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Untitled - Les chemins du Baroque

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dIE hISTORISchE SILbERMAnn-ORgEL In SAInT-quIRIn<br />

Von den drei bekannten lothringischen<br />

Orgeln Johann Andreas Silbermanns ist diejenige von<br />

Saint-Quirin als einzige bis heute erhalten. Da das<br />

Benediktiner-Priorat von Saint-Quirin direkt von der<br />

Abtei Marmoutier im Elsass abhing, in der sich ein<br />

berühmtes Instrument Andreas Silbermanns aus dem<br />

Jahre 1710 befand, wandte sich der Abt von<br />

Marmoutier erneut an die berühmte Straßburger<br />

Orgelbauer-Familie, als es darum ging, der Kirche<br />

von Saint-Quirin eine Orgel zu stiften. Das Intrument<br />

wurde 1745 in Auftrag gegeben und vom 17.Juni -<br />

16.Juli 1746 aufgestellt. Johann-Heinrich Silbermann,<br />

der sich im 18.Jahrhundert mit seinen Cembalos und<br />

Piano-Fortes einen Namen gemacht hatte, half seinem<br />

Bruder Johann-Andreas dabei. Da das Priorat<br />

1779 aufgehoben und die Kirche der Gemeinde übergeben<br />

wurde, entging die Orgel dem Schicksal,<br />

während der Revolution als Nationalgut verschachert<br />

zu werden. Während sie das 19.Jahrhundert unbeschadet<br />

überstand, erwies sich das 20. als weniger<br />

zimperlich - oder auch als reicher. 1904 ersetzte Franz<br />

24<br />

Staudt Mixtur und Zimbel <strong>du</strong>rch Gambe und Vox<br />

Celestis und stimmte die Orgel auf den modernen<br />

Stimmton um. 1917 wurden die Prospektpfeifen von<br />

deutschen Behörden eingezogen. 1942 wurde<br />

Friedrich Härpfer die Restaurierung einschließlich der<br />

Wiederherstellung des verschwundenen Plenums<br />

übertragen. Dabei wurde das Pedal ausgewechselt,<br />

mit pneumatischer Traktur versehen und das Echo<br />

<strong>du</strong>rch zwei tiefe Oktaven ergänzt.<br />

Trotz dieser unseligen Eingriffe hat die Orgel von<br />

Saint-Quirin ein gut Teil ihres alten Materialbestandes<br />

bewahren können. 1969 stellte Alfred Kern im<br />

Rahmen einer vom Lions Club Sarrebourg finanzierten<br />

Restaurierung auf Initiative von Jean-Marie<br />

Schmitt ihre originale Disposition wieder her. Nur das<br />

Pedalregister, das ursprünglich 13 Töne umfasst<br />

hatte, wurde auf einen Umfang von 25 Tönen<br />

erweitert. Schließlich wurde das Instrumten auf seinen<br />

ursprünglichen Stimmton einen Ton tiefer<br />

heruntergestimmt.

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