SFVS FV A SMS M C Dossier: Fahrlehrerausbildung in Europa ...

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2. Eingangsvoraussetzungen für den Beruf des Fahrlehrers Folgende Bedingungen werden formuliert: angemessene schulische Vorbildung, Führerschein der entsprechenden Kategorie, dreijährige Fahrpraxis, ein Auswahlverfahren durchlaufen, um zur Ausbildung zum FL zugelassen zu werden, eine medizinische Untersuchung, Sehtest, Leumund, persönliche Zuverlässigkeit. 3. Eingangsqualifikation – Ausbildung: Die Bewerber müssen eine obligatorische professionelle Ausbildung bei einer akkreditierten Ausbildungsstätte durchlaufen. Das pädagogische Element der Ausbildung sollte die Bewerber befähigen, die vier Ebenen der GDE-Matrix zu vermitteln. Die Erteilung einer Ausbildungserlaubnis wird von einer Supervision des Unterrichtes abhängig gemacht. – Fahrlehrerprüfung: An der Fahrlehrerprüfung werden die in Artikel 1 festgelegten Kompetenzen überprüft. 4. Qualitätssicherung und berufsbegleitende Fortbildung – Fortbildung: Die FL müssen alle fünf Jahre mindestens fünf Tage Fortbildung besuchen. Wer den Beruf fünf Jahre nicht mehr ausübt und die Weiterbildung nicht �� besucht hat, wird erst nach Besuch einer ausreichenden Weiterbildung wieder zugelassen. – Qualitätssicherung: Die FL werden alle fünf Jahre überwacht. Dabei steht die Interaktion der FL mit den Auszubildenden im Vordergrund. Die Überwachung findet während des theoretischen oder praktischen Unterrichtes statt. Sind die Leistungen ungenügend, ist eine besondere Nachschulung zu besuchen. 5. Anforderungen an Ausbildung und Prüfung Fahrlehreranwärter müssen mit dem hierarchischen Ansatz für sicheres Verhalten nach der GDE-Matrix vertraut sein. Sie sollen bei den Fahrschülern das Verständnis dafür wecken können, wie Fähigkeiten und Voraussetzungen auf höherer Ebene Anforderungen, Entscheidungen und Verhalten auf einer niedrigeren Ebene beeinflussen. Um die Bedeutung der höheren Ebenen zu betonen, sollte die Ausbildung der Fahrlehrer mit Ebene 4 beginnen. Im Weiteren sind Kommunikation, pädagogische und motivierende Fähigkeiten wichtig. Die FL müssen in der Lage sein, die Lernfortschritte zu beurteilen, Mängel zu erkennen und aufzuzeigen und den Einfluss der Persönlichkeitsstruktur auf den Fahrstil bewusst zu machen. Vermittelt werden sollen ein sozial verantwortlicher, defensiver Fahrstil und eine umweltfreundliche Fahrweise. ■ �� DOSSIER ��
DOSSIER 10 Dossier: Fahrlehrerausbildung in Europa So läuft es in Deutschland MAX TSCHOPP Wie sieht die Fahrlehrerausbildung in unserem nördlichen Nachbarland aus? Peter Tschöpe, erster Vorsitzender des Baden-Württembergischen Fahrlehrerverbandes und stellvertretender Bundesvorsitzender, gibt Auskunft. Welche Voraussetzungen muss ein angehender Fahrlehrer erfüllen? Peter Tschöpe: Zuerst muss man die Pkw-Fahrlehrerlaubnis Klasse BE erwerben. Dafür gelten folgende Voraussetzungen: Mindestalter 22 Jahre; geistige, körperliche und fachliche Eignung, persönliche Zuverlässigkeit; mindestens Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Lehrberuf; Besitz der Fahrerlaubnis Klasse BE (Pkw), CE (Lastzüge) und A (Motorrad), ausreichende Fahrpraxis auf Fahrzeugen der Klassen B und BE (mindestens drei innerhalb der letzten fünf Jahre); Ausbildung an einer amtlich anerkannten Fahrlehrerausbildungsstätte und im Anschluss an die Fachkundeprüfung eine praktische Ausbildung in einer Ausbildungsfahrschule; bestandene Fahrlehrerprüfung. Wer bildet die FL aus? Wie ist die Ausbildung organisiert? PT: Der erste Teil der Ausbildung erfolgt an einer staatlich anerkannten Fahrlehrerausbildungsstätte. Diese Ausbildungsstätten sind privatwirtschaftlich organisiert. Die Ausbildung an der Ausbildungsstätte dauert 700 Stunden und erfolgt im Ganztagsunterricht. Auf dem Stundenplan stehen Verkehrsverhalten (280 Stunden), Verkehrspädagogik (235), Technik (90), Recht (70), Umweltschutz (10), Fahren (15) und Auswertung der Erfahrungen aus der praktischen Ausbildung (70 Stunden). Danach beginnt – nach bestandener Fachkundeprüfung – der viereinhalb Monate lange Teil in der Ausbildungsfahrschule. Dieser führt stufenweise von der reinen Unterrichtsbeobachtung über den begleiteten Unterricht bis zum selbständigen theoretischen und praktischen Unterrichten. Wie sieht die FL-Prüfung aus? Wer nimmt sie ab? PT: Die Prüfung wird vor dem aus vier Personen bestehenden Fahrlehrerprüfungsausschuss abgelegt. Dessen Mitglieder werden von der zuständigen staatlichen Stelle berufen. Vorsitzender ist ein Jurist mit der Befähigung zum Richteramt. Ausserdem gehören zum Prüfungsausschuss ein Ingenieur, ein Fahrlehrer und ein Diplompädagoge. Die Fahrlehrerprüfung besteht aus einer fahrpraktischen Prüfung, einer Fachkundeprüfung (schriftlich und mündlich) und einer Lehrprobe im theoretischen und im praktischen Unterricht. Wird eine der Prüfungen nicht bestanden, darf sie zweimal wiederholt werden. Bringt der Bewerber auch im dritten Anlauf keine zumindest ausreichende Leistung, darf er frühestens nach fünf Jahren neu mit der Ausbildung beginnen. Wie sind Zusatzausbildungen (Motorrad-/Lastwagen-FL) organisiert? PT: Die Fahrlehrerlaubnis der Klasse BE kann auf die Klassen A, CE und DE erweitert werden. Für die Erweiterung auf die Klasse A muss der Bewerber an einem Lehrgang von einem Monat Dauer an einer Fahrlehrerausbildungsstätte teilnehmen; bei den Klassen CE und DE dauert die Ausbildung zwei Monate. Natürlich muss der Bewerber in der beantragten Klasse eine ausreichende Fahrpraxis nachweisen (mindestens zwei Jahre). Im Anschluss an die Ausbildung erfolgt die Prüfung. Diese besteht aus einem fahrpraktischen Teil und der Fachkundeprüfung. Gibt es eine obligatorische Weiterbildung? PT: Jeder Inhaber einer Fahrlehrerlaubnis muss innerhalb von vier Jahren an einem mindestens dreitägigen Seminar teilnehmen. Beim Besuch von ein- oder zweitägigen Seminaren muss die Gesamtdauer innerhalb der vier Jahre vier Tage betragen. Gibt es eine Form von Qualitätskontrolle im Fahrschulwesen (Berufsverbände, Staat)? PT: Die Fahrschulen werden im Abstand von zwei Jahren von der zuständigen Erlaubnisbehörde (Landratsamt) überwacht. Die mit der Überwachung beauftragten Personen kontrollieren, ob die Unterlagen korrekt geführt werden und die Ausstattung der Fahrschule vorschriftsmässig ist. Künftig sollen Fahrschulen, die sich einem
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