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Didactique et situations

En se basant sur la diversité de la didactique de la formation professionnelle pratiquée en Suisse alémanique, en Suisse romande et au Tessin, les nombreuses contributions qui figurent dans l’ouvrage commémoratif de la HEFP « Didactiques et situations » proposent des suggestions, des idées, des concepts et des exemples pratiques sur la façon de concevoir un enseignement cohérent sur le plan didactique. Le livre est complété par des contributions en ligne, qui comporteront notamment des articles sur les formes d’enseignement numérisées, l’enseignement professionnel bilingue, l’enseignement dans les arts appliqués et l’analyse de la situation en tant qu’introduction à l’enseignement pour les enseignant-e-s en formation.

En se basant sur la diversité de la didactique de la formation professionnelle pratiquée en Suisse alémanique, en Suisse romande et au Tessin, les nombreuses contributions qui figurent dans l’ouvrage commémoratif de la HEFP « Didactiques et situations » proposent des suggestions, des idées, des concepts et des exemples pratiques sur la façon de concevoir un enseignement cohérent sur le plan didactique. Le livre est complété par des contributions en ligne, qui comporteront notamment des articles sur les formes d’enseignement numérisées, l’enseignement professionnel bilingue, l’enseignement dans les arts appliqués et l’analyse de la situation en tant qu’introduction à l’enseignement pour les enseignant-e-s en formation.

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Zu den Lehr- und Lernformen und zur Rolle der Lehrkräfte<br />

Dabei sollen<br />

«...Schülerinnen und Schüler befähigt (werden), ihr Wissen und Können<br />

zunehmend selbstständig zu erweitern und zu vertiefen. Der Komp<strong>et</strong>enzerwerb<br />

als Aufbau von Vorstellungen und Konzepten über die Welt geschieht<br />

dabei aktiv und in vielfältigen Formen des Austauschs. Lehr-Lerndialoge<br />

und die Unterstützung durch Lehrpersonen spielen dabei eine zentrale<br />

Rolle. In der Lernarbeit erfahren und erproben die Schülerinnen<br />

und Schüler verschiedene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen.<br />

Authentische Begegnungen mit fachbedeutsamen Inhalten ermöglichen<br />

es ihnen, Erfahrungen zu machen und Zusammenhänge zu verstehen.»<br />

(Lehrplan 21, 251)<br />

Und<br />

«... im Wechsel zwischen handlungsorientiertem Tun und systematischer<br />

Reflexion entwickeln die Schülerinnen und Schüler grundlegende<br />

Handlungskomp<strong>et</strong>enzen, die auf weitere Lebenssituationen übertragbar<br />

sind.» (ibid, 257)<br />

Für die Lehrkräfte geht es darum, «Lernumgebungen und Unterrichtseinheiten»<br />

zu gestalten, die<br />

«... aus einem strukturierten Angebot an fachbedeutsamen Themen,<br />

Aufgaben, Gegenständen, M<strong>et</strong>hoden, Sozialformen, Lernhilfen<br />

und Unterstützungsangeboten in Abstimmung mit damit verbundenen<br />

Zielen oder daran zu erwerbenden Komp<strong>et</strong>enzen»<br />

bestehen sollen.<br />

Anzuknüpfen ist am Vorwissen, den Lernvorauss<strong>et</strong>zungen und den Lernstand<br />

der Lernenden, wobei<br />

«...inhaltlich attraktive und m<strong>et</strong>hodisch durchdachte Aufgaben und<br />

Lernaufträge (...) die zentralen fachdidaktischen Gestaltungselemente<br />

von Lernumgebungen (sind) und (...) damit das Rückgrat guten Unterrichts<br />

(bilden). (...) Sie müssen die Gelegenheit bi<strong>et</strong>en, fachliches und überfachliches<br />

Lernen zu verknüpfen und können zum Beispiel als Einstiegs-, Entdeckungs-,<br />

Durcharbeitungs-, Vertiefungs-, Systematisierungs-, Übungs- oder<br />

Transferaufgaben gestalt<strong>et</strong> sein. (Lehrplan 21, Grundsätze, 8)<br />

Offensichtlich wird ein aktiver, aufgabenbezogener Unterricht angestrebt,<br />

wodurch die Lernenden möglichst zu Selbständigkeit und Praxisbezogenheit<br />

angeleit<strong>et</strong> werden sollen. Etwas überspitzt ausgedrückt, fällt<br />

Lehrerinnen und Lehrern dabei die Rolle zu, unter Berücksichtigung der<br />

Lernziele, möglichst gute Bedingungen zu schaffen, in Formen von Lernumgebungen<br />

und als strukturierte Angebote, worauf Lernende je nach<br />

Bedürfnis und Interessen zugreifen sollen.<br />

Die ersten zwei Beispiele b<strong>et</strong>reffen zwei auch quantitativ wichtige Berufsbereiche.<br />

Sie wurden ausgewählt, nicht so sehr weil sie für die meisten<br />

Curricula in der beruflichen Grundbildung repräsentativ wären, sondern<br />

aufgrund der interessanten Mischlösungen ihrer Architektur 34 . So tendiert<br />

das KV-Curriculum eher zur Anwendung des HKO-Modells, während<br />

FAGE den CoRe-Ansatz präferiert. Gegenüber den Bezugsmodellen<br />

weisen beide jedoch markante Abweichungen auf, die sich in kritischer<br />

Absicht als erkenntnisreich erweisen. Zudem hat die Reform der KV-Ausbildung<br />

zu einer intensiven öffentlichen Diskussion geführt 35 .<br />

Das Curriulum Fachfrau/Fachmann Apotheke (früher PhAssistent/<br />

PhAssistentin) ist für unsere Auseinanders<strong>et</strong>zung deshalb besonders<br />

aufschlussreich, weil die erste Version aus dem ersten CoRe-Projekt hervorgegangen<br />

ist (vgl. Ghisla <strong>et</strong> al. 2008). Bildungsverordnung und Bildungsplan<br />

traten 2006 in Kraft. Zehn Jahre später wurde eine Revision<br />

eingeleit<strong>et</strong>, die auf HKO-Basis durchgeführt wurde, 2021 in Kraft g<strong>et</strong>r<strong>et</strong>en<br />

ist und ab 2022 implementiert wird.<br />

Ausgehend von den jeweiligen Bildungsverordnungen und Bildungsplänen<br />

wird nachfolgend eine vergleichende Übersicht mit ausgewählten,<br />

für die curriculare Architektur wichtigen Elemente dargestellt, wobei<br />

zuerst auf die Makrostruktur und dann auf die spezifischen inhaltlichen<br />

Aspekte des Bildungsplans eingegangen wird.<br />

Bezüglich der Makrostruktur sei noch vorbemerkt, dass die duale (bzw.<br />

triale) berufliche Grundbildung an die historisch gewachsenen Strukturen<br />

gebunden ist und auf eine langwährende Partnerschaft zwischen den<br />

Hauptakteuren Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt (OdA)<br />

beruht. Neben der allgemeingültigen Grundstruktur mit den drei Lernorten<br />

(Berufsschule, B<strong>et</strong>rieb, überb<strong>et</strong>riebliche Kurse) und den zwei Niveaus<br />

EFZ und EBA für die Grundbildung, besteht generell auch die Möglichkeit<br />

einer vollschulischen Ausbildung mit mehr oder minder ausgedehnten<br />

Praktika. Die Berufsmatura ist auf beiden Bildungswegen möglich. Die<br />

Bildungsverordnung ist in Form und Wort stark standardisiert und hat<br />

ein hohes Mass an Verbindlichkeit, der Bildungsplan lässt demgegenüber<br />

<strong>et</strong>was weitere Anpassungsmargen zu. Die wichtigsten Variationen in der<br />

curricularen Architektur hängen so von den Berufen, ihrer Komplexität<br />

und Struktur ab und werden unter den Verbundpartnern ausgehandelt.<br />

Neben einzelnen Berufen (z.B. FAGE) sind zahlreiche Berufsfelder (z.B.<br />

KV), welche die Ausbildung <strong>et</strong>wa mit Grund- und fachbereichsspezifischen<br />

Anforderungen ausdifferenzieren. Die Identität der curricularen<br />

Architektur hängt aber auch von zahlreichen inhaltlichen Entscheidungen<br />

ab.<br />

3.2.1 | Kaufmann/Kauffrau und FAGE<br />

34 ― Die Curricula der meisten<br />

beruflichen Grundbildungen halten<br />

sich mehr oder minder strikte<br />

an die Vorgaben des SBFI und s<strong>et</strong>zen<br />

das orthodoxe HKO-Modell um.<br />

Darauf wird in der Diskussion näher<br />

eingegangen.<br />

35 ― Vgl. dazu die Homepage https://<br />

www.skkab.ch/fachinformationen/<br />

gb2023/, aber auch die zahlreichen<br />

in der Presse erschienenen Artikel<br />

(vgl. z. B. Dubs 2021, Ackermann 2021,<br />

Kuoni 2021) Es sei erwähnt,<br />

dass die Revision von der Firma<br />

ECTAVEO konzipiert wurde.<br />

3.2 | Curricula im Berufsbildungsbereich in der Schweiz<br />

Die Berufsbildungscurricula, Bildungsverordnungen (BIVO) und Bildungspläne,<br />

entstehen nach einem Handbuch und einer standardisierten<br />

Leitvorlage des SBFI. Davon waren zwei verfügbar, eine für das Modell<br />

HKO (Stand 18.1.1019) und eine für das Modell CoRe (Stand 1.7.2018).<br />

Mittlerweile ist die CoRe-Leitvorlage auf der SBFI-Homepage nicht mehr<br />

abrufbar 33 . Die Darstellung beider Curriculummodelle erfolgt im Kapitel<br />

5, ausgehend u.a. von den nachfolgend diskutierten Beispielen:<br />

• Fachfrau / Fachmann Gesundheit EFZ (FAGE): Bivo u. Bildungsplan<br />

vom 5.8.2016<br />

• Kauffrau/Kaufmann EFZ (nachfolgend: KV): Bivo u. Bildungsplan vom<br />

16.8.2021 Die konkr<strong>et</strong>e Ums<strong>et</strong>zung beginnt 2023.<br />

• Fachmann/-frau Apotheke (nachfolgend: PhA) in ihrer Entwicklung:<br />

alte Version 2006, neue Version 2021.<br />

33 ― Vgl. https://www.sbfi.admin.ch/<br />

sbfi/de/home/bildung/beruflichegrundbildung/berufsentwicklung/<br />

liste-der-dokumente.html /<br />

23.5.2022<br />

Die zwei Ausbildungen werden vorerst in ihrer Makrostruktur vergleichend<br />

dargestellt (Referenzdokument: Bildungsverordnung).<br />

Die KV-Ausbildung bezieht sich auf ein weitreichendes Berufsfeld mit<br />

19 spezifischen Branchen, vom Bankwesen zur Gesundheit bis zur öffentlichen<br />

Verwaltung.<br />

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