, jeweils verso auf Rahmenaufkleber<br />
mit der Bezeichnung „Flora“, sowie „Pomona“.<br />
In vergoldeten Prunkrahmen.<br />
Das eine Gemälde zeigt die in Landschaft an einer<br />
großen Steinvase mit Blumengebinden sitzende Flora,<br />
das andere die sitzende Pomona an einem steinernen<br />
Brunnenbecken, über ihrem Schoß eine prachtvolle<br />
Blumengirlande sowie linksseitig mehrere Zweige<br />
und abgelegte Früchte. Links im Hintergrund ein Putto<br />
mit einem kleinen Blumengebinde, während ein weiterer<br />
geflügelter Putto rechts unten in Rückenansicht zu<br />
erkennen ist. Qualitätvolle, farbenfrohe, feine Malerei<br />
in der für den Künstler typischen Art und Weise.<br />
GASPAR PIETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,<br />
1664 ANTWERP <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />
A pair of paintings<br />
FLORA AND POMONA WITH MAGNIFICENT<br />
FLORAL GARLANDS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
50 x 39 cm each.<br />
Both signed lower left and label on the back of the<br />
frame inscribed “Flora” and “Pomona”.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein flämischer Maler, der vor allem<br />
für seine dekorativen Stillleben mit Blumen und<br />
Früchten bekannt ist. Er wurde bereits im Alter von<br />
13 Jahren Meister der Lukasgilde von Antwerpen.<br />
Im Jahr 1705 verließ er Flandern und ging nach Den<br />
Haag, wo er zahlreiche Aufträge für die Dekoration<br />
prominenter Residenzen erhielt. Er trat 1708 der<br />
Lukasgilde von Den Haag bei. (1371128) (18)<br />
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209
427<br />
GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />
1698 MAILAND <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ZUG.<br />
PORTRAIT EINER DAME IN FLORALEM KLEID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 67,5 cm.<br />
In Louis XV-Stilrahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund das leicht nach rechts gerichtete<br />
Hüftportrait einer Dame mit dem Betrachter<br />
geltenden Blick. In ihrer Hand ein Fächer, ihr Kleid und<br />
ihre Haube von Spitze und polychromen Blüten geziert.<br />
Neben Stillleben und genrehaften Gemälden<br />
und typenhaften Personendarstellungen schuf Ceruti<br />
auch Portraits mit - besonders bei den Damen - fein<br />
gestalteter Gewandung, wie unter anderem das Portrait<br />
im Lechi Museum in Brescia (Fondazione Zeri<br />
Nummer 77726) zeigt.<br />
(13804517) (13)<br />
GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />
1698 MILAN <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A LADY IN FLORAL DRESS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
90 x 67.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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428<br />
DEUTSCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />
AUS DEM BESITZ VON WOLFGANG JOOP<br />
(ABB. RECHTS)<br />
PORTRAIT EINER DAME DES HOCHADELS,<br />
FRIEDERIKE CAROLINE MARKGRÄFIN VON<br />
BRANDENBURG-ANSBACH, GEB. VON SACHSEN-<br />
COBURG-SAALFELD (1735 <strong>–</strong> 1791)<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 92 cm.<br />
In prachtvollem Rahmen.<br />
In einem palastartigen Innenraum das Dreiviertelbildnis<br />
nach links einer eleganten Dame in einem<br />
goldenen, bekrönten Sessel. Sie trägt ein mit floralem<br />
Muster besticktes silbernes, glänzendes Kleid mit<br />
Rüschenärmeln und Spitze verziertem Dekolleté, an<br />
dem eine große Diamantenbrosche und der Sternkreuzorden<br />
für Damen mit der Aufschrift „Salus et<br />
Gloria“ (Heil und Ruhm) an schwarz-seidener Bandschleife<br />
befestigt sind. Zudem trägt sie einen roten<br />
Samtmantel, der mit Nerz gefüttert ist. In ihrem Schoß<br />
hält sie mit der linken Hand ein kleines Hündchen. Zu<br />
ihrer rechten Seite ein goldener Hocker mit rotem<br />
Samtkissen mit goldenem Band und Quaste, auf dem<br />
die preußische Königskrone und die Markgrafenkrone<br />
liegen <strong>–</strong> eine Identifikation der Portraitierten als die<br />
Markgräfin untermauernd. Sie hat ein feines, schmales<br />
zur Seite gerichtetes Gesicht mit geröteten Wangen,<br />
trägt eine weiße Perücke mit Schmuckaufsatz, wertvolle<br />
Ohrringe und eine enganliegende Kette auf einem<br />
kleinen Spitzenkragen um ihren Hals. Zudem hat sie<br />
eine schmale lange Nase und mit ihren glänzenden<br />
Augen schaut sie würdevoll aus dem Bild heraus. Repräsentatives,<br />
qualitätvolles Portrait mit vielen feinen<br />
Details, besonders Kleidung und Schmuck werden<br />
dabei hervorgehoben.<br />
Anmerkung 1:<br />
Wir danken Frau Anna Eunike Röhrig für freundliche<br />
Hinweise bezüglich der Identifikation der Dargestellten.<br />
In Berufung auf Ludwig Meyer wurde das Portrait<br />
der Markgräfin bereits identifiziert und in das Jahr<br />
1754 datiert.<br />
Anmerkung 2:<br />
Der Sternkreuzorden ist ein 1668 gegründeter österreichischer<br />
Damenorden („Hochadeligen Frauenzimmer-Sternkreuzorden“).<br />
Zu den höchsten<br />
Schutzfrauen gehörten zwischen 1720 und 1780:<br />
Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg,<br />
Maria Theresia von Österreich und Maria Ludovica<br />
von Spanien. Die derzeitige Großmeisterin des<br />
Ordens ist Gabriela von Habsburg.<br />
Provenienz:<br />
Anonyme Versteigerung [Sammlung Karl Graf von<br />
Maldeghem];<br />
Christie‘s, Auktion, Amsterdam, 24. März 1999, Art<br />
and Antiques from German Noble Houses, Los 121.<br />
Sammlung Wolfgang Joop, Villa Wunderlich, Berlin;<br />
Christie‘s, Auktion 14445, London, 18. Oktober 2017,<br />
Villa Wunderkind: Selected Works from the Private<br />
Collection of Wolfgang Joop, Lot 17.<br />
Dorotheum, Wien, 18. Dezember 2019, Gemälde<br />
Alter Meister, Los 258.<br />
(1301402) (18)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
212 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
429<br />
ENGLISCHER MEISTER<br />
DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER NACHFOLGE DES SIMON PIETERSZ.<br />
VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />
PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />
IN EINER VASE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
76,5 x 63,5 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />
das Gemälde in die Nachfolge des Simon Verelst stellt,<br />
vermutlich von einem englischen Maler des frühen<br />
18. Jahrhunderts.<br />
ENGLISH SCHOOL, EARLY 18TH CENTURY,<br />
IN THE FOLLOWING OF SIMON PIETERSZ.<br />
VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />
MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE IN VASE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
76.5 x 63.5 cm.<br />
We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />
The Hague, who describes the painting as in the following<br />
of Simon Verelst, probably created by an English<br />
painter of the early 18th century.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Vor dunklem Hintergrund steht auf einer von rechts<br />
ins Bild ragenden Tischplatte ein Blumenstrauß in einer<br />
gebauchten Glasvase. Besonders schöne Exemplare<br />
großer Blüten mit ebenso zarten wie kunstvoll geformten<br />
Blütenblättern sind dabei zu einem kostbaren<br />
Arrangement zusammengestellt. Darunter befinden<br />
sich roséfarbene und weiße Rosen mit gefüllten Blütenköpfen,<br />
Mohnblumen, Malven, Lupinen und Astern.<br />
Ferner rankt sich eine gelbe Kapuzinerkresse über<br />
den Tischrand. Links neben der Vase liegen sieben<br />
rote Kirschen an der Tischecke.<br />
Mit seinen weißen, rosafarbenen, roten sowie gelben<br />
und blauen Tönen in den Blüten und seinem vielschichtig,<br />
nuancierten grünen Blattwerk weist das<br />
Blumenstillleben eine durchaus bunte Farbpalette auf.<br />
Einige weiß-bräunlich gefärbte, verwelkende Rosenblätter<br />
im unteren Bereich des Straußes weisen subtil auf<br />
die Vergänglichkeit der Blütenpracht hin, ein Momento<br />
Mori. Der Künstler wollte wohl die ausgesprochene<br />
Brillanz seiner Farbwahl und seiner Formgebung anhand<br />
des Blumenstillebens vorführen.<br />
(1360108) (18)<br />
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430<br />
JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />
1618 <strong>–</strong> 1667, NACHFOLGE DES<br />
BLUMEN IN EINER VASE<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
42 x 31 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />
trotz später Datierung in dem Gemälde die Manier<br />
des Jan Philip Rigoults van Thielen sieht.<br />
Vor dunklem Hintergrund das lebendig geschwungene<br />
Arrangement von großen Blüten verschiedener Rosen<br />
und Tulpen. Drei rot-weiße Tulpen, rosafarbene, weiße<br />
und gelbe Rosen, sowie eine blaue Iris und dunkelviolette<br />
einfache Päonien stehen in einer gebauchten<br />
Glasvase mit Glanzlichtern. Die Vase und der Sims sind<br />
wohl spätere Ergänzungen. Die Wirkung der Blumendarstellung<br />
entsteht durch die Art, wie in verschiedenen<br />
Drehungen Blüten und Blätter durchmodelliert<br />
werden. Vor dem dunklen Hintergrund erscheinen die<br />
Farbabstufungen kräftig und imposant. Schwundrisse.<br />
(1360107) (18)<br />
JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />
1618 <strong>–</strong> 1667, FOLLOWER OF<br />
FLOWERS IN VASE<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
42 x 31 cm.<br />
We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />
The Hague, who, despite later dating, recognizes the<br />
style of Jan Philips van Thielen in the painting.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
216 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.
CATALOGUE IV<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE IV<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />
Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023