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Leibniz: Arithmetische Kreisquadratur 1673--1676 - Gottfried ...

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XXII einleitung<br />

auch den thematischen Schwerpunkt seiner Untersuchungen zur Infinitesimalmathematik<br />

im Jahr <strong>1673</strong> (VII, 4). <strong>Leibniz</strong> erarbeitet sich im Laufe dieses Jahres die wesentlichen<br />

mathematischen Hilfsmittel, die ihn zur Entdeckung der Kreisreihe führen, die Transmutationsmethode<br />

zur Berechnung von Flächen unter Kurven und die von Nicolaus Mercator<br />

übernommene Methode der Reihenentwicklung durch fortgesetzte Division, wie aus den<br />

in den Bänden VII, 3 und VII, 4 publizierten Texten hervorgeht.<br />

(1) <strong>Arithmetische</strong> <strong>Kreisquadratur</strong><br />

(a) Entstehungsgeschichte<br />

Im Herbst <strong>1673</strong> findet <strong>Leibniz</strong> die Kreisreihe und versucht, das Ergebnis in einer<br />

Abhandlung darzustellen, die in zwei Entwürfen erhalten ist: Im ersten Ansatz (VII, 4<br />

N. 42) unterläuft ihm ein Rechenfehler, den er nur ansatzweise korrigiert. Danach unternimmt<br />

er einen neuen Anlauf und leitet die Kreisreihe in dieser zweiten Fassung korrekt<br />

ab (N. 1). Zum direkten Umkreis dieser frühesten Abhandlung gehören außerdem einige<br />

Texte, die in den Bänden VII, 3 (N. 23–25) und VII, 4 (N. 43–45) gedruckt sind.<br />

Etwas später, jedenfalls bis Mitte 1674, arbeitet <strong>Leibniz</strong> eine neue Fassung aus (N. 4),<br />

in die er Näherungswerte aufnimmt, die sich teilweise auf die Rechnungen in VII, 3 N. 26<br />

stützen. Kurz nach N. 4 dürften die Rechnungen von VII, 3 N. 34 anzusetzen sein. Anschließend<br />

arbeitet <strong>Leibniz</strong> an einer Darstellung, die zur Verbreitung seines Ergebnisses<br />

bestimmt ist. Während er einen Entwurf (N. 8) wie die früheren Fassungen in lateinischer<br />

Sprache schreibt, gibt er seinem Mentor Huygens anschließend eine französische Version<br />

zur Einsicht (III, 1 N. 392). Weitere französische Entwürfe aus dieser Zeit sind N. 5 u.<br />

N. 7. Ein Jahr später arbeitet <strong>Leibniz</strong> an einem Text in französischer Sprache, der als<br />

Aufsatz für das Journal des Sçavans konzipiert ist. Davon sind drei Entwürfe überliefert:<br />

Die ersten beiden geben eine kurze Darstellung der Quadratur (III, 1 N. 72), der dritte,<br />

fragmentarische, stellt einige Sätze ausführlicher dar (III, 1 N. 73).<br />

Im Jahr <strong>1676</strong> verfasst <strong>Leibniz</strong> in lateinischer Sprache die weiteren Entwürfe und<br />

Ausarbeitungen N. 14, 20, 28, 51. Die früheste Ausformulierung, welche die ersten sieben<br />

von insgesamt 51 Theoremen der letzten Fassung der Quadratura und einige der<br />

danach folgenden Definitionen enthält, stammt wahrscheinlich aus dem Frühjahr <strong>1676</strong><br />

(N. 14). Das danach entstandene Stück N. 15 überliefert ein Inhaltsverzeichnis, das von<br />

den ersten acht Sätzen jeweils das Initium bzw. eine Zusammenfassung angibt, insgesamt<br />

etwa den prop. I–XV von N. 51 entspricht und damit mehr als N. 14 und weniger<br />

als N. 20 umfasst. Die darin genannten Sätze von Sluse und Ricci sind vor dem Äquivalent<br />

von prop. XV eingeordnet und als einzige Einträge mit Seitenangaben (pag. 42 bzw.

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