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PSC 4-03 - bei der Föderation der Schweizer Psychologinnen und ...

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zum Vorstand. InteressentInnen, die<br />

sich eine Mitar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Kommission<br />

vorstellen können, sind uns sehr willkommen,<br />

speziell Leute aus <strong>der</strong> Romandie.<br />

Vom Vorstand <strong>der</strong> FSP erhielten wir<br />

den Auftrag, die Opferhilfefortbildung<br />

zu organisieren.<br />

Günstige Fortbildungen<br />

Die Opferhilfefortbildung wurde seit<br />

<strong>der</strong> Einführung des neuen Opferhilfegesetzes<br />

1993 je drei Mal in deutscher<br />

<strong>und</strong> französischer Sprache durchgeführt,<br />

insgesamt 59 FachpsychologInnen<br />

haben sie bisher durchlaufen.<br />

Der B<strong>und</strong> finanziert über das B<strong>und</strong>esamt<br />

für Justiz die Fortbildungen im<br />

Bereich Opferhilfe zum grössten Teil,<br />

was die Kurse für die Teilnehmenden<br />

stark vergünstigt. Die Fortbildung vermittelt<br />

einen umfassenden Einblick in<br />

den aktuellen Wissenstand im Bereich<br />

psychologische Hilfe für Opfer.<br />

Ein Fortbildungsgang umfasst zwölf<br />

Module à je zwei Tage, zusätzlich wird<br />

<strong>der</strong> Fortbildungsgang mit Supervision<br />

unterlegt, <strong>und</strong> den Teilnehmenden werden<br />

drei Fallberichte abverlangt. Der<br />

Fortbildungsgang Opferhilfe wird mit<br />

einem Zertifikat «Therapie» beziehungsweise<br />

«Beratung» abgeschlossen.<br />

Ersteres wird ausschliesslich an FachpsychologInnen<br />

für Psychotherapie<br />

d o s s i e r<br />

O p f e r h i l f e<br />

ausgehändigt, das Zertifikat «Beratung»<br />

an alle interessierten PsychologInnen,<br />

die die ersten acht Module<br />

besucht haben; <strong>bei</strong> den letzten vier Modulen<br />

handelt es sich um verschiedene<br />

therapeutische Interventionstechniken.<br />

Momentan ist die Fortbildung noch mit<br />

einem Zertifikat versehen. Eine primäre<br />

Aufgabe unserer Kommission für das<br />

kommende Jahr wird sein, diese Fortbildung<br />

als Curriculum zu gestalten,<br />

welches dann mit einem Titel «Zusatzqualifikation»<br />

versehen werden wird.<br />

Alle bisherigen AbsolventInnen <strong>der</strong><br />

Fortbildung werden im Rahmen <strong>der</strong><br />

Übergangsbestimmungen das Prädikat<br />

«Zusatzqualifikation» erhalten.<br />

Spezifische Kenntnisse über Opfer<br />

Die KFO schreibt auf Herbst 20<strong>03</strong> den<br />

neuen Fortbildungsgang in Opferhilfe<br />

aus (siehe den Kasten auf <strong>der</strong> folgenden<br />

Seite). Letztes Jahr musste <strong>der</strong> deutschsprachige,<br />

vor zwei Jahren <strong>der</strong> französischsprachige<br />

Kurs aufgr<strong>und</strong> mangeln<strong>der</strong><br />

Teilnehmerzahl (mindestens zwölf)<br />

abgesagt werden. Es ist <strong>der</strong> KFO unerklärlich,<br />

weshalb sich diese Fortbildungsgänge<br />

nur schleppend füllen.<br />

PsychotherapeutInnen können aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zwar mit<br />

Opfern ar<strong>bei</strong>ten, zumal ein Grossteil<br />

<strong>der</strong> KlientInnen Opfer sind <strong>und</strong> Fachleute<br />

an Berufserfahrung gewinnen.<br />

Foto: Jan Sulzer<br />

Die KFO ist jedoch <strong>der</strong> Meinung, dass<br />

spezifische Kenntnisse über Opfer <strong>und</strong><br />

die Frage, wie man auf die Leiden <strong>der</strong><br />

Betroffenen eingeht, <strong>der</strong> Erneuerung<br />

bedürfen.<br />

Die wissenschaftlichen Fortschritte <strong>der</strong><br />

letzten Jahre – Stichworte sind posttraumatische<br />

Belastungsstörungen<br />

(PTSD) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e opferspezifische<br />

Ausprägungen <strong>der</strong> Leiden eines Opfers<br />

– rechtfertigen nach unserer Meinung<br />

diese Behauptung. Insbeson<strong>der</strong>e dissoziative<br />

Störungen sind ein hoch aktuelles<br />

<strong>und</strong> noch lange nicht vollständig<br />

erforschtes Gebiet. Auch somatoforme<br />

Störungen sind oft auf Traumata zurückzuführen.<br />

Die ständige Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

innerhalb <strong>der</strong> angebotenen<br />

Fortbildung – dies oft mit führenden<br />

WissenschaftlerInnen auf dem Gebiet<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Supervision – erscheint uns<br />

<strong>und</strong> denjenigen, die das Opferhilfezertifikat<br />

in den vergangenen Jahren<br />

erworben haben, als wertvolle Erfahrung,<br />

welche unverständlicherweise<br />

bloss wenige PsychologInnen zu erkennen<br />

o<strong>der</strong> als notwendig zu erachten<br />

scheinen.<br />

Tagung:<br />

10 Jahre Opferhilfe in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Ein breites Publikum wurde am 13. <strong>und</strong><br />

14. März in Bern von den Themen <strong>der</strong><br />

Tagung, die vom B<strong>und</strong>esamt für Justiz<br />

vorbildlich organisiert wurde, angezogen.<br />

Zahlreiche VertreterInnen von<br />

Opferhilfestellen <strong>und</strong> Fachleute aus<br />

verschiedenen Bereichen – Rechtsprechung,<br />

Polizei, Versicherer, FachpsychologInnen,<br />

Sozialar<strong>bei</strong>terInnen<br />

etc. – waren zugegen <strong>und</strong> nahmen an<br />

den Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionen teil.<br />

Der Austausch um Themen wie «Opfer<br />

<strong>und</strong> Medien», «Schweigepflicht», internationale<br />

Entwicklungen war rege <strong>und</strong><br />

sehr interessant.<br />

Als Synthese können folgende Punkte<br />

hervorgehoben werden, wie sie etwa<br />

von Luzius Ma<strong>der</strong>, Vizedirektor des<br />

B<strong>und</strong>esamtes für Justiz, resümiert wurden:<br />

1. Die Opferhilfe ist etwas Interdisziplinäres.<br />

2. Die Opferhilfe erfor<strong>der</strong>t Vernetzung

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