Kreuzfahrt Karibik_2022_
Reisebeschreibung Karibik und Atlantik-Überquerung bis ins Mittelmeer
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St. Vincent<br />
Im Hafen von Kingstown, der<br />
Hauptstadt der Insel wurden wir<br />
bereits erwartet. Offensichtlich<br />
war das große Begrüßungskomitee<br />
durch den frühen Morgen (08:00<br />
Ortszeit) verhindert und ließ sich<br />
durch die beiden Hafenarbeiter<br />
vertreten.<br />
Wir hatten eine Fahrt mit dem Katamaran<br />
Sky-Flirt gebucht und die<br />
durch Corona bedingte Zeremonie<br />
des in Gruppen organisierten<br />
Verlassen des Schiffes nahm in<br />
der Grand-Bar seinen Anfang. Der<br />
durch Vulkanausbrüche schwarz<br />
gefärbte Sandstrand hielt was versprochen<br />
wurde und die Gäste genossen<br />
das Baden, Schnorcheln<br />
und faulenzen.<br />
Die Insel ist 27km lang und 17km<br />
breit. Bananenplantagen prägen<br />
das fruchtbare Eiland, Hotels gibt<br />
es nur wenige.<br />
Wie auch um andere Antilleninseln<br />
stritten Briten und Franzosen im 18.<br />
Jh. um St. Vincent, bis es im Vertrag<br />
von Versailles 1783 England<br />
zugesprochen wurde. Gegen Ende<br />
des 18. Jh. gründeten Briten gegen<br />
den erbitterten Widerstand der auf<br />
der Insel lebenden Kariben erste<br />
Siedlungen. 1969 gestand man St.<br />
Vincent innere Autonomie zu und<br />
den Status eines mit Großbritannien<br />
assoziierten Staates. Am 27.<br />
Oktober 1979 rief der neu gewählte<br />
Premierminister Milton Cato den<br />
unabhängigen Staat „St. Vincent<br />
and the Grenadines“ aus. Die Bevölkerung<br />
besteht überwiegend<br />
aus Nachkommen der zu Kolonialzeiten<br />
als Sklaven ins Land verschleppten<br />
Afrikaner.<br />
Der im Norden thronende Vulkan<br />
Soufriere (1219 m) bescherte nicht<br />
nur den fruchtbaren Boden, sondern<br />
auch Katastrophen. Die erste<br />
dokumentierte Eruption ereignete<br />
sich 1719. Hundert Jahre später erfolgte<br />
ein erneuter Ausbruch. Dem<br />
Ausbruch von 1902 fielen über<br />
2000 Menschen zum Opfer. Rechtzeitig,<br />
noch bevor der Vulkan am<br />
17. April 1979 erneut ausbrach, evakuierte<br />
man 20.000 Menschen von<br />
der Insel.<br />
Am Nachmittag stand eine Fototour<br />
durch Kingstown am persönlichen<br />
Programm.<br />
Kingstown<br />
Kingstown ist die Hauptstadt des<br />
Inselstaates St. Vincent und die<br />
Grenadinen. Mit 17.000 Einwohnern<br />
ist sie die größte Stadt des Landes.<br />
Sie liegt in einer geschützten Bucht<br />
an der Südwestküste. Im Hafen legen<br />
regelmäßig <strong>Kreuzfahrt</strong>schiffe<br />
an.<br />
Die St. Mary‘s Cathedral an der<br />
Ostseite des Victoria-Parks ist der<br />
Stolz der katholischen Bevölkerung.<br />
Die aus grau-braunem Vulkanstein<br />
um 1823 erbaute Kirche<br />
sieht aus wie das Experiment eines<br />
Architekten, dem der Auftrag erteilt<br />
wurde, unterschiedliche Stilelemente<br />
zu mischen. So vereint das<br />
Bauwerk festungsähnliche Zinnen<br />
und gotische Spitzbögen, maurische<br />
Arkadengänge und flämische<br />
Türme.<br />
Der schlichte Bau der anglikanischen<br />
St. George‘s Cathedral von<br />
1820 auf der gegenüberliegenden<br />
Seite des Flusses strahlt weithin<br />
sichtbar in hellen Pastellfarben.