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gehalten sind und später nur mehr ungern bis gar nicht tradiert
wurden. Mohammed habe eines Tages verkündet, drei vorislamische
Göttinnen seien „erhabene Kraniche“, auf ihre Fürsprache
dürfe man hoffen – etwas, das in der Mehrheitsgesellschaft mit
ihrem Vielgottglauben durchaus gut angekommen sein dürfte.
Tags darauf, so die frühen Biografen, habe er revidiert: Der Engel
Gabriel habe ihm zu verstehen gegeben, dass diese Verse ihm vom
Satan eingegeben worden seien. Diese sogenannten „satanischen
Verse“ sind es, die Rushdies Buch seinen Titel gaben.
Auch die berüchtigte Fatwa hat historische Gründe, nicht nur religiöse:
Im Krieg mit dem Irak musste der bereits todkranke Khomeini
einsehen, dass sein Dogma, nicht zurückzuweichen, nicht zu halten
war – also musste ein Katalysator her, um die Gemüter von der
kommenden Niederlage abzulenken.
Dabei treffen Rushdies Schilderungen der Identitätskrisen, die
seine zwei indischen Helden mit ihren Leben auf zwei Kontinenten
durchmachen, sicher bis ins Mark. Genauso wie die Szenen, in
denen es um das elementarste Ereignis des Lebens geht – nämlich
den Tod.
Rushdie ist wohl eines der prominentesten Opfer ideologischer
Fanatiker. Weltweit beobachtet der internationale PEN-Club, der
sich dem Schutz inhaftierter Schreibender verpflichtet hat, regelmäßig
zwischen 700 und 900 Fälle. Eine automatische Verbindung
zum Islam zu schlagen, greift viel zu kurz: Überall dort, wo eine
Idee ins Fundamentale ausartet, werden jene unterdrückt, die
dieser Idee ein anderes Gesicht geben.
fr., 18.11.
Anna Dirnberger: piano, vocals
Tanja Süss: cello
Raphael Schwab: double bass
Johannes Bohun: drums, percussion
LUNOVI lässt die Grenzen zwischen Jazz, World Music
und Soul Pop mit Unbefangenheit hinter sich.
Komplexe Rhythmen, irisierende Harmonien und
lebendige Melodien berühren die Sinne, geschöpft
aus unterschiedlichsten Traditionen: Einflüsse osteuropäischer
und nahöstlicher Folklore verbinden
sich mit jenen von Funk, Soul, Ethno Jazz oder auch
südindischem Konnakol.
20:00 Uhr
LUNOVI
Konzert: Jazz Rock Soul
Eintritt: VVK € 18,– / AK € 22,– (ermäßigt VVK € 16,– / AK € 20,–)
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