Aufrufe
vor 8 Jahren

OCEAN7 2014-06

  • Text
  • Ecoliner
  • Grenada
  • Fairtransport
  • Jugend
  • Segelschein
  • Week
  • Torqueedo
  • Tender
  • Yacht
  • Fahrtenschiff
  • Hafenmanoever
  • Skippertraining
  • Motorboot
  • Pfannenbrot
  • Hombres
  • Kornaten
  • Sardinien
  • Smeralda
  • Cup
  • Segeln
OCEAN7 war unterwegs auf den alten Handelsrouten wie vor 100 Jahren - mit der Tres Hombres, die zwischen den Kanaren und der Karibik emissionsfrei und umweltschonend mit einem historischen Frachtsegler Waren transportiert.

OCEAN7Revier Der Genuss will genossen werden steht er auf der felsigen Küste und bewacht das Meer. Winzig klein die Yacht davor, die ihrem Weg nach Maddalena folgt. Auffieren, abdrehen, Kurs auf den Treffpunkt. Nacheinander trudeln die Yachten ein, Platz gibt es außerhalb der Hochsaison genug, der Hafenmeister kommt uns dennoch zur Einweisung entgegen. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber es ist sein Job und außerdem sucht er Kontakt, verrät er später auf seinem letzten Kontrollgang durch den Hafen, bevor er nach Hause muss. Seine Mutter hat gekocht, sardisch natürlich. Aber danach, da hätte er Zeit! Wir allerdings weniger. Begrüßungsabend im L’Avventura, dem besten Fischrestaurant der Region, nur der Region? Das verspricht so einiges, gehalten wird noch mehr! Schwertfischcarpaccio, gratinierte 1 2 3 Cozze, frischer Octopussalat und Polpettini, die Fleischpflanzerl Sardiniens mit Tintenfischfüllung. Dazu gut gekühlter Canayli, Weißwein aus der Gallura. Die Gläser beschlagen. Dann kommt der Hauptgang. Die Patrone Mauro und Roberto tragen selbst voller Ehrfurcht einen Dentice, eine Zahnbrasse, und einen Cernia, einen Zackenbarsch, aus der Küche. Pesce al forno, welch eine minimalistische Bezeichnung für solche Fische! Die Segleraugen leuchten, ein kurzes Raunen und dann nur noch Stille. Der Genuss will genossen werden. Szenenwechsel, Länderwechsel. Der Bär wird noch einmal gegrüßt, dann geht es in Richtung Frankreich. Anluven, hoch an den Wind. Voraus stampft eine Yawl mit gleichem Kurs. Der Lifebelt sitzt, Segeln vom Feinsten. Das Mittelmeer ein Flautenloch? Keineswegs. „He’s a pirate“ dröhnt aus den Lautsprechern, die einzig wahre musikalische Untermalung für die rasante Annäherung an die schroffe, grau-weiße Küste Korsikas. Schnell rückt sie näher. Hoch oben thront einem Adlerhorst gleich Bonifacio, darunter in den Fels gegrabene Verteidigungsanlagen, absolut sehenswert, schon allein wegen des Ausblicks aufs Segelrevier. Zwei Wenden noch, schon öffnet sich fjordartig die Küste, macht Platz für die Einfahrt zum Hafen. Kalkstein an Steuerbord, idyllisch umwaldete Bucht an Backbord. Yachten drängeln sich. Auch der hiesige Hafenmeister ist in seinem Element. Post stehend in seinem hochmotorisierten Zodiak, der „Herr der Liegeplätze“. Kurze Kommandos werden gegen den Wind gebrüllt, dann seitliches Rucken und schon ist unsere Océanis 473 quer eingeparkt. Vollkommen neues Anlegegefühl, doch durchaus effektiv bei den Starkwindböen, die inzwischen in die Bucht hineinschlagen und sämtliche Rudereffekte zunichte machen. Der Aufstieg in den Ort – ein Muss, nicht nur wegen des Ausblicks. Den besten gibt’s vom Friedhof aus. Eine der wahrscheinlich schönsten letzten Ruhestätten in exponierter Lage. Die Stadt der Toten mit eigenen Häusern und Plätzen thront direkt über der Durchfahrt zwischen den Inseln. Das Meer liegt ihr zu Füßen, Sardinien sorgt für die perfekte Aussicht und die Altstadt von Bonifacio sichert die Landseite. Auch die Grenzüberschreitung hatte Sergio uns ans Herz gelegt, korsische Fischsuppe müssten wir probieren. Volltreffer, gefunden im La Bocca in der Haute Ville von Bonifacio. Der Aufstieg hat sich gelohnt. Skipperbriefing bei 35 Knoten Wind. Die Seekarte wehrt sich gegen den festen Griff von Hartmut Holtmann, dem Initiator der Genießertour. Ratschläge, Tipps werden gegeben, jeder soll nun für sich erst mal alleine segeln, danach kommen wieder die Landausflüge. Achterlicher Wind, 11,4 Knoten Höchstgeschwindigkeit, Sahnewetter, Champagnersegeln, Fotos: Shutterstock (2) 20 OCEAN7 06/2014 | November/Dezember 2014 4

Costa Smeralda Adriano Celetano ist wieder dran – „Svalutation“ knallt uns wie der Wind um die Ohren. Lieber bei Stille segeln: manchmal ja, aber nicht immer. Hineinschnuppern in die Welt des Jetsets. Aga Khan hat die Costa Smeralda in den 1960er Jahren zu dem gemacht, was sie heute ist und dabei ihren Ursprung bewahrt. In Porto Raffael verstecken 6 sich die Villen hinter den rund geschliffenen Felsen, Wally-Tender glänzen im Abendlicht. Gut gestützter Rasen in Porto Cervo, der Plastik-Stadt, wie Sergio sie nennt. Eindrucksvolle Megayachten, reinfahren, anschauen, weitersegeln, das Wetter ist zu gut zum Bleiben. Im Süden locken die Delfine. In der Cala Maresca soll es viele geben, angelockt von einer kleinen Fischfarm. Doch der Wind macht ein Bad mit ihnen unmöglich, vielleicht klappt es das nächste Mal. Und außerdem drängt die Zeit, Ausflüge ins Hinterland sind auch Bestandteil des Genießertörns. Die Gallura lockt mit ländlicher Küche – verkarstete Landschaft, niedrige Bäume, Steinhaus, zwei Eselhirten, davor eine Wiese – Gavino Leddas Padre Padrone kommt einem in den Sinn – La Sasima. Sardische Landküche wird hier geboten. Nach dem grandiosen Fischessen führt der Törn zum zweiten Mal ins Land hinein. Antipasti, Primi, Secondi – Saltizza, Casu, Ulia Tomata (nicht pomodori, hier wird Dialekt gesprochen), das Menü scheint kein Ende nehmen zu wollen. Bleiben ist die einfachste Lösung oder Wiederkommen nach Korsika und nach Sardinien, weiter durch die Buchten segelnd die Küche der Gallura genießen. 1 La Sasima 2 Maddalena-Archipel 3 Köstliches aus dem Meer 4 Pasta zum Träumen 5 Porto Raffael 6 Luxus in Porto Cervo Infos Die einwöchigen Genießertörns werden jedes Jahr von der Stuttgarter Charter - agentur KH+P Yachtcharter, Kopp, Holtmann und Partner angeboten www.khp-yachtcharter.com. Das nächste Genusssegeln findet vom 30.5. bis 6.6.2015 statt. Teilnehmen können sowohl Crews als auch Einzelbucher. Bei fehlender Segelerfahrung kann man sich auf einer Yacht mit Skipper einbuchen. Restauranttipps Sardinien Agriturismo La Sasima, Arzachena Loc. La Sasimedda, lasasima@tiscali.it, www.agriturismolasasima.com/il-ristorante, Tel. +39(0)789/98755 Agriturismo La Colti, Strada Arzachena- Cannigione, 07020 Cannigione (OT), www.lacolti.it, Tel. +39(0)789/88440 La Maddalena L’Avventura (Fischrestaurant), Via Amendola, 07024 La Maddalena, Tel. +39(0)789/736578, ristoranteavventura@tiscali.it Korsika La Bocca, Haute Ville, 20169 Bonifacio, Tel. +33(0)495/101516. Weingut und Degustation – Vigne Surrau, 07021 Arzachena (OT), Tel. +39(0)789/82933, www.vignesurrau.it Die Ausflüge und besuchten Restaurants im Rahmen des Genießertörns können variieren. 5 November/Dezember 2014 | OCEAN7 06/2014 21

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy