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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

TerraristikTerraristikTagsüber sitzen die adulten Frösche halb untergetauchtan der WasserlinieDer metamorphosierte Jungfrosch klettert die Innenseiteder Baumhöhle hinaufTerrarium und HaltungsparameterAnfang 2018 beschloss ich dann, meine Zuchtgruppe inein „ordentliches“ Terrarium umzusetzen, und richtetehierfür einen Glaswürfel mit 50 cm Kantenlänge ein. Indiesen waren aus einer vorhergehenden Nutzung schonRück- und Seitenwände aus mit eingefärbtem Holzleim-Sand-Gemisch überzogenem Styropor eingeklebt.Ich wollte meinen Moosfröschen, die in der Natur u. a.in Baumhöhlen leben (Arinin 2009; Evsyunin 2009; Kunz2009, 2016b; Kunz et al. 2010; vgl. aber unterschiedlicheAussagen bei Bagaturov 2011), eine adäquate Strukturzur Verfügung stellen. Leider erwiesen sich alle Ideen, dieich zunächst hatte, entweder als zu kompliziert umzusetzenoder optisch unattraktiv. So schäumte ich letztlich eineetwa 45 cm lange Naturkorkröhre mit einem Durchmesservon ca. 10 cm soweit mit Bauschaum aus, dass am späterenoberen Ende eine etwa 7–8 cm tiefe Aushöhlung freiblieb. Die so entstandene nach oben offene „Baumhöhle“schmierte ich mit mehreren Lagen durchsichtigen Küchensilikonsaus und dichtete sie so ab. Da die Röhre am Terrarienbodenfestgeklebt werden sollte, testete ich vor (!) demEinkleben, ob die Höhle auch wirklich die gewünschteDichtigkeit aufwies. Dann erst wurde die ausgeschäumteKorkröhre an der gewünschten Stelle mit Silikon festgeklebt.Als Drainageschicht brachte ich eine Schicht Blähtonkugeln(8–16 mm Durchmesser) aus dem Gartencenter ein,die vorher noch mehrfach durchgewaschen wurden. Aufdiese wurde eine passend geschnittene Kokosfasermatte(Ausschnitte für die Korkröhre und eventuelle Äste berücksichtigen!),wie sie sonst als Rückwand zur Verwendungkommt, aufgelegt. Hierauf wurde dann eine etwa2,5 cm hohe Schicht „Rainforest Ground“ aufgebracht.Die Einrichtung wurde mit einem Korkast und halbiertenParanussschalen (Innenflächen ebenfalls mit Silikon ausgeschmiert,da sonst nicht wasserdicht) als Wasserstellenvervollständigt.Die Bepflanzung besteht aus auf den Korkast aufgebundenenBromelien, einer auf die Korkröhre aufgebundenenKannenpflanze sowie einigen Bodendeckerpflanzen. DieParanussschalen sowie die „Baumhöhle“ werden ab undan mit Leitungswasser aufgefüllt.Zur Beregnung wurde durch ein Bohrloch im Terrariendeckeleine Doppeldüse von M.R.S. installiert; eine M.R.S.-„Whisper Power Pump small“ versorgt das Terrarium mitOsmose-Wasser. Von Oktober bis März wird zwei Mal amTag für jeweils 10 Sekunden gesprüht, von März bis Junidrei Mal für jeweils 15 Sekunden und von Juni bis Oktoberdrei Mal für jeweils 20 Sekunden.Um die Pflanzen mit ausreichend Licht zu versorgen, liegteine „Tetronic LED Proline 580“ von Tetra in 58 cm Längeeinfach auf dem Terrarium auf. Von März bis Septemberbeträgt die Beleuchtungsdauer 12 Stunden pro Tag, vonOktober bis März 8 Stunden. Die Beleuchtungsdauer wirdim Laufe des Septembers in Stundenschritten herunterbzw.im Februar hochgefahren. Die Temperatur im Terrariumliegt tagsüber im Sommer bei etwa 23 bis maximalEtwa zwei Wochen alter Jungfrosch im Terrarium. DieSchnecke war dann aber doch noch zu groß.28 °C, im Winter bei etwa 20–23 °C; nachts liegen die Werteetwa 2–3 Grad niedriger. Diese Werte liegen zumindestin den Sommermonaten am Maximum, das Bagaturov(2011) für eine erfolgreiche Haltung angibt.ZuchterfolgMeine Zuchtgruppe zog Anfang Juni 2018 ein, etwa zweiMonate nach Fertigstellung des Terrariums. Die Tiere nahmenzunächst die neuen Versteckmöglichkeiten in den Bromelienan und waren die ersten Wochen kaum zu sehen;auch stellten sie jegliche Laichtätigkeit ein. Es dauerte bisEnde Oktober, bis die ersten drei Eier in der künstlichen„Baumhöhle“ abgelegt wurden. Die Kaulquappen, die sichdaraus entwickelten, beließ ich im Terrarium und fütterteauch nicht zu; lediglich ein halbes Seemandelbaumblattwurde als Versteckmöglichkeit hinzugegeben. Dadurch,dass die „Höhle“ nach oben offen ist, ist sie hervorragendeinsehbar, sodass ich die Entwicklung der Kaulquappengut beobachten und feststellen konnte, dass diese kontinuierlichwuchsen.Die Kaulquappen weiden die Algen ab, die an der Innenseitedes Wasservorrats wachsen, oder sie fressen an derWasseroberfläche. Sie fressen auch am Seemandelbaumblattund werden sicherlich auch das ein oder andere ertrunkeneFuttertier nicht verschmähen, wenngleich ichleider noch keine Kaulquappe beim Fressen an einemsolchen beobachten konnte (vgl. Arinin 2009; Kunz 2009).Die adulten Tiere halten sich tagsüber vorwiegend untergetauchtan der Wasserlinie in der Baumhöhle auf, sodassnur der Kopf und einige Finger aus dem Wasser ragen.Am 2. Dezember konnte ich dann den ersten frisch metamorphosiertenJungfrosch beobachten, der sich an der Seitenwandder „Baumhöhle“ festhielt. Es dauerte eine guteWoche, in der sich der kleine Frosch Stück für Stück weiterdie Wand „hocharbeitete“, bis ich ihn dann am 15. Dezemberam Boden des Terrariums zwischen den Blättern desNEUBücher für Ihr HobbyPYTHON REGIUS – Atlas der Farbmorphen.Pflege und Zucht2, deutlich überarbeitete und erweiterte Auflage440 Seiten, über 1100 AbbildungenFormat 21,4 × 27 cm, HardcoverISBN: 978-3-86659-403-678,- €72Natur und Tier - Verlag GmbHAn der Kleimannbrücke 39/41 · 48157 MünsterTelefon: 0251-13339-0Fax: 0251-13339-33E-Mail: verlag@ms-verlag.de73www.ms-verlag.de

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