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Radiata2005(4)

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PORTRAIT Abb. 3. T. d.

PORTRAIT Abb. 3. T. d. decussata (links Weibchen, rechts Männchen). Abb. 4. Plastralansichten einer weiblichen (links) und einer männlichen T. d. decussata. Tiergehegen, in denen überwiegend Vertreter der kubanischen Vogelwelt ausgestellt wurden, daneben aber auch einige endemische Reptilien wie Epicrates angulifer (Kuba- Schlankboa) und Cyclura nubila (Kuba- Wirtelschwanzleguan). Mich interessierte natürlich besonders eine Gruppe von Ostkubanischen Schmuckschildkröten, Trachemys decussata decussata. Wir wurden freundlich von Dr. med. vet. ALBERT LLUCH JULIEN von der Zuchtstation Cristóbal-Colón-Park begrüßt. Seine Begeisterung steigerte sich noch, als er eine gewisse Sachkenntnis bei uns feststellen konnte. Von einem Mitarbeiter ließ er das Wasserbecken von etwa 1 m 2 Größe in der Umfriedung der Schildkröten leeren; nunmehr kamen insgesamt 13 T. d. decussata unterschiedlicher Größe zum Vorschein. Wie sich bei genauer Betrachtung herausstellte, handelte es sich um drei adulte Männchen, acht adulte Weibchen sowie ein semiadultes Paar. Die Tiere waren zwischen 16 und 36 cm lang (Stockmaß) und machten einen gesunden Eindruck. Auffällig waren die markanten Färbungs- und Zeichnungsunterschiede. Bis auf das größte Weibchen waren alle weiblichen Tiere und das semiadulte Männchen recht einheitlich, aber kontrastreich gefärbt; das offensichtlich sehr alte Weibchen sah insgesamt sehr dunkel aus, obwohl die frühere Färbung und Zeichnung noch zu erkennen war. Die adulten Männchen dagegen waren einheitlich grau-schwarz in der Grundfärbung und besaßen zahlreiche weiß-gelbe Flecken und Ornamente auf Carapax und Weichteilen. Das Plastron war bei allen Tieren auf weiß-gelbem Grund mit verwaschenen schwarz-grauen Stellen versehen. Leider konnten wir keine Übergangsformen sehen. Mithilfe von Dr. A. LLUCH JULIEN konnte ich eine Bildserie erstellen, die ich hiermit vorstellen möchte. Diese Schildkröten sind meines Wissens bei uns noch nicht umfangreich fotografisch dargestellt worden. Die Unterbringung der Tiere war nicht optimal. Die ganze Anlage befand sich fast ausschließlich im Schatten, und das zur Verfügung stehende Wasserbecken war viel zu klein. Trotzdem schienen sich die Tiere wohl zu fühlen, waren aber sehr scheu. Die Fütterung erfolgte mit Fischpellets. In der Natur sollen adulte Tiere aber auch Pflanzen zu sich nehmen. Sie zeigen dort auch eine besondere Vorliebe für menschlichen Kot (mündl. Mittlg. LLUCH JULIEN). Im Sommer halten viele Tiere eine bis zu sechs Monate dauernde Ruhezeit eingegraben an Land. In den Monaten April und Mai kommt es zur Eiablage. Die Jungtiere schlüpfen nach An- 30 RADIATA 14 (4), 2005

PORTRAIT Abb. 5. Plastralansicht eines Männchens von T. d. decussata. Abb. 6. Adultes Weibchen von T. d. decussata.. Abb. 7. Der Autor ULRICH THIEME sowie ALBERT LLUCH JULIEN von der Zuchtstation Cristóbal- Colón-Park. RADIATA 14 (4), 2005 31

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