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Radiata2005(4)

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HALTUNG UND NACHZUCHT

HALTUNG UND NACHZUCHT Paarung Die Balz ist nicht jahreszeitlich gebunden, doch sind die Männchen von April bis Juni und im Oktober am aktivsten. Um den Weibchen zwischenzeitlich mehr Ruhe zu gönnen, werden die Männchen des Öfteren von den Weibchen getrennt gehalten. Damit wird nicht beabsichtigt, die Männchen zu erhöhter Paarungsbereitschaft zu stimulieren, da sie, wie schon oben erwähnt, eigentlich immer paarungsbereit sind. Während der Balz umschwimmen die Männchen einzeln oder zu mehreren ein Weibchen zuerst von der Seite und versuchen, es mit ausgestrecktem Hals ausgiebig zu beschnuppern. Danach nähert sich das Männchen seiner Partnerin schwimmend von unten oder oben und versucht, sich vor dem Weibchen zu positionieren. Gelingt ihm dies, fächelt es leicht mit seinen Vorderbeinen vor dem Kopf des Weibchens und versucht, diesen vorsichtig zu berühren. Dieses Verhalten kann stundenlang andauern. Ist das Weibchen nicht an einer Paarung interessiert, wird das Balzverhalten einfach ignoriert und weiter nach Futter gesucht. Das Weibchen beißt jedoch nie nach dem Männchen. Ist das weibliche Tier paarungsbereit, zieht es seinen Kopf und die Vorderbeine ein und stützt sich auf seinen Hinterbeinen ab. Nun schwimmt das Männchen über das Weibchen und es kommt zur Paarung. Diese kann bis zu fünf Minuten andauern und wird dann ebenso abrupt vom Weibchen beendet wie sie begonnen hat. Das Weibchen versucht, das Männchen mit den Hinterbeinen abzustreifen und schwimmt dabei mit ihm im Aquarium umher. Eiablage Steht eine Eiablage bevor, bemerkt man dies an dem auffälligen Umherwandern des Weibchens auf dem Landteil. Als Substrat für den Landteil verwende ich ein Sand-Torf- Gemisch, das gut die Feuchtigkeit hält. Dieses Gemisch decke ich mit einer 4-5 cm hohen Schicht hellen Sandes ab. Daran kann ich normalerweise Grabtätigkeiten erkennen, und das Wasser wird durch eingetragenen Sand nicht zu sehr verschmutzt. Ein Problem kann die Akzeptanz des angebotenen Landteils darstellen. Meiner Erfahrung nach ist es von großem Vorteil, wenn der Landteil etwa 10-20 cm über dem Wasserspiegel angebracht ist. Außerdem sollte die Temperatur der Substratoberfläche recht hoch sein (40-45 °C). Dies erreicht man durch einen zusätzlich angebrachten Strahler. Des Weiteren wird ein Landteil bevorzugt, der nicht von allen Seiten einsehbar ist. Stimmen diese Voraussetzungen, steht einer erfolgreichen Eiablage eigentlich nichts mehr im Wege. Meistens unternimmt das Weibchen mehrere Probegrabungen, bevor Abb. 8 (oben links). Schmuck-Diamantschildkröte (M. t. macrospilota) beim Schlupf. Abb. 9 (Mitte links). Carapaxfärbung von vier Jungtieren im Alter von 20 Tagen. Abb. 10 (oben rechts). Auch das Plastron ist bei den Schlüpflingen recht individuell gezeichnet. Abb. 11 (Mitte rechts). Im Alter von zwei bis drei Monaten beginnen sich die Jungtiere umzufärben. Abb. 7. Deutliche Schildanomalie bei meinem ersten Nachzuchtmännchen M2. Abb. 12 (unten). Malaclemys terrapin macrospilota, eine kontrastreich gefärbte Schildkröte. 8 RADIATA 14 (4), 2005

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