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Flash-N°51-2008 - generations-mouvement-67.org

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Der Herbst muss Keller und Fässer füllen und<br />

das Wort « Herbst » bedeutete ursprünglich<br />

etwa « Pflückzeit , Ernte » oder « Zeit der<br />

F r ü c h te » . I n d e n S ü d = u n d<br />

Südwestdeutschen Mundarten, wie auch im<br />

Elsässischen, bedeutet « Herbst » auch<br />

« Traubenlese » und wir gehen jedes Jahr<br />

gern in « de Herbscht » zum « herbschte »<br />

Der Herbst ist außerdem ein hervorragender<br />

Farbenkünstler, der wunderbar grün, braun,<br />

gelb und blutrot in der Natur zu einem<br />

Kunstwerk mischen kann.<br />

HERBSTLICHT<br />

Ein besonderes Licht, ein seltenes Leuchten<br />

schenkt uns der Herbst unter einem<br />

kräftig-blauen Himmel, als wollte er uns in<br />

aller Pracht die Früchte zeigen, die goldgelben<br />

Blätter der Laubbäume zur Geltung bringen,<br />

bevor er seinen Wind die Backen aufblasen<br />

lässt, um sie tänzelnd zu Boden zu bringen,<br />

denn es muss Platz für die nächsten Knospen<br />

geschaffen werden.<br />

Bleichfarben ist die Luft, wenn ein Herbstregen<br />

von den Wolken prasselt. Bleichfarben ist die<br />

genaue Bezeichnung für eine geheimnisvolle<br />

Helle und „bleichfarben“ im Sinn von „bleich“<br />

ergab das französische Wort „blafard“<br />

ES IST HERBST !<br />

Jeanne LOESCH Strasbourg<br />

Im Reigen der Jahreszeiten<br />

4<br />

ERNTEDANK<br />

Schön sind immer die Erntedankfeste, wenn<br />

pralle Früchte in Körben aufgebaut sind und<br />

von den stolzen Erzeugern gezeigt werden.<br />

Dankbar waren in allen Zeiten die Bauersleute,<br />

wenn die Ernte gut ausfiel, wenn Gesundheit<br />

und Glück im Haus und im Stall Freude<br />

brachten.<br />

Aus der letzten Weizengarbe nahm der Bauer<br />

eine Handvoll Körner, die, gesegnet in die<br />

nächste Saat vermengt wurden. Die Zeiten<br />

waren nicht so leicht wie heute und immer<br />

abhängig von Wetter und Seuchen.<br />

Betend und dankbar stehen zwei Eheleute auf<br />

dem Acker, als die Kirchenglocken das Angelus<br />

verkündeten. Hinter ihnen steht ein<br />

S c h u b k a r r e n m i t z w e i g e f ü l l t e n<br />

Kartofellsäcken. Diese Ernte war sehr wertvoll,<br />

denn als Millet (1814-1875) das Bild malte,<br />

wusste er schon von den Schrecken der<br />

Kartoffelpest, die drei Jahre lang von 1848 bis<br />

1851 eine verheerende Hungersnot über<br />

Europa brachte.<br />

Die Gärtnerzunft aus dem „Läuch“, Robertsau,<br />

ehrt jedes Jahr den Patron der Gärtner mit<br />

Gemüse- und Obstkörben. Nach der Messe<br />

ziehen sie mit Familien und Freunden die<br />

Strasse entlang bis zur Orangerie um zu<br />

feiern. Früher war der Heilige Fiacre nicht nur<br />

der Beschützer der Gärtner, sondern auch vom<br />

Neuen Stadtmarkt am Boulevard de la Marne<br />

in Strassburg, wo nur Gärtner vom Läuch ihre<br />

Ware verkaufen dürften.<br />

Es gibt noch viele Schutzheilige, wie der<br />

Heilige Wendelin der Schutzpatron der Tiere,<br />

an dessen Ehrentag viele Tiere gesegnet<br />

werden.<br />

Ein anderer wichtiger Nothelfer ist der Heilige<br />

Leonhard. Einsiedler von Noblac<br />

(Zentralfrankreich). Im Elsass ist er der<br />

Kirchenpatron von Dannemarie (Oberelsass)<br />

und von der Simultankirche von Dossenheimsur-Zinsel,<br />

wo jedes Jahr eine Messe zu seiner<br />

Ehre Anfang November gelesen wird.<br />

Der Heilige Leonhard wird als „Viehpatron“<br />

und als „Kettenlöser der Gefangenen“ verehrt,<br />

wie auch als Helfer der „schwangeren Frauen“,<br />

die ihr Kind gefangen unter ihrem Herzen

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