China_2010
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Sonntag 03.10.2010
Flug von Graz über
Frankfurt nach Peking.
Nach einer 17 Stunden
Reise wurden
wir am Flughafen von
unserem Reiseleiter
Peter PAN empfangen.
Er sprach sehr
gut Deutsch und
hat uns von seinem
Wien-Aufenthalt erzählt.
Am nächsten Tag
besuchten wir den
400.000m² großen
Platz des „Himmlischen
Friedens“, auf
dem sich das Mausoleum
Maos befindet.
Täglich wird die
Grabstätte von tausenden von Chinesen besucht. Die
chinesische Disziplin beim Anstellen ist bemerkenswert.
In der großen Halle des Volkes tagt
jedes Jahr der Nationale Volkskongress.
Die Halle bietet 9700 Delegierten
Platz.
Der Platz des „Himmlischen Friedens“
war wegen der Staatsfeiertage
festlich geschmückt.
Für die
„Sicherheit“
ist
gesorgt!
An jeder
Ecke
steht
Wachpersonal
und
Geheimdienst.
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Geschichte Unterricht — einmal anders
Auf einer riesigen Videowand werden der Bevölkerung.....
Die verbotene Stadt war der kaiserliche Sitz der Ming Dynastie (1368-1644) und der Qing Dynastie (1644-
1911). Vom Platz des Himmlischen Friedens gelangt man durch eine Unterführung zum Tiananmen-Tor der
uns in das Innere des Palastes führt. Überall fanden wir sehr umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und der
Menschenstrom wird in Einbahnsystemen mit großen Pufferzonen geleitet. Animierte Wasserfontänen und
Lautsprechermusik begleiteten uns unter die Stelle an der Mao Zedong am 1.Oktober 1949 die Volksrepublik
China ausrief. Die Aufschriften neben dem Bildnis von Mao Zedong lauten:
linke Seite: Lang lebe die Volksrepublik China rechte Seite: Lang lebe die große Einheit der Völker der Welt
......die Heldendaten der Partei näher gebracht.
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Ehepaare
ethnischer
Minderheiten
und
Paare in
ländlichen
Gegenden
dürfen auch
zwei Kinder
bekommen.
China hat 1,3 Milliarden Einwohner. Ein Teil davon
wollte zu gleich mit uns in die verbotene Stadt.
Die Ein-Kind-Politik ist die staatliche Kontrolle über das Bevölkerungswachstum.
Eine Familie darf nur ein Kind haben. Es gibt aber auch Ausnahmen.
Ehepaare die beide Einzelkinder waren, dürfen zwei Kinder bekommen.
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Das Bevölkerungswachstum Chinas betrug 2010 bei 0,8%. Das
klingt eigentlich wenig im Vergleich mit Indien, wo das Wachstum
bei 1,2% liegt, aber bei einer Einwohnerzahl von 1,3 Milliarden
ergibt das immerhin einen jährlichen Zuwachs von mehr als
10 Millionen Menschen.
Problematisch für die Machthaber in China ist die Urbanisierung.
Über 50% der Chinesen leben in Großstädten. Die Anzahl der
Landbevölkerung liegt 2010 bei 650.000 mit abnehmender Tendenz.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 75 Jahren
und jede Chinesin bekommt statistisch gesehen im Durchschnitt
1,66 Kinder. In Indien liegt dieser Durchschnitt bei 2,5 Kindern.
Shanghai hat 20,2 Millionen Einwohner und in Peking leben 16,4
Millionen Menschen und dennoch liegt die Bevölkerungsdichte
bei 150 Einwohnern pro km².
Die zentralen
Hallen des
Palastes sind in
Nord-Süd-Achse
errichtet. Diese
Achse zieht sich durch
ganz Peking. Insgesamt
gibt es innerhalb der Palastmauern
9999 Räume.
Diese riesigen Behälter
waren mit Wasser gefüllt
und dienten dem Löschen
eines eventuellen Feuers.
Im Winter wurden die Behälter
von unten beheizt.
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Obwohl in China der Transport mit Speichenrädern seit
3000 Jahren bekannt war, konnte dieses Gewicht nicht
mit Rädern transportiert werden. In einem Dokument
fanden Wissenschaftler, dass der Stein die 70km lange
Strecke mit einem schlittenähnlichen Transportgerät im
Winter, durch ständiges Bewässern des Eises, befördert
wurde.
Dieser Stein ist aus einem Stück. 16.75 m lang,
3 m breit und 1.7 m dick. Er wiegt mehr als 200
Tonnen. Abgebaut wurde der Stein in den FangShan
Bergen westlich von Peking und in einem
Stück vom Steinbruch hierher gebracht.
Die Verbotene Stadt gilt als Meisterwerk der chinesischen
Architektur. Sie bot einst der kaiserlichen
Familie Schutz.
Der gesamte Komplex des Kaiserpalastes nimmt eine Fläche
von 720.000 m² ein. Davon sind 150.000 m² mit 890 Palästen
bebaut. Umgeben ist die Verbotene Stadt von einer 10 Meter
hohen und 3428 Meter langen Mauer, sowie von einem 52 m
breiten Wassergraben.
Mehrere hundert Jahre lang war sie für normale Bürger gesperrt.
Seit 1987 gehört der Palastkomplex, der bis heute von
einer großen roten Mauer umgeben ist, zum Unesco-Welterbe.
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Der Palastgarten schließt die Verbotene Stadt gegen
Norden ab. Passiert man das Nordtor kommt man an
den Fuß der Kohlehügel mit seinen fünf Pavillons die
schon vom Inneren des Palastes zu sehen sind.
Die Hügel sind aus dem Aushubmaterial entstanden,
der Name stammt von den Kohledepots früherer Zeit.
In China gibt es keine
klassische Speisenfolge
wie bei uns. Die Reihenfolge
der Speisen
wird einzig vom Gast
bestimmt, wobei üblicherweise
viele Speisen
gleichzeitig serviert werden.
Der runde Tisch
symbolisiert durch seine
Kreisform Harmonie.
Durch die runde
Form, bei dem auch eine
drehbare Scheibe zum
Einsatz kommt, haben
zudem alle Gäste leichten
Zugriff auf die unterschiedlichen
Speisen.
Zum Essen wird üblicherweise
warmer Shiaoxin
(Reiswein) getrunken.
Der Tian Tian Park (Himmelstempel-Park) liegt im Süden Pekings
und ist mit einer Fläche von ca. 2,7 km² der größte Tempelkomplex
Chinas. Die Anlage wurde 1434 nach 14 jähriger
Bauzeit fertiggestellt.
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Die Qiniandian (Halle der Ernteopfer) ist 38 m hoch und hat einem Durchmesser von 30 m. Das dreistufige
Dach ist mit dunkelblau glasierten Ziegeln gedeckt. Die ganze Halle besteht ausschließlich aus Holz.
Während der der Ming- und der Qing-Dynastie kamen die Kaiser jedes Jahr im Januar, streng geregelt durch
den Mondkalender hierher und beteten für eine reiche Getreideernte zum Himmel.
Die Halle der Ernteopfer
wurde ohne Stahlgestell
oder Beton gebaut. Das
Dach wird von 28 riesigen
zinnoberroten Holzsäulen
und vielen miteinander verbundenen
Querbalken und
Bohlen getragen. Die reich
verzierten vier mittleren und
größten Säulen symbolisieren
die vier Jahreszeiten.
Im Kreis aufgestellt folgen
zwölf Säulen, die die zwölf
Monate symbolisieren, und
weitere, ebenfalls im Kreis
angeordnet, zwölf Säulen,
die für die zwölf Tageszeiten
stehen.
Früher haben die Menschen
bei der Angabe der Uhrzeit
den Tag in 12 Abschnitte zu
je 2 Stunden eingeteilt.
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Die Peking Oper hatte am Ende des 18.Jahrhunderts den ersten Höhepunkt. Auch am Hof des Kaisers gab
es Vorstellungen. Sowohl bei den Adeligen als auch beim einfachen Volk waren die Aufführungen sehr beliebt.
Es gibt vier Hauptrollen. Sheng (männlich), Dan (weiblich), Jing (männlich) und Chou (männlich und weiblich).
Die Gesichtsmaskentypen sind markant und traditionell. Treue und Hinterhältigkeit, Moral und Unmoral, Güte
und Boshaftigkeit, Würdigung und Erniedrigung drücken die bemalten Gesichtsmasken aus.
Die rote Farbe
der Gesichtsmaske
symbolisiert
die
Loyalität, Purpur
signalisiert
Kühnheit, die
schwarze Farbe
drückt ehrlichen
Charakter aus
und weiße Farbe
bedeutet Hinterlist
und Grausamkeit.
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Im Zuge der Busfahrt zu den Ming Gräbern von Changling
gab es einen Stopp bei einer Zuchtperlenfarm
mit der obligaten Verkaufsausstellung.
Die meisten Süßwasserperlen kommen heutzutage
aus China. Heute ist es möglich, annähernd runde
Perlen bis zu 12 mm Größe zu züchten.
Perlen werden nach folgenden Kriterien qualifiziert:
Die Größe wird normalerweise in Karat angegeben.
Der Lüster beschreibt den Glanz der Perloberfläche.
Die Reinheit der Oberflächenbeschaffenheit.
Die Farbe und die Form bestimmen ebenso den
Wert einer Perle.
Das Portrait des Kaisers Zhu Di. Er war der 4.Sohn von Zhu
Yuanzhang und der dritte Kaiser der chinesischen Ming-Dynastie.
Er regierte seit dem 17. Juli 1402 das Kaiserreich. Er
wurde im Jahr 1424 hier bestattet.t
Südlich der Grabanlage nach Überquerung
des Pflaumenblütenhügels, gelangt man zur Geisterallee mit ihren
600 Jahre alten steinernen Beamten- und Tierfiguren. Die Statuen
symbolisieren die Ehrengarde der Kaiser.
Die Ming-Gräber
sind eine gewaltige
Grabanlage rund 44
Kilometer nordwestlich
der Stadt Beijing
(Peking) im Bezirk Changping.
13 Ming-Kaiser sowie 23 Kaiserinnen, eine hochrangige Konkubine
und ein Dutzend kaiserliche Konkubinen sind in diesem friedlichen Tal
begraben.
Das Grab wurde für Kaiser Zhu Yuanzhang errichtet. Er war der erste
Kaiser der Ming-Dynastie (1368-1644), die längste Dynastie in der Geschichte
Chinas. Er wurde 70 Jahre alt und starb 1398.
Die Chinesen in der Zeit der Ming- und der Quing Dynasty, 14. bis 19.
Jahrhundert, glaubten an eine Seelenwanderung in einen neuen Körper
und in ein neues Leben.
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Der Heilige Weg, auch Geister Allee genannt,
führt über 7 km vom Steinernen Gedächnisbogen
bis zum Changling-Grab. Marmorstatuen
von 12 Tier- und 6 Menschenpaaren säumen
rechts und links die Allee.
Durch das Große Rote Tor in dem seit 1426 eine Schildkröte Glück bringen soll, verließen wir den heiligen Weg.
Im Tor ist eine riesige Marmorsäule, die von der steinernen Schildkröte getragen wird. Auf der Säule sind über
3500 Zeichen eingraviert, welche die Verdienste und Tugenden von Kaiser Zhu Yuanzhang schildern.
Am Weg zur Großen Mauer lag eine Keramikmanufaktur.
Dort konnten wir die Produktion besichtigen,
die hauptsächlich durch Handarbeit
erledigt wird. Natürlich gab es auch eine Verkaufsausstellung.
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Die Chinesische Mauer ist das größte
Bauwerk der Erde und wurde 1987
von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt. Sie hat, wenn man die Teilabschnitte
zusammenzählt, eine Länge
6350 Kilometern und wurde immer
wieder aus– und umgebaut.
Der erste chinesische Kaiser, Qin Shi Huangdi, 214 v. Chr. ließ erstmals durchgehende Schutzwälle errichten,
die das chinesische Kaiserreich gegen die Völker aus dem Norden schützen sollten.
Die letzte große Bauphase fiel in die Epoche der Ming-Dynastie (1368-1644). Ihr Verlauf folgte den Bergkämmen,
eine besonders aufwändige und teure Bauweise. Sie wurde aus gebrannten Ziegeln und zum Teil auch
aus Natursteinen errichtet.
Die Mauer ist an der Basis ca. 8m und auf der Krone ca. 5m breit. Die Höhe beträgt zwischen 6m und 9m. Im
Abstand von einigen hundert Metern wurden ca. 12 m hohe Türme errichtet, die als Waffenlager und Signaltürme
dienten. Schätzungen zufolge wurden ca. 25.000 dieser Türme in die Mauer integriert und ca. 15.000
weitere Signaltürme sicherten die Kommunikation mit der Hauptstadt.
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Qianmen oder Vordertor ist ein altes Stadttor in Peking.
Es wurde 1421 in der Zeit der Ming-Dynastie erbaut
und ist eines von neun Toren der Inneren Stadt.
Wir lernten hier eine besondere Art und Weise zu Malen kennen. Der Künstler ließ den Pinsel beiseite, um nur
noch mit den Fingern und den Händen zu malen. Diese Technik ist in China uralt. Bereits in der Tang-Dynastie
versuchten sich vor rund 1.500 Jahren einige exzentrische Künstler daran. In der Gegenwart üben sich zahlreiche
Maler in Ostasien in dieser besonderen Technik. Vielfach überlagert aber die „artistische“ Faszination der
Fingermalerei ihren künstlerischen Anspruch. Sie ist kein Stil sonder nur eine technische Eigenheit auf dem
Weg des Malens, die diesen allerdings um eine besonders intensive Erfahrungswelt bereichert.
2008 fanden in Peking die Olympischen Sommerspiele
statt. Das Olympiastadion wird von den
Einheimischen auch „Das Vogelnest“ genannt.
Diesen Namen bekam es durch seine außergewöhnliche
Form, welche an ein Vogelnest erinnert.
Die Wände des Schwimmstadions bestehen aus
Hohlelementen die aus Kunststofffolie hergestellt
sind. Die transparente Folie kann unterschiedlich
beleuchtet werden.
Nach der Neugestaltung am Beginn des 21. Jahrhunderts
wurde die Qianmen-Strasse in eine Fußgängerzone
umgewandelt. Auf beiden Seiten der Qianmen-Strasse
gibt es ca. 66.000 Quadratmeter, die
unter ca. 180 Restaurants, Geschäften und Dienstleistungsbetrieben
aufgeteilt ist.
Im Jahr 1924 verkehrte erstmals eine Straßenbahn
auf der Qianmen-Straße. Sie wurde im 1966 abgeschafft.
Heute verkehren zwei Wagen, Nachbauten
eines 1952 in China entwickelten Typs, auf der 840m
langen Strecke durch die Fußgängerzone. Jeder
Wagen hat Platz für 84 Passagiere.
Der Antrieb
ist elektrisch,
der Strom
wird aber
nicht durch
eine Oberleitung
geliefert,
sondern
mit Batterien.
Die Aufladezeit am Terminal beträgt nur wenige
Minuten.
Eine Fahrkarte
kostet
20 Yuan.
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Das Peking-Ente-Restaurant Quanjude wurde
1864 gegründet.
Die Enten werden mit einer Marinade bestrichen
und rund 40 Minuten in einen Ofen gehängt,
direkt über das Feuer aus Holz von
Obstbäumen.
Die fertig gebratene Ente glänzt dunkelrot und
ölig. Die Haut ist knusprig und das Fleisch zart.
Der Koch zerteilt das Entenfleisch direkt neben
dem Tisch und schneidet es in dünne Scheiben.
Mit Frühlingszwiebel und einer süßlichen
Sauce werden die Fleischstücke in spezielle
Teigfladen gerollt und mit den Händen gegessen.
Andere Ententeile werden als kalte Gerichte
serviert, zum Beispiel Leber, Flügel und Magen.
In einer Fahrrad-Rikscha
wurden
wir durch die
schmalen Altstadtgassen
des
Vergnügungsviertels
„Hutong“
gefahren.
Der Houhai-See
gehört zu den
beliebtesten Erholungsgebieten
für die Pekinger
Bevölkerung.
Einige Hochzeitsfotos
vor dieser
Kulisse gehören
offensichtlich
zum Standard für
junge Paare.
Ein Besuch bei der Familie eines kommunistischen
Volkshelden gibt uns einen Einblick
in das tägliche Leben. Das Familienoberhaupt
war Offizier der roten Armee.
Unser Reiseleiter erzählte uns einiges über
das Leben der einfachen und „glücklichen“
chinesischen Bürger.
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Die Einkind-Regel zeigt sich in
der Tatsache, dass Kinder fast
immer nur alleine zu sehen
sind. Gruppen von spielenden
Kindern sieht man in der Öffentlichkeit
kaum und die Kinder
scheinen gut behütet zu sein.
Eine Markthalle und die umliegenden Geschäfte bieten alles was die Menschen brauchen. Vielleicht nicht
ganz unseren westlichen Vorstellungen entsprechend, aber im Vergleich zu anderen Ländern in Südamerika
und Südafrika waren das Angebot und die hygienischen Bedingungen besser.
Donnerstag 07.10.2010 Abendflug von Peking nach Xian
Freitag 08.10.2010 Besuch der Terrakotta-Armee
Die Ausgrabungen in der Nähe von Xian geben den Wissenschaftlern
einen sensationellen Einblick in die militärischen und technischen Errungenschaften
und der Kultur vor 2000 Jahren.
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Vor mehr als 2000 Jahren eroberte
Qin Shi Huang Di
„Erster erhabener Gottkaiser von Qín“, mit seiner Armee
in mehr als zehn Jahre lang dauernden Feldzügen
ganz China und schuf damit das größte zusammenhängende
Reich der damaligen Welt.
Er unterwarf, ausgehend vom Fürstentum Qin, alle chinesischen
Länder Han, Zhao, Wei, Chu, Yan und Qi.
Der erste Kaiser schaffte das Lehnswesen ab und teilte
das Land in Bezirke ein, die von Beamten verwaltet
wurden. Er vereinheitlichte die Schrift, die Maße und
Gewichte und das Münzwesen.
Der Begründer der Qing-Dynastie, begann den Bau
der Großen Chinesischen Mauer und ließ seine Grabkammer
von der berühmten Terrakotta Armee bewachen.
Seit 1974 werden die Ausgrabungen von einem Heer
von Wissenschaftlern mit einer, den Chinesen angeborenen
Geduld und Sachverständnis durchgeführt.
Die Halle darüber ist 230m lang und 62m breit.
Obwohl Kaiser Qín Shî Huáng Dì zu
Lebzeiten die konfuzianischen Gelehrten
verfolgte und 213 v. Chr. eine große
Bücherverbrennung durchführen ließ, ist
sein riesiges Mausoleum in der Nähe von
Xi‘an ein gigantisches Kunstwerk.
Trotz seiner unvorstellbaren Machtausübung und Grausamkeit
fürchtete sich Kaiser Qín Shî Huáng Dì stets vor dem eigenen Tod.
Während er nach Wegen suchte, körperliche Unsterblichkeit zu erlangen,
baute er gleichzeitig für den Fall seines Ablebens vor.
Von 700.000 Arbeitern wurde in jahrelanger Anstrengung ein gewaltiges
Grabmal errichtet, dessen Zentrum ein 50 Meter hoher,
pyramidenförmig aufgeschütteter Erdhügel bildete.
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Der eigentliche Grabhügel ist noch immer unangetastet.
Die Archäologen haben keine Eile, sie haben
mehr als genug damit zu tun, die Reste der Armee
auszugraben, zu konservieren und zu studieren.
Die Terrakotta-Armee besteht aus lebensechten und sehr
individuell gestalteten Soldaten aus gebranntem Ton, die
offenbar den Herrscher im Jenseits bewachen sollten. Auch
tönerne Pferde sowie metallene Streitwagen und Waffen
fehlen nicht. Von dieser erst teilweise ausgegrabenen Armee
lernen Archäologen und Historiker viel über die Kriegführung
und Kultur im Alten China.
Die bisherigen Ausgrabungen sind in mehrere Teile gegliedert.
In der Ausstellungshalle sind die Exponate dokumentiert
und zum Teil als Modelle zu besichtigen. In der Grube 3
ist die Kommandozentrale der Armee nachgestellt.
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In der Grube 2, die noch nicht vollständig ausgegraben ist, finden sich
Kampfwagen, Infanterie und Kavallerie. Für die Wissenschaftler ist dieser
Fund ein riesiges Puzzle und es wird noch Jahrzehnte dauern, bis
die wichtigsten Teile aufgearbeitet sind. Das alles, weil ein Dorf 1974
einen Brunnen graben wollte und dabei den ersten Fund machte.
Die Wildganspagode ist eines der Wahrzeichen
der Stadt Xi’an. Die Pagode wurde 652 errichtet.
Sie besteht aus 7 Stockwerken, die über eine
Holztreppe erreichbar sind und von denen man
eine gute Aussicht auf die Umgebung hat, da sie
insgesamt fast 65 m hoch ist. Die Innenwände sind
mit Buddhastatuen verziert und hunderte von
buddistischen Schriften werden dort aufbewahrt.
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Neben der Pagode befindet sich das Gelände des Da
Cien Tempels. Der berühmte Mönch Xuan Zang (602-
664) der Schriften aus Indien sammelte, stand dem Tempel
als Abt vor. Die Hakenkreuze, die immer wieder zu
finden sind, haben nichts mit dem Nationalsozialismus
zu tun (sie sind dazu im Vergleich auch spiegelverkehrt) sondern sind ein Symbol für Sonne und Gottheit.
Der Tempel ist nach wie vor ein wichtiges buddhistisches Heiligtum. Die Anlage dehnt sich heute auf eine Fläche
von etwa drei Hektar aus.
Im östlichen Gärtchen stehen sechs kleine Pagoden. Sie sind die Gräber der Äbte aus der Qing-Zeit.
Die Stadtmauer von Xi’an ist die größte und heute noch
vollständig erhaltene Stadtmauer in der Volksrepublik China. Die Mauer
wurde im 14. Jahrhundert unter der Regierung von Zhu Yuanzhang,
während der Ming Dynastie gebaut, nachdem er die Stadt erobert hatte.
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Das monumentale Steinrelief stammt aus der Neuzeit und
schmückt den Hotelgarten.
Nachdem wir unserem Reiseleiter entwischt waren, konnten wir
uns mit den Einheimischen, die absolut freundlich waren, etwas
anfreunden. Die hier gekauften Schuhe waren von sehr guter
Qualität zu einem sehr günstigen Preis.
Am Abend besuchten wir eine Tang-Dynastie-Show mit Abendessen. Wie man sieht, waren wir nicht alleine.
Eine wundervolle Show, bei der die chinesischen Tanz-Künstlerinnen und Künstler mit Liedern und Musik begleitet
werden. Die farbenfrohen authentischen Kleider stammen, wie die Musik und die Art der Tänze aus der
Periode, in der Xi’an die Hauptstadt von China war.
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Das Stele-Wald Museum ist eine Sammlung von mehr als 1.000
beschriebenen Steinen, die während einer Zeitspanne von über
2000 Jahren graviert wurden. In den Hallen sind auch Malereien
aus dieser Zeit ausgestellt.
Diese Glocke wurde im 2.Jahrhundert gegossen. Sie wiegt 6 Tonnen
und der Rand ist sechseckig. In alten Zeiten gab es keine Uhr,
deshalb benutzten die Leute Glocken und Trommeln, um die Zeit
kund zu tun.
Die große Moschee erstreckt sich mit vier
Höfen über eine Fläche von 12.000 Quadratmetern.
Alle Hauptgebäude befinden
sich auf der Ost-West-Achse. Die Gebäude
sind von Gärten umgeben. Am Ende des
Hofes ist die Gebetshalle.
Am Vorplatz des Museums gibt es einen
alten Brunnen und ein zeitgenössisches
Kunstwerk zu bewundern.
In der Nachbarschaft der Moschee haben sich viele Straßenhändler
und Imbissläden etabliert.
Samstag 09.10.2010 Flug von Xi‘an nach Chongqing
Gegen Abend checkten wir auf dem Flusskreuzfahrtschiff MS Century Diamond in eine Balkonkabine ein. Das
Schiff lag im Yangtsè Fluss, mitten in der Millionenstadt Chongging mit ~ 10 Millionen Einwohnern im Zentrum.
Chongqing liegt am Zusammenfluss von Jangtsekiang
und Jialing und damit am Rande
des Roten Beckens, der „Reisschale Chinas“.
Der Verwaltungsdistrikt hat ungefähr die Größe
Österreichs. Dort leben über 32 Millionen
Menschen, davon sind 23 Millionen Bauern.
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Unterwegs legten wir zur Besichtigung der Geisterstadt Fengdu
an. Aus der Überlieferung ist bekannt: Die Toten leben in
Fengdu, boshafte Teufel in der Hölle. Nach dem Tod meldet sich
der Geist beim Kaiser der Unterwelt und dieser weist ihm nach
seinem Benehmen in der Menschenwelt die zukünftige Existenz
zu. Die die im Leben Wohltaten erwiesen haben, kehren
in die irdische Welt als Reinkarnation zurück. Die die Übeltaten
begannen haben werden in die achtzehnstufige Hölle gebracht.
Der Jangtsekiang, kurz Jangtse, ist der längste Fluss
Chinas. Mit 6380 Kilometern, von denen 2800 Kilometer
schiffbar sind, ist er auch der längste Fluss Asiens und
nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Strom der Welt. Wir waren Samstag 09.10. bis Dienstag
12.10.2010 von Chongqing bis Yichang auf dem Fluss mit der MS Century Diamond unterwegs. Das Schiff ist
110m lang und 17m breit. Es ist Platz für 264 Passagiere und die Besatzung ist 145 Personen stark. Bei unserer
Reise
war das Schiff nur zur Hälfte ausgelastet. Der österreichische Hoteldirektor von
nicko tours kümmerte sich ganz besonders um uns. Wir hatten allen Komfort
und ein exzellentes Service an Bord. Neben dem Restaurant gab es auch
ein A-la-Carte Restaurant mit europäischen Spezialitäten.
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In den einzelnen
Tempeln findet man
die Darstellungen von
„Höllenqualen“, Folterwerkzeuge
und Figuren
und Statuen von
grausamen Dämonen.
Fengdu ist für Chinesen
ein beliebtes
Pilgerziel, denn man
kann dort gegen gutes
Geld tatsächlich
einen “Himmelspass”
erwerben,
mit dem man sich
Die Crew, des im Jahr 2008 nach europäischen Standard gebaute Flusskreuzfahrtschiff, bot uns jeden Abend
eine interessante Show und Folkloregruppen traten auf.
den Weg
aus der Hölle erkauft.
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Ein Handmaler zeigte seine Künste
und die obligate Shoppingmall fehlte
auch nicht.
Die Drei Schluchten des Jangtse-Flusses bilden den interessanten Teil des Flusses und einige Kreuzfahrtschiffe
sind hier unterwegs. Vor dem Bau des Staudammes war das Befahren des Flusses mit Lastenkähnen sehr gefährlich.
Jetzt ist der Wasserstand um 180m höher und der Fluss gleicht einem Binnensee. Vorbei an schroffen
Felswänden und einigen Großstädten geht es flussabwärts.
In eine der kleineren
Schluchten
machten wir einen
Abstecher. Nette
Hostessen begleiteten
uns. Die Reiseleiter
hatten frei.
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Zuerst stiegen wir in ein kleineres Zubringer-Schiff.
Es ging die Schlucht entlang bis zu einer kleinen
Stadt, die vor dem Bau des Staudamms weit im
Landeinneren lag. Unterwegs sahen wir eine Bestattungsmethode,
die aber heute nicht mehr erlaubt ist.
Dann stiegen wir in kleine schmale Ruderboote um,
die mit 4 Mann Besatzung und bis zu 15 Passagieren
besetzt waren. Die Ruderer lieferten ich eine
lustige Wettfahrt bis zum Ende der Schlucht.
Bei der Rückfahrt waren einige chinesische Touristen schon etwas
müde und den Blick in den Maschinenraum machte ich auch erst bei
der Rückfahrt, was meinem Nervenkostüm sicher gut tat.
Unsere bildhübsche
Hostess sang uns
während der Fahrt
ein Lied aus ihrer
Heimatstadt vor.
Ein indischer Admiral
ließ sich ganz ungezwungen
auf meiner
Kappe nieder.
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Vor der Schleuse
des Kraftwerkes legte
unser Schiff an
und wir wurden mit
einem Bus zur Besichtigung
des Kraftwerkes
gefahren.
Die Stauanlage besteht
aus dem Wasserkraftwerk,
einem
Schiffshebewerk für
kleine Schiffe und einer
Schleusenanlage
für große Schiffe.
Wieder an Bord unseres Kreuzfahrtschiffes war der
erste Gang an die Bar. Erst dann widmeten wir uns
wieder der wunderbaren Aussicht.
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In der Nacht fuhren wir durch die 5 stufige Schleuse. Der Schleusenvorgang
dauert 4 Stunden und es wird eine Höhe von 113m überwunden.
Der Aufwand für den riesigen
Bau, der 15 Jahre dauerte und
1,4 Millionen Menschen zum
Umsiedeln zwang, lohnt sich.
Die 32 gigantischen Turbinen
erzeugen jährlich 90 Milliarden
KW/h Strom.
In der Stadt Yichang gingen wir von Bord.
Im Rahmen der Stadtrundfahrt konnten wir
auch einen Tempel besichtigen.
Dienstag 12.10.2010
In ganz Österreich werden pro
Jahr 65 Millionen KW/h Strom
erzeugt. Wir haben 120 Wasserkraftwerke
in Betrieb. Dazu
kommen noch die Windräder,
fossilen Kraftwerke und Photovoltaik.
Die Busfahrt nach
Wuhan war lang und
führte uns durch klein
strukturierte Landwirtschaften.
Wir waren froh mit
dem Flugzeug nach
Shanghai fliegen zu
können.
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Mittwoch 13.10.2010
Shanghai ist die bedeutendste
Industriestadt der Volksrepublik
China und eine der größten
Städte der Welt. Zu Shanghai
gehören außer der Innenstadt
mit etwa 15 Millionen Einwohnern
zahlreiche umliegende,
bis 50 km entfernte Stadtbezirke
mit weiteren etwa 8 Millionen
Einwohnern. Während
die Innenstadt eine hohe Bebauungsdichte
und geschlossene
Siedlungsform hat, dominiert
in den Randbezirken
eine ländliche, eher provinzielle
Siedlungsstruktur. Von den
insgesamt etwa 23 Millionen
Einwohnern sind 15,9 Millionen
registrierte Bewohner mit
ständigem Wohnsitz und 7,1
Millionen temporäre Bewohner
mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung.
Im Shanghai Circus in Branson erlebten wir eine tolle
Artistik-Show mit Abendessen.
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Die Weltausstellung Expo 2010 findet vom 1. Mai bis
31. Oktober 2010 unter dem Motto Eine bessere Stadt,
ein besseres Leben Es nehmen 242 Aussteller teil,
davon 192 Nationen und 50 internationale Organisationen.
Mit 73 Millionen Besuchern wurde ein neuer
Rekord aufgestellt. Am 14.10.2010 sind wir auch nicht
alleine.
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Der österreichische Pavillon präsentiert sich unter dem Motto „Österreich – Sinne im Gleichklang“ auf einer
Fläche von 2000 m² in dynamisch-abstrakter Form. In einer interaktiven, multimedial bespielten Ausstellung
können die Besucher Österreich mit allen Sinnen erleben. Ein Café im 1.Stock ist am 14.10. geschlossen.
Ein Kammerorchester spielt Klänge der österreichischen
Komponisten und in einem Shop werden Waren
heimischer Produktion verkauft.
Am Freitag den 15.10.2010 brachte uns der Transrapid
mit über 300 km² zum 30 km entfernten Flughafen
und die Air China wieder nach Frankfurt.
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