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OCEAN7 2014-06

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OCEAN7 war unterwegs auf den alten Handelsrouten wie vor 100 Jahren - mit der Tres Hombres, die zwischen den Kanaren und der Karibik emissionsfrei und umweltschonend mit einem historischen Frachtsegler Waren transportiert.

OCEAN7Service 1 Die Yacht und ihr Kurs. So viel wir wissen, ist Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren vom Stapel gelaufen. Auftraggeber, Konstrukteur und Designer liegen im Dunkel der Vergangenheit. Ihre LüA (Durchmesser) beträgt etwa 12.730 km. Das ist weniger als die Luftlinie Wien–Darwin/Australien. Die meisten Passagiere überschätzen die Größe der Erde. Die Eigner-Frage ist umstritten, es gibt dazu unterschiedliche Auffassungen. Der Kurs ist jedoch allgemein bekannt und führt im Jahreszyklus um die Sonne, mit einer täglichen Drehung um die eigene Achse. Die Jahreszeiten und der Tag/Nacht-Wechsel sind die Folgen dieser Route. Unsere Reisegeschwindigkeit ist unfassbar: Wir rasen mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 107.000 (!) km/h durch den Ozean der Raumzeit. Wir sind also etwa 100-mal schneller unterwegs als eine Gewehrkugel! Davon merken wir aber nichts und auch um die Antriebsenergie müssen wir uns glücklicherweise nicht kümmern. Bordproviant und Trinkwasser. An Bord der Erde hat sich ein geniales, selbstregulierendes und autarkes System entwickelt, das uns Nahrung, Trinkwasser und Atemluft zur Verfügung stellt. Dieses System mit dem Namen „natürliche Kreisläufe“ nützt vor allem Sonnenenergie zum Aufbau einer Nahrungskette, an deren Ende wir als Endkonsumenten stehen. Was einfach klingt, erfordert in Wirklichkeit eine unglaubliche Anzahl und Vielfalt an Mitpassagieren, um dieses System am Laufen zu halten. Viren, Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tiere fungieren als Produzenten, Konsumenten und Reduzenten und sorgen damit für die Produktion unserer Nahrung sowie für den Abbau und die Wiederverwertung des anfallenden Materials. Nichts wird über Bord geworfen, alles wird wiederverwertet, nur Wärme geben wir an die Umgebung ab. Das Wasser verteilt sich auf unserem Schiff Erde in ausgeklügelter Weise durch atmosphärische Strömungen, durch ober- und unterirdische Leitungsnetze und sammelt sich in großen Becken. Der Wasserkreislauf reinigt und verteilt diesen kostbaren Stoff und ermöglicht uns eine angenehme Reise. Es ist alles Nötige an Bord vorhanden, aber nicht mehr als das! Damit müssen wir auskommen. Wir können nirgends anlegen um Proviant zu bunkern oder um die Wassertanks neu zu füllen. Nicht alle Passagiere scheinen das zu bedenken. 1 Traumhafte Bedingungen. An Bord der Erde ist alles vorhanden, was wir brauchen. Die Ausstattung ist üppig und oft von atemberaubender Schönheit. Silhouette, Seychellen. 2 Ozeanriese. Ein Schiff dieser Größe hat gewaltige Kapazitäten, aber auch dieser Riese hat Limits. Niemand wird ernsthaft glauben, dass während einer Kreuzfahrt die Zahl der Passagiere und ihre Ansprüche endlos wachsen können. Von unserem Mutterschiff Erde wird das aber offenbar erwartet. Kreuzfahrtschiff vor Dubrovnik, Kroatien. 3 Technisch hochbegabt. Wir haben an Deck der Erde eindrucksvolle Infrastrukturen geschaffen. Verkehrswesen, Informationstechnologie, Medizin und vieles mehr sind hochentwickelt. Reichen unsere Fähigkeiten auch aus, um neben der Schaffung technisch-/naturwissenschaftlicher Höchstleistungen auch ökologische und soziale Probleme nachhaltig zu lösen? Metro in Dubai. 4 Harmony in Blue. Ruhige See, blauer Himmel und eine aufmerksame Crew. Beste Voraussetzungen für eine Schnorchel-Safari. Solch kleine Unternehmungen sind überschaubar und daher leicht zu planen. Rasdhoo Atoll, Malediven. 44 OCEAN7 06/2014 | November/Dezember 2014

Fahrtenschiff Erde 2 Homo sapiens steigt beständig zu. Wir wissen es alle und langsam spüren wir es auch: Es wird enger an Bord. Zurzeit sind wir 7,2 Milliarden Exemplare, in zehn Jahren wahrscheinlich acht Milliarden und Prognosen erwarten elf Milliarden Menschen im Jahr 2100. Wie rasch unsere Zahl wächst, merken vor allem diejenigen, die schon etwas älter sind. Im Jahr 1960 waren wir drei Milliarden Menschen. Um diese Anzahl zu erreichen, brauchte es die gesamte Menschheitsgeschichte. Danach sind in weniger als 50 Jahren nochmals so viele Passagiere an Bord gekommen. Und es wird weiter zugestiegen. Die besten Kajüten sind allerdings oft vergeben, sodass sich die meisten Neuankömmlinge mit schlechteren Bedingungen konfrontiert sehen. Es wird enger an Bord unserer Erde 3 November/Dezember 2014 | OCEAN7 06/2014 45

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