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Berlin - "Der Islam hat ein<br />
irgendwie doch ungebrochenes<br />
Verhältnis zur Gewalt:<br />
Der Gott, der sich immer<br />
durchsetzt, Mohammed ist<br />
ein Krieger, der siegt", sagte<br />
der Vorsitzende der<br />
deutschen Bischofskonferenz<br />
in einem Interview mit dem<br />
Berliner "Tagesspiegel". Leid<br />
und Schmerz dürfe es aber<br />
nach Vorstellung des Islams<br />
eigentlich nicht geben. Es sei<br />
auch schwierig, Gesprächspartner<br />
zu finden, erklärte<br />
Kardinal Lehmann. "Die offiziellen<br />
Repräsentanten des<br />
Islam in Deutschland kennen<br />
sich mit theologischen Dingen<br />
oft weniger aus und<br />
beschönigen die Dinge eher."<br />
Zu einer kritischen Auseinandersetzung<br />
mit Vertretern<br />
eines militanten Islamismus<br />
hat der Ratsvorsitzende der<br />
Evangelischen Kirche in<br />
Deutschland, Manfred Kock,<br />
aufgerufen.<br />
Er wünsche sich im<br />
Gespräch mit Muslimen "größere<br />
Deutlichkeit" bei der Verteidigung<br />
der verfassungsmäßig<br />
garantierten Grundwerte,<br />
sagte Kock beim Jahresempfang<br />
des Evangelischen<br />
M‹LLÎ GÖRÜfi•<strong>PERSPEKTIVE</strong> • May›s / Mai 2002<br />
Unverständliche Worte vom<br />
Vorsitzenden der Bischofskonferenz<br />
Kardinal Lehmann<br />
Trotzdem gebe es keine Alternative<br />
zu einem Dialog,<br />
wenn er klar und zielstrebig<br />
geführt werde.<br />
Das Bild des Westens vom<br />
Islam sei teilweise zu heil<br />
und zu schön. "Viele Muslime<br />
leben im Ghetto, viele<br />
Moscheen in Deutschland<br />
sind fundamentalistisch".<br />
Der Vorsitzende der Katholischen<br />
Deutschen Bischofskonferenz<br />
führte zudem aus, in<br />
Deutschland seien viele gegenüber<br />
dem Islam bisher zu blauäugig<br />
und zu naiv gewesen.<br />
Schließlich verbiete der fundamentalistische<br />
Islam den<br />
Frauen, alleine einkaufen zu<br />
gehen und Mädchen dürften<br />
nicht in die Schule.<br />
Kock fordert größere Deutlichkeit von<br />
Muslimen<br />
Dekanats. Zu einem offenen<br />
Dialog gehöre auch, Muslime<br />
nach ihrer Haltung zu<br />
"Menschenrechtsverletzungen<br />
und Verfolgungen christlicher<br />
und anderer religiöser Minderheiten<br />
in islamisch geprägten<br />
Ländern" zu fragen.<br />
Die "Erschütterungen der<br />
letzten Monate" dürften jedoch<br />
nicht dazu führen, "dem Islam<br />
im Ganzen die Teilhabe an<br />
Kultur und Zivilisation abzusprechen".<br />
32<br />
Religionszugehörigkeit<br />
von Ausländern<br />
erfassen...?<br />
Berlin - Der stellvertretendeUnions-Fraktionsvorsitzende<br />
Wolfgang Bosbach<br />
(CDU) forderte, dass künftig<br />
auch die Religionszugehörigkeit<br />
von Ausländern<br />
obligatorisch erfasst werden<br />
müsse. Dies müsse Teil eines<br />
dritten Anti-Terror-Paketes<br />
sein, forderte der CDU-<br />
Politiker im Deutschland-<br />
Radio Berlin. Bisher wird<br />
dieses Merkmal nur auf<br />
freiwilliger Basis im Ausländer-Zentralregister<br />
gespeichert. Nach Bosbachs<br />
Worten muss eine<br />
"Brandmauer" gegen<br />
Terrorismus und religiös<br />
motivierten Extremismus<br />
errichtet werden.<br />
Religionsunterricht<br />
für Aleviten in Berlin<br />
Das "Kulturzentrum Anatolischer<br />
Aleviten" darf in Berlin alevitischen<br />
Unterricht geben. Die Senatsschulverwaltung<br />
habe das Kulturzentrum Anatolischer<br />
Aleviten als Träger zugelassen,<br />
sagte ein Behördensprecher. Der<br />
vom Kulturzentrum vorgelegte Rahmenplan<br />
für den Religionsunterricht<br />
stimme mit den Bildungszielen der<br />
Berliner Schule und den Verfassungsnormen<br />
überein. Zunächst solle der<br />
Unterricht ab dem Schuljahr<br />
2002/2003 an zehn Berliner Grundschulen<br />
in Charlottenburg, Kreuzberg,<br />
Mitte und Neukölln angeboten werden,<br />
so der Behördensprecher. Derzeit<br />
werde mit 200 Schülern gerechnet.