Flash-N°51-2008 - generations-mouvement-67.org

tragen.
Wer über seine Zeit frei verfügen kann,
müsste eine Reise nach Bad Tölz in Bayern
einplanen, um am 6. November an der
Leonhardifahrt dort anwesend zu sein.
DIE FEIERLICHE WALLFAHRT IN BAD TÖLZ.
Bauern und Bürger ziehen zu einer feierlichen
Wallfahrt auf der Höhen- oder Kalvarienberg.
Das einzigartige Stadtbild von Tölz bietet im
Schmuck der Tölzer Farben, unter dem Läuten
der Kirchglocken, mit den festlich
geschmückten Wagen, den Klängen der
Musikkapellen und dem Geklingel der
blankgeputzten Prachtgeschirre der
Vierergespanne ein einmaliges farbenfrohes
Erlebnis.
Die Männer reiten in ihrer Festtracht in der
Prozession und die Frauen sitzen, feierlich
gekleidet, mit roten Nelken am „Balkon“,
schwarze Hüte mit dicken Goldtressen und
Blumen auf dem hochgesteckten Haar, in den
typischen Truhenwagen, ein Glanzstück
bodenständiger Kistenschreinerkunst und in
sogenannten Tafelwagen.
TRACHTENWAGEN IM ELSASS
Solche Wagen gab es auch im Elsass. Es gibt
noch, leider schlechte Fotos von den
Trachtenwagen aus Mommenheim mit
Schlupfkapptragenden Mädchen und aus
Mothern mit weißen Spitzenhäubchen
bekleidete Frauen. Die Bilder entstanden 1913
als sie im Festzug der damaligen
L andwi r ts ch afts ausstellung in de r
Festtagstracht auf reich mit Blumen und
bändergeschmückten Trachtenwagen
mitfuhren.
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Dr. Joseph Lefftz schrieb : “Mit der Tracht legt
unser Bauernvolk leider auch die altväterliche
Sitte ab, unersetzliche heimatliche Werte
gehen verloren.“
ALLERHEILIGEN
Nun ruhen sie seit Jahrzehnten in der
Gesellschaft derer, die die alten Sitten noch
kannten. Viele Gesichtszüge sind noch
bekannt, andere bleiben still und stumm und
ziemlich steif auf vergilbten Fotos, die damals
durch den Fotografen geschossen wurden. Oft
wissen die jetzigen Generationen im alten,
erneuerten und modernisierten Haus nicht
mehr, wer eigentlich dargestellt ist, aber es ist
schön Ahnen zu zeigen, wenn sie Zivilkleidung
tragen. Bilder mit Männern mit Pickelhauben
oder sonstigen Uniformen liegen längst in
einer Schublade.
Liebe Erinnerungen steigen den Besuchern auf
dem Kirchhof in den Sinn, wenn sie betend
und sinnend vor dem Familiengrab stehen.
Schon wieder ist Allerheiligen, wie doch die
Zeit vergeht. Eigentlich sind unsere Vorfahren
nicht VON uns gegangen, sie sind nur VOR uns
gegangen.
Mancher kommt ins Grübeln wenn er an sein
eigenes Schicksal denkt, wie oft wird wertvolle
Zeit vergeudet. Mann kann nicht die Zeit
zurückdrehen. Alles ist gelebte Wirklichkeit.
Wir sind Zeitreisende wie alle vorher und wie
alle nachher!