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Kreuzfahrt Karibik_2022_

Reisebeschreibung Karibik und Atlantik-Überquerung bis ins Mittelmeer

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1<br />

KREUZFAHRT<br />

KARIBIK<br />

und<br />

RÜCKREISE<br />

bis SAVONNA<br />

25.03.<strong>2022</strong> - 15.04.<strong>2022</strong><br />

© gerhard.hochl@gmx.at<br />

https://www.yumpu.com/user/gerhard.hochl


2 3<br />

25.03. Flug AUA OS 121 Y Wien - Frankfurt 07:15 - 08:45<br />

Flug Condor DE3872 Y Franfurt - La Romana 12:15 - 17:40<br />

La Romana<br />

Unser Flugzeug landete am kleinen<br />

Flughafen, der vermehrt für Chartflüge<br />

von <strong>Kreuzfahrt</strong>passagieren<br />

benützt wird. Das Einreiseprozedere<br />

entfiel, da wir gleich zu den<br />

Transferbussen geleitet wurden.<br />

Santo Domingo<br />

Nach einer einstündigen Busfahrt<br />

erreichten wir das großzügig angelegte<br />

Sans Souci-Terminal. Da<br />

bereits vor dem Abflug in Frankfurt<br />

der Gesundheitsstatus aller<br />

Passagiere geprüft wurde, waren<br />

wir nach zwei kurzen Checks und<br />

einem Foto am Schiff und konnten<br />

unsere Kabine beziehen.<br />

Der Hafen von Santo Domingo<br />

liegt an der Mündung des Flusses<br />

Ozama. Strategisch gut gelegen,<br />

bietet der Hafen einen bequemen<br />

Zugang zur „zona colonial“ - der<br />

historischen Altstadt von Santo<br />

Domingo. Hier finden sich auf engem<br />

Raum zahlreiche historisch<br />

und architektonisch interessante<br />

Gebäude und Sehenswürdigkeiten,<br />

in denen sich der Flair der Kolonialzeit<br />

widerspiegelt. Vom <strong>Kreuzfahrt</strong>hafen<br />

beträgt die Entfernung<br />

ca. 3km und ein Taxi kostet 10 US $.<br />

Der Plaza Colon bildet ein kleines Zentrum mit dem zentralen Monument von<br />

Christoph Columbus und der Kathedrale. Die Basílica Catedral de Santa María de la<br />

Encarnación ist historisch nicht nur das wichtigste religiöse Gebäude von Santo Domingo,<br />

sondern war auch die Erste Kathedrale von Amerika. (1521 - 1541)<br />

* Baujahr: 2010<br />

* Heimathafen: Genua<br />

* Länge: 294 Meter<br />

* Breite 32 Meter<br />

* Tonnage: 92.720 BRT<br />

* Geschwindigkeit: 24 Knoten<br />

* Decks: 12 Restaurants 4<br />

* Passagierzahl: 2.260<br />

* Besatzung: 934<br />

* Zwei Pools, Fitnes-Center<br />

* Sauna und Samsara Abteilung.<br />

* Theater, Casino, 5 Bars, Disco,<br />

* Balkon-Kabine 7259<br />

Die Besichtigung der Altstadt war<br />

für uns diesmal nicht möglich, da<br />

der Kapitän die Zeit zum Ablegen<br />

mit 23:30 festgesetzt hat.<br />

Da wir bereits 2003 und 2017<br />

die Hauptstadt der Dominikanischen<br />

Republik im Zuge von <strong>Kreuzfahrt</strong>en<br />

besuchten, war das für uns<br />

kein großes Problem.<br />

Damit der Leser dieses Reiseberichts<br />

trotzdem einen Eindruck von<br />

der ältesten Stadt in der „Neuen<br />

Welt“ bekommt, einige Bilder von<br />

früheren Reisen.<br />

Zona Colonial wird das Altstadtviertel<br />

bezeichnet und es gehört<br />

für Kultur Interessierte zum<br />

Pflichtprogramm. Die Gegend war<br />

seit 1496 von Europäern besiedelt,<br />

wurde aber offiziell erst 1498 von<br />

Christoph Kolumbus’ Bruder Bartolomeo<br />

an der Mündung des Flusses<br />

Ozama gegründet.<br />

Die Festung Fortaleza Ozama<br />

sicherte früher die Hafeneinfahrt gegen ungebetenen<br />

Besuch von Seeräubern. Später<br />

wurde es zu einem Gefängnis umgebaut.


4 5<br />

Santo Domingo<br />

Erholung auf See<br />

Die Alternative zum Taxi ist eine<br />

Fahrt mit 1PS. Während ein Taxi<br />

zur Altstadt ungefähr US $ 10 kostet,<br />

muss man für die Kutschfahrt<br />

US $ 50 - 60 rechnen. Dafür kann<br />

man in Ruhe die Sehenswürdigkeiten<br />

genießen, kommt zu Plätzen,<br />

die für den Autoverkehr verboten<br />

sind und kann von sich behaupten<br />

mit Null-Abgasen die Umwelt geschont<br />

zu haben.<br />

An einem Flohmarkt der etwas<br />

anderen Art vorbei führte uns der<br />

zwischenzeitliche Spaziergang.<br />

Gleich um die Ecke besuchten wir<br />

den Mercado Colonial. Ebenfalls<br />

ein Geheimtipp unseres Kutschers.<br />

Im Präsidentenpalast residiert<br />

das Staatsoberhaupt. Die<br />

Regierungsgewalt wird durch eine<br />

Präsidialverwaltung ausgeübt. Das<br />

Staatsoberhaupt bekleidet auch<br />

das Amt des Regierungschefs.<br />

Der Faro Colon, Leuchtturm<br />

des Columbus, ist ein Wahrzeichen<br />

der Stadt. Der Bau beinhaltet ein<br />

Museum und angeblich auch die<br />

sterblichen Überreste des Entdeckers.<br />

Die Einweihung des Denkmals<br />

erfolgte im Jahr 1992 also 500<br />

Jahre nach der Landung der spanischen<br />

Schiffe auf dem damals unbekannten<br />

Kontinent.<br />

Der gigantische Betonbau in der<br />

Form eines liegenden Kreuzes mit<br />

einer Länge von 240 Metern. Die<br />

Breite beträgt 34 Meter und vom<br />

Dach in 46 Metern Höhe hat man<br />

eine tolle Aussicht über Santo Domingo,<br />

der Flussmündung mit den<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong>schiffen und dem Küstenstreifen<br />

im Süden.<br />

Die 33 Stunden dauernde Fahrt<br />

zum südlichen Teil der kleinen Antillen<br />

gab uns ausgiebig Gelegenheit<br />

das Schiff näher kennen zu<br />

lernen. Es war die letzte Rundfahrt<br />

der Deliziosa durch die <strong>Karibik</strong> und<br />

die Kabinen waren nur zur Hälfte<br />

belegt.<br />

In aller Ruhe konnten wir uns auch<br />

mit den Inseln und deren Geschichte<br />

sowie mit der politischen<br />

und wirtschaftlichen Gegenwart<br />

näher beschäftigen.<br />

Kleine Antillen oder<br />

Westindische Inseln<br />

Der Name Westindische Inseln beruht<br />

auf einem Irrtum von Kolumbus.<br />

Der Entdecker landete in der<br />

<strong>Karibik</strong> und glaubte den Westen<br />

des Indischen Kontinents erreicht<br />

zu haben.<br />

Die Bezeichnung <strong>Karibik</strong> leitet sich<br />

von den Kariben ab, einem aus<br />

Südamerika, vermutlich aus dem<br />

Amazonasbecken stammendem<br />

Indianerstamm, der vor etwa 4000<br />

Jahren die Inseln der Kleinen Antillen<br />

besiedelte. Die indianische<br />

Urbevölkerung wurde bald nach<br />

der Besiedlung durch die Europäer<br />

ausgelöscht.<br />

Der Bogen der Inselkette erstreckt<br />

sich über 2400 km, von den Virgin<br />

lslands im Norden bis Aruba im Süden.<br />

Auf den meisten Inseln spricht<br />

man englisch, auf den Niederländischen<br />

Inseln holländisch, auf den<br />

Französischen Antillen französisch,<br />

auf der lsla Margarita spanisch.<br />

Auf zahlreichen Inseln ist der East<br />

Caribbean Dollar die offizielle Währung.<br />

Auf den Französischen Antillen<br />

bezahlt man mit €, auf den US<br />

und British Virgin lslands mit dem<br />

US-Dollar und auf der lsla Margarita<br />

mit dem Bolivar. Auf allen Inseln<br />

wird aber auch der US-Dollar gerne<br />

angenommen.<br />

Hier gilt die Atlantic Standard Time,<br />

MEZ minus 5 Stunden, im Sommer<br />

minus 6 Stunden.


6 7<br />

St. Vincent<br />

Im Hafen von Kingstown, der<br />

Hauptstadt der Insel wurden wir<br />

bereits erwartet. Offensichtlich<br />

war das große Begrüßungskomitee<br />

durch den frühen Morgen (08:00<br />

Ortszeit) verhindert und ließ sich<br />

durch die beiden Hafenarbeiter<br />

vertreten.<br />

Wir hatten eine Fahrt mit dem Katamaran<br />

Sky-Flirt gebucht und die<br />

durch Corona bedingte Zeremonie<br />

des in Gruppen organisierten<br />

Verlassen des Schiffes nahm in<br />

der Grand-Bar seinen Anfang. Der<br />

durch Vulkanausbrüche schwarz<br />

gefärbte Sandstrand hielt was versprochen<br />

wurde und die Gäste genossen<br />

das Baden, Schnorcheln<br />

und faulenzen.<br />

Die Insel ist 27km lang und 17km<br />

breit. Bananenplantagen prägen<br />

das fruchtbare Eiland, Hotels gibt<br />

es nur wenige.<br />

Wie auch um andere Antilleninseln<br />

stritten Briten und Franzosen im 18.<br />

Jh. um St. Vincent, bis es im Vertrag<br />

von Versailles 1783 England<br />

zugesprochen wurde. Gegen Ende<br />

des 18. Jh. gründeten Briten gegen<br />

den erbitterten Widerstand der auf<br />

der Insel lebenden Kariben erste<br />

Siedlungen. 1969 gestand man St.<br />

Vincent innere Autonomie zu und<br />

den Status eines mit Großbritannien<br />

assoziierten Staates. Am 27.<br />

Oktober 1979 rief der neu gewählte<br />

Premierminister Milton Cato den<br />

unabhängigen Staat „St. Vincent<br />

and the Grenadines“ aus. Die Bevölkerung<br />

besteht überwiegend<br />

aus Nachkommen der zu Kolonialzeiten<br />

als Sklaven ins Land verschleppten<br />

Afrikaner.<br />

Der im Norden thronende Vulkan<br />

Soufriere (1219 m) bescherte nicht<br />

nur den fruchtbaren Boden, sondern<br />

auch Katastrophen. Die erste<br />

dokumentierte Eruption ereignete<br />

sich 1719. Hundert Jahre später erfolgte<br />

ein erneuter Ausbruch. Dem<br />

Ausbruch von 1902 fielen über<br />

2000 Menschen zum Opfer. Rechtzeitig,<br />

noch bevor der Vulkan am<br />

17. April 1979 erneut ausbrach, evakuierte<br />

man 20.000 Menschen von<br />

der Insel.<br />

Am Nachmittag stand eine Fototour<br />

durch Kingstown am persönlichen<br />

Programm.<br />

Kingstown<br />

Kingstown ist die Hauptstadt des<br />

Inselstaates St. Vincent und die<br />

Grenadinen. Mit 17.000 Einwohnern<br />

ist sie die größte Stadt des Landes.<br />

Sie liegt in einer geschützten Bucht<br />

an der Südwestküste. Im Hafen legen<br />

regelmäßig <strong>Kreuzfahrt</strong>schiffe<br />

an.<br />

Die St. Mary‘s Cathedral an der<br />

Ostseite des Victoria-Parks ist der<br />

Stolz der katholischen Bevölkerung.<br />

Die aus grau-braunem Vulkanstein<br />

um 1823 erbaute Kirche<br />

sieht aus wie das Experiment eines<br />

Architekten, dem der Auftrag erteilt<br />

wurde, unterschiedliche Stilelemente<br />

zu mischen. So vereint das<br />

Bauwerk festungsähnliche Zinnen<br />

und gotische Spitzbögen, maurische<br />

Arkadengänge und flämische<br />

Türme.<br />

Der schlichte Bau der anglikanischen<br />

St. George‘s Cathedral von<br />

1820 auf der gegenüberliegenden<br />

Seite des Flusses strahlt weithin<br />

sichtbar in hellen Pastellfarben.


8 9<br />

Nachdem sich der Lotse nach dem<br />

Ablegen verabschiedete ging es<br />

mit reduzierter Geschwindigkeit<br />

zur nächsten Insel. Barbados mit<br />

dem Hafen Bridgetown erreichten<br />

wir pünktlich um 08:00 Uhr.<br />

Barbados<br />

Kolumbus ließ Barbados im wahrsten<br />

Sinne des Wortes links liegen:<br />

Auf jeder seiner insgesamt vier<br />

Entdeckungsreisen segelte er an<br />

der unbewohnten Koralleninsel<br />

vorbei. Briten waren schließlich die<br />

ersten Europäer, die 1625 in Barbados<br />

an Land gingen. Zuvor hatte<br />

ein portugiesischer Kapitän die Insel,<br />

wohl in Anlehnung an die auffälligen,<br />

bartähnlichen Luftwurzeln<br />

der Feigenbäume auf den Namen<br />

lsla Barbados getauft. Indianer hatten<br />

die Insel bereits verlassen. Die<br />

Briten, die Zuckerrohrplantagen<br />

betreiben wollten, mussten sich<br />

aus Westafrika Sklaven beschaffen.<br />

200 Jahre blühte das System:<br />

Zuckerrohr sorgte für märchenhaften<br />

Reichtum der weißen Elite,<br />

Plantagen und Herrenhäuser<br />

entstanden, Tropenwälder wurden<br />

gefällt - dann verbot 1834 die junge<br />

Königin Viktoria die Sklaverei. 1966<br />

wird Barbados in die Unabhängigkeit<br />

entlassen, verbleibt jedoch im<br />

Commonwealth. Die Bajans entwickelten<br />

Nationalstolz und pflegen<br />

eine gewisse englische Lebensart.<br />

Die Nachkommen der ersten Plantagenbesitzer,<br />

die 7 % der Bevölkerung<br />

stellen, haben noch immer<br />

Schlüsselpositionen in Wirtschaft<br />

und Verwaltung inne. Sie waren<br />

es auch, die in den 60er Jahren<br />

das Tourismusgeschäft ankurbelten,<br />

welches heute zu den bedeutendsten<br />

Einnahmequellen des


10 11<br />

Staates gehört. Innerhalb der <strong>Karibik</strong><br />

gehört Barbados zu den Inseln<br />

mit der besten touristischen Infrastruktur.<br />

Die Bevölkerung genießt<br />

einen hohen Lebensstandard: Das<br />

Pro-Kopf-Einkommen der Bajans<br />

ist das höchste der <strong>Karibik</strong>. Ein<br />

Fünftel der Staatseinnahmen fließt<br />

in die Bildung und die Analphabetenrate<br />

ist niedriger als in den USA.<br />

80 Prozent der Haushalte haben<br />

fließend Wasser.<br />

Am 30. November 2021 hat sich<br />

die Insel von der britischen Krone<br />

losgesagt und zur Republik erklärt.<br />

Die Richterin Sandra Mason wurde<br />

um Mitternacht Null Uhr feierlich<br />

in der Hauptstadt Bridgetown als<br />

erste Präsidentin des Inselstaates<br />

vereidigt. Sie löste damit fast 400<br />

Jahre nach der Ankunft der ersten<br />

englischen Siedler - die britische<br />

Monarchin als Staatsoberhaupt ab.<br />

Bridgetown<br />

Cathedreal Church of St. Michael<br />

and All Angels<br />

Das ursprüngliche Gebäude, das<br />

erstmals 1660 erbaut wurde, war<br />

aus Backstein und nicht aus Stein<br />

gebaut. 1675 zerstörte ein Hurrikan<br />

das Dach und Palmblätter wurden<br />

verwendet, um den Kircheninnenraum<br />

zu schützen. Hurrikane hinterließen<br />

auch 1780 und 1831 ihre<br />

Spuren an der Kirche. 1825 erhob<br />

Bischof Coleridge den Status der<br />

Kirche zu Kathedrale. Das Kirchengebäude<br />

und der Friedhof ist ein<br />

Zeugnis des Reichtums, der Üppigkeit<br />

und der Macht der früheren<br />

Kaufleute und Grundstücksbesitzer<br />

und ihrer Familien.<br />

Die 6000 Einwohner zählende<br />

Inselhauptstadt wurde 1648 am<br />

Constitution River unter dem Earl<br />

of Carlisle erbaut. Mittelpunkt<br />

ist der Trafalgar Square mit der<br />

Lord-Nelson-Statue. Das Bronzedenkmal<br />

für den berühmten<br />

Seehelden wurde im Jahre 1813 geschaffen<br />

und ist 27 Jahre älter als<br />

das Nelson-Monument am Londoner<br />

Trafalgar Square. Die Verehrung<br />

einer Kolonialgröße scheint<br />

vielen Einheimischen seit langer<br />

Zeit unpassend.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

erhebt sich das Parliament Building,<br />

1870 im britischen neugotischen<br />

Stil aus hellem Korallenstein<br />

errichtet. Heute finden dort die<br />

Versammlungen der beiden Parlamentskammern<br />

statt, früher war es<br />

das Gebäude der Kolonialverwaltung<br />

Fairchild Market ist Bridgetowns<br />

großer Wochenmarkt. Jeden Samstag-vormittag<br />

verwandelt sich der<br />

Platz neben dem Busbahnhof zu einem<br />

Basar, auf dem Süßkartoffeln,<br />

Tomaten, Bananen und Mangos<br />

verkauft werden, geflochtene Körbe<br />

und Muscheln sowie verzierte<br />

Strohhüte den Besitzer wechseln.<br />

Der Independence Arch wurde<br />

1987 zum Gedenken an den 21.<br />

Jahrestag der Unabhängigkeit von<br />

Barbados erbaut. Der Bogen zeigt<br />

verschiedene Aspekte der Kultur<br />

der Insel. Die Säulen zeigen zwei<br />

wichtige nationale Symbole - den<br />

fliegenden Fisch und den Pelikan<br />

- zusammen mit der Blume „Pride<br />

of Barbados“. Über der Spitze des<br />

Bogens befindet sich das Wappen<br />

der Insel mit dem nationalen Motto<br />

„Stolz und Industrie“.<br />

Gleich um die Ecke, in der Haupteinkaufsstraße<br />

Broad Street,<br />

herrscht Gedränge. In den vielen


12 13<br />

kleinen Department Stores und<br />

der rosa-weiß gestrichenen Da-<br />

Costa‘s-Mall gibt es Bekleidung<br />

und Souveniers Im Schaufenster<br />

einer Konditorei sind dutzende von<br />

mehrstöckigen Torten in Pastellfarben<br />

dekoriert. Vom ersten Stock<br />

des Rusty Pelican, hat man den<br />

besten Blick auf den inneren Teil<br />

des alten Hafens.<br />

Treffpunkt am Trafalgar Square ist<br />

The Fountain. Der Brunnen aus<br />

lokalem Korallenkalkstein wurde<br />

1865 zur Feier der Fertigstellung<br />

des Wasserleitungsnetzes von<br />

Bridgetown errichtet. Der Brunnen<br />

ist von einem hübschen kleinen<br />

Garten umgeben.<br />

Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit<br />

war um 1850 sehr hoch.<br />

Viele Grabsteine geben darüber<br />

traurige Auskunft.<br />

Nachdem auch die Ausflugsgäste<br />

von den Katamaranen im alten<br />

Hafen anlegten und an Bord waren,<br />

führte die Crew der Deliziosa<br />

pünktlich das Ablege-Manöver<br />

durch.<br />

Ziel war Port Castries auf der<br />

Nord-Westseite der Insel St. Lucia.<br />

Dienstag 29.03.<strong>2022</strong> 08:00-18:00<br />

St. Lucia<br />

Die Straßen von St. Lucia sind gesäumt<br />

von Palmen und Blumenhecken,<br />

sie führen durch Bananenhaine<br />

und Kakaoplantagen.<br />

Nahezu die gesamte vulkanische<br />

Insel ist dicht bewaldet und sehr<br />

hügelig. Die wenigen Siedlungen<br />

befinden sich in Küstennähe. Regenwald<br />

bedeckt das fast weglose<br />

und nahezu unbewohnte Inselinnere.<br />

Die beiden dicht nebeneinander<br />

aufragenden Vulkankegel an der<br />

Südwestküste, die Pitons (798 und<br />

750 m), sind ein Wahrzeichen der<br />

gesamten <strong>Karibik</strong>.<br />

Die frühesten Siedler waren Arawak,<br />

vom südamerikanischen Kontinent<br />

eingewanderte Indianer, die<br />

im 10. Jh. von den kriegerischen<br />

Kariben vertrieben wurden. Kolumbus<br />

hat die Insel nie betreten.<br />

Im 17. und 18. Jh. stritten Franzosen<br />

und Briten um die Vorherrschaft.<br />

St. Lucia wurde zum Spielball der<br />

Kolonialmächte. 15-mal wechselte<br />

die Herrschaft über die Insel, bis St.<br />

Lucia schließlich im sog. Vertrag<br />

von Paris« 1814 endgültig britisch<br />

wurde. 1979 wurde St. Lucia unabhängige<br />

Republik im Britischen<br />

Commonwealth. Die Bevölkerung<br />

ist überwiegend afrikanischer Abstammung.<br />

Die Amtssprache ist<br />

Englisch.<br />

Ein Drittel der Inselbevölkerung ist<br />

arbeitslos. Man lebt mehr schlecht<br />

als recht von der Landwirtschaft.<br />

Bananen machen nahezu den<br />

gesamten Exporterlös aus, doch<br />

parallel zu sinkenden Welthandelspreisen<br />

sanken auch die Erträge<br />

für die Erzeuger. Auch der Ausbau<br />

des Tourismus und die Etablierung<br />

von mittlerweile vier Dutzend Hotels<br />

und Ferienanlagen brachten<br />

dem Großteil der Bevölkerung<br />

keinen Wohlstand. Die Frauen waschen<br />

ihre Wäsche immer noch im<br />

Waschhaus unter Palmen, große


14 15<br />

Familien wohnen in den kleinen,<br />

ein bis drei Zimmer zählenden<br />

Holzhäuschen inmitten blühender<br />

Gärten, aus denen sie sich selbst<br />

versorgen. Haustiere wie Schweine,<br />

Ziegen und Hühner laufen<br />

überall frei herum.<br />

Port Castries<br />

Die 55.000 Einwohner zählende<br />

Hauptstadt an der Nordwestküste<br />

der Insel liegt an einer tief ins<br />

Land reichenden Meeresbucht.<br />

Tropische Stürme und eine Feuersbrunst<br />

im Jahre 1948 zerstörten nahezu<br />

alle historischen Bauten aus<br />

der Kolonialzeit.<br />

Im Zentrum der Stadt, umgeben<br />

von einigen hübschen älteren Häusern,<br />

ist der Derek Walcott Square.<br />

Als Derek Walcott 1992 mit dem<br />

Literaturnobelpreis ausgezeichnet<br />

wurde, erhielt der ehemals nach<br />

Kolumbus benannte Platz den Namen<br />

des 1930 in Castries geborenen<br />

Schriftstellers.<br />

Mittelpunkt des Platzes ist der<br />

wunderschöne, 400 Jahre alte<br />

Samaan-Baum. Seine Äste sind<br />

von Orchideen und Epiphyten bewachsen.<br />

Ein Kriegerdenkmal auf<br />

dem Rasen erinnert an die, in den<br />

beiden Weltkriegen für Großbritannien<br />

gefallenen Soldaten von<br />

St. Lucia. Eine Besichtigung lohnt<br />

die wuchtige, im neogotischen Stil<br />

erbaute Kathedrale der Unbefleckten<br />

Empfängnis an der Ostseite.<br />

1985 wurde sie anlässlich<br />

des Papstbesuchs von Dunstan St.<br />

Omer mit farbenprächtigen Bibelszenen<br />

ausgemalt. Die lebensnahen<br />

Bilder zeigen dunkelhäutige Heilige,<br />

wie z.B. Maria und Jesus.<br />

Täglich - außer Sonntag - herrscht<br />

Betrieb in und rund um die Markthallen.<br />

Der Verkauf dort ist eine<br />

Domäne der Frauen, die in bunten<br />

Kleidern und mit sorgfältig geknoteten<br />

Kopftüchern, mit einem<br />

Schirm vor der Sonne geschützt,<br />

auf Kundschaft warten.<br />

Die zollfreie Shopping Mall Pointe<br />

Seraphine ist rein auf <strong>Kreuzfahrt</strong>touristen<br />

zugeschnitten. Angeboten<br />

werden Markenkleidung,<br />

Kosmetika und Schmuck, T-Shirts,<br />

Taschen und Batikstoffe, das meiste<br />

ist weder billig, noch wurde es<br />

auf St. Lucia hergestellt.<br />

Bei einer Gondelfahrt durch den<br />

Regenwald wurde uns von einem<br />

einheimischen Guide die Pflanzenwelt<br />

näher gebracht. Hoch über<br />

den Baumwipfeln reichte der Blick<br />

weit über die üppige Landschaft im<br />

Norden der Insel. Nach der Fahrt<br />

mit den 8-sitzigen Kabinen, die übrigens<br />

seinerzeit von der Fa. Doppelmayr<br />

aus Vorarlberg errichtet<br />

wurden, gab es noch eine Wanderung<br />

durch das Naturreservat mit<br />

wissenswerten Erklärungen.


16 17<br />

Mittwoch 30.03.<strong>2022</strong> 08:00-18:00<br />

Antigua<br />

ist eine der 2 größten Inseln des<br />

<strong>Karibik</strong>staates Antigua und Barbuda.<br />

Die Insel ist von Korallenriffen<br />

umringt und für ihre vielen Sandstrände<br />

bekannt. Der restaurierte<br />

Nelson’s Dockyard im English Harbour<br />

wurde in den 1780er Jahren<br />

zur Basis von Admiral Horatio Nelson<br />

und umfasst einen Jachthafen<br />

und das Dockyard Museum. Der<br />

ehemalige Militäraussichtspunkt<br />

Shirley Heights mit einer Panoramaaussicht<br />

ist über Wanderwege<br />

erreichbar.<br />

Die Insel gehört heute zu den<br />

reichsten der Kleinen Antillen. Die<br />

Bevölkerung, zu 90% Nachkommen<br />

der afrikanischen Sklaven,<br />

besitzt zwar keine großen Reichtümer,<br />

doch ist die Arbeitslosenrate<br />

mit rund 8% für karibische Verhältnisse<br />

außerordentlich niedrig.<br />

landschaftlich kann die Insel kaum<br />

beeindrucken, weite karge Ebenen<br />

prägen das Land. Um Platz für Zuckerrohr<br />

zu schaffen, wurden die<br />

Wälder abgeholzt, und das einzige<br />

Grün der Insel - abgesehen von<br />

den von Gärtnern gepflegten Parks<br />

der Luxushotels - besteht heute in<br />

Gestrüpp und Dornendickicht.<br />

Auf dieser Insel hatten wir einen Hubschrauber-Rundflug<br />

gebucht. Mit einem kleinen Bus<br />

ging es zum Heliport und nach einer kurzen<br />

Einschulung hoben wir ab. Ein sagenhafter<br />

Ausblick belohnte uns und die 60 Minuten<br />

vergingen im wahrsten Sinn des Wortes – im<br />

Flug. Ein aufregendes Abenteuer, nicht ganz<br />

preiswert aber unvergesslich.<br />

Siboney- und Arawak-lndianer waren<br />

die ersten Siedler, die vor rund<br />

zwei Jahrtausenden als Fischer auf<br />

Antigua lebten. Sie nannten die<br />

Insel »Wadadli«, heute der Name<br />

der auf Antigua beliebtesten Biermarke.<br />

Kriegerische, aus Südamerika<br />

mit dem Kanu eingewanderte<br />

Kariben beherrschten die Insel ab<br />

1200 n. Chr. und begannen, Landwirtschaft<br />

zu betreiben. Christoph<br />

Kolumbus entdeckte das herzförmige<br />

Eiland auf seiner zweiten<br />

Amerikareise im Jahre 1493 und<br />

taufte es auf den Namen der Kirche<br />

Santa Maria la Antigua in Sevilla.<br />

Da es auf der Insel weder Flüsse<br />

noch Seen gab, verzichtete man<br />

zunächst auf eine weitere Inbesitznahme.<br />

Britische Siedler erreichten<br />

1632 die Insel von St. Kitts aus und<br />

ließen sich zunächst an der Ostküste<br />

nieder. Unter Sir Christopher<br />

Codrington wurden Wälder gerodet,<br />

erste Zuckerrohrplantagen


18 19<br />

angelegt und afrikanische Sklaven<br />

auf die Insel geholt. Das vorherrschend<br />

trockene Klima erwies sich<br />

als ideal für den Anbau von Zuckerrohr<br />

und bald war Antigua eine einzige<br />

Plantage. 1672 wurden in den<br />

Häfen von Falmouth und St. John‘s<br />

Befestigungsanlagen gebaut. Abgesehen<br />

von einer nur wenige Monate<br />

währenden Besetzung der Insel<br />

durch französische Truppen im<br />

Jahre 1666 blieb Antigua von nun<br />

an stets in britischer Hand.<br />

St. John‘s<br />

Der <strong>Kreuzfahrt</strong>hafen liegt in der<br />

tief eingeschnittenen Bucht vor<br />

der Hauptstadt St. John‘s an der<br />

Nord-Westküste. Bald die Hälfte<br />

der 82000 Einwohner Antiguas<br />

leben hier und in der näheren<br />

Umgebung. Schnurgerade ziehen<br />

sich die Straßen hinunter zum Hafen.<br />

Die <strong>Kreuzfahrt</strong>schiffe überragen<br />

die ein- bis zweigeschossigen<br />

Holzhäuser des Hafens bei weitem.<br />

Einst befanden sich am Redcliffe<br />

Quay Sklavenunterkünfte. Im frühen<br />

19. Jh. gründeten hier wohlhabende<br />

Händler ihre Warenhäuser.<br />

Einige der schönen alten Gebäude<br />

stehen noch heute und sind restauriert.<br />

Sie beherbergen zollfreie<br />

Boutiquen, Cafes und Restaurants.<br />

Heritage Quay ist bei US-Amerikanern<br />

eine der beliebtesten Adressen<br />

zum Duty-Free-Einkauf<br />

in der <strong>Karibik</strong>. Mehrere Dutzend<br />

Boutiquen und Souvenirläden bieten<br />

zollfreie Waren, darunter hochpreisige<br />

Juwelierläden und Elektronik-Shops,<br />

die das aktuellste<br />

Warenangebot vorrätig haben.<br />

Die St. John‘s Cathedral gehört<br />

mit ihren hohen Türmen zu den<br />

auffälligsten Bauwerken des Städtchens.<br />

Nachdem ein Erdbeben das<br />

einst an dieser Stelle befindliche<br />

Gotteshaus von 1682 zerstört hatte,<br />

erbaute man die Kathedrale zur<br />

Mitte des 19. Jh. neu. Das Kircheninnere<br />

ist mit dunklem Pinienholz<br />

vertäfelt. Die Figur von Johannes<br />

dem Täufer am Südportal soll aus<br />

einem der Schiffe Napoleons stammen.<br />

Auf dem kleinen Friedhof der<br />

Kathedrale liegen die ersten englischen<br />

Siedler begraben.


Donnerstag 31.03.<strong>2022</strong> 07:00-14:00<br />

Tortola<br />

ist mit 52 km 2<br />

die größte und mit<br />

24.000 Einwohnern bevölkerungsreichste<br />

Insel der Britischen Jungferninseln.<br />

Es gibt es mehrere weiße<br />

Sandstrände, darunter Cane<br />

Garden Bay und Smuggler’s Cove.<br />

Die British Virgin lslands bestehen<br />

etwa aus 50 Inseln und werden<br />

jährlich von ca. 400.000 Touristen<br />

besucht. Darunter sind viele Segler<br />

und Passagiere von <strong>Kreuzfahrt</strong>schiffen.<br />

Die entspannte Atmosphäre spricht<br />

sich unter <strong>Karibik</strong>reisenden schnell<br />

herum: Da die wirtschaftliche Situation<br />

der Bevölkerung gesichert ist<br />

und keine nennenswerte Arbeitslosigkeit<br />

besteht, ist Kriminalität nahezu<br />

unbekannt. Bestes Indiz: Auf<br />

den Inseln ist es nicht üblich, die<br />

Häuser abzuschließen.<br />

Road Town<br />

die Hauptstadt der Britischen Jungferninseln,<br />

ist ein bekanntes Yachtzentrum.<br />

In ihrem Hafen ankern<br />

zahlreiche Segelboote. Der waldreiche<br />

Mount Sage National Park<br />

im Südwesten bietet Wanderwege<br />

und Ausblicke auf die benachbarten<br />

kleinen Inseln.<br />

Die Stadt wurde 1648 von den Holländern<br />

gegründet. In der Main-<br />

Street stehen noch einige alte<br />

Holzhäuser aus der Gründerzeit.<br />

Mitten im Zentrum der Stadt liegt<br />

der Botanische Garten. Er wurde<br />

1979 auf eine Fläche von 2,8ha<br />

mit vielen exotischen Pflanzen<br />

angelegt und ist nach dem ersten<br />

Vorsitzenden des National Parks<br />

Trust, Joseph Reynold O‘Neal, benannt.<br />

Ein schöner Rundweg lädt<br />

zum Spazieren ein und erschließt<br />

eine Oase der Ruhe.<br />

Regierungsgebäude<br />

20 21


22 23<br />

Freitag 01.04.<strong>2022</strong> 08:00-23:00<br />

LIBERATION MONUMENT<br />

Oberster Gerichtshof<br />

La Romana<br />

wird von den Reedereien sehr<br />

gerne für den Passagierwechsel<br />

angelaufen, da der dazugehörige<br />

Flughafen wesentlich geringer frequentiert<br />

wird als der in der Hauptstadt<br />

Santo Domingo. Das Terminalgelände<br />

in La Romana ist im<br />

Jahr 2018 völlig neu und großzügig<br />

angelegt worden.<br />

Am 1. August 1834 wurde hier die<br />

Proklamation der Menschenrechte<br />

verlesen, die 5133 Sklaven für frei<br />

erklärte. Damit waren die British<br />

Virgin Islands eine der ersten <strong>Karibik</strong>inseln,<br />

auf denen es keine Sklaverei<br />

mehr gab.<br />

Neben dem Tourismus ist auch der<br />

Handel eine wichtige Einnahmequelle.<br />

Nicht zuletzt aufgrund niedriger<br />

Steuern hat die Finanzindustrie<br />

sehr große Bedeutung.<br />

Weltweit wurde der Finanzplatz<br />

Road Town im Jahre 2021 auf Rang<br />

23 geführt. Die Stadt zählt rund<br />

10.000 Einwohner, die Landfläche<br />

der Inselgruppe ist kleiner als das<br />

Stadtgebiet von Frankfurt und das<br />

Netz an befestigten Straßen umfasst<br />

überschaubare 110 Kilometer.<br />

Die Britischen Jungferninseln mit<br />

ihren Palmen-Sandstränden sind<br />

nur winzige Fleckchen Erde in der<br />

<strong>Karibik</strong>. Aber auf der Weltkarte des<br />

großen Geldes ist der Archipel ein<br />

Riese. Die diskrete Steueroase ist<br />

Weltmarktführer im Geschäft mit<br />

Briefkastenfirmen. Das ist wahrscheinlich<br />

auch der Grund warum<br />

es hier fast so viele Bank-Logos<br />

wie Verkehrszeichen gibt.<br />

In der Nacht wurde der Hafen von<br />

La Romana angesteuert.<br />

Hispaniola<br />

Die Dominikanische Republik teilt<br />

sich die Insel Hispaniola (übersetzt:<br />

die Spanische) mit Haiti. Obwohl<br />

man annehmen könnte, dass für<br />

beide Staaten gleiche Bedingungen<br />

vorherrschen, sind die Unterschiede<br />

eklatant. Eine Infrastruktur<br />

ist im westlichen Teil der Insel, also<br />

in Haiti nicht vorhanden. Für wenige<br />

Straßenkilometer braucht man<br />

Stunden und eine kontinuierliche<br />

Stromversorgung gibt es nicht.<br />

Die homogene Struktur der Dominikanischen<br />

Republik habe ich<br />

schon am Anfang des Berichtes<br />

beschrieben. Wie kam es, dass sich<br />

beide Nachbarstaaten so unterschiedlich<br />

entwickelten? Die Gründe<br />

sind in der Vergangenheit zu<br />

suchen. Die gesamte Insel war bis<br />

1697 unter spanischer Herrschaft.<br />

Haiti<br />

Dann wurde das westliche Drittel<br />

an Frankreich abgetreten. Hunderttausende<br />

afrikanische Sklaven<br />

wurden für die Produktion von Zucker,<br />

Kaffee, Kakao und Baumwolle<br />

dorthin gebracht und die Kolonie<br />

von den Franzosen ausgebeutet.<br />

Die nach einem blutigen Befreiungskrieg<br />

im Jahr 1804 erlangte<br />

Unabhängigkeit, war von Anfang<br />

an mit großen Problemen begleitet.<br />

Die großen Ländereien wurden unter<br />

der Bevölkerung aufgeteilt. Bald<br />

besaß fast jeder Haitianer ein kleines<br />

Stück Land, aber kaum einer<br />

konnte davon leben. Hinzu kommt,<br />

dass die haitianische Bevölkerung


24 25<br />

alles andere als einheitlich ist. Die<br />

Menschen kamen aus über hundert<br />

ethisch unterschiedlichen Kulturkreisen.<br />

Kein Wunder also, dass<br />

bis heute die Macht gewaltsam<br />

ausgeübt und legitimiert wird.<br />

Es kam und kommt immer noch auf<br />

Haiti zu Rebellionen und Umstürzen.<br />

Selbsternannte Monarchen<br />

und Diktatoren wechselten sich oft<br />

gewaltsam ab. Zusätzlich kommen<br />

in den letzten Jahrzehnten Umweltkatastrophen<br />

wie Erdbeben,<br />

Wirbelstürme, Überschwemmungen<br />

und Erdrutsche dazu. Teilweise<br />

ist das Problem aber hausgemacht,<br />

da die Wälder für Brennholz kahl<br />

gerodet wurden und Erosion den<br />

Rest besorgt.<br />

Freitag 01.04.<strong>2022</strong> 23:00<br />

Die Zweite Reise begann kurz<br />

vor Mitternacht und führte noch<br />

einmal nach Barbados und nach<br />

der Atlantik Überquerung zu der<br />

Kanarischen Insel Teneriffa. Anschließend<br />

gab es noch Aufenthalte<br />

auf Gibraltar und Marseille um<br />

am 15.Tag in Savona anzulegen.<br />

Am Seetag nach Bridgetown beschäftigten<br />

wir uns noch einmal<br />

mit den karibischen Inseln<br />

Verwaltung und Politik: Die Karibischen<br />

Inseln bilden rund 30<br />

Einzelstaaten. Der Großteil davon<br />

sind, politisch betrachtet, parlamentarische<br />

Demokratien. Einige<br />

Inseln werden als Überseegebiete<br />

verwaltet. Sie gehören zu den Niederlanden,<br />

Frankreich, USA und<br />

Großbritannien.<br />

Wirtschaft: Landwirtschaft in nennenswertem<br />

Umfang gibt es nur<br />

auf St. Lucia, Dominica, Grenada,<br />

St. Vincent, St. Croix sowie St. Kitts<br />

& Nevis. Während der Kolonialzeit<br />

wurden zahlreiche Nutzpflanzen<br />

wie Bananen, Ananas, Mango, Papaya<br />

und Zitronen eingeführt und<br />

kultiviert. Über Bodenschätze verfügt<br />

nur Trinidad (Erdöl, Asphalt).<br />

Ein Teil der Staaten sind flächenmäßig<br />

nicht größer als europäische<br />

Städte und zählen weniger als<br />

100.000 Einwohner. Trotzdem können<br />

diese Kleinstaaten wirtschaftlich<br />

überleben. Das Pro-Kopf-Einkommen<br />

ist deutlich höher als in<br />

anderen Entwicklungsländern.<br />

Der Tourismus hat auf den meisten<br />

Inseln die Agrarwirtschaft abgelöst<br />

und einige der Inseln leben<br />

fast ganz davon. Hochsaison sind<br />

die Monate Dezember bis März,<br />

Zwischensaison die Monate November<br />

und April. Es herrscht eine<br />

mittlere Tagestemperatur von 25-<br />

27 °C ohne jahreszeitliche Schwankungen,<br />

nachts kühlt es auf 19-21<br />

°C ab. Die durchschnittliche Wassertemperatur<br />

liegt um 25 °C. Mai<br />

bis Oktober ist Regenzeit, im September<br />

und Oktober muss man mit<br />

Wirbelstürmen rechnen.<br />

Die Sonne geht das ganze Jahr<br />

hindurch zwischen 18 und 19 Uhr<br />

unter. Die Dämmerung dauert nur<br />

wenige Minuten und nachdem der<br />

glutrote Ball im Meer verschwunden<br />

ist, wird es schlagartig Nacht.<br />

Bald darauf zeigt sich ein einzigartiger<br />

Sternenhimmel über den<br />

Inseln.<br />

Korallenriffe bilden weltweit weniger<br />

als zwei Prozent der Meeresfläche,<br />

sind jedoch die Heimat von<br />

rund 4.000 Fischarten und 90.000<br />

verschiedene Korallen.<br />

Korallen sind winzige Organismen,<br />

die dem Meer Kalziumkarbonat<br />

entziehen und daraus Kalkskelette<br />

bilden. Da die Korallen unbeweglich<br />

an einer Stelle haften, werden<br />

sie fälschlicherweise oft für Pflanzen<br />

gehalten. Sie gehören jedoch<br />

zur Familie der Nesseltiere, zu der<br />

auch z.B. Quallen gehören. Mit<br />

Hilfe von Tentakeln werden vorbei<br />

schwimmende Mikroorganismen<br />

gefangen und verspeist.<br />

Die Vermehrung der Korallen erfolgt<br />

durch Teilung. Auf abgestorbenen<br />

Schichten bilden sich neue<br />

Korallen, sodass der Prozess der<br />

Riffbildung ständig voranschreitet.<br />

Um zu Überleben benötigen Korallen<br />

eine Wassertemperatur zwischen<br />

21 und 29 Grad. Bereits eine<br />

Abweichung der optimalen Temperatur<br />

um wenige Grade führt zum<br />

Erbleichen und das ganze Riff ist in<br />

Gefahr.<br />

Sonntag 03.04.<strong>2022</strong> 10:00-20:00<br />

Bridgetown<br />

Beim zweiten Besuch der Insel entschlossen<br />

wir uns für einen Strandbesuch.<br />

Es war wie „Klein Lignano“<br />

jedoch mit karibischem Flair.


26 27<br />

Wir warfen noch einem Blick auf<br />

die ehemalige „Mein Schiff 1“. Das<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong>schiff gehört jetzt zur<br />

Tui-Tochter Marella und wurde auf<br />

den Namen Discovery getauft.<br />

Das Ablegemanöver läutete 6 Tage<br />

auf See ein. Die Crew sorgte mit<br />

vielen Programmpunkten, dass<br />

keine Langeweile unter den 1.400<br />

Passagieren aufkam.


28 29<br />

Seit es Schiffe gibt, dienen sie den<br />

Menschen als Fortbewegungsmittel.<br />

Dabei haben sich auch einige<br />

kuriose Bräuche entwickelt. Der<br />

römische Gott Neptun persönlich<br />

spielt dabei eine große Rolle. Er<br />

entspricht dem griechischen Poseidon<br />

und war ursprünglich als<br />

Gott für die Gewässer und das<br />

Wetter zuständig.<br />

Die Äquatortaufe<br />

Jeder, der zum ersten Mal über<br />

den Äquator schippert, muss eine<br />

Mutprobe bestehen. Bei der sogenannten<br />

Äquatortaufe müssen sich<br />

Reisende, die zum ersten Mal den<br />

Äquator überqueren, einer Zeremonie<br />

unterziehen. Früher galt das<br />

Ritual nur für Mannschaftsmitglieder,<br />

heutzutage begeistern sich<br />

auch Passagiere für die Mutprobe.<br />

Ein Crew-Mitglied, das sich als<br />

Meeresgott Neptun verkleidet ist,<br />

nimmt die Prüfung ab. Bei uns war<br />

eine Wasserspritzpistole im Spiel.<br />

Das war relativ harmlos und wir haben<br />

schon heftigere Taufen erlebt.<br />

Besonders Besatzungsmitglieder,<br />

die zum ersten Mal den Breitengrad<br />

0 überqueren, müssen bei<br />

der Mutprobe einiges über sich<br />

ergehen lassen. Der Täufling wird<br />

mit Fischöl, Rasierschaum und<br />

anderen „stinkenden“ Substanzen<br />

eingeseift. Zumeist wird Alkohol,<br />

früher auch Öl, eingeflößt. Danach<br />

wird er gebadet und gereinigt.<br />

Der Brauch geht auf die portugiesischen<br />

Entdecker im 16. bis 17.<br />

Jahrhundert zurück. Sie wollten<br />

mit der Reinigung der Täuflinge<br />

Neptun beschwichtigen und sich<br />

selber Mut für das Bereisen der unbekannten<br />

und als sehr gefährlich<br />

geltenden Südhalbkugel machen.


30 31<br />

Sonntag 10.04.<strong>2022</strong> 08:00-17:00<br />

Nach 6 kurzweiligen Tagen auf See,<br />

erreichten wir pünktlich die Kanarischen<br />

Inseln.<br />

Der Pico del Teide ist mit 3715 m der<br />

höchste Vulkan auf der Insel. Er misst<br />

7500m vom Meeresboden weg und<br />

ist im Jahr 1798 zuletzt ausgebrochen..<br />

Santa Cruz<br />

Teneriffa<br />

Die Insel ist 83km lang und 54km<br />

breit und wird von ca. 1 Million<br />

Menschen bewohnt. Besiedelt<br />

wurde die Insel ab 1402 und unter<br />

die Herrschaft der spanischen Könige<br />

von Kastilien gestellt.<br />

Sie ist die größte und höchste Insel<br />

der spanischen autonomen Gemeinschaft,<br />

der alle 8 Kanarischen<br />

Inseln angehören.<br />

Will man die geologische Entstehungsgeschichte<br />

der Vulkaninseln<br />

verstehen, muss man 24 Millionen<br />

Jahre zurückblicken. Wie die Azoren<br />

und Madeira entstanden diese<br />

Inseln durch die Plattenverschiebung<br />

deren Bruchlinien ziemlich<br />

genau unter dem Meeresgrund bei<br />

den Inseln liegen. Die Nordamerikanische<br />

Platte wandert kontinuierlich<br />

mit einer Geschwindigkeit<br />

von 2cm pro Jahr nach Osten und<br />

trifft im Bereich der Kanarischen<br />

Inseln auf die Afrikanische Platte.<br />

Diese Bewegung führte zum Entstehen<br />

der östlichen Inseln vor 24<br />

bis 15 Millionen Jahren. Durch Erosion<br />

sind bei diesen alten Inseln die<br />

hohen Berge im Laufe der riesigen<br />

Zeitspanne verschwunden. Auf die<br />

klimatischen Folgen bin ich in der<br />

Reise-Beschreibung Kanaren-Azoren-Madeira<br />

2021 näher eingehen.<br />

Teneriffa und La Gomera entstanden<br />

vor 12 - 9 Mill. Jahren während<br />

La Palma erst vor 2 Mill. Jahren<br />

durch heftige Ausbrüche aus dem<br />

Meeresboden gehoben wurde.<br />

Diese geologische Jugend führte<br />

zum spektakulären Ausbruch des<br />

Cumbre Vieja im September 2021.<br />

Auch auf den anderen Inseln gibt<br />

es bis heute seismische Aktivitäten.<br />

Sie werden von Erdbebendiensten<br />

aber laufend überwacht<br />

und vor Gefahren wird rechtzeitig<br />

gewarnt. Immerhin leben auf dem<br />

Inselarchipel mehr als 2 Millionen<br />

Menschen.<br />

Bei unserem letzten <strong>Kreuzfahrt</strong>besuch<br />

auf Teneriffa vor einem Jahr<br />

machten wir eine sehenswerte<br />

ganztägige Inselrundfahrt. Daher<br />

war für den Besuch des weit über<br />

die Grenzen der Kanaren bekannten<br />

Loro Park keine Zeit mehr. Das<br />

wollten wir dieses Mal nachholen.<br />

Der Loro Park liegt in der Ortschaft<br />

Puero de la Cruz auf der<br />

Nordküste der Insel. Die Entfernung<br />

vom <strong>Kreuzfahrt</strong>hafen beträgt 40 km<br />

und eine Taxifahrt kostet hin- und<br />

retour ca. € 100,-. Ursprünglich als<br />

reiner Vogelpark mit der größten<br />

Papageien-Sammlung weltweit eröffnet,<br />

hat sich der Park inzwischen<br />

als einer der schönsten Tiergärten<br />

der Welt etabliert und zu einer Art<br />

Tier-Vergnügungspark für die ganze<br />

Familie in einem tropischen Garten<br />

gemausert.<br />

Ein Ticket für Erwachsene kostet<br />

38 Euro, Kinder bis elf Jahre zahlen<br />

26 Euro, bis 5 Jahre frei. (<strong>2022</strong>)<br />

Gegründet wurde der Tierpark von<br />

dem aus Köln stammenden und<br />

damals 33 Jahre alten Wolfgang<br />

Kiessling und seinem Vater. Bei der<br />

Eröffnung am 17. Dezember 1972<br />

umfasste er eine Grundfläche von<br />

ca. 13.000 m² und etwa 150 Papageien.<br />

Neben der Besichtigung der<br />

intelligenten Vögel wurde eine Loro-Show<br />

geboten.<br />

Nachdem wir am Eingang sehr<br />

freundlich empfangen wurden,<br />

ging es an einen riesigen Koi-Teich<br />

vorbei zum obligaten Gruppenfoto.<br />

Früher wurde die Besucher mit<br />

echten Papageien abgelichtet, jetzt<br />

geschieht das virtuell in der Fotonachbearbeitung.


32 33<br />

Seelöwen<br />

In fünf Shows zeigen die artistischen<br />

Tiere ihr ganzes Können. Die<br />

Shows finden um 9.35 Uhr, 12.30<br />

Uhr, 14.15 Uhr, 15.30 Uhr und 16.55<br />

Uhr statt.<br />

Delfine<br />

In vier Vorführungen zeigen Delfine<br />

ihre Kunststücke. Das Delfinarium<br />

liegt direkt neben den weißen<br />

Tigern. Die quirligen Schwimmer<br />

treten um 11 Uhr, 13.15 Uhr, 14.45<br />

Uhr und 16 auf.<br />

Orcas<br />

Unweit der Delfine fanden wir<br />

dann die Orcas. Es ist zugleich<br />

die umstrittenste Show. Kritiker<br />

sagen, dass die Killerwale<br />

in Freiheit gehören, der Loro<br />

Parque verweist hingegen beispielsweise<br />

auf ein Tier, das in<br />

freier Wildbahn nicht lebensfähig<br />

wäre. Es finden die drei<br />

Vorführungen im Orca Ocean<br />

um 11.45 Uhr, um 14 Uhr und um<br />

16.45 Uhr statt.


34 35<br />

Pinguine<br />

Im Planet Pinguin kann das große<br />

Pinguin-Watschlen bewundert<br />

werden. Das separate Gebäude<br />

gegenüber der Seelöwen-Arena<br />

hat täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr<br />

und die Unterwasserwelt mit dem<br />

Aquarium-Tunnel zwischen 10 und<br />

18.45 Uhr geöffnet.


36 37<br />

Dienstag 12.04.<strong>2022</strong> 11:00-18:00<br />

Gibraltar<br />

ist ein britisches Überseegebiet,<br />

das auf einer Landzunge an der<br />

Südküste Spaniens liegt. Dominiert<br />

wird das Gebiet vom Felsen von<br />

Gibraltar. Der Außenposten wurde<br />

ursprünglich im Mittelalter von den<br />

Mauren besiedelt und stand später<br />

unter spanischer Herrschaft. 1713<br />

wurde das Gebiet an Großbritannien<br />

abgetreten. Zu den erhaltenen<br />

Festungsanlagen zählen die Überreste<br />

einer maurischen Burg aus<br />

dem 14. Jh. und die im 18. Jh. angelegten<br />

Great Siege Tunnels, die<br />

im 2. Weltkrieg erweitert wurden.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges<br />

wurde die Zivilbevölkerung Gibraltars<br />

nach Madeira umgesiedelt. In<br />

dieser Zeit wurde der Felsen in<br />

eine unterirdische Festung<br />

für bis zu 15.000 Soldaten<br />

umgewandelt. Die<br />

Tunnel können heute in<br />

Teilen besichtigt werden.<br />

Ziel dieser Befestigung<br />

war es, einem<br />

möglichen Angriff der<br />

deutschen Wehrmacht<br />

begegnen zu können.<br />

Die Herkunft der Berberaffen<br />

ist nicht genau geklärt, wahrscheinlich<br />

wurden sie irgendwann<br />

aus Marokko von Menschen eingeführt.<br />

Eine Legende besagt, dass<br />

die britische Herrschaft in Gibraltar<br />

beendet sei, sobald der letzte Affe<br />

den Felsen verlässt.<br />

Kurz vor Ende der Brexit-Übergangsfrist<br />

konnten sich Großbritannien<br />

und die Europäische Union<br />

2020 auf ein gemeinsames Abkommen<br />

einigen. Dieses regelt auch<br />

den künftigen Status von Gibraltar.<br />

Das Gebiet ist Teil des Schengen-Raums<br />

und ist damit – ohne zu<br />

Europa zu gehören – ebenfalls Außengrenze<br />

der EU. Diese Regelung<br />

verhinderte, dass die Grenze zwischen<br />

Spanien und der britischen<br />

Enklave ab dem 1. Januar 2021 zu<br />

einer undurchlässigen EU-Außengrenze<br />

wurde. Eine enorme Erleichterung,<br />

denn täglich pendeln<br />

15.000 Spanier nach Gibraltar zur<br />

Arbeit und wieder zurück. Hinzu<br />

kommen rund sieben Millionen<br />

Touristen pro Jahr.<br />

Kunst hat die Kraft zu inspirieren... Künstler bleib ruhig und mach weiter


38 39<br />

Damit bindet sich Gibraltar zukünftig<br />

enger an Spanien und an die<br />

Europäische Union. Die Einwohner<br />

Gibraltars freute dies, da im Jahr<br />

2016 beim Brexit-Referendum 96<br />

Prozent für den Verbleib in der EU<br />

gestimmt hatten.<br />

Die Währung ist hier das Gibraltar<br />

Pfund, aber Euro werden auch als<br />

Zahlungsmittel angenommen. Der<br />

Kurs ist 1:1,2 - das heißt die Pfundpreise<br />

x 1,2.<br />

Da der Aufenthalt nur 7 Stunden<br />

betrug und das Wetter regnerisch<br />

war, machten wir einen Stadtrundgang<br />

bis zum Botanischen Garten.<br />

Die Größe der Stadt erlaubt es, sie<br />

fußläufig zu erkunden.<br />

35.000 Einwohner zählt die Enklave<br />

und zum Unterschied von England<br />

fahren die Autos hier rechts,<br />

dem Nachbar Spanien geschuldet.<br />

Die Main Street ist das wichtigste<br />

Geschäfts- und Einkaufsviertel. Die<br />

Fußgängerzone verläuft durch die<br />

Altstadt in Nord-Südrichtung. Der<br />

Kasemattenplatz ist von zahlreichen<br />

Geschäften, Pubs und Restaurants<br />

bevölkert.<br />

Während in England die Anglikanische<br />

Kirche vorherrschend ist,<br />

haben hier in Gibraltar die Katholiken<br />

die Oberhand. Das ist auf den<br />

Jahrhunderte dauernden Einfluss<br />

der Spanischen Machthaber zurückzuführen.<br />

Die Halbinsel wurde<br />

1713 nach einem Friedensvertrag<br />

an England abgetreten, wird aber<br />

immer wieder von den Spaniern<br />

beansprucht.<br />

Im Jahr 1940 wurde während des<br />

II. Weltkrieges die Zivilbevölkerung<br />

wegen der anhaltenden Bombardierungen<br />

nach Madeira evakuiert.<br />

Ein Denkmal erinnert an diese Familientrennung.


40<br />

Pünktlich legten wir vom <strong>Kreuzfahrt</strong>pier<br />

Gibraltar ab. Der nächste<br />

Hafen war Marseille. Da wir schon<br />

mehrmals Marseille besuchten,<br />

blieben wir an Bord und genossen<br />

den letzten Tag.<br />

Am Freitag den 15.04.<strong>2022</strong> endete<br />

unsere Reise in Savona. Mit dem<br />

Bus ging es dann nach Mailand<br />

und mit dem Flug AUA OS 514 Y<br />

nach Wien.

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