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FOTO © JENNIFER VASS

für den ich auch gearbeitet habe. Und

für eine Produktion habe ich überhaupt

einen Platinaward bekommen.

Mehr zum aktuellen Opern-

Projekt von Fery Janoska

auf Seite 34!

Wow, also hast du auch eine Platinschallplatte?

So, und wenn ich schon einige Stilrichtungen

beherrsche, weil ich sie lernen hab

müssen, um es so gut wie möglich zu

können, damit ich auch Aufträge bekomme,

kann ich wirklich behaupten, dass ich

mich da auskenne. Und alle diese Stilrichtungen

habe ich auf musikalisch hohem

Niveau eingebaut. Das wäre dann der Stil

oder auch die Handschrift von mir: Dass

ich eben auf mehrere Stilrichtungen zurückgreifen

kann. Das war eigentlich die

Grundidee von mir für die Oper. Vor allem

deshalb, weil die teilnehmenden Musikerinnen

und Musiker zu unterschiedlichen

Stilrichtungen tendieren, dachte ich mir:

„Okay, ich habe die Chance, alle diese

Stilrichtungen zu vereinen und in eine

Geschichte zu bringen.“

arbeite, arbeite ich irrsinnig aufwendig, ich schaue auf Kleinigkeiten,

die vielleicht vielen gar nicht auffallen werden, aber mir sehr

wichtig sind. Ich weiß nicht, ob es eine Perfektion in der Musik

gibt, aber ich versuche wirklich das Allerbeste zu machen, damit

der Peter zufrieden ist. Aber natürlich auch ich selber. Ich werde

es zwar nie wirklich sein, Ich denk mir immer, das kann man noch

besser, aber ich will auch zufrieden sein.

Und ich will vor allem, dass das Publikum sich wundert, ob es nicht

doch im Kino sitzt, denn ich arbeite erstmals mit Dolby Surround,

und das wird für das Publikum ein weiterer Spannungspunkt sein.

Wenn du deinen Kompositionsstil beschreiben müsstest? Welche

Wörter, Attribute, Adjektive würdest du verwenden? Oder

könntest du deinen Kompositionsstil so genau definieren?

Nein, ich glaube nicht. Entschuldige, stört es dich, wenn ich rauche.

Nein, tu nur.

Überhaupt nicht, ich glaub nicht, dass ich meinen Kompositionsstil

definieren kann. Hab ich noch Tabak? Du rauchst ja nicht (Claudia

schüttelt den Kopf) – bitte mitschreiben, dass ich dich gefragt habe,

ob du rauchst. (Beide lachen)

Egal, was ich wegstreiche, Kaffee und Rauchen lass ich drinnen.

Also Kompositionsstil definieren. Ich wollte es erwähnen, habe es

dann aber doch nicht getan, weil ich irgendwohin abgebogen bin.

Also, wie ich erzählt habe, musste ich so vielseitig werden, damit

ich als Arrangeur und Komponist überleben konnte. Natürlich, ich

bewundere jeden Einzelnen, der sagt: „Ich mach nur ernste Musik,

alles andere ist egal“, aber das wollte ich schon gar nicht meiner

Familie antun. Na gut, was gibt’s jetzt da? Bigband, Blasmusik,

irgendein Quartett und Quintett, vor allem in der klassischen

Musik, aber auch in andere Stilrichtungen wie Rainhard Fendrich,

Dann war Arrangieren deine hauptsächliche

Tätigkeit?

Genau das war es hauptsächlich. Wenn ich ehrlich sein soll, ist es

eigentlich noch immer meine Haupteinnahmequelle.

Für wen hast du da schon alles arrangiert?

Bei den klassischen Musikern haben sich unterschiedliche kleinere

Formationen wie Quartette usw. gebildet, die gemerkt haben, dass

für das Publikum Pop oder auch nicht uninteressant wäre. Dann

habe ich für einige, die ich schon gekannt habe, etwas arrangiert,

vor allem Piazzolla war sehr beliebt. Dann hat sich das herumgesprochen,

denn damals gab es nicht viele Arrangeure, die für kleine

Besetzung Pop oder dergleichen aufbereiten konnten.

Und jetzt kommt der Peter Wagner ins Spiel mit einer ganz anderen

Richtung. Es war ein trauriger Anlass, der zehnte Jahrestag

des Bombenattentats in Oberwart, da hat mich Peter angerufen

und gesagt: „Du, Ferry, ich mach da eine Gedenkveranstaltung,

würdest du dafür etwas komponieren?“ Na, stimmt nicht, es war

nicht Ferry, sondern „Herr Janoska“, weil wir uns überhaupt nicht

gekannt haben. Dann haben wir uns in Wien getroffen im Café

Schwarzenberg, und wir haben uns sofort verstanden. Meine Idee

bestand darin, ein Symphonieorchester mit einem Roma-Geiger

als Solist zu verbinden. Und diese Kombination von Klassik

und Ethno habe ich dort das allererste Mal gemacht. Es ist beim

Publikum hervorragend angekommen, sodass auch die Brüder

Kutrowatz mir Aufträge gegeben haben. Und so ist mein Name

irgendwie durch die Medien bekannter geworden, dann habe ich

wieder einen Preis gekriegt.

Apropos Preis. Du bekommst ja jetzt einen. Darf man das

schon sagen, ist das schon offiziell?

Ja, ist offiziell. Man hat mich angerufen und im Oktober ist, glaub

ich, die Preisverleihung. Das habe ich auch dem Peter zu verdanken.

Wir haben einige Theaterstücke miteinander gemacht. „Der

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