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Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der ...

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10 A. Brand. — Borraginaceae-Borraginoideae-Cryptantheae.<br />

als Patrize auftritt. Dieser Gruppe gehört die Mehrzahl <strong>der</strong> Gattungen an, z. B. Lappula<br />

und Eritrichium. Die Gattung Amsinckia vereinigt Angehörige bei<strong>der</strong> Gruppen. Allerdings<br />

gehören mit einer Ausnahme sämtliche Arten zur zweiten Gruppe; nur A. vernicosa<br />

zeigt die Eigentümlichkeiten <strong>der</strong> ersten, und zwar stimmt die Gynobasis genau<br />

mit <strong>der</strong> von Cryptantha überein, an den Nüßchen dagegen zeigt sich eine kleine Verschiedenheit.<br />

Während nämlich die Nüßchen von Cryptantha an <strong>der</strong> Bauchseite von<br />

einer Furche <strong>der</strong> ganzen Länge nach durchzogen sind,<br />

ist bei Amsinckia vernicosa diese<br />

Furche auf die untere Hälfte <strong>der</strong> Frucht beschränkt; nach <strong>der</strong> Spitze zu geht die Furche<br />

allmählich in einen Kiel über, etwa wie die Berliner Untergrundbahn allmählich in die<br />

Hochbahn übergeht (Fig. %\K). Ähnlich gestaltet sind die Früchte <strong>der</strong> Gattung Microcaryum.<br />

Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert ist die Anheftung <strong>der</strong> Nüßchen von Echinoglochin.<br />

Eine Eigentümlichkeit dieser Gattung besteht darin, daß in <strong>der</strong> Patrize <strong>der</strong> Gynobasis<br />

oft wie<strong>der</strong> eine Matrize sich befindet und in <strong>der</strong> großen Matrize des Nüßchens wie<strong>der</strong><br />

eine kleine Patrize, die in die kleine Matrize auf <strong>der</strong> Patrize <strong>der</strong> Gynobasis hineinpaßt.<br />

Die Nüßchen <strong>der</strong> Gattung Echinoglochin vereinigen daher gewissermaßen die Befestigungsarten<br />

<strong>der</strong> beiden Gruppen. Ich mache aber ausdrücklich darauf aufmerksam, daß diese<br />

doppelte Befestigungsweise nicht in je<strong>der</strong> Frucht sich vorfindet.<br />

Diejenigen Nüßchen, die auf <strong>der</strong> Bauchseite eine Furche haben, sind meist fast<br />

<strong>der</strong> ganzen Länge nach angeheftet, so jedoch, daß die Spitzen frei bleiben und die<br />

Gynobasis überragen; bei denjenigen Nüßchen dagegen, die auf <strong>der</strong> Innenseite mit einem<br />

Kiel versehen sind,<br />

bildet diese Art <strong>der</strong> Anheftung eine Ausnahme. Gleichzeitig ist in<br />

diesem Falle die Befestigung viel stärker, als in <strong>der</strong> ersten Gruppe, so daß die Frucht<br />

oft schwer von <strong>der</strong> Gynobasis loszulösen ist. Diese Eigentümlichkeit finden wir bei<br />

einigen Arten <strong>der</strong> Gattung Lappula, beson<strong>der</strong>s deutlich bei L. sessiliflora. Nirgends aber<br />

ist die starke Befestigung ausgeprägter, als in <strong>der</strong> Gattung Heterocaryum. Hier sind<br />

die Aushöhlungen <strong>der</strong> Gynobasis ganz beson<strong>der</strong>s tief und erstrecken sich bis fast in<br />

<strong>der</strong>en Mittelpunkt; in diesen Höhlen sind die Nüßchen eingebettet und so fest mit den<br />

Bän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Scheidewände verwachsen, daß es erst nach längerem Kochen gelingt, die<br />

4 Nüßchen unversehrt loszulösen. Dieser Umstand hat bewirkt, daß man bisher glaubte,<br />

die Nüßchen seien untereinan<strong>der</strong> verwachsen (Fig. 8).<br />

Außer Kiel und Furche haben die Nüßchen in den meisten Fällen noch eine rundliche<br />

o<strong>der</strong> dreieckige Ansatztläche, die »Cicatrix«. Keine Spur einer Cicatrix findet sich<br />

in <strong>der</strong> Gattung Eremocarya und bei einigen wenigen<br />

z.<br />

Cryptantha-Arten, B. bei C. leiocarpa.<br />

Bei den meisten C)-yptantha-Arten gehen am Grunde die Seitenwände <strong>der</strong> Furche<br />

gabelförmig auseinan<strong>der</strong>, und dies ist bereits <strong>der</strong> erste Schritt zur Bildung einer Cicatrix.<br />

Den Nüßchen, die auf <strong>der</strong> Bauchseite einen Kiel haben, fehlt die Cicatrix niemals (Fig. *HE).<br />

Sie ist in den meisten Fällen ziemlich klein, bisweilen kaum sichtbar (Eritrichium nanum).<br />

Dagegen haben eine große Cicatrix, die die Hälfte des Nüßchens o<strong>der</strong> mehr als<br />

die Hälfte einnimmt, die Gattungen Craniospermum und Gastrocotyle, sowie einige Arten<br />

<strong>der</strong> Gattung Hackelia. Die Lage <strong>der</strong> Cicatrix kann eine fünffache sein; sie ist entwe<strong>der</strong><br />

infrabasal o<strong>der</strong> basal o<strong>der</strong> suprabasal o<strong>der</strong> zentral o<strong>der</strong> suprazentral. Infrabasal nenne<br />

ich solche Anheftungsstellen, die mit ihrem unteren Bande unter die Grundfläche des<br />

Nüßchens hinuntergehen; die Nüßchen erscheinen dann etwas gestielt. Eine solche infrabasale<br />

Cicatrix finden wir vielfach in <strong>der</strong> Gattung Allocarya, z. B. bei Allocarya stipitata.<br />

Als suprabasal bezeichne ich solche Anheftungsstellen, bei denen unter <strong>der</strong> Cicatrix<br />

noch ein wenig vom Körper des Nüßchens zu sehen ist. Ich muß allerdings gestehen,<br />

daß die Unterscheidung zwischen »basal« und »suprabasal« oft erhebliche Schwierigkeiten<br />

macht, und daß neben den suprabasalen Anheftungen bei <strong>der</strong>selben Art auch<br />

basale vorkommen. Nur ungern habe ich daher im systematischen Teil von diesem<br />

Unterscheidungsmerkmal Gebrauch gemacht und es nur da angewendet, wo ich kein<br />

an<strong>der</strong>es Merkmal finden konnte, um geographische Gruppen einer Gattung voneinan<strong>der</strong><br />

zu son<strong>der</strong>n (Allocarya). Zentrale Anheftungsstellen sind etwas weniger häufig als die<br />

basalen, aber doch durchaus keine Seltenheit. Durch solche werden gekennzeichnet die<br />

Gattungen Gastrocotyle, Anoplocaryum, Plagiobothrys, Hackelia und Omphalolappula.

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