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OCEAN7 2014-06

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OCEAN7 war unterwegs auf den alten Handelsrouten wie vor 100 Jahren - mit der Tres Hombres, die zwischen den Kanaren und der Karibik emissionsfrei und umweltschonend mit einem historischen Frachtsegler Waren transportiert.

OCEAN7Revier Wenn ein begeisterter Revierkenner, außergewöhnlicher Fotograf und erstklassiger Beobachter von einem großen, kirchlichen Fest in den Kornaten in der Mittleren Adria berichtet, ergibt das eine wunderschöne Geschichte. Text und Fotos: Georg Gindl Glauben, essen,

Kornaten Die Rose von Jericho. Wie diese Wüstenblume, beträufelt mit Tau, kleinsten Wassertropfen, vorerst noch tot, ausgetrocknet, dann aber nach der ersten Benetzung, beginnt, sich langsam zu entfalten, zu öffnen, lebendig zu werden, ist wie ein kleines Wunder. Und diese ähnliche, fast vergleichbare Situation geschieht, wenn am ersten Samstag im Juli im aufkommenden Licht des Tages im Raum der Kornaten in Kroatien ein leises Summen hörbar wird, sich Menschen, noch unsichtbar, in Booten und auf allem, was irgendwie zum „Über-das-Wasserfahren“ geeignet ist, sich als helle weiße Punkte, fast Wassertropfen gleich, langsam von allen Seiten über das Meer auf die Insel Kornat zu bewegen, wie von starken Magneten angezogen, um dann an der Stelle der Gospa do Tarac anlanden, um dieser „Kornatenblume“, dieser Madonna von Tarac, Glauben und Ehrerbietung zu bringen. Plötzlich erwacht diese sakrale Stelle und öffnet sich für alle, die im Guten hierherkommen. Genau dieser Platz in der größten Einöde der karstigen Kornaten (kroat. Krune oder eben Krone). Dieser Platz wurde schon während des Neolithikums besucht, später waren die Illyrer und Goten beim Fischen da und dann natürlich wie überall die Römer, die sich mit der Salzgewinnung beschäftigt haben, z. B. in Lavsa. In der Zeit der Byzantiner, ca. 6 Jh., wurde auch der Bau der Festung Tureta unternommen, zumindest nimmt man das an. Auch eine altchristliche Basilika unterhalb dieser Festung, die fast alle Kornatenbesegler schon gesehen haben, zeigt sich noch mit wenigen Grundmauernresten und lässt die Gedanken an eine nicht erlebte Zeit verschwinden. Ab dem ca. 13. Jh. kamen immer mehr sg. Kornatenbewohner, die Kurnatari, auf diese Inseln und in die Buchten von Tarac und Stražišce. So wurde auch dann auf die Überreste der alten Basilika die Kirche zur Gospa do Tarac, Madonna von Tarac, gebaut. Und diese kleine Kirche – eher eine größere Kapelle – in einer Senke zwischen der Burg Tureta und südöstlich auf fruchtbaren Feldern wunderschönen Olivenhainen eingebettet, gibt einem neben dem milden Wind vom Meer herauf das Gefühl von Schutz und Heimat. Das ist nun auch das Ziel dieser an einem Julitag wie auf Schnüren durch das ruhige Wasser gezogenen Booten mit seinen illustren Passagieren, die diesen Ort, diese „Kornatenblume“, beleben werden. baden, beten November/Dezember 2014 | OCEAN7 06/2014 23

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