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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

TerraristikTerraristikNachzuchttier des Maulwurf-Querzahnmolchs, Ambystoma talpoideum Foto: M. RömhildMännchen von Neurergus crocatus aus der ersten erfolgreichen Nachzucht von 1995 Foto: S. Bogaertsoder ist bereits ausgestorben. Umso wichtiger ist hier eineEx-situ-Haltung und -Vermehrung, die bereits ausführlichdargestellt wurde (Allmeling 2013; Grosse 2004).Doch nicht nur die Ambystomiden „south of the border“wurden in unseren Terrarien erfolgreich gehalten und zurErstnachzucht gebracht. So konnte 2013 erstmals von dererfolgreichen Nachzucht des Kalifornischen Tigersalamandersberichtet werden (Riedling 2018) – auch das eine Salamanderart,die durch Habitatverlust im Verbreitungsgebietals gefährdet eingestuft wird. Des Weiteren wurde 2017 einsehr detailierter Bericht zur Nachzucht einer weiteren Querzahnmolchart,nämlich A. talpoideum, erstellt (Hernandez2017). Die exakte Beschreibung der Haltung, des Temperaturverlaufsund der Beregnungsstrategie führte dazu,dass diese Art jetzt auch von anderen erfahrenen HalternNachzuchttier des Hondo-Salamanders (Hynobius kimurae) aus Japan Foto: H. Wallayserfolgreich nachgezüchtet werden konnte (L. Breitenbach,pers. Mittlg.).Zudem kann bei der Terrarienhaltung so manche wichtigebiologische Entdeckung gemacht werden, wie am Beispielder nordamerikanischen Armmolche zu sehen ist. Bei derHaltung und Vermehrung konnte das bis dato unbekannteBrutpflegeverhalten der Männchen von Siren intermediabeobachtet und dokumentiert werden (Reinhard et al. 2015).Das wäre ohne die Terrarienhaltung wohl nicht gelungen.Die große Gruppe der Lungenlosen Salamander, die in derNearktis und Neotropis beheimatet sind, werden ebenfallsvon Spezialisten gepflegt und zur Nachzucht gebracht (E.Amthauer, S. Voitel, pers. Mittlg.).Seit vielen Jahren bilden asiatische Arten einen terraristischenSchwerpunkt bei den exotischen Molchen undSalamandern. Die verschiedenenGattungen, die im Fernen Ostenleben, haben aufgrund der großenVerbreitung sehr variable Ansprüchean die Haltung. So z. B. dieHynobiidae, die in Japan, Korea,China und dem Osten Russlandsvorkommen. Die ersten Berichte übereine erfolgreiche Haltung und Zuchterfolgten durch Henk Wallays(2002) und Kurt Rimpp (2010).Gerade aus Asien kamen vor Jahrenviele Molcharten zu uns, überderen Haltungsanforderungennoch nichts bekannt war. Hier wurdegroße Pionierarbeit geleistet.Im Bereich der Krokodilmolche(Tylototriton) ist das untrennbarmit den herrlichen Vorträgen desehemaligen Vorsitzenden der AG Urodela, Jürgen Fleck,verbunden. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Halterund Züchter, der die meisten Tiere dieser Gattung (z. B.Fleck 1992, 2003) erfolgreich betreut hat.Für die aus der gleichen Region stammende Gattung derWarzenmolche konnten ebenfalls optimale Haltungsbedingungenin unseren Terrarien und Aquarien gebotenwerden (Bachhausen 2008; Bachhausen & Espallargas2008; Rahden 2004). Nach einigen Jahren der Variation vonTemperatur und Feuchtigkeit konnten auch hier Nachzuchtenerzielt werden.Die oben genannten Molche und Salamander aus Asienund den USA sind jetzt, dank der erfolgreichen Haltungund Zucht in unseren Terrarien, soweit in Europa etabliert,dass ein Importverbot (siehe unten) aus diesen Regionenerfolgreich kompensiert werden kann.Ein Überblick wäre nicht vollständig, ließe man die RegionEuropa und Anrainer-Gebiete wie Nordafrika und NaherOsten unerwähnt.Im Nahen Osten sind es vor allem die beiden GattungenNeurergus (Fleck 1984; Steinfartz 1995; Steinfartz &Schultschik 1997) und Ommatotriton, die den Liebhabernin den letzten Jahren viel Arbeit, aber auch Freude gemachthaben. Beide bestechen durch ihr Aussehen, die eine mitfaszinierender Färbung, die andere mit ihrem ausuferndenBalzkleid. Haltung und Nachzucht dieser Arten sind wesentlicheBestandteile der Mertensiella-Bände über die Erhaltungszuchtengefährdeter Molch- und Salamanderarten(Grosse 2018; Schultschik & Grosse 2013).Hinzu kommen die uns am nächsten stehenden Salamander,die Feuersalamander der Gattung Salamandra. Ihre Verbreitungerstreckt sich über drei Kontinente. Es bedarf somitje nach (Unter-)Art sehr unterschiedlicher Haltungsbedingungen.Auch diese konnten wir weitgehend meistern undsomit unsere Terrarien als Ex-situ-Archen für diese Gattunganbieten. Nicht zu vergessen, dass bei so manchen Nachzuchtenerstaunliche Entdeckungen dokumentiert wurden:Dass der afrikanische Feuersalamander Salamandra algiratingitana neben Larven auch vollständig entwickelte Jungtieregebiert, wurde erst in der Terrarienhaltung beobachtet(Donaire-Barosso & Bogaerts 2001).Publikationen als AnspornDie Nachzuchtbeschreibungen in der AG-eigenen Zeitschrift„amphibia“ sind ein guter Spiegel der Erfolge und stets einAnsporn für neue Herausforderungen. Die zahlreichen Beiträgeder Autoren stellen eine Richtschnur dar und nehmeneinem Neueinsteiger die Angst vor Misserfolgen. Wer nochtiefer in die Materie der Urodelenzucht einsteigen will, findetbei den Mertensiella-Bänden „Gefährdete Molch- undSalamanderarten der Welt“ den Schlüssel zum Erfolg. Eineumfangreiche und sowohl an Anfänger wie erfahrene Haltergerichtete Zusammenstellung wurde 2014 unter dem Titel„Molche & Salamander. Halten und züchten“ (Pasmans etal. 2014) veröffentlicht und enthält unzählige Hinweise vonwohlbekannten Züchtern zur erfolgreichen Haltung undVermehrung der Tiere.Nicht jede Nachzucht einer bisher selten gezüchteten Artwird sofort publiziert, gerne aber auf der AG-Urodela-Facebookseitepräsentiert und vorgestellt oder auch nur mündlichweitergegeben. Schon nach wenigen Jahren tauchendann wiederum die Nachzuchten der Nachzuchten auf derBörse der Jahrestagung auf. Das ist ein Trend, der uns stolzauf unsere AG Urodela macht, ist er doch ein aktiver Beitraggegen die aktuelle Amphibienkrise.Nachzuchten der AG Urodela haben ihren Einsatz in derWissenschaft, etwa in der Erforschung des Salamanderpest-ErregersBatrachochytrium salamandrivorans, kurz6667

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