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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

ForschungForschungGliedmaßenableitung mit Nadelelektrodentionsstelle von den Tieren besser bzw. schlechter toleriertwerden würde. Die Ergebnisse scheinen nahezulegen,dass die Tiere die Nackenableitung als Elektrodenpositionbesser tolerierten als die Gliedmaßenableitung,unabhängig von der Elektrodenart. Worin die scheinbarbessere Toleranz der Nackenableitung gegenüber derGliedmaßenableitung begründet ist, lässt sich nur spekulieren.Möglich scheint eine erhöhte Empfindlichkeit derTiere an ihren Akren als Schutzmechanismus.Hunt (2013) wertete pro Kurve fünf aufeinander folgendeKomplexe aus, Dahhan (2006) zwei. In der vorliegendenArbeit wurden bis zu 16 Komplexe pro Kurve ausgewertet.In anderen EKG-Arbeiten fehlen diese Angaben völlig,sodass diese nicht zum Vergleich herangezogen werdenkönnen (Martínez-Silvestre et al. 2003; Germer et al.2015) bzw. sind nur sehr ungenau. So geben Tan et al.(2013) an, mindestens drei Aufzeichnungen pro Tierdurchgeführt zu haben. Angaben, wieviele Aufzeichnungeninsgesamt vorlagen bzw. wie viele Kurven undKomplexe ausgewertet wurden, fehlen jedoch. Damit isttrotz der geringen Tierzahl die Datengrundlage für die inder vorgestellten Studie ermittelten Orientierungswerteder EKG-Parameter als aussagekräftiger als die Datengrundlageder genannten Studien einzustufen.Da einige EKG-Parameter nicht in der StandardableitungII darstellbar waren, sollten für eine ausführlicheEKG-Beurteilung bei der Bartagame immer alle sechsStandardableitungen (I, II, III, aVR, aVL, aVF) aufgezeichnetwerden. Wird das EKG ausschließlich im Rahmendes Narkosemonitorings und dort nur zur Überprüfungder Herzfrequenz genutzt, reicht die Ableitung II zurzuverlässigen Darstellung der R-Zacken und damit derHerzfrequenz aus.EKG-Kurve in Ableitung II am Beispiel einer Bartagame unter Isofluran-Narkose mit standardisierter Gliedmaßenableitungunter der Verwendung von NadelelektrodenTeil 2: Methodenevaluierung zurEKG-AbleitungDer im Rahmen der vorliegendenArbeit erstellte Methodenevaluierungs-Scorewurde aufgrund mangelnderVorlagen in der Literatur nachAbschluss der manuellen Datenauswertungretrospektiv anhand der erhobenenVersuchsdaten erstellt. Dadurchist er wie jeder Bewertungs-Score teilweisesubjektiv. Eine Beurteilung derNarkoseversuche in Bezug auf diePraktikabilität und Invasivität war aufGrundlage der vorhandenen Datennicht möglich, da die verwendetenEinzelparameter sich auf aktive Reaktionender Versuchstiere bezogen, welche im Zustand derAllgemeinanästhesie erloschen waren.Teil 3: Ermittlung der Herzfrequenz und KorrelationsanalyseDie erstellte Gleichung zur Ermittlung der zu erwartendenHerzfrequenz bei bekannter Körpertemperatur kann einewertvolle Hilfe für den praktizierenden Tierarzt bei derBeurteilung der ermittelten Herzfrequenz eines Patientensein. Sie ist sowohl für die kardiologische Untersuchung amwachen Tier als auch zum Narkosemonitoring einsetzbar.www.terrabörsen.deWeiterer Forschungs- undFörderungsbedarfDie in der vorliegenden Arbeit ermittelten Werte bildeneine Grundlage für weitere klinische Forschung. Um dasEKG künftig besser in die Narkoseüberwachung und diekardiologische Diagnostik bei Bartagamen und anderenReptilienspezies einbinden zu können, ist zunächst einebreitere Datenbasis zur Erstellung von Referenzwerten nötig,sowohl für die Spezies P. vitticeps als auch für möglichstviele andere Reptilienarten. Des Weiteren ist eine an diejeweilige speziesspezifische Anatomie angepasste, atraumatischeModifikation der Krokodilklemmen notwendig.Interessant wären Untersuchungen mit Ableitungsmethodenunter Ausschluss der Applikation von Elektroden anden Gliedmaßen beim wachen Tier, da dies eventuelldie Akzeptanz durch die Tiere erhöhenkönnte. Dies könnte auch den Einsatzdes EKG in der weiterführendenForschung wie beispielsweiseder Algesimetrie (Schmerzforschung) fördern.Interessant für künftige Studien wäre die Erhebung derHäufigkeit von Kardiopathien bei den verschiedenen Taxader Reptilien.ZusammenfassungDie private Reptilienhaltung hat in der BundesrepublikDeutschland einen großen Stellenwert unter Haustierbesitzern.Dabei sind Streifenköpfige Bartagamen (Pogonavitticeps) eine der am häufigsten in Privathand gehaltenenEchsenspezies.Sowohl in der Humanmedizin als auch in der Kleintiermedizinstellt die Elektrokardiographie seit vielen Jahren eineroutinemäßige Untersuchung in der Kardiologie und imNarkosemonitoring dar. In der Literatur wird der Einsatzder Elektrokardiographie auch im Bereich der Reptilienmedizinfür die Narkoseüberwachung sowie für den vergleichsweisejungen Bereich der Reptilienkardiologie empfohlen.Derzeit existiert für P. vitticeps kein standardisiertes,etabliertes Protokoll zur Ableitung eines EKG, sodass nichtnur erprobte Ableitungssysteme,sondernKopfporträt eines der Versuchstiere6061

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