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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

ForschungForschungAblesen der KörpertemperaturNackenableitung mit Krokodilklemmen0,39 bzw. nach Spearman (rSP): 0,42)nachweisen. Anhand des zugehörigenlinearen Modells konnte folgendeErwartungsgleichung zur Berechnungder Herzfrequenz bei bekannter Körpertemperaturabgeleitet werden:Herzfrequenz (Schläge/Minute)≙ - 44,57 + 3,09 x Körpertemperatur(in °C)DiskussionAuch bei Bartagamen ist die Ableitungund Auswertung einer EKG-Kurvemöglich, wobei die Ergebnisse zeigen,dass wesentliche Unterschiede zumEKG beim Säugetier bestehen.Damit ist es möglich, diese nicht-invasiveUntersuchungstechnik auch zur Narkoseüberwachungeinzusetzen. Da sichaufgrund verschiedener anatomischerund physiologischer Besonderheitennicht alle bei Säugetieren etablierte Methodendes Narkosemonitorings unmittelbarauf Reptilien übertragen lassen(Kölle 2015; Kölle et al. 2012; Redrobe2004; Schumacher 2012; Schumacher& Yelen 2006; Sladky & Mans 2012),ist dies eine wichtige Erkenntnis. In derLiteratur wird regelmäßig die Notwendigkeitgesehen, das EKG zum Narkosemonitoringbei Reptilien einzusetzenDie Ergebnisse zeigenUnterschiede zum EKGbeim Säugetier(Malley 1997; Mosley 2005; Redrobe2004; Schumacher 2012; Schumacher& Yelen 2006). Mit den vorgestelltenErgebnissen sind nunmehr erste Grundlagenergebnissefür diese Forderunggegeben, die in Zukunft als Basis fürweitere Forschungen dienen können.Inwiefern die an P. vitticeps erhobenenDaten auf andere Reptilienspeziesübertragbar sind, muss durch Vergleichsstudienermittelt werden, wobeizu berücksichtigen ist, dass es sichbei den vorliegenden Untersuchungenaufgrund der geringen Tierzahlenund der damit begrenzt gegebenenstatistischen Aussagekraft nur um eineOrientierungsstudie handelt. Tendenziellkönnen aber aufgrund der engenverwandtschaftlichen Beziehungen dieErkenntnisse dieser Studie am ehestenfür die Familie der Agamen und eventuellder Leguane als Orientierungdienen.Teil 1: Auswertung derEKG-KurvenDie Auswahl der zur Auswertungverwendeten Geräteeinstellungen (Papiergeschwindigkeit,Verstärkung, Filter)erfolgte aufgrund der subjektivenBeurteilung der Kurven. Dies lag darinbegründet, dass es in der vorliegendenLiteratur keinerlei Datengrundlage zueiner objektiveren Beurteilung gab. ImBereich der Reptilienkardiologie fehlenAussagen zu den Kriterien für dieBewertung von EKG-Kurven völlig.In der kardiologischen Literatur im Bereichder Kleintiermedizin werden ausschließlichfolgende „weiche“ Kriterienfür eine „gute EKG-Kurve“ genannt:„wenig Artefakte, keine elektrischenStörungen und eine klare Grundlinie“(Bruder 2011). Diese Kriterien wurdenübernommen. Aufgrund der häufigsehr geringen Amplituden wurde inallen Kurven die maximal möglicheVerstärkung von 40 mm/mV gewählt.Dennoch waren die gemessenen Amplitudenteilweise sehr niedrig und an derGrenze des manuell Auswertbaren.Hunt (2013) zeichnete die EKG-Kurvenmit einer Verstärkung von 20 mm/mVauf und gibt ebenfalls an, dass als Ergebnisdie Amplituden sehr klein warenund die korrekte Interpretation undAuswertung teilweise nahezu unmöglichwar. Daher bearbeitete Hunt (2013)die EKG-Kurven vor der Auswertungdigital, um die Verstärkung zu erhöhen.Eine konkrete Angabe, um wievielProzent die Daten verändert wurdenoder welche Verstärkung letztendlichzur Auswertung genutzt wurde, fehlt.Auf Grundlage der vorliegenden Studiewird empfohlen, mindestens eine Verstärkungvon 40 mm/s zu verwenden.Steht ein höherer Verstärkungsgrad zurVerfügung, kann dieser versuchsweisegenutzt werden.Zum Vergleich mit Untersuchungen unterIsofluran-Narkose steht ausschließlichdie Arbeit von Dahhan (2006)an Grünen Leguanen zur Verfügung:Dort konnten 15 Kurven abgeleitet undausgewertet werden (100 %), in dervorliegenden Arbeit konnten 40 Kurvenabgeleitet (100 %) und 39 ausgewertet(97 %) werden.Bezüglich der Ergebnisse aus dem Bereichder Tiere im Wachzustand gibtHunt (2013) in seiner Arbeit an, insgesamt98 Kurven (jeweils 49 Kurven beizwei verschiedenen Ableitungsmethoden)von 52 nicht narkotisierten Tierenerhalten zu haben (94 %). Bei Dahhan(2006) konnten von 39 nicht narkotisiertenTieren 37 Kurven abgeleitet undausgewertet werden (95 % ). Hinsichtlichdieser vergleichsweise höheren Ableitungsraten(vorgestellte Arbeit: 75 %aller Wachversuche ableitbar, davon 46% auswertbar) muss allerdings berücksichtigtwerden, dass in der vorgestelltenArbeit im Gegensatz zu Hunt (2013)(zwei Methoden) und Dahhan (2006)(eine Methode) vier verschiedene Methodenevaluiert wurden, welche vonden Tieren unterschiedlich gut toleriertwurden. Ein methodenbedingter Unterschiedin der Ableitbarkeit der Kurvensowie unterschiedliche Reaktionen derTiere auf die verschiedenen Einzelmethodenwurden erwartet, wenn auchvor Durchführung der Versuche nichtbekannt war, welche Kombination ausElektrodenart und Elektrodenapplika-ReptilienSäugetiere Vögel Haustierewww.jagdtrophaeentierpraeparation-petzold.deTIER-PRÄPARATION JÖRG PETZOLDZschortauer Str. 7404129 LeipzigTEL. 0176 / 554 173 505859

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