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Jahresbericht 2020

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„Wenn jemand Probleme

„Wenn jemand Probleme beim Haussammeln mit Spender- Innen hat, bei Vorwürfen oder gar Beschimpfungen sage ich immer, sie sollen auf mich verweisen, ich rede dann mit den Leuten.“ Und dann kam Corona Für den Start der Haussammlung 2020 war die Pfarre Euratsfeld schon sehr gut vorbereitet. Doch dann kam Corona. Die coronabedingte Ausnahmesituation in Österreich hat die Caritas bei der Haussammlung in zweierlei Hinsicht auf die Probe gestellt: Einerseits sind dadurch Tausende Menschen in Niederösterreich unverschuldet in Not gekommen und haben Unterstützung durch Spenden gebraucht; andererseits war die Haussammlung in ihrer gewohnten Form – nämlich im persönlichen Kontakt an der Haustür – nicht durchführbar. Rund 4.000 ehrenamtliche Haussammlerinnen und Haussammler gehen normalerweise Jahr für Jahr im Juni in der Diözese St. Pölten «Beim Haussammeln kommt man zu den Menschen nach Hause. Bei den Begegnungen sieht man, wenn es Menschen schlecht geht. Es sind aber nicht nur finanzielle Nöte, die man wahrnimmt, sondern viel öfter seelische Probleme.» Anton Hiesleitner von Haus zu Haus, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln. 2020 ist die Haussammlung coronabedingt schließlich mit der Post oder als Beilage in NÖN und der Kirchenzeitung Kirche bunt zu den Spenderinnen und Spendern gekommen. Das Ergebnis war dennoch überwältigend, 515.820 Euro wurden für die Haussammlung gespendet. Wie hat Anton Hiesleitner diese Zeit erlebt und wie sind die Haussammlerinnen und Haussammler mit der Situation umgegangen? „Die Haussammlerinnen und Haussammler waren am Beginn des Lockdowns schon besorgt und haben immer wieder nachgefragt, ob es denn jetzt was wird mit der Haussammlung. Anfangs hatten wir auch noch keine Informationen, wir wussten nicht wie es wirklich werden wird“, erinnert sich Anton Hiesleitner. Schnell war jedoch klar, dass die Haussammlung in üblicher Weise von Tür zu Tür nicht stattfinden kann, sondern dass es Erlagscheine für die Sammlung geben wird. „So haben wir das dann auch an die Sammlerinnen und Sammler kommuniziert. Es war sofort Verständnis für die Situation da. Viele SammlerInnen waren auch erleichtert, da sie Angst hatten und in einem Alter sind, in dem sie selbst zur Risikogruppe gehören. Wir haben aber gleich auch dazugesagt, dass es im Jahr darauf, also 2021, wieder eine normale Haussammlung geben soll“, so Anton Hiesleitner weiter. Nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 war die Situation in der Pfarre wieder entspannter, Messen fanden wieder mit dem gebotenen Mindestabstand statt. „Die EuratsfelderInnen haben das gut angenommen. Da ist uns im Zusammenhang mit der Haussammlung die Idee gekommen, in der Kirche eine eigene Spendenbox für die Haussammlung aufzustellen“, berichtet Anton Hiesleitner. Ältere Leute, die nicht so gerne mit Erlagschein 20

einzahlen und sich sonst das Geld meist schon beiseitegelegt haben, hatten so die Möglichkeit, direkt zu spenden. „Zu Beginn des Lockdowns gab es auch die Befürchtung, dass allein lebende Menschen vielleicht Probleme wegen der Einsamkeit bekommen könnten. Wir haben sogar extra dazu aufgerufen, dass sich diese Personen melden können. Zum Glück ist es in den ländlichen Gemeinden aber doch noch so, dass sich durch Nachbarschaftshilfe und Familie diese Situationen nicht ergeben haben. Auch die allein lebenden Menschen bekamen immer Besuch aus dem Ort, und dann hat man eben über den Zaun oder übers offene Fenster miteinander geredet“, weiß Anton Hiesleitner. „Ich hoffe sehr, dass es 2021 wieder eine herkömmliche Haussammlung von Tür zu Tür gibt. Denn beim Haussammeln kommt man zu den Menschen nach Hause“, wünscht sich Anton Hiesleitner. Bei den Begegnungen sieht man, wenn es Menschen schlecht geht. Es sind aber nicht nur finanzielle Nöte, die man wahrnimmt, sondern viel öfter seelische Probleme. „Die SammlerInnen sagen mir auch, wenn sie etwas wahrnehmen. Deshalb ist die Caritas- Haussammlung für mich so wichtig. Denn sonst würde es auch diese Begegnungen nicht mehr geben“, betont Anton Hiesleitner. 515.820 Euro wurden für die Haussammlung 2020 mithilfe von Erlagscheinen in Zeitungen und per Post gespendet. Die klassische Sammlung an der Haustür konnte coronabedingt nicht stattfinden. 75 Pfarren konnten mit dem Projekt „Schritte der Hoffnung“ in einer besonders herausfordernden Zeit der Verunsicherung stärkende und hoffnungsvolle Impulse setzen. Ein Rundgang mit 6 Stationen in der Kirche gab Gelegenheit, bewusst innezuhalten, Kraft zu schöpfen, Danke zu sagen und den Blick wieder in die Zukunft zu richten. Pfarr-Caritas Text in Leichter Sprache Für die Pfarr-Caritas arbeiten Frauen und Männer in den Pfarren. Sie setzen sich für die Menschen in ihrem Wohnort ein. Zum Beispiel: für arme Menschen, für einsame Menschen, für alte Menschen Sie arbeiten freiwillig in den Pfarren. Freiwillig heißt, sie verlangen kein Geld für ihre Arbeit. Die Freiwilligen machen 1 Mal im Jahr eine Haus-Sammlung. Sie gehen dabei in den Pfarren von Haus zu Haus und führen viele Gespräche. Sie sammeln Geld für Menschen in Niederösterreich, die Hilfe brauchen. Wegen Corona war die Haus-Sammlung 2020 in dieser Form nicht möglich. Geld wurde deshalb mit Erlagscheinen oder Spendenboxen gesammelt. Die Freiwilligen hoffen, bald wieder persönlich zu den Menschen gehen zu können. 21

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