Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der ...

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6 A. Brand. — Borraginaceae-Borraginoideae-Cryptantheae. Die Blumenkrone ist ohne Ausnahme regelmäßig fünfspaltig. Ihre Gestalt ist entweder stieltellerförmig B. (z. Echinoglochin) oder trompetenförmig B. (z. Oryptantha campylotricha). Am häufigsten dürfte die trichterförmige Gestalt vorkommen, sowie die glockenförmige. Seltener findet man glockenförmig-radförmige oder radförmige Blumenkronen, letztere besonders in der Gattung z. Hackelia, B. bei H. caerulescms und Rattanii. Krugförmige Korollen haben einige wenige Arten aus verschiedenen Gattungen, wie z. B. Oryptantha calycina und Seleri, sowie Lappula Eckloniana. Die Kronenröhre A Fig. 1. Lappula eehinata Gilib., Klause. — B Sclerocaryopsis spinocarpos (Forsk.) Brand, Klause. — C —E Eritrichium nanum Schrad. C Ganze Pflanze; D Blüte aufgeschnitten; E Klause. — F Alloearya Scouleri — (Lehm.) Greene, Klause. O Plagiobothrys tenellus (Nutt.) A. Gray, Klause. — H Oryptantha pterocarya (Torr.) Greene — var. peetinata (A. Gray) Brand, Klause. J, K Amsinckia intermedia Fisch, et Mey. J Blüte von außen, E Blüte aufgeschnitten. — LA. lyeopsoides Lehm., — Frucht mit Kelch. M—P Asperugo proeumbens L. M Blüte von außen; N Blüte aufgeschnitten; Kelch zur Zeit der Fruchtreife; P Klause. — Q Bothriospermum tenellum Fisch, et Mey., Frucht mit Kelch. — Nach Engler u. Prantl, Pflzfam. IV. 3a. 108. ist meistens ein wenig kürzer oder ein wenig länger als der Saum; Kronenröhren, die den Saum an Länge bedeutend übertreffen, haben sämtliche Arten der Gattung Amsinckia, sowie eine Anzahl von Oreomrya-Spezies. Der Tubus ist kahl, nur bei Amblynotopsis nudicalees fein gewimpert. Der Saum der Korolla ist meistens bis zur Mitte geteilt, seltener bis zum Grunde gespalten (Oryptantha albida). Fast ausnahmslos sind die Zipfel des Saumes an der Spitze rund, ihre Gestalt ist dz eiförmig; nur bei der Gattung Craniospermum finden wir zugespitzte Kronenzipfel. Wie der Tubus, ist auch der Saum meistens kahl; nur in der Gattung Amblynotopsis zeigen die Kronenlappen eine feine
A. Brand. — Horraginaceae-ßorraginoideae-Cryptantheae. 7 Wimperung, die am deutlichsten bei A. Ehrenbergii in die Erscheinung tritt. Die durchschnittliche — — Lange der Blüte beträgt 3 > mm, die Durchschnittsbreite 2 4 mm. Aber auch noch kleinere Kronen sind keine Seltenheit; so z. B. hat Grijptantha microstaehys Blüten von 3 l /4 mm Länge und kaum l mm Breite. Die geringsten Maße in dieser Beziehung zeigen die kleistogamen Blüten der südamerikanischen Cryptantha-Arten; die einzige kleistogame Basalblüte, die ich gesehen habe, mm ist 1 lang und 1 , 2 mm breit. Auf der anderen Seite finden sich Blüten, die über 1 mm lang sind, bei den Gattungen Amsinckia und Oreocarya. Lei Amsinckia Eashvoodae und Oreocarya lutea habe ich Kronen von | 5 min hänge gemessen. Die breitesten Kronensäume weist die Gattung Hackelia auf; einen solchen von 2 mm Breite sah ich bei //. velutina. Das Verhältnis der Größe von Kelch und Krone ist gewöhnlich das von I : \ 1 / 4 oder l \ : L. Kronen, die doppelt so lang als der Kelch sind, gehören zu den größten Seltenheiten: sie linden sich nur bei einigen Arten der /.. Gattung Amsinckia, L. bei Amsinckia arenaria. Aul' der anderen Seite dagegen gibt es viele Arten, bei denen Kelch und Krone gleich lang sind [Cryptantha sect. Milcrokrynitzlcia), ja die kleistogamen Blüten der Gattung Gryptantl/a sind sogar kürzer als der Kelch. Die Farbe — der Blumenkrone ist blau oder weiß; gelbe Korollen hat die Gattung Amsinckia, sowie einige Oreocarya- Arten. Die 5 epipetalen Ilohlschuppen (l'ornices) sind bei fast allen Arten vorhanden. Sie fehlen der Gattung Amsinckia, sowie einigen Cryptantha-Arlen [C. polycarpa, barbigera u. a.). Die kleistogamen Blüten haben niemals Ilohlschuppen. Oft sind sie kaum sichtbar (Cryptantha Famatinae) oder zu kaum sichtbaren Falten verkümmert [C. inops). Je kleiner die Blüte ist, um so undeutlicher sind die Fornices. Die Anheftungsstelle ist der Schlund der Blumenkrone. Die Gestalt der Hohlschuppen- zeigt in den meisten Gattungen keine Besonderheiten. Halbmondförmige, trapezförmige, ringförmige Fornices wechseln miteinander. Eine Ausnahme machen die nordamerikanischen Arten der Gattung Ilackclia. Bei dieser haben nur wenige Arten normal gestaltete Ilohlschuppen; bei den meisten Arten zeigen sie eine derartige Mannigfaltigkeit, daß sie ein wichtiges Merkmal für die Unterscheidung der Arten bilden. Die Fornices dieser Arten lassen sich in zwei Gruppen teilen. Die erste Gruppe umfaßt diejenigen Spezies, deren Ilohlschuppen am Grunde mit einem Anhängsel versehen sind, welches bisweilen von ihnen getrennt ist. Diese Anhängsel sind ebenfalls Einstülpungen der Blumenkrone von außen her, so daß man in diesem Falle wohl von 10 Hohlschuppen sprechen könnte. Sie zeigen meistens eine halbmondförmige Gestalt: bei //. caerulescens sehen sie aus wie das Labellum von Cypriprdium. In der zweiten Gruppe tragen die Hohlschuppen selbst wieder Einstülpungen (gibbi), für die Piper den treffenden Ausdruck »protuberances« geprägt hat. Die Protuberanzen sind entweder unbeweglich [H. heliocarpa) .oder sie lassen sich nach oben oder unten zurückklappen (//. Cottonii). Es würde zu weit führen, hier die sämtlichen Spielarten aufzuführen; ich verweise auf den systematischen Teil, wo man genaue Beschreibungen der Ilohlschuppen finden wird, sowie auf die Abbildungen in Fig. 13. In den kleineren Blüten finden sich nicht selten Hohlschuppen von verschiedener Gestalt, mitunter sogar in derselhen Blüte (Cryptantha Hossei). Über die Farbe der Ilohlschuppen läßt sich nur in den wenigsten Fällen eine Angabe machen, wenn man auf das getrocknete Material angewiesen ist, da die Sammler wohl öfter die Farbe der Blüten, fast nie aber die der Hohlschuppen angeben. Bei Cryptantha granulosa und Oreocarya flavoculata sind sie gelb. Andröceum. Die Zahl der Staubblätter beträgt fast ausnahmslos 5. Nur Cryptantha Vidalii bildet stets nur 3 Staubblätter aus, und bei C. candelabruni schlagen häufig 1 oder 2 Stamina fehl. Die eiförmigen Anthcren sind meist etwas länger als die sehr kurzen Staubfäden, etwas kürzer dagegen in den Gattungen Amblynotopsis und Ampläbologyne. Sie sitzen meist dicht unter den Ilohlschuppen; nur in der Gattung Echinoglochin sind sie fast am Grunde der Kronenröhre eingefügt. Die Gattung Craniospcrmum hat Staubfäden, die deutlich aus der Kronenröhre herausragen und in der Mitte des
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