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Leibniz: Arithmetische Kreisquadratur 1673--1676 - Gottfried ...

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XXX einleitung<br />

Integralrechnung sowie zur Kreisrektifikation. Mit Ozanam erörtert <strong>Leibniz</strong> eine Vielfalt<br />

von Themen: Die Notizen enthalten u. a. die Kreisreihe, quadratische Gleichungen und<br />

diverse geometrische Figuren mit Betrachtungen zu Schwerpunkten, Kurvennormalen<br />

sowie zur Optik (N. 44).<br />

Terminologie<br />

In seinen Entwürfen für die Abhandlung zur <strong>Kreisquadratur</strong> definiert <strong>Leibniz</strong> zahlreiche<br />

Begriffe, die im Sachverzeichnis unter dem Eintrag Definition aufgeführt sind.<br />

(1) Transmutation<br />

Bei der Transmutation verwendet <strong>Leibniz</strong> als Ordinate der erzeugten Kurve eine Subtangente<br />

der Ausgangskurve. Diesen Achsenabschnitt bezeichnet er als resecta bzw. rescissa,<br />

die erzeugte Figur als figura (curva, linea) resectarum. Sie tritt als figura segmentorum<br />

oder als figura sectorum auf, ein Spezialfall der figura sectorum ist die figura angulorum<br />

des Kreises (N. 20, 51). Die Fläche der durch die Transmutation erzeugten Kurve ist<br />

gleich der doppelten Fläche des entsprechenden Sektors bzw. Segments der Ausgangskurve:<br />

<strong>Leibniz</strong> nennt allgemein eine Kurve, deren Fläche kontinuierlich den Wert der<br />

Fläche der Ausgangskurve angibt, curva bzw. figura (N. 1), symmetros (N. 1,<br />

8), aequivalens, syntomos, homogenea (N. 8), aequipollens (N. 20, 49, 51) oder figure<br />

equivalente (N. 7).<br />

(2) Klassifizierung der Quadraturen<br />

<strong>Leibniz</strong> unterscheidet zwischen allgemeinen Quadraturen (quadratura generalis, plena,<br />

universalis) und solchen für Spezialfälle (quadratura particularis, specialis; z. B. N. 18,<br />

19). Beide können empirisch messen oder theoretisch ermitteln (quadratura empirica<br />

bzw. rationalis). Letztere können exakte oder Näherungslösungen liefern (quadratura<br />

exacta bzw. appropinquans oder mechanica; z. B. N. 1, 19) und rechnerisch oder durch<br />

geometrische Konstruktion durchgeführt sein (quadratura numerica bzw. linearis). Eine<br />

exakte Lösung kann durch einen endlichen algebraischen Ausdruck (quadratura analytica)<br />

oder durch eine unendliche Folge gegeben sein. Im ersten Fall ist die Lösung eine<br />

algebraische Zahl (numerus algebraicus; N. 19). Ist im zweiten Fall die Lösung durch<br />

eine unendliche Reihe rationaler Zahlen gegeben, handelt es sich um eine quadratura<br />

arithmetica (z. B. N. 4, 19, 20, 49, 51).<br />

(3) Algebraische und transzendente Kurven<br />

Im Herbst <strong>1673</strong> führt <strong>Leibniz</strong> die Bezeichnung figura transcendens für Kurven ein, die<br />

nicht durch einen endlichen Ausdruck dargestellt werden können, algebraische Kurven

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