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tübinger geowissenschaftliche arbeiten (tga) - TOBIAS-lib ...

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6<br />

(d) Oberkreide Spaltspurenalter wurden an Apatiten von Sedimentgesteinen tertiärer<br />

intramontaner Becken des Süd-Tien Shan bestimmt. Gleiche Alter erzielten Zirkone<br />

magmatischer Gesteine des nördlichen und südlichen Zentralpamirs. Diese Alter<br />

reflektieren möglicherweise schwache Exhumierung, verursacht durch die beginnende<br />

Unterschiebung des südöstlichen Pamirs unter den Südrand des Zentralpamirs und<br />

durch intrakontinentale Subduktion der Karakul-Mazar- und Jinsha-Lithosphäre unter<br />

den Nordrand des Zentralpamirs. Diese Einengung und Hebung wurde wahrscheinlich<br />

durch die flach einfallende Subduktion und Kompression entlang der Shyok Sutur<br />

zwischen den Karakorum und Kohistan-Ladakh Terranes ausgelöst.<br />

Mit der finalen Kollision von Indien mit Eurasien vor etwa 55 Mio. Jahren endete die<br />

lang andauernde Akkretionsgeschichte und der Pamir kam in eine intrakontinentale<br />

Position. Augenscheinlich schritt die post-kollisionale Deformation nicht kontinuierlich<br />

von Süden nach Norden voran, sondern hat sich in rheologisch geschwächten Zonen<br />

wie dem Zentralpamir konzentriert, wo wahrscheinlich intrakontinentale Subduktion<br />

entlang der Jinsha- und Bangong-Nujiang Sutur Deformation und Schmelzbildung<br />

erleichtert hat. Daher ist das stärkste Exhumierungsereignis in den Muzkol- und Sares-<br />

Domen des Zentralpamirs dokumentiert. Die Exhumierung der Dome bewirkte<br />

zwischen 25 und 15 Mio. Jahren die Aufheizung tertiärer intramontaner Becken entlang<br />

der Südseite des Doms. Ein Apatit-Spaltspurenprofil über den Karakul-Batholith ergab<br />

Alter von 56 bis 18 Mio. Jahren mit einer Verjüngung in Richtung Norden. Gleichzeitig<br />

mit der Dom-Exhumierung im Süden, wurde auch der nördliche Rand des Karakul-<br />

Mazar Gürtels entlang der dextralen, transpressiven Markansu-Störung exhumiert. Die<br />

frühmiozäne Exhumierung geht über in laterale Extrusion entlang großer (Karakorum,<br />

Markansu) und konjugierter (Südrand Tien Shan, frontale Pamirkette, Südrand<br />

Qiangtang Block) Seitenverschiebungen und kompensiert so die anhaltende Nord-Süd-<br />

Verkürzung zwischen Indien und Asien. Diese Lokalitäten sind seit mindestens 11-10<br />

Mio. Jahren aktiv.

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