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OCEAN7 2014-06

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OCEAN7 war unterwegs auf den alten Handelsrouten wie vor 100 Jahren - mit der Tres Hombres, die zwischen den Kanaren und der Karibik emissionsfrei und umweltschonend mit einem historischen Frachtsegler Waren transportiert.

OCEAN7People Die Hängenbleiber. So schmutzig, verregnet oder unattraktiv kann eine Bucht gar nicht sein, dass sie nicht Segler zum Bleiben verleitet. Geldmangel, Reparaturen oder Reisemüdigkeit lassen Cruiser Wurzeln schlagen und je länger sie bleiben, desto mehr Gründe finden sie, die Weiterreise zu verschieben. Manche bieten dann Services für andere Cruiser an und so findet man z. B. in Curaçao Mechaniker, Wassermacherverkäufer, Segelmacher und sogar ein Wasserboot, das auf Funkruf den Tank befüllt. In Portobelo (Panama) gibt’s gar eine Seglerin, die ihre Dienste als Hundecoiffeur anbietet – Herrchen und Frauchen können sich auch gleich die Haare schneiden lassen. Während sie die durchreisenden Yachten reparieren, vergessen Hängenbleiber manchmal ihre eigenen Boote und die sehen nach einiger Zeit nur mehr bedingt seetüchtig aus. Im Gespräch mit Hängenbleibern muss man aufpassen, sonst stecken sie einen mit ihrer Angst vor den Gefahren der nächsten Überfahrt und den nächsten Destinationen an. Dann bleibt man nämlich selber hängen. 1 Die Organisierer. Potluck (jeder bringt ein Überraschungsgericht), Beach-BBQs, Wanderungen, Supermarktexkursionen, Funknetze – insbesondere amerikanische Cruiser organisieren mit größter Freude die anderen Segler zu Aktivitäten. Ob aus innerem Zwang oder aus alter Gewohnheit aus Managerzeit – immer muss was los sein. 2 Die Auszeitnehmer. Wir haben viele junge Franzosen getroffen, die zwischen Abschluss des Studiums und dem Berufseinstieg eine Segelreise unternehmen. Andere nehmen sich ein oder zwei Jahren Auszeit vom Job. Auch Familien mit Kindern sind so mit Fernkursen und Heimschule auf dem Weg um die Welt. Das Zeitlimit hindert die Auszeitnehmer allerdings an längeren Aufenthalten und das Meilen machen steht im Vordergrund. Die Flotillensegler. Mit der ARC über den Atlantik, mit der World-ARC in 15 Monaten um die Welt – manche Flotillensegler zahlen viel Geld für die zweifelhafte Sicherheit und Bequemlichkeit, die solche Organisationen bieten. Bei Notfällen auf See muss sich am Ende doch jeder selber helfen und so mancher Flotillensegler wäre gerne noch an einem schönen Ort geblieben, doch wenn die Flotte mit Briefings und Seminaren wartet, müssen sie auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen zum nächsten Treffpunkt eilen. 3 Die Hyperaktiven. Kitesurfen, Windsurfen, Felsklettern, dazwischen Free-Diving – manche Segler können nie still sitzen. „Heute morgen war ich bouldern, jetzt geh ich tauchen und dann geht’s weiter zur nächsten Insel”, informiert uns ein österreichischer Nachbar. Während wir noch beim Frühstück sitzen, gleitet sein Katamaran schon aus der Bucht, unter vollen Segeln und nicht durch den Kanal zwischen den Riffen, sondern direkt drüber – wo wär denn sonst das Abenteuer? 4 5 Die Suderer. Das Wetter ist ihnen zu heiß/kalt, die Einheimischen zu aufdringlich/abweisend, das Essen zu scharf/fad und überhaupt ist daheim alles besser, sicherer und einfacher. Klar ärgert sich 32 OCEAN7 06/2014 | November/Dezember 2014

Leben unter Segeln jeder Cruiser bisweilen über sture Bürokraten, endlose Regenzeiten oder kompliziert erstandene Einkäufe, die bei der Dinghifahrt retour dann mit Salzwasser durchnässt werden. Wird die Suderei aber zur Dauersituation, sollten Herr und Frau Cruiser die Heimreise angehen. Die Aufschneider. Wer hat das größte Boot, die teuersten Segel, die beste Brotbackmaschine, die sparsamste Waschmaschine und die größte Tiefkühltruhe? Wir halten uns aus solchen Wettbewerben raus und ärgern uns, wenn beim luxuriösen Nachbarn der Generator im Dauerlauf lärmt, um die schönen Gerätschaften zu betreiben. Wer viel Schnickschnack hat, muss auch ständig Fachleute zum Reparieren der Spielsachen an Bord haben. Die Puristen. Puristen ziehen aus oben genanntem Dilemma die Konsequenz und reisen ganz ohne Elektrogeräte. Manche aus budgetären Gründen (wie junge No-Budget-Cruiser, die von selbstgefangenem Fisch und Reis leben), andere aus Überzeugung. „Mein letztes Boot war viel größer, da hatte ich einen Wassermacher, einen Kühlschrank, einen Tauchkompressor und ständig Sorgen damit. Jetzt bin ich viel glücklicher”, lacht der französische Einhandsegler und umfasst mit einer weit ausholenden Armbewegung sein kleines, spartanisches Boot. Möbel, Holzboden und Kühlschrank mussten weichen, dafür hat er jetzt Stehhöhe und verschwendet keine Stunden mit Wartungen oder Reparaturen. Ein englischer Einhandsegler, den wir auf den Galapagos trafen, ist noch weiter gegangen: Sein Boot hat keinen 1 Waschtag in Tobago 2 Letzte Einkäufe vor dem großen Törn 3 Bordgarten und Selbstgebrautes 4 Reparatur des Lazybag 5 Suche nach dem www in den Kapverden 6 Überfülltes Dinghidock in Tahiti Sachen, die das Leben leichter machen Windsteueranlage. Unsere Hydro - vane steuert das Boot klaglos und ohne Energieverbrauch. Wassermacher. Ohne die Sorge, wo man das nächste Mal Wasser tanken kann, macht Cruisen gleich viel mehr Spaß. Salzwasserhahn in der Küche. Per Fußpumpe kann man den Abwasch mit Seewasser erledigen, mit Süßwasser wird nur nachgespült. Mörtelwanne. Unverwüstliche Multifunktions-Plastikwanne wohnt am Achterdeck, dient als Duschwanne und Wasserfänger, ideal zum Wäsche waschen, aber auch zum Fisch morden/zerlegen! AIS. Wenn die verwirrenden Lichter am nächtlichen Horizont mit Kurs und Geschwindigkeit am Chartplotter angezeigt werden, verlieren sie ihre Bedrohlichkeit. Ein Alarm erleichtert Nachtwachen. WiFi-Verstärkerantenne. Auf Ankerplätzen in Stadtnähe surfen wir damit von Bord aus im www. Relingsnetz. Sicherheitsnetz der Bordkatze – fängt auch abgeflogene Handtücher, Kapperl etc. sicher auf und hindert frisch gefangene Fische an der Flucht. Überdimensionierter Bügel - anker. Hält in fast jedem Ankergrund bombenfest. 6 November/Dezember 2014 | OCEAN7 06/2014 33

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