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Mal mir… eine Kirche<br />
Im Unterricht, hat ein Pfarrer den<br />
Konfirmanden vorgeschlagen, eine Kirche zu<br />
malen. Eine Kirche oder das was das Wort<br />
« Kirche » für sie bedeutet. Acht Tage später<br />
hat jeder seinen Entwurf gezeigt.<br />
Es gab das übliche Kirchengebäude mit seinem<br />
Glockenturm und mit Leuten, die in die Kirche<br />
gehen. Oder, ein Kreuz, Zeichen und Symbol<br />
des Herren Jesus. Auch ein Hugenottenkreuz,<br />
das die Angehörigkeit zu der Evangelischen<br />
Familie darstellt.<br />
Andere Zeichnungen waren ungewöhnlicher :<br />
Eine Kinderschar mit einem Erwachsenen, das<br />
an Sonntagschule und Religionsunterricht<br />
erinnert ;<br />
Eine Diakonissenschwester, die sich mit Armen<br />
befasst und Kranke pflegt.<br />
Dann waren auch Kinder aus Afrika und aus<br />
Asien, deren Anwesenheit zeigt, dass die frohe<br />
Botschaft mit Anderen zu teilen ist.<br />
Auf einem anderen Bild sah man Männer und<br />
Frauen um einen Tisch, mit der Bibel in der<br />
Mitte.<br />
Überraschend war auch diese betende Frau<br />
auf dem Feld, eine Nachbildung des<br />
Abendläuten, des Gemäldes von Millet...<br />
Die Überraschung kam von jenem Mädchen,<br />
das, weil es nicht gut malen kann nur einen<br />
Briefumschlag gezeichnet hatte.<br />
Stillschweigen. Die Kameraden lächeln,<br />
befangen. „Warum ein Umschlag ?“, wollte einer<br />
wissen. Zögernd, antwortete das Mädchen<br />
: „Die Kirche ist auch eine Gelegenheit<br />
zum Geben und ein Teil von was man bekommen<br />
hat zu verschenken. Immerhin könnte<br />
Diakonie und Mission gar nicht bestehen ohne<br />
die Spenden der Gemeinden. Der Gottesdienst<br />
ist schön und gut, ohne Gebet und Glauben<br />
geht es nicht, aber wie ohne Geld ? Man gibt<br />
der Kirche, damit die Frohe Botschaft weiter<br />
gesagt wird, nicht nur durch Worte.“<br />
Da stand er mit meinem<br />
Zögern. Kurz darauf sollte<br />
er vor dem Kirchenrat<br />
eine Rede über das<br />
Jahresopfer für Kirche<br />
halten. Hatte dieses<br />
Mädchen nicht schon das<br />
Wesentliche gesagt ?<br />
Bulletin paroissial de Lohr<br />
7<br />
D‘r Noah<br />
De Geneviève HUSER - Club de LOHR<br />
Lang isch‘s her, do het emol einer ebbs uffgebeut.<br />
Ebbs wie e grossi Schachtel.<br />
D‘Litt wie‘s g‘sähn han, han gfröjt : „Was soll des<br />
gänn ?“<br />
„E Schiff soll‘s gänn“ het er gsaat.<br />
Awwer es isch kenn Meer gsinn und kenn See witt un<br />
breit.un m‘r begrifft, dass d‘Litt gsaat han :<br />
„D‘r Mann, der spinnt !“<br />
Un sie han d‘Kepf erscht recht g‘schittelt,<br />
Wu des Schiff no später d‘Läng von 300 Meter iwerholt<br />
het.<br />
Fufzig Meter breit, drissich Meter hoch.un wu noch<br />
newets in de Wand e grossi Dier gsinn isch.<br />
Un m‘r begrifft, dass d‘Litt gsaat han :<br />
„D‘r Mann, der spinnt !“<br />
Un sie han g‘sähn dass in des Schiff nin gehen<br />
Leewe un Giraffe, Nachtigalle, Zebras un Elefante,<br />
Söje, Affe, Schlange, Kieh, Rhinozerosse und Gazelle,<br />
Dromadäre, Känguruhs, Kolibris und alles Vieh,<br />
Vun alle je e Paar.<br />
Un m‘r begrifft, dass d‘Litt gsaat han :<br />
„D‘r Mann, der spinnt !“<br />
Un wu des Vieh alles drinn gsinn isch, der Noah :<br />
Sinni Frau, sinni Sehn un sinni Schwiejertechter<br />
Han d‘Litt sich versammelt, üssedran un gelöjt<br />
Wu er hinter sich die gross Dier zugemacht het.<br />
Un m‘r begrifft, dass d‘Litt gsaat han :<br />
„D‘r Mann, der spinnt !“<br />
Awwer druff het‘s anfange ze reje<br />
Wie noch nie uff de Welt.<br />
Langsaem het m‘r d‘Flut sëhn schteje<br />
Immer wagse un hecher werre.<br />
Einer het noch gebrillt : „Noah, loss uns nin“.<br />
Awwer glich druff isch‘s Totestill worre,<br />
Un d‘Flut het alles Läwe uff de Welt üssgelescht.