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Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der ...

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Solehe<br />

A. Brand. — Borraginaceae-Borraginoideae-Cryptantheae. 11<br />

Dagegen findet man nur bei wenigen Arten eine suprazentrale Cicatrix, nämlich bei<br />

Asperugo, Microida und Plagiobothrys sect. Hypsoula. Zwei Gattungen gibt es, bei<br />

denen die Cicatrix eine linealische o<strong>der</strong> wurmförmige Gestalt hat, so daß man in diesem<br />

Falle besser von einem Nüßchenstrang o<strong>der</strong> Stielchen als von einer Cicatrix spricht. Dieser<br />

Strang, <strong>der</strong> an den Funiculus einer Samenanlage erinnert, liegt entwe<strong>der</strong> innerhalb des<br />

Kiels [Amsinckiopsis , o<strong>der</strong> er bildet eine Verlängerung desselben [Allocaryastrum .<br />

Die Gestalt <strong>der</strong> Nüßchen ist nicht sehr mannigfaltig. Die große .Mehrzahl <strong>der</strong> Arten<br />

hat eiförmige o<strong>der</strong> länglich-eiförmige Nuculae. Etwas weniger häufig finden sieh dreieckige<br />

Nüßchen, die ebenso lang als breit sind [Cryptantha diplotricha, pusilla u. a.).<br />

Fast linealisch sind die Nuculae von Cryptantha diffusa, dumdorum, Bläschenförmig die<br />

von C. Famatinae, carrixalensis und beson<strong>der</strong>s von Plagiobothrys Torrcyi, Eine halbmondförmig<br />

gekrümmte Gestalt zeigen die Nüßchen <strong>der</strong> Gattung Hemisphacrocarya und<br />

die von Orcocarya paradoxa. Durch halbkugelige Nuculae ausgezeichnet<br />

ist Eritricliüan<br />

rupestre, durch halbpyramidenförmige E. Hoicardii, durch kreuzförmige Plagiobothrys<br />

tenellus. Eine schüsseiförmige Vertiefung auf dem Rücken finden wir bei Oreogcni«<br />

Paulsenii und noch ausgeprägter bei Omphalolappula coneava. Die Nüßchen von Eritrichium<br />

pustulosum haben ein kleines kaum sichtbares Grübchen auf <strong>der</strong> Außenseite.<br />

Bei Mieroula findet sich ebenfalls ein solches Grübchen, das aber auch entwe<strong>der</strong> durch<br />

einen kahnförmigen Aufsatz ersetzt werden o<strong>der</strong> ganz fehlen kann. Mit einem gehirnförmigen<br />

Höcker geschmückt sind die Nüßchen <strong>der</strong> Gattung Craniospermum.<br />

<strong>Das</strong> Pericarp <strong>der</strong> Nüßchen zeigt weitgehende Verschiedenheiten und bildet eines<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Merkmale für die Abgrenzung <strong>der</strong> Arten. Völlig glatte und glänzende<br />

Nuculae finden wir bei Eritrichium dauricum, Cryptantha fallax, Sclerocaryopsis spinocarpos<br />

u. a., glatte, glanzlose bei vielen Eritrichium- und Cryptantha-Spezies. Nur diese<br />

Nüßchen werden im systematischen Teil als »nuculae laeves« bezeichnet, nicht diejenigen,<br />

die mit einer feinen, meist nur unter <strong>der</strong> Lupe sichtbaren Punktierung geschmückt sind<br />

(nuculae .<br />

punetulatae Nuculae haben Cryptantha texana, Hcndcrsonii u. a.<br />

Körnchen auf dem Pericarp sehen wir an den »nuculae granulatae«, die sehr häufig<br />

vorkommen, heson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Gattung CryptantJia. Bisweilen ist neben einer spärlicheren<br />

Granulation eine sehr dichte Punktierung vorhanden. Mit kleinen Höckerchen besetzt<br />

sind die »nuculae muriculatae -,<br />

die ebenfalls sehr verbreitet in <strong>der</strong> Gruppe sind (Fig. '] 1 >. E .<br />

Dagegen finden sich Höcker, die oft so lang sind wie <strong>der</strong> Querdurchmesser des Nüßchens.<br />

neben ganz glatten nur bei Sclcrocaryopsis spinocarpos. <strong>Im</strong> Gegensatz zu diesen »nuculae<br />

inermes« stehen die »nuculae aculeatae« Fig. 15). Diese sind mit kürzeren o<strong>der</strong> längeren<br />

Stacheln versehen, die an <strong>der</strong> Spitze Wi<strong>der</strong>haken (glochides) tragen, durch die die Verbreitung<br />

<strong>der</strong> Früchte außerordentlieh erleichtert wird. Tatsächlich besteht die von Cryptantheen<br />

gebildete Adventivflora fast nur aus Angehörigen <strong>der</strong> Galtung Lappula, bei<br />

denen die Bestachelung am deutlichsten ausgeprägt ist. Stacheln, die ihrer ganzen Länge<br />

nach wie<strong>der</strong> mit Stacheln [Stacheln zweiter Ordnung') besetzt sind,<br />

bilden eines <strong>der</strong><br />

charakteristischen Merkmale <strong>der</strong> (iattung Ecliinoglochin. Außerhalb <strong>der</strong>selben finden sie<br />

sich nur noch ganz vereinzelt, nämlich bei Hackelia pamirica.<br />

— llunzliche Nüßchen<br />

(nuculae rugosae) sind sehr häufig, querrunzliche (nuculae corrugatae) sind auf die Gattung<br />

Amsinckia beschränkt und kommen vereinzelt auch in <strong>der</strong> (iattung Plagiobothrys vor.<br />

Zum Schluß verdienen noch die »nuculae tessellatae« erwähnt zu werden. Diese sehen<br />

aus, als ob sie mit einem winzigen Köpfst einpflaster besetzt wären. Am deutlichsten<br />

ist —<br />

diese Eigentümlichkeit zu sehen bei Amsinckia tessellata und Plagiobothrys Jonesii.<br />

Selten sind behaarte Nüßchen (Fig.<br />

1<br />

7).<br />

Variabilität und Dimorphismus. Unter Variabilität verstehe ich verschiedene<br />

Struktur <strong>der</strong> Nüßchen an verschiedenen Exemplaren <strong>der</strong>selben Art. Sie kommt bei den<br />

Cryptantheen sehr selten vor, und gerade wegen dieser Konstanz lassen sich die Nuculae<br />

am besten für die Einteilung verwenden. Als Beispiel für die Variabilität sei Sclcrocaryopsis<br />

spinocarpos genannt. Beim Dimorphismus müssen wir zwei Arten unterscheiden, nämlich<br />

Verschiedenheit <strong>der</strong> Nüßchen in verschiedenen Kelchen desselben Exemplars o<strong>der</strong><br />

eine solche in ein und demselben Kelch. Die erste Art des Dimorphismus<br />

finden wir

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