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Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der ...

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14 B. Brand. — Borraginaceae-Borraginoideae-Cryptantheae.<br />

in einer Höhe von fast 6000m<br />

Tribus an den Ufern des toten Meeres in einer Bodendepression von — 390 m. An<strong>der</strong>erseits<br />

ist Eritrichium rupestre spathulatum und pustulosum<br />

gesammelt worden, und die übrigen hochalpinen Genera {Eritrichium, Microcaryum und<br />

Oreogenia) bleiben nur wenig hinter diesem Extrem zurück.<br />

Verwandtschaftliche Beziehungen. Die Cryptantheen stehen in <strong>der</strong> Mitte zwischen<br />

den Cynoglosseen und den Lithospermeen. Der Unterschied zwischen den Cynoglosseae<br />

und Cryptantheae besteht darin, daß bei jenen die Früchte mit den Spitzen die Gynobasis<br />

nicht überragen, während bei diesen die Spitzen <strong>der</strong> Früchte mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

über die Gynobasis hinausragen, also frei sind. Die Richtigkeit dieses von Bentham<br />

und Hooker aufgestellten Unterschiedes bestreitet A. Gray in seiner Abhandlung "A<br />

revision of same Borragineous Genera" (Proc. Amer. Acad. Arts and Sei. XX. [1885] 257).<br />

Er vereinigt nicht nur die beiden Tribus zu <strong>der</strong> einen <strong>der</strong> Cynoglosseae, son<strong>der</strong>n geht<br />

sogar so weit, daß er Eritrichium als Sektion zu <strong>der</strong> Cynoglosseengattung Omphalodes<br />

stellt. Hierzu mag wohl Gray unter an<strong>der</strong>em durch die Beobachtung veranlaßt worden<br />

sein, daß allerdings auch die Früchte <strong>der</strong> Gattung Omphalodes oft die kleine Gynobasis<br />

nicht unbeträchtlich überragen. Aber Gray sowohl, wie fast alle an<strong>der</strong>en Autoren, haben<br />

auf den Ausdruck »Spitzen« nicht genug geachtet.<br />

Die Omphalodes-Früchte, die eine kugelförmige<br />

o<strong>der</strong> fast scheibenförmige Gestalt besitzen, haben überhaupt keine Spitze; sie<br />

überragen zwar die Gynobasis, aber nicht mit einer freien Spitze, son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong><br />

ganzen Rückenseite. Wo an<strong>der</strong>seits die Früchte <strong>der</strong> Tribus Cynoglossae zugespitzt sind,<br />

da ist diese Spitze niemals frei und ragt niemals über die Gynobasis hinaus, son<strong>der</strong>n<br />

sie ist an <strong>der</strong> Gynobasis befestigt. Eine freie, über die Gynobasis hinausragende Spitze<br />

<strong>der</strong> Frucht ist das charakteristische Merkmal <strong>der</strong> Cryptantheae. Ein interessantes Bindeglied<br />

zwischen den beiden Tribus bildet die monotype Gattung Cynoglossopsis. Zuerst<br />

wurde sie als eine Lappula, später als ein Cynoglossum beschrieben. In <strong>der</strong> Tat hat<br />

die Pflanze das Aussehen und die Nüßchen eines Cynoglossum; diese aber überragen<br />

ein wenig mit ihren Spitzen die Gynobasis. Noch inniger ist die Verwandtschaft zwischen<br />

Cryptantheae und Lithospermeae. Hier gibt es so viele Übergangsformen, daß man,<br />

wenn man überhaupt die Trennung <strong>der</strong> beiden Tribus aufrecht erhalten will,<br />

ein Merkmal<br />

herausgreifen muß, das man als das entscheidende ansieht. J. M. Johnston glaubt<br />

dieses Charakteristikum in <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> Narbe gefunden zu haben; ich halte<br />

es für logischer, die Art <strong>der</strong> Anheftung <strong>der</strong> Nüßchen zu Grunde zu legen und stelle<br />

alle Gattungen zu den Cryptantheen, bei denen die Nüßchen seitlich befestigt sind,<br />

während ich die Genera mit grundständiger Anheftung <strong>der</strong> Nüßchen den Lithospermeen<br />

zuweise. Die Gattungen, die eine flache Gynobasis haben, wie Havilandia und Amphibologyne,<br />

sind die Verbindungsglie<strong>der</strong> zwischen Cryptantheae und Lithospermeae. Viel deutlicher<br />

sind die ersteren von den Anchuseae getrennt, die mit Unrecht zwischen die<br />

beiden oben genannten Gruppen eingeschoben sind. Die natürliche Reihenfolge muß sein:<br />

Cynoglosseae, Cryptantheae, Lithospermeae, Anchuseae. Ein Bindeglied zwischen den<br />

Cryptantheen und Anchuseen gibt es aber doch; das ist die Gattung Gastrocotyle. Dem<br />

Habitus nach eine echte Anchusa, stimmt sie in <strong>der</strong> Anheftung <strong>der</strong> Nüßchen mit den<br />

Cryptantheen überein.<br />

Fossile Reste <strong>der</strong> Cryptantheae sind nicht bekannt.<br />

Allgemeine Verwendung.<br />

In Chile wird eine Abkochung <strong>der</strong> Blätter von Gryptantha<br />

gnaphalioides als Tee getrunken, unter dem Namen »Te de Burro« (nach Reiche).<br />

Nach einer handschriftlichen Notiz im Breslauer Herbarium wird Asperugo procumbens<br />

wie Borago officinalis benutzt. Lehmann bemerkt auf dem Zettel seiner n. 5587,<br />

daß in Ecuador eine Infusion des Krautes von Hackelia mexicana als Mittel gegen<br />

Gonorrhoe gilt.<br />

Einteilung <strong>der</strong> Tribus. In <strong>der</strong> Historia naturalis des Plinius lesen wir in Buch XXVI,<br />

Cap. 1 02 (in den alten Texten Cap. 65), wo von Pflanzen die Rede ist, die als Heümittel

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