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Old Master Paintings – Part 2

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE III<br />

OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />

Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />

Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

PART II


249<br />

FLORENTINER MEISTER UM 1400,<br />

IN DER NACHFOLGE DES GIOTTO DI BONDONE<br />

(1266 <strong>–</strong> 1337)<br />

KREUZ CHRISTI MIT MARIA UND JOHANNES<br />

Öl/ Tempera auf Holz.<br />

55 x 32,5 cm.<br />

Um 1390/1430.<br />

Goldgrund auf rotem Bolus, die Nimbusse mit Rosettendekor<br />

punziert. Die kleine Andachtsbildtafel, wohl<br />

für einen Hausaltar geschaffen, ist im oberen Teil gemäß<br />

einer ehemaligen gotischen Rahmung passig<br />

gesägt. Vor Goldgrund mittig das Kreuz aufgerichtet,<br />

mit dunklen Holzbalken und rotgrundiger „INRI“- Tafel.<br />

Der senkrechte Kreuzbalken steht auf einem nahezu<br />

kugelförmigen Stein, der symbolisch den Kalvarienberg,<br />

aber auch den Weltkreis andeuten soll. Der<br />

Corpus Christi im Dreinageltypus hält die Beine leicht<br />

angewinkelt, aus der Seitenwunde fließt Blut in leichtem<br />

Bogen, wie dies auch in Giottos „Kreuzbeweinung“<br />

(Alte Pinakothek, München) der Fall ist. Das<br />

Lendentuch nur angedeutet und durchscheinend. Das<br />

Inkarnat leicht grünlich, wodurch der eingetretene Tod<br />

veranschaulicht werden soll. Die beiden Assistenzfiguren<br />

Maria und Johannes stehen seitlich in Dreiviertelfigur<br />

in Trauer, die geneigten Häupter in die<br />

Hände gestützt. Dies zeigt Giottos Neuerung, die zur<br />

Frührenaissance führte, in den Figuren Emotionen erkennen<br />

zu lassen. Das kommt auch im vorliegenden<br />

Werk deutlich zum Ausdruck. A.R.<br />

(13816821) (11)<br />

FLORENTINE SCHOOL, CA. 1400,<br />

FOLLOWER OF GIOTTO DI BONDONE<br />

(1276 <strong>–</strong> 1337)<br />

THE CRUCIFIXION OF CHRIST WITH SAINT MARY<br />

AND SAINT JOHN<br />

Oil/ tempera on panel.<br />

55 x 32.5 cm.<br />

ca. 1390 / 1430.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

14 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


250<br />

UMBRISCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GROSSMUT DES SCIPIO<br />

UMBRIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE MAGNANIMITY OF SCIPIO<br />

Öl/ Tempera auf Nussholz.<br />

61 x 140 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Das betont längsformatige Gemälde ist ein bedeutendes<br />

Beispiel des in Italien früh einsetzenden Interesses<br />

an der Geschichte der römischen Geschichte und steht<br />

somit an der Wiege der Renaissance.<br />

Gezeigt ist eine historische Szene aus der sagenhaften<br />

Geschichte Roms, mit einem für das ethische Denken<br />

des Humanismus willkommenen Ereignis. Der Schriftsteller<br />

Titus Livius berichtet (in: Ab urbe condita XXVI,<br />

50) über den Feldzug der Römer gegen die Karthager<br />

in Spanien. Dabei ist dem jungen Feldherrn Publius<br />

Cornelius Scipio (genannt Africanus maior, um 235-<br />

183 v. Chr.) nach der Eroberung der Stadt Cartagena<br />

eine Jungfrau von außergewöhnlicher Schönheit als<br />

Gefangene vorgeführt worden. Sie erklärte, mit Allucius,<br />

einem mit Rom verfeindeten Celtiberier verlobt<br />

zu sein. Anstatt sie sich als Beute selbst anzueignen,<br />

ließ Scipio den Bräutigam sowie ihre Eltern rufen und<br />

erklärte, die Reinheit der Jungfrau geachtet zu haben<br />

und sie frei zu geben. Als Gegenleistung forderte er,<br />

dass Allucius ein Freund des römischen Staates<br />

werden sollte. Die kostbaren Geschenke, die ihm von<br />

den Eltern der Jungfrau angeboten wurden, überließ<br />

Scipio dem jungen Paar als Brautgaben. Damit hatte<br />

Scipio mit seiner Großmut die Feinde auf seine Seite<br />

gebracht und ging <strong>–</strong> neben weiteren seiner weisen politischen<br />

Entscheidungen <strong>–</strong> als Vorbild für künftige<br />

Herrscher in die Geschichte ein.<br />

Die Bilddarstellung schildert den Verlauf dieser Episode.<br />

Im Zentrum Scipio auf einem Thron, rechts die bar füßigdemütige<br />

Braut neben ihrem Verlobten Allucius, weiter<br />

rechts wird sie an Ketten herbeigeführt. Links ihre Eltern<br />

mit Geschenken.<br />

Die Thronlehnen zeigt der Maler in Form von Füllhörnern,<br />

als Symbol glückbringender Regierung. Beachtens<br />

wert ist die Kopfhaltung des Feldherrn, dessen<br />

Gesicht sich von der Jungfrau abwendet, zum Zeichen<br />

seines Verzichts auf sie.<br />

Anmerkung:<br />

Das Bildformat wie auch die starkwandige Maltafel<br />

in Nussholz lassen vermuten, dass es sich hier um<br />

die Front einer ehemaligen Hochzeitstruhe handelt,<br />

was thematisch auch der Darstellung entspricht.<br />

(1380961) (11)<br />

Oil/ tempera on walnut.<br />

61 x 140 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildungen Lot 250<br />

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17


251<br />

ANTWERPENER MEISTER UM 1530/40<br />

HAUSALTAR-TRIPTYCHON<br />

ANTWERP MASTER, AROUND 1530/40<br />

FAMILY ALTAR TRIPTYCH<br />

Mitteltafel: 69 x 48 cm.<br />

Seitentafeln: je 69 x 21 cm.<br />

Verso Zettel mit ehem. Besitzangabe: „Eigendom van<br />

Edmond Charles en Leonie Hinckens, Ommeganckstraat<br />

32 Antwerpen“.<br />

Antwerpen, um 1530/40.<br />

Klappaltar einer Hauskapelle in Form einer dreiteiligen<br />

Altarretabel. Das Mittelbild oben mit geschweiftem<br />

Auszug und kleinem rundbogigem Abschluss, die<br />

Seiten flügel entsprechend oben geschweift. Die<br />

Rahmungen ebonisiert.<br />

Die Darstellungen der drei Bildfelder ergänzen sich zu<br />

einer Schilderung - beginnend mit der Kreuztragung<br />

Christi links, der Kalvarienberg-Szenerie mittig, sowie<br />

der Grablegung rechts. Der landschaftliche Hintergrund<br />

setzt sich - in Brechungen - in den drei Bildern fort.<br />

Die linke Tafel zeigt Jesus unter der Last des Kreuzes,<br />

zwischen peinigenden Knechten, sowie ein Hornbläser<br />

im Turban, dahinter die Drei Marien vor einem Stadttor<br />

Jerusalems.<br />

Das Hauptbild zeigt Jesus am Kreuz zwischen den<br />

beiden Schächern, dahinter eine Reitergruppe, vor<br />

dem Hintergrund der tiefer liegenden Stadt Jerusalem<br />

mit Mauern und Türmen. Seitlich des Kreuzes die Assis<br />

tenzfiguren der Drei Marien sowie der Evangelist<br />

Johannes, am linken Bildrand. Magdalena kniet betend<br />

am Kreuzfuß, vor ihr das Salbgefäß. Rechts zwei Männergestalten<br />

mit Turban, Schild und Rüstung. Dabei ist<br />

mit dem Rotgekleideten wohl Josef von Arimathä gemeint.<br />

Der rechte Flügel zeigt zwei Männer, die den Leichnam<br />

Jesu in einen Sarkophag legen, dahinter Maria und<br />

Johannes.<br />

Der Malstil zeigt in seinen Einzelheiten, wie etwa der<br />

ornamentierte Ovalschild im Mittelbild oder das Salbgefäß,<br />

bereits eine Entstehung um oder nach 1530.<br />

Dem entsprechen besonders auch die manieristischen<br />

Körperhaltungen, vor allem der Schächer. Im<br />

oberen Auszug erscheint Gottvater in hellem Licht<br />

über Wolken, mit Papst-Krone, was darauf hinweist,<br />

dass der Hausaltar im katholischen frankofämischen<br />

Raum in Auftrag gegeben wurde. A.R.<br />

Provenienz:<br />

Lempertz, 14. Mai 2011, Lot 1020.<br />

(1381405) (11)<br />

Central panel: 69 x 48 cm.<br />

Side panels: 69 x 21 cm each.<br />

Antwerp, ca. 1530/40.<br />

Provenance:<br />

Lempertz, 14 May 2011, lot 1020.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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19


252<br />

ALPENLÄNDISCHER MALER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

KLEINER FLÜGELALTAR MIT DEM GEFANGEN<br />

GENOMMENEN JESUS<br />

Öl auf Holz.<br />

Im geschlossenen Zustand,<br />

nach oben abgerundet: 45 x 24 x 4 cm,<br />

in geöffnetem Zustand: 45 x 49,7 cm.<br />

Auf der mittleren Darstellung rechts unten Monogramm,<br />

auf der Platte unterhalb der Darstellung<br />

Datierung „1552“.<br />

Im Zentrum des Altars vor Goldgrund der an den<br />

Handgelenken gefesselte Jesus, ein Spottzepter haltend,<br />

auf dem leicht geneigten Haupt die Dornenkrone,<br />

mit einem weißen Lendentuch bekleidet und einem<br />

Mantel, der von einem links hinter ihm stehenden<br />

Mann teils gehalten wird. Bei diesem könnte es sich<br />

um Pontius Pilatus handeln, der mit seinem rechten<br />

Zeigefinger auf Jesus weist, um so das Volk nach<br />

dem Urteil zu befragen. Unterhalb der Darstellung<br />

eine vierzeilige Beschriftung auf rotem Grund, des<br />

Weiteren am unteren Rand außerhalb der Mitteltafel<br />

die Datierung. Auf dem linken Flügel in hellem Gewand<br />

mit großen Flügeln und einem Schild der Erzengel<br />

Michael, der den zu seinen Füßen liegenden Satan<br />

mit einem langen Speer bezwingt. Auf dem rechten,<br />

am Rand beschrifteten Flügel, vor Goldgrund eine<br />

kniende weibliche Stifterfigur in braunem Gewand,<br />

dahinter stehend die Heilige Anna, in ihrem linken<br />

Arm Maria haltend, die wiederum den Jesusknaben<br />

hält. Einfache, teils naive Darstellung vor Goldgrund.<br />

(1381406) (18)<br />

ALPINE SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

SMALL WINGED ALTAR WITH THE TAKING<br />

OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

Closed, rounded at the top: 45 x 24 x 4 cm.<br />

Opened: 45 x 49.7 cm.<br />

Central depiction with monogram lower right; on<br />

panel below depiction date “1552”.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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21


253<br />

SCHWÄBISCHER MEISTER UM 1510,<br />

WOHL KREIS DES HANS LEONHARD SCHÄUFELEIN,<br />

UM 1480 - UM 1540<br />

APOSTEL JESU<br />

Öl auf Holz. Teilparkettiert.<br />

38 x 43 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das vorliegende Gemälde ist wohl ein Fragment eines<br />

größeren Werkes. Im Zentrum ein Apostel mit langem<br />

hellem Bart, einem grünblauen Gewand und darüber<br />

einen leuchtend roten Mantel tragend. In seinen Händen<br />

ein halb aufgeschlagenes Buch. Er wird flankiert<br />

links seitig von einem weiteren Apostel sowie rechtsseitig<br />

zwei weitere, von denen einer am rechten Rand<br />

nur halb zu sehen ist, was auf ein größeres Werk hindeutet.<br />

Alle vier jeweils mit einem großen goldenen<br />

Nimbuskranz versehen.<br />

(1381403) (18)<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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254<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

64 x 48 cm.<br />

FLEMISH MASTER, 15TH CENTURY<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

64 x 48 cm.<br />

Dreivierteldarstellung des Heiligen in glänzender<br />

Rüstung mit Mantel und großem goldenem Nimbus,<br />

in seiner rechten Hand einen Bogen und in der anderen<br />

Hand mehrere Pfeile haltend. Er hat eine schmale<br />

Nase, fein geschwungene Augenbrauen und mit seinen<br />

dunklen Augen schaut er nachdenklich seitlich<br />

nach unten. Er steht vor einem herabhängenden,<br />

wertvollen Ehrentuch mit rot-weißem Rand, hinter<br />

dem seitlich eine Mauer zu erkennen ist mit dahinter<br />

liegender Landschaft.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Sebastian (geb. um 288 in Rom) war ein römischer<br />

Soldat und Hauptmann am kaiserlichen Hof. Da er<br />

sich öffentlich zum Christentum bekannte, wurde er<br />

zum Tode verurteilt und Kaiser Diokletian ließ ihn von<br />

Bogenschützen erschießen. Er überlebte, wurde aber<br />

später erschlagen. (1381402) (18)<br />

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23


255<br />

LUIS DE MORALES,<br />

UM 1509/10 BADAJOZ <strong>–</strong> 1586, ZUG.<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

76 x 63 cm.<br />

Maria hält Jesus in ihren Armen, seitlich dahinter<br />

Johannes Evangelist sowie Maria Magdalena. Die<br />

Figuren im Halbbildnis vor dunklem, nahezu schwarzem<br />

Hintergrund, auf dem die goldgelben Nimbusse<br />

zur Geltung kommen. Die realistische Härte, insbesondere<br />

im Gesicht des Toten, entspricht der Malweise<br />

von Luis de Morales. So lassen sich in mehreren seiner<br />

Werke vergleichbare Gesichtszüge, insbesondere<br />

bei der Jesusdarstellung finden. Der Maler, der oft als<br />

erster der spanischen Renaissance bezeichnet wird,<br />

widmete sich ausschließlich religiösen Themen, weshalb<br />

er auch „El Divino“ oder „Divino Morales“ genannt<br />

wurde.<br />

(13816724) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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256<br />

FRANS FLORIS D. Ä.,<br />

UM 1516 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1570 EBENDA, ZUG.<br />

ALLEGORIE DES FRIEDENS UND DER<br />

GERECHTIGKEIT<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

75,5 x 109 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

In einem durch eine Säule und ein Pilaster angedeutetem<br />

Innenraum zwei weibliche allegorische Figuren<br />

mit Schwert bzw. Ölbaumzweigen, im vakanten Raum<br />

schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, fliegende<br />

Putti tragen über den Häuptern eine Krone und<br />

einen Kranz aus Ölbaumzweigen. Im Museum Kunstpalast<br />

wird eine ähnliche Komposition geführt (Inv.<br />

Nr. 209), die in die anonymen südlichen Niederländer<br />

lokalisiert wird.<br />

FRANS FLORIS THE ELDER,<br />

CA. 1516 ANTWERP <strong>–</strong> 1570 IBID., ATTRIBUTED<br />

ALLEGORY OF PEACE AND JUSTICE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

75.5 x 109 cm.<br />

Literature:<br />

cf. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />

1955, no. 16.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />

1955, Nr. 16. (13711219) (13)<br />

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25


257<br />

ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />

UM 1485 SIENA <strong>–</strong> UM 1525 FLORENZ, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance<br />

und ist erstmals 1507 in Siena dokumentiert,<br />

wo er in der Compagnia di San Girolamo mitarbeitete.<br />

Die Kunst des nahen Florenz übte maßgeblichen Einfluss<br />

auf seine Malerei aus. 1525 wurde er in Florenz<br />

in die Malergilde eingetragen. Werke von ihm hängen<br />

in den Uffizien in Florenz und ein ihm zugeschriebenes<br />

Gemälde in der Berliner Galerie.<br />

MARIA MIT DEM KIND UND DEM<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 145 cm.<br />

In plastisch verziertem Rahmen.<br />

In einer angedeuteten Flusslandschaft mit dahinterstehender<br />

Architektur und abschließendem Hügelzug<br />

die pyramidal angeordnete Gruppe der Maria mit<br />

einem goldverzierten Umhang, dem liegenden Christusknaben<br />

auf weißem Tuch, sowie dem rechts mit<br />

Nimbus versehenem Johannesknaben. Die pyramidale<br />

Komposition wird durch Rundbogenzwickel in den<br />

oberen und unteren Rändern unterstrichen.<br />

(1381951) (13)<br />

ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />

CA. 1485 SIENA <strong>–</strong> CA. 1525 FLORENCE,<br />

ATTRIBUTED<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH INFANT SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

125 x 145 cm.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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258<br />

FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

156 x 117 cm.<br />

Teils mit dünnem Holzleistenrahmen.<br />

Vor karger, teils felsiger Landschaft, schablonenhaft<br />

wiedergegeben der halb kniende Hieronymus, lediglich<br />

mit einem rötlichen Tuch über Arm- und Hüftbereich<br />

bekleidet. Er wird als Büßer wiedergegeben und<br />

hält in seiner rechten ausgestreckten Hand einen Stein,<br />

um sich aus Reue damit auf die Brust zu schlagen.<br />

Er wird dabei von einem ihm attributiv zugeordneten<br />

Löwen begleitet, der am rechten unteren Rand zu<br />

erkennen ist und der wachsam aus dem Bild zu blicken<br />

scheint. Rechtsseitig zudem ein aufgeschlagenes<br />

Buch erkennbar, während linksseitig ein einfaches,<br />

aus Ästen errichtetes Kreuz zu erkennen ist,<br />

auf das der Heilige reuig blickt. Ab der Mitte des<br />

Hintergrunds ist eine zweite Bildebene zu erkennen,<br />

die in türkis- grüner/weißer Farbigkeit eine bergige<br />

Landschaft mit Bäumen, einen Fluss mit Segelboot<br />

und einen Gebirgszug unter hohem Himmel erkennen<br />

lässt. Darstellung eines in der Kunstgeschichte<br />

der Malerei beliebten Themas.<br />

(1380582) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

156 x 117 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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259<br />

JAN MANDYN,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1560, NACHFOLGE DES<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

72 x 54 cm.<br />

Verso alte Klebezettel.<br />

Wir danken Herrn Peter van den Brink für freundliche<br />

Hinweise zur Katalogisierung.<br />

Der Maler ist in der Nachfolge des Jan Mandyn zu<br />

sehen. Dessen Interesse an grotesken Figurenwiedergaben,<br />

auffälliger Farbgebung und überraschenden<br />

Kompo sitionen wird auch in diesem Gemälde deutlich.<br />

Der Auferstandene entschwebt förmlich in kaum<br />

natürlich nachvollziehbarer Weise einem seiner Größe<br />

nicht entsprechendem Sarkophag; auch die leuchtenden<br />

Farben in den Gewändern der Wächter sind als<br />

Merkmale des Manierismus zu sehen, wie ebenso der<br />

gelbe Lichtstrahl, der die Christusfigur hinterfängt.<br />

Farblich weit zurückhaltender die Drei Marien, die sich<br />

im Hin ter grund der Grabhöhle nähern, in der sie ein<br />

Engel erwartet.<br />

(1380611) (11)<br />

JAN MANDYN,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1560, FOLLOWER OF<br />

THE RESURRECTION OF CHRIST<br />

Oil on oak panel.<br />

72 x 54 cm.<br />

We would like to thank Mr. Peter van den Brink for his<br />

advice regarding the cataloguing of the painting.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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260<br />

DEUTSCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZABNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Nadelholz.<br />

70 x 70 cm.<br />

Deutschland/ Tirol, zweite Hälfte 16. Jahrhundert.<br />

Ungerahmt, verso senkrechte Festigungsleiste.<br />

Betont hellfarbig wird hier die biblische Szene der<br />

Kreuzabnahme gezeigt. In den Lokalfarben jedoch<br />

spricht deutlich der Manierismus, wobei hier die nahezu<br />

selbstleuchtenden Rosa- und Gelbfarben komplementär<br />

zum Grün in den Gewändern zum Ausdruck<br />

kommen. Ausgehend von der Schule des Florentiners<br />

Jacopo da Pontormo hat diese Farbgebung auch in<br />

die Renaissancemalerei Tirols und nördlich der Alpen<br />

Eingang gefunden. Bemerkenswert ist hier auch die<br />

in helle Rosafarbe getauchte Architektur der Stadt<br />

Jerusalem oben links<br />

Die Darstellung zeigt sämtliche im Bibeltext genannte<br />

Figuren beim Geschehen der Kreuzabnahme. Textgemäß<br />

erfolgte dies noch bei Tageslicht, was der Maler<br />

ganz offensichtlich zeigen wollte, ganz im Gegensatz<br />

zu vielen gleichthematischen Werken anderer Künstler<br />

der Zeit. Die einzig dunklen Aspekte im Bild finden<br />

sich im Mantel der Maria, die unterhalb des Kreuzes<br />

niedersinkt, sowie in der Grabeshöhle rechts am Bildrand,<br />

in der die nachfolgende Grablege synchronoptisch<br />

gezeigt wird. Die Leidenswerkzeuge <strong>–</strong> Kreuznägel<br />

mit Hammer, Essigschale mit Schwamm-, sind<br />

hier am Boden im Vordergrund ins Bild gebracht, die<br />

Dornenkrone jedoch wird von einem der Männer auf<br />

der Leiter gezeigt <strong>–</strong> was als ein außergewöhnliches<br />

Motiv zu sehen ist. A.R.<br />

(1380631) (2) (11)<br />

GERMAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE DEPOSITION FROM THE CROSS<br />

Oil on softwood.<br />

70 x 70 cm.<br />

Germany/ Tyrol, second half of the 16th century.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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29


261<br />

MEISTER DER BOLOGNESER SCHULE,<br />

KREIS DES FRANCESCO RAIBOLINI FRANCIA<br />

(UM 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />

GRABLEGUNG CHRISTI MIT MARIA, JOHANNES<br />

UND DEM SCHWEISSTUCH DER VERONIKA<br />

SCHOOL OF BOLOGNA,<br />

CIRCLE OF FRANCESCO FRANCIA,<br />

(CA. 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />

THE ENTOMBMENT OF CHRIST WITH THE VIRIGN<br />

MARY, SAINT JOHN AND THE VEIL OF VERONICA<br />

Öl auf Holz.<br />

112 x 74 cm.<br />

Das oben halbrund geschlossene Tafelbild zeigt den<br />

vom Kreuz abgenommenen Jesus in Dreiviertelansicht,<br />

mit Seitenwunde und Wundmalen an den Händen in<br />

nahezu aufrechter Haltung im Steinsarkophag. Seitlich<br />

die Halbfiguren von Maria und Johannes. Als Hintergrund<br />

fungiert das zentral positionierte Holzkreuz vor<br />

leicht wolkigem Hintergrund. An der Vorderseite des<br />

Sarkophages hängt das Schweißtuch herab, das Imago<br />

Christi darauf naturalistisch wiedergegeben.<br />

Stilistische Verwandtschaft ist gegeben mit Francesco<br />

Francias „Kreuzigung“ aus dem Jahre 1485, das sich im<br />

Palazzo d‘Accursio in Bologna befindet; das Gesicht<br />

der Madonna wiederum lässt sich vergleichen mit der<br />

„Heiligen Familie“, um 1485, in Berlin (Gemäldegalerie).<br />

Francia gilt als Begründer der Bologneser Schule und<br />

übte demgemäß großen Einfluss auf seine Zeitgenossen<br />

und Nachfolger aus. Besonders die weiche,<br />

beinahe liebliche Wiedergabe seiner Marien- und<br />

Frauenbildnisse waren die Neuerungen, die von ihm<br />

in die Renaissancemalerei eingingen.<br />

Oil on panel.<br />

112 x 74 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Mario Scalini (Hrsg.), Elena Rossoni (Hrsg.),<br />

Il genio di Francesco Francia. Un orafo pittore nella<br />

Bologna del Rinascimento. Venedig 2018.<br />

Vgl. Alexander Rauch, Malerei der Renaissance<br />

in Venedig und Norditalien, Köln 1994.<br />

(13816812) (11)<br />

30 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


262<br />

GOTISCHE ALTAR-BEKRÖNUNG<br />

MIT DARSTELLUNG DES SEGNENDEN CHRISTUS<br />

ALS LUX MUNDI<br />

Höhe: 67 cm.<br />

Breite: 44 cm.<br />

Wohl (Raum Florenz ?) Toskana, um 1420.<br />

Dreieckige Wimperg -Spitze eines gotischen Altars,<br />

mit erhaltenen vergoldeten seitlichen Rahmeneinfassungen,<br />

daran eine erhaltene Krabbe, sowie Reste<br />

weiterer flammenförmiger Krabben.<br />

Gezeigt ist Christus in Halbfigur, frontal dem Betrachter<br />

entgegengerichtet. Das Haupt hinterlegt von goldenem,<br />

punzierten Nimbus. Darüber ein weiterer kleiner<br />

Nimbus, der einen roten Engelskopf umfängt, entsprechend<br />

den größeren beiden Engelsköpfe in den<br />

unteren Ecken.<br />

Jesus in grünem Gewand, darüber ein rötlich leuchtender<br />

Mantelumhang. Die Rechte als Segenshand<br />

erhoben, die linke hält ein offenes Buch, darauf: „EGO<br />

/ SVM / LVX / MUNDI - PRI(N)CI / PÜIVM / ET FIN / IS“<br />

(„Ich bin das Licht der Welt - Angang und Ende“). Stilistisch<br />

ist das Werk an den Anfang des 15. Jahrhunderts<br />

zu setzen.<br />

(13816828) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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263<br />

MARIA MIT DEM KINDE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

Gemäldemaße: 16 x 12,4 cm.<br />

Rahmenmaße: 44,5 x 39,5 cm.<br />

Italien, 17. Jahrhundert.<br />

Vor abgedunkeltem Fond das Hüftbildnis Mariae in<br />

blauem Gewand auf ihrem Knie das segnende Christuskind<br />

haltend, die Häupter jeweils mit Nimbus geschmückt.<br />

Der untere Bildrand mit goldgehöhtem<br />

Schriftzug „AVE - MARIA“. In ebonisiertem teilvergoldeten<br />

Rahmen mit roter Samttapezierung.<br />

(1381272) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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264<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA MIT DEM KIND, DEM JOHANNESKNABEN<br />

UND DER HEILIGEN ANNA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

144 x 108,5 cm.<br />

Schmale Einfassungsleiste.<br />

Die Bildkomposition zeigt einen pyramidalen Dreiecksaufbau,<br />

wobei das Jesuskind im Zentrum erscheint,<br />

Mutter Anna dagegen etwas verschattet im Hintergrund<br />

links oben. Im Grunde ist hier der Bildtypus der<br />

Anna Selbdritt zitiert, unter Hinzufügung des kleinen<br />

Johannes, der mit dem Jesuskind Blickkontakt hält.<br />

Die Farbwahl - insbesondere in der Kleidung der Maria<br />

<strong>–</strong> zeigt ganz betont den nahezu aus sich selbst leuchtenden<br />

Effekt von Rosa und Gelb, wie dies in der Kunst<br />

der florentinischen Manieristen etwa des Jacopo da<br />

Pontormo (1484-1557) oder Rosso Fiorentino (1495-<br />

1540) zum Ausdruck kommt. Die in sich gedrehte<br />

Körper haltung hat vor allem Parmigianino (1503-1540)<br />

kultiviert. Hier im Bild bestimmt sie die Haltung des<br />

Jesuskindes. A.R.<br />

(1380684) (11)<br />

FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH THE INFANT<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT ANNE<br />

Oil on canvas.<br />

144 x 108.5 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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33


265<br />

MALER DER SCHULE VON FERRARA<br />

DES 15. JAHRHUNDERTS, AUS DEM KREIS<br />

VON FRANCESCO DEL COSSA (1436-1478)<br />

BILDNIS EINES BÄRTIGEN MANNES<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

24 x 18,7 cm.<br />

Das Portrait zeigt den Mann im Brustbildnis, in ähnlicher<br />

Auffassung wie das Gemälde des del Cossa<br />

„Mann mit einem Ring“, das um 1472-1477 entstand<br />

und sich im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in<br />

Madrid befindet. Der Zeit und dem Stil der Frührenaissance<br />

entsprechend ist die Figur vor einer Landschaft<br />

im Hintergrund gezeigt. Hier verläuft ein Fluss unterhalb<br />

einer Anhöhe mit Gebäuden. Es ist anzunehmen,<br />

dass es sich hierbei um eine Gegend handelt, die mit<br />

dem Dargestellten in engem Bezug steht.<br />

Bei der Suche nach dem Maler des Bildes wurden<br />

bereits mehrere Vorschläge gemacht. Das gravierte<br />

Namensschild auf dem Rahmen nennt den Venezianer<br />

Vittore Carpaccio, wogegen jedoch einige Kriterien<br />

sprechen, wie Patricia Fortini Brown mitteilt. Zur Diskussion<br />

stünde auch Ercole de Roberti aus Ferrara, der<br />

seinen Bildnissen jedoch zumeist einen einfarbigen<br />

Hintergrund gab. Letztliche Aussage zu dem Bild galt<br />

dem Kreis des Francesco del Cossa (Amadore Ponella,<br />

laut gegebenem Schreiben). A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Andrea Bacchi, Francesco del Cossa, Soncino<br />

1991.<br />

Vgl. Eberhard Ruhmer, Francesco del Cossa, München<br />

1959.<br />

Vgl. Alexander Rauch, Die Kunst der italienischen<br />

Renaissance - Architektur, Skulptur, Malerei,<br />

Zeichnung, Köln 1994.<br />

(1380705) (4) (11)<br />

SCHOOL OF FERRARA, 15TH CENTURY<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO DEL COSSA<br />

(1435 - 1477)<br />

PORTRAIT OF A BEARDED MAN<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

24 x 18.7 cm.<br />

The present half-length portrait features a similar<br />

composition to Del Cossa’s painting titled Man with a<br />

Ring, which was created ca. 1472 - 1477 and is held at<br />

the Thyssen-Bornemisza Museo Nacional in Madrid<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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266<br />

NORDITALIENISCHER MALER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER BÜSSENDE HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Holztafel.<br />

90 x 65,5 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Wasserschlag.<br />

Verso mit Plexiglasplatte.<br />

Vor einem Kruzifix mit lebensecht dargestelltem Corpus<br />

Christi sitzt der Eremit vor aufgeschlagenem Buch<br />

und Schädel, sowie seiner Kardinalsrobe mit einem<br />

Geißelstein, sein Haupt wird von einem Nimbus umspielt.<br />

Der Hintergrund hügelig mit einer Kirche und<br />

den Hieronymus beim Herausziehen eines Dorns aus<br />

der Löwentatze zeigend.<br />

(1380072) (13)<br />

NORTHERN ITALIAN SCHOOL,<br />

16TH CENTURY<br />

THE PENITENT SAINT JEROME<br />

Oil on panel.<br />

90 x 65.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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35


267<br />

LOMBARDISCHER MEISTER AUS DEM KREIS DES<br />

AMBROGIO DE PREDIS (UM 1455 <strong>–</strong> NACH 1508)<br />

MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Holz.<br />

71 x 54 cm.<br />

In Nussholz geschnitzter Rahmen, verso zwei Querleisten.<br />

Wenngleich das Gemälde nicht die feinpinselige<br />

Malweise des berühmten lombardischen Meisters<br />

aufweist, so ist doch eine stilistische Nähe zu dessen<br />

Werken erkennbar. Dies betrifft die sehr ruhige Körperhaltung,<br />

aber auch die nahezu schematisch aufgefasste<br />

Wiedergabe der Augenpartie. Allerdings findet<br />

sich ein derart detailreicher räumlicher Hintergrund<br />

bei De Predis nirgends. Dies weist darauf hin, dass<br />

das Gemälde zwar dem Mailänder Raum zuzuordnen<br />

ist, jedoch wohl weit später entstanden sein dürfte.<br />

Die Bildnisse des Hofmalers von Ludovico Sforza und<br />

des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian<br />

I verzichten sämtlich auf jeglichen Hintergrundraum,<br />

die Körperhaltungen sind weit weniger bewegt<br />

als bei der hier dargestellten Magdalena. Dagegen<br />

zeigt der Maler hier einen raffinierten Einfallsreichtum<br />

in der Darstellung der räumlichen Elemente wie auch<br />

etwa der scheinbar zufälligen, jedoch kunstvoll drapierten<br />

langen Haarlocken, die er symmetrisch über den<br />

nackten Oberkörper verteilt hat. Dabei ist das offene<br />

Haar in der Malerei seit jeher als Zeichen der Sünde<br />

verstanden worden, was der Magdalenen-Legende<br />

entspricht. Die hier gezeigten Stein-Elemente einer<br />

angedeuteten Grotte als umfangender Raum werden<br />

manieristisch-architektonisch umgebildet. Der scheinbar<br />

natürliche Stein bildet eine möbelähnliche Konsole<br />

für das attributive Salbgefäß. Lediglich der schwarze<br />

tiefere Hintergrund im Bildzentrum ist noch als ein<br />

Erbe der früheren De Predis-Stilistik zu sehen. Die<br />

wenig bunte, nahezu monochrome bräunliche Gesamtfarbigkeit<br />

im Bild wird lediglich durch das Rot<br />

des Gebetbuches bereichert und darf ebenfalls als<br />

stilistisches Element der lombardischen Malerei<br />

des 16. Jahrhundert gesehen werden.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Janice Shell, Ambrogio de Predis in I Leonardeschi,<br />

Mailand 1998. A.R.<br />

(1380651) (2) (11)<br />

LOMBARDY MASTER FROM THE CIRCLE OF<br />

AMBROGIO DE PREDIS (CA. 1455 <strong>–</strong> AFTER 1508)<br />

268<br />

LOMBARDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

SCHOOL OF LOMBARDY,<br />

17TH CENTURY<br />

ECCE HOMO<br />

MARY MAGDALENE<br />

Oil on panel.<br />

71 x 54 cm.<br />

In carved walnut frame, two parquetting slats on the<br />

back.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124 x 100 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Inmitten einer klassischen Architektur mit korinthischen<br />

Kapitellen der präsentierte Christus mit Dornenkranz,<br />

zusammengebundenen Händen und rotem<br />

Umhang. Vor ihm zahlreiche Figuren und hinterfangende<br />

Architektur, wobei sich die Darstellung vermutlich<br />

an einem Holzschnitt des 16. Jahrhunderts<br />

orientiert.<br />

(1380681) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

124 x 100 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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269<br />

GILLIS COIGNET D. Ä.,<br />

1542 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1599 HAMBURG, ZUG.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf zwei vertikal zusammengefügten Holztafeln.<br />

99 x 71 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Justus Müller<br />

Hofstede vom 20. Februar 1978.<br />

In Nahsicht vor nächtlichem Hintergrund der stehende<br />

Jesus mit freiem Oberkörper, einem weißen Tuch um<br />

die Hüfte und einem Umhang, der teils über seinen<br />

Schultern hängt. Er hat die Arme mit einem Seil zusammengebunden<br />

und hält in seiner rechten Hand<br />

ein Spottzepter. Auf seinem Haupt trägt er die Dornenkrone<br />

und mit leidendem schmerzvollen Gesicht<br />

blickt er seitlich nach oben. Rechts hinter ihm stehend<br />

Pontius Pilatus in edlem Gewand und einem prächtigen<br />

Turban mit Brosche, der ihn traurig anblickt.<br />

Linksseitig ein Knecht, in seiner rechten Hand eine<br />

brennende Fackel haltend, in der anderen ein kleines<br />

Horn, das er bläst. Das Gemälde, so Müller Hofstede,<br />

lässt sich gut stilistisch mit anderen Werken des<br />

Künstlers vergleichen, vor allem die physiogno mische<br />

Bildung des Knechtes mit der Fackel und des Christus.<br />

Er ordnet das Bild in die letzte Schaffens periode des<br />

Künstlers ein. Im unteren Bereich teils Kratzsp.<br />

(1360711) (18)<br />

€ 1.500 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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270<br />

MALER DER TOSKANISCHEN SCHULE<br />

DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />

SCHOOL OF TUSCANY,<br />

16TH/ 17TH CENTURY<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Öl auf Holz.<br />

65 x 55,5 cm.<br />

Verso zwei vertieft eingelassene Querleisten.<br />

Die Gruppe insgesamt hell beleuchtet, in einem Innenraum<br />

mit Fensterausblick auf den Wolkenhimmel. Die<br />

Farbgebung weist auf die Einflüsse des Manierismus<br />

hin, insbesondere das leuchtende Rosa im Kleid der<br />

Maria, komplementär zum Grün und Gelb im Tuch.<br />

Das Gemälde ist als Andachtsbild geschaffen und dadurch<br />

so zu verstehen, dass das Jesuskind den Bildbetrachter<br />

segnet. Die Rose in der Hand des Kindes<br />

<strong>–</strong> ein Attribut, das mit der nun einsetzenden speziellen<br />

Verehrung der Maria als Rosenkönigin theologisch zu<br />

sehen ist.<br />

(1380688) (11)<br />

Oil on panel.<br />

65 x 55.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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39


271<br />

BERNARDO STROZZI UND WERKSTATT,<br />

GENANNT „IL CAPPUCCINO“,<br />

1581 GENUA <strong>–</strong> 1644 VENEDIG<br />

EKSTASE DES HEILIGEN FRANZISKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 98 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Anna Orlando, Genua,<br />

in Kopie.<br />

Im Zentrum der Darstellung in freier Natur der Heilige<br />

Franziskus in brauner Kutte, der in fast theatralischer<br />

Weise seine Arme ausgebreitet hat und sich mit zum<br />

Himmel gerichteten Blick niederwirft. Am linken Bildrand<br />

ist zudem unterhalb eines Baumstammes ein<br />

weiterer Mönch mit erhobenem Arm erkennbar. Typisch<br />

für den Künstler sind hier die schwung- und<br />

kraftvoll gestalteten Arme und Hände. Die Hände des<br />

Franziskus sowie sein linker Fuss sind deutlich mit<br />

Stigmata gekennzeichnet; durch den Lichteinfall von<br />

oben werden diese und auch sein fahles Gesicht mit<br />

den geröteten.Augen besonders hervorgehoben.<br />

BERNARDO STROZZI, AND WORKSHOP,<br />

ALSO KNOWN AS “IL CAPPUCCINO”<br />

1581 GENOA <strong>–</strong> 1644 VENICE<br />

THE ECSTASY OF SAINT FRANCIS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

125 x 98 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />

Genoa, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Für eine Biografie siehe: Bernardo Strozzi 1582 -<br />

1654. La conquista del colore, hrsg. von A. Orlando<br />

und D. Sanguineti,Ausstellungskatalog, Genua 2019,<br />

mit umfangreicher Bibliographie.<br />

(1371611) (18)<br />

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272<br />

LAVINIA FONTANA,<br />

1552 BOLOGNA <strong>–</strong> 1614 ROM, ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />

DER HEILIGEN KATHARINA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115,5 x 99,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie vorliegend, das Gemälde an genannte Künstlerin<br />

zuschreibend.<br />

Vor einem braunen Vorhang Maria in rosa-blauem<br />

Gewand, den auf einem hellen Kissen mit goldenen<br />

Quasten sitzenden nackten Jesusknaben haltend, der<br />

gerade einen goldenen Ring an einen Finger der rechten<br />

Hand der Heiligen Katharina streift. Sie wird wiedergegeben<br />

in einem prachtvollen Kleid mit wertvollem<br />

Halsgebinde, einer goldenen Krone auf dem Haupt<br />

und einem ihr attributiv zugeordneten, mit Nägeln<br />

versehenen Rad am unteren rechten Rand. Beide<br />

schauen sich liebevoll an. Hinter Maria der stehende<br />

Josef, der diese Vermählung voller Aufmerksamkeit<br />

betrachtet. Malerei eines beliebten Themas in zurückhaltender<br />

Farbigkeit. Emilio Negro ordnet das vorliegende<br />

Gemälde den reifen Werken von Lavinia Fontana<br />

zu und nennt zudem in seiner Expertise Vergleiche.<br />

(1381602) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

273<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA, WERKSTATT<br />

HEILIGER SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

54 x 46 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten im Original von Jörg<br />

Michael Henneberg, München, 1. August 2023, das<br />

Werk der Werkstatt Renis zuordnend.<br />

Brustportrait des Heiligen Sebastian im Oval mit nach<br />

links oben gerichtetem Blick. Besonders gut zu vergleichen<br />

ist das vorliegende Werk mit einem quasi<br />

identischen Gemälde auf Schloss Windsor in der Royal<br />

Collection Inv.Nr. RCiN 405562 mit den Maßen 56,9 x<br />

48,8 cm. Beide Gemälde zeigen den wesentlichen<br />

Detailausschnit aus dem Heiligen Sebastian in der<br />

Landschaft an einen Baum gebunden, das sich im<br />

Museo del Prado in Madrid (Inv.Nr. P000211) befindet.<br />

Ebenso wie in Windsor zeigt auch das hier angebotene<br />

Gemälde den Kopf vor neutraler dunkler Folie<br />

bei redu zierten Maßen, sodass die Grausamkeit des<br />

Geschehens lediglich durch den schmerzerfüllten<br />

Blick offenbar wird. Es ist kennzeichnend für Guido<br />

Renis Werkstatt, dass sie oft Ausschnittkopien aus<br />

größeren Kompo sitionen fertigte, die sich auf den<br />

Kopfausschnitt konzen trierten.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Sybille Ebert-Schifferer, Guido Reni und Europa.<br />

Ruhm und Nachruhm, Frankfurt a. Main 1988.<br />

Vgl. Max von Boehn, Guido Reni, Bielefeld und<br />

Leipzig 1910.<br />

(1380071) (13)<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., WORKSHOP OF<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

54 x 46 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Jörg Michael<br />

Henneberg, Munich, dated 1 August 2023.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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274<br />

RÖMISCHE/ BOLOGNESER SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES APOSTELS ODER HEILIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 50 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

Halbbildnis nach links eines älteren Mannes mit langem<br />

grauem Bart und Halbglatze, seinen Kopf auf die linke<br />

Hand gestützt und den Blick nach oben gen Himmel<br />

gerichtet. Er hat eine faltenreiche Stirn und feuchte<br />

dunkle Augen, aus denen ein paar Tränen über seine<br />

Wangen laufen. Die Art der Darstellung mit traurigem<br />

Blick weist auf einen Heiligen oder vielmehr einen<br />

Apostel hin.<br />

(1380531) (18)<br />

SCHOOL OF ROME/ BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />

PORTRAIT OF AN APOSTLE OR SAINT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 50 cm.<br />

€ 11.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

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275<br />

CARAVAGGIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 100 cm.<br />

In schlichtem Holzrahmen.<br />

Vor dunklem Grund dem Caravaggismus eigenen<br />

Chiaro- Scuro verpflichtet Christus das Kreuz tragend.<br />

Beide Hände umfassen den rechten Querbalken, während<br />

er von links her von zwei Schergen Bedrängung<br />

erfährt. Rest.<br />

(1381686) (10)<br />

CARAVAGGIST 17TH CENTURY<br />

CHRIST CARRYING THE CROSS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117 x 100 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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276<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM HEILIGEN<br />

HIERONYMUS SOWIE EINEM BISCHOF<br />

Öl auf Holz.<br />

94 x 73 cm.<br />

Die Figurengruppe dicht gedrängt und nahe an den<br />

Betrachter herangeführt. Im Zentrum des Bildes dominiert<br />

das Rot im Kleid der Maria, ihr Blick gilt dem<br />

rechts tiefer knienden, bärtigen Bischof, bei dem es<br />

sich möglicherweise um den Stifter des Werkes handelt.<br />

Der Heilige Josef rechts oben auf einen Stab<br />

gestützt mit Blick auf das Kind, das auf dem Knie der<br />

Mutter sitzt und sich mit beiden Händchen und dem<br />

Blick dem Bischof zuwendet. Dahinter links oben<br />

Hie ronymus, bärtig wiedergegeben, der seine rechte<br />

Hand auf die Schulter des Kindes gelegt hat. So ist<br />

die Komposition bewusst in eine Art Verschränkung<br />

der Figuren insgesamt und miteinander angelegt. Die<br />

Ruhe in der komplizierten Personenverschränkung geschieht<br />

durch die exakt nebeneinander komponierten<br />

Häupter der Heiligen, die eine kompositionelle Festigung<br />

im oberen Bildteil ergeben, während darunter<br />

die Bewegung des Kindes auf den Bischof hin eine<br />

Diagonalbeziehung und damit eine Verlebendigung erzeugt.<br />

Ähnliche kompositionelle Aufbauformen finden<br />

wir etwa auch in der Darstellung der Heiligen Familie<br />

bei Innocenzo da Imola (um 1490-um 1545), dessen<br />

Werke dem hier vorliegenden Gemälde doch sehr<br />

nahe stehen. Stilistisch könnte auch hier der Name<br />

Girolamo Imparato (um 1550-1607) genannt werden.<br />

(1381663) (2) (11)<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JEROME<br />

AND A BISHOP<br />

Oil on panel.<br />

94 x 73 cm.<br />

The group of figures is depicted in a tight and close-up<br />

composition. Similar compositions of the Holy Family<br />

are also known by Innocenzo da Imola (ca. 1490-ca.<br />

1545), whose works are close to the painting on offer<br />

for sale in this lot. The style of the painting could also<br />

suggest Girolamo Imparato (ca. 1550-1607).<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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277<br />

NEAPOLITANISCHE SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GEISSELUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

146 x 161 cm.<br />

In schmalem Holzleistenrahmen.<br />

Die nächtliche Darstellung zeigt den am Boden liegenden<br />

Jesus mit einer Kette um seinen Hals und seinem<br />

festgebundenen linken Unterarm, jeweils gehalten von<br />

zwei hinter ihm stehenden Schächern, von denen der<br />

rechte muskulöse Mann mit seinem rechten Arm weit<br />

ausholt, um ihn erneut zu schlagen und mit seinem<br />

rechten Fuß zu treten. Am Boden rechts liegt zudem<br />

ein kleines Bündel mit Dornenzweigen, ebenfalls für<br />

die Geißelung vorgesehen. Jesus, nur mit einem Tuch<br />

um den Hüftbereich bekleidet, lässt die Taten über sich<br />

ergehen und blickt mit feuchten Augen nach links. Im<br />

Hintergrund links wohl ein Apostel mit zusammengefalteten<br />

Händen und dahinter weitere Figuren, teils mit<br />

Nimbus erkennbar. Malerei, die durch die Hell- Dunkel-<br />

Inszenierung stark an die Caravaggisten erinnert.<br />

(1380602) (18)<br />

NEAPOLITAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE FLAGELLATION OF CHRIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

146 x 161 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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47


278<br />

JUAN DE LA CORTE,<br />

UM 1597 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />

AENEAS RETTET SEINEN VATER ANCHISES<br />

AUS DEM BRENNENDEN TROJA<br />

JUAN DE LA CORTE,<br />

CA. 1597 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />

AENEAS RESCUING HIS FATHER ANCHISES FROM<br />

BURNING TROY<br />

Öl auf Leinwand.<br />

108 x 145 cm.<br />

Die Zuweisung an den Maler erfolgte vor allem aufgrund<br />

des Interesses des Malers an antik-historischen<br />

Themen. So kennen wir von seiner Hand mehrere<br />

Darstellungen aus dem antiken Legendenkreis, wie<br />

„Eroberung einer antiken Stadt“ (Koller, Zürich 2016),<br />

„Paris entführt Helena“ (Prado, Madrid) oder eine<br />

weitere Version des Brandes von Troja (ebenfalls Prado,<br />

Madrid).<br />

Im Gegensatz zu der Version in Madrid ist hier im<br />

Gemälde auch noch das Trojanische Pferd rechts ins<br />

Bild gesetzt, aus dem die griechischen Krieger steigen.<br />

Die Flammen im Hintergrund sind in der hier<br />

vorliegenden Version wesentlich heller und bewegter<br />

wiedergegeben. Ansonsten zeigen sich der Bildaufbau<br />

und die Säulenarchitektur nahezu identisch und<br />

durchaus in der Malqualität der Werke des De la Corte.<br />

Möglicherweise entstand das vorliegende Gemälde<br />

als Erweiterung und zeitlich nach der Madrid-Version.<br />

A.R.<br />

(13804512) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

108 x 145 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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279<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAS URTEIL DES PARIS<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE JUDGEMENT OF PARIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

159 x 199 cm.<br />

Großformatige Darstellung des griechisch-mytholo gischen<br />

Themas, wonach Paris einer der drei Göttinnen<br />

den goldenen Apfel überreicht. Er entscheidet sich für<br />

Venus als die Schönste der drei, die in ihrer Hand<br />

symbolisch ein entflammtes Herz hält und ihm somit<br />

ihre Liebe anbietet. Daneben sitzt in leichter Rückenansicht<br />

Hera, mit ihrem Attribut, einem Pfau, sowie<br />

Minerva in Rüstung mit Lanze und ihrem Attribut, der<br />

Eule. Paris als Schäfer dargestellt mit Schäferstab,<br />

neben ihm der Amorknabe, der ihn eindringlich anblickt<br />

um seine Verliebtheit Venus gegenüber zu bestärken.<br />

Die Figurengruppe in einer fantasievollen Landschaft<br />

mit Ausblick in ein Tal rechts hinten mit auffliegenden<br />

Schwänen über einer Burgruine. Die Malerei in starker<br />

manieristischer Stilistik. Rahmenschäden.<br />

(1381682) (10)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

159 x 199 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

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49


280<br />

SCIPIONE COMPAGNO,<br />

UM 1624 NEAPEL <strong>–</strong> UM 1680<br />

DER TRIUMPH DES DAVID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 122 cm.<br />

Verso auf altem Aufkleber betitelt, mit anderer<br />

Künstlerangabe.<br />

In breitem vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf den großen Triumphzug<br />

des David, der am unteren linken Rand beginnt<br />

und sich schlangenförmig in die Tiefe bis zum<br />

Eingangstor der Stadt Jerusalem erstreckt. In dem Zug<br />

zunächst zahlreiche behelmte Soldaten, dann David in<br />

blauem Gewand mit rotem Mantelüberwurf, in seinen<br />

Händen einen langen Stab sowie den Kopf des von<br />

ihm besiegten Riesen Goliaths haltend, davor einige<br />

Musikanten sowie mehrere tanzende Frauen und<br />

triumphierende Figuren. Im Hintergrund die überwiegend<br />

in beige- brauner Farbigkeit gehaltene Stadt,<br />

unter hohem bräunlich- blauem wolkenreichen Himmel<br />

sowie ein sich von der vorderen Mitte nach rechts<br />

erstreckender großer Baum mit grün-braunem Blattwerk.<br />

Malerei in der typischen Manier des Künstlers,<br />

der mehrere Gemälde zu dem Thema des Triumphes<br />

des David gemalt hat. Ein stilistisch vergleichbares<br />

Gemälde mit dem Titel „Moses lässt Wasser aus<br />

dem Felsen fließen“, vom Künstler signiert und auf<br />

1640 datiert wurde auf einer Auktion in Florenz am 21.<br />

Dezember 2022 mit der Lot 33 versteigert. Teils rest.<br />

(1381539) (3) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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281<br />

FRANCESCO FIERAVINO,<br />

GENANNT „IL MALTESE“,<br />

AUCH „FRANCESCO MALTESE“,<br />

UM 1611 VALETTA <strong>–</strong> 1654 ROM, ZUG.<br />

GROSSES STILLLEBEN MIT ORIENTALISCHEM<br />

TEPPICH, PRUNKGEFÄSSEN UND OBST<br />

80 x 107 cm.<br />

Die Präsentation von Orientteppichen ist das wohl<br />

markanteste Merkmal im Werk des Malers. Wie auch<br />

in weiteren seiner Bilder zeigt er stilllebenhaft arrangierte<br />

zumeist wertvolle Gegenstände wie Turmuhren,<br />

Schatz truhen, oder wie hier eine Prunkkanne<br />

zwischen Glasgefäßen, Silberplatte und einem Obstteller.<br />

Auffallend sind seine oft carravagesken Hell­<br />

Dunkel-Kontraste, die Licht und Schatten betonen.<br />

Seine Vorliebe für Orientteppiche mag auf seine<br />

Heimat Malta zurückzuführen sein, damals ein Umschlagplatz<br />

zwischen Orient und Italien. Ein ähnliches<br />

Stillleben mit orientalischem Teppich (Öl auf Leinwand,<br />

97 × 132 cm) befindet sich in der Hermitage<br />

von Sankt Petersburg. A.R.<br />

(1380754) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

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51


282<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HAFENSTADT MIT SCHIFFEN, WERFT UND<br />

FIGUREN IM MONDSCHEIN<br />

Öl auf Holz.<br />

46,5 x 67,5 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Eine befestigte Hafenstadt mit ihren Türmen, Lagerhäu<br />

sern und Kaimauern bietet eine abwechslungsreiche<br />

Kulisse mit brennender Stadt und mit Leitern herbeieilenden<br />

Figuren sowie einem am Ufer liegendem<br />

Schiff, das seetauglich gemacht wird.<br />

Für eine ähnliche Darstellung lässt sich etwa die<br />

bekannte Hafenansicht Pieter Brueghels d. Ä. in der<br />

Galleria Doria Pamphilj in Rom (Inv.Nr. FC546) heranziehen,<br />

auch hier wird bei ähnlicher Lichtstimmung<br />

die Wasser landschaft mit Schiffen von erhabenem<br />

Standpunkt aus gezeigt.<br />

(1380064) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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283<br />

GILLIS VAN VALCKENBORCH<br />

UM 1570 <strong>–</strong> 1622, ZUG.<br />

DER BRAND TROJAS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

108 x 139 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen.<br />

Großformatige Darstellung von ruinöser klassischer<br />

Architektur nahe eines offenen Gewässers mit zahlreichen,<br />

vom Schein des vom Hintergrund herrührenden<br />

Feuers erleuchteten Staffagefiguren in dramatischen<br />

Posen. Das Werk lässt sich dem Umfeld<br />

der flämischen Malerbrüder Frederik und Gillis von<br />

Valckenborch zuordnen, die den größten Teil ihres<br />

Lebens in Deutschland verbrachten. Beide lernten<br />

bei ihrem Vater Marten van Valckenborch (1534-1612)<br />

und zogen 1586 in das religiös liberale Frankfurt am<br />

Main, wo sie sich schnell etablierten und enormen<br />

Einfluss auf das dortige Kunstgeschehen ausübten. In<br />

ihrer Motivik verwandt sind auch die Werke des Pieter<br />

Schoubroeck (1570-1607), der von Jan Brueghel und<br />

den Valckenborchs beeinflusst wurde.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Pepperells, London.<br />

(1380065) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

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53


284<br />

SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SCHLACHTENGEMÄLDE<br />

SPANISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

BATTLE PAINTING<br />

Öl auf Leinwand.<br />

152 x 205 cm.<br />

Das vorliegende Gemälde ist im unteren Bildbereich<br />

beschriftet „Historia del Apostel Santiago“, was so<br />

viel bedeutet wie „Die Geschichte des Apostels Jakobus<br />

d. Ä.“, dieser zählt zu den zwölf Aposteln Jesu.<br />

Seit dem 9. Jahrhundert wurde dem Apostel, der sich<br />

zum Nationalheiligen entwickelte, zunehmend eine<br />

militärische Funktion zugeschrieben. Einer späteren,<br />

aus dem 12. Jahrhundert stammenden Legende zur<br />

Folge, griff Jakobus schon im Jahr 844 auf der Seite<br />

der Christen gegen die Mauren ein und führte den<br />

Sieg herbei, wobei er als Ritter auf einem Schimmel<br />

erschien. Auch im Spätmittelalter wurde er bildlich als<br />

galoppierender Ritter dargestellt. In der Mitte des Gemäldes<br />

ist er demzufolge als Ritter mit Rüstung und<br />

federbesetztem Helm, erhobenem Schwert und einem<br />

mit Kreuz versehenem Schild auf einem Schimmel zu<br />

erkennen, wie er gegen die Feinde kämpft. Vor ihm<br />

sind bereits mehrere Männer zu Boden gegangen,<br />

während links- und rechtsseitig auf einer Brücke die<br />

Schlacht weiter tobt. Im Hintergrund rechts große<br />

Felsen und schemenhaft eine Stadt, sowie auf eine<br />

Säule die mit Nimbus erkennbare Jungfrau Maria mit<br />

dem Jesusknaben. Linksseitig im Himmel ein großer<br />

Engel mit Märtyrerzweig in seiner Hand. Figurenreiche<br />

Malerei mit dem berühmten Heiligen im Mittelpunkt.<br />

Teils Rahmenschäden.<br />

(1380483) (3) (18)<br />

Oil on canvas.<br />

152 x 205 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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285<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ANSICHT VON ANTWERPEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96,5 x 151,5 cm.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

Von einem Hafenkai aus gesehen wird dem Betrachter<br />

die Stadtsilhouette von Antwerpen offenbar, vor welcher<br />

sich die glatten Bastionsmauern im Sonnenlicht<br />

spiegeln und aufgetakelte Segelschiffe mit niederländischer<br />

Beflaggung den Vordergrund beleben. Rest.<br />

Anmerkung:<br />

Das vorliegende Gemälde ist beim RKD in Den Haag<br />

unter Inv.Nr. 232991 verzeichnet.<br />

(1381301) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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55


286<br />

FRANS FRANCKEN II,<br />

1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642 EBENDA, KREIS DES<br />

SALOMONS GÖTZENANBETUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

26 x 42 cm.<br />

Vor einem nach außen offenen Palastraum der vor<br />

einem runden Sockel mit Götzenskulptur kniende König<br />

Salomon, der Sohn Davids. Er trägt einen wertvollen<br />

goldfarbenen Mantel und hat rechts neben sich seinen<br />

bekrönten Turban und sein Zepter abgelegt. Er wird<br />

dabei von einer seitlich von ihm stehenden heidnischen<br />

Frau zur Götzenanbetung verleitet. Umgeben<br />

ist er von zahlreichen Frauen, von denen eine im goldfarbenen<br />

Kleid mit der Hand auf die Skulptur weist<br />

und dabei auf den Betrachter aus dem Bild schaut. Im<br />

Hintergrund links fällt der Blick auf eine Landschaft, in<br />

der ein Tempel zu erkennen ist.<br />

Gegen Ende seiner Regierungszeit begannen die<br />

Frauen, den Götzendienst offen zu praktizieren, wobei<br />

der Monarch selbst, unter dem Einfluss seiner vielen<br />

ausländischen Ehefrauen, diesen förderte, indem er<br />

seine Zustimmung dazu gab. Es wurden besondere<br />

Orte gebaut, u.a. für Astaroth, Kamos und Milkom<br />

oder Molech.<br />

(1381408) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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287<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HÖFISCH-FESTLICHES BANKETT IM FREIEN<br />

Öl auf Holz.<br />

44 x 67,5 cm.<br />

Gezeigt ist eine lange Tafel, mit weißem Tuch gedeckt,<br />

dicht und gedrängt umgeben von einer großen höfischen<br />

Gesellschaft, wobei zusammengehörige Paare<br />

deutlich zusammensitzend gezeigt sind. An den<br />

Schmalseiten des Tisches ältere Hauptfiguren, die<br />

wohl als Gastgeberpaar zu sehen sind: rechts ein<br />

langbärtiger alter Herr mit schwarzem Hut, in einem<br />

hohen Korbstuhl, ihm wohl zugehörig gegenüber eine<br />

Dame in schwarzem Seidenkleid, die Blickkontakt mit<br />

dem Betrachter aufnimmt, was das Paar wohl als<br />

Auftraggeber des Bildes deuten lässt. Die 23 im Bild<br />

gezeigten Figuren verschiedener Altersgruppen sind<br />

sämtlich festlich gekleidet, zumeist mit Mühlsteinkragen<br />

in weißer Spitze, zwei der jüngeren Damen<br />

tragen geflochtene Strohhüte, höfische Anleihen aus<br />

der ländlichen Gesellschaft, was bereits in dieser Zeit<br />

eine Kleidertendenz beweist, die später so ganz Thema<br />

in der Malerei werden sollte. Auf dem Tischtuch Spezereien,<br />

wie Pastete, auf einem Anrichttisch rechts weitere<br />

Dessertgerichte wie Zuckergebäck und Kuchen,<br />

davor ein Diener. Ein weiterer dienender Knabe reicht<br />

einer Dame eine Wasserschale zur Händewaschung.<br />

In der Bedeutung ebenfalls hervorgehoben das Paar am<br />

linken Tischende, in Begleitung zweier Jagdhunde.<br />

Die Detailmalerei, insbesondere die Gesichter äußerst<br />

delikat behandelt, wobei in der Mimik der Figuren<br />

lebendiger und individueller Ausdruck liegt. Es dürfte<br />

sich hier also um ein Erinnerungsbild an eine festliche<br />

Zusammenkunft handeln.<br />

Der landschaftliche Hintergrund bietet mit den Baumgruppen<br />

eine dunklere Folie, was die Figuren umso<br />

leuchtender zur Geltung bringt. Am linken Bildrand<br />

ein Backsteinbau mit Treppengiebelfassade und angebauter<br />

Weinpergola, der wohl als Jagdschloss zu<br />

sehen ist. Rechts eine Häusergruppe von Wirtschaftsgebäuden.<br />

A.R.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Foundation Glénat, Grenoble.<br />

Sammlung Jan De Maere.<br />

Literatur:<br />

Abgebildet in: Tables et festins. L‘hospitalité dans<br />

la peinture flamande et hollandaise et la bande dessinée,<br />

Ausstellungskatalog, Sainte-Cécile, Grenoble,<br />

27. November 2015-12. März 2016, hrsg. von Alain<br />

Tapié, Laurence Huault-Nesme und Philippe Duvanel,<br />

Grenoble 2015, S. 32-34.<br />

(1381409) (11)<br />

FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

COURTLY BANQUET OUTDOORS<br />

Oil on panel.<br />

44 x 67.5 cm.<br />

Provenance:<br />

Collection Foundation Glénat, Grenoble.<br />

Jan De Maere collection.<br />

Literature:<br />

Illustrated in: Tables et festins. L’hospitalité dans<br />

la peinture flamande et hollandaise et la bande<br />

dessinée, exhibition catalogue, Sainte Cécile,<br />

Grenoble, 27 November 2015-12. March 2016, eds.<br />

by Alain Tapié, Laurence Huault-Nesme and Philippe<br />

Duvanel, Grenoble 2015, pp. 32-34<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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57


288<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661 EBENDA, KREIS DES<br />

DER JUNGE JOHANNES DER TÄUFER<br />

IN PRACHTVOLLER BLUMEN GIRLANDE<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERP <strong>–</strong> 1661 IBID., CIRCLE OF<br />

YOUNG SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

IN MAGNIFICENT FLORAL WREATH<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

140 x 108 cm.<br />

Umrahmt von einer gemalten oktagonalen Goldleiste<br />

der im Zentrum in abendlicher Landschaft sitzende<br />

junge Johannes der Täufer mit Nimbus, Fellumhang,<br />

einem Kreuzstab mit Rotulus in seiner linken Hand<br />

und mit seiner Rechten ein junges Schaf streichelnd,<br />

die typischen Attribute des Dargestellten. Mit seinen<br />

glänzenden braunen Augen blickt er aufmerksam aus<br />

dem Bild heraus. Umgeben wird die Darstellung von<br />

einer Girlande mit überwiegend leuchtenden weißen,<br />

rot-weißen, roten und rosafarbenen Blumen, darunter<br />

Nelken, Rosen, Schneeball, Chrysanthemen, Anemonen,<br />

Tulpen sowie kleinen Narzissen, die sich besonders<br />

gut gegenüber dem dunklen, fast schwarzen Hintergrund<br />

abheben. Ausführung in hoher künstlerischer<br />

Qualität.<br />

(1380021) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

140 x 108 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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289<br />

JAN WILDENS,<br />

1586 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />

JÄGER VOR WEITER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 107,5 cm.<br />

Rückseitig königlich schwedisches Sammlungsetikett.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben ein Zertifikat von Stéphane Pinta, Cabinet<br />

Turquin, vom 3. November 2023, in Kopie.<br />

Im Vordergrund des Gemäldes mehrere Jäger mit ihren<br />

Hunden, von denen einer sein Gewehr reinigt sowie<br />

ein Paar, das sich unter einem hohen Baum ausruht.<br />

Dahinter ein bräunlicher Feldstreifen mit Kühen, einem<br />

Fuhrwerk sowie einem Hirten mit Tieren, deren Weg<br />

zu zwei alten Häusern führt. Rechtsseitig ein Teich mit<br />

Enten, auf die gerade ein Jäger mit seinem Gewehr<br />

zielt. Dahinter in der mittleren Ebene eine weite grüne<br />

Landschaft unter hohem grau-blauen Himmel mit<br />

mehreren fliegenden Vögeln. Am linken Bildrand ein<br />

hoher, in den Himmel reichender Baum als Repoussoir.<br />

Malerei mit farblicher, horizontal hintereinanderliegender<br />

Staffelung mit vielen Details in überwiegend beigebrauner<br />

und grünlicher Farbgebung.<br />

(1381362) (18)<br />

JAN WILDENS,<br />

1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />

HUNTSMEN IN VAST LANDSCAPE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 107.5 cm.<br />

Accompanied by a certificate by Stéphane Pinta,<br />

Cabinet Turquin, dated 3 November 2023, in copy.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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290<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

UMKREIS JAN BRUEGHEL D. J.<br />

(1601 - 1678 ANTWERPEN)<br />

DIANA UND IHRE NYMPHEN BEI DER JAGD<br />

FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF JAN BRUEGHEL THE YOUNGER<br />

(1601 - 1678 ANTWERP)<br />

DIANA AND HER NYMPHS HUNTING<br />

Öl auf Kupferplatte, parkettiert.<br />

65 x 84 cm.<br />

In Waldlandschaft unter wolkigem Himmel die Göttin<br />

Diana mit weißem Unter- und darüberliegendem,<br />

leuchtend rotem Obergewand, in ihrer Hand einen<br />

langen Speer haltend, während sie mit ihrer linken<br />

Hand versucht einen sie anspringenden Jagdhund abzuwehren.<br />

Links von ihr eine Nymphe mit umgehängtem<br />

Bogen und Pfeileköcher, ein Jagdhorn blasend,<br />

zu der ein weiterer Jagdhund gerade aufblickt. Rechts<br />

von Diana drei weitere Nymphen mit Speeren sowie<br />

weitere Jagdhunde. Im Bildzentrum leicht links eine<br />

größere stehende Baumgruppe. Malerei in überwiegend<br />

differenzierten Grün- und Brauntönen, aufgelockert<br />

durch die farbige Kleidung der Figuren und der<br />

teils bewegten Hunde.<br />

(1380457) (18)<br />

Oil on copper panel, parquetted.<br />

65 x 84 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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61


291<br />

MARTEN VAN CLEVE D. Ä.,<br />

1527 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1581 EBENDA, ZUG.<br />

Der Maler studierte unter Frans Floris (um 1516<br />

-1570) und entdeckte zunächst seine Vorliebe für die<br />

Landschaftsmalerei. Durch seinen Bruder Heinrich<br />

veranlasst, widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich<br />

der figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen<br />

Genre bilder werden oft nur vordergründig<br />

als teilweise humorige Szenen verstanden, hinter<br />

denen sich jedoch nicht selten ein tieferer allegorischer<br />

oder gesellschaftskritischer Sinn verbirgt. 1551<br />

wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde.<br />

BESUCH BEI DER AMME<br />

Öl auf Holz, verso Parkettierfestigungsklötzchen aufgeleimt.<br />

72,5 x 101,5 cm.<br />

In altem Rahmen.<br />

Das großformatige Gemälde besticht durch seinen<br />

Detailreichtum in der köstlich dargestellten Szene in<br />

einem Innenraum mit großer Feuerstelle und zum Teil<br />

recht kuriosen Einzelfiguren. Im Zentrum eine Mutter,<br />

die ihr Kind gestillt hat und es einer älteren Frau,<br />

vielleicht der Großmutter übergibt. Links am Kamin<br />

eine Magd, die einen Kessel Milch übers Feuer hält,<br />

wohl für das Kind bestimmt, das von einem älteren<br />

Mann gehalten wird. Hinten mittig eine junge Magd<br />

am Fenster, oder ein Knabe mit Krug, dem ein Mann<br />

in Pluderhosen Geld in die Hand legt, um Wein zu holen<br />

<strong>–</strong> ein Motiv, das sich bei Van Cleve mehrmals findet<br />

(Hampel 134, Lot 257). Die ländliche Szene belebt<br />

mit Haustieren, wie Hunde, ein Schwein, Hühner und<br />

eine Katze, die sich das Kinderbett erobert hat.<br />

Die gehobene Gesellschaft des 17. Jahrhunderts mag<br />

sich an derlei Darstellungen der ländlichen Gesellschaft<br />

genüsslich amüsiert haben. Dass solche Themen<br />

auch die Hierarchie der Gesellschaft dokumentieren<br />

wollten, liegt auf der Hand. Die Thementradition<br />

wurde durch Maler wie David Teniers d. Ä. (1582-<br />

1649), David Vinckboons (1576-1629) und anderen bis<br />

ins 18. Jahrhundert fortgesetzt. Zentrale Rolle im Werk<br />

des Künstlers bildet die bäuerliche Lebens- und Haussituation<br />

im 16. Jahrhundert in den Niederlanden.A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Marten van Cleve<br />

1524-1581: kritischer Katalog der Gemälde und<br />

Zeichnungen, Lingen 2014.<br />

(1381364) (11)<br />

MARTEN VAN CLEVE THE ELDER,<br />

1527 ANTWERP <strong>–</strong> 1581 IBID., ATTRIBUTED<br />

A VISIT TO THE WET NURSE<br />

Oil on panel, with glued parquetting slats on the back.<br />

72.5 x 101.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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292<br />

JAN WILDENS,<br />

ANTWERPEN 1586 <strong>–</strong> 1653,<br />

UND CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1667 ROM, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

120 x 202 cm.<br />

Antiker Rahmen.<br />

Dieses besonders schöne Landschaftsgemälde mit<br />

Figuren entstand in einer kunsthistorischen Epoche,<br />

in der sich Genua, das in der ersten Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts seine kommerzielle Blütezeit erlebte, zu<br />

einem bedeutenden künstlerischen Zentrum entwickelte<br />

und somit für viele weltberühmte nordeuropäische<br />

Künstler zum beliebten Ziel wurde. Natürlich<br />

müssen hier Rubens und Van Dyck erwähnt werden,<br />

die beide die Stadt besuchten, jedoch sollte man auch<br />

Cornelis De Wael und Jan Wildens und deren Einfluss<br />

in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen. Cornelis<br />

De Wael kam erstmals 1610 nach Genua und<br />

war von 1627 bis 1657 dort ansässig. Er malte mit<br />

Vorliebe Schlachten sowie Hafen- und Genrebilder,<br />

war jedoch auch ein hervorragender Figurenmaler und<br />

versuchte sich sogar vereinzelt in religiösen Darstellungen.<br />

Jan Wildens hingegen verweilte wahrscheinlich<br />

von 1613 bis mindestens 1614 in der Stadt. In dieser<br />

Zeitspanne entstanden eine Anzahl den Monaten gewidmete,<br />

datierte Bilder, die heute in den Musei di<br />

Strada Nuova in Genua zu sehen sind. Wildens war<br />

ein exzellenter Landschaftsmaler. Ihm gelang eine<br />

meisterhafte Synthese zwischen nieder ländischer<br />

Detailtreue und Analytik und typisch italienischem<br />

Lichteinfall sowie Erhabenheit und perspektivischer<br />

Raffinesse. Während der Zeit seines Aufenthalts arbeitete<br />

de Wael an einigen Werken mit Jan Wildens<br />

zusammen, hierzu existieren zwei Publikationen aus<br />

den Jahren 2006 und 2010 von Anna Orlando. Das<br />

vorliegende monumentale und doch feinsinnige Landschaftsgemälde<br />

ähnelt den in Zusammenarbeit entstandenen<br />

Werken und auch anderen, die bisher allein<br />

Wildens zugeschrieben wurden. Besonders auffallend<br />

ist diese Affinität bei der Darstellung des Monats<br />

„Mai“, zu sehen in den Musei di Strada Nuova in<br />

Genua, sowie bei zwei weiteren Gemälden im Kunstmuseum<br />

Sevilla und Museo di Palazzo Bianco, Genua.<br />

Das vorliegende Werk weist dieselbe klare Raumaufteilung<br />

auf mit der charakteristischen, in der Mitte<br />

gelegenen langen, von vier Baumreihen gesäumten<br />

Straße, welche die gesamte Perspektive bestimmt.<br />

Auch die Gebäude im Hintergrund weisen bei all<br />

diesen Gemälden, die alle von ungefähr gleicher Größe<br />

sind, dieselbe Verquickung nordischer und italienischer<br />

Architekturen auf. Eine weiter Parallele stellen die<br />

Hauptfiguren im Vordergrund dar und die bäuerlichen<br />

Szenen am Rand dieser weitläufigen Ausführung.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ausstellungskatalog, I fiori del barocco. Pittura<br />

a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di Strada<br />

Nuova, Mailand, 2006, S. 114-117 und 122-125.<br />

Vgl. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento<br />

al Settecento, Turin, 2010, S. 105.<br />

(1381555) (4) (10)<br />

JAN WILDENS,<br />

1586 ANTWERP <strong>–</strong> 1653<br />

AND CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERP <strong>–</strong> 1667 ROME, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

120 x 202 cm.<br />

Antique frame.<br />

This exceptionally beautiful landscape painting with<br />

figures belongs to an historic era in which Genoa<br />

developed into an important artistic centre. Cornelis<br />

De Wael first arrived in Genoa in 1610 and remained<br />

resident between 1627 and 1657. He had a preference<br />

for battle scenes, harbour scenes and genre painting,<br />

but he was also an excellent figure painter. On the<br />

other hand, Jan Wildens probably stayed in the town<br />

from 1613 until at least 1614; in this period a number<br />

of dated paintings dedicated to the months were<br />

created which are today on display at the Musei di<br />

Strada Nuova in Genoa. Wildens was an excellent<br />

landscape painter. During this time of his stay, De<br />

Wael worked on a few paintings together with Jan<br />

Wildens.<br />

The present monumental yet sophisticated landscape<br />

painting resembles those paintings, which were created<br />

in collaboration, and also other paintings, which until<br />

now were solely attributed to Wildens. This affinity is<br />

particularly striking considering the depiction of the<br />

month “May”, which is, as already mentioned, held at<br />

the Musei di Strada Nuova in Genoa, as well as two<br />

further paintings at the Seville Art Museum and the<br />

Museo di Palazzo Bianco, Genoa.<br />

Literature:<br />

Cf. exhibition catalogue Genoa, I fiori del barocco.<br />

Pittura a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di<br />

Strada Nuova, Milan, 2006. pp. 114-117<br />

and 122-125.<br />

Cf. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento al<br />

Settecento, Turin, 2010, p. 105.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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63


293<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE LINKS -<br />

OBERHALB EINES FLUSSLAUFS<br />

sowie<br />

WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE RECHTS.<br />

JEWEILS MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Jeweils Öl auf Kupfer.<br />

17 x 22,5 cm.<br />

Auf einem der Bilder verso leicht geritzte Aufschrift<br />

„Genre de Brueghel, né a Bruxelle 1579 - 1649“<br />

(sic.!). Hier ehemaliger Knick der Platte rest.<br />

Identische vergoldete Rahmen.<br />

Die beiden kleinformatigen Gemälde zeigen sich<br />

kompositionell als Gegenstücke. Während im links<br />

positioniert zu denkenden Bild eine Stadt am Ufer<br />

rechts zu sehen ist, mit Kuhhirten im Vordergrund,<br />

scheint das zweite Bild den Blick in die Gegenrichtung<br />

zu führen. Auch hier beleben Staffagefiguren die<br />

Landschaft <strong>–</strong> ein bäuerliches Paar im Vordergrund auf<br />

der Rast sowie perspektive am gegenüberliegenden<br />

Flussufer ebenfalls eine Gebäudegruppe zu erkennen.<br />

Wie in Wald- und Landschaftsbildern Brueghels üblich,<br />

finden sich auch hier zum Teil versteckt Vögel und<br />

Enten, was die Entdeckerfreude bei der Betrachtung<br />

erhöhen soll. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere (1601-<br />

1678), Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog,<br />

Freren 1984.<br />

(1380612) (11)<br />

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FLEMISH MASTER, 17TH CENTURY<br />

A pair of paintings.<br />

FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />

ON THE LEFT ABOVE A RIVER COURSE<br />

and<br />

FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />

ON THE RIGHT - EACH WITH FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on copper each.<br />

17 x 22.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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65


294<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, UMKREIS DES<br />

DIE ANBETUNG DER HEILIGEN DREI KÖNIGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 93 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes die stehende Maria in rotblauem<br />

Gewand, in ihren Händen den nackten, blond<br />

gelockten Jesusknaben festhaltend, der auf einer<br />

strohbedeckten Krippe auf einem weißen Tuch sitzt.<br />

Um ihn herum die Heiligen Drei Könige, einer links von<br />

ihm kniend, dieser in silbernem und gold besticktem<br />

Gewand mit Hermelin über den Schultern, den Knaben<br />

anblickend und eine goldene Schale reichend. Links<br />

und rechts weitere, der Anbetung beiwohnende Figuren<br />

sowie im rechten Hintergrund zwei Soldaten mit Helm,<br />

die verwundert auf den Neugeborenen hinabblicken.<br />

Hinter ihnen der blaue Himmel mit grauen Wolkenformationen<br />

und dem leuchtenden Stern von Bethlehem.<br />

Rest.<br />

(13813617) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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295<br />

UTRECHTER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE EMMAUSJÜNGER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 155 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In unserem Gemälde ist gut zu sehen, dass das Werk<br />

stark durch Caravaggio beeinflusst ist, aber auch<br />

durch die Flamen Rubens, Anthony van Dyck und<br />

Gaspard de Crayer.<br />

Anmerkung:<br />

Die Utrechter Caravaggisten waren eine Malschule,<br />

die von Hendrick Terbrugghen, Gerard van Honthorst<br />

und Dirck van Baburen nach 1620 begründet und<br />

unter anderem in Rom tätig war. (13814011) (13)<br />

UTRECHT SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE EMMAUS DISCIPLES<br />

Oil on canvas.<br />

110 x 155 cm.<br />

In ebonized, profiled frame.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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296<br />

VICTOR WOLFVOET,<br />

1612 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 EBENDA, ZUG.<br />

Flämischer Maler, dessen Arbeiten von Peter Paul<br />

Rubens beeinflusst waren.<br />

DIANA UND KALLISTO<br />

VICTOR WOLFVOET,<br />

1612 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 IBID., ATTRIBUTED<br />

Flemish painter, whose artistic work was influenced<br />

by Peter Paul Rubens.<br />

DIANA AND CALLISTO<br />

Öl auf Kupfer.<br />

70 x 88 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Die Nymphe Kallisto hatte der Jagdgöttin Diana<br />

Keuschheit gelobt. Sie brach ihr Gelübde und ihre<br />

Schwangerschaft wurde schließlich von der Göttin entdeckt.<br />

Zur Strafe wurde sie verstoßen. Das Gemälde<br />

zeigt linksseitig die schöne, fast nackte Diana mit<br />

langem, wohlfrisiertem blonden Haar, auf dem eine<br />

kleine Mondsichel zu erkennen ist. Über ihr, an einem<br />

Baum hängend, ein erlegtes Reh, das von einem links<br />

ins Bild ragenden Hund angebellt wird. Die Darstellung<br />

wird durch ein rotes, im Baum hängendes Tuch<br />

mit der Seite nach rechts verbunden, auf der ein hoher<br />

Fels zu sehen ist, mit Wasserspeier und einem Krug<br />

aus dem Wasser in ein Brunnenbecken fließt, um das<br />

sich die Nymphen der Diana befinden. In ihrem Mittelpunkt<br />

die traurig nach unten blickende Kallisto mit<br />

einem weißen Tuch verhüllt. Während die meisten<br />

Nymphen sie mitleidsvoll betrachten, schaut die links<br />

neben ihr Stehende direkt aus dem Bild auf den Betrachter<br />

hinaus. Links und rechts am Boden liegend<br />

sind noch weitere Jagdutensilien, wie ein goldener<br />

Köcher mit Pfeilen sowie ein Speer und ein Jagdhorn<br />

zu erkennen. Qualitätvolle Darstellung mit besonderer<br />

Betonung des hellen weißen und zarten Inkarnats<br />

der Figuren, farblich durch rote Tücher und kleine<br />

rote Accessoires miteinander verbunden.<br />

(1381369) (18)<br />

Oil on copper.<br />

70 x 88 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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67


297<br />

STEVEN WILS D. J.,<br />

1590 <strong>–</strong> 1628, ZUG.<br />

SATYR UND DIANA<br />

Öl auf Kupfer.<br />

31,5 x 24 cm.<br />

Verso mit New Yorker Rahmenetikett.<br />

In plastisch verziertem Rahmen.<br />

Diana, erkenntlich an ihrem Speer und an der Begleitung<br />

ihrer Jagdhunde, kehrt soeben mit ihrem Gefolge<br />

von der Jagd zurück, wo sie von einem Satyr empfangen<br />

wird.<br />

(13814014) (13)<br />

STEVEN WILS THE YOUNGER,<br />

1590 <strong>–</strong> 1628, ATTRIBUTED<br />

SATYR AND DIANA<br />

Oil on copper.<br />

31.5 x 24 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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298<br />

ADAM VAN NOORT,<br />

1562 <strong>–</strong> 1641, ZUG.<br />

DIE VERURTEILUNG EINES GLÄUBIGEN CHRISTEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

84 x 103 cm.<br />

In Prunkrahmen mit Floraldekor.<br />

In weiter Landschaft, mit grauen Wolken und den letzten<br />

gelb-rötlichen Streifen der untergehenden Sonne<br />

der Eingang eines mit Säulen gesäumten Palastes,<br />

vor dem auf einem Podest ein römischer Priester mit<br />

langem weiß-grauem Mantel, grauem Bart und einem<br />

Lorbeerkranz steht. Vor ihm ein halb kniender Mann<br />

mit freiem Oberkörper, den er anblickt und mit ausgestreckten<br />

Armen auf eine stehende Skulptur eines<br />

heidnischen Gottes verweist. Er versucht zum letzten<br />

Mal, den Knienden vom christlichen Glauben abzubringen,<br />

um sich zu der stehenden Gottheit zu bekehren.<br />

Der Kniende wird bereits von einem weiteren<br />

muskulösen Mann am Kopf festgehalten, der zudem<br />

in seiner nach unten geführten Hand den Griff eines<br />

nicht sichtbaren Schwertes hält, um ihn sogleich zu<br />

enthaupten. Im Hintergrund mehrere Figuren, die<br />

voller Aufmerksamkeit das Geschehen verfolgen,<br />

während rechts im Vordergrund eine sitzende Frau<br />

mit Kleinkind sich bereits die Tränen mit einem Tuch<br />

trocknet. Vom Himmel herab fällt ein Lichtstrahl auf<br />

den Märtyrer, zudem ist im Licht ein Engel mit einem<br />

Lorbeerkranz sichtbar. Besonders auffällig auch<br />

die beiden reitenden Figuren auf prachtvollen, teils<br />

glänzenden Pferden, davon ein Soldat in Rüstung,<br />

mit rotem Mantelüberwurf in Rückenansicht.<br />

Feine, qualitätvolle Malerei des Künstlers. Teils Rahmenschäden.<br />

Anmerkung:<br />

Adam van Noort wurde 1587 in die Lukasgilde aufgenommen<br />

und hatte mit Peter Paul Rubens, Hendrik<br />

van Balen und Frans Fanken d. J. äußerst berühmte<br />

Schüler. Rubens attestierte ihm sogar, dass er seine<br />

Zeitgenossen übertroffen hätte, wäre er zu Schulungszwecken<br />

nach Italien gereist.<br />

(13814012) (18)<br />

ADAM VAN NOORT,<br />

1562 <strong>–</strong> 1641, ATTRIBUTED<br />

THE SENTENCING OF A DEVOUT CHRISTIAN<br />

Oil on copper.<br />

84 x 103 cm.<br />

Notes:<br />

Adam van Noort was accepted into the Guild of<br />

Saint Luke in 1587 and, among his students were<br />

famous artists such as Peter Paul Rubens, Hendrik<br />

van Balen and Frans Francken the Younger. Rubens<br />

said about him that he would have surpassed his<br />

contemporaries had he travelled to Italy for training<br />

purposes.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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69


299<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ZUG.<br />

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT DOMINANTEM<br />

BAUM<br />

Öl auf Holz.<br />

48 x 62 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Weite hügelige Landschaft mit sich in Luftperspektive<br />

verlierender Hügelkette, davor ein mächtiger für Keirincx<br />

typischer Baum auf einer Erhebung, darunter<br />

Rastende. Verso mit alten Etiketten.<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />

HILLY LANDSCAPE WITH PROMINENT TREE<br />

Oil on panel.<br />

48 x 62 cm.<br />

Provenance:<br />

P. von Kesseler collection.<br />

Pierre Bergé, collection, 11 June 2012.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Kunsthandel Abels, Köln.<br />

Sammlung P. von Kesseler.<br />

Sammlung Pierre Bergé, 11. Juni 2012.<br />

(13813612) (13)<br />

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300<br />

LUCAS VAN UDEN,<br />

1595 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1672 EBENDA, ZUG.<br />

BELEBTE WALDLANDSCHAFT MIT TEICH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57 x 80 cm.<br />

Der Maler lernte vermutlich bei seinem Vater Artus<br />

van Uden und war Enkel des Pieter van Uden, der<br />

eine Weberei für Seidentapisserien unterhielt. 1626<br />

wird er in der Lukasgilde seiner Stadt genannt. Seinen<br />

Ruhm begründete seine Mitarbeit an Landschaften<br />

für David Teniers d. J. und für Rubens. Der überwiegende<br />

Teil seiner Landschaftsbilder beinhaltet thematisch<br />

narrative Figurenstaffage, zum Teil mit biblischen<br />

Themen, aber auch Erinnerungen an gesellschaftliche<br />

Ereignisse. Dies dürfte auch hier der Fall sein, wenn<br />

wir beobachten, dass sich links am Ufer des Waldteiches<br />

eine höfische Gesellschaft mit einem Reiter<br />

und einem rot gekleideten Herrn zwischen bäuerlichen<br />

Figuren findet. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang<br />

mit einem weiteren Gemälde mit Darstellung<br />

des „Einzugs des Gaston d‘Orléans“ (gleiche<br />

Abmessungen), das sich im Petworth House, West<br />

Sussex befindet.<br />

Werke seiner Hand finden sich in mehreren bedeutenden<br />

Sammlungen und Museen, wie etwa zu Brüssel,<br />

Dresden, München, Wien, Petersburg, Berlin usw.<br />

und natürlich in seiner Heimatstadt Antwerpen. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ulrich Haussmann, Lucas van Uden: Blick<br />

auf eine weite Landschaft, Lucas van Uden:<br />

Baumreiche Küstenlandschaft, in: Rolf Bothe (Hrsg.),<br />

Ulrich Haussmann (Hrsg.), Goethes „Bildergalerie“.<br />

Die Anfänge der Kunstsammlungen zu Weimar,<br />

Berlin 2002, S. 218-220.<br />

(1381363) (11)<br />

LUCAS VAN UDEN,<br />

1595 ANTWERP <strong>–</strong> 1672 IBID., ATTRIBUTED<br />

LIVELY FOREST LANDSCAPE WITH POND<br />

Oil on canvas.<br />

57 x 80 cm.<br />

Works by van Uden’s hand are held in several important<br />

collections and museums, such as those in<br />

Brussels, Dresden, Munich, Vienna, Saint Petersburg,<br />

Berlin, etc. and naturally also in his hometown<br />

Antwerp.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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71


301<br />

WILLEM VAN NIEULANDT D. J.,<br />

1584 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1635/36 AMSTERDAM, ZUG.<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT RUINEN<br />

UND WANDERERN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

49 x 65,7 cm.<br />

In kartuschiertem Holzrahmen.<br />

Ein ruhiger Fluss, dessen Oberfläche den leicht<br />

bewölkten Himmel widerspiegelt, durchzieht eine<br />

hüge lige italienisierende Landschaft, deren Vordergrund<br />

von antiken Ruinen bestanden ist mit einer<br />

sich dahinter erhebenden Kirche. Wanderer, Hirten<br />

und Nutztiere dienen als Staffage. Horizontaler Spalt.<br />

Provenienz:<br />

Gemäß der Einlieferertradition bei Christie‘s London,<br />

erworben.<br />

(1381325) (1) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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302<br />

JOOS DE MOMPER D. J.<br />

(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

UND SEBASTIAN VRANCX<br />

(1573 <strong>–</strong> 1647), ZUG.<br />

FELSIGE LANDSCHAFT MIT ARCHITEKTUR­<br />

STAFFAGE IN DER FERNE<br />

Öl auf Holz.<br />

68 x 103 cm.<br />

In goldstuckiertem, floral dekoriertem Rahmen.<br />

Die Architekturstaffage mit einer Burg mit Rundturm.<br />

Im Zentrum eine leicht nach links gerückte Baumgruppe,<br />

von der der eine Baum nur noch als Stumpf<br />

vorhanden ist. Darunter vier Figuren, die Rastend neben<br />

einer, sich den Weg durch den Felsen bahnenden<br />

Quelle machen und sich an dieser laben. Aus dieser<br />

wird auch ein Fluss gespeist, der links im Vordergrund<br />

zu sehen ist, wie er sich unter eine Rundbrücke<br />

schiebt, deren linkes Ende eine kleine Häusergruppe<br />

mit dahinterliegender Kirche bildet. Die Figurenstaffage<br />

vermutlich von Sebastian Vrancx gefertigt, der<br />

häufig mit Joos de Momper d. J. zusammenarbeitete.<br />

(1362331) (13)<br />

JOOS DE MOMPER THE YOUNGER<br />

(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

AND SEBASTIAN VRANCX<br />

(1573 <strong>–</strong> 1647), ATTRIBUTED<br />

ROCKY LANDSCAPE WITH ARCHITECTURE<br />

SCENERY IN THE DISTANCE<br />

Oil on penal.<br />

68 x 103 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

303<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

WOHL NACH KOMPOSITION VON<br />

JOOS DE MOMPER D. J. (1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

WEITE TALLANDSCHAFT MIT FELSEN<br />

UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Gouache auf Papier, auf Kupfer.<br />

22 x 40,5 cm.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Um die Weite der Landschaft zu betonen, hat der<br />

Maler ein Längsformat gewählt. Rechts schließen<br />

Fels formationen mit darin eingebauten Häusern die<br />

Landschaft ab, mittig weitet sich der Blick bis zum<br />

Horizont mit blauen Bergen. Links steht ein Kirchlein<br />

mit Neben gebäuden im Schatten. Diese landschaftliche<br />

Bühne nutzt der Maler, um Reiter, Fußvolk, einen<br />

Bauern mit Esel und einen Bettler ins Bild zu setzen.<br />

A.R.<br />

(1381365) (11)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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73


304<br />

GERARD VAN BERLEBORCH,<br />

UM 1610 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT KRAAKSCHALE,<br />

WEINGLAS UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

55 x 73 cm.<br />

Auf der Tischplatte links bezeichnet<br />

„G v Berleborch f“ und datiert „1655“.<br />

In gekehltem Holzrahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde ist beim RKD in Den<br />

Haag unter Nummer 7387 registriert.<br />

Komposition von rechts in das Bild hereinragender<br />

durch ein Textil gedeckter Tischplatte. Darauf eine<br />

ornamental verzierte Silberplatte, eine absteigende<br />

Diagonale beschreibende Kraakplatte sowie ein mit<br />

Zitrone dekoriertes gefülltes Weinglas, das zwar nicht<br />

an Maerten Boelema de Stomme heranreicht, jedoch<br />

in ähnlicher Weise das Bild dominiert. Des Weiteren<br />

zieren Pfirsiche, Weintrauben und Silbergerät das<br />

Werk.<br />

Provenienz:<br />

Curt Benedict, Paris, 1957.<br />

Brian Koetser, London, 1966.<br />

Galerie Fischer, Luzern, 12. November 1974,<br />

Lot 2181.<br />

Galerie Edel, Köln, 1985.<br />

Sammlung Dr. Heinrich Jellissen.<br />

Sotheby‘s, London, 6. Dezember 1995, Lot 183.<br />

Literatur:<br />

B. J. A. Renckens, Aanvulling, in: Oud Holland,<br />

Vol. 82, Nr. 4, Januar 1967, S. 236, Abb. 3.<br />

N. R. A. Vroom, A modest message as intimated<br />

by the painters of the „Monochrome banketje“,<br />

Bd. 3, Nr. 9, Schiedam 1980.<br />

(13813610) (13)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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GERARD VAN BERLEBORCH,<br />

CA. 1610 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH KRAAK BOWL,<br />

WINE GLASS, AND FRUIT<br />

Oil on panel.<br />

55 x 73 cm.<br />

Inscribed on tabletop “G v Berleborch f”<br />

and dated “1655” on the left.<br />

Literature:<br />

B. J. A. Renckens, in: Oud Holland, 82, 1967,<br />

p. 236, ill. 3.<br />

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305<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1671, ZUG.<br />

JÜNGLING MIT PASTETENTELLER<br />

(ALLEGORIE DES GESCHMACKS)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 48,5 cm.<br />

Der junge Mann im Halbbildnis lächelt dem Betrachter<br />

zu, während er auf eine Pastete deutet, die er auf einer<br />

Zinnschale hält. Die gesamte Farbwirkung des Gemäldes<br />

von hoher Eleganz insofern, als sämtliche Bildelemente<br />

wie sein Wams, das dunkle Haar, die Pastete<br />

und selbst der Hintergrund in Brauntönen gehalten<br />

sind. Lediglich die Kappe mit langer Feder verleiht<br />

durch das leuchtende Rot einen belebenden Farbakzent.<br />

Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />

Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />

bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis de<br />

Vos (um 1584-1651). Im Jahre 1623 reiste er nach<br />

Frankreich, wo er sich bei dem niederländischen Maler<br />

Abraham de Vries (um 1590-1650/62) aufhielt und bei<br />

ihm studierte, danach wurde dessen Einfluss im Werk<br />

Cossiers deutlich. 1624 bereits in Italien, konnte er die<br />

Werke von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/<br />

71-1610) studieren, die einen großen Einfluss auf ihn<br />

ausübten. Durch den Humanisten De Peiresc wurde<br />

er an Rubens empfohlen, in dessen Werkstatt er sich<br />

vermutlich kurze Zeit aufhielt. 1628 wurde er Mitglied<br />

der Lukasgilde, 1640 deren Dekan. Ab 1630 folgten<br />

große Aufträge, vermittelt durch Rubens, dem er 1635<br />

zusammen mit Cornelis de Vos bei den Dekorationen<br />

für den Einzug des Kardinal-Infanten Ferdinand in<br />

Antwerpen assistierte. Von den Habs burger Gouverneuren<br />

der Spanischen Niederlande gefördert, stieg<br />

er nach dem Tod Rubens alsbald zu einem der führenden<br />

Historienmaler, aber auch Portraitisten Flanderns<br />

auf. Das vorliegende Gemälde reiht sich gut ein in<br />

weitere seiner Bildnisse, wie etwa „Der Raucher“,<br />

„Junger Mann mit Trinkkrug“, oder „Der Geschmackssinn“.<br />

(1381361) (11)<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1671, ATTRIBUTED<br />

YOUNG MAN WITH PLATE OF PATÉS (ALLEGORY<br />

OF THE SENSE OF TASTE)<br />

Oil on canvas.<br />

62 x 48.5 cm.<br />

The present painting fits in well with other portraits by<br />

the artist, such as The Smoker, Young Man with a<br />

Drinking Jug, or The Sense of Taste.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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75


306<br />

CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER LAUTENSPIELER<br />

CARAVAGGIST,<br />

FIRST HALF OF THE 17TH CENTURY<br />

THE LUTE PLAYER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

130,5 x 107 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Um einen angedeuteten Tisch gruppiert vier Figuren,<br />

von denen die jüngste den Betrachter direkt anblickt.<br />

Das rote Gewand des Lautenspielers korrespon diert<br />

mit der roten Kopfbedeckung des stehenden Geharnischten,<br />

der den rechten Bildrand einnimmt und<br />

lässt an die Nähe zu Theodor Rombouts denken, der<br />

auch thematisch für das hier angebotene Werk Pate<br />

gestanden haben dürfte.<br />

(1381532) (3) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

130.5 x 107 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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307<br />

UTRECHTER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIOGENES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

106 x 83 cm.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

Vor einer angedeuteten antikisierenden Stadtsilhouette<br />

die Darstellung des Diogenes mit der Laterne einen ehrlichen<br />

Mann suchend, um ihn herum mehrere Figuren.<br />

Anmerkung:<br />

Diogenes von Sinope (404-323 v. Chr.), ein griechischzynischer<br />

Philosoph, der am besten dafür bekannt<br />

ist, eine Laterne (oder Kerze) an die Gesichter der<br />

Bürger Athens zu halten und zu behaupten, er sei auf<br />

der Suche nach einem ehrlichen Mann oder einem<br />

wahren Menschen. (13804518) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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77


308<br />

UTRECHTER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERLEUGNUNG DES PETRUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

109 x 152 cm.<br />

Die Darstellung bezieht sich auf eine Stelle, die u. a.<br />

im Markusevangelium Erwähnung findet (MK, 14,66-<br />

72). Das Gemälde zeigt die nach der Gefangennahme<br />

Jesu im Hof des Hohepriesters versammelten Soldaten,<br />

zu denen er ans Feuer tritt, um sich zu wärmen.<br />

An seiner Sprache wurde er als Galiläer erkannt und<br />

von einer Magd bezichtigt, ein Gefolgsmann Jesu zu<br />

sein, was er heftig abstritt. Das Gemälde zeigt die um<br />

einen Tisch versammelten kartenspielenden Soldaten<br />

und rechts den stehenden Petrus mit grauem Bart<br />

und hellblauem Umhang, der von der rechts neben<br />

ihm stehenden Magd durch Fingerzeig gerade bezichtigt<br />

wird, ein Gefolgsmann Jesu zu sein, was er<br />

mit erhobenem Handgestus heftig ablehnt. Großfigurige<br />

Darstellung in qualitätvoller Manier mit gekonnter<br />

Lichtinszenierung.<br />

(1381313) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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309<br />

NORDITALIENISCHE SCHULE<br />

DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

DIE PREDIGT<br />

sowie<br />

DAS GESTÄNDNIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 81 x 191 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt einen Kircheninnenraum mit<br />

Altar, in dem neben dem Kreuz zahlreiche Leuchter<br />

stehen, sowie auf einer Kanzel ein predigender Priester,<br />

vor einer Vielzahl von meist sitzenden Zuhörern. Unter<br />

diesen zahlreichen Männern und edel gekleidete Frauen,<br />

Priester, Ordensleute sowie Orientalen in reicher<br />

Kleidung mit Turban. Links und rechts der Bildseite<br />

jeweils weitere Altäre mit darüber hängenden großen<br />

Gemälden. Das andere, ebenfalls großquerformatige<br />

Gemälde zeigt eine breite Straße in einer Stadt, auf<br />

der sich zahlreiche Figuren unterschiedlicher Schichten<br />

vor einem Gebäude versammelt haben, in dem hinter<br />

einem vergitterten Fenster ein Priester mit einem<br />

Kreuz zu erkennen ist, der wohl den an ihn heran getretenen<br />

Edelleuten die Absolution von ihren Sünden<br />

erteilen soll. Zahlreiche Figuren sind zu erkennen,<br />

darunter edel gekleidete Frauen, Ordensleute und<br />

Ordensfrauen, eine Mutter mit Kind und mehrere<br />

Orientalen. Vielfigurige Darstellungen mit starken<br />

Hell-Dunkel­ Akzenten in überwiegend weißer, roter,<br />

blauer und brauner Farbigkeit.<br />

(1380484) (3) (18)<br />

€ 5.500 - € 7.500<br />

Sistrix<br />

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79


310<br />

PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />

1616 MAILAND <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ZUG.<br />

GANZFIGURIGES PORTRAIT EINER SITZENDEN<br />

ADELIGEN AUS PARMA<br />

PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />

1616 MILAN <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ATTRIBUTED<br />

FULL-LENGTH PORTRAIT OF A SEATED<br />

ARISTOCRAT FROM PARMA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

178 x 130 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor einem roten Velum mit goldener Bordüre und<br />

herabhängender Quaste, auf einem thronartigen Stuhl<br />

sitzend, eine elegante Dame in langem blau-rötlichen<br />

Gewand, das reich mit Spitze, Schlaufen sowie im<br />

Brustbereich mit Perlenketten und wertvollen Broschen<br />

besetzt ist. Zudem trägt sie eine kostbare<br />

Perlenkette um den Hals, mehrfache Perlenketten um<br />

ihre Handgelenke und einen Ring an einem Finger<br />

ihrer rechten Hand. Ihre Linke hält einen kleinen Fächer<br />

nach unten. Sie hat eine breite Haarfrisur mit Locken,<br />

in die wohl einige Federn eingearbeitet sind. Mit ihren<br />

braunen Augen schaut sie würdevoll seitlich aus<br />

dem Bild heraus. Auf dem neben ihr befindlichen<br />

Sockel, auf dem eine Säule steht, ist zudem ein farbiges<br />

Familienwappen erkennbar.<br />

(1381689) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

178 x 130 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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311<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 <strong>–</strong> 1661, ZUG.<br />

MARTA UND MARIA<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 <strong>–</strong> 1661, ATTRIBUTED<br />

MARTHA AND MARY<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

167 x 149 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Ganzfigurige Darstellung: In einem Innenraum die biblischen<br />

Gestalten, teils mit reich geschmücktem und<br />

verziertem Gewand sowie einem Schminktisch mit<br />

Spiegel und Gefäßen.<br />

(1380561) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

167 x 149 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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312<br />

CARLO MARATTA,<br />

AUCH CARLO MARATTI,<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, UMKREIS DES<br />

Hauptmeister des klassizistischen römischen<br />

Hochbarock.<br />

CARLO MARATTA,<br />

ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI,<br />

1656 CAMERANO <strong>–</strong> 1746 ROME, CIRCLE OF<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH TWO ANGELS<br />

MARIA MIT DEM KINDE UND ZWEI ENGELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 73 cm.<br />

In vegetabil ausgestaltetem, teilweise à jour gearbeiteten<br />

Rahmen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95 x 73 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor unbestimmtem Grund die halbfigurige Sitzfigur<br />

Mariens, auf ihrem Schoß ein Kissen mit dem in geschickt<br />

optischer Verkürzung präsentiertem Christuskind,<br />

dessen Aufmerksamkeit zwei Engeln gilt, die den<br />

rechten Bildrand zieren.<br />

(13804513) (13)<br />

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313<br />

ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />

1596 <strong>–</strong> 1675, ZUG.<br />

DIE BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

48 x 61 cm.<br />

Im Zentrum der vom Kreuz genommene Jesus auf<br />

einem weißen Laken, das teils auch seinen Schambereich<br />

bedeckt, mit seinem Oberkörper und den<br />

Armen im Schoß der hinter ihm sitzenden Maria in<br />

türkis farbenem Gewand liegend. Sie hat ihre Arme<br />

nach unten ausgestreckt, hält mit ihrer rechten Hand<br />

den Unterarm Jesu und blickt mit verweinten Augen<br />

zum Himmel. Hinter ihr der Kreuzbalken mit der darauf<br />

befestigten Inschrift „I.N.R.I.“ zu erkennen.<br />

Linksseitig drei Engel, von denen besonders der mittlere<br />

mit seinen großen Flügeln und einem leuchtend<br />

roten Gewand herausragt, die alle den Leichnam betrachten<br />

und ihn beweinen. Im rechten Hintergrund<br />

des Himmelsbereiches vier Puttiköpfe mit Flügeln<br />

erkennbar sowie am rechten unteren Boden liegend<br />

die Dornenkrone Jesu und drei Kreuznägel.<br />

Das Gemälde ist eine seitenverkehrte Kopie eines Originals<br />

von Anthonius van Dyck, die von ihm um 1628<br />

bis 1630 angefertigt wurde und sich heute in der Alten<br />

Pinakothek in München befindet.<br />

(1381407) (18)<br />

ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />

1596 <strong>–</strong> 1675, ATTRIBUTED<br />

THE LAMENTATION OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

48 x 61 cm.<br />

The painting is a mirror-inverted copy after an original<br />

by Anthony van Dyck which was created in ca. 1628-<br />

30 and is today held at the Alte Pinakothek in Munich.<br />

€ 10.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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85


314<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />

KREIS DES<br />

SANTA CATERINA DA SIENA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 74,5 cm.<br />

Die Gestalt der Heiligen ist im Dreiviertelbildnis vor<br />

nahezu nachtschwarzem Hintergrund wiedergegeben.<br />

Alles Licht fällt auf das nach oben gerichtete Gesicht,<br />

die Halspartie, die Hände und den weißen Pelzsaum<br />

des hermelingefütterten Mantels, der auf die königliche<br />

Herkunft der Heiligen verweist. Die linke Hand auf die<br />

Brust gelegt, die Rechte hält einen Märtyrer-Palmzweig.<br />

Ihrem Stand gemäß trägt sie eine mit Steinen<br />

besetzte Krone, der Brustsaum ihres purpurfarbenen<br />

Kleides ist mit Mondsteinen belegt. Nur ein schmaler,<br />

kaum hervorgehobener Nimbusreif deutet ihre Heiligkeit<br />

an. Die betont nach oben gerichteten Augen, ein<br />

Merkmal der Malerei Renis, sind durch Glanzlichter<br />

betont.<br />

Eine weitere Version des Themas, geschaffen in der<br />

Werkstatt des Meisters, um 1625/28, zeigt Katharina<br />

in ähnlicher Bildkomposition, ebenfalls mit Krone. Eine<br />

weitere Darstellung, im Halbbildnis, lässt die Heilige<br />

mit nach rechts geneigtem Körper nach oben blicken.<br />

Die Heilige, unter dem Imperator Maxentius im vierten<br />

Jahrhundert hingerichtet, war beliebtes Bildthema der<br />

Zeit, und findet sich auch im Gesamtwerk Renis. Bereits<br />

1606/07 schuf er das großformatige „Martyrium<br />

der Heiligen Katharina von Alexandrien“ für die Kirche<br />

S. Alessandro in Conscente in Albenga. Reni hatte<br />

hochbetagt bereits enormes Ansehen, viele seiner<br />

Werke dieser Spätphase sind in Zusammenarbeit mit<br />

der Werkstatt entstanden, nicht selten gerade bei Wiederholungen.<br />

Renis überaus schnelle Arbeitsweise ließ<br />

<strong>–</strong> besonders mithilfe der Werkstatt <strong>–</strong> ein enorm umfangreiches<br />

Œuvre entstehen, was eine Händescheidung<br />

äußerst schwierig macht.<br />

Das Gemälde befindet sich in sehr gutem Zustand.<br />

A. R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florenz 1997.<br />

Vgl. Sybille Ebert-Schifferer (Hrsg.), Guido Reni und Europa.<br />

Ruhm und Nachruhm. Ausstellungskatalog Frankfurt/M.,<br />

Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M. 1988.<br />

Vgl. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />

of his works with an introductory text, New<br />

York 1984. (13816612) (2) (11)<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., CIRCLE OF<br />

SANTA CATERINA DA SIENA<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 74.5 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florence 1997.<br />

cf. Sybille Ebert-Schifferer (ed.), Guido Reni and Europe.<br />

Fame and post-fame. Exhibition catalogue<br />

Frankfurt/M., Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M.<br />

1988.<br />

cf. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />

of his works with an introductory text, New<br />

York 1984.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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315<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />

NACHFOLGE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JOHANNES DER TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118 x 39 cm.<br />

In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Ganzfigurige Darstellung des sitzenden Johannes des<br />

Täufers mit erhobener Hand und Kreuzstab. Um ihn<br />

herum an einem Fluss, der von einer Walddarstellung<br />

gesäumt wird, zahlreiche emporblickende Figuren.<br />

Rahmen besch.<br />

(1381912) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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87


316<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

CLORINDA RETTET SOFRONIA UND OLINDO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

95 x 125 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Das Thema der Darstellung stammt aus einem populären<br />

Buch seiner Zeit, Torquato Tassos Epos über den<br />

Ersten Kreuzzug. Als der König von Jerusalem, Aladine,<br />

drohte, die gesamte christliche Gemeinschaft wegen<br />

eines Diebstahls hinzurichten, nahm Sofronia die<br />

Schuld auf sich, um die anderen zu retten. Ihr Geliebter<br />

Olindo aber behauptete dann, er sei schuld, um wiederum<br />

sie zu retten; der König verurteilte schließlich<br />

beide zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Auf dem Gemälde<br />

sieht man auf einem großen Platz, umgeben<br />

von den Häusern der Stadt Jerusalem, die an einem<br />

Pfahl gefesselten Liebenden, unter denen bereits<br />

durch einen knienden Mann in roter Kleidung das Feuer<br />

angefacht wird. Darunter sind die beiden Namen der<br />

Verurteilten angegeben. Zahlreiche Einwohner in teils<br />

eleganter Kleidung mit Turbanen und einige Soldaten<br />

mit Schild und Speer verfolgen das Geschehen. Von<br />

links eilt jedoch Hilfe herbei: es ist auf einem Schimmel<br />

das persische Kriegermädchen Clorinda in voller<br />

Rüstung mit Helm und Lanze, deren Namen unterhalb<br />

des Pferdes steht. Sie rettet das junge Paar indem sie<br />

dem König anbietet, für ihn in der kommenden<br />

Schlacht mit den Kreuzfahrern zu kämpfen. Die Darstellung<br />

gibt genau die literarische Geschichte wieder;<br />

der Maler hat dabei den Himmel verdunkelt, die Häuser<br />

überwiegend in Grautönen und die Figuren in reduzierter<br />

Farbigkeit wiedergegeben, wobei lediglich der mit<br />

einem Blasebalg das Feuer anfachende Mann und der<br />

hinter ihm Stehende, wohl der König mit Gefolge,<br />

durch ihre rote Kleidung beziehungsweise den roten<br />

Mantel, ebenso wie das Pferd in prachtvoller Rüstung<br />

samt Reiter, besonders hervorgehoben werden. Rahmenschäden.<br />

(1381666) (2) (18)<br />

ITALIAN PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

CLORINDA RESCUES SOFRONIA AND OLINDO<br />

Oil on canvas.<br />

95 x 125 cm.<br />

In gilded frame.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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317<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 <strong>–</strong> 1658, ZUG.<br />

Italienischer Renaissance Zeichner und Maler. Hatte<br />

eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />

einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />

1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />

DER HEILIGE APOSTEL PAULUS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

70 x 54,5 cm<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Italienischer Zeichner und Renaissance-Maler. Hatte<br />

eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />

einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />

1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />

Brustbildnis des Heiligen im Profil nach links. Er hat ein<br />

länglich-schmales Gesicht mit Halbglatze und dunklem<br />

Haarkranz sowie einen langen gesträhnten Bart. Gekleidet<br />

ist er mit einem rotem, in Falten gelegtem<br />

Überwurf, unter dem am Hals ein grünes Gewand hervorschaut.<br />

In seiner Linken hält er mit fester Hand ein<br />

Schwert. Das helle Inkarnat in feiner Manier und das<br />

leuchtend rote Gewand bilden einen starken Kontrast<br />

zum dunklen Hintergrund. Typische Art der Darstellung<br />

des Apostels auf Gemälden, vglb. mit Arbeiten<br />

von Montagna (1482) und A. Dürer (1526).<br />

(13816623) (2) (18)<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 <strong>–</strong> 1658, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY APOSTLE PAULUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

70 x 54,5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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89


318<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

MUTTER GOTTES MIT DEM KINDE<br />

IN ENGELSSCHAAR<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD SURROUNDED<br />

BY ANGELS<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

90,5 x 69,5 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

Mehrere kannelierte Rundsäulen gliedern einen sonst<br />

in seiner Funktion unbestimmten Innenraum, der sich<br />

nach hinten zu einer Gartenanlage mit Nischenfigur<br />

öffnet. Auf Wolkenbänken musiziert eine Engelsschaar<br />

ausgerüstet mit Harfen, Tamburin, Lauten Noten blättern<br />

all zu dem Zweck der Heiligen Jungfrau Maria<br />

mit ihrem Kind zu huldigen. Diese wird begleitet von<br />

zahlreichen Heiligen, die teils an ihren Attributen<br />

kenntlich gemacht sind. Der Künstler kannte und bediente<br />

sich verschiedentlicher Vorbilder wie etwa der<br />

Werke von Johannes Sadeler und Maerten de Vos.<br />

Oil on oak panel.<br />

90.5 x 69.5 cm.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Galerie Moderne, 15. April 1997, Nr. 3106.<br />

(1381404) (13)<br />

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319<br />

AURELIO LOMI,<br />

1556 PISA <strong>–</strong> 1622 EBENDA, ZUG.<br />

BATHSEBA IM BADE<br />

AURELIO LOMI,<br />

1556 PISA <strong>–</strong> 1622 IBID., ATTRIBUTED<br />

BATHSHEBA IN THE BATH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

135 x 109 cm.<br />

Bei der Darstellung der Szene des Alten Testaments<br />

ist der Maler von der üblichen, tradierten Sichtweise<br />

abgewichen, die mit dem Titel „Bathseba im Bade“<br />

gewöhnlich eine Badesituation zeigt. Stattdessen<br />

zeigt uns das Bild in erkenntlich manieristischer Weise<br />

die von König David belauschte Bathseba bei der Toilette.<br />

Nur mit einem über die Schenkel gelegten Tuch<br />

ist sie dabei, ihr geflochtenes Haar zu richten, in dem sie<br />

in einen Handspiegel blickt. Gleichzeitig entdeckt sie<br />

jedoch die Gestalt des Königs, der auf einer Terrasse<br />

gegenübersteht. Ihre Gehilfin ist dabei ihr noch loses<br />

Haar zu kämmen. Die figürliche Wiedergabe ist mit<br />

den Körperdrehungen noch ganz vom Manierismus<br />

geprägt. Diese Auffassung gilt auch für die Raffinesse,<br />

die in der Darstellung selbst liegt. Dabei scheint auch<br />

ein gewisses Interesse der Beobachteten darin zu liegen,<br />

sich zwar sehen zu lassen, aber sich nicht sofort<br />

preiszugeben. A.R.<br />

(13814010) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

135 x 109 cm.<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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320<br />

NICCOLÒ DE SIMONE,<br />

TÄTIG 1636 <strong>–</strong> 1655, ZUG.<br />

BACCHANAL<br />

NICCOLÒ DE SIMONE,<br />

ACTIV 1636 <strong>–</strong> 1655, ATTRIBUTED<br />

BACCHANAL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

95 x 130 cm.<br />

Ab dem zweiten Drittel des 17. Jahrhundert steigt die<br />

Produktion von Bacchanalen unter dem Einfluss von<br />

Tizian wesentlich, Neuinterpretationen seiner Kompositionen<br />

entstanden durch Nicolas Poussin. Das<br />

Beispiel des französischen Meisters bildete zusammen<br />

mit den Gemälden Giovanni Benedetto Castigliones,<br />

der 1635 in Neapel tätig war, die wichtigste<br />

Inspirationsquelle für Niccolo de Simone.<br />

Bei der vorliegenden Komposition dienen die farbenprächtige<br />

Palette sowie die opulente Detaildarstellung<br />

als bedeutende Merkmale der Manier des Künstlers.<br />

Im Zentrum der Komposition huldigen vier Frauen<br />

Bacchus, dem Gott des Weines, mit opulenten Krügen,<br />

während um sie herum Putten feiern, streiten, tanzen<br />

und begleitet von mehrere Schönheiten, ebenfalls<br />

tanzen und spielen.<br />

(13813613) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

95 x 130 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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95


321<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

APOLLO UND DAPHNE<br />

sowie<br />

DIANA UND AKTÄON<br />

Öl auf Nadelholz.<br />

Jeweils 51 x 39 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Die beiden Darstellungen illustrieren die antiken Legenden<br />

nach den Texten des römischen Dichters Publius<br />

Ovidius Naso aus dem 1. Jahrhundert, bekannt als<br />

„Metamorphosen“, also die „Bücher der Verwandlungen“.<br />

Von den rund 250 Einzelerzählungen aus der<br />

römischen und griechischen Mythologie sind hier die<br />

zwei sehr bekannten Legenden gezeigt: Im Gegenstück<br />

ist der Sonnengott Apollo zu sehen, der die<br />

Quellnymphe Daphne begehrt und sie verfolgt. Sie<br />

jedoch entzieht sich und verwandelt sich sogleich in<br />

einen Ölbaum. Neben den beiden ist ihr Vater, der<br />

thessalische Flussgott Peneios zu sehen.<br />

In beiden Bildern sind die Hauptgestalten in Begleitung<br />

mehrerer Nebenfiguren gezeigt. In einem der<br />

Bilder der Liebesgott Amor als schwebender Putto.<br />

Aktäon, ein Jäger, belauscht die mit ihren Gespielinnen<br />

badende Jagdgöttin Diana und wird zur Strafe in einen<br />

Hirsch verwandelt.<br />

Vor dunklem, nahezu schwarzen Hintergrund bringt<br />

der Maler die Figuren in ihrer Nacktheit besonders zur<br />

Geltung. Das betonte Rot in den Gewändern dient<br />

dem Kontrast zum vorherrschenden Schwarz und<br />

dem Inkarnat. Dies - und die Wiedergabe der Figuren<br />

insgesamt - ist als manieristisches Merkmal zu sehen,<br />

wobei die Körperlichkeit und Komposition an Pietro da<br />

Cortona denken lassen. A.R.<br />

(1380673) (3) (11)<br />

€ 6.500 - € 8.500<br />

Sistrix<br />

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97


322<br />

CARLO CALIARI,<br />

1570 VENEDIG <strong>–</strong> 1596 EBENDA, ART DES<br />

DAS GASTMAHL DES HERODES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57 x 106 cm.<br />

In reich verziertem Rahmen.<br />

Die vielfigurige Szene ist kulissenhaft aufgebaut. Ein<br />

Vorhang auf der rechten Seite ist kunstvoll, in vielen<br />

tiefen Falten gelegt, zur Seite geschoben. Rechts ist<br />

König Herodes in erschreckter Pose zu sehen. Neben<br />

ihm Salome, die den Kopf von Johannes dem Täufer<br />

verlangt hatte, nachdem Herodes ihr die Erfüllung<br />

jedes Wunsches zugesichert hatte.<br />

Caliari, italienischer Renaissance-Künstler, war jüngster<br />

Sohn des Paolo Veronese. Er übernahm Vero ne ses<br />

Werkstatt und widmete sich den vielfigurigen Bankettgemälden.<br />

Der Maler dieses Gemäldes hat sich<br />

sicherlich von Caliari beeinflussen lassen, vor allem<br />

in der präzisen Ausführung und der Komposition der<br />

Szene.<br />

(1370921) (19)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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323<br />

BOLOGNESER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES FESTBANKETT MIT ORCHESTER <strong>–</strong><br />

HEIMKEHR DES VERLORENEN SOHNES<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

91 x 129 cm.<br />

Um 1690.<br />

Ungerahmt.<br />

Zahlreich höfisch gekleidete Personen haben sich zu<br />

einer Festveranstaltung im Laubenhof eines Palazzo<br />

zusammengefunden. Die Szenerie gerahmt von einer<br />

Palastloggia links und einem weinüberwachsenen<br />

Wirtschaftsgebäude rechts. Ganz offensichtlich ist<br />

der in der Mitte stehende hell gekleidete Herr als<br />

Gastgeber zu sehen, der mit seiner Hand auf einen<br />

jungen Mann am gedeckten Tisch links weist. Dieser<br />

wiederum wird von einer Dame am Arm gehalten. Ein<br />

kleines Orchester ist rechts vor der Pergola erhöht zu<br />

sehen. Der Bildinhalt lässt erkennen, dass es sich hier<br />

um ein biblisches Thema handelt: die „Heimkehr des<br />

verlorenen Sohnes“ (Lukas, 15,11). Dies wird durch<br />

die Freude der Mutter, der danebenstehenden älteren<br />

Frau und die nahezu zufrieden segnende Hand des<br />

Vaters im Zentrum erkennbar. Links, am Tischende ein<br />

junger Mann in heftiger Diskussion mit einer jungen<br />

Dame - hierbei handelt es sich themengemäß um die<br />

eifersüchtigen Geschwister des Heimgekehrten.<br />

Das Thema gab für den Maler Anlass, hier ein Ereignis<br />

in barocker Festlichkeit darzustellen. Gleichzeitig galt<br />

der Stoff in der Zeit als moralisch belehrend; nicht<br />

wenige Maler haben sich - neben Rembrandt, dem<br />

Thema angenommen. Fehlstellen. A.R.<br />

(1370024) (11)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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99


324<br />

GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />

1588 <strong>–</strong> 1649<br />

SALOME MIT DEM KOPF JOHANNES DES TÄUFERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

113 x 154 cm.<br />

In gekehltem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Der Auslöser des hier geschilderten Dramas wird in<br />

den Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />

(6,17-25) erzählt: Johannes der Täufer hatte König Herodes<br />

Antipas öffentlich des Ehebruchs bezichtigt, als<br />

dieser seine Schwägerin Herodias, die Frau seines<br />

Halbbruders Herodes Boethos, heiratete. Um den<br />

Beschuldigungen ein Ende zu setzen, ließ Herodes<br />

den Täufer kurzerhand gefangen nehmen, wagte jedoch<br />

nicht, ihn zu töten, da das Volk in ihm einen<br />

Propheten sah. Herodias, die ebenfalls gedemütigte<br />

Ehebrecherin, verfolgte indes einen mörderischen<br />

Plan. Als der König anlässlich seines Geburtstages ein<br />

großes Buffet gab, ließ Herodias ihre Tochter Salome<br />

vor ihm tanzen, sodass er, der von der verführerischen<br />

Darbietung seiner Stieftochter ganz hingerissen war,<br />

ihr jeglichen Wunsch erfüllen wollte. Von ihrer Mutter<br />

angestiftet, verlangte Salome den Kopf Johannes des<br />

Täufers, der ihr soeben überreicht wird. In ihren Händen<br />

eine weite den Blick auf sich ziehende vergoldete<br />

Schüssel, die im nächsten Moment das Haupt aufnehmen<br />

wird. Rahmen besch.<br />

(13807519) (13)<br />

GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />

1588 <strong>–</strong> 1649<br />

SALOME WITH THE HEAD OF SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

113 x 154 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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325<br />

MATTEO LOVES,<br />

UM 1610 <strong>–</strong> UM 1662, ZUG.<br />

ERMINIA UND TANKRED<br />

Öl auf Leinwand.<br />

120 x 136 cm.<br />

Die Familie des Malers stammte aus England. Loves<br />

wurde jedoch in Köln geboren, zog nach Cento, in die<br />

Werkstatt des Guercino, des großen Meisters des<br />

emilianischen Barock. Nach den Forschungen von<br />

Pietro di Natales lassen sich Leben und Werk des<br />

Malers einigermaßen nachvollziehen. Danach war<br />

Guercino 1625 Taufpate einer Tochter des Künstlers.<br />

Als Werkstattmitglied begleitete Matteo seinen Lehrer<br />

auf Reisen zu Auftraggebern wie dem Herzog von<br />

Ferrara oder den Ludovisi in Rom. Er kopierte mehrmals<br />

Guercinos Gemälde, schuf jedoch auch eigenständige<br />

Werke, ganz in der Bildsprache des emilianischen<br />

Barock, wobei es sich zumeist um religiöse<br />

Themen handelt. Darunter finden sich Aufträge für<br />

Altargemälde, etwa für den Dom zu Carpi oder die<br />

Kirche Santi Pietro e Paolo in Bologna. Die vorliegende<br />

Darstellung zeigt die in Kunst und Literatur vielfach<br />

thematisierte Szene des verwundeten Kreuzfahrers<br />

Tankred, den die in ihn verliebte Jungfrau Erminia (Hermine)<br />

aus Antiochien auffindet und die Bevölkerung<br />

Jerusalems bittet, ihm zu helfen. Die Legende fand<br />

besonders nach Erscheinen des Epos „Jerusalemme<br />

liberata“ (Das befreite Jerusalem) von Torquato Tasso<br />

(1544-1595) nachhaltigen Niederschlag. So schuf<br />

Goethe 1790 ein themenentsprechendes Bühnenwerk.<br />

Auch die Maler Poussin, Pietro Ricci oder Tiepolo<br />

widmeten sich diesem Thema. Große Ähnlichkeit besteht<br />

bei diesem Bild mit dem gleichthematischen<br />

Werk von Guercino von 1618/19, das sich in der<br />

Sammlung Dora Pamphilj in Rom befindet, und das<br />

Matteo Loves bekannt gewesen sein dürfte, denn hier<br />

wie dort trägt der am nackten Oberkörper verwundete<br />

Tankredi eine ganz ähnliche eiserne Beinrüstung.<br />

Da es sich hier um einen versöhnlichen Aspekt zwischen<br />

zwei Kulturen handelt, lassen sich Bildentsprechungen<br />

mit dem Thema des „Barmherzigen<br />

Samariters“ beobachten. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Pietro di Natale, Per il catalogo di Matteo Loves,<br />

2018.<br />

(1380543) (11)<br />

MATTEO LOVES,<br />

CA. 1625 <strong>–</strong> CA. 1662, ATTRIBUTED<br />

ERMINIA AND TANCRED<br />

Oil on canvas.<br />

120 x 136 cm.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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101


326<br />

CARLO MARATTA,<br />

AUCH CARLO MARATTI<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, ZUG.<br />

Der Maler war einer der Hauptmeister der klassizistischen<br />

Strömung des Hochbarock in Rom, stark beeinflusst<br />

durch seinen Lehrer Andrea Sacchi (1599-1661).<br />

DIE DREI MARIEN MIT MUTTER GOTTES UND<br />

DORNENKRANZ VOR GOLGOTA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72,5 x 59,5 cm.<br />

Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer „262“<br />

und auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung<br />

Carlo Dolci.<br />

In ebonisierten Profilrahmen.<br />

Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“<br />

bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch<br />

der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der<br />

Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel<br />

nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,<br />

das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der hier<br />

angebotenen Darstellung gibt es mindestens zwei<br />

weitere Versionen, die als autograph angesehen werden:<br />

Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni<br />

bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal<br />

übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben<br />

war, während die andere Version für Niccolò Maria<br />

Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano<br />

Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in<br />

ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen<br />

Barock so bezeichnend ist.<br />

Anmerkung:<br />

Eine vergleiche Version in Auktion bei Sotheby‘s,<br />

Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).<br />

Die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom,<br />

mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15.<br />

Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser<br />

Komposition mindestens zwei autographe Versionen<br />

gibt. Desweiteren soll es eine Version in Melbourne<br />

Hall, Derby, Großbritannien geben.<br />

(13700211) (13)<br />

CARLO MARATTA,<br />

ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROME, ATTRIBUTED<br />

THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN AND<br />

CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA<br />

Oil on canvas.<br />

72.5 x 59.5 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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327<br />

CARPOFORO TENCALLA,<br />

1623 <strong>–</strong> 1685, ZUG.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94 x 73 cm.<br />

Prächtiger Rahmen.<br />

Großformatiges Bild mit Darstellung des dornenbekrönten<br />

und an Händen gefesselten Jesus, der<br />

Oberkörper entblößt, um den Unterleib ein rotes Tuch<br />

gebunden. Das Haupt nach links geneigt, das Gesicht<br />

leidend wiedergegeben mit leicht geöffnetem Mund.<br />

Neben der Leidensgestalt, der römische Stadthalter<br />

Pontius Pilatus mit nach vorne erhobene Hand, mittig<br />

ist noch eine Figur leicht angedeutet. Das Gesicht, die<br />

Brust sowie der Arm Jesus heben sich von dem dunklen,<br />

nahezu schwarzen Hintergrund hervor und weisen<br />

auf den typischen Stil des 17. Jahrhunderts, mit Unterstreichung<br />

der Schmerzen Christi sowie der nahen<br />

Wiedergabe der Anatomie des Körpers. Leinwand<br />

minimal besch.<br />

(1380481) (3) (10)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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328<br />

SIMONE VENEZIANO PETERZANO,<br />

1535 BERGAMO <strong>–</strong> 1599, ZUG.<br />

Der in Bergamo geborene Peterzano war ein Vertreter<br />

des späten lombardischen Manierismus und vor allem<br />

als Lehrer Caravaggios bekannt.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 96 cm.<br />

In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />

Als Kniestück wiedergegebene Christusfigur mit Dornenkranz,<br />

Strahlennimbus und Schilfzepter in der Hand,<br />

im Kontrapost stehend, von den Schärgen mit einem<br />

roten Ehrentuch bekleidet. Diese einmal Christus anblickend,<br />

einmal aus dem Bildfeld herausschauend.<br />

Besch.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Vercelli.<br />

Anmerkung:<br />

Der Vergleich mit Caravaggios „Ecce Homo“ im<br />

Palazzo Bianco, Genua, macht die Verwandtschaft<br />

zu dem hiesigen Gemälde augenfällig. Während es<br />

dem hier angebotenen Gemälde noch an Raumstaffelung<br />

ermangelt, sind die wesentlichen Merkmale<br />

der Komposition und der Figur Jesu Christus bereits<br />

vorhanden.<br />

(13804812) (3) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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103


329<br />

VERONESER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE ANTONIUS IN ANBETUNG<br />

DES KINDES<br />

Öl auf schwarzer Schieferplatte.<br />

42 x 31,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Heilige kniet im Ordenskleid vor dem Kind und<br />

der Mutter, die als Erscheinung in Wolken zu deuten<br />

sind. Die rechte Hand an die Brust gelegt, in der linken<br />

ein rot gebundenes Buch, bei dem es sich wohl um<br />

die Ordensregel handelt. Zu seinen Füßen Lilien, Attribut<br />

des Heiligen Antonius von Padua. Das Jesuskind<br />

neigt sich ihm zu. Die Szene vor schwarzem Hintergrund,<br />

im oberen Bildteil schwebende Engel in Wolken.<br />

Malerei in hoher Qualität, die auf einen Maler von<br />

Rang weist.<br />

(1380489) (3) (11)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

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330<br />

ANDREA POZZO,<br />

1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 WIEN<br />

CHRISTUS IM HAUS DES PHARISÄERS SIMON<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97,5 x 128,5 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Morandotti,<br />

Mailand, 14. Dezember 2010, in Kopie.<br />

Das Lukas-Evangelium (Lk7,36-50) berichtet, dass der<br />

Pharisäer Simon Christus einst zu sich bat, um ihn in<br />

seinem Haus zu bewirten. Während des Mahles erschien<br />

eine in der Stadt wohlbekannte Sünderin, die<br />

der Evangelist nicht mit Namen nennt, die jedoch<br />

später stets mit Maria Magdalena, der Schwester des<br />

Lazarus, gleichgesetzt worden ist. Zum Befremden<br />

des Gastgebers kniete sie vor Christus nieder und<br />

weinte, netzte seine Füße mit ihren Tränen, trocknete<br />

sie mit ihrem Haar, küßte und salbte sie.<br />

Literatur:<br />

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />

(Hrsg.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />

colore fra pittura barocco e spazialismo, Mailand 2021,<br />

S. 102.<br />

Anmerkung:<br />

Andrea Pozzo fertigte auch ein Gemälde mit Jesus im<br />

Tempel unter den Ärtzten in der Basilika di San Defendente<br />

in Romano di Lombardia. (13803133) (13)<br />

ANDREA POZZO,<br />

1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 VIENNA<br />

CHRIST IN THE HOUSE OF THE PHARISEE SIMON<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97.5 x 128.5 cm.<br />

In gilt profile frame.<br />

Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />

Morandotti, Milan, 14 December 2010, in copy.<br />

Literature:<br />

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />

(eds.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />

colore fra pittura barocco e spazialismo, Milan 2021,<br />

p. 102.<br />

Notes:<br />

Andrea Pozzo also produced a painting of Jesus in<br />

the temple among the doctors in the Basilica di San<br />

Defendente in Romano di Lombardia.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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105


331<br />

FRANCESCO BASSANO D. J.,<br />

1549 <strong>–</strong> 1592 VENEDIG, WERKSTATT DES<br />

ALLEGORIE DES SOMMERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111 x 138 cm.<br />

In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />

Weite Landschaft im leicht rötlichen Licht der untergehenden<br />

Sonne, eine Vielzahl von Bauern mit diversen<br />

Tätigkeiten an einem Sommertag beschäftigt. Im<br />

Vordergrund rechts ein älterer Mann mit Gehilfen beim<br />

Scheren von Schafen, links daneben eine Frau mit<br />

Kindern beim Vorbereiten von Speisen, die auf einem<br />

am Boden ausgelegten weißen Tuch platziert werden<br />

sollen, auf dem bereits Brot liegt. Im Mittelgrund ein<br />

zweispanniger Ochsenkarren mit Getreidebündeln,<br />

die gerade ausgeladen werden, rechts davon zu sehen<br />

noch zwei Bauern mit Sichel, bei der Ernte des Korns<br />

und schließlich linksseitig vor einer alten Hütte mehrere<br />

Figuren mit Schlägeln beim Ausschlagen des<br />

Getreides. Vielfigurige Malerei in überwiegend beigebrauner<br />

Farbigkeit, aufgelockert durch rote, gelbe und<br />

weiße Kleidungsstücke der zahlreichen arbeitenden<br />

Figuren.<br />

Anmerkung:<br />

Von dem vorliegenden Gemälde existieren mehrere<br />

nur gering abweichende, jedoch seitenverkehrte Gemäldeversionen.<br />

(1380571) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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332<br />

FRANKOFLÄMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ALLEGORIE VON HIMMEL UND HÖLLE<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

99 x 130 cm.<br />

In zwei Registern werden hier die christlichen Jenseitsvorstellungen<br />

von Himmel und Hölle, die Aufenthalte<br />

der Seligen in Gottesnähe und Verdammten vor dem<br />

Höllenschlund vor Augen geführt. Symmetrisch geordnet<br />

und in waagrechter Gliederung getrennt die<br />

Darstellung der Heiligen auf Wolken, im Zentrum Jesus<br />

als Weltenrichter, flankiert von Maria und Johannes<br />

dem Täufer, darüber Gottvater mit Sphärenkugel.<br />

Rechts Moses, die Propheten und Paulus, links Petrus,<br />

König David mit der Harfe sowie die Allegorie der<br />

Kirche mit einem Buch. Im unteren Abschnitt werden<br />

die Verdammten nackt, als muskulöse Gestalten gezeigt.<br />

Darüber schwebende Engel, die Einzelne aus<br />

dem Inferno nach oben retten; rechts der feurige Höllenschlund.<br />

Gemälde dieser Thematik standen als mahnende<br />

Andachtsbilder in einer langen Ausstattungstradition<br />

meist in den Vorhallen von Kirchen, nächst dem Weihwasserbecken.<br />

Der manieristische Malstil ist vor allem in den Leibern<br />

der Verdammten auszumachen; ein Einfluss italienischer<br />

Vorbilder ist unverkennbar.<br />

(1380488) (3) (11)<br />

€ 6.500 - € 8.500<br />

Sistrix<br />

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107


333<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

GENANNT „IL GUERCINO“,<br />

1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WERKSTATT DES<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 48 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen mit durchbrochener<br />

Volutenschnitzerei.<br />

Christus nach der Gefangennahme im Halbbildnis vor<br />

braunem Hintergrund, hier wiedergegeben mit Dornenkrone<br />

auf dem Haupt und einem langen Rohrstock in<br />

seiner rechten Hand, als Spottzeichen der Königswürde,<br />

sowie mit einem roten Spottmantel über seiner<br />

linken Schulter herabhängend. Das Inkarnat bewusst<br />

heller aufleuchtend, das Haupt zur Seite geneigt und<br />

den Kopf erhoben, die Konturen in Sfumato wiedergegeben.<br />

Auf seiner linken Wange, sowie im Bereich der<br />

Brust, ist jeweils ein roter Blutstropfen zu finden. Er hat<br />

einen leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden,<br />

zum Himmel gerichteten Augen scheint er mit<br />

Gottvater zu sprechen. Qualitätvolle Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Akzentuierung in der typischen Manier<br />

des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Im Werk des Künstlers sind weitere Ecce Homo-<br />

Darstellungen zu finden. Das Motiv lässt sich häufig<br />

auch bei anderen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

wiederfinden, so auch bei Bartolomeo Cesi<br />

(1556-1629), Bartolomeo Passarotti (1529-1592),<br />

Jusepe de Ribera (1588/91-1652) und Bartolomé<br />

Esteban Murillo (1618-1682). (13816620) (2) (10)<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL GUERCINO”,<br />

1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WORKSHOP OF<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62.5 x 48 cm.<br />

Notes:<br />

Other Ecce Homo depictions can be found in the<br />

artist’s œuvre. The motif is common during the 16th<br />

and 17th centuries and can also be found in the<br />

œuvre of Bartolomeo Cesi (1556-1629), Bartolomeo<br />

Passarotti (1529-1592), Jusepe de Ribera (1588/91-<br />

1652) and Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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334<br />

HENDRICK BLOEMAERT,<br />

1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, KREIS DES<br />

DER APOSTEL PETRUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 64 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael<br />

Henneberg, München, 08. März 2021.<br />

Halb auf eine Steinplatte lehnend das Brustbildnis des<br />

Apostels Petrus mit auf eben dieser Steinplatten liegendem<br />

Schlüsselpaar - der eine für das irdische, der<br />

andere für das himmlische Reich -, das ihn attributiv<br />

bestimmt. Als absteigende Diagonale komponiert,<br />

der Mund leicht geöffnet, der glänzende Blick aus<br />

dem Bildfeld gerichtet, die Hände gefaltet. Wie auch<br />

Hendrick ter Brugghen, Dirck van Barburen und Theodor<br />

Rombouts, alles Utrechter Kollegen, wollte auch<br />

Hendrik Bloemaert offensichtlich das damals in Rom<br />

aufsehenerregende Werk Michelangelo Merisi il Caravaggios<br />

vor Ort kennenlernen. Die hier angebotene<br />

Petrusdarstellung könnte in Bloemaerts kurzer römischer<br />

Schaffensperiode entstanden sein, wofür auch<br />

die gewählte Farbigkeit spricht.<br />

Anmerkung:<br />

Vergleiche auch die Petrus-Darstellungen von Hendrick<br />

ter Brugghen „Der reuige Petrus“ von 1616 im Centraal<br />

Museum Utrecht, Inv.Nr. 15762 und Jusepe de<br />

Riberas „Der heilige Petrus“ von 1616 / 1620 in der<br />

Quadreria dei Girolamini in Neapel.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Bernd Ebert, Liesbeth M. Helmus, Utrecht,<br />

Caravaggio und Europa, München 2019.<br />

Vgl. Barbara Eclercy, Jochen Sander, Caravaggio in<br />

Holland: Musik und Genre bei Caravaggio und den<br />

Utrechter Caravaggisten, München 2009.<br />

(1380061) (13)<br />

HENDRICK BLOEMAERT,<br />

1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, CIRCLE OF<br />

THE APOSTLE PETER<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 64 cm.<br />

In gilt profiled frame.<br />

Accompanied by an expert's report by Jörg Michael<br />

Henneberg, Munich, dated 8 March 2021.<br />

Notes:<br />

Comparisons with depictions of Saint Peter by<br />

Hendrick ter Brugghen, titled Saint Peter Penitent<br />

and dated 1616 at the Centraal Museum Utrecht,<br />

inv. no. 15762 and Ribera's Saint Peter, dated 1616 /<br />

1620 held at the Quadreria dei Girolamini in Naples.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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109


336<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES FRÜHEN<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Holz.<br />

210 x 100 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In einer weiß gekälkten Rundnische steht auf einem<br />

gefassten Podest mit bekröntem Familienwappen die<br />

Figur des Christus, leicht nach rechts gewandt und mit<br />

rotem Lendentuch bekleidet, der Cherubim-Nimbus à<br />

jour gearbeitet.<br />

(1370783) (3) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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335<br />

SÉBASTIEN BOURDON,<br />

1616 MONTPELLIER <strong>–</strong> 1671 PARIS, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

44,5 x 44 cm.<br />

Klassizistischer Rahmen.<br />

Sowohl die Feinmalerei dieses Gemäldes als auch der<br />

Kompositionscharakter sprechen für die Handschrift<br />

des Malers, obwohl sein Œuvre recht uneinheitlich<br />

ist. Überdies finden sich mehrere seiner Bilder <strong>–</strong> wie<br />

hier <strong>–</strong> nicht selten in nahezu quadratischem Format.<br />

Bourdon, dessen Lebenslauf als recht abenteuerlich<br />

überliefert wird, zählt dennoch zu den bemerkenswertesten<br />

Malern Frankreichs seiner Zeit. 1634 in<br />

Rom befasste er sich mit Werken im Bambocciade-<br />

Stil. In Paris hatte er mehr Erfolg mit Schlachten- und<br />

Jagdbildern. 1652 wurde er von Königin Christine als<br />

Hofmaler nach Stockholm berufen. Sein Reiterbild der<br />

Herrscherin befindet sich heute in Madrid. Sein Spätwerk<br />

ist deutlich von Poussin beeinflusst.<br />

In der Darstellung der Heiligen Familie hat der Maler<br />

ungeachtet der Marienfigur die beiden Kinder Jesus<br />

und Johannes ins Bildzentrum gesetzt. Damit ist auch<br />

das Lamm - Symbol der Opferung Christi - zum eigentlichen<br />

Mittelpunkt geworden. Wie immer ist auch hier<br />

die Figur des Josef in den Hintergrund gestellt, in der<br />

Braunfärbung des Gewandes als betonter Gegensatz<br />

zu den kräftigen Farbwerten von Rot und Blau in der<br />

Kleidung Mariens, wobei diese Farbtrias Blau-Weiß-<br />

Rot wie häufig in der französischen Malerei auf die<br />

Farben des Landes anspielt. A.R.<br />

(1380674) (3) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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337<br />

DOMENICO PIOLA D. Ä.,<br />

1627 GENUA <strong>–</strong> 1703, ZUG.<br />

DER HEILIGE FRANCESCO DI PAOLA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 70 cm.<br />

Halbbildnis des Heiligen, der 1416 als Francesco Martolillo<br />

in der italienischen Stadt Paola geboren wurde,<br />

als Franziskanermönch 1471 den Orden der Paulaner<br />

gegründet hatte und 1519 heiliggesprochen wurde.<br />

Dargestellt in der braunen Kutte der Franziskaner, die<br />

Rechte hält einen Wanderstab. Der Putto ist als Attribut<br />

seiner Heiligsprechung zu verstehen.<br />

Domenico Piola war bedeutendes Mitglied einer<br />

Genueser Künstlerfamilie und Begründer der sogenannten<br />

casa Piola in der Salita San Leonardo. Zu seinen<br />

Hauptwerken zählen die Fresken im Palazzo Rosso,<br />

aber neben weiteren Werken etwa auch die Entwürfe<br />

für den Baldachin des Dogen im Palazzo Ducale zu<br />

Genua. Seine Malschule, die casa Piola wurde von<br />

Paolo Gerolamo Piola (1666-1724), dem begabtesten<br />

seiner Söhne weitergeführt. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Piero Boccardo, Margherita Priarone: Domenico<br />

Piola (1627-1703). Progetti per le arti, Mailand 2006.<br />

Vgl. Mariangela Bruno. „D. Piola. fe“: alcune considerazioni<br />

su Domenico Piola e l'editoria seicentesca,<br />

in: Vedi Anche, Vol. 29, N. 2, 2019.<br />

R. Dugoni. Domenico Piola, in: Ezia Gavazza (Hrsg.),<br />

Genova nell'Età Barocca, Bologna 1992, S. 231-242.<br />

(1380542) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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111


338<br />

PETER VAN LINT,<br />

1609 <strong>–</strong> 1690, ZUG./ UMKREIS DES<br />

ANBETUNG DER KÖNIGE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

85 x 103 cm.<br />

In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />

Großformatige Darstellung, in dem rechten Drittel die<br />

Heilige Familie mit dem Ochsen in einer Scheune<br />

darstellend, in den linken zwei Dritteln ein großes Figurenaufgebot<br />

mit den Heiligen Drei Königen in teils<br />

prächtigem hermelinbesetzten Ornat, zwei Kamelen,<br />

Soldaten und Bediensteten, die sich allesamt vor einer<br />

antiken Architekturruine versammelt haben.<br />

PETER VAN LINT,<br />

1609 <strong>–</strong> 1690, ATTRIBUTED/ CIRCLE OF<br />

THE ADORATION OF THE MAGI<br />

Oil on copper.<br />

85 x 103 cm.<br />

Notes:<br />

Another devotional painting of the same composition<br />

by van Lint is held in the church San Ginés, Madrid.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Ein weiteres Anbetungsgemälde gleicher Komposition<br />

von van Lint befindet sich in der Kirche San Ginés,<br />

Madrid. In der Gestaltung des Hintergrunds und dem<br />

Figuren-Arrangement sehen wir einige Variationen.<br />

(1371631) (13)<br />

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339<br />

PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />

UM 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />

DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />

PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />

CA. 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST PREACHING<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

108 x 152 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In Landschaft, rechtsseitig unter einem Baum stehend<br />

Johannes der Täufer mit einem Fellgewand und einem<br />

Kreuzstab, die ihm attributiv zugeordnet werden. Um<br />

ihn herum eine große Zahl von Männern, Frauen und<br />

Kindern, darunter ein vor ihm stehendes hochrangiges<br />

orientalisches Paar, wohl ein Herrscher in edlem Gewand<br />

mit langem rotem, teils gold besticktem Mantel,<br />

der am Ende von zwei Knaben gehalten wird. Auf seinem<br />

Haupt einen großen weißen Turban tragend. Neben<br />

ihm wohl seine junge Frau in einem weißen langen<br />

Seidengewand mit Goldstickereien und einem Fächer<br />

in ihrer Hand. Zu Füßen des Täufers weitere, edel gekleidete<br />

Frauen in glänzenden Gewändern, davon eine<br />

ein Kind im Schoß haltend. Im Hintergrund wohl einige<br />

Bauern, sowie vor Johannes mehrere Soldaten, teils<br />

mit Helm und Lanzen. Feine qualitätvolle Darstellung,<br />

bei der besonders durch die hellere Lichtführung die<br />

prachtvollen Kleidungsstücke betont werden.<br />

(1380511) (3) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

108 x 152 cm<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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115


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340<br />

FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

BERGIGE LANDSCHAFTEN MIT RUINEN<br />

UND FIGUREN<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />

A pair of paintings:<br />

MOUNTAINOUS LANDSAPE WITH RUINS<br />

AND FIGURES<br />

Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 78 x 108 cm.<br />

Das eine Gemälde zeigt linksseitig von zwei großen,<br />

bis über den Himmel hinausragenden Bäumen einen<br />

Viadukt, der über einen Fluss führt und rechtsseitig,<br />

unterhalb eines antiken Gebäuderestes mit Skulptur<br />

einen Weg mit zwei vollbepackten Mulis, der ins Tal<br />

zu einer Stadt führt. Das andere Gemälde zeigt im<br />

Zentrum ein halb verfallenes, von Pflanzen bewachsenes<br />

Gebäude, umgeben von einem Gewässer und<br />

links seitig eine alte steinerne Brücke mit zwei großen<br />

Bögen, unter denen mehrere Figuren zu erkennen<br />

sind. Im Hintergrund ein hohes Gebirge unter hellblauem,<br />

teils gelblichem Licht der untergehenden<br />

Sonne.<br />

(13804511) (18)<br />

Oil on canvas each. Relined.<br />

78 x 108 cm each.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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117


341<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, ZUG.<br />

STEINAMPHORE MIT DER GÖTTIN CERES<br />

UND PRACHTVOLLER BLUMENGIRLANDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

129 x 92 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund eine große steinerne Amphore<br />

oder Vase, in deren Mittelpunkt die Skulptur der<br />

Ceres zu erkennen ist, der Göttin des Ackerbaus und<br />

der Fruchtbarkeit, die in ihren Händen eine Garbe hält.<br />

Umrahmt wird die Darstellung von zwei kleinen Bouquets<br />

jeweils am oberen linken und rechten Rand,<br />

sowie ein größeres Blumenbouquet am unteren Rand.<br />

Bestehend unter anderem aus Nelken, Tulpen, Rosen<br />

und einer blauweißen Ackerwinde, dazu verschiedene<br />

Kleinblütler und Gräser in leuchtenden weißen, rosafarben,<br />

roten und blauen Farbtönen. Malerei in der<br />

typischen Manier des Künstlers, wobei die Darstellung<br />

der Ceres wohl von Erasmus Quellinus II (1607-<br />

1678) sein könnte.<br />

(13814013) (18)<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, ATTRIBUTED<br />

STONE AMPHORA WITH THE GODDESS CERES<br />

AND MAGNIFICENT FLORAL GARLAND<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

129 x 92 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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342<br />

HIERONYMUS GALLE D. Ä.,<br />

1625 <strong>–</strong> UM 1679<br />

MADONNENBILD IM BLUMENKRANZ<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 68 cm.<br />

Das Gemälde im RKD-Bildarchiv aufgeführt unter<br />

Nummer 0000026656.<br />

Die Bildmotividee, von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625)<br />

bis Peter Paul Rubens (1577-1640) mehrmals aufgegriffen,<br />

zeigt auch hier ein gemaltes gerahmtes<br />

Madonnenbildnis, in Grisailletechnik. Die Rahmung<br />

mit seitlichen Voluten in Art einer Steinrahmung. Um<br />

das Bildnis zieht sich ein, vor dunklem Grund, hell<br />

aufleuchtender Kranz aus unterschiedlichsten Blüten<br />

und Blätter. Darunter rosafarbene Rosen, Malven,<br />

weiße Hortensien, gefiederte Tulpen, Feuerlilien, Iris<br />

sowie Blütenrispen und andere Frühsommerblumen.<br />

Die Blütenblätter, äußerst fein gemalt, scheinen vor<br />

dem dunklen, nahezu schwarzen Hintergrund herauszustrahlen.<br />

(1380348) (11)<br />

HIERONYMUS GALLE THE ELDER,<br />

1625 <strong>–</strong> CA. 1679<br />

MADONNA IN FLORAL WREATH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 68 cm.<br />

The painting is listed in the RKD image archive under<br />

no. 0000026656.<br />

The idea for this motif was captured repeatedly by<br />

Jan Brueghel the Elder (1568-1625) to Peter Paul<br />

Rubens (1577-1640). It depicts a painted framed portrait<br />

of the Madonna in grisaille.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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343<br />

PIETRO DELLA VECCHIA,<br />

1603 <strong>–</strong> 1678<br />

BACCHUS UND CERES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

109 x 130 cm.<br />

In teilvergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Egidio Martini,<br />

Venedig, in Kopie.<br />

Inmitten einer Waldlichtung, die von Bäumen hinterfangenden<br />

formatfüllenden Figuren eine absteigende<br />

Diagonale aufzeigend während sich rechts oben ein<br />

hügeliger Landschaftsausschnitt zeigt. Ceres liegt mit<br />

entblößten Brüsten und blauem seidigen Gewand<br />

neben Bacchus, der ihr eine silberne gemuschelte<br />

Weinschale zu reichen im Begriff ist.<br />

Nach anfänglichem Studium bei Alessandro Varotari<br />

(genannt Padovanino, 1588-1649), wandte er sich in<br />

seinem Stil besonders den Werken Tizians (1490-<br />

1576) und Giorgiones (1478-1510) zu. Diese und auch<br />

Carlo Saraceni (1579-1620) hatten Einfluss auf ihn,<br />

später auch der Maler Bernardo Strozzi (1581-1644).<br />

In den 1640er-Jahren gehörte er zu den führenden<br />

Malern religöser Themen in Venedig. Verheiratet<br />

war er mit der Tochter des Caravaggisten Nicolas Régnier<br />

(1590-1667).<br />

(13803132) (13)<br />

PIETRO DELLA VECCHIA,<br />

1603 <strong>–</strong> 1678<br />

BACCHUS AND CERES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

109 x 130 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Egidio Martini, Venice, in copy.<br />

€ 25.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

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344<br />

JOACHIM VON SANDRART,<br />

1606 <strong>–</strong> 1688, WERKSTATT<br />

ALLEGORIE DES OKTOBERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

160 x 125 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Zentrum des Bildes wird von einer allegorischen<br />

männlichen Figur gebildet, die mittels Weinlaubes<br />

und Trauben als Bacchus erkenntlich ist, während<br />

links ein Einblick in ein Rauminneres mit arbeitenden<br />

Frauen, rechts ein Ausblick auf einen kleinen Festzug<br />

mit musikalischer Untermalung. Die Art der Darstellung<br />

des Bacchus mit Assistenzfigur geht auf Bartolomeo<br />

Manfredis „Bacchus und ein Trinker“ (Rom, Palazzo<br />

Barberini) zurück, während die Tanzszene im<br />

Hintergrund dagegen die Übernahme eines Motivs<br />

aus Johann Liss‘ Dorfhochzeit ist. Das hier angebotene<br />

Gemälde nimmt direkten Bezug auf das Gemälde,<br />

welches 1642 - 1643 entstand und als Allegorie des<br />

Monats Oktober im Zuge einer Zwölf-Monats-Folge<br />

unter Inventarnummer 365 im Schloss Schleißheim<br />

verwahrt wird. Es ist anzunehmen, dass es sich bei<br />

dem hier angebotenen Gemälde um eine Werkstattwiederholung<br />

handelt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

Vgl. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart,<br />

in: Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (Hrsg.),<br />

1662-1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

Eine Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />

der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum<br />

Fembohaus, Nürnberg 2012.<br />

Vgl. Anna Schreurs (Hrsg.), Unter Minervas Schutz.<br />

Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher<br />

Academie (= Ausstellungskataloge der Herzog<br />

August Bibliothek. Nr. 95). Unter Mitwirkung von<br />

Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und<br />

Saskia Schäfer-Arnold. Herzog-August-Bibliothek,<br />

Wolfenbüttel 2012.<br />

Anmerkung:<br />

Sandrart, Sohn eines Kupferstechers, ist als weit<br />

mehr als ein Kunstgelehrter in die Geschichte eingegangen.<br />

Völlig zu Recht wurde er „der deutsche<br />

Vasari“ genannt. Als Begründer der „Teutschen<br />

Academie“ war er auch Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher<br />

und akademischer Werke. Vom<br />

Hochadel beauftragt, schuf er zusammen mit seiner<br />

Werkstatt zahlreiche Meisterwerke, wie etwa den<br />

Zyklus der Jahreszeiten für Maximilian I von Bayern,<br />

aber auch „Das große Friedensmahl“ anlässlich des<br />

Friedensexekutionskongresses 1649. 2013 wurde<br />

Sandrart eine Ausstellung gewidmet, mit dem Titel<br />

„Unter Minervas Schutz. Bildung und Kunst in Joachim<br />

von Sandrarts „Teutscher Academie“ (Katalog<br />

Herzog Augurst Bibliothek, Katalog Wolfenbüttel.<br />

(13804818) (3) (13)<br />

JOACHIM VON SANDRART,<br />

1606 <strong>–</strong> 1688, WORKSHOP<br />

ALLEGORY OF OCTOBER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

160 x 125 cm.<br />

Unframed.<br />

Literature:<br />

cf. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

cf. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart, in:<br />

Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (eds.), 1662-<br />

1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

An exhibition of the painting and sculpture collection<br />

of the Museums of the City of Nuremberg in the<br />

Stadtmuseum Fembohaus, Nuremberg 2012.<br />

cf. Anna Schreurs (ed.), Under Minerva’s Protection.<br />

Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrart’s Teutscher<br />

Academie (exhibition catalogues of the Herzog<br />

August Bibliothek. No. 95). In collaboration with Julia<br />

Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt and Saskia<br />

Schäfer-Arnold. Duke August Library, Wolfenbüttel<br />

2012.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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121


345<br />

JAN PAUWEL GILLEMANS D. J.,<br />

1651 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1704<br />

ALLEGORIE DER IRDISCHEN LIEBE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 82 cm.<br />

Das detailreich mit Kinderfiguren, Parkarchitektur und<br />

Früchtedarstellungen komponierte Bild ist als Allegorie<br />

zu verstehen, die auf die irdische Liebe Bezug nimmt.<br />

Als zentrale Figur zeigt sich ein kleines Mädchen,<br />

nur mit einem roten Lendentuch bekleidet, das neben<br />

einem Vogelkäfig kauert, während es ein in der rechten<br />

Hand hochgehaltenes Vöglein betrachtet, das alsbald<br />

in den Käfig geführt werden soll. Das Vöglein an einer<br />

Schnur geführt, die die linke Hand des Kindes hält.<br />

Rechts daneben ein weiteres Mädchen sowie zwei<br />

stehende Knaben, die wohl erstmals interessiert auf<br />

das Vögelchen, Symboltier der irdischen Liebe blicken,<br />

während sie sich kräftemessend aneinander halten.<br />

Die allegorische Kindergruppe umgeben von einer<br />

Fülle fein gemalter Früchte wie hellen und dunklen<br />

Trauben, Melonen, Baumobst und Feigen. Ein ganzer<br />

Obststrunk zieht von der Mitte des Vordergrunds<br />

nach links einen schrägstehenden Baumstamm hoch,<br />

an dem zwei weitere Knaben ins Geäst steigen, wohl<br />

nach Vogelnestern suchend. Im Hintergrund Blick in<br />

eine Parklandschaft mit nach hinten zum Horizont führender<br />

Pappelallee, davor eine Parkvase. Am rechten<br />

Bildrand ein im Abendlicht stehendes höfisches Parkgebäude.<br />

Die Symbolik der irdischen Liebe wird noch<br />

unterstrichen durch das in der linken unteren Bildecke<br />

dargestellte Kaninchenpaar. Das Bild in meisterhafter<br />

Malweise vorgeführt, die Früchte stilllebenhaft wiedergegeben,<br />

die Lichtstimmung treffend und konsequent<br />

gemeistert.<br />

(1380349) (11)<br />

JAN PAUWEL GILLEMANS THE YOUNGER,<br />

1651 ANTWERP <strong>–</strong> 1704<br />

AN ALLEGORY OF EARTHLY LOVE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 82 cm.<br />

This detailed composition of children, park architecture<br />

and fruit depictions symbolizes an allegory referring to<br />

love on earth. The picture is masterfully executed: the<br />

fruit is painted in the manner of a still life and the<br />

atmosphere of the light has aptly and consequently<br />

been mastered.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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346<br />

BOLOGNESER SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND ADONIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

86 x 116 cm.<br />

In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Im Zentrum der leicht hügeligen Landschaft mit großem<br />

Staffagebaum das thematisch hervorgehobene Liebespaar<br />

Venus und Adonis, umgeben von Blüten herbeibringenden<br />

Nymphen, Jagdhunden und Putten, über<br />

Adonis eine Erinnye, die das Unheil ankündigt, das<br />

Adonis ereilen wird.<br />

(1381552) (4) (13)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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347<br />

ANTHONY VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />

NACHFOLGE DES<br />

AMARYLLIS UND MIRTILLO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 141 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Die Darstellung geht auf ein italienisches Theaterstück<br />

„Il pastor fido“ (der treue Hirte) zurück. Der Hirte<br />

Mirtillo war in die Nymphe Amaryllis verliebt. Sie war<br />

Halbgöttin und für den einfachen Mirtillo unerreichbar.<br />

Der Hirte verkleidete sich als Nymphe, nahm an einem<br />

Kusswettbewerb teil, bei dem sich Amaryllis beim<br />

ersten Kuss in ihn verliebt. Als Motiv für ein Gemälde,<br />

wie vorliegend, wurde dabei meistens die Krönungsszene<br />

des als Frau verkleideten Mirtillo gewählt, vor<br />

Landschaftshintergrund. Mehrere Nymphen wohnen<br />

dieser Krönung bei, teils verweisen sie durch Handgestus<br />

auf das verliebte Paar. Vereinzelt rest.<br />

Anmerkung.<br />

Das Original-Gemälde von van Dyck stammt von<br />

1631/32 und befindet sich in Schloss Weißenstein,<br />

Pommersfelden<br />

(1380672) (3) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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123


348<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />

NACHFOLGE DES<br />

DER TRUNKENE SILEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

88,5 x 74,6 cm.<br />

Im Flammleistenrahmen.<br />

Das Gemälde entsprechend dem um 1619/20 von Van<br />

Dyck geschaffenen Werk „Der trunkene Silen“, in den<br />

Bildmaßen 107 x 91,5 cm, das sich unter der Inv. Nr.<br />

1017 in der Gemäldegalerie Alte Meister zu Dresden<br />

befindet. Die Ausführung des hier vorliegenden Gemäldes<br />

von hoher detailgenauer Malqualität, auf feingewebter<br />

Leinwand, in einer dem Dresdner Bild gegenüber<br />

leicht verkleinerten Ausführung. Das Thema aus<br />

der antiken Literatur (Ovid Metamorphosen XI) überliefert,<br />

hatte Van Dyck mehrfach aufgegriffen und in<br />

unterschiedlichen Gruppenzusammenhang gestellt.<br />

Im Querformat etwa wird der korpulente Silen von<br />

einem Pan gestützt, in Begleitung weiterer Figuren,<br />

darunter ein auf einer Doppelaulos blasender Musikant;<br />

in einer weiteren Version wird er von einer Mänade aufrecht<br />

gehalten. Der rechts Stehende in rotem Mantel<br />

wurde bereits als Selbstbildnis vermutet. Die Zusammenarbeit<br />

mit seinem Lehrer Rubens begann spätestens<br />

1617; dessen Einfluss ist daher unverkennbar.<br />

(1381368) (11)<br />

ANTHONY VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERP <strong>–</strong> 1641 LONDON, FOLLOWER OF<br />

DRUNKEN SILENUS<br />

Oil on canvas.<br />

88.5 x 74.6 cm.<br />

The painting corresponds to a work titled Drunken<br />

Silenus by Van Dyck created ca. 1619/20, measuring<br />

107 x 91.5 cm, held at the Gemäldegalerie Alte<br />

Meister in Dresden under inventory no. 1017.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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349<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

IN DER ART DES PETER PAUL RUBENS<br />

AUFSTIEG ZUM KALVARIENBERG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

70 x 87 cm.<br />

Unter hohem Himmel, im Licht der untergehenden<br />

Sonne, der unter der Last des schweren Holzkreuzes<br />

gefallene Jesus beim Aufstieg auf den mit Bäumen<br />

bewachsenen hohen Kalvarienberg. Er trägt ein langes<br />

Gewand, wird an den Haaren kräftig von einem Schächer<br />

gezogen und blickt mit seinem fahlen Gesicht<br />

aus dem Gemälde heraus. Umgeben ist er von zahlreichen<br />

Figuren: hinter ihm Simon von Cyrene, der<br />

ihm hilft, das Kreuz wieder zu heben und ein weiterer<br />

Helfer, ein Soldat zu Pferde, der ihn mit Lanze fordert<br />

aufzustehen, zudem Soldaten in Rüstung, den beiden<br />

weiteren Verurteilten, sowie einem Trupp, der ihnen<br />

voranreitet. Während die linke Bildseite von dem Berg<br />

und den Figuren fast ganz eingenommen wird, fällt<br />

auf der rechten Bildseite der Blick in die weite Landschaft<br />

mit der Stadt unter hohem Himmel. Am Boden<br />

die halb kniende Veronika, die Jesus ein weißes<br />

Schweißtuch reichen möchte, hinter ihr zwei kleine<br />

Kinder und am Bildrand Maria in langem blauem Gewand<br />

mit Johannes. Malerei mit erkennbarer Zweiteilung:<br />

Die linke Bildseite lässt den Einfluss eines<br />

hoch formatigen Werkes von Rubens erkennen, bei<br />

dessen Gemälde jedoch noch Veronika mit dargestellt<br />

ist. Qualitätvolle Malerei in teils kräftiger Farbgebung<br />

mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde „Der Aufstieg zum Kalvarienberg“ von<br />

Peter Paul Rubens, dat. 1634-1637, Öl auf Leinwand,<br />

560 x 350 cm befindet sich in Brüssel, Musées Royaux<br />

des Beaux-Arts de Belgique, Musée d‘Art Ancien,<br />

Inv.Nr. 374. (13816614) (2) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

IN THE STYLE OF PETER PAUL RUBENS<br />

ASCENT TO MOUNT CALVARY<br />

Oil on copper.<br />

70 x 87 cm.<br />

Painting visibly divided into two sections: the left side<br />

shows the influence of a portrait-format work by<br />

Rubens, in whose painting Veronica is also shown.<br />

High-quality painting, with strong colours in places<br />

and skilful chiaroscuro.<br />

Notes:<br />

The painting The Ascent to Calvary by Peter Paul<br />

Rubens, dated 1634-1637, oil on canvas, 560 x 350 cm<br />

is held at Brussels, Musées Royaux des Beaux-Arts<br />

de Belgique, Musée d'Art Ancien, inv. no. 374<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

126 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


350<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS IN DER ART DES<br />

ANTONIS MOR (1512 <strong>–</strong> 1575)<br />

HALBBILDNIS EINES MANNES<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

68 x 57 cm.<br />

Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />

Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />

verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />

Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />

und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />

auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />

Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />

wobei der fest geschlossene Mund mit<br />

schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinn partie<br />

Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen Hofes.<br />

Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts sich aufhellendem<br />

Hintergrund.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Vgl. Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />

Et Son Temps, Brüssel 1910.<br />

Vgl. W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />

‘vermaard schilder van Utrecht’ en zijn naaste<br />

familie, in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959,<br />

S. 230-248.<br />

(13816613) (2) (11)<br />

DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />

IN THE MANNER OF ANTONIS MOR<br />

(1512 <strong>–</strong> 1575)<br />

HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

68 x 57 cm.<br />

Original inscription top left with age of the depicted and<br />

date “Aeta 26. Ao 1555”, beneath smudged remains of a<br />

signature “Antoni (...)”.<br />

Literature:<br />

Compare Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and<br />

Authority, Zwolle 2007.<br />

Compare Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />

Et Son Temps, Brussels 1910.<br />

Compare W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />

“vermaard schilder van Utrecht” en zijn naaste familie,<br />

in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959, pp. 230-248.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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127


351<br />

LUDOVICO STERN,<br />

1709 <strong>–</strong> 1777<br />

VANITAS STILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 38 cm.<br />

Links unten eventuell Restsignatur.<br />

In schwarzer Leiste.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, 5. Oktober 2015, in Kopie.<br />

Auf einer knapp mit weißem Tischtuch bedeckten<br />

Tischplatte ein dominanter liegender Schädel mit<br />

dahinter sich erhebendem Blütenbouquet. Lodovico<br />

war gebürtiger Römer, jedoch Sohn des Bayerischen<br />

Künstlers Ignazio Stern.<br />

Literatur:<br />

Vgl. F. Petrucci, Ludovico Stern 1709 <strong>–</strong> 177, Pittura<br />

Rococò a Roma, Foligno, 2012.<br />

(13803112) (13)<br />

LUDOVICO STERN,<br />

1709 <strong>–</strong> 1777<br />

VANITAS STILL LIFE<br />

Oil on canvas.<br />

48 x 38 cm.<br />

Remains of a signature possibly lower left.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Giancarlo Sestieri, Rome, 5 October 2015, in copy.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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352<br />

GERARD VAN EDEMA,<br />

1652 <strong>–</strong> 1700,<br />

NACHFOLGE DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

HÖCHST DEKORATIVE, GROSSFORMATIGE<br />

WINTERLANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

164 x 112 cm.<br />

Vermutlich handelt es sich bei dem vorliegenden<br />

Gemälde um eine höfische Raumausstattung mit<br />

hochformatigen, wandbetonenden Darstellungen der<br />

vier Jahreszeiten. Wie in dieser Art Gemälde üblich,<br />

wird die karge Landschaft mit knorrigen, laublosen<br />

Bäumen auch hier mit nur wenigen Staffagefiguren<br />

gezeigt, ebenfalls mit einer links hinter Bäumen stehenden<br />

Gebäudegruppe mit Turm.<br />

(1380459) (11)<br />

GERARD VAN EDEMA,<br />

1652 <strong>–</strong> 1700,<br />

FOLLOWER OF THE EARLY 18TH CENTURY<br />

HIGHLY DECORATIVE LARGE FORMAT WINTER<br />

LANDSCAPE<br />

Oil on canvas.<br />

164 x 112 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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129


353<br />

PIETRO NAVARRA,<br />

TÄTIG 1685 <strong>–</strong> 1714<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT MELONE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

50 x 66 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Unter bewölktem Himmel in Landschaft vor einem<br />

höheren begrünten Hügel am Boden liegend diverse<br />

Früchte: Eine große Melone, Granatapfel, mehrere<br />

samtige Pfirsiche, diverse Pflaumen, Feigen sowie<br />

blaue und weiße Weintraubenrispen. Das Licht fällt<br />

von links oben auf die Früchte herab und setzt gekonnt<br />

Glanzlichter. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />

Akzentuierung.<br />

(1381162) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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354<br />

GILLIAM DANDOY,<br />

TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GLÄSERN, AUSTERN<br />

UND KREBSEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

52 x 65,1 cm.<br />

Signatur „G. Dandoy“ links unten.<br />

In inkrustiertem Wellenleistenrahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde ist als ein Werk von<br />

Gilliam Dandoy beim RKD in Den Haag unter Nummer<br />

70228 verzeichnet.<br />

Von rechts in die Bildfläche hineinragende Tischplatte<br />

mit gefälteter Decke. Darauf eine Gruppe von Trauben,<br />

Zitronen, einer Melone und zwei gefüllten Gläsern; geöffneten<br />

Austern und einem weiten Teller mit Krebsen,<br />

die als Stütze für eine Tonpfeife dienen, die der Komposition<br />

eine diagonale Ausrichtung verleiht.<br />

(1381324) (1) (13)<br />

GILLIAM DANDOY,<br />

ACTIVE IN THE 17TH CENTURY<br />

STILL LIFE WITH FRUIT, GLASSES, OYSTERS,<br />

AND CRABS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

52 x 65.1 cm.<br />

Signature “G. Dandoy” lower left.<br />

The painting on offer for sale here is listed as Gilliam<br />

Dandoy at the RKD in The Hague under no. 70228.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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131


355<br />

ABRAHAM VAN CALRAET,<br />

1642 DORDRECHT <strong>–</strong> 1722 AMSTERDAM<br />

Calraet war Schüler der beiden Maler Samuel und<br />

Aemilius Hup, die in Dordrecht auch als Bildhauer<br />

wirkten. Es wird angenommen, dass er ein Schüler<br />

des Albert Cuyp (1620-1691) war. Aufgrund der Monogramm-Ähnlichkeit<br />

mit diesem wurden Calraets Bilder<br />

vielfach Cuyp zugewiesen, was der Kunsthistoriker<br />

Abraham Bredius erstmals richtigstellen konnte.<br />

OBSTSTILLLEBEN MIT PFIRSICHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

44,5 x 52,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund ein Tisch mit marmorner<br />

grauer Platte, darauf die sorgsam arrangierten Früchte:<br />

In der Mitte einige samtig wirkende Pfirsiche, rechts<br />

da neben eine Rispe mit hellen Weintrauben, zwei Äpfel<br />

und einigen davor liegende Haselnüsse, linksseitig<br />

einige Pflaumen, zwei Kirschen und ein paar Johannisbeeren.<br />

Im Hintergrund jeweils seitlich hochragend<br />

ein Ast mit Weinlaub und mit Obstblättern. Qualitätvolle<br />

Malerei, die Früchte besonders hervorgehoben<br />

durch ihre realistische Wiedergabe und die gekonnte<br />

Beleuchtung mit ausgearbeiteten Hell-Dunkel-<strong>Part</strong>ien<br />

und gesetzten Glanzlichtern auf einzelnen Früchten.<br />

(1381171) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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356<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

UM 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT ROSEN UND KORB<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

66,4 x 84,2 cm.<br />

Links unten monogrammiert „AB S“.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Darstellung einer von rechts in die Bildfläche hineinragenden<br />

Tischplatte mit darauf liegendem Korb mit<br />

Pfirsichen, Trauben zweier Couleur und teils bereits in<br />

voller Blüte stehenden gefüllten Rosen.<br />

Provenienz:<br />

Palais Galliera, Paris, 12. Dezember 1950, Nr. 65.<br />

Ausstellung:<br />

Palais des Beaux-Arts de Bruyelles, La nature morte<br />

hollandaise, les principaux représentants, ses origines,<br />

son influence, Brüssel 1929, Nr. 93, mit Abb. im<br />

Ausstellungskatalog Tafel XXXV.<br />

(1381321) (1) (13)<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

CA. 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRUIT STILL LIFE WITH ROSES AND BASKET<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

66.4 x 84.2 cm.<br />

Monogrammed lower left “AB S”.<br />

Provenance:<br />

Palais Galliera, 12 December 1950, no. 65.<br />

Exhibitions:<br />

Brussels, Palais des Beaux-Arts, La nature-morte<br />

hollandaise, 1929, no. 93, ill. plate XXXV.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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133


357<br />

GIORGIO BARBARELLI GIORGIONE,<br />

1476/77 <strong>–</strong> 1510, NACH<br />

LA TEMPESTA (DAS GEWITTER)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85,5 x 73 cm.<br />

In vergoldetem, teils durchbrochenen Prunkrahmen.<br />

Am Ufer eines Flusses, rechtsseitig auf einer Wiese<br />

sitzend, eine junge nackte Frau mit einem weißen<br />

Umhang, der ihren Schulterbereich bedeckt, gerade<br />

einem kleinen Kind ihre Brust gebend. Linksseitig des<br />

Flusses wird sie dabei von einem jungen, elegant<br />

stehenden Mann beobachtet. In der Mitte der breite<br />

Fluss, über den eine hölzerne Brücke führt, vor den<br />

noch von der Sonne bestrahlten Bauten einer Stadt.<br />

Im darüberliegenden hohen Himmel dichte, teils dunkle<br />

Wolken und ein gelblicher zuckender Blitz erkennbar.<br />

Anmerkung:<br />

Unser Gemälde ist im 19. Jahrhundert nach dem<br />

Original des venezianischen Malers Giorgione entstanden.<br />

Dieses datiert um 1508 und befindet sich in<br />

der Accademia in Venedig. Das Gemälde hat bisher<br />

keine gültige und in allen Aspekten befriedigende<br />

Deutung erfahren. Diese Rätselhaftigkeit dürfte wohl<br />

eine Ursache der Faszination sein, die es seit Jahrhunderten<br />

immer wieder auf den Betrachter ausübt.<br />

(1380645) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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358<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

LANDSCHAFT IM LICHT EINES SPÄTEN<br />

NACHMITTAGS MIT ANTIKEM TEMPEL DER SIBYLLE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57 x 65 cm.<br />

Rechts unten auf einem Stein signiert „N Berchem“.<br />

Dieses Gemälde gehört zu einer Gruppe von Bildern<br />

im italienischen Stil, die kurz nach der Mitte seiner<br />

Laufbahn entstanden. Deutlich inspiriert von den südlichen<br />

Landschaften seiner Kollegen und unter Vorbild<br />

früherer holländischer Italianisten, insbesondere Jan<br />

Asselijn und Jan Both, in Berchems eigener reifer<br />

italienischer Manier entstanden. Die Landschaft ist<br />

typisch für diesen neuen Stil, vor allem in der Verwendung<br />

von Licht und Farbe. Die allgegenwärtigen<br />

bernsteinfarbene und braune Tonalität von Berchems<br />

Werken aus den 1640er-Jahren wurde durch eine vielfältigere,<br />

buntere und hellere Palette mit reich gesättigten<br />

Farbtönen und einer größeren Klarheit der<br />

Details ersetzt. Die Verwendung von starken Kontrasten<br />

von Licht und Schatten evoziert die Intensität des<br />

abendlichen Sonnenlichts und lenkt die Aufmerksamkeit<br />

des Betrachters auf die Figuren- und Tiergruppe<br />

im Vordergrund. Diese Landschaft ist eine unbekümmerte<br />

Welt der pastoralen Glückseligkeit, die ein Ideal<br />

des Landlebens verkörpert, wie es sich in der zeitgenössischen<br />

niederländischen Literatur wiederfindet.<br />

Der Anschlag ist schnell und lebendig; bei den Tieren<br />

ist eine gewisse Unterzeichnung erkennbar.<br />

Das vorliegende Gemälde ist wohl um 1660/70 zu<br />

datieren (nach Berchems eventueller Italienreise). In<br />

der Mitte seiner Laufbahn hatte er eine Vorliebe für<br />

porzellanblaue Himmel und Horizonte, die von einem<br />

goldenen Schimmer durchdrungen sind. Später arbeitete<br />

er mit seinem Sohn zusammen.<br />

Eine Federzeichnung in Verbindung mit ähnlichen<br />

Figuren in einer anderen Position wie auf dem vorliegenden<br />

Gemälde, befindet sich in der Georges & Maida<br />

Abrams Collection, Boston (157 x 201 mm, Soth<br />

9/7/1968, Nr 33).<br />

Um eine ähnliche Komposition zu studieren, aber mit<br />

Figuren in einer anderen Position, siehe die Zeichnung<br />

aus der Sammlung Abrams, Boston (150 x 195<br />

oder 15,7 x 20,1 cm, Soth, 09/07/1968, Nr. 33).<br />

Es gibt fünf weitere bekannte Versionen (nicht-autografisches<br />

Atelier) oder Kopien:<br />

1. Eine alte Kopie nach dem vorliegenden Gemälde<br />

(mit einer späteren Signatur unten links) befindet sich<br />

in der Glasgow Art Gallery, Graham-Gilbert-Nachlass,<br />

1877 (HdG 118, Öl auf Leinwand, 53 x 64 cm, Kat.<br />

1961, Nr. 569).<br />

2. Hofstede de Groot als „autre version“ erwähnt,<br />

kopiert nach dem vorliegenden Gemälde mit kleinen<br />

Abweichungen: war bei Sotheby‘s, London, 19. April<br />

1972, Nr. 54 (Öl auf Leinwand, 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />

61,5 cm), Landschaft mit Bauern und Vieh, aus der<br />

Sammlung Baronne de Rotschild; zuvor in der Versteigerung<br />

Sedelmayer, 1897, 16. November Berlin.<br />

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3. Lempertz-Auktion, Köln, 3./8. Juni 1959, Nr. 11,<br />

Repro, 57 x 63 cm, signiert unten rechts, „Berchem f“.<br />

Diese Version weist kleine Unterschiede im Himmel<br />

und in den Bäumen auf.<br />

4. Dieselbe Gruppe von zwei Frauen und vier Ziegen in<br />

einer anderen Landschaft mit Kühen in einer anderen<br />

Position, rechts von der stehenden Frau, erscheint auf<br />

dem Gemälde im Nationalmuseum in Warschau.<br />

5. Sammlung Holscher-Stumpf, Berlin (Verkauf am<br />

05.07.1918 bei Lepke Nr. 88, Taf. 30), signiert unten<br />

links auf Felsen im Wasser, Berchem (Öl auf Leinwand,<br />

53,5 x 61 cm)- prov. Coll. Scarisbrick, London,<br />

Coll. Earl of Dudley, London- Ausgestellt. Burlington<br />

Haus, 1871.<br />

Provenienz:<br />

Wahrscheinlich Sammlung Linart de Neuville, 1765.<br />

Sammlung Charles Offley Esq., 1809.<br />

Sammlung Artis Esq., Ramsgate, Esq.<br />

Sammlung Dr Max Wassermann, Paris, 1834.<br />

Privatsammlung, Gent.<br />

Privatsammlung, Luxemburg.<br />

Literatur:<br />

John Smith, A catalogue raisonné of the works of<br />

the most eminent Dutch, Flemish and French painters,<br />

Bd. 5, London 1834, S. 48, Nr. 158.<br />

HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />

(copy after the present painting) n° 118.<br />

WAAGEN, suppl., p. 291.<br />

Bildarchiv Foto Marburg, F 4017, Negativ Nr. 1069426.<br />

(13814015) (18)


NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

LANDSCAPE IN LATE AFTERNOON LIGHT WITH<br />

ANCIENT TEMPLE OF SYBIL<br />

Oil on canvas.<br />

57 x 65 cm.<br />

Signed “N Berchem” on stone lower right.<br />

This painting is one of a group of Italian-style paintings<br />

created shortly after the artist’s mid-career. Clearly inspired<br />

by the southern landscapes of his colleagues<br />

and modelled on earlier Dutch Italianates, notably Jan<br />

Asselijn and Jan Both and executed in Berchem’s<br />

own mature Italian manner. The present painting can<br />

probably be dated to ca. 1660/70 (after Berchem’s<br />

possible trip to Italy). Midway through his career he<br />

preferred porcelain blue skies and horizons steeped in<br />

a golden glow. He later worked with his son. A pen<br />

and ink drawing associated with similar figures in a<br />

different position from the present painting is held at<br />

the Georges & Maida Abrams Collection, Boston (157<br />

x 201 mm, Soth 9/7/1968, no. 33).<br />

To study a similar composition, but with figures in a<br />

different position, see a drawing from the Abrams<br />

Collection, Boston (150 x 195 or 15.7 x 20.1 cm (Soth,<br />

09/07/1968, no. 33).<br />

There are five further known versions (non-autograph<br />

workshop) or copies:<br />

1. An old copy after the present painting (with a later<br />

signature lower left) held at the Glasgow ArtGallery,<br />

Graham Gilbert Estate, 1877 (HdG 118, Oil on canvas,<br />

53 x 64 cm, cat. 1961 no. 569).<br />

2. A version mentioned by Hofstede de Groot as<br />

“autre version”, copied from the present painting with<br />

minor alterations: was at Sotheby’s London, 19 April<br />

1972, no. 54 (oil on canvas: 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />

61.5 cm), Landscape with Peasants and Cattle, from<br />

the Baronne de Rotschild Collection; previously in the<br />

Sedelmayer auction, 16 November 1897, Berlin.<br />

3. Lempertz auction, Cologne, 3/ 8 June 1959, no.<br />

11, reproduction, 57 x 63 cm, signed lower right,<br />

“Berchem f”. This version shows minor differences in<br />

the sky and trees.<br />

4. The same group of two women and four goats in<br />

another landscape with cows in a different position, to<br />

the right of the standing woman, appears in the painting<br />

held at the National Museum in Warsaw.<br />

5. Holscher-Stumpf Collection, Berlin (sold on 5 July<br />

1918 from Lepke no. 88, plate 30), signed lower left<br />

on rock in water, Berchem (oil on canvas, 53.5 x 61 cm)<br />

<strong>–</strong> prov. Coll. Scarisbrick, London, Coll. Earl of Dudley,<br />

London-exhibited, Burlington House, 1871.<br />

Provenance:<br />

Probably Linart de Neuville collection, 1765.<br />

Charles Offley Esq. collection, 1809.<br />

Artis Esq. collection, Ramsgate, Esq.<br />

Dr Max Wassermann collection, Paris, 1834.<br />

Private collection, Ghent.<br />

Private collection, Luxemburg.<br />

Literature:<br />

John Smith, A catalogue raisonné of the works<br />

of the most eminent Dutch, Flemish and French<br />

painters, vol. 5, London 1834, p. 48, no. 158.<br />

HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />

(copy after the present painting), no. 118<br />

WAAGEN, suppl., p. 291.<br />

Photo Bildarchiv Marburg, F 4017, negative no.<br />

1069426.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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135


359<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />

Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />

seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />

Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />

Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden<br />

in Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungswechsel<br />

ließ er sich schließlich in einem Haus bei<br />

Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />

zeichnete.<br />

Gemäldepaar<br />

HIRTEN MIT VIEH IN LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 193 x 153 cm.<br />

In teilvergoldeten Rahmen.<br />

Die beiden großformatigen Gemälde zeigen jeweils<br />

eine südliche Landschaft; auf dem einen Gemälde ist<br />

ein rechtssitzender Hirte vor einem großen Gesteinsbrocken<br />

zu sehen, in seiner rechten Hand etwas zum<br />

Fressen für seinen Hütehund haltend, der darauf begierig<br />

mit geöffneter Schnauze blickt. Vor ihm diverse<br />

Tiere seiner Herde, darunter Schafe, ein liegender<br />

Stier und Ziegenböcke. Linksseitig wird das Gemälde<br />

mit einem großen Baumstumpf als Repoussoir eingerahmt,<br />

an dem vorbei der Blick in eine weite hügelige<br />

Landschaft unter blauem Himmel mit aufziehenden<br />

dunklen Wolken fällt. Das andere Gemälde zeigt einen<br />

Hirten mit seiner Schafherde vor einer großen weiten<br />

hügeligen Landschaft, in der alte, halb verfallene und<br />

teils bewachsene Rundtürme zu erkennen sind, zudem<br />

schlängelt sich ein Fluss durch die Felslandschaft. Der<br />

Hirte mit grauem Bart und Haaren hat seinen Blick auf<br />

seinen Hund gerichtet, der oberhalb eines kleinen<br />

Felsbrockens steht, den Blick des Hirtens erwidert<br />

und von dort die Herde, zu der auch Ziegen gehören,<br />

bewacht. Qualitätvolle Werke in der typischen Manier<br />

des bekannten Künstlers, in zurückhaltender Farbigkeit<br />

mit gekonnter Licht- und Schatteninszenierung.<br />

(1380752) (18)<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

ALSO KNOWN AS “ROSA DA TIVOLI”,<br />

CA. 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROME,<br />

ATTRIBUTED<br />

Pair of paintings<br />

SHEPHERDS WITH CATTLE IN A LANDSCAPE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

Each 193 x 153 cm.<br />

€ 12.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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360<br />

BERNHARD KEILHAU,<br />

GENANNT „MONSÙ BERNARDO“,<br />

1624 <strong>–</strong> 1687, ZUG.<br />

Als Sohn eines deutschen Malers in Dänemark geboren<br />

und dort zunächst ausgebildet, ging er für zwei<br />

Jahre in die Werkstatt Rembrandts (1606-1669) nach<br />

Amsterdam, um dann ein eigenes Atelier dort zu eröffnen.<br />

1651 begab er sich nach Venedig. Auf seinen<br />

Reisen zwischen Venedig, Bergamont und Mailand<br />

widmete er sich verschiedenen Bildgattungen, vor allem<br />

auch dem Portrait, wobei er die Königin Christina von<br />

Schweden (1626-1689), die sich damals in Ravenna<br />

aufhielt, portraitieren konnte. Letztlich wirkte er ab<br />

1656 in Rom.<br />

SCHLAFENDER HIRTENJUNGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 135 cm.<br />

In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />

In weiter Landschaft, vor einem Baumstumpf, der<br />

liegende Junge in beiger und rötlicher Kleidung, seinen<br />

Kopf auf die Hand seines rechten Ellenbogens<br />

abgestützt und mit seiner linken Hand in seine Beuge<br />

greifend. Neben ihm ein Hund liegend. Rechts ein<br />

Hirtenstück in der Handhabe eines Weidenkorbes befestigt,<br />

dahinter sich ein Staffagebaum vor dem freien<br />

Himmel absetzend. Ein vergleichbares Werk des<br />

Künstlers mit einem liegenden Hirtenjungen und<br />

einem Weidenkorb wurde am 12. Dezember 2001 bei<br />

Christie‘s unter Lot 79 versteigert.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Minna Heimbürger, Bernardo Keilhau detto<br />

Monsù Bernardo, Rom 1988.<br />

(13804817) (3) (13)<br />

BERNHARD KEILHAU,<br />

ALSO KNOWN AS “MONSÙ BERNARDO”,<br />

1624 <strong>–</strong> 1687, ATTRIBUTED<br />

SLEEPING SHEPHERD BOY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

75 x 135 cm.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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137


361<br />

CARAVAGGIST UM 1620<br />

Gemäldepaar<br />

FRUCHTSCHALEN<br />

Öl auf Holzplatte. Jeweils mit oben zusätzlich<br />

angesetztem und bemaltem Holzstück.<br />

Je 32 x 46 cm.<br />

Jeweils in schwarzen Rahmen mit Goldmalerei.<br />

Das eine Gemälde zeigt auf einer hellen Steinplatte<br />

eine Schale mit hellem Sockel, in der sich frische,<br />

rötlich- gelb leuchtende Äpfel mit Zweigen und Blattwerk<br />

befinden, links und rechts der Schale zudem<br />

eine Birne und ein Pfirsich. Auch das andere Gemälde<br />

zeigt auf einer hellen Platte eine beige-goldene Fußschale<br />

mit zahlreichen Früchten, auf Blättern drapiert,<br />

zu denen Äpfel, Mirabellen, Pfirsiche und mittig dunkle<br />

Sauerkirschen gehören. Wiedergabe mit starken Hell-<br />

Dunkel-Kontrasten und Schattenwurf auf den beiden<br />

Platten.<br />

(1381151) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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362<br />

RÖMISCHER CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48 x 58 cm.<br />

In vergoldetem dekorativen Rahmen.<br />

Vor fast schwarzem Hintergrund auf einer steinernen<br />

Platte liegend die diversen Früchte: Von links eine große<br />

grünliche Melone, davor ein paar rote Kirschen, in der<br />

Mitte auf einem herabhängenden Blatt einige Feigen<br />

sowie rechtsseitig einige samtige orange-rote Pfirsiche<br />

mit Blattrispen. Im Hintergrund ein Zweig mit<br />

blauen Traubenrispen. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />

Akzentuierung, an Werke des Caravaggio (1571-1610)<br />

erinnernd.<br />

(1381152) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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363<br />

J. BOURJINON,<br />

TÄTIG UM 1660<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

59 x 42 cm.<br />

Wir danken Dr. Fred Meijer für die Bestätigung der<br />

Zuschreibung.<br />

Vor dunkelbraunem Hintergrund auf einer steinernen<br />

Platte liegend die arrangierten Früchte: Bestehend<br />

aus roten und weißen, teils über die Platte hängenden<br />

Traubenrispen, einigen herabhängenden, leuchtend<br />

roten Kirschen sowie ein Zweig mit samtig leuchtenden<br />

Pfirsichen und einigen Feigen. Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Inszenierung, durch die Beleuchtung<br />

werden insbesondere die rötlichen Früchte teils mit<br />

Glanzlichtern hervorgehoben.<br />

(1381161) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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139


364<br />

ANTON GOBAU,<br />

ODER AUCH ANTON GOEBOUW,<br />

1616 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1698 EBENDA, ZUG.<br />

GROSSE DORFANSICHT MIT BÄUERLICHEM<br />

TREIBEN<br />

ANTON GOBAU,<br />

ALSO KNOWN AS “ANTON GOEBOUW”,<br />

1616 ANTWERP <strong>–</strong> 1698 IBID., ATTRIBUTED<br />

LARGE VILLAGE VIEW WITH PEASANT ACTIVITIES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

82,5 x 119 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In südlicher bergiger Landschaft ein übergroßer Platz,<br />

der von zahlreichen Bauten begrenzt ist. Im Mittelpunkt<br />

wird vielfigurig das fröhliche Handeln und Tun<br />

der Bewohner wiedergegeben: Auf einigen Ständen<br />

werden Marktwaren angeboten, mehrere Hirten mit<br />

Schafen und Kühen überqueren den Platz. Im Vordergrund<br />

linksseitig mehrere fröhlich tanzende Männer<br />

und Frauen sowie rechtsseitig eine sitzende Frau mit<br />

Kindern, die diverse am Boden ausgebreitete Kürbisse<br />

und Melonen zum Verkauf anbietet, an denen ein<br />

von ihr linksseitig mit Pferdefuhrwerk stehendes Paar<br />

Interesse zeigt. Darstellung mit vielen Details unter<br />

hohem Himmel mit großen dichten weißen Wolkenformationen.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein flämischer Barockmaler, der<br />

einige Zeit in Rom verbrachte, wo er sich im Kreis<br />

der Bamboccianti bewegte, niederländischer und<br />

flämischer Genremaler, die Gemälde vom Alltagsleben<br />

der Unterschicht in Rom und auf dem Land<br />

schufen. Der Einfluss auf dem vorliegenden Werk<br />

ist deutlich erkennbar.<br />

(1381562) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

82.5 x 119 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung<br />

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141


365<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />

ZUG.<br />

JUNGER MANN MIT EINER MAUSEFALLE<br />

UND EINER KATZE AUF DEM RÜCKEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77 x 63 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Der junge Mann in abgerissener Kleidung im Dreiviertel<br />

bildnis vor dunklem Hintergrund wieder gegeben,<br />

hält eine eben aus der hölzernen Falle genommene<br />

Maus vor seiner Brust und wird dabei von der Katze auf<br />

seinem Rücken scharf beobachtet. Insbesondere die<br />

lachende Mimik des Jünglings erinnert an die Portraitauffassung<br />

von Frans Hals d.Ä. (1580-1666), wie auch<br />

die Katze auf der Schulter seines Bildes der „Malle<br />

Babbe“, das zwischen 1633 und 1635 entstand. Rahmenschäden.<br />

(1381688) (10)<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />

ATTRIBUTED<br />

YOUNG MAN WITH MOUSETRAP<br />

AND CAT ON HIS BACK<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

77 x 63 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

The laughing facial expression of the young boy is<br />

reminiscent of portraits by Frans Hals the Elder, as is<br />

the cat perched on the shoulder of the boy when<br />

compared with Hals “Malle Babbe” painting, created<br />

between 1633 and 1635. With damages to frame.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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366<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

AUS DEM KREIS DES FRANS SNYDERS<br />

(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />

JAGDSTILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GEFLÜGEL<br />

UND EINEM HASEN<br />

17TH CENTURY FLEMISH MASTER<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANS SNYDERS<br />

(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />

HUNTING STILL LIFE WITH FRUIT, POULTRY<br />

AND A HARE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 162 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

In einem Innenraum auf einer großen, mit rotem Tuch<br />

belegten Tischplatte sind zu finden: Von links ein großer<br />

Korb mit Früchten, darunter Pfirsiche, helle und dunkle<br />

Weintraubenrispen sowie eine Melone. Davor auf der<br />

Platte liegend zwei Vögel, ein über die Kante hinabhängender<br />

Hase, rechtsseitig ein Korb mit weiterem<br />

Geflügel, darunter Schnepfen und eine davorliegende<br />

erlegte Ente und schließlich im Hintergrund der rechten<br />

Tischplatte ein großer Eberkopf. Malerei in der typischen<br />

Manier des Kreises des Frans Synders.<br />

(1381684) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 162 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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143


367<br />

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />

UM 1600 <strong>–</strong> 1635, ZUG.<br />

OFFIZIER BEI DER BEGUTACHTUNG DER BEUTE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

58,5 x 50,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einem einfachen Innenraum ein stehender, leicht<br />

nach vorne gebeugter Offizier mit großem Hut, Stulpen<br />

stiefeln und zwei an seiner Hüftseite herabhängenden<br />

Säbeln, aufmerksam einen jungen Mann<br />

betrachtend, der aus einer geöffneten Truhe silberne<br />

und goldene Gefäße herausnimmt. Links neben ihm<br />

drei weitere Soldaten mit Hüten und am linken unteren<br />

Bildrand eine große Trommel. Durch den Lichteinfall<br />

von links werden Teile des Bodens mit der Trommel<br />

und den Gefäßen sowie das prachtvolle Gewand des<br />

Offiziers beleuchtet. Malerei in der typischen Manier<br />

des Künstlers in überwiegend monochromer beigebrauner<br />

Farbigkeit mit Licht- und Schattensetzung.<br />

(1380401) (18)<br />

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />

CA. 1599 <strong>–</strong> 1635, ATTRIBUTED<br />

OFFICER EXAMINING THE LOOT<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

58.5 x 50.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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368<br />

JOHANNES LINGELBACH,<br />

1622 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />

HAFENBUCHT MIT TURM, RUINÖSEM KIRCHEN-<br />

GEBÄUDE UND REICHER FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

44,5 x 38,5 cm.<br />

Im vergoldeten Rahmen.<br />

Zuweisung an den Künstler durch dankenswerte<br />

mündliche Mitteilung von Prof. Franco Moro, die auf<br />

Wunsch auch schriftlich geliefert werden kann.<br />

Im Bildaufbau zeigt sich das Gemälde ähnlich zu einer<br />

„Mediterranen Hafenszene“, die sich im Städel Museum,<br />

Frankfurt befindet. Hier wie dort ist der Vordergrund<br />

dicht bevölkert mit Seeleuten, Händlern und<br />

Hafenarbeitern. In ähnlicher Weise setzt sich auch die<br />

dunklere Figurenstaffage vom betont hellen Hintergrund<br />

ab; hier dominiert ein Kirchengebäude die rechte<br />

Bildseite, links weiter hinten ein Turm, auf dem Meer<br />

einige Segelschiffe. Wie stets in seinen Bildern hat sich<br />

der Maler auch hier besonders dem Wolkenhimmel<br />

gewidmet.<br />

Der Maler zog bereits 15-jährig mit seiner Familie<br />

nach Amsterdam. Nach erster Lehrzeit in Holland studierte<br />

er in Paris und Rom. Vor allem hat ihn dabei die<br />

italienische Malerei wesentlich geprägt. Seine Werke<br />

gelangten in zahlreiche öffentliche Museen und<br />

Sammlungen. A.R.<br />

(1381534) (3) (11)<br />

JOHANNES LINGELBACH,<br />

1622 FRANKFURT ON THE MAIN <strong>–</strong><br />

1674 AMSTERDAM<br />

VIEW OF A HARBOUR BAY WITH TOWER,<br />

CHURCH RUINS AND RICH FIGURAL STAFFAGE<br />

Oil on panel.<br />

44.5 x 38.5 cm.<br />

Identification of the artist thanks to verbal communication<br />

by Professor Franco Moro.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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145


369<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER ART DES DAVID VINCKBOONS (1576-1629)<br />

DÖRFLICHES KIRMESVERGNÜGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

36 x 59 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Gemälde zeigt im Mittelgrund mehrere, fröhlich<br />

feiernde Figurengruppen unterschiedlicher Stände, von<br />

denen am rechten Bildrand mehrere am tanzen sind.<br />

Rechtsseitig eine rote flatternde Fahne am Wirtshaus,<br />

vor dem weitere Figuren an Tischen sitzen. Im Hintergrund<br />

weitere, teils silhouettenhaft wiedergegebene<br />

Figuren, die wohl rechtsseitig ein Theaterstück verfolgen,<br />

vor den Häusern und der Kirche des Ortes.<br />

Im Zentrum zudem ein großes prachtvolles Gebäude,<br />

bei dem es sich um das Stadhuis van Oudenaarde<br />

handeln könnte, das auch auf einigen Gemälden des<br />

David Vinckboons wiederzufinden ist. Kirmesdarstellungen<br />

waren ein beliebtes Bildthema, das von<br />

vielen Malern aufgegriffen wurde und auch bei Pieter<br />

Brueghel d. J. (1564-1638) und häufig bei David Vinckboons<br />

zu finden ist.<br />

(1382001) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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146 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


370<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />

ZUG.<br />

BAUERNPAAR MIT FALLE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 90 cm.<br />

In ornamental verziertem Rahmen.<br />

An einem Tisch sitzend eine Bauersfrau mit vor ihr<br />

stehendem Kerzenhalter, neben ihr ein Tisch mit dahinter<br />

sitzenden jungem Mann, in ihrer Hand eine<br />

Mausefalle, die sie zu öffnen im Begriff ist.<br />

(1381931) (13)<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />

ATTRIBUTED<br />

FARMER COUPLE WITH A TRAP<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

115 x 90 cm.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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371<br />

EGBERT LIEVENSZ VAN DER POEL,<br />

1621 DELFT <strong>–</strong> 1664 ROTTERDAM, ZUG.<br />

Der Künstler wurde 1650 in die Delfter Lukasgilde aufgenommen.<br />

Seine Themen der Frühzeit waren zunächst<br />

Bauernhausinterieurs, Kirchen mit Geräten oder Landschaftsansichten<br />

in meist warmen bräunlichen Tönen.<br />

In seinem letzten Jahrzehnt bevorzugt er nächtliche<br />

Feuersbrünste und die damit in Verbindung stehenden<br />

Plünderungen. Diese Bilder stehen oft Aert van<br />

der Neer d. Ä. (1603/04-1677) nahe. Seine Bilder wurden<br />

nachgeahmt u.a. von Hendrik Maertensz Sorgh<br />

(um 1611-1670), Daniel Vosmaer (um 1622-1669/70)<br />

und Johann Georg Trautmann (1713-1769).<br />

INTERIEUR MIT KÜCHENGERÄTSCHAFTEN UND<br />

GEMÜSE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

56 x 67 cm.<br />

Blick in einen Innenraum, wohl in eine Küche oder ein<br />

Vorratslager, in dem auf der dunklen linken Seite lediglich<br />

eine ältere Frau in einem weißen Gewand bei<br />

der Reinigung eines Gefäßes zu erkennen ist sowie<br />

ein vor ihr stehender Holzbottich mit Gerätschaften.<br />

Auf der rechten helleren Seite, in einer Art Dreieckskomposition<br />

sind diverse Küchenutensilien zu finden,<br />

stilllebenhaft präsentiert. Dazu gehören glänzende<br />

Zinnteller, ein großer, goldglänzender Kupferkessel,<br />

größere Schalen, ein kleiner Keramiktopf oberhalb<br />

eines Löffels und eines Deckels sowie am rechten<br />

Rand ein großes Holzfass, auf dem eine Flasche steht<br />

und ein Brot liegt sowie ein weißes Tuch herabhängt.<br />

Darüber hängend, an der Wand, ein beiges, nach oben<br />

abgerundetes Bord. Im Vordergrund, vom Licht beschienen,<br />

mehrere Gemüsesorten, darunter ein großer,<br />

gelb-orange leuchtender Kürbis, Kohlköpfe, Salate<br />

und Zwiebeln. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit,<br />

bei der der Künstler jedoch sein Können beweist, das<br />

unterschiedliche Material der Küchengerätschaften<br />

sowie die präzise Darstellung des Gemüses zu zeigen.<br />

Bemerkenswert ist, dass immer wieder vergleichbare<br />

Gerätschaften und auch Gemüsesorten auf den<br />

Werken des Künstlers auftauchen.<br />

(1380314) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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147


372<br />

PIETER SNYERS,<br />

1681 <strong>–</strong> 1752, UMKREIS DES<br />

PLÜNDERUNG EINES DORFES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

112 x 161 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Große Dorflandschaft mit plündernden Soldaten, an<br />

die Zeiten des 30-jährigen Krieges erinnernd. Im Zentrum<br />

ein bis über den Himmel herausragender großer<br />

Baum, vor dem sich wohl ein Heerführer und zwei<br />

weitere Männer zu Pferde versammelt haben. Einer<br />

von ihnen in Rückenansicht mit rotem Gewand, darauf<br />

eine Fanfare befestigt, der zweite Mann ein Gewehr<br />

haltend und schließlich ein Dritter, auf einem Braunen<br />

sitzend in eleganter Kleidung mit rotem gebundenen<br />

Tuch um die Hüfte, wohl ein Offizier. Rechtsseitig des<br />

Baumes einige Häuser und davor zahlreiche, miteinander<br />

kämpfende Figuren, linksseitig des Baums im<br />

Hintergrund eine alte Kirche und davor weitere berittene<br />

Soldaten, die linksseitig wohl gerade einen Mann<br />

festnehmen. Vielfigurige Malerei in überwiegend graubrauner<br />

Farbgebung, einzelne Figuren durch meist<br />

rötliche Kleidungsstücke besonders hervorgehoben.<br />

(1380643) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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373<br />

MATTHIEU VAN HELMONT,<br />

1623 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1679 BRÜSSEL<br />

NIEDERLÄNDISCHES GENREBILD<br />

Öl auf Leinwand, auf Karton. Doubliert.<br />

43 x 61 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Interieur einer niederländischen Stube mit großem<br />

Kamin im Hintergrund, an dem sich drei Männer platziert<br />

haben. Im Zentrum ein alter, bärtiger Mann auf<br />

einem Schemel sitzend, der aus einem Fass gefertigt<br />

ist, Mus löffelnd, daneben ein kleines Mädchen, das<br />

wohl mit dem Mus gespeist wird. Links zwei weitere<br />

Kinder mit einer Breischüssel an einer kleinen Holzbank,<br />

dahinter eine junge Frau, die einen Brotlaib<br />

schneidet. Rechts trägt eine ältere Frau eine Schale<br />

mit Kuchen herein. Das Interieur detailreich ausgestattet<br />

mit zahlreichem Küchengeschirr, Töpfen, Besen<br />

und weiterem Hausrat, liebevoll ins Bild gebracht.<br />

(13803410) (10)<br />

MATTHIEU VAN HELMONT,<br />

1623 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1679 BRUSSELS<br />

A DUTCH GENRE PAINTING<br />

Oil on canvas, on board. Relined.<br />

43 x 61 cm.<br />

Signed lower left.<br />

The interior is rich in detail with numerous household<br />

items.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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374<br />

FLORIS GERRITSZ. VAN SCHOOTEN,<br />

1585 <strong>–</strong> 1665 HAARLEM, ZUG.<br />

KÜCHENSTILLLEBEN MIT FISCHEN, KANINCHEN,<br />

OBST UND GESCHIRR<br />

Öl auf Holz.<br />

48,5 x 85 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In diesem Gemälde dient eine von mauvefarbenem<br />

Stoff bedeckte Tischplatte als Untergrund, der sich<br />

strukturell und farblich reizvoll vom olivgrünen Hintergrund<br />

abhebt. Auf dieser Platte ein reiches Stillleben,<br />

in dem der Künstler sein Vermögen unter Beweis<br />

stellt, unterschiedlichen Materialien und Oberflächen<br />

ins Zweidimensionale übertragen Lebendigkeit zu verleihen.<br />

Vor aufgetürmtem Geschirr aus Holz, Ton, Kupfer<br />

und Messing liegen Birnen, Fische teils auf einer<br />

Fayenceplatte und originellerweise <strong>–</strong> dies ist sonst<br />

auf van Schootens Bildern nicht zu beobachten <strong>–</strong> ein<br />

gehäuteter Hase. Einige Gemälde sind besonders hinsichtlich<br />

der Gefäße und Fische jedoch sehr wohl vergleichbar:<br />

Hinsichtlich der Tischdecke siehe etwa ein<br />

Gemälde, das bei Christie‘s in London am 12. Dezember<br />

2001 unter Lot 37 versteigert wurde (mit Farbabb.),<br />

ein Gemälde von Floris van Schooten mit ähnlichem<br />

Topf in einer Kombination von Messing und Kupfer<br />

war 2007 bei Rafael Valls in London unter Inv.Nr. 33<br />

zu finden. Am besten scheint jedoch das FVS monogrammierte<br />

Gemälde, das beim RKD unter Nummer<br />

208661 verzeichnet ist, als Vergleichsbeispiel für das<br />

vorliegende Gemälde.<br />

Provenienz:<br />

Aus Bretonischer Privatsammlung.<br />

(1380172) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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149


375<br />

LOUIS CHALON,<br />

1687 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1741 EBENDA<br />

DIE VIER JAHRESZEITEN<br />

Öl auf Elfenbein.<br />

Je 7 x 12 cm.<br />

Eine rechts unten signiert und datiert „Chalon 1720“.<br />

In cremefarbenem mit Blattfries dekoriertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein nur auf dem Gebiet der Europäischen<br />

Union für kommerzielle Zwecke gültiges Zertifikat,<br />

Rom 06.09.2023 Raggruppamento Carabinieri Cites<br />

Nucleo Cites di Roma.<br />

Die vier Platten zeigen jeweils eine weite, teils hügelige<br />

Flusslandschaft mit reicher Figurenstaffage, wobei<br />

besonders die Winterlandschaft mit ihren Schlittschuhläufern<br />

ins Auge fällt. Eine weitere etwas größere<br />

Winterlandschaft aus seiner Hand, die 1740 datiert ist,<br />

wird im RKD in Den Haag unter Nummer 213677<br />

geführt.<br />

(1381633) (2) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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376<br />

PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />

1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ZUG.<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT VOLKSSZENE<br />

PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />

1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ATTRIBUTED<br />

VAST LANDSCAPE WITH A FOLK SCENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

51 x 97 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Vordergrund dieses querformatigen Gemäldes<br />

zahlreiche bäuerliche Figuren bei diversen Tätigkeiten<br />

und in Gesprächen in meist einfacher rot, braun, blau<br />

und weißer Kleidung. Linksseitig eine alte Brunnenanlage<br />

mit einer Wäscherin. Mittig rechtsseitig auf einer<br />

Anhöhe ein großer Palazzo mit Turm vor blauem Himmel.<br />

Vielfigurige Malerei in der typischen Manier des<br />

Künstlers. Die Tatsache, dass die Szenerie sich größtenteils<br />

in der unteren Hälfte des Bildes abspielt, könnte<br />

darauf hindeuten, dass das Gemälde als Supraporte<br />

oder in hoher Hängung gedacht war.<br />

(13816815) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

51 x 97 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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151


377<br />

JAN WYNANTS,<br />

1632 HAARLEM <strong>–</strong> 1684 AMSTERDAM<br />

Der vermutlich in Haarlem geborene Künstler siedelte<br />

1660 nach Amsterdam über. Seine frühen Werke der<br />

1650er-Jahre wurden von dem Maler Dirck Wyntrack<br />

(1625-1678) beeinflusst. Zu dieser Zeit finden sich<br />

häufig Bauernhäuser als Motiv in seinen Bildern. In<br />

seinen späteren Werken bilden Dünenlandschaften<br />

den Schwerpunkt seiner Landschaftsgemälde.<br />

EINGEFRIEDETER HÜGEL MIT FALKNERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

36,5 x 43,5 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

In weiter Landschaft ein Hügel mit unterschiedlichen<br />

Bäumen und teils berittenen Falknern. Vergleiche hier<br />

zu beim RKD die Nummern: 190609 und 240889.<br />

Eines der Vergleichsbilder mit gleichem Motiv aber<br />

in Nuancen von dem vorliegenden Gemälde abweichend,<br />

besonders was die Datierung angeht, mit<br />

folgender Provenienz:<br />

Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 1876 - 1942;<br />

Verkauf an Heinz Kisters, Kreuzlingen;<br />

Christie‘s, London, 28. April 2006, Lot 41.<br />

Literatur zu den Vergleichsbildern:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und<br />

kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />

Holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. 8:<br />

Jan van Goyen, Jan van der Heyden, Johannes<br />

Wijnants (1631/32-1684). Ein Niederländischer Maler<br />

der Ideallandschaft im Goldenen Jahrhundert,<br />

Stuttgart 2000, Nr. 44 mit Abb.<br />

(1381306) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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378<br />

THOMAS HEEREMANS,<br />

1641 HAARLEM <strong>–</strong> 1694 EBENDA<br />

STRANDANSICHT MIT DEM ORT UND<br />

DEN BEWOHNERN VON SCHEVENINGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

26 x 35 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert und datiert „1675“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Linksseitig hinter den hohen Dünen liegend das Dorf<br />

mit dem charakteristischen Turm der Oude Kerk. Der<br />

breite Strand zieht sich von der rechten Seite vom Vordergrund<br />

in die Ferne und wird belebt durch zahlreiche<br />

Figuren, darunter Fischer, Frauen, vereinzelt Kinder. Im<br />

linken Vordergrund, an den grasigen Dünenhügeln einige<br />

Figuren mit Tragekörben auf den Schultern. Vielfigurige<br />

Darstellung unter hohem blauem, von Wolkenballen<br />

belebten Himmel. Eine horizontale Rest.<br />

(1381304) (1) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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153


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379<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KONVOLUT MIT ZWÖLF MONATSBILDERN<br />

Jeweils Öl auf Leinwand.<br />

65 x 92 cm.<br />

In teils goldverzierten Rahmen.<br />

Die Bilder zeigen Landschaften, diverse Häuser sowie<br />

zahlreiche Figuren bei unterschiedlichen Arbeiten.<br />

Jeweils im oberen Bereich des Himmels wird auf<br />

kleinem ovalen Goldgrund ein Sternzeichen gezeigt,<br />

darunter wird jeweils der Monat bezeichnet. Darstellungen<br />

überwiegend in einfacher Manier, bei denen<br />

die grau-blauen, braunen und roten Töne überwiegen.<br />

(1381191) (18)<br />

MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

MIXED LOT WITH TWELVE LABOURS<br />

OF THE MONTH<br />

Oil on canvas each.<br />

65 x 92 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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155


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380<br />

GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />

UM 1687 SALÓ <strong>–</strong> UM 1753 VENEDIG<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT SCHLAFENDER<br />

FRAU UND SCHAFHERDE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 92 cm.<br />

Um 1760.<br />

In vergoldetem Zierrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,<br />

Padua, 27. Juni 2022, in Kopie.<br />

Ein von links vorn diagonal in das Bildgeschehen hineinführender<br />

Fluss wird von einer dichten Ufervegetation<br />

begleitet und zeigt in jeder Kurve einen sanften<br />

Wassersturz. Schafe laben sich an dem Wasser, eine<br />

Frau liegt rechts vorn offensichtlich von dem sanft<br />

plätschernden Geräusch des Wassers übermannt,<br />

während Hirten sich den Schafen widmen.<br />

Literatur:<br />

Das hier angebotene Gemälde ist mit Farbabb. aufgeführt<br />

in: Federica Spadotto (Hrsg.), All‘ombra di<br />

Canaletto. Paesaggi e „capricciose invenzioni“ del<br />

Settecento veneziano, Padua 2023, S. 106, Abb. 64,<br />

mit Provenienz: Privatsammlung.<br />

Vgl. Antonio Morassi, Saggio su Giambattista Cimaroli<br />

collaboratore del Canalett, in: Arte Veneta, XXVI,<br />

1972, S. 155-188.<br />

Vgl. Federica Spadotto, Un artista dimenticato:<br />

Giovan Battista Cimaroli, in: Saggi e memorie di<br />

Storia dell‘Arte, 1999, Nr. 23, S. 129-187.<br />

Vgl. Federica Spadotto, Giovan Battista Cimaroli,<br />

Rovigo 2011. (1380621) (13)<br />

GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />

CA. 1687 SALÓ <strong>–</strong> CA. 1753 VENICE<br />

RIVERSCAPE WITH SLEEPING WOMAN AND<br />

FLOCK OF SHEEP<br />

Oil on canvas.<br />

74.5 x 92 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />

Spadotto, Padua, 27 June 2022, in copy.<br />

Literature:<br />

The painting on offer for sale in this lot is listed with a<br />

colour illustration in: All’ombra di Canaletto. Pae saggi<br />

e “capricciose invenzioni” del Settecento veneziano,<br />

Padua, 2023, p. 106, ill. 64, with provenance: Private<br />

collection.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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157


381<br />

GERRIT DOU,<br />

AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />

DIE FLEISSIGE KÖCHIN<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

58 x 45 cm.<br />

Mittig unten „CDOU.“, verso altes rotes Wachssiegel.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Hinter einem steinernen, rundbogigen Fensterrahmen<br />

stehend eine junge Küchenmagd. Sie trägt ein rotgrünes<br />

Gewand mit weißer Bluse und darüber liegendem<br />

schwarzem Tuch. Sie hat ihr Haar zurückgekämmt,<br />

das von einem Reif gehalten wird und blickt mit interessierten<br />

Augen und Lächeln aus dem Bild heraus.<br />

In leicht vorgebeugter Haltung ist sie gerade dabei,<br />

eine Karotte auf eine Holzplatte abzuschaben, auf der<br />

auch ein Kessel mit Deckel steht, auf dem ein großer<br />

Kohlkopf liegt. Auf dem Fensterrahmen zudem stehend<br />

und liegend von links eine große Kanne auf<br />

einem Tuchstück, ein Huhn, ein Bund Karotten sowie<br />

ein großer grünlicher Kürbis. Am rechten Fensterrahmen<br />

zudem aufgehängt ein Huhn. Der Fenstereinblick<br />

zeigt zwischen zwei zur Seite gerafften Vorhängen ein<br />

Interieur mit Schrank, Kerzenständer und herabhängendem<br />

Vogelkäfig. Zudem fällt linksseitig der Blick durch<br />

ein weiteres Rundbogenfenster nach draußen auf eine<br />

Säule und den Blauwpoort (Stadttor) in Leiden. Qualitätvolle<br />

Malerei in harmonischer, reduzierter Farbgebung.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, London 1940.<br />

Sir John Edward Kynaston Studd, 1st Baronet OBE.<br />

Sir Eugene Slatter, London 1948 (Kunsthändler in<br />

London) als „Dienstmaagd aan het venster“.<br />

Sir Robert Bland Bird, 2nd Baronet KBE, 1950.<br />

Privatsammlung, Rheinland.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist wohl eine weitere Version eines<br />

fast identischen Werkes des Künstlers, das sich im<br />

Staatlichen Museum Schwerin befindet, um 1650<br />

datiert wird, den Titel „Die Möhrenputzerin“ trägt<br />

und die Maße 57,2 x 43,3 cm hat.<br />

Ausstellungen:<br />

Birmingham Museum and Art Gallery, Some Dutch<br />

Cabinet Pictures, 26. August <strong>–</strong> 8. Oktober 1950,<br />

Birmingham, Nr. 11.<br />

Eugen Slatter, London 1948, Nr. 15 „The cook“.<br />

(1380211) (18)<br />

GERRIT DOU,<br />

ALSO KNOWN AS “GÉRARD DOU”,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 IBID, ATTRIBUTED<br />

THE INDUSTRIOUS COOK<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

58 x 45 cm.<br />

Signed “CDOU.” at centre below, old red wax seal<br />

on the reverse.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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382<br />

GERRIT DOU,<br />

AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 LEIDEN, KREIS<br />

JUNGES MÄDCHEN MIT PAPAGEI<br />

IN FENSTERNISCHE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

22,5 x 17,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einer rundbogigen Fensternische eine junge, sich<br />

leicht herauslehnende Frau in eleganter Kleidung mit<br />

Schmuck, mit ihrer rechten Hand einen Vogelkäfig auf<br />

der Brüstung festhaltend. In ihrer linken Hand hält sie<br />

einen sitzenden Papagei. Sie hat ein feines, zartes Gesicht<br />

und mit ihren glänzenden Augen schaut sie nach<br />

rechts aus dem Bild heraus. Über ihr ein zur linken<br />

Seite geraffter hängender roter Vorhang. Beliebtes<br />

Sujet des Gerard Dou-Studios mit verschiedenen<br />

Repliken.<br />

Provenienz:<br />

E.R. Glückstatt, Kopenhagen.<br />

Mag.Cat. Ksth. J.Goudstikker, Amsterdam, 1917,<br />

Lot 19.<br />

Gemeindemuseum Arnheim, Dezember 1960-<br />

Februar 1961, Lot 13.<br />

Als Provenienz dort angegeben: Verzameling F.J.<br />

ten Bos, Almelo; veiling Paul Brandt, Amsterdam,<br />

Juni 1959, Lot 5.<br />

Auktion Sotheby´s New York, 08. Juni 2007, Lot 212<br />

Literatur:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, A catalogue raisonné<br />

of the works of the most eminent Dutch painters<br />

of the seventeenth century based on the work of<br />

John Smith, Vol. I-IV, Teaneck: Chadwyck-Healey Inc.,<br />

Cambridge 1976, S. 400 und S. 401, Nr. 161 A und<br />

163.<br />

(1380215) (18)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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383<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON, NACH<br />

PORTRAIT DES PETER PAUL RUBENS<br />

Öl auf Holz.<br />

23 x 19 cm.<br />

Rahmen mit Künstlernennung, verso mit<br />

verschiedenen Nummerierungen.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Feinfühlig ausgeführtes Portrait nach van Dyck, dessen<br />

Portrait von Rubens ebenfalls en Grisaille ausgeführt ist<br />

und im Rijksmuseum in Amsterdam (Inv.Nr. SK-A-2318)<br />

verwahrt wird.<br />

(1370882) (13)<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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161


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384<br />

HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />

1632 <strong>–</strong> 1696, KREIS DES<br />

Gemäldepaar<br />

HAFENSZENEN MIT ANTIKEN RUINEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 28,5 x 37,5 cm.<br />

Ein Gemälde mit Restsignatur links unten, das andere<br />

mit Restsignatur rechts unten.<br />

Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Unter wolkigem Himmel im gelb-orangen Licht der<br />

untergehenden Sonne die beiden Darstellungen: Das<br />

eine Gemälde zeigt linksseitig eine antike Tempelanlage<br />

mit großen Säulen, davor auf einem breiten Weg reges<br />

Treiben mit Händlern und ihren Tieren vor einem flachen<br />

Ufer mit Boot und auf dem Wasser weiteren. Das<br />

andere Bild zeigt linksseitig erneut antike Überreste<br />

und auf dem rechts davon liegenden Ufer zahlreiche<br />

südliche Händler mit ihren vollgepackten Mulis und<br />

Kamelen, gerade dabei ein rechtsseitig erkennbares<br />

ankerndes Schiff zu entladen und die Ware abzutransportieren.<br />

Malerei mit vielen Details, dabei die Figuren<br />

durch rötliche, blaue und teils weiße Kleidung besonders<br />

hervorgehoben.<br />

(1381193) (18)<br />

HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />

1632 <strong>–</strong> 1696, CIRCLE OF<br />

Pair of paintings<br />

HARBOUR SCENES WITH ANCIENT RUINS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

Each 28.5 x 37.5 cm.<br />

One painting with residual signature lower left, the<br />

other with residual signature lower right. Each in gilt<br />

ostentatious frame.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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163


385<br />

MICHIEL CARRÉE,<br />

1657 DEN HAAG <strong>–</strong> 1727/47 ALKMAAR<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />

UNTER ANTIKEN MONUMENTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 101 cm.<br />

Am Pyramidensockel signiert und datiert „1695“.<br />

Im unteren Zentrum der Darstellung eine Hirtengruppe<br />

mit Rindern und Schafen an einem Steinbrunnen mit<br />

obeliskartigem, figürlich gemeißeltem Aufsatz. Daneben<br />

eine weitere antike Vase auf hohem Podest sowie<br />

ein hoher Säulenstumpf. Die antiken Denkmäler vor<br />

dem Hintergrund einer Baumgruppe, die im Spätabendlicht<br />

steht. Links zieht die römische Ruinenlandschaft<br />

nach hinten, überzogen von abendlich beleuchteten<br />

Wolken. Das Hirtenpaar in gestikulie ren der<br />

Bewegung wiedergegeben, dazwischen als origineller<br />

Einfall ein Äffchen, das auf einem Esel reitet.<br />

(13803411) (10)<br />

MICHIEL CARRÉE,<br />

1657 THE HAGUE <strong>–</strong> 1727 ALKMAAR<br />

ARCADIAN LANDSCAPE WITH A PASTORAL IDYLL<br />

UNDER ANCIENT MONUMENTS<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 101 cm.<br />

Signed and dated “1695” on pyramid base.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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386<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

DIE FÄHRE AM FLUSS, UM 1655<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80 x 104 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Agresti,<br />

Rom, 27. Juni 2023, das Gemälde Nicolaes Berchem<br />

zuschreibend, in Kopie.<br />

In einer sommerlich beleuchteten leicht hügeligen<br />

Landschaft ein im Vordergrund befindlicher Flusslauf,<br />

dahinter eine Ruine und eine Baumgruppe. Zahlreiche<br />

Personen haben sich teilweise mit ihrem Vieh am Ufer<br />

versammelt, um mittels eines Bootes überzusetzen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />

1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />

Bassano del Grappa, 1981.<br />

Vgl. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />

painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />

2, 1985, S. 13-17.<br />

Vgl. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />

cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />

S. 169 - 190.<br />

Vgl. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi „italianizzati“<br />

della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />

vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florenz 2002,<br />

S. 109 - 114.<br />

Vgl. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />

Italie, Gent, 2006. (1380642) (13)<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

THE FERRY ON THE RIVER, AROUND 1655<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

80 x 104 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />

Agresti, Rome, 27 June 2023, attributing the painting<br />

to Nicalaes Berchem.<br />

Literature:<br />

Cf. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />

1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />

Bassano del Grappa, 1981.<br />

Cf. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />

painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />

2, 1985, pp. 13-17.<br />

Cf. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />

cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />

pp. 169 - 190.<br />

Cf. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi “italianizzati”<br />

della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />

vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florence<br />

2002, pp. 109 - 114.<br />

Cf. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />

Italie, Gent, 2006.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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165


387<br />

NICOLAS BERTUZZI,<br />

1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />

SCHLACHTENSZENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72 x 113 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

13. Februar 2013, in Kopie.<br />

Auf freiem Feld in weiter, teils bergiger Landschaft die<br />

heftig tobende Schlacht mit zahlreichen Soldaten zu<br />

Pferde. In der Mitte des Vordergrunds ein auf dem<br />

Boden liegender Schimmel, dessen Reiter rechts<br />

neben ihm zu Boden gestürzt ist. Dahinter erhebt<br />

sich eine kleine, im Schatten liegende kuppelförmige<br />

Gruppe aus weiteren miteinander kämpfenden Soldaten,<br />

von denen einzelne herausragen, darunter ein<br />

Mann ganz in glänzender Rüstung, ein weiterer mit<br />

altrosafarbener Jacke und gezücktem Degen und<br />

schließlich ein Soldat, der mit einer Pistole auf einen<br />

reitenden Fahnenträger abfeuert. Im Zentrum dieser<br />

angedeuteten Anhöhe eine große Kanone. Im linken<br />

Hintergrund weitere kämpfende und zu Boden gegangene<br />

Soldaten, überwiegend in sandfarbenen und<br />

rosafarbenen sowie hellblauen Kleidungsstücken. Am<br />

Rand der rechten Bildseite weitere Kämpfer zu erkennen,<br />

vor hohem blauem, teils durch das Feuer der<br />

Schlacht rötlich verfärbtem Himmel mit zahlreichen<br />

aufsteigenden Rauchwolken. Malerei bei der durch<br />

Kleidungsstücke farblich Akzente gesetzt werden und<br />

durch die Lichtführung einzelne Szenen und Figuren<br />

im Vordergrund stehen.<br />

(1380345) (18)<br />

NICOLAS BERTUZZI,<br />

1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />

BATTLE SCENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

72 x 113 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Professor<br />

Giancarlo Sestieri, 13 February 2013, in copy.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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388<br />

JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />

1716 <strong>–</strong> UM 1803, ZUG.<br />

SÜDLICHE IDEALLANDSCHAFT<br />

MIT ZIEHENDEN HIRTEN<br />

JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />

1716 <strong>–</strong> CA. 1803, ATTRIBUTED<br />

SOUTHERN ARCADIAN LANDSCAPE<br />

WITH TRAVELLING SHEPHERDS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 98 cm.<br />

Von einer felsigen Anhöhe in einen gewundenen Weg<br />

ins Tal ziehende Hirten mit Maultierkarren und Eseln<br />

sowie einer Ziegenherde. Die Szenerie seitlich gerahmt<br />

durch einen hochragenden Baum links sowie<br />

einen rechts hochsteigenden Felsen mit Wurzeln und<br />

Sträuchern bewachsen. Weiter unten im Tal auf grünen<br />

Matten zwischen einem Laubwäldchen antikische Gebäude<br />

mit Zinnentürmen vor abfallender Berg kette. Der<br />

Himmel mit nach links ziehenden Wolken, belichtet<br />

durch die sinkende Sonne zwischen hellen Wolkenstreifen.<br />

Lebendige Wiedergabe des bewegten Sujets.<br />

Auffallend die aus dem französischen Rokoko herzuleitende<br />

Farbigkeit und Bewegtheit der Vegetation sowie<br />

der leuchtenden Textilien, was auf einen Einfluss<br />

durch die Malerei im Umkreis von Boucher hinweist.<br />

(1380344) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 98 cm.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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167


389<br />

DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

LEDA UND DER SCHWAN<br />

GERMAN-AUSTRIAN SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

LEDA AND THE SWAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

128 x 102 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Der griechischen Sage zur Folge verliebte sich Zeus in<br />

die Königstochter Leda, näherte sich ihr in Gestalt eines<br />

Schwans und schwängerte sie. In einem gemalten<br />

Hochoval, vor einem aufgehängten Tuch stehend die<br />

schöne junge Leda mit nacktem Oberkörper und einem<br />

weißen Gewand mit blauem Umhang. Sie hat blondes<br />

langes Haar mit einer Perlenkette, zudem trägt<br />

sie einen Perlohrring. Sie ist leicht nach hinten gebeugt<br />

und hält mit ihrer linken Hand einen weißen<br />

Schwan, während sie ihn mit ihrer rechten Hand<br />

leicht abzuwehren scheint. Mit ihrem leicht geöffnetem<br />

roten Mund und den dunklen blauen Augen blickt<br />

sie gelassen und sinnlich aus dem Bild heraus. In der<br />

Malerei der Kunstgeschichte beliebtes Motiv.<br />

(1381554) (4) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

128 x 102 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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390<br />

ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS IN DER NACHFOLGE<br />

DES TIZIAN<br />

DANAË DEN GOLDREGEN EMPFANGEND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 165,5 cm.<br />

Auf der Loggia eines herrschaftlichen Gebäudes liegt<br />

die unbekleidete Danaë unter einem Baldachin, begleitet<br />

von einem Cupido. Aus einer Wolke heraus lässt<br />

sich Zeus, verwandelt als Goldregen, zu ihr nieder.<br />

Das Gemälde orientiert sich an einem Werk von Tizian,<br />

das sich in der Sammlung Farnese des Museo di<br />

Capo dimonte in Neapel befindet. Rest.<br />

(1380641) (10)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

FOLLOWER OF TITIAN<br />

DANAË RECEIVING THE GOLDEN RAIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114 x 165.5 cm.<br />

The painting is based on a work by Titian held at the<br />

Farnese Collection of the Museo di Capodimonte in<br />

Naples. Restored.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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169


391<br />

JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />

1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />

DAS ZERBROCHENE GESCHIRR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 38 cm.<br />

Links unten (auf dem Tuchzipfel) signiert<br />

„Schenau 1767“.<br />

Im original vergoldeten Rahmen, darauf graviertes<br />

Künstlernamensschild.<br />

Das Gemälde zählt zu jener Reihe von Genrebildern,<br />

bei denen sich der Maler auch den intimen Situationen<br />

der Gesellschaft gewidmet hat, wenngleich er<br />

aufgrund seiner Karriere bereits Aufträge für hochhöfische<br />

Portraits - auch am französischen Hof <strong>–</strong> erhalten<br />

hatte. Von C. FR. de Silvestre am Dresdener Hof<br />

und in Paris an der Académie royale de peinture et de<br />

sculpture ausgebildet, im Freundeskreis von Boucher<br />

oder de La Tour, erreichte er alsbald einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad. Nicht unerheblich für seine Feinmalerei<br />

dürfte seine Tätigkeit in der Porzellanmalerei<br />

in Sèvres gewesen sein. In Paris wurde er als einer der<br />

angesehensten Genremaler bekannt, schuf Portraits<br />

von Maria Josepha und der Madame de Pompadour.<br />

Das Genrebild zeigt mit originellem, der Zeit entsprechend<br />

erzählerischem Inhalt das Innere einer<br />

Bürgerstube. Eine junge Mutter sitzt im Bildzentrum<br />

hell beleuchtet vor dunklem Hintergrund neben ihrem<br />

Kleinkind, das sich ängstlich in die weiße Schürze<br />

hüllt, dahinter ein etwas älterer Knabe, der sich angstvoll<br />

hinter seinem Buch versteckt, während der Vater<br />

links auf zerbrochenes Geschirr und eine Flasche am<br />

Boden weist, die Zuchtrute in der rechten Hand. Dagegen<br />

bittet die junge Mutter lächelnd um Milde. Im<br />

Hintergrund stilllebenhaft arrangierte Gefäße, Weinglas,<br />

Weinflasche und Brot vor der Öffnung eines gemauerten<br />

Ofens.<br />

Provenienz:<br />

Dieses Gemälde war Leihgabe in Köln, Wallraf- Richartz-<br />

Museum, Inv.Nr. Dep. 543 (Inventar 1925).<br />

Privatsammlung, Deutschland.<br />

Anmerkung 1:<br />

Gisela Zick, Der zerbrochene Krug als Bildmotiv des<br />

18. Jahrhunderts, Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 1969,<br />

31, S. 149-204, bei J. B. Greuze findet sich das Motiv<br />

der „cruche cassée“ als Einfiguren-Stück 1777 (Paris,<br />

Louvre). Einer ähnlichen Metaphorik bedient sich das<br />

frühe Werk „Les Œufs cassés“ (1756, New York,<br />

Metropolitan Museum of Art), wobei ein Korb mit<br />

zerbrochenen Eiern das vorgängige erotische Verhältnis<br />

zwischen der betrübten Magd und dem jungen<br />

Mann andeutet. „La réussite“, vgl. Becker 1971,<br />

Abb. 3; Schmidt, 1926, S. 36 und Anhang I, 1.<br />

Anmerkung 2:<br />

Als Beigabe ein seitenverkehrter Stich von Claude<br />

Duflos (1700-1786), betitelt „La mère qui intercède“,<br />

hinter Glas gerahmt, 70,2 x 54 cm.<br />

Literatur:<br />

Das Original dieses Gemäldes ist abgebildet in:<br />

Ekkehard Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers.<br />

Gemälde vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993,<br />

S. 301, 302, 303.<br />

Werner Schmidt, Johann Eleazar Zeissig, gen. Schenau.<br />

1737-1806, Diss., Heidelberg 1926, Abb. 6, S. 37f.,<br />

Nr. 57 der Grafiken (zu „La crédulité sans réflexion“),<br />

Nr. 22 der Grafiken (zu „La mère qui intercède“).<br />

Wolfgang Becker, Paris und die deutsche Malerei<br />

1750-1840, München 1971, S. 21ff.<br />

Hein-Thomas Schulze Altcappenberg, „Le Voltaire<br />

de l‘Art“. Johann Georg Wille (1715-1808) und seine<br />

Schule in Paris, Diss., Münster 1987, S. 346f. (=<br />

Kunstgeschichte. Form und Interesse, 16.)<br />

(1380347) (11)<br />

JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />

1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />

THE BROKEN DISHES<br />

Oil on canvas.<br />

48 x 38 cm.<br />

Signed “Schenau 1767” lower left (on the tip of the<br />

cloth).<br />

Provenance:<br />

This painting was on loan in Cologne, Wallraf-Richartz-<br />

Museum, inv. no. dep. 543 (1925 inventory).<br />

Private collection, Germany.<br />

Note:<br />

Accompanied by a side-inverted engraving by Claude<br />

Duflos (1700-1786), titled “La mère qui intercède”,<br />

framed under glass, 70.2 x 54 cm.<br />

Literature:<br />

The original of this painting is illustrated in: Ekkehard<br />

Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers. Gemälde<br />

vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993, pp. 301,<br />

302, 303.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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392<br />

FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

JUNGE SÄNGERIN <strong>–</strong> ALLEGORIE DER MUSIK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 85 cm.<br />

Goldrahmen mit französischem Dekor des 18. Jahrhunderts.<br />

Höchst qualitätvolles Halbbildnis einer jungen Sängerin,<br />

die ein offenes Notenbuch in Händen hält und mit<br />

leicht geöffnetem Mündchen nach oben blickt. Ihre<br />

äußerst noble Seidenkleidung mit Goldbrokat sowie<br />

ein Perlenanhänger, aber auch die im Hintergrund erkennbare<br />

Säule, zeigen sie als Mitglied einer Adelsfamilie,<br />

wobei es in diesen Kreisen üblich war, dass<br />

sich die Damen der Musik verschrieben hatten. Damit<br />

ist das Gemälde als Portraitbildnis zu sehen. Die leicht<br />

gepuderte Frisur mit eingeflochtener Perlenkette verweist<br />

auf das dritte Viertel des 18. Jahrhunderts. Der<br />

Malstil weist deutlich französische Einflüsse auf. A.R.<br />

(1380584) (11)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

YOUNG FEMALE SINGER <strong>–</strong> ALLEGORY OF MUSIC<br />

Oil on canvas.<br />

62 x 85 cm.<br />

Gilt frame with French décor of the 18th century.<br />

High-quality half-length portrait of a young female<br />

singer holding an open music book in her hands, her<br />

mouth slightly opened and gazing upwards.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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393<br />

GIUSEPPE GAMBARINI,<br />

1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 EBENDA, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

DIE MILDTÄTIGKEIT<br />

sowie<br />

MILDTÄTIGE GABEN ENTGEGENNEHMENDE<br />

FRANZISKANERMÖNCHE<br />

Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

98 x 127 cm.<br />

Sowie 95 x 128 cm.<br />

Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Auf dem einen, in der weit geöffneten hölzernen Eingangstür<br />

eines Klosters drei Nonnen in braunem Habit<br />

mit weißem Schleier, an Bedürftige Brot verteilend. In<br />

der Mitte, vor dem Kloster stehend, ein alter Mann und<br />

ein Kind, beide in zerlumpten Kleidern, von der am vorderen<br />

Eingang stehenden Nonne Brot in einen Hut erhaltend,<br />

während ihre andere Hand einem knienden<br />

Mädchen Brot entgegenreicht. Eine weitere Schwester<br />

einen geflochtenen Korb mit den Brotspenden<br />

haltend. Im nächtlichen Hintergrund, linksseitig des<br />

Gebäudes, eine weitere Schar von Bedürftigen zu erkennen.<br />

Im Vordergrund links unten ein liegender, wohl<br />

verletzter jüngerer Mann, der ebenfalls um Hilfe bei<br />

den Klosterschwestern sucht. Malerei, bei der die<br />

Mildtätigkeit der Schwestern im Vordergrund steht, in<br />

zurückhaltender Farbgebung. Für den italienischen<br />

Maler des Spätbarocks typisches Gemälde.<br />

Auf dem anderen, in nächtlicher bergiger Landschaft<br />

zwei Franziskanermönche in braunem Habit mit Kapuze,<br />

die bei Bauern Nahrung einsammeln. Sie sind in<br />

Begleitung eines grauen Mulis, das als Lastenträger<br />

einen Korb an seiner Seite hängen hat. Im Vordergrund<br />

links zwei Frauen mit langen Gewändern und<br />

Strohhüten mit ihren Kindern, von denen ein Mädchen<br />

einem Mönch eine Tonschale, wohl mit Eiern, hinhält.<br />

Auf der rechten Bildseite der zweite Mönch in Rückenansicht,<br />

im Gespräch mit drei weiteren Bauern, von<br />

denen einer mit roter Weste und roter Kopfbedeckung<br />

einen Korb mit weiteren Eiern oder Früchten ihm entgegenbringt.<br />

Die Franziskaner, die selbst in frei gewählter<br />

Armut leben, nehmen diese Speisen und Spenden<br />

der Mildtätigkeit gerne entgegen. Malerei in überwiegend<br />

beige-brauner Farbigkeit, akzentuiert durch<br />

dunkelblaue Kleidungsstücke, zudem gekonnte helldunkle<br />

Lichtführung.<br />

(13816622) (2) (10)<br />

174 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


GIUSEPPE GAMBARINI,<br />

1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 IBID., ATTRIBUTED<br />

Pair of paintings<br />

THE CHARITY<br />

as well as<br />

FRANCISCAN MONKS RECEIVING<br />

CHARITABLE GIFTS<br />

Each oil on canvas. Relined.<br />

98 x 127 cm. And 95 x 128 cm.<br />

Each in a gilded magnificent frame.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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175


394<br />

GIULIANO TRABALLESI,<br />

1727 FLORENZ <strong>–</strong> 1812 MAILAND, ZUG.<br />

DIE MORGENRÖTE, DIE DIE NACHT AUSLÖSCHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 97 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto<br />

mit zwei Vergleichen, in Kopie vorliegend.<br />

Im Zentrum des Gemäldes die ruhige Allegorie der<br />

Aurora, der römischen Göttin der Morgenröte, in der<br />

Gestalt eines schönen blonden, mit Rosen bekrönten<br />

Mädchens in einem Gewand in weichen grün und<br />

rosa Farbtönen mit Goldfäden besticktem Gürtel. Sie<br />

hält einen Vogel in ihrer ausgestreckten linken Hand,<br />

um sie herum drei Putti, von denen der neben ihr<br />

rechts stehende eine brennende Fackel hält und so<br />

symbolisch mit ihr die Nacht vertreibt. Laut Dr. Spadotto<br />

gehört Feuer zusammen mit dem floralen Element<br />

zur üblichen Ikonografie des Themas; solche Darstellungen<br />

fanden breite Zustimmung im Geschmack<br />

der Zeit.<br />

(1380532) (18)<br />

GIULIANO TRABALLESI,<br />

1727 FLORENCE <strong>–</strong> 1812 MILAN, ATTRIBUTED<br />

DAWN FREES THE NIGHT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

116 x 97 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />

Spadotto with two examples of comparison, in copy.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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395<br />

JAN GRIFFIER D. Ä.,<br />

1645 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1718 LONDON<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT GROSSER BURGRUINE<br />

UND FIGUREN<br />

Öl auf Holz.<br />

37 x 49 cm.<br />

Links unten auf Steinblock signiert „GRIFFIER“. Verso<br />

rotes Lacksiegel.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Unter hohem Himmel im harmonischen Licht der untergehenden<br />

gelblichen Sonne ein Fluss mit kleinen Kaskaden<br />

in bergiger Landschaft. Linksseitig des Flusses<br />

führen mehrere Wege zwischen grünen Wiesenflächen,<br />

auf denen Schafherden grasen, zu einer alten großen<br />

Burgruine. Im Vordergrund links ein Kavalier auf einem<br />

Schimmel, der einer stehenden Frau mit kleinem Kind<br />

bei ausgestrecktem Arm wohl auf einen Weg hindeutet.<br />

Ihm voran ein kleines springendes, weiß-braun<br />

geflecktes Hündchen. Stimmungsvolle harmonische<br />

Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />

(1360671) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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396<br />

FRANZÖSISCHER MALER UM 1700<br />

ALEXANDER UND PYTHIA IM TEMPEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

101 x 119,5 cm.<br />

Das Gemälde ist Beispiel für das große Interesse an<br />

antiken Mythendarstellungen im 18. Jahrhundert.<br />

Als Alexander der Große seinen Perserfeldzug plante,<br />

begab er sich nach Delphi und bat die Seherin Pythia<br />

in Delphi um Rat, doch Pythia vertröstete ihn. Das<br />

Orakel dürfe nur zu den von den Göttern bestimmten<br />

Zeiten befragt werden. Unwillig zu warten, führte er<br />

Pythia mit Gewalt in den Tempel, wobei sie lediglich<br />

rief: „Lass mich los, du bist ja doch unüberwindlich!“.<br />

Darauf Alexander: „auf diese Antwort habe ich gehofft“<br />

und ließ sie. Der Maler hat diese Legende bühnenhaft-theatralisch<br />

aufgebaut, die Szenerien in den Hof<br />

des Tempels gesetzt, und die beiden Hauptfiguren<br />

und den Tempelpriester schlaglichtartig beleuchtet. In<br />

beinahe sich entschuldigender Geste wendet sich<br />

Alexander dem alten erzürnten Priester zu. Rechts im<br />

Bild ist ein blumengeschmückter junger Stier zu sehen,<br />

der wohl im Auftrag Alexanders als Dank für den Rat<br />

geopfert werden soll. A.R.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung Frankreich.<br />

(1370023) (11)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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179


397<br />

JOSEPH VERNET,<br />

1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ZUG.<br />

SEESTURM MIT SCHIFFBRÜCHIGEN<br />

AN FELSENKLIPPEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54,5 x 65 cm.<br />

Wie in vielen seiner Bilder zeigt Vernet hier eine vom<br />

Sturm aufgepeitschte Flut an einer Felsenküste mit<br />

Segelschiffen in Schräglage. Aus einem Kahn retten<br />

sich Schiffbrüchige auf die Klippen, darunter eine Frau<br />

mit Kleinkind auf dem Schoß, daneben ein Hund, der<br />

ängstlich den Schwanz einzieht. Einziger Hoffnungsschimmer<br />

das Sonnenlicht, das auf die Stadt im Hintergrund<br />

fällt.<br />

Wenn die Legende vom Künstler erzählt, er hätte sich<br />

während eines tobenden Sturms an den Mast eines<br />

Schiffes binden lassen, um die Kräfte der Natur selbst<br />

zu erleben, dann versteht man das Interesse Vernets<br />

in seinem Gesamtwerk, das sich überwiegend stürmischen<br />

Brandungen und Schiffbrüchen widmet.<br />

Vernet lernte bereits 14-jährig bei seinem Vater, der als<br />

Dekorationsmaler gearbeitet hat. Eine Studienreise<br />

führte den begabten Schüler von René de Vialy in<br />

Aix-en-Provence nach Rom zu Bernardino Vincenzo<br />

Fergioni. Die Seereise dorthin hatte den jungen Künstler<br />

zudem diesem Sujet nahegebracht. 1743 wurde er in<br />

die von Papst Gregor XIII. gestiftete Accademia Nazionale<br />

di San Luca aufgenommen. In Frankreich wurde<br />

er alsbald durch den Marquis de Marigny an den Hof<br />

vermittelt, durfte im Louvre wohnen und wurde Mitglied<br />

der Académie royale de peinture. Dennoch tradierte<br />

er in seinem Werk die Einflüsse der italienischen<br />

Maler wie etwa Giovanni Paolo Panini. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Claude Pétry (Hrsg.), Vernet - La marine à voile<br />

de 1650 à 1890. Autour de Claude-Joseph Vernet,<br />

Ausstellungskatalog, Rouen 1999.<br />

Vgl. Léon Lagrange: Joseph Vernet et la peinture au<br />

XVIIe siècle. 2. Auflage. Paris 1864.<br />

Vgl. Laurent Manœuvre, Eric Rieth, Joseph Vernet:<br />

Les Ports de France. Arcueil 1994.<br />

(1380953) (11)<br />

JOSEPH VERNET,<br />

1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ATTRIBUTED<br />

STORM AT SEA WITH CASTAWAYS ON ROCKY<br />

CLIFFS<br />

Oil on canvas.<br />

54.5 x 65 cm.<br />

In 1743 he was accepted into the Accademia Nazionale<br />

di San Luca which had been founded by Pope<br />

Gregory XIII. In France he was soon introduced to the<br />

royal court by the Marquis de Marigny, was allowed to<br />

live at the Louvre and became a member of the<br />

Académie royale de peinture.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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398<br />

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />

1728 LYON <strong>–</strong> 1808 EBENDA, ZUG.<br />

DIE SCHIFFBRÜCHIGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

29 x 37 cm.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

Wir danken Alastair Laing für freundliche Hinweise.<br />

Felsenküste im Sturm mit Wiedergabe zahlreicher<br />

Schiffbrüchiger, die sich auf die beleuchteten Felsen<br />

gerettet haben. Dahinter Wrackteile mit darauf befindlichen,<br />

teils heftig gestikulierenden Figuren und rechts<br />

schräg stehende Masten eines untergegangenen<br />

Schiffes vor dunklem, teilweise aufleuchtendem Gewitterhimmel.<br />

Im Hintergrund links ein Küsten streifen<br />

mit Leuchtturm.<br />

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />

1728 LYON <strong>–</strong> 1808 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE CASTAWAYS<br />

Oil on canvas.<br />

29 x 37 cm.<br />

We would like to thank Mr. Alastair Laing for his kind<br />

advice.<br />

A rocky coast in a storm represented with numerous<br />

castaways, who saved themselves on an illuminated<br />

cliff.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Das Werk des Künstlers besteht größtenteils aus<br />

Landschaften, wovon die meisten in den 1780er-<br />

Jahren entstanden sind, als er auch die Marinemalerei<br />

für sich entdeckte. Er schaffte es, sehr sensibel<br />

und differenziert Licht sowie atmosphärische Effekte<br />

einzufangen.<br />

(13803412) (18)<br />

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181


399<br />

JOHANNES GLAUBER,<br />

AUCH „JAN GLAUBER“, GENANNT „POLIDORO“,<br />

1646 UTRECHT <strong>–</strong> UM 1726 SCHOONHAVEN, ZUG.<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT FELSEN,<br />

BURG AM UFER UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 93,5 cm.<br />

Das Bildthema, die Malweise und die Figurendarstellung<br />

des Gemäldes dem Gesamtwerk des Malers.<br />

Glauber war laut den Quellen Sohn des Naturwissenschaftlers<br />

Rudolph Glauber; auch die Geschwister<br />

Diana und Johann Gottlieb widmeten sich der Malerei.<br />

Als Schüler des Nicolaes Berchem beschäftigte er<br />

sich zunächst mit italianisierenden Landschaften für<br />

die Amsterdamer Gesellschaft. Nach einem Aufenthalt<br />

in Paris bei dem Kunsthändler und Blumenmaler<br />

Picart zog er weiter nach Lyon und schließlich nach<br />

Rom, wo er sich zwei Jahre aufhielt, was seinen Stil<br />

wesentlich prägen sollte. Weitere Stationen waren<br />

Venedig, Padua, Hamburg und Kopenhagen. Alle diese<br />

Stationen hinterließen Eindrücke für seine Malerei,<br />

wobei <strong>–</strong> wie in vorliegendem Gemälde zu sehen <strong>–</strong> er<br />

durch sein Interesse an der Kombination von Landschaft<br />

und antiker Figurenstaffage bereits früh das erst<br />

später so gängig gewordene Sujet der „arkadischen<br />

Landschaft“ aufgegriffen hatte.<br />

Die ideale Vorstellung des einfachen, friedlichen Lebens<br />

in unberührter Landschaft drückt sich auch in diesem<br />

Bild aus. Ziegen unter Bäumen an einem Hang, die<br />

beiden antiken Hirten mit Hund und Esel im Vordergrund<br />

sind als derartige Versatzstücke zu sehen, wie<br />

wir sie noch weit später in der Malerei von Nicolas<br />

Poussin und der Romantik wiederfinden. A.R.<br />

(1380952) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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400<br />

FRÜHROMANTISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

IDEALE LANDSCHAFT MIT EINER RUINE<br />

BEI EINEM WASSERFALL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

92 x 88 cm.<br />

Verso mit Etiketten des „Walker Art Center“ in<br />

Minneapolis.<br />

Holzgeschnitzter Rahmen.<br />

Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />

Großformatiges Gemälde in idealer, romantisierender<br />

Landschaftsauffassung; Blick von vertieftem Standpunkt<br />

über einen Wasserfall mit Burgruine. Während<br />

die Sonne untergeht und der Himmel sich leicht rötlich<br />

färbt, ruhen sich ein paar Hirten mit ihrem Vieh am<br />

Rand einer Klippe aus. Die Ruine einer Burg steht im<br />

Mittelpunkt der Komposition. Das Vorgebirge ist von<br />

einem rauschenden Wasserfall umhüllt. Ein dünner<br />

Nebel wird von dem Wasserfluss erzeugt, dessen<br />

Bewegung die Sprache der Romantik vorwegnimmt,<br />

in der natürliche Elemente mit Gefühlen aufgeladen<br />

werden und diese beim Betrachter hervorrufen. Die<br />

Malart sowie die Details, mit denen die Hirten und<br />

das Vieh versehen sind, erinnern an niederländische<br />

Maler des 17. Jahrhunderts, wie Nicolaes Berchem<br />

(1620 Haarlem-1683 Amsterdam).<br />

(1380951) (10)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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182 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


401<br />

JAN GABRIELSE SONJE,<br />

UM 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, NACH<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

JAN GABRIELSE SONJE,<br />

CA. 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, AFTER<br />

RIVER LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

67 x 104,5 cm.<br />

Links unten mit Signatur und Datum.<br />

In ornamental verziertem breitem Rahmen.<br />

Von dem Ufer einer Flussschlaufe aus gesehen mit<br />

einem Repoussoirbaum auf der linken Seite sieht<br />

man anlandende flache teils mit Segeln versehene<br />

Boote und entsprechende Personen. Dahinter sich<br />

eine Burg auf einem Hügel erhebend mit weitem Ausblick<br />

über eine Hügelkette im sonnigen Dunst. Der<br />

Vordergrund mit auf Eseln reisenden Personen.<br />

(1380671) (3) (13)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

67 x 104.5 cm.<br />

Signature and date lower left.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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183


402<br />

JOHANN GEORG STUHR,<br />

UM 1640 <strong>–</strong> 1721<br />

SÜDLICHE HAFENLANDSCHAFT<br />

MIT KAUFFAHRTEI-STAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 88 cm.<br />

Rechts unten am Säulensockel signiert „J. Georg<br />

Stuhr“.<br />

Der Hamburger Maler hat sich hier an der italienischen<br />

Capriccio-Malerei orientiert. Dies im Gegensatz<br />

zu einigen wenigen Stadtansichten Hamburgs, wo es<br />

um Detailgenauigkeit ging. Doch der überwiegende<br />

Teil seines Œuvres zeigt ähnliche Hafenlandschaften<br />

wie hier mit Ruinen antiker Tempel. Für die norddeutsche<br />

Klientel der Zeit waren solche südlichen Ansichten<br />

wohl von hohem Interesse. Hier im Bild ist eine Hafenbucht<br />

gezeigt, gesäumt von Felsen, mit Segelschiffen<br />

auf offenem Meer. Orientalische und europäische Händler,<br />

Hafenarbeiter und Seeleute beleben die Darstellung,<br />

wie ebenso der Himmel mit gebauschten Wolken.<br />

Die Hamburger Kunsthalle erwarb 1898 zwei Seeschlachten,<br />

die Patriotische Gesellschaft zu Hamburg<br />

1927 das Gemälde „Baumhaus mit Binnenhafen“,<br />

heute im Museum für Hamburgische Geschichte. A.R.<br />

(1381308) (1) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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403<br />

GERARD HOET D. Ä.,<br />

1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 DEN HAAG<br />

Holländischer Genre-, Historien- und Bildnismaler, der<br />

unter dem Einfluss der französischen Dekorationsmalerei<br />

steht. Seine Werke meist mit mythologischem<br />

oder biblischem Thema.<br />

FRÜHLINGSFEST IN DER ANTIKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50,5 x 63 cm.<br />

Gezeigt ist eine Versammlung von Feiernden außerhalb<br />

der Stadt, die Mauern sind rechts oben zu erkennen.<br />

Im Bildzentrum ragt der Pfeiler eines großen Torbogens<br />

auf, mit Steinrelief und einer Büste des jugendlichen<br />

Dionysos, der hier soeben mit Blumen bekränzt<br />

wird. Zahlreiche Figuren tummeln sich, zum Teil Weinschalen<br />

hebend, im Mittel- und Hintergrund. Unter<br />

den vorderen, heller beleuchteten Figuren ist ein<br />

Mädchen zu sehen, das Blumenkränze verteilt, links<br />

daneben eine Gruppe mit Leier, Flöte und Tamburin.<br />

Links im Bild ist eine Opferung eines Lammes zu sehen,<br />

davor ein kleiner, blumengeschmückter Opferaltar, umgeben<br />

von Weihegeschenken wie Schalen und Amphoren.<br />

Links zieht die Landschaft hin zu blauen Bergen<br />

mit darüberziehenden hellen Wolken. Ein kahler<br />

Baum fungiert als Repoussoir. Das Gemälde bezieht<br />

die Lebendigkeit gerade durch den qualitätvoll eingesetzten<br />

Kontrast zwischen hellen und farbig gedämpften,<br />

überwiegend ins Braun ziehenden Bildpartien. A. R.<br />

Anmerkung:<br />

Der Maler hat sich in seinen Werken mehrfach dem<br />

Leben und den Festen in der griechisch-römisch<br />

Antike gewidmet. Bekannt sind sein „Opfer der Diana“,<br />

„Das Urteil des Midas“ (Museum der bildenden<br />

Künste in Leipzig ), oder das „Parisurteil“, aber auch<br />

das „Opferfest“ in der Antike. Das Interesse der Zeit<br />

an den Kulten, den Jahreszeitenfesten, den sogenannten<br />

Anthesterien, hat viele Maler angeregt, hier<br />

fantasievolle Darstellungen zu schaffen.<br />

Literatur:<br />

Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />

Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980, Nr. 387 mit<br />

halbseitiger Abbildung.<br />

(1380346) (11)<br />

GERARD HOET THE ELDER,<br />

1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 THE HAGUE<br />

SPRING FESTIVAL IN ANTIQUITY<br />

Oil on canvas.<br />

50.5 x 63 cm.<br />

Literature:<br />

Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />

Jahrhunderts, vol. 2, Munich 1980, no. 387 with<br />

half page illustration.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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185


404<br />

JACOPO AMIGONI,<br />

1682 VENEDIG <strong>–</strong> 1752 MADRID, ZUG.<br />

SUPRAPORTE MIT PUTTI UND HUND<br />

JACOPO AMIGONI,<br />

1682 VENICE<strong>–</strong> 1752 MADRID, ATTRIBUTED<br />

OVERDOOR WITH PUTTI AND DOG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 120 cm.<br />

In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />

Breitformiges Supraport-Bild mit Darstellung von fünf<br />

Putti in Baumlandschaft mit einem Jagdhund, den einer<br />

der Putti rechts am Strick hält. Links ein kleines,<br />

nacktes Mädchen auf einem rotem Velum liegend,<br />

die den Hund streichelt, der sie beschnuppert. Liebevolle<br />

harmonische Wiedergabe. Das Gemälde steht,<br />

insbesondere in der Farbigkeit, bereits unter dem Einfluss<br />

der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts.<br />

(1381915) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62.5 x 120 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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405<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 NIZZA <strong>–</strong> 1765 PARIS, UMKREIS DES<br />

ALLEGORIE DER MALEREI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

123 x 153 cm.<br />

Rechts mittig eine wohl apokryphe Signatur.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

In einem angedeuteten Innenraum, der seine Beleuchtung<br />

durch eine nicht näher spezifizierte Lichtquelle<br />

außerhalb des Linken Randes der Darstellung erhält,<br />

haben sich sieben Figuren versammelt. Dem Betrachter<br />

zugewandt ein junger Mann mit Malpalette und<br />

Malstab vor einer auf einer Staffelei stehenden Leinwand.<br />

Auf der Leinwand das Konterfei einer Dame,<br />

die der Maler im Begriff ist, zu portraitieren. Um diese<br />

erinnen an Charles van Loos „Allegorien der Malerei<br />

und der Bildhauerei“.<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 NICE <strong>–</strong> 1765 PARIS, CIRCLE OF<br />

ALLEGORY OF PAINTING<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

123 x 153 cm.<br />

Probably apocryphal signature at centre right.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Vgl. Yuriko Jackall et al., America Collects Eighteenth-<br />

Century French Painting, Washington/ London 2017.<br />

Vgl. Pierre Rosenberg, Marie-Catherine Sahut, Carle<br />

van Loo, Premier peintre du Roi, Ausstellungskatalog,<br />

Nizza 1977.<br />

Vgl. Colin B. Bailey (Hrsg.), Les Amours des dieux.<br />

La peinture mythologique de Watteau à David, Paris<br />

1992. (1380701) (4) (13)<br />

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187


406<br />

FERDINAND BOL,<br />

1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />

UMKREIS DES<br />

PORTRAIT EINES GEHARNISCHTEN MANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

121 x 91 cm.<br />

In profiliertem und gekehltem Rahmen.<br />

Leicht nach rechts gewandte Dreiviertelfigur eines<br />

Mannes mit purpurnem Umhang und blau geschlitztem,<br />

mit Goldtressen versehenem Harnischkleid.<br />

Neben ihm ein Helm mit Federbusch, auf einem Tisch<br />

liegend, hinter ihm der Ausblick auf eine geöffnete<br />

Landschaft.<br />

Anmerkung:<br />

Ein ähnliches Portrait von Ferdinand Bol wird unter der<br />

RKD-Nummer 227327 geführt und befindet sich im<br />

Los Angeles County Museum of Art, Inv.Nr. 55.33,<br />

welches ungefähr in die gleiche Zeit wie das vorliegende<br />

Gemälde, nämlich um 1663 datiert wird und<br />

mit 119,4 x 94,6 cm ungefähr die gleichen Maße aufweist.<br />

(1381928) (13)<br />

FERDINAND BOL,<br />

1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />

CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN IN ARMOUR<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

121 x 91 cm.<br />

Notes:<br />

A similar portrait by Ferdinand Bol is listed at the RKD,<br />

The Hague under no. 227327 and his held at the Los<br />

Angeles County Museum of Art, inventory no. 55.33.<br />

It roughly dates to the same period as the work on<br />

offer for sale in this lot, namely ca. 1663 and measuring<br />

119.4 x 94.6 cm it approximately corresponds<br />

with the dimensions of the present work.<br />

€ 13.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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407<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

KOPIE NACH DEM GEMÄLDE VON<br />

NICOLAS RÉGNIER (1590-1667)<br />

SALOME MIT DEM HAUPT DES JOHANNES<br />

DES TÄUFERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Durchmesser: 69 cm.<br />

In vergoldetem rechteckigen Rahmen mit rundem<br />

Ausschnitt.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis der schönen<br />

Salome mit edlem roten Kleid, wohlfrisierten Haaren<br />

mit einer Feder, in ihren zarten Fingern eine flache<br />

Schale mit dem Kopf Johannes des Täufers haltend.<br />

Mit ihrem feinen Inkarnat und den glänzenden braunen<br />

Augen schaut sie ernsthaft aus dem Bild heraus. Das<br />

Licht fällt von rechts oben herab und hebt dabei besonders<br />

ihr Gesicht, das Dekolleté sowie das Gesicht<br />

des Johannes hervor. Kleiner Fleck, Rahmenschäden.<br />

(1381603) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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408<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, ZUG.<br />

Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />

(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />

und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />

der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />

Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />

Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />

angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />

Werke seiner Hand, u. a. in zahlreichen öffentlichen<br />

Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />

mythologische Darstellungen.<br />

DER RAUB DER EUROPA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 197 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

Darstellung einer bekannten mythologischen Szenerie:<br />

In Landschaft die auf einem hellbraunen Stier sitzende<br />

Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor<br />

und der Telephassa. Sie trägt ein hellblaues Gewand,<br />

das teils mit Goldbordüre verziert ist und hält sich am<br />

Kopf des Stiers fest, der dort und um seinen Halsbereich<br />

einen Blumenkranz trägt. Zudem über ihr im<br />

Himmelsbereich ein großer roter Umhang, gehalten<br />

von einem geflügelten Putto, weitere Putti begleiten<br />

sie, von denen zwei auf der rechten Seite zu erkennen<br />

sind. Zeus, der oberste olympische Gott, hatte sich in<br />

die Königstochter verliebt und verwandelte sich wegen<br />

seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier, um<br />

Europa zu entführen. Als Stier gewann er ihr Zutrauen<br />

und so setzte sie sich auf seinen Rücken. Links von<br />

ihr, ihre Füße mit seinem rechten Arm umklammernd,<br />

ein geflügelter Amor, einen Pfeil in seiner linken Hand<br />

haltend, mit welchem er die Liebe zwischen den beiden<br />

evoziert hatte. Am Ufer des linken Bildrands eine<br />

Dreiergruppe von Figuren in edlen Gewändern, die den<br />

Verlust und die anstehende Entführung der Königstochter<br />

Europa betrauern, die sich ihnen mit ihrer ausgestreckten<br />

Hand bei geöffnetem Mund zuwendet.<br />

Darstellung in zurückhaltender Farbgebung bei starker<br />

Hell-Dunkel-Akzentuierung.<br />

Anmerkung:<br />

Das Thema mit der Entführung der Europa durch<br />

Zeus als meist weißen Stier wurde häufig in der<br />

Malerei der Kunstgeschichte aufgegriffen, u. a.<br />

von so bekannten Malern wie Jacob Jordaens<br />

(1593-1678) und Rembrandt van Rijn (1606-1669).<br />

(13804815) (3) (18)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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190 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


409<br />

FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />

TÄTIG 1608 <strong>–</strong> 1623<br />

VENUS ZÜCHTIGT AMOR INMITTEN VON PUTTI<br />

UND RÖMISCHER ARCHITEKTUR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 157 cm.<br />

In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Luuk Pijl, Dokkum,<br />

5. Februar 2021, in Kopie.<br />

Wie in Luuk Pijls Expertise herausgestellt wird, handelt<br />

es sich bei dem hier angebotenen Werk um eines von<br />

nur ca. zehn Werken, die zweifelsfrei dem Werkkorpus<br />

Friedrich Christoph Steinhammers zugewiesen werden<br />

können. Wenngleich der größte Teil seines Werkes<br />

als Öl auf Kupfer überliefert ist, gibt es auch größere<br />

vergleichbare Gemälde seiner Hand auf Leinwand, so<br />

etwa ein „Kindermord“, das signiert und 1621 datiert<br />

ist, 239 x 146 cm misst und am 27. Januar 2005 unter<br />

Lot 143 bei Sotheby's, New York angeboten wurde.<br />

Pijl sieht in dem hier angebotenen Gemälde Steinhammers<br />

vielleicht feinstes Gemälde. Im Zentrum<br />

sieht man Venus in bewegter Gewandung den Amorknaben<br />

züchtigend, während zahlreiche Putti umherspringen,<br />

ein Hinterteil eines Putto ist sogar in der<br />

Baumkrone erkennbar, die sich von dem leicht bewölkten<br />

Himmel abhebt. Der rechte Bildrand wird von<br />

klassischer Architektur mit korinthischen Kapitellen<br />

begrenzt.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, England.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Luuk Pijl, The <strong>Paintings</strong> of Friedrich Christoph<br />

Steinhammer <strong>–</strong> a brief Survey, in: Heiner Borggrefe<br />

et al., Hans Rottenhammer. Acts of the symposium<br />

held at Schloss Brake 17-18 February 2007, Marburg<br />

2007, S. 184-190.<br />

(1380525) (13)<br />

FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />

ACTIVE 1608 <strong>–</strong> 1623<br />

VENUS CHASTISING CUPID AMONG PUTTI<br />

AND ROMAN ARCHITECTURE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96 x 157 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Luuk Pijl,<br />

Dokkum, 5 February 2021, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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191


410<br />

KÜNSTLER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

NACH ANTOINE COYPEL (1661-1722)<br />

BACCHUS UND ARIADNE AUF DER INSEL NAXOS<br />

Gouache auf Papier.<br />

45 x 36 cm.<br />

Hinter Glas in dekorativem Rahmen.<br />

Das vorliegende Werk ist eine fast identische, jedoch<br />

seitenverkehrte Wiedergabe eines Gemäldes, das sich<br />

in den Sammlungen des Louvre in Paris befindet. Die<br />

Darstellung folgt auch einem vergleichbaren Werk,<br />

das sich im Philadelphia Museum of Art befindet.<br />

Zu sehen linksseitig die sitzende Ariadne, die von<br />

dem auf der Insel ankommenden jugendlichen Gott<br />

Bacchus entdeckt wird, dessen Schiff im Hintergrund<br />

rechts, durch einen Felsendurchblick im Wasser zu<br />

erkennen ist. Bacchus mit rotem wehenden Umhang<br />

und mit Weinrispen und -laub besetztem Haar, liebevoll<br />

Ariadne anschauend, die seinen Blick erwidert.<br />

Am Boden liegend ein Thyrsostab, sowie rechtsseitig<br />

das Gefolge des Bacchus mit Mänaden und einem<br />

bocksbeinigen Satyr, über beiden Amor fliegend mit<br />

Pfeil und Bogen.<br />

(13816810) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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192 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


411<br />

ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17./ ERSTEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERTREIBUNG DER HAGAR DURCH ABRAHAM<br />

ITALIAN SCHOOL, SECOND HALF OF THE 17TH/<br />

FIRST HALF OF THE 18TH CENTURY<br />

THE EXPULSION OF HAGAR BY ABRAHAM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

128 x 178 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Die Darstellung geht auf eine Erzählung des Alten<br />

Testa ments zurück. Abraham und Sara waren kinderlos,<br />

auf Bitten seiner Frau zeugt er mit seiner Sklavin<br />

Hagar ein Kind, das Ismael genannt wird. Jahre später<br />

gebiert Sara doch noch einen Sohn, welchen sie Isaak<br />

nennen. Auf erneuten Wunsch seiner Frau schickt er<br />

Hagar mit ihrem Sohn in die Wüste. Im Zentrum der<br />

stehende Abraham mit langem weiß-grauen Bart, in<br />

beige- braunem Gewand mit ausgestrecktem linken<br />

Arm und Zeigefinger die rechtsseitig stehende Hagar<br />

mit rotem Umhang davonschickend. Sie hält bereits<br />

in ihrem linken Arm eine große Amphore, sowie einen<br />

Korb mit Brot. Mit ihrer rechten Hand hat sie ihren<br />

Sohn ergriffen, der sie verwundert über das Weggehen<br />

anschaut. Links von Abraham ist vor einem<br />

Torbogen mit seinem dahinterliegenden Haus seine<br />

Frau Sara zu erkennen, an deren blauen Gewandzipfel<br />

ihr gemein samer Sohn Isaak zieht. Beliebtes Motiv in<br />

der Kunst geschichte der Malerei, hier in überwiegend<br />

beige- brauner Farbigkeit, die beiden Frauen durch<br />

einen roten bzw. blauen Umhang besonders hervorgehoben.<br />

Rahmen teils mit alten Anobiumlöchern.<br />

(1381681) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

128 x 178 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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193


412<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

18./ BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT WOHL DES GOLDSCHMIEDES<br />

MARTIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

195 x 132 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

In einem angedeuteten Innenraum das Ganzkörperportrait<br />

eines Mannes in weißen Hosen und Jabot mit<br />

blauer Samtjacke, seine Hand auf einem neben ihm<br />

stehenden Bureau Plat lehnend. Im Hintergrund ein<br />

Säulengang mit Park. Der reichhaltige Schmuck an dem<br />

Mann und die verschiedenen Gegenstände unterstreichen<br />

den Beruf, den der Dargestellte stolz ausübt<br />

und als der er verstanden werden möchte: Als Goldschmied<br />

fertigt er die hier dargestellten Gürtelschnallen,<br />

Degengriffe, Miniaturrahmungen, Ringe, Goldschmiedegefäße<br />

und Uhrengehäuse. Da er durchaus<br />

in der Lage ist, auch skulptural zu arbeiten, sind Skulpturen<br />

und entsprechende Werkzeuge zu sehen. Die<br />

Ähnlichkeit des Portraits mit Martin-Guillaume Biennais<br />

lässt den Schluss zu, dass es sich um den zu seiner<br />

Zeit neben Odiot berühmtesten Goldschmied Frankreichs<br />

handelt.<br />

Martin-Guillaume Biennais erblickte am 29. April 1764<br />

in Saint-Sauveur-La-Cochère das Licht der Welt. Er ging<br />

früh nach Paris und erwarb bei der Witwe Anciaux einen<br />

Tischlereibetrieb. Am 12. September 1789 wurde er als<br />

Tischlermeister aufgenommen. Er vergrößerte sich<br />

1790 durch den Kauf eines zweiten Geschäfts in der<br />

Rue Saint-Honoré 283.<br />

Sein Haus verfügte über eine große und vielfältige<br />

Kundschaft, darunter auch einen jungen General, der<br />

seinen Weg machen sollte: Bonaparte. Der Legende<br />

nach verkaufte Biennais ihm 1796 auf Kredit eine Reiseapotheke,<br />

die er während des Ägyptenfeldzugs<br />

mitnahm. Aufgrund seines Erfolgs gründete Biennais<br />

seine eigene Goldschmiedefabrik und stellte in dieser<br />

gesegneten Zeit über sechshundert Arbeiter ein.<br />

Ab 1804 führte er die gesamte Goldschmiedearbeit<br />

für das Haus des Kaisers aus. Er signierte seine Werke<br />

mit „Orfèvre de sa Majesté l‘Empereur et Roi à Paris“<br />

(Goldschmied seiner Majestät des Kaisers und Königs<br />

in Paris). Biennais wurde damit beauftragt, die Insignien<br />

der Krönungszeremonie (2. Dezember 1804) anzufertigen:<br />

das Schwert, den Lorbeerkranz, die große<br />

Kette der Ehrenlegion, das große Zepter, die Weltkugel<br />

und die Hand der Gerechtigkeit. Im Laufe der Restauration<br />

ließ Ludwig XVIII. sie Ende März 1819 einschmelzen.<br />

Während des gesamten Kaiserreichs reichte seine<br />

Produktion von Silberwaren, Schmuck, Juwelen, Kultgegenständen,<br />

verschiedenen Blankwaffen bis hin zu<br />

militärischen Dekorationen und Schnupftabakdosen<br />

aus Schildpatt, wie sie Napoleon liebte.<br />

Die einzige Kundschaft, die Biennais zu dieser Zeit<br />

noch fehlt, befindet sich außerhalb Frankreichs, die<br />

Könige und Kaiser Europas, die jedoch mit Napoleon<br />

verfeindet sind. Der Fall des Kaiserreichs bringt sie in<br />

Biennais’ Reichweite. 1815 bestellen der russische Zar<br />

Alexander I und sein Bruder, der Großherzog Michael,<br />

bei ihm ein Tafelservice aus Vermeil mit über tausend<br />

Teilen.<br />

1819 beschloss Biennais abrupt, sich aus dem Geschäft<br />

zurückzuziehen und übergab die Leitung an<br />

einen seiner wichtigsten Mitarbeiter. Er verließ daraufhin<br />

Paris und verbrachte die letzten Jahre in La Verrière,<br />

seinem Landsitz. Biennais starb am 27. März 1843<br />

im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Kinder in seinem<br />

Haus in Paris.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Balkany, dessen Sammlung Rue de<br />

Varenne in:<br />

Sotheby‘s, London, 28. September 2016, Lot 456.<br />

(1380551) (13)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

END OF 18TH/ EARLY 19TH CENTURY<br />

PORTRAIT PROBABLY OF GOLDSMITH MAR-<br />

TIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

195 x 132 cm.<br />

Provenance: Balkany collection, his collection Rue de<br />

Varenne in: Sotheby’s, London, 28 September 2016,<br />

lot 456.<br />

€ 45.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

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413<br />

LOMBARDISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

JUDITH UND HOLOFERNES<br />

SCHOOL OF LOMBARDY,<br />

18TH CENTURY<br />

JUDITH AND HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

139 x 184 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Rechts im Vordergrund die reich gekleidete und mit<br />

Juwelen geschmückte Judith, im Begriff das an ihrer<br />

Seite gehaltene Schwert zu zücken, um das Haupt des<br />

Holofernes von seinem Körper zu trennen, welcher<br />

unter einem blauen Vorhang liegt. Der linke Bildabschluss<br />

durch die Rückenfigur einer Magd gekennzeichnet.<br />

(1380524) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

139 x 184 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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414<br />

NICOLAES MAES,<br />

1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />

BILDNIS EINES HERRN MIT VIOLETTSEIDENEM<br />

UMHANG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

68 x 56 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Seine erste Ausbildung erhielt Maes als noch junger<br />

Lehrling bei Rembrandt in Amsterdam, dessen Malweise<br />

er auch sogleich übernommen hatte. Noch<br />

während seines gesamten Aufenthaltes in seiner Heimatstadt<br />

Dordrecht herrschte sein Rembrandtesker Stil<br />

vor. Erst später, nach 1678 wandelte sich seine Malweise<br />

nach der Beeinflussung durch Van Dyck. Dies<br />

lässt sich vor allem in den nun vorwiegend entstandenen<br />

Porträtbildnissen sehen. Nun ging es ihm weniger<br />

um die Herausarbeitung von Licht- und Schatteneffekten<br />

wie in der Kunst Rembrandts, sondern vielmehr<br />

um die Erfassung der Charakteristik der dargestellten<br />

Personen, entsprechend dem Anliegen von<br />

Van Dyck. Auch narrative Bibel- oder Historiendarstellungen<br />

treten nun zurück. So zeigt der überwiegende<br />

Teil seines Œvres Herren-, Damen und Kinderbildnisse,<br />

zumeist aus adeligen, bzw. gehobenen Bürgerkreisen.<br />

Dies ist auch in dem hier vorliegenden Porträt zu<br />

erkennen, zu dem sich ein vergleichbares Werk der<br />

Zeit um 1680 im Niedersächsischen Landesmuseum<br />

Hannover befindet. Etwa zeitgleich ist das Selbstbildnis<br />

des Malers entstanden, heute im Museum<br />

Dord recht. Zahlreiche Bilder seiner Hand sind heute<br />

in London, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Sankt Petersburg<br />

und in anderen bedeutenden Museen ausgestellt.<br />

Literatur<br />

Vgl. Ausstellung National Gallery London, 2020.<br />

Vgl. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 20,<br />

Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 47 f. (1381366)<br />

(11)<br />

NICOLAES MAES,<br />

1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN WITH A PURPLE<br />

SILK CLOAK<br />

Oil on canvas.<br />

68 x 56 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Exhibition National Gallery London, 2020.<br />

cf. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />

General German Biography (ADB). Vol. 20, Duncker<br />

& Humblot, Leipzig 1884, p. 47 f.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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197


415<br />

GEORGE DESMARÉES,<br />

1697 <strong>–</strong> 1776<br />

Gemäldepaar<br />

PORTRAIT DES BAYERISCHEN KURFÜRSTEN<br />

MAXIMILIAN III JOSEPH (1727-1777)<br />

sowie<br />

PORTRAIT DER GEMAHLIN MARIA ANNA<br />

VON SACHSEN (1728-1797)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 85 x 64 cm.<br />

Einheitlich gerahmt, mit Rahmenbekrönungen in<br />

Form geschnitzter Schleifen mit Akanthusblatt.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Roberto Pancheri,<br />

Trient, vom 21. August 2020, in Kopie.<br />

Der Kurfürst im Halbbildnis nach rechts, mit blauer<br />

Taftschärpe, rotem Mantel und Orden vom Goldenen<br />

Vlies. Die Gemahlin leicht nach links gewandt, mit<br />

reichem Halsschmuck sowie dem polnisch-russischen<br />

Kreuzorden an rotem Band. Der weiche Samtglanz in<br />

den Stoffen sowie der ins Rosa ziehende Metallglanz<br />

der Rüstung zeigen deutlich die Malweise von George<br />

Desmarées. Der Kurfürst war Sohn von Kaier Karl VII<br />

Albrecht und begründete die Akademie der Bildenden<br />

Künste in München sowie die Bayerische Akademie<br />

der Wissenschaften. Ferner errichtete er die Nymphenburger<br />

Porzellanmanufaktur. Im Volk war er als der<br />

„Vielgeliebte“ geehrt. Interessanterweise verbot er<br />

damals die Oberammergauer Passionsspiele mit der<br />

Begründung, „dass das große Geheimnis unserer Heiligen<br />

Religion nun einmal nicht auf die Schaubühne<br />

gehört“. Da die Ehe kinderlos blieb, ging die Regierung<br />

Bayerns an die pfälzer Nebenlinie der Wittelsbacher<br />

über.<br />

(1381668) (2) (11)<br />

GEORGE DESMARÉES,<br />

1697 <strong>–</strong> 1776<br />

A pair of paintings<br />

PORTRAIT OF MAXIMILIAN III JOSEPH (1727 -<br />

1777), ELECTOR OF BAVARIA<br />

and<br />

PORTRAIT OF HIS WIFE MARIA ANNA SOPHIA<br />

OF SAXONY (1728 - 1797)<br />

Oil on canvas.<br />

85 x 64 cm each.<br />

In matching frames, surmounted by carved bows<br />

and acanthus leaves.<br />

Accompanied by an expert’s report by Roberto<br />

Pancheri, Trient, dated 21 August 2020, in copy.<br />

The elector was the son Charles VII, Holy Roman<br />

Emperor and founder of the Academy of Fine Arts in<br />

Munich and the Bavarian Academy of Sciences and<br />

Humanities. He also founded the Nymphenburg Porcelain<br />

Manufactory.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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416<br />

ANTONIO GIANLISI D. J.,<br />

1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ZUG.<br />

INNENRAUM MIT FRÜCHTESTILLLEBEN AUF<br />

GOLDDURCHWIRKTER DECKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 97 cm.<br />

In profiliertem und ornamental verziertem Rahmen.<br />

Horizontal ausgerichtetes Gemälde mit reich ausgestaltetem<br />

zentralperspektivisch angelegtem Innenraum<br />

mit gut konstruierter Kassettierung. Davor eine<br />

Profildeckplatte über akanthusblattverziertem Rücksprung.<br />

Auf der Platte ein goldfadendurchwirktes Seidentuch<br />

in Mauve. Darauf und davor ein überreiche<br />

strahlend farbiges Früchtestillleben mit Äpfeln, Feigen,<br />

Trauben und Pflaumen. Minimal rest. Etwas rissig.<br />

Anmerkung:<br />

Vergleichbar Sotheby‘s New York, 22. Januar 2004,<br />

Lot 84. Das dortige Gemäldepaar wurde zu umgerechnet<br />

fast 160.000 Euro angeboten. Das eine Gemälde<br />

ist in einen ganz ähnlichen architektonischen<br />

Zusammenhang eingebettet. Die Akanthusvolute<br />

und die Wandkassettierung ähneln der dortigen Darstellung<br />

in besonderer Weise. Hier wie dort ragt eine<br />

profilierte Deckplatte von links aus über der Kehlung<br />

in den Raum hinein, wobei die Ausgestaltung sowohl<br />

des Stilllebens als solches, als auch die Wandverkleidung<br />

und der Tisch bei dem hier angebotenen<br />

Gemälde besonders qualitätvoll erscheint.<br />

(13816617) (2) (13)<br />

ANTONIO GIANLISI THE YOUNGER,<br />

1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ATTRIBUTED<br />

INTERIOR WITH FRUIT STILL LIFE IN<br />

GOLD-BROCADED COVER<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 97 cm.<br />

In profiled and ornamentally decorated frame.<br />

Notes:<br />

Sotheby’s New York, 22 January 2004, lot 84. The<br />

comparable pair of paintings was offered for sale<br />

there for the equivalent of 160,000 Euro. One of the<br />

paintings is embedded in a very similar architectural<br />

context, the acanthus volute and wall panelling being<br />

particularly close to the example in this lot.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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199


200 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


417<br />

PIERRE MIGNARD,<br />

1612 <strong>–</strong> 1695, NACH<br />

HEILIGE CÄCILIA<br />

Öl auf Holzplatte.<br />

84 x 61,5 cm.<br />

Verso begonnenes Portrait eines Mannes mit angedeutetem<br />

Vatermörderkragen.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

418<br />

CARL FREDERIK STANLEY,<br />

1738 LONDON <strong>–</strong> 1813 KOPENHAGEN<br />

GROSSER RÖMISCHER TRIUMPHZUG<br />

IM FORUM MIT SIEGESSÄULE<br />

Grisaille-Gouache auf Karton.<br />

75 x 92 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1782“.<br />

Verglast und gerahmt.<br />

Auf einer steinernen Veranda mit Rundsäulen und<br />

einem zur linken Seite gerafftem Vorhang eine sitzende<br />

junge Frau in langem, antiken Gewand mit Kopfbedeckung,<br />

auf einer großen Harfe spielend. Rechts<br />

neben ihr stehend ein geflügelter Putto mit Notenheft<br />

und geöffnetem Mund, sie wohl gesanglich begleitend.<br />

Links an einen Tisch mit Decke gelehnt ein kleiner<br />

Bass, am Boden zudem über Notenheften zwei<br />

Flöten. Feine Malerei in überwiegend monochromer<br />

beiger Farbigkeit. Kl. Rest.<br />

Anmerkung:<br />

Das Original aus dem Jahr 1691 findet sich heute im<br />

Louvre, Paris.<br />

(13808214) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

Der Künstler war Maler und Bildhauer sowie Tapisserie-<br />

Designer, dessen Werke sich u. a. im Statens Museum<br />

for Kunst in Kopenhagen befinden.<br />

Gezeigt ist der Einzug des siegreichen Imperators auf<br />

prunkvoller Biga. Durch Ketten gefesselte Vertreter der<br />

Besiegten ziehen voraus; auf großen Schalen werden<br />

die Kronen der unterlegenen Städte und Reiche der<br />

Gegner sowie erbeutete Prunkgegenstände zur Schau<br />

getragen. Im Hintergrund Vorbereitung für die Opferzeremonien<br />

mit Opfertieren, während der Imperator<br />

sich dem Priester zuwendet. Weihrauch zieht über<br />

die schaulustige Menge und lässt die Prachtgebäude<br />

nebelig erscheinen.<br />

(13804813) (3) (11)<br />

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€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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201


419<br />

TOMMASO RUIZ,<br />

1710 <strong>–</strong> 1750, ZUG.<br />

BLICK AUF NEAPEL VON DER STRADA<br />

DI SANTA LUCIA<br />

TOMMASO RUIZ,<br />

1710 <strong>–</strong> 1750, ATTRIBUTED<br />

VIEW OF NAPLES FROM THE STRADA<br />

DI SANTA LUCIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

44 x 65 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick auf den Golf von Neapel mit figurenreicher Uferpromenade<br />

sowie mit zahlreichen ankernden Booten<br />

und Schiffen, darunter zwei besonders auffallende<br />

Fregatten und ein kleineres goldfarbenes Boot. Im<br />

Hintergrund rechts der rauchende Vesuv, unter hohem<br />

blauem, teils gelblichem Himmel vom Licht der untergehenden<br />

Sonne. Detailreiche Darstellung in überwiegend<br />

monochromer grau-blauer Farbigkeit, aufgelockert<br />

durch einige farbliche Kleidungsstücke der<br />

Figuren und einige auffallende Boote. Teils Retuschen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

44 x 65 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Ein fast identisches kleineres Gemälde des Künstlers<br />

wurde bei Sotheby‘s, New York am 24. Januar<br />

2008 Lot 109 versteigert. (1381687) (18)<br />

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420<br />

VENEZIANISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

VENEDIGVEDUTE MIT DEM CANAL GRANDE<br />

SCHOOL OF VENICE, 18TH CENTURY<br />

VENICE VEDUTA WITH GRAND CANAL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

58 x 90 cm.<br />

Verso auf Keilrahmen mit älterem Besitzeretikett aus<br />

Ottawa.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

58 x 90 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Feingliedrige, großen Vedutenmalern wie Canaletto<br />

verpflichtete Malweise, mit der zentralen Wasserstraße,<br />

welche von Segelbooten und Gondeln mit Figurenstaffage<br />

belebt wird und umliegende, teils von der<br />

Sonne beschienene, teils verschattete Architektur.<br />

(1381612) (18)<br />

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203


421<br />

PIEMONTESER MEISTER<br />

DES SPÄTEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

TAVERNA AL GAMBERO BON VINO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

133 x 133 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Außenbereich einer sonnenbeschienenen großen<br />

Taverne zahlreiche, fröhlich versammelte Figuren:<br />

Darunter an einem Tisch kartenspielende Männer,<br />

mehrere Paare sowie ein Musikus mit Geige in<br />

Rücken ansicht, einem jungen, edel gekleideten Paar<br />

zum Tanz aufspielend. Am linken Rand ein weiteres<br />

Paar mit einem schnüffelnden Hund und im linken<br />

Hintergrund eine Frau mit kleinem Kind, die durch das<br />

rechteckige Tor eines Holzgatters den Platz vor dem<br />

Gasthaus verlässt, in Richtung eines Wäldchens.<br />

Feine viel figurige Malerei, das teils mit Backsteinen<br />

errichtete Gebäude präzise wiedergegeben vor hohem<br />

wolkenlosen, leicht türkis-blauem Himmel mit fliegenden<br />

Vögeln.<br />

Provenienz:<br />

Wohl ehemals Antichità Lazzarini, Turin (Etikett auf<br />

Holzrahmen auf der Rückseite). (13815310) (3) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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422<br />

FRANZÖSISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

Vier Gemälde<br />

PERSONIFIKATIONEN DER VIER JAHRESZEITEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Karton/ Platte.<br />

Je 70 x 56 cm.<br />

In teilvergoldeten Rahmen.<br />

Die vier zusammengehörigen Gemälde jeweils mit<br />

der Darstellung einer halbfigurigen jungen Frauen und<br />

den jeweiligen, den Jahreszeiten entsprechenden<br />

Symbolen: Wie der Frühling mit einem Blütenkranz,<br />

der Sommer mit Ähren, der Herbst mit blauen Trauben<br />

und Weinlaub und schließlich der Winter mit der<br />

Darstellung einer jungen Frau, die einen hellen Umhang<br />

trägt, mit dem auch ihr Haupt bedeckt ist und<br />

die sich ihre Hände an einem rötlich leuchtenden Feuer<br />

im linken Hintergrund erwärmt. Malerische harmonische<br />

Darstellung, die Frauen jeweils mit feinem liebevollen<br />

Blick.<br />

(1380942) (18)<br />

€ 6.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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423<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 <strong>–</strong> 1765, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

MUSEALE GEMÄLDE EINER KÖNIGLICHEN<br />

HOCHZEITSKUTSCHE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

61,5 x 54 cm.<br />

Die beiden Bilder museal und höchst selten. Sie bildeten<br />

ursprünglich die Türbemalungen einer vergoldeten<br />

Prunkkutsche, wie sie in Paris für königliche Staatsprozessionen<br />

und Hochzeiten gefertigt wurden. In der<br />

Pariser Kutschen-Werkstatt arbeitete Van Loo zusammen<br />

mit seinen Mitarbeitern für die malerische Dekoration.<br />

Dabei sind die Hauptfiguren stets von der<br />

Hand des Meisters, die Nebendekoration von den<br />

Mitarbeitern. In der Regel enthalten die Darstellungen<br />

allegorische Bezüge zu Hochzeiten oder Krönungen.<br />

So sind auch hier die beiden bemalten Türverkleidungen<br />

mit Krönungsmotiven entsprechend allegorisch<br />

bemalt. Vor Blattgold-Hintergrund erscheinen jeweils<br />

fünf Putten auf Wolkenbänken. Sie stellen verniedlichte<br />

mythologische Götter und agieren entsprechend einem<br />

Hochzeitsereignis: In einem der Bilder vertritt ein Putto<br />

den Bräutigam als Gott Jupiter mit Blitzbündel und<br />

Helm. Er weist auf sein königliches ovales Wappen<br />

mit Krone. Links daneben Mars mit Schwert, darüber<br />

Flora, die die Krone hält. Links unten sitzt Amor im<br />

roten Umhang, Merkur mit einem Buch neben seinem<br />

Stab rechts auf der Wolke.<br />

Das Gegenstück ist der königlichen Braut gewidmet.<br />

Hier sind ebenfalls fünf Putten auf Wolken zu sehen.<br />

Eine mädchenhafte Puttenfigur mit rosafarbenem<br />

Velum oberhalb des noch unbekrönten Wappenrahmens<br />

erwartet die Krone. Im Zentrum unterhalb des<br />

Ovalwappens die weibliche Allegorie der Fortuna, mit<br />

einer ansehnlichen Mitgift in Form herabregnender<br />

Goldmünzen.<br />

Links darunter tragen zwei weitere Putten die Krone<br />

des Bräutigams nach oben, rechts daneben ist der<br />

Adler, Attribut des Zeus (des Bräutigams), flankiert<br />

von einem Putto mit Posaune (Ruhm).<br />

Die Innenflächen der ovalen Wappenrahmen sind mit<br />

Goldauflage überzogen. Es ist zu erkennen, dass sich<br />

darunter Adelswappen befinden. Der Grund liegt darin,<br />

dass derlei Prachtkarossen und Hochzeitskutschen<br />

mehrfach verwendet wurden, wobei jeweils neue<br />

Wappen eingesetzt werden konnten.<br />

Diese prächtigen Staatskutschen wurden in Paris gefertigt.<br />

In Deutschland war Frankfurt am Main traditionell<br />

die Wahl- und Krönungsstadt. Eine solche Prunkkarosse<br />

wurde laut Quellen für 100.000 rheinische Gulden erworben.<br />

So etwa die goldene Kutsche für die 1722<br />

mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht (1697-<br />

1745) vermählte, alsdann Kaiserin Maria Amalia (1701-<br />

1756) oder für den Kurfürsten Clemens August von<br />

Köln (1700-1761).<br />

Charles van Loo, in Paris für die Bemalung dieser<br />

Prunkkutschen zuständig, erhielt als „Peintre le plus<br />

habile“ 1.200 Louis d‘or, sowie „une tabatiére et<br />

montre“ in Gold als Gratifikation.<br />

Die Abbildung (Rudolf H. Wackernagel, München<br />

2022, S. 66ff) zeigt die Prunkkarosse für Maria Amalia<br />

(Marstallmuseum, Schloss Nymphenburg), die ebenfalls<br />

mit Gemälden von Van Loo dekoriert ist. Die Malweise<br />

der hier vorliegenden Bilder stimmt mit den<br />

Malereien der Kutsche völlig überein.<br />

Charles van Loo entstammte einer flandrischen Malerfamilie.<br />

Er ging 1720 nach Paris, arbeitete zunächst<br />

mit seinem Bruder Jean-Baptiste zusammen und erhielt<br />

1724 den Prix de Rome. 1732 in Turin, dann ab 1733<br />

wieder in Paris, von Madame Pompadour als Rivale von<br />

Boucher gefördert. Noch vor seinem Tod wurde er als<br />

erster Maler des Königs in den Adel erhoben. Van Loo<br />

war Lehrer des Jean-Honoré Fragonard. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen<br />

der Wittelsbacher. Kutschen, Schlitten und Sänften<br />

aus dem Marstallmuseum Schloss Nymphenburg,<br />

München 2002, Bd. 2 S. 66 ff.<br />

(1381841) (11)<br />

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CHARLES VAN LOO,<br />

1705 <strong>–</strong> 1765, ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

DEPICTIONS FROM A ROYAL WEDDING CARRIAGE<br />

OF MUSEUM-QUALITY<br />

Oil on oak panel.<br />

61.5 x 54 cm.<br />

The two paintings of museum-quality are extremely<br />

rare. Originally, they were the door paintings of a gilt<br />

state carriage. Together with his assistants, Van Loo<br />

painted the decorations in the Paris carriage workshop.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Die hier abgebildete Prunkkarosse der Marie-Amalie wurde ebenfalls von Charles van Loo<br />

dekoriert.<br />

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207


424<br />

FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

ALLEGORIE DES FRÜHLINGS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105,8 x 105 cm.<br />

Prächtiger Rahmen.<br />

Großformatiges Ölgemälde mit der jugendlich dargestellten<br />

allegorischen Gestalt des Frühlings. Das Mädchen<br />

in seitlich halbliegender Position wiedergegeben,<br />

mit entblößter Burst, in hellem Kleid mit darüberliegendem<br />

blauen Tuch. Im Haar ein Blütenkranz mit ihrer<br />

erhobenen linken Hand steckt sie eine Rose hinter ihr<br />

Ohr. Mit der rechten Hand nimmt sie weitere Blumen<br />

aus ihrem liegenden Korb. Der Kopf gerade geshalten,<br />

der Blick auf den Betrachter gerichtet. Der Hintergrund<br />

im rechten Bereich abgedunkelt durch Wiedergabe<br />

von grünem Strauchwerk und Ästen. Links der<br />

hellblaue, leicht rötliche Himmel sowie eine Ziervase,<br />

diese geschmückt mit einer farbenfrohen Blumengirlande.<br />

Das Sujet sowie die detailreiche Ausführung<br />

der Blumen und die Atmosphäre weisen auf einen<br />

Einfluss des Meisters des 18. Jahrhunderts Francois<br />

Boucher (1703-1770) hin.<br />

(1380941) (10)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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425<br />

ETIENNE JEAURAT,<br />

1699 PARIS <strong>–</strong> 1789 VERSAILLES, ZUG.<br />

BAIN DE FEMMES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

88 x 79,5 cm.<br />

In Louis XV Stilrahmen.<br />

Hochformatige tiefe an seine Lehrzeit in Rom erinnernde<br />

Landschaft mit arkadischer Anmutung und<br />

italienisierenden architektonischen Versatzstücken.<br />

Im Zentrum ein Gewässer mit Lustboot und davor<br />

badenden leicht bekleideten Damen, von denen eine<br />

spielerischen Kontakt mit einer am Ufer befindlichen<br />

weiteren Figur aufgreift.<br />

Anmerkung:<br />

Ein thematisch vergleichbares Gemälde des genannten<br />

Künstlers wird im Musée des Beaux-Arts<br />

in Bordeaux unter Inv.Nr. Bx 1974.10.1 verwahrt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. zu dem Vergleichsbild: Boysson B. de, Catalogue<br />

des peintures de l’Ecole Française du XVIIIème siècle,<br />

Musée des Beaux-Arts de Bordeaux (Mémoire de<br />

maîtrise), Bordeaux, Université de Bordeaux III, 1980,<br />

Bd. 1, Nr. 29; Bd. 2, Tafel 29. (13804211) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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426<br />

GASPAR PIETER VERBRUGGEN D. J.,<br />

1664 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />

Gemäldepaar<br />

FLORA UND POMONA MIT PRACHTVOLLEN<br />

BLUMENGEBINDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 50 x 39 cm.<br />

Je links unten signiert, jeweils verso auf Rahmenaufkleber<br />

mit der Bezeichnung „Flora“, sowie „Pomona“.<br />

In vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt die in Landschaft an einer<br />

großen Steinvase mit Blumengebinden sitzende Flora,<br />

das andere die sitzende Pomona an einem steinernen<br />

Brunnenbecken, über ihrem Schoß eine prachtvolle<br />

Blumengirlande sowie linksseitig mehrere Zweige<br />

und abgelegte Früchte. Links im Hintergrund ein Putto<br />

mit einem kleinen Blumengebinde, während ein weiterer<br />

geflügelter Putto rechts unten in Rückenansicht zu<br />

erkennen ist. Qualitätvolle, farbenfrohe, feine Malerei<br />

in der für den Künstler typischen Art und Weise.<br />

GASPAR PIETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,<br />

1664 ANTWERP <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />

A pair of paintings<br />

FLORA AND POMONA WITH MAGNIFICENT<br />

FLORAL GARLANDS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

50 x 39 cm each.<br />

Both signed lower left and label on the back of the<br />

frame inscribed “Flora” and “Pomona”.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein flämischer Maler, der vor allem<br />

für seine dekorativen Stillleben mit Blumen und<br />

Früchten bekannt ist. Er wurde bereits im Alter von<br />

13 Jahren Meister der Lukasgilde von Antwerpen.<br />

Im Jahr 1705 verließ er Flandern und ging nach Den<br />

Haag, wo er zahlreiche Aufträge für die Dekoration<br />

prominenter Residenzen erhielt. Er trat 1708 der<br />

Lukasgilde von Den Haag bei. (1371128) (18)<br />

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209


427<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

1698 MAILAND <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ZUG.<br />

PORTRAIT EINER DAME IN FLORALEM KLEID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 67,5 cm.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund das leicht nach rechts gerichtete<br />

Hüftportrait einer Dame mit dem Betrachter<br />

geltenden Blick. In ihrer Hand ein Fächer, ihr Kleid und<br />

ihre Haube von Spitze und polychromen Blüten geziert.<br />

Neben Stillleben und genrehaften Gemälden<br />

und typenhaften Personendarstellungen schuf Ceruti<br />

auch Portraits mit - besonders bei den Damen - fein<br />

gestalteter Gewandung, wie unter anderem das Portrait<br />

im Lechi Museum in Brescia (Fondazione Zeri<br />

Nummer 77726) zeigt.<br />

(13804517) (13)<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

1698 MILAN <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A LADY IN FLORAL DRESS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

90 x 67.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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428<br />

DEUTSCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />

AUS DEM BESITZ VON WOLFGANG JOOP<br />

(ABB. RECHTS)<br />

PORTRAIT EINER DAME DES HOCHADELS,<br />

FRIEDERIKE CAROLINE MARKGRÄFIN VON<br />

BRANDENBURG-ANSBACH, GEB. VON SACHSEN-<br />

COBURG-SAALFELD (1735 <strong>–</strong> 1791)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 92 cm.<br />

In prachtvollem Rahmen.<br />

In einem palastartigen Innenraum das Dreiviertelbildnis<br />

nach links einer eleganten Dame in einem<br />

goldenen, bekrönten Sessel. Sie trägt ein mit floralem<br />

Muster besticktes silbernes, glänzendes Kleid mit<br />

Rüschenärmeln und Spitze verziertem Dekolleté, an<br />

dem eine große Diamantenbrosche und der Sternkreuzorden<br />

für Damen mit der Aufschrift „Salus et<br />

Gloria“ (Heil und Ruhm) an schwarz-seidener Bandschleife<br />

befestigt sind. Zudem trägt sie einen roten<br />

Samtmantel, der mit Nerz gefüttert ist. In ihrem Schoß<br />

hält sie mit der linken Hand ein kleines Hündchen. Zu<br />

ihrer rechten Seite ein goldener Hocker mit rotem<br />

Samtkissen mit goldenem Band und Quaste, auf dem<br />

die preußische Königskrone und die Markgrafenkrone<br />

liegen <strong>–</strong> eine Identifikation der Portraitierten als die<br />

Markgräfin untermauernd. Sie hat ein feines, schmales<br />

zur Seite gerichtetes Gesicht mit geröteten Wangen,<br />

trägt eine weiße Perücke mit Schmuckaufsatz, wertvolle<br />

Ohrringe und eine enganliegende Kette auf einem<br />

kleinen Spitzenkragen um ihren Hals. Zudem hat sie<br />

eine schmale lange Nase und mit ihren glänzenden<br />

Augen schaut sie würdevoll aus dem Bild heraus. Repräsentatives,<br />

qualitätvolles Portrait mit vielen feinen<br />

Details, besonders Kleidung und Schmuck werden<br />

dabei hervorgehoben.<br />

Anmerkung 1:<br />

Wir danken Frau Anna Eunike Röhrig für freundliche<br />

Hinweise bezüglich der Identifikation der Dargestellten.<br />

In Berufung auf Ludwig Meyer wurde das Portrait<br />

der Markgräfin bereits identifiziert und in das Jahr<br />

1754 datiert.<br />

Anmerkung 2:<br />

Der Sternkreuzorden ist ein 1668 gegründeter österreichischer<br />

Damenorden („Hochadeligen Frauenzimmer-Sternkreuzorden“).<br />

Zu den höchsten<br />

Schutzfrauen gehörten zwischen 1720 und 1780:<br />

Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg,<br />

Maria Theresia von Österreich und Maria Ludovica<br />

von Spanien. Die derzeitige Großmeisterin des<br />

Ordens ist Gabriela von Habsburg.<br />

Provenienz:<br />

Anonyme Versteigerung [Sammlung Karl Graf von<br />

Maldeghem];<br />

Christie‘s, Auktion, Amsterdam, 24. März 1999, Art<br />

and Antiques from German Noble Houses, Los 121.<br />

Sammlung Wolfgang Joop, Villa Wunderlich, Berlin;<br />

Christie‘s, Auktion 14445, London, 18. Oktober 2017,<br />

Villa Wunderkind: Selected Works from the Private<br />

Collection of Wolfgang Joop, Lot 17.<br />

Dorotheum, Wien, 18. Dezember 2019, Gemälde<br />

Alter Meister, Los 258.<br />

(1301402) (18)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

212 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


429<br />

ENGLISCHER MEISTER<br />

DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER NACHFOLGE DES SIMON PIETERSZ.<br />

VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />

PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />

IN EINER VASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

76,5 x 63,5 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />

das Gemälde in die Nachfolge des Simon Verelst stellt,<br />

vermutlich von einem englischen Maler des frühen<br />

18. Jahrhunderts.<br />

ENGLISH SCHOOL, EARLY 18TH CENTURY,<br />

IN THE FOLLOWING OF SIMON PIETERSZ.<br />

VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />

MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE IN VASE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

76.5 x 63.5 cm.<br />

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />

The Hague, who describes the painting as in the following<br />

of Simon Verelst, probably created by an English<br />

painter of the early 18th century.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor dunklem Hintergrund steht auf einer von rechts<br />

ins Bild ragenden Tischplatte ein Blumenstrauß in einer<br />

gebauchten Glasvase. Besonders schöne Exemplare<br />

großer Blüten mit ebenso zarten wie kunstvoll geformten<br />

Blütenblättern sind dabei zu einem kostbaren<br />

Arrangement zusammengestellt. Darunter befinden<br />

sich roséfarbene und weiße Rosen mit gefüllten Blütenköpfen,<br />

Mohnblumen, Malven, Lupinen und Astern.<br />

Ferner rankt sich eine gelbe Kapuzinerkresse über<br />

den Tischrand. Links neben der Vase liegen sieben<br />

rote Kirschen an der Tischecke.<br />

Mit seinen weißen, rosafarbenen, roten sowie gelben<br />

und blauen Tönen in den Blüten und seinem vielschichtig,<br />

nuancierten grünen Blattwerk weist das<br />

Blumenstillleben eine durchaus bunte Farbpalette auf.<br />

Einige weiß-bräunlich gefärbte, verwelkende Rosenblätter<br />

im unteren Bereich des Straußes weisen subtil auf<br />

die Vergänglichkeit der Blütenpracht hin, ein Momento<br />

Mori. Der Künstler wollte wohl die ausgesprochene<br />

Brillanz seiner Farbwahl und seiner Formgebung anhand<br />

des Blumenstillebens vorführen.<br />

(1360108) (18)<br />

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430<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, NACHFOLGE DES<br />

BLUMEN IN EINER VASE<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

42 x 31 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />

trotz später Datierung in dem Gemälde die Manier<br />

des Jan Philip Rigoults van Thielen sieht.<br />

Vor dunklem Hintergrund das lebendig geschwungene<br />

Arrangement von großen Blüten verschiedener Rosen<br />

und Tulpen. Drei rot-weiße Tulpen, rosafarbene, weiße<br />

und gelbe Rosen, sowie eine blaue Iris und dunkelviolette<br />

einfache Päonien stehen in einer gebauchten<br />

Glasvase mit Glanzlichtern. Die Vase und der Sims sind<br />

wohl spätere Ergänzungen. Die Wirkung der Blumendarstellung<br />

entsteht durch die Art, wie in verschiedenen<br />

Drehungen Blüten und Blätter durchmodelliert<br />

werden. Vor dem dunklen Hintergrund erscheinen die<br />

Farbabstufungen kräftig und imposant. Schwundrisse.<br />

(1360107) (18)<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, FOLLOWER OF<br />

FLOWERS IN VASE<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

42 x 31 cm.<br />

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />

The Hague, who, despite later dating, recognizes the<br />

style of Jan Philips van Thielen in the painting.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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CATALOGUE IV<br />

IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE IV<br />

IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />

Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023

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