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Untitled - Les chemins du Baroque

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ODILE EDOuARD<br />

violine<br />

Odile Edouard ist paradoxerweise <strong>du</strong>rch ihr Cembalo-<br />

Studium bei Maria-Christiane Pinget am National-<br />

Konservatorium der Region Lyon zur Barockvioline<br />

gekommen. Sie selbst erzählt heute, daß Barockmusik<br />

ihr Lohn nach vielen Stunden Tonleiter- und<br />

Arpeggio-Üben auf der „modernen“ Violine war.<br />

Danach konnte sie sich endlich frei der Entdeckung<br />

eines Repertoires überlassen, das damals gerade<br />

begann, sich in der Musikwelt <strong>du</strong>rchzusetzen.<br />

In derselben Zeit, als sie an der Orchester-Akademie<br />

des Orchestre de Paris teilnahm und dort<br />

Konzertmeisterin des Ensembles „Mouvement 12“ in<br />

Blagnac in der Region Tours wurde, näherte sich<br />

Odile Edouard unmerklich jenem Instrument an, das<br />

schließlich ihre Berufslaufbahn bestimmen sollte: der<br />

Barock-Violine.<br />

Den entscheidenden Anstoss gab mit 20 Jahren ein<br />

Meisterkurs bei John Holloway, auf dessen<br />

Empfehlung hin Odile Edouard eines Tages Chiara<br />

Banchini anrief. Die beiden Künstlerinnen müssen<br />

sich auf Anhieb verstanden haben, denn bereits zwei<br />

dIE künSTLER<br />

SINE TITuLO<br />

Das Ensemble Sine Titulo wurde 1991 aus einer gemeinsamen Leidenschaft heraus gegründet:<br />

aus der Passion, die italienische Musik des 17.Jahrhunderts wieder zum Leben zu erwecken. Dazu<br />

haben Odile Edouard, Freddy Eichelberger und Alain Gervreau ihre Studien an den Universitäten<br />

der Emilia Romagna, in Venedig und Mailand vertieft. In zahllosen Konzerten suchten sie den<br />

lebendigen Kontakt und Austausch mit dem Publikum. Ihr Anliegen, einer ebenso vitalen,<br />

wie farbenreichen und authentischen Musiksprache auf die Spur zu kommen, veranlasst sie,<br />

so oft wie möglich historische Orgeln verwenden. Seit einigen Jahren ist das<br />

Ensemble Sine Titulo dab ei, sein Repertoire über die ursprünglichen Grenzen hinaus<br />

zu erweitern. Ein besonderes Arbeitsprojekt galt hierbei der Theatralik der Rosenkranz-Sonaten<br />

von Heinrich Ignaz Biber, das in szenischen Aufführungen mit Ausstattung,<br />

Licht, Theatermaschinerie und Akrobatik seinen Niederschlag fand.<br />

Jahre später wurde Odile Edouard Assistentin dieser<br />

großen Musikerin, deren Nachfolge auf dem<br />

Lehrstuhl für Barockvioline sie 1990 am Zentrum für<br />

Alte Musik in Genf antrat.<br />

„Es war meine große Chance,“ erinnert sich Odile<br />

Edouard, „von Anfang an unterrichten zu dürfen. So<br />

konnte ich das gesamte Repertoire im anregenden<br />

Dialog mit meinen Schülern für mich entdecken. Das<br />

hat mich auch dazu gezwungen, mich rasch mit den<br />

jeweiligen stilistischen Eigenarten vertraut zu<br />

machen und die verschiedenen historischen<br />

Spieltechniken genau zu umreissen.“<br />

Odile Edouard ist heute Professorin für Violine am<br />

Conservatoire National Supérieur de Musique in<br />

Lyon. Sie widmet sich in besonderem Maße der<br />

Kammermusik, die sie mit den Ensembles „<strong>Les</strong><br />

Witches“ (Paris), „415“ und „Sine Titulo“ pflegt.<br />

Noch bevor sie für die Plattenlabels Harmonia Mundi,<br />

Arcana, Dorian und L’Empreinte digitale Aufnahmen<br />

pro<strong>du</strong>zierte war sie den Entdeckungsreisen von K617<br />

bereits verbunden.<br />

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