2018-03 Innovatie

De Binnenvaartkrant 9
30 januari 2018
BöB: “Politik muss Binnenschifffahrt und
Häfen stärken“
Die Binnenhäfen und
Binnenschifffahrt in
Deutschland müssen gestärkt
werden. Der Bundesverband
öffentlicher Binnenhäfen
(BöB) formuliert in einem
Positionspapier konkrete
Maßnahmen, welche die nächste
Bundesregierung umsetzen soll.
Der BöB erwartet von der neuen
Regierung, dass sie die Binnenhäfen
zukunftssicher ausrichten
wird. Dazu sollten in der 19.
Legislaturperiode die Weichen
gestellt werden. Hafenstandorte
müssen gesichert, ausgebaut,
Auch für die Wasserstraßen muss laut BöB ein Masterplan erstellt werden.
(Foto Sarah De Preter)
erweitert und besser an die
Verkehrsnetze angebunden
werden.
Masterplan
In Deutschland nimmt der
Lkw-Verkehr stetig zu, während
Bahn und Binnenschifffahrt
stagnieren. Der BöB fordert die
Erstellung eines Masterplans für
die Binnenschifffahrt. Für den
Schienengüterverkehr liegt ein
Ansatz dazu bereits vor. Außerdem
soll die Bundesregierung ein
Konzept zur Unterhaltung der
Wasserstraßeninfrastruktur erstellen.
DEUTSCHE SEITE
Des Weiteren
erwartet
der BöB, dass die
Projekte aus dem
Bundesverkehrswegeplan
priorisiert werden. Das dürfe
nicht mehr auf die lange Bank
geschoben werden.
Die neue Bundesregierung soll
außerdem ein überarbeitetes
Umsetzungskonzept zur WSV-
Reform vorlegen und in die
Umsetzung in der 19. Legislaturperiode
abschließen.
Immer mehr Flüssigladung auf den
niederländischen Wasserstraßen
Über die niederländischen
Wasserstraßen wurden 2017 gut
368 Millionen Tonnen befördert
und damit 4,8 Prozent mehr als
im Jahr 2016. Das meldet die
niederländische Statistikbehörde
CBS.
Dabei beförderten niederländische
Binnenschiffe etwa 75
Prozent des Gesamtvolumens
(276 Millionen Tonnen). Die
niederländische Flotte dominierte
sowohl beim innerstaatlichen
Transport als auch beim Transitverkehr
und dem internationalen
Transport. Belgische Binnenschiffe
transportierten 11 Prozent der
Gesamttonnage, deutsche Binnenschiffe
8 Prozent.
Insgesamt wurden rund 113
Millionen Tonnen an flüssigem
Massengut befördert, über 203
Millionen Tonnen an trockenem
Massengut und 52 Millionen Tonnen
an containerisierten Gütern.
Die Tankschifffahrt hatte einen
Anteil von 31 Prozent. 2007 war
dies 25 Prozent.
Verschiebung
Das CBS weist auf eine Verschiebung
bei den Transitverkehren
hin. Hier hat sich der Anteil der
belgischen Binnenschiffe in den
vergangenen zehn Jahren von 26
auf 20 Prozent reduziert. Das
Volumen wurde hauptsächlich
von niederländischen Binnenschiffen
übernommen.
Der Anteil deutscher Binnenschiffe
am Transitverkehr hat sich
in den letzten zehn Jahren kaum
verändert. Deutsche Binnenschiffe
importierten 2017 weniger aus
ausländischen Häfen als 2016.
Diese Mengen wurden zum Teil
von niederländischen und luxemburgischen
Schiffen übernommen.
Sicherheit Lemmer-Delfzijl-
Verbindung wird erhöht
In den vergangenen zehn
Jahren kam es auf der
Wasserstraßenverbindung
Lemmer-Delfzijl zu mehreren
Unfällen. Untersuchungen von
Rijkswaterstaat zur Sicherheit auf
der Wasserstraße haben bisher
keine eindeutige Unfallursache
zutage gefördert.
Rijkswaterstaat wird in den kommenden
Jahren gemeinsam mit
den Binnenschifffahrtsorganisationen
sowie den Provinzen Friesland
und Groningen die
Wasserstraße weiter verbessern.
Auch sollen die Wasserstraßenbenutzer
besser informiert werden.
Schiffsunfälle in der Periode
2006-2015 waren der Grund
für eine Umfangreiche Untersuchung
nach der Sicherheit auf
der Wasserstraßenverbindung
Lemmer-Delfzijl, die den Häfen
Amsterdam und Rotterdam über
den Prinses Margrietkanal, den
Van Starkenborghkanal und den
Emskanal mit Nord-Deutschland
verbindet. 2014 hat Rijkswaterstaat
die Verwaltung dieser Kanäle
von den Provinzen Friesland und
Groningen übernommen.
Die Wasserstraßenverbindung
wird momentan für größere Schiffe
(CEMT-Klasse Va) ausgebaut.
An verschiedenen Orten werden
zu niedrige Brücken bzw. Brücken
mit einer zu schmalen Durchfahrt
in drei Phasen ersetzt.
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