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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

PanoramaPanoramaBücherkisteAmphibien und Reptilien des Mittleren SaaletalesAndreas Nöllert& Christel Nöllert(2018): HeimischeAmphibien und Reptilienin Jenas Landschaft.– Jenzig-Verlag,Golmsdorf beiJena, 96 Seiten, 94Fotos; ISBN 978-3-941791-08-4; 9,80 €Ein kleines, aber feinesregionales Büchleinüber die Amphibienund Reptilienim Raum Jena hatdas Ehepaar Andreasund Christel Nöllertverfasst. DerName Nöllert ist inHerpetologenkreisenbestens bekannt,denn die beiden Autorensind langjährigeDGHT-Mitgliederund haben 1992 das Standardwerk zur Bestimmung europäischerAmphibien verfasst. Das im Kosmos-Verlagerschienene Buch befasst sich ausführlich mit allen damalsbekannten Arten Europas inklusive Bestimmungsmerkmalenund biologischen Besonderheiten, und bis heute giltdieses umfassende Werk als das mit Abstand beste Buchüber die europäische Lurchfauna. 26 Jahre später ist nunzwar nicht die von vielen Fachleuten ersehnte Zweitauflageerschienen – schon aufgrund der vielen seitdem erfolgtentaxonomischen Änderungen und Neubeschreibungen einekaum nebenbei zu bewältigende Mammutaufgabe –, dochzumindest ein schöner regionaler Feldführer, der sich mitden Amphibien und Reptilien der Jenaer Heimat des Autorenehepaarsbefasst.Tatsächlich bietet das Mittlere Saaletal und die Umgebungvon Jena interessierten Naturfreunden einzigartige Naturerlebnissein einer wärmebegünstigten, höchst eindrucksvollenLandschaft aus Muschelkalkfelsen, Orchideen, Vögelnund farbenprächtigen Insekten. Der Rezensent selbst hatteschon das Vergnügen, mit den Autoren durch dieses vielfältigeund landschaftlich schöne Gebiet streifen zu dürfen.Vor allem natürlich auf der Suche nach Amphibien undReptilien, die für die meisten Spaziergänger zu den eher unauffälligen,für Herpetologen aber stets im Fokus stehendenBewohnern des Mittleren Saaletals gehören.Das stabil verarbeitete, 96 Seiten starke Heft im Softcoverumschlag(Broschur) und in einem für Feldführer eher ungewöhnlichen„DIN lang“-Hochformat (105 x 210 mm) dürfte auchdie Fährnisse so mancher Feldexkursion gut überstehen. Espräsentiert mit insgesamt 94 exzellenten Fotos, die zumeist vonden Verfassern stammen, teils aber auch von Fremdautorenwie Harald Dittmann und Werner Fiedler, alle im MittlerenSaaletal heimischen Amphibien- und Reptilienarten mit ihrenLebensräumen und typischen Fundorten. Nach einem knappenVorwort an die „aufmerksamen und geduldigen Naturentdecker“wird zunächst das Gebiet vorgestellt, der NaturraumSaaleaue im Gebiet der Stadt Jena. Es folgen nach einer allgemeinenBeschreibung der „Flussaue“ und einer Würdigungder „gestaltenden Kraft des Wassers“ Schilderungen der geologischen,hydrologischen und klimatischen Verhältnisse der„Muschelkalk landschaft“ im Mittleren Saaletal. Die sieben alsBeispiel ausgewählten Fotos geben einen Vorgeschmack undmachen Lust auf eine eigene Exkursion.Dann beginnt auch schon der Hauptteil des Buchs, derAbschnitt über die „Amphibien in der Jenaer Landschaft“.Als Appetithappen werden dort zunächst biologische Besonderheitenaus der internationalen Amphibienwelt wiedie Magenbrüter-Frösche Australiens oder brutpflegendeFroschlurche in Afrika und Südamerika erwähnt, um danngeschickt auf die Eigenheiten der Jenaer Amphibienfaunaüberzuleiten und in den folgenden Artkapiteln alle 12 Artenim Porträt vorzustellen. Jeder Amphibienart werden hierbei– je nach Bedeutung – zwischen drei und sechs Seiten mitjeweils 4–7 exzellenten Fotos eingeräumt. Der Aufbau derPorträts erfolgt nach bewährtem Schema und umfasst proArt bis zu 15 verschiedene Punkte wie „Kennzeichen“, „Geschlechtsunterschiede“,„Tagesaktivität“, „Fortpflanzung“,„Tagesverstecke“ oder „Abwehrverhalten“.Das letzte Buchdrittel beginnt mit den analog aufgebautenReptilienporträts der vier im Gebiet heimischen Arten, gefolgtvon einem kleinen „Blick über den Tellerrand“. Hiererfolgt ein knapper Abriss über die Situation im MittlerenSaaletal und – unter den motivierenden Überschriften„Amphibien zurück in die Saaleaue!“ sowie „Auch kleineSchritte können helfen!“ – über die Möglichkeiten, dieörtliche Herpetofauna zu fördern und zu erhalten. Abgerundetwird das Werk durch den Bildnachweis und eineLiteraturliste mit lokalem Bezug.Insgesamt handelt es sich um einen für alle Naturfreunde,interessierte Wanderer und Naturbeobachter im RaumJena, aber natürlich auch für alle generell an der heimischenHerpetofauna Interessierten empfehlenswerten Band. Mitdiesem kleinen Buch im Gepäck, etwas Geduld und auchGlück sollte es gelingen, auf Exkursion viele Amphibien undReptilien vor Ort erfolgreich zu beobachten.Axel KwetBergmolche im GartenlandCatharina C e r n y(2019): Abenteuer imGartenland – Sturmüber Bergmolchland. –Eigenverlag, 75 Seiten;ISBN 978-1090104519;10,54 €In Eigenregie hatCatharina Cerny einkleines Büchlein überden Lurch des Jahres2019, den Bergmolch,herausgegeben. „Abenteuerim Gartenland:Sturm über Bergmolchland“lautet der Titeldieses 75 Seiten umfassendenKinderbuches. Erzählt wird die Geschichte vonZisch und Fauch, einem Bergmolchpärchen, sowie ihrenFreunden, die Namen tragen wie Punkte, Streifen undSchleich, immer in Anlehnung an ein besonderes Merkmal(zugegebenermaßen hätten die Namen durchaus etwaskreativer ausfallen können). Die Molchgruppe lebt ungestörtunter einer Tanne im Garten eines bis dahin verlassenenHauses. Doch als dort wieder Menschen einziehen, kehrt dieZeit des Umbruchs ein, und die zwei kleinen Bergmolche erlebenzahlreiche Veränderungen und Abenteuer im Garten.Das Büchlein bringt Kindern in netten Anekdoten die Lebensweisedes Bergmolches näher. Was unterscheidet einenMolch von einer Eidechse? Welche Auswirkungen hat derwechselwarme Stoffwechsel auf die Lebensweise? Was fressenMolche? Dies sind einige der grundsätzlichen Fragen,die den Kindern in diesem Buch erläutert werden. Danebenhält es auch interaktive Seiten zum Malen, Spielen undsogar Kochrezepte bereit. Unterstützt wird die Erzählungdurch zahlreiche gemalte Kinderbilder, die den Bergmolchund Teile seines Lebensraumes darstellen, sowie auch Fotografien.Letztere sind leider recht klein abgedruckt undhaben oft das Flair eines schnellen Schnappschusses mit derHandykamera. Tatsächlich findet sich im ganzen Buch keinhochwertiges oder qualitativ angemessenes Foto, anhanddessen ein Bergmolch auch im Freien identifiziert werdenkönnte. Ein grober Schnitzer des Buches ist zudem, dass imText erklärt wird, dass sich Molche wie Froschlurche ausKaulquappen entwickeln würden – und dass auch noch einetypische Froschlurch-Kaulquappe abgebildet ist. Dabei sindSchwanzlurch-Larven natürlich grundlegend verschieden.Nichtsdestotrotz ist dieses Büchlein eine gute Möglichkeit,Grundschülern die Natur im heimischen Garten etwas näherzu bringen und sie auch dafür zu sensibilisieren. DasBuch kann bei Amazon für 10,54 € erworben werden. Undwenn Sie über smile.amazon.de bestellen, können Sie beiIhrem Einkauf auch der DGHT ohne Mehrkosten eine kleineSpende zukommen lassen!Peter PogodaFeuersalamander – kindgerechtGudrun Opladen (2019): Flori – im Wald der Feuersalamander.– Eigenverlag, 32 Seiten; ohne ISBN; 2,50 € (www.drachenhut.de)Ein sehr nettes Kinder-Bilderbuch, das den Rezensenten andie quadratischen Pixi-Büchlein seiner Kindheit erinnerte,im Format nur etwas größer (14,5 x 14,5 cm statt 10 x 10 cm),ist kürzlich im Rahmen des Tuff-Life-Projektes von Waldund Holz NRW (über Quellen und Bäche in den KreisenPaderborn und Höxter) in Zusammenarbeit mit dem RegionalforstamtHochstift sowie dem WaldinformationszentrumHammerhof entstanden. Das mit bunten und detailreichenZeichnungen sehr schön illustrierte Büchlein wird ohneeigene ISBN-Nr. lokal über einige Naturschutzzentrenvertrieben und kann ansonsten am besten online im Versandbestellt werden (www.drachenhut.de). Es eignet sich für allekleinen Amphibien- und natürlich speziell Feuersalamanderfreundebis etwa 10 Jahre und stellt in unterhaltsamerWeise die Entwicklung der in NRW aktuell vor allem durchden Bsal-Pilz bedrohten Amphibienart dar.Die kindgerechte Geschichte beginnt mit der Geburt derkleinen Feuersalamanderlarve Flori, die aus „Mamas Bauchpurzelt“ und zunächst den Gefahren im Wasser durch Forellen,Groppen und Wasseramseln trotzt (wobei der Bergmolch-Papa,der sein „Baby“ verteidigt, der künstlerischen Freiheit geschuldetist). Der weitere Lebensweg von Flori führt – korrekt dargestellt– über den Landgang („meine lustigen Kiemenbüschelwaren verschwunden“) und der ersten Überwinterung imGemeinschaftsversteck mit vielen Artgenossen und einemseltsamen „blau angelaufenen Feuersalamander“ (ein jungerBergmolch) bis zur erfolgreichen Selbstverteidigung gegeneinen hungrigen Fuchs durch Giftspritzen. Auch ein einsamerErdkröterich entpuppt sich im Frühjahr, durchaus real, alsklammerndes, lästiges Ärgernis.Letztlich eignet sich das empfehlenswerte Kinderbuch nichtnur zum Vorlesen zu Hause, sondern kann vor allem auchfür die Umweltbildungsarbeit eingesetzt werden, z. B. beiKinderaktionen an Schulen oder Naturschutzzentren. Dafürist es perfekt geeignet, nicht nur aufgrund des geringenPreises von gerade mal 2,50 €.Axel Kwet4041

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